Sui
26.03.2007, 00:23
Im Spiegel gibt es einen interessanten Bericht über die anwachsende Anzahl von Tötungen von Säuglingen durch ihre Mütter:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,473339,00.html.
Aus dem Artikel:
Die Psychologen haben für die Tötung von Säuglingen durch ihre Mütter mehrere Erklärungen. Generell gibt es ein breites Spektrum möglicher Motive. Bei einigen Müttern tritt eine sogenannte postpartale Depression auf, die eine gestörte Bindungsfähigkeit an das Kind veranlasst. Im Hamburger Fall ist dies jedoch eher unwahrscheinlich: "Das passiert meist erst Monate nach der Geburt", erklärt Christoph Mundt, ärztlicher Direktor der psychiatrischen Abteilung am Universitätsklinikum Heidelberg. Störungen solcher Art seien zudem eher selten, nur etwa zwei Prozent der Mütter kommen laut Mundt in diese Situation. Eher wahrscheinlich ist hier die Erklärung einer psychotischen Störung, die zu Kurzschlusshandlungen führen kann. Manche Frauen würden regelrecht in Wahnvorstellungen verfallen. Sie glauben, dass der Tod des Kindes eine Entlastung für die Familie sei.
Doch nicht bei allen Taten muss eine krankhafte Störung vorliegen, sagt sein Hamburger Kollege Lammers. Er kann sich auch eine rein sozial motivierte Tat vorstellen. "Es muss sich nicht immer um dissoziale Persönlichkeitsstörungen oder ähnliches handeln." Meist lebt die Mutter in einer Situation mangelnder sozialer Unterstützung. Es gibt keine Zukunftsperspektive, der Vater will das Kind nicht und das soziale Umfeld hat kein Verständnis für die oft ungewollte Schwangerschaft. "Die Mutter weiß dann auch nicht, was sie machen soll." Solche Frauen leben, so Lammers, oft im Augenblick. Sie sind eingeengt in der Gegenwart und denken nur, dass alles irgendwie gut gehen wird. Wenn das Baby dann geboren wird, denke die Mutter: "Nur weg mit dem Kind."
Viele fragen sich, warum die Mütter den Säugling nicht einfach in einer Babyklappe ablegen. Auch im Hamburger Fall wurde darüber diskutiert. Für Lammers ist das weniger verwunderlich: "Frauen, die wollen, dass ihr Kind überlebt, würden es zu einer Babyklappe bringen. Wenn es diese nicht gibt, würden sie es aber auch so hinterlassen, dass es lebend gefunden wird." Die Hamburger Mutter habe sich aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, ob das Kind leben soll oder nicht. Eine typische Kurzschlusshandlung: "Sie wollte es nur möglichst schnell entsorgen."
Bei ihrer ersten Aussage hatte die Mutter den Kindsvater beschuldigt. Daraufhin wurde nach dem 23-Jährigen gefahndet. Eine solche Schuldabweisung sei, so Lammert, ein typisches Motiv der Verdrängung. "Das ist bei vielen Straftaten so, da das eine hochemotionale Situation ist, in der man sich dann alles so zurechtdreht und denkt, dass man damit durchkommt - auch wenn die Beweise erdrückend sind."
Mich erstaunt mal wieder, wie diese Mütter entschuldigt werden.
Sie sind in einer schwierigen Situation. Haben Angst vor den Eltern, Partner etc.
Aber kann man dann sich nicht Hilfe suchen? Bringt man deshalb einen so kleinen Menschen um? Wieso arbeiten hier die deutschen Psychologen nur mit Entschuldigungen für die Mutter?
Interessant ist die Realitätsverdrängung der Täterinnen (für mich Möderinnen, aber unser Mordbegriff in D, na ja). Ein Phänomen, welches in Deutschland ohnehin sehr häuftig anzustreffen ist.
Aber selbst dann wenn man aufwacht aus der Fairy tale, kein "normal empfindsamer Mensch" wurde einen Säugling umbringen. Als Gegenbeispiel sieht man doch immer die Fälle, in denen das neugeborene Kind irgendwo so hingelegt wird, dass es schnell gefunden wird.
In meinen Augen sind diese jungen Frauen bereits vollkommen verroht. Keine Empathie mehr, keine Wertvorstellungen, bei denen ist schon lange alles in Inneren kaputtgegangen. Sie würden wahrscheinlich auch das nächste Kind wieder umbringen, wenn sie es nicht brauchen könnten. Was man auch an den Fällen mit der mehrfach Tötung ein von ein und denselben Täterinnen immer wieder sehen kann.
Die Justiz ist in meinen Augen viel zu milde. Würden sie diese Frauen strenger betrafen, würden sie vielleicht nicht so viele "Nachahmerinnen" finden.
Sui
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,473339,00.html.
Aus dem Artikel:
Die Psychologen haben für die Tötung von Säuglingen durch ihre Mütter mehrere Erklärungen. Generell gibt es ein breites Spektrum möglicher Motive. Bei einigen Müttern tritt eine sogenannte postpartale Depression auf, die eine gestörte Bindungsfähigkeit an das Kind veranlasst. Im Hamburger Fall ist dies jedoch eher unwahrscheinlich: "Das passiert meist erst Monate nach der Geburt", erklärt Christoph Mundt, ärztlicher Direktor der psychiatrischen Abteilung am Universitätsklinikum Heidelberg. Störungen solcher Art seien zudem eher selten, nur etwa zwei Prozent der Mütter kommen laut Mundt in diese Situation. Eher wahrscheinlich ist hier die Erklärung einer psychotischen Störung, die zu Kurzschlusshandlungen führen kann. Manche Frauen würden regelrecht in Wahnvorstellungen verfallen. Sie glauben, dass der Tod des Kindes eine Entlastung für die Familie sei.
Doch nicht bei allen Taten muss eine krankhafte Störung vorliegen, sagt sein Hamburger Kollege Lammers. Er kann sich auch eine rein sozial motivierte Tat vorstellen. "Es muss sich nicht immer um dissoziale Persönlichkeitsstörungen oder ähnliches handeln." Meist lebt die Mutter in einer Situation mangelnder sozialer Unterstützung. Es gibt keine Zukunftsperspektive, der Vater will das Kind nicht und das soziale Umfeld hat kein Verständnis für die oft ungewollte Schwangerschaft. "Die Mutter weiß dann auch nicht, was sie machen soll." Solche Frauen leben, so Lammers, oft im Augenblick. Sie sind eingeengt in der Gegenwart und denken nur, dass alles irgendwie gut gehen wird. Wenn das Baby dann geboren wird, denke die Mutter: "Nur weg mit dem Kind."
Viele fragen sich, warum die Mütter den Säugling nicht einfach in einer Babyklappe ablegen. Auch im Hamburger Fall wurde darüber diskutiert. Für Lammers ist das weniger verwunderlich: "Frauen, die wollen, dass ihr Kind überlebt, würden es zu einer Babyklappe bringen. Wenn es diese nicht gibt, würden sie es aber auch so hinterlassen, dass es lebend gefunden wird." Die Hamburger Mutter habe sich aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, ob das Kind leben soll oder nicht. Eine typische Kurzschlusshandlung: "Sie wollte es nur möglichst schnell entsorgen."
Bei ihrer ersten Aussage hatte die Mutter den Kindsvater beschuldigt. Daraufhin wurde nach dem 23-Jährigen gefahndet. Eine solche Schuldabweisung sei, so Lammert, ein typisches Motiv der Verdrängung. "Das ist bei vielen Straftaten so, da das eine hochemotionale Situation ist, in der man sich dann alles so zurechtdreht und denkt, dass man damit durchkommt - auch wenn die Beweise erdrückend sind."
Mich erstaunt mal wieder, wie diese Mütter entschuldigt werden.
Sie sind in einer schwierigen Situation. Haben Angst vor den Eltern, Partner etc.
Aber kann man dann sich nicht Hilfe suchen? Bringt man deshalb einen so kleinen Menschen um? Wieso arbeiten hier die deutschen Psychologen nur mit Entschuldigungen für die Mutter?
Interessant ist die Realitätsverdrängung der Täterinnen (für mich Möderinnen, aber unser Mordbegriff in D, na ja). Ein Phänomen, welches in Deutschland ohnehin sehr häuftig anzustreffen ist.
Aber selbst dann wenn man aufwacht aus der Fairy tale, kein "normal empfindsamer Mensch" wurde einen Säugling umbringen. Als Gegenbeispiel sieht man doch immer die Fälle, in denen das neugeborene Kind irgendwo so hingelegt wird, dass es schnell gefunden wird.
In meinen Augen sind diese jungen Frauen bereits vollkommen verroht. Keine Empathie mehr, keine Wertvorstellungen, bei denen ist schon lange alles in Inneren kaputtgegangen. Sie würden wahrscheinlich auch das nächste Kind wieder umbringen, wenn sie es nicht brauchen könnten. Was man auch an den Fällen mit der mehrfach Tötung ein von ein und denselben Täterinnen immer wieder sehen kann.
Die Justiz ist in meinen Augen viel zu milde. Würden sie diese Frauen strenger betrafen, würden sie vielleicht nicht so viele "Nachahmerinnen" finden.
Sui