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Vollständige Version anzeigen : Was ist "Rechts", was "Links"?



marc
31.03.2007, 00:38
lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum

(Ernst Jandl)

http://72.14.207.104/search?q=cache:AIoyyJIaOK0J:admin.fnst.org/uploads/1044/Die_Linke-endfIntern.pdf
(html.version öffnet sich: maxeiner & miersch: ist die linke noch links?)


wie steht ihr dazu? würdet ihr sagen: die faktoren, die die zeit geprägt haben, in der die begriffe "links" und "rechts" geprägt wurden sind vorbei, heute zählen andere bedingungen und man sieht ja, wie oft sich sog. "linke" und "rechte" annähern (freie wirtschaft ist scheiße, die amis sind scheiße, israel ist scheiße et cetera), oder würdet ihr sagen, dass links und rechts auch heute noch die entscheidenen kategorien sind, in die man politische lager einteilen sollte und -

was ist für euch überhaupt links, was rechts?

kritiker_34
31.03.2007, 14:47
was ist für euch überhaupt links, was rechts?

hängt wohl davon ab, ob du vom Norden oder Süden auf einer Autobahn fährst um dann links oder rechts abzubiegen. Sooo einfach ist das.

leuchtender Phönix
31.03.2007, 15:06
hängt wohl davon ab, ob du vom Norden oder Süden auf einer Autobahn fährst um dann links oder rechts abzubiegen. Sooo einfach ist das.

In einigen Ländern gibt es aber Linksverkehr.

Allzstar
31.03.2007, 18:56
Ist doch heutzutage völlig überholt, die Bezeichnungen gehen soweit mir bekannt ist noch auf die Weimarer Republik zurück.
Aber heutzutage ist doch die CDU teilweiße derart "links" und selbst "linke" merken langsam etwas von Migrationsproblemen. Also was solls solche Richtungen sind eingestaubt.

kritiker_34
31.03.2007, 20:41
In einigen Ländern gibt es aber Linksverkehr.

dann drehen sich die Nord- Südkoordinaten und es kann... natürlich nur unter speziellen Bedingungen, zum beidseitig angenehmen Geschlechtsverkehr kommen.

Also für alle Deppen: "ER" fragt "SIE" von links, rechts oder von vorne?

Lichtblau
01.04.2007, 13:57
Links ist die poltische Einstellung der Arbeiterklasse, rechts ist die vom Monopolkapital gezüchtete Gegenideologie.

Vril
01.04.2007, 14:50
Links ist die poltische Einstellung der Arbeiterklasse, rechts ist die vom Monopolkapital gezüchtete Gegenideologie.

Ich bin aus der " Arbeiterklasse " aber beileibe nicht :kotz: Links - Politisch eingestellt ! ;)

Lichtblau
01.04.2007, 17:13
Ich bin aus der " Arbeiterklasse " aber beileibe nicht :kotz: Links - Politisch eingestellt ! ;)

Du bist halt ein gegen deine eigenen Interessen manipulierter. Du glaubst die ganzen Horrormärchen die über den Kommunismus erzählt werden.

marc
01.04.2007, 17:36
Du bist halt ein gegen deine eigenen Interessen manipulierter. Du glaubst die ganzen Horrormärchen die über den Kommunismus erzählt werden.

das meinst du doch jetzt hoffentlich nicht ernst, oder?
zumindest finde ich keinen ironisierenden augenzwinker-smilie.
das schlimmste was es gibt sind so theoretiker, die vor ihrem computer sitzen und glauben, dass sie besser wüssten, was die "interessen" der leute sind, als die selbst.

"Anyone who thinks he has a better idea of what's good for people than people do is a swine."
(P. J. O' Rourke)

Vril
01.04.2007, 19:18
Du bist halt ein gegen deine eigenen Interessen manipulierter. Du glaubst die ganzen Horrormärchen die über den Kommunismus erzählt werden.

Und du glaubst alles was in deinem verlogenen Lehrbuch des Bolschewismus steht oder was dir deine Kommunistische Partei (Führer) diktieren.

Und wen du daran Zweifelst wirst du von deinen Eigenen Leuten als Konterrevolutionär oder als Verräter am Sozialismus/Kommunismus entsprechend einer
" Sonderbehandlung " in einem Gulag oder ähnlichem zugeführt. ;)

PS: Und von echten Arbeitern und der Arbeiterklasse haben meist so Links-Intellektuelle wie du sowieso keine Ahnung , die kennen den Begriff Arbeiter oder Arbeiterklasse auch nur als Begriff aus dem Buch von Karl Murx.

Atheist
01.04.2007, 19:23
ein Bekannter von mir, ein "weltoffener" Mutlikultureller Grünwähler... meint erst neulich zu mir: "Wer rechts ist, ist dumm! Rechts ist Abschaum! Man muß weltoffen sein.... kulturelle Bereicherung blablabla... Wer gegen Multi-Kulti ist ist dumm -rechts sind Nazis und Gesindel... jaja...^^

Brutus
01.04.2007, 23:47
Rechts ist, wo rechts draufsteht, links, wo links darufsteht.
Es sind Etiketten oder Schubladenbeschriftungen, die nichts oder nur minimal wenig über den Inhalt aussagen.

Letzteres dürfte Absicht sein, weil man so die Leute mit nichts anderem als heißer Luft und Phrasenquark gegeneinanderhetzen kann.

Das Volk hält das Austragen inhaltsloser Konflikte für Politik und vergißt darüber die Frage aller Fragen zu stellen: "Was wollen wir, und wie können wir es erreichen?"

Stattdessen prügelt man auf diejenigen ein, die mit den falschen Luftballons auf eine Demo gehen, und die Machthaber können sich ins Fäustchen lachen.

Walter Hofer
02.04.2007, 09:37
ein Bekannter von mir, ein "weltoffener" Mutlikultureller Grünwähler... meint erst neulich zu mir: "Wer rechts ist, ist dumm! **

Das ist ein uralter, bekannter Hut, und in allen rechtsradikalen Foren nachweisbar:
Die NPD-Wählerschaft korreliert streng mit dem Schulabschluss.

Brutus
02.04.2007, 10:22
Das ist ein uralter, bekannter Hut, und in allen rechtsradikalen Foren nachweisbar:
Die NPD-Wählerschaft korreliert streng mit dem Schulabschluss.

Viel wichtiger ist die Frage, ob die von der NPD geäußerten Ansichten mit einem niedrigen formalen Schulabschluß positiv korrelieren?

Walter Hofer
02.04.2007, 11:28
Viel wichtiger ist die Frage, ob die von der NPD geäußerten Ansichten mit einem niedrigen formalen Schulabschluß positiv korrelieren?

ja, geringer der Abschluß, desto höher die Anfälligkeit für die dumpfen Parolen der NeoNazis. Es ergibt sich eine stramme, positive Korrelation, mit r > 0,85 !

Lichtblau
02.04.2007, 12:09
ja, geringer der Abschluß, desto höher die Anfälligkeit für die dumpfen Parolen der NeoNazis. Es ergibt sich eine stramme, positive Korrelation, mit r > 0,85 !

Das weiß doch jeder, das Nationalstolz was für Dumme ist, die nichts geleistet haben und irgendwie ihr Ego aufpolieren müssen.

xjanjan
02.04.2007, 14:29
Und du glaubst alles was in deinem verlogenen Lehrbuch des Bolschewismus steht oder was dir deine Kommunistische Partei (Führer) diktieren.

Und wen du daran Zweifelst wirst du von deinen Eigenen Leuten als Konterrevolutionär oder als Verräter am Sozialismus/Kommunismus entsprechend einer
" Sonderbehandlung " in einem Gulag oder ähnlichem zugeführt. ;)

PS: Und von echten Arbeitern und der Arbeiterklasse haben meist so Links-Intellektuelle wie du sowieso keine Ahnung , die kennen den Begriff Arbeiter oder Arbeiterklasse auch nur als Begriff aus dem Buch von Karl Murx.

schau doch mal nicht immer in die vergangenheit du begründst deinen hass auf die kommunitische lehre ausschlislich durch die geschichte der udssr

Brutus
02.04.2007, 15:33
Das weiß doch jeder, das Nationalstolz was für Dumme ist, die nichts geleistet haben und irgendwie ihr Ego aufpolieren müssen.

Auf den Nationalstolz ist gepfiffen, es geht um die Wahrnehmung unserer Interessen, die nun mal nicht immer mit denen anderer Länder auf einer Linie liegen.

Brutus
02.04.2007, 15:57
ja, geringer der Abschluß, desto höher die Anfälligkeit für die dumpfen Parolen der NeoNazis. Es ergibt sich eine stramme, positive Korrelation, mit r > 0,85 !

Gibt es dazu vorzeigbare Studien, und wenn ja, wo? Damit die Untersuchung im vorliegenden Zusammenhang aussagefähig ist, muß selbstverständlich ausdifferenziert sein, welche Aussagen der NPD bei Menschen mit niedriger formaler Bildung Zustimmung finden.

Etwa dahingehend, ob die These von der deutschen Alleinschuld eher von Hauptschülern akzeptiert wird oder Doktoranden?

Ob mit dem Holocaust Mißbrauch getrieben wird, oder nicht, es einen Schlußstrich geben soll, der ZDJ zu viel Einfluß ausübt, die Zuwanderung begrenzt werden soll, die multikulturelle Gesellschaft gescheitert ist, Deutschland zu viel in die EU einzahlt usw. usf.

Das alles fein säuberlich aufgeschlüsselt nach prozentualer Zustimmung und den Schulabschlüssen der Pro- und Contra-Seite.

Daß die rechten und linken Extremparteien (NPD/PDS) eher die Unzufriedenen und, aus welchen Gründen auch immer, Gescheiterten anziehen, habe ich nie bestritten.

Mich wundert nur, mit welcher Arroganz (vermeintlich) Linke wie z.B. Walter Hofer auf die Menschen des Proletariats, vielleicht Prekariats herabspucken, die von den Etablierten die letzten Jahrzehnte über mit kalter Verachtung in die Gosse getreten worden sind, und ihre politische Zuflucht bei NPD oder PDS suchen.

Zum Charakterlosesten und Schäbigsten, was sich die Tröten der Political-Correctness erlauben, gehört es, den sozial Deklassierten zuzumuten, daß sie das Versagen der etablieren Parteien duldend und schweigend ausbaden sollen. Unter uns, Hofer und Konsorten: Ihr seid so was von zum Kotzen, und blast Euch auf, als hättet Ihr die Demokratie erfunden!

-jmw-
02.04.2007, 20:42
Links ist die poltische Einstellung der Arbeiterklasse, rechts ist die vom Monopolkapital gezüchtete Gegenideologie.
Das ist eine Orts-, keine Inhaltsangabe.

Nach Deiner Aussage ist "links" das, was gerade in der "Arbeiterklasse" (Wen auch immer Du darunter subsummieren zu beliebst) gerade gedacht wird.
Also heute Sozialdemokratie, davor Sozialismus, davor z.B. in England Liberalismus usw.

Hilft nicht weiter.

mfg

Lichtblau
03.04.2007, 10:31
Auf den Nationalstolz ist gepfiffen, es geht um die Wahrnehmung unserer Interessen, die nun mal nicht immer mit denen anderer Länder auf einer Linie liegen.

Das ist eine Funktion des Nationalismus, das Interesse der Kapitalisten, Reichen und Politiker als allgemeines nationales Interesse ausgeben.

Dalayah
03.04.2007, 11:06
Das ist eine Funktion des Nationalismus, das Interesse der Kapitalisten, Reichen und Politiker als allgemeines nationales Interesse ausgeben.

Deswegen findet man auch immer so viele "Kapitalisten" und reiche Leute auf den Anti-Globalisierungsdemos.

senchi
03.04.2007, 12:41
Deswegen findet man auch immer so viele "Kapitalisten" und reiche Leute auf den Anti-Globalisierungsdemos.

Bitte klär mich doch mal auf, was das mit dem Thema zu tun hat;(

Dalayah
03.04.2007, 12:57
Bitte klär mich doch mal auf, was das mit dem Thema zu tun hat;(

Wenn Nationalismus eine politisch rechte "Idee" wäre, und er gemäß Genosse Tschuikow das Interesse der "Kapitalisten" und Reichen vertrete, dann wäre die Globalisierung ja ein Wandel gegen ihre Interessen und (für politisch Eindimensional denkende), damit eine "linke" Errungenschaft, gegen die sie...

:protest:

protestieren müssten.

Liegnitz
03.04.2007, 17:06
Wenn Nationalismus eine politisch rechte "Idee" wäre, und er gemäß Genosse Tschuikow das Interesse der "Kapitalisten" und Reichen vertrete, dann wäre die Globalisierung ja ein Wandel gegen ihre Interessen und (für politisch Eindimensional denkende), damit eine "linke" Errungenschaft, gegen die sie...

:protest:

protestieren müssten.

Richtig. Nationlismus hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Er geht Hand in Hand mit dem Patriotismus und manche behaupten ,da gibt es keine wesentliche Grenze.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus
Nationalimus und Patriotismus sind also für jedes Land eine gute Sache und setzt Vaterlandsliebe voraus.
Was soll daran schlecht sein, wenn Rechtsparteien alles für ihr Vaterland einsetzen und die Interessen ihres Volkes vordergründig verteidigen?

PS Finde es aber besser wenn Frauen eine Familie gründen und sich um Kinder kümmern, statt in einer Armee ihr Leben aufs Spiel zu setzten und die Kinder dann allein ohne Mutterliebe zurück lassen .

Dalayah
04.04.2007, 00:10
PS Finde es aber besser wenn Frauen eine Familie gründen und sich um Kinder kümmern, statt in einer Armee ihr Leben aufs Spiel zu setzten und die Kinder dann allein ohne Mutterliebe zurück lassen .

Das kann man sich leider nicht immer aussuchen.

kritiker_34
04.04.2007, 12:44
Wenn Nationalismus eine politisch rechte "Idee" wäre, und er gemäß Genosse Tschuikow das Interesse der "Kapitalisten" und Reichen vertrete, dann wäre die Globalisierung ja ein Wandel gegen ihre Interessen und (für politisch Eindimensional denkende), damit eine "linke" Errungenschaft, gegen die sie...

:protest:

protestieren müssten.

das ist wischi-waschi rethorik, welche verschleiert, dass mittels der globalisierung, die entscheidungs befugnisse der jeweiligen länder eingeschränkt werden.

jedes land hat nationale interessen. das trifft auf china, usa, russland genauso zu wie auf d oder israel.

eine aufteilung in links - rechts hängt immer vom eigenen standpunkt ab und ist relativ.

Roter Sturm
09.04.2007, 13:27
Die Einordnung von politischen Meinungen in Links oder Rechts behauptet, dass man politische Meinungen auf einer Linie darstellen könnte:
Links außen___Links___linkes Mittelfeld___Mittelfeld___rechtes Mittelfeld___Rechts___Rechts außen
(edit: Hier gibt es jetzt leider einen Zeilenumbruch, bitte als gerade Linie denken.)


Bei einzelnen Standpunkten, bei denen tatsächlich Abstufungen vorhanden sind, ist dies teilweise auch noch halbwegs möglich. Rassismus zum Beispiel:
Wer alles ausländische absolut nicht leiden kann und wem schon Deutsche mit dunklerem Hauttyp suspekt vorkommen, der ist ganz weit rechts außen anzusiedeln, für wen alle Menschen, völlig unerheblich ihrer Abstammung, absolut gleich sind und wer totale Völker- und Kulturenvermischung predigt, deutlich links außen. Die Mitte wäre gegen Rassismus aber auch nicht uneingeschränkt für Multikultur. Schon hier dürfte es mit der Einordnung zu Unstimmigkeiten kommen, aber immerhin ist eine Einordnung noch möglich.

Wenn wir dazu aber noch die Punkte Arbeitsmigration, Kapitalismus und Globalisierung hinzunehmen, ist eine eindimensionale Einordnung nicht mehr möglich.
Es gibt auch Leute, die sehen das Links - Rechts-Schema nicht als gerade Linie, sondern als Hufeisen. Somit nähern sich Rechts außen und Links außen wieder einander an, sind aber immer noch entgegengesetzt. Betrachtet man die Parteiprogramme von Linkspartei und NPD trifft dies zwar tatsächlich zu, allerdings nicht aufgrund eines logischen Zusammenhangs mit dem Hufeisenmodell, sondern Aufgrund völlig anderer Ursachen.

Die Begriffe Links und Rechts sind mittlerweile in erster Linie zu Worthülsen mutiert, welche man sich in Diskussionen an die Köpfe schmeißt, der dahinterstehende Inhalt bleibt meist auf der Strecke, wie auch schon Mister Ragtime anmerkte.
Vor ein paar Wochen laß ich in einer Zeitschrift ein kleines Interview mit einen CDU-Politiker, dessen Aussage in erster Linie war, die CDU müsse den rechten Rand ausfüllen. Mir ist bis heute nicht wirklich klar, was er uns da mitteilen wollte. Gegen den Islam und für konservativen Kulturerhalt??? Möglich, aber ganz sicher bin ich mir da nicht...

Zur groben Einordnung von politischen Gruppen sind die Begriffe "rechts" und "links" manchmal noch ganz brauchbar. Zumindest wenn es zwei Fronten gibt. Spreche ich von rechten Demonstranten und linken Gegendemonstranten, dürfte so ziemlich jedem klar sein, dass mit "rechts" die Nazis und Konsorten und mit "links" die Antifas und Konsorten gemeint sind. Aber wenn wir uns jetzt bestimmte Personen aus den rechten Demonstranten herauspicken, am besten aus dem schwarzen Block, werden wir schnell feststellen, dass deren politische Ansichten in vielen Punkten deutlich "linker" sind, als beim Großteil der Gegendemonstranten...

Alvin
09.04.2007, 14:06
"Es wird eine Zeit kommen, in der uns die gegenwärtigen politischen Diskussionen ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden, wie uns heute die theologischen Debatten des Mittelalters."
Sir Arthur Charles Clarke, aus "Profile der Zukunft".

Das links-rechts-Geschwafel ist schon mal ein guter Anfang!

mastermind
10.04.2007, 09:19
lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum

(Ernst Jandl)

http://72.14.207.104/search?q=cache:AIoyyJIaOK0J:admin.fnst.org/uploads/1044/Die_Linke-endfIntern.pdf
(html.version öffnet sich: maxeiner & miersch: ist die linke noch links?)


wie steht ihr dazu? würdet ihr sagen: die faktoren, die die zeit geprägt haben, in der die begriffe "links" und "rechts" geprägt wurden sind vorbei, heute zählen andere bedingungen und man sieht ja, wie oft sich sog. "linke" und "rechte" annähern (freie wirtschaft ist scheiße, die amis sind scheiße, israel ist scheiße et cetera), oder würdet ihr sagen, dass links und rechts auch heute noch die entscheidenen kategorien sind, in die man politische lager einteilen sollte und -

was ist für euch überhaupt links, was rechts?

Die Einteilung in 'rechts' und 'links' ist überholt.
Es gibt zu viele Misch-Einstellungen in unserer Zeit, die wir nicht klar zuordnen können.

Zum Beispiel das SED-Regime in der DDR:
Einerseits sozialistisch, andererseits aber auch absolut patriotisch und konservativ.

Schleifenträger
10.04.2007, 09:55
Die politischen Richtungsbegriffe "rechts" und "links" stammen - nach verschiedenen Quellen - aus dem frühbürgerlichen britischen oder französischen Parlament. Jene, welche die alten Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse beibehalten und verschärfen wollten, saßen rechts, die fortschrittlichen Kräfte, welche soziale Rechte, Demokratie und Freiheiten anstrebten, links.

Die Nationalisten gehören - im begrifflichen Unterschied zu Patrioten - zu den extrem rechten Strömungen, da sie unter der Scheißhausparole eines klassenübergreifenden nationalen Interesses den Klassenkampf ablehnen und die Interessen der Herrschenden bedienen. Diese verbrecherische Ideologie erstreckt sich bis weit in "sozialdemokratische" Kreise und führte z.B. 1914 zur Zustimmung der "Sozialdemokraten" zu den Kriegsanleihen.

Heute sind alle im Bundestag vertretenen Fraktionen als reaktionär, also "rechts", zu betrachten, auch wenn sich z.B. die "Linkspartei.PDS" gern einen sozialen Anstrich gibt. In der Regierungspraxis haben wir sie in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erlebt.

Vielfach gilt heute schon als "links", wer den Sozialkahlschlag und Abbau bürgerlicher Rechte etwas langsamer will als die Anderen.

-jmw-
10.04.2007, 12:44
"Rechts" und "links" taugen nix zur politischen Standortbestimmung, da allein zählt, wie weit jemand von meinen Ansichten entfernt ist. ;) :D

Biskra
10.04.2007, 17:01
Das ist eine Orts-, keine Inhaltsangabe.

Sehr treffend analysiert. :]

Biskra
10.04.2007, 17:03
Vielfach gilt heute schon als "links", wer den Sozialkahlschlag und Abbau bürgerlicher Rechte etwas langsamer will als die Anderen.

Die Linken sind für "bürgerliche" Rechte? :D

Schleifenträger
10.04.2007, 17:11
Die Linken sind für "bürgerliche" Rechte?

Selbstverständlich. Die bürgerlich-demokratische Revolution schuf in den Fällen, in welchen das Proletariat eines Staates selbst die proletarische Revolution durchführte, zunächst deren Grundlage.

Auch in der BRD muß die Wiedererlangung bürgerlicher Freiheiten und demokratischer Grundrechte, welche große Teile der Kapitalisten und Selbständigen längst verloren haben, der proletarischen Revolution vorausgehen, auch wenn das definitionsgemäß keine Revolution ist.

viator
11.04.2007, 20:49
Die politischen Richtungsbegriffe "rechts" und "links" stammen - nach verschiedenen Quellen - aus dem frühbürgerlichen britischen oder französischen Parlament. Jene, welche die alten Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse beibehalten und verschärfen wollten, saßen rechts, die fortschrittlichen Kräfte, welche soziale Rechte, Demokratie und Freiheiten anstrebten, links.

Die Nationalisten gehören - im begrifflichen Unterschied zu Patrioten - zu den extrem rechten Strömungen, da sie unter der Scheißhausparole eines klassenübergreifenden nationalen Interesses den Klassenkampf ablehnen und die Interessen der Herrschenden bedienen. Diese verbrecherische Ideologie erstreckt sich bis weit in "sozialdemokratische" Kreise und führte z.B. 1914 zur Zustimmung der "Sozialdemokraten" zu den Kriegsanleihen.

Heute sind alle im Bundestag vertretenen Fraktionen als reaktionär, also "rechts", zu betrachten, auch wenn sich z.B. die "Linkspartei.PDS" gern einen sozialen Anstrich gibt. In der Regierungspraxis haben wir sie in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erlebt.

Vielfach gilt heute schon als "links", wer den Sozialkahlschlag und Abbau bürgerlicher Rechte etwas langsamer will als die Anderen.

Das ist Deutschland!

zitronenclan
05.06.2007, 11:57
Die politischen Richtungsbegriffe "rechts" und "links" stammen - nach verschiedenen Quellen - aus dem frühbürgerlichen britischen oder französischen Parlament. Jene, welche die alten Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse beibehalten und verschärfen wollten, saßen rechts, die fortschrittlichen Kräfte, welche soziale Rechte, Demokratie und Freiheiten anstrebten, links.

Die Nationalisten gehören - im begrifflichen Unterschied zu Patrioten - zu den extrem rechten Strömungen, da sie unter der Scheißhausparole eines klassenübergreifenden nationalen Interesses den Klassenkampf ablehnen und die Interessen der Herrschenden bedienen. Diese verbrecherische Ideologie erstreckt sich bis weit in "sozialdemokratische" Kreise und führte z.B. 1914 zur Zustimmung der "Sozialdemokraten" zu den Kriegsanleihen.

Heute sind alle im Bundestag vertretenen Fraktionen als reaktionär, also "rechts", zu betrachten, auch wenn sich z.B. die "Linkspartei.PDS" gern einen sozialen Anstrich gibt. In der Regierungspraxis haben wir sie in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erlebt.

Vielfach gilt heute schon als "links", wer den Sozialkahlschlag und Abbau bürgerlicher Rechte etwas langsamer will als die Anderen.

eigentlich entstammt der Begriff doch einer ehemaligen Sitzordnung.

Maximiliane
05.06.2007, 16:27
eigentlich entstammt der Begriff doch einer ehemaligen Sitzordnung.

http://stream1.orf.at/religion/kq070227.wmv

Auch fast alle Parteien in Deutschland sind in ihrer Ausrichtung, weil sie die Erhaltung des Bestehenden wollen, als konservativ zu betrachten. Die SPD will den Sozialstaat bewahren, die CDU mit schwindender Kraft die Marktwirtschaft, die Grünen wollen gar die Schöpfung bewahren und die PDS will den demokratischen Sozialismus verwirklichen, der, wie die Geschichte zeigt, alles andere als ein Erfolgsmodell ist und der Vergangenheit anzugehören schien.
In Deutschland entbehrt der konservative Gedanke jeden neuen Inhalts und wirkt, wenn er überhaupt noch öffentlich in den Mund genommen wird, als leere Phrase oder Worthülse.
Ein bekannter Wahlforscher dagegen stellte fest, dass im Unterschied zu der Orientierung der intellektuellen, kommentierenden und politischen Klasse der Trend in der Bevölkerung eindeutig in Richtung auf die Wiedergewinnung konservativer Werte, Tugenden und Einstellungen weist. Was man wünscht, sind Geborgenheit, Berechenbarkeit und vor allem Nachhaltigkeit.

Wo ist also das Problem? Es fehlt nur die Kraft, den Wandel der Epoche zu deuten, es fehlt eine Philosophie, die auf der Höhe der neuen geschichtlichen Herausforderungen ist und Konservativismus als Überlebensimperativ für die vor uns liegende Zukunft begreift. Dabei würde ein Blick auf unsere Familien, unsere Schulen, unsere Kirchen, die Wirtschaft und unsere öffentliche Kultur völlig ausreichen, um zu erkennen, wie unabdingbar ein neues kulturkonservatives Programm für das immer labiler werdende Gemeinwesen der Bundesrepublik geworden ist. Die Zerstörung und Auflösung unserer Kultur in eine linksliberale so genannte Konsensgesellschaft legt die Axt an die Wurzel unserer geschichtlichen Existenz.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/signale/619870/