Fluchtachterl
23.03.2007, 14:52
Die Augen weit aufgerissen, die untere Kinnlade sinkt allmählich nach unten, bis die Kiefergelenke dem Herabsinken ein Ende bereiten. Unendliches Staunen darüber wie immer seltsamere Sumpfpflanzen an Meldungen aus ohnehin schon seichten Gewässern hochwachsen. Die Vergleiche eines amerikanischen Präsidenten - so fehlerhaft, so unbesonnen, so umstritten er auch sein mag - mit den größten Verbrechern an der Menschheit rufen nicht einmal mehr Entsetzen hervor, so jenseits von Gut und Böse sind diese, daß man sich einfach nur mehr „im falschen Film" wähnt.
Ja, Linksgrünfriedensliebendetcetera sitzt im Park im Kreis, wenn das Wetter schön ist versteht sich, zupft an der Gitarre und krächzt dazu für den Frieden. Ja, Amerika ist böse, böser als alles in der Welt. Kerzerl anzünden, das wird Frieden bringen. Ui, jetzt waren’s engagiert. Zufrieden mit sich selbst - oder gar selbstzufrieden? - zum nächsten Wirten.
Böses, böses Amerika. Böses Amerika, das den ersten Kriegsangriff auf eigenem Boden erleben mußte, das Tausende Tote zu beklagen hatte. Böses Amerika, das Entscheidungen getroffen hatte, um einen Angriff ohne vorherige Kriegserklärung nicht auf sich sitzen zu lassen. Möglicherweise waren es die falschen, aber was wenn es nicht Amerika sondern das eigene Land getroffen hätte... Wären die Friedenslämmer immer noch so gut und würden vom Frieden um jeden Preis blöken?
Böses Amerika, dessen Medien Mißstände innerhalb seiner Armee aufzeigen. Böses Amerika, das Michael Moore Filme drehen läßt, in welchen er seine Ansichten mehr als deutlich der Öffentlichkeit darlegt.
Stimmt schon, sie haben versucht der Welt ihr Wirtschschaftssystem überzustülpen. Nur, wer hat denn die internationalen Handelsabkommen unterzeichnet, die das erst möglich machten? Es waren die eigenen Volksvertreter, ja auch die von links. Deshalb ist das Unterfangen dem bösen Amerika auch gelungen. Tja, da hockt eine europäische Kommission in Brüssel und übernimmt jede auch noch so absonderliche gesellschaftliche Strömung von dort gleichzeitig ein „Gegenpol" zu den USA sein wollend. Depperter geht’s wohl nimmer. Im Grund eine Lachnummer. Ach ja, alle wollen den Frieden. Da hat man schon Verständnis für Steinigen, Handerl-, Kopferl- und Fußerlabhacken, selbstverständlich auch für Sichselbstundunschulgigeandereindieluftsprenger, Landkartenherumradierer, Völkerauslöschenwoller. Da müssen schon rechtsstaatliche Regeln gelten für solche, die dem Rechtsstaat den Krieg erklären und diesen nie akzeptieren werden. Nein, nein, lieber untergehen, Hauptsache rechtsstaatliche Kriterien für Terroristen.
Leopold Ritter von Sacher Masoch, ein Landsmann von mir, hat offenbar Pate gestanden bei den heutigen Attitüden. Net aufregen! Ich kann’s eh net ändern.
Jemand verlinkt zu ein paar Videos mit israelischer Musik. Dem Urteil des Schreibers dieser Zeilen nach Popmusik, mit vermutlich dem selben Inhalt wie überall anders auf der Welt, halt in einer Sprache, die dem Nichtbeherrscher recht angenehm rauchig herb ins Ohr dringt, eine Mischung aus Myrrhe, Rosmarin und Zitronenholz, wenn man den Klang einer Sprache in Duft ausdrücken möchte. Nicht einmal das bleibt verschont von dem Geleier vom bösen Israel und den ach so armen, armen, unterdrückten Palästinensern. Ah weh, ah weh. Musik, net amal a israelische Musik darf ma spielen ohne daß da Politik kommentiert wird, dies auch mit mehr als unpassenden Vergleichen.
Wenn man österreichische Musik spielt kommen auch keine Stellungnahmen zu unserer Politik. Es ist schon mehr als verwunderlich, daß jeder Dirigent, Schauspieler, Sänger, der aus Israel kommt über Nahostpolitik befragt wird anstatt über sein Schaffen, wie es bei Künstlern aus anderen Ländern üblich ist. Wieso eigentlich? An deren Stelle wär ich so was von genervt...
Vielleicht ist das „und eigentli is ma wauscht!" bzw. „net amoi ignorieren!" der Mehrheit meiner Landsleute gar keine so schlechte Haltung bei Stellungnahmen, von denen man gelinde sagt nur behaupten kann, sie hätten eine ziemliche Schieflage.
Ja, Linksgrünfriedensliebendetcetera sitzt im Park im Kreis, wenn das Wetter schön ist versteht sich, zupft an der Gitarre und krächzt dazu für den Frieden. Ja, Amerika ist böse, böser als alles in der Welt. Kerzerl anzünden, das wird Frieden bringen. Ui, jetzt waren’s engagiert. Zufrieden mit sich selbst - oder gar selbstzufrieden? - zum nächsten Wirten.
Böses, böses Amerika. Böses Amerika, das den ersten Kriegsangriff auf eigenem Boden erleben mußte, das Tausende Tote zu beklagen hatte. Böses Amerika, das Entscheidungen getroffen hatte, um einen Angriff ohne vorherige Kriegserklärung nicht auf sich sitzen zu lassen. Möglicherweise waren es die falschen, aber was wenn es nicht Amerika sondern das eigene Land getroffen hätte... Wären die Friedenslämmer immer noch so gut und würden vom Frieden um jeden Preis blöken?
Böses Amerika, dessen Medien Mißstände innerhalb seiner Armee aufzeigen. Böses Amerika, das Michael Moore Filme drehen läßt, in welchen er seine Ansichten mehr als deutlich der Öffentlichkeit darlegt.
Stimmt schon, sie haben versucht der Welt ihr Wirtschschaftssystem überzustülpen. Nur, wer hat denn die internationalen Handelsabkommen unterzeichnet, die das erst möglich machten? Es waren die eigenen Volksvertreter, ja auch die von links. Deshalb ist das Unterfangen dem bösen Amerika auch gelungen. Tja, da hockt eine europäische Kommission in Brüssel und übernimmt jede auch noch so absonderliche gesellschaftliche Strömung von dort gleichzeitig ein „Gegenpol" zu den USA sein wollend. Depperter geht’s wohl nimmer. Im Grund eine Lachnummer. Ach ja, alle wollen den Frieden. Da hat man schon Verständnis für Steinigen, Handerl-, Kopferl- und Fußerlabhacken, selbstverständlich auch für Sichselbstundunschulgigeandereindieluftsprenger, Landkartenherumradierer, Völkerauslöschenwoller. Da müssen schon rechtsstaatliche Regeln gelten für solche, die dem Rechtsstaat den Krieg erklären und diesen nie akzeptieren werden. Nein, nein, lieber untergehen, Hauptsache rechtsstaatliche Kriterien für Terroristen.
Leopold Ritter von Sacher Masoch, ein Landsmann von mir, hat offenbar Pate gestanden bei den heutigen Attitüden. Net aufregen! Ich kann’s eh net ändern.
Jemand verlinkt zu ein paar Videos mit israelischer Musik. Dem Urteil des Schreibers dieser Zeilen nach Popmusik, mit vermutlich dem selben Inhalt wie überall anders auf der Welt, halt in einer Sprache, die dem Nichtbeherrscher recht angenehm rauchig herb ins Ohr dringt, eine Mischung aus Myrrhe, Rosmarin und Zitronenholz, wenn man den Klang einer Sprache in Duft ausdrücken möchte. Nicht einmal das bleibt verschont von dem Geleier vom bösen Israel und den ach so armen, armen, unterdrückten Palästinensern. Ah weh, ah weh. Musik, net amal a israelische Musik darf ma spielen ohne daß da Politik kommentiert wird, dies auch mit mehr als unpassenden Vergleichen.
Wenn man österreichische Musik spielt kommen auch keine Stellungnahmen zu unserer Politik. Es ist schon mehr als verwunderlich, daß jeder Dirigent, Schauspieler, Sänger, der aus Israel kommt über Nahostpolitik befragt wird anstatt über sein Schaffen, wie es bei Künstlern aus anderen Ländern üblich ist. Wieso eigentlich? An deren Stelle wär ich so was von genervt...
Vielleicht ist das „und eigentli is ma wauscht!" bzw. „net amoi ignorieren!" der Mehrheit meiner Landsleute gar keine so schlechte Haltung bei Stellungnahmen, von denen man gelinde sagt nur behaupten kann, sie hätten eine ziemliche Schieflage.