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Vollständige Version anzeigen : China-Sozialismus vorbei



klartext
17.03.2007, 22:26
Das chinesische Parlament hat heute fast einstimmig beschlossen, dass der Schutz des Privateigentums vor staatlichen Zugriffen geschützt ist.
Weiterhin wurde ein einheitlicher Steuersatz für Unternehmen von 25 % festgelegt. Damit hat der Staat einen deutlichen Richtungsschwenk hin zu einer freien Marktwirtschaft vollzogen und einen Unternehmenssteuersatz beschlossen, von dem ein Unternehmer in meisten europäischen Ländern nur träumen kann.
In China scheint endgültig Vernunft eingekehrt zu sein.

Nachtfalke
17.03.2007, 22:39
Gute Nachrichten!
Ich hoffe das ganze kommunistische System verreckt dort.

Der Patriot
17.03.2007, 22:41
Nun ist China nur mehr eine Diktatur. Ohne Ideologie...

klartext
18.03.2007, 10:42
Nun ist China nur mehr eine Diktatur. Ohne Ideologie...
Design follows function, eine freie Marktwirtschaft funktioniert auf Dauer nur in einer Demokratie, sie wird kommen, Stück für Stück. Dafür werden auch die Einflüsse von aussen sorgen.

wtf
18.03.2007, 10:51
Freiheit ist Demokratie und vice versa. Die Chinesen werden die alten Müll schneller über Bord werfen, als wir uns vorstellen können, auch und gerade wirtschaftlich.

romeo1
18.03.2007, 11:07
In China wird nur auf den Druck bestehender Probleme reagiert. Die politische Situation ist in den letzten Jahren kritischer geworden. Die Zahl der Streiks in denen gegen Mißstände protestiert wird, wächst lawinenartig an. Selbst in Peking kam es in den letzten Monaten zu wilden Streiks, als Bewohner gegen den Abriß der alten traditionellen Wohnvierteln (Hutongs) protestierten. In unseren Medien wird darüber nur sehr wenig berichtet. Ich weiß es von Deutschen, die in Peking leben und arbeiten.
Es ist vorstellbar, daß es im Land zu Chaos kommen kann, wenn die anstehenden Probleme wie Rechtsunsicherheit, Arbeitslosigkeit, dramatische Umweltverschmutzung und -zerstörung sowie die fehlende Altersabsicherung des größten Teils der Bevölkerung. Letzteres wird in etwa 15 Jahren zu Problemen gigantischen Ausmaßes führen.

Don
18.03.2007, 11:35
In China wird nur auf den Druck bestehender Probleme reagiert. Die politische Situation ist in den letzten Jahren kritischer geworden. Die Zahl der Streiks in denen gegen Mißstände protestiert wird, wächst lawinenartig an. Selbst in Peking kam es in den letzten Monaten zu wilden Streiks, als Bewohner gegen den Abriß der alten traditionellen Wohnvierteln (Hutongs) protestierten. In unseren Medien wird darüber nur sehr wenig berichtet. Ich weiß es von Deutschen, die in Peking leben und arbeiten.
Es ist vorstellbar, daß es im Land zu Chaos kommen kann, wenn die anstehenden Probleme wie Rechtsunsicherheit, Arbeitslosigkeit, dramatische Umweltverschmutzung und -zerstörung sowie die fehlende Altersabsicherung des größten Teils der Bevölkerung. Letzteres wird in etwa 15 Jahren zu Problemen gigantischen Ausmaßes führen.

Sicher haben sie Probleme. Die werden bei uns aber überbewertet, da sie von sachunkundigen aber ideologisch um so motivierteren Journalisten medial wirksam hochgepuscht werden.
Hätte die Chinesen in ihren Fernsehkanälen die Proteste gegen z.B. den Münchner Flughafen im Erdinger Moos oder die Ausweitung des Braunkohleabbaus ebenso einseitig kommentiert, wäre die einzig logische Schlußfolgerung der Untergang Deutschlands gewesen.

Bloß interessiert das da keinen, da sie offensichtlich nicht die deutsche Oberlehrementalität besitzen. Konfuzius sei Dank. :cool:

romeo1
18.03.2007, 11:41
Sicher haben sie Probleme. Die werden bei uns aber überbewertet, da sie von sachunkundigen aber ideologisch um so motivierteren Journalisten medial wirksam hochgepuscht werden.
Hätte die Chinesen in ihren Fernsehkanälen die Proteste gegen z.B. den Münchner Flughafen im Erdinger Moos oder die Ausweitung des Braunkohleabbaus ebenso einseitig kommentiert, wäre die einzig logische Schlußfolgerung der Untergang Deutschlands gewesen.

Bloß interessiert das da keinen, da sie offensichtlich nicht die deutsche Oberlehrementalität besitzen. Konfuzius sei Dank. :cool:


Prinzipiell hast du recht, nur habe ich durch persönliche Verbindungen teilweise andere Einblicke. Ch. ist ein überaus interessantes Land und ich bin immer wieder gern dort, auch weil ich mit einer Chinesin zusammenlebe. So erhält man langsam Einblicke, die Touristen verborgen bleiben und welche die meisten dt. Journalisten z.T. verfälscht und verbogen wiedergegeben werden.

Zynixer
18.03.2007, 14:15
Nun ist China nur mehr eine Diktatur. Ohne Ideologie...

Es gibt Leute, die behaupten, Kapitalismus+Diktatur=Faschismus.
Das werden viele Freunde Chinas allerdings nicht gerne hören.

Redwing
19.03.2007, 01:50
Ich weiß ja nicht, ob China jemals ansatzweise so etwas wie Sozialismus hatte, aber wenn das der Fall war, dann sicher nur unter Mao.
Was da jetzt und schon lange für eine Scheiße abgeht, kann man nur noch als Staatskapitalismus bezeichnen, bei dem die Wirtschaft neoliberale Ausmaße annimmt. Jede Nation und jedes Volk kann sehen, was passiert, wenn man nur auf Wirtschaft und nicht auf Soziales und Menschenrechte setzt. Die Arbeiter da schuften sich tot für 'n Appel und 'n Ei. Abgesichert ist da auch keine Sau mehr, im Gegensatz zu früher. Die Umwelt wird versaut, und, und, und.. Klar, daß sich egomanische, neoliberal-soziopathische Ausbeuter anderer Länder diese Zustände überall wünschen, doch ein jedes Volk tut gut daran, genau gegen diese aufkeimenden Zustände, die der Wirtschaftsliberalismus mit sich bringt, zu kämpfen. Auch in den USA herrschen mieserabelste Arbeitnehmerumstände und extreme, sich ausweitende Gefälle. Soziale Absicherung ist dort ebenfalls kaum vorhanden. Der Unterschied zwischen den USA und China liegt eigentlich primär nur noch darin, daß in China der Staat die Wirtschaft leitet- aber gewiß nicht sozialistisch-, während das in den USA eine Wirtschaftsmafia übernimmt. Das Volk aber verliert in beiden Nationen, denn wieder einmal ist bewiesen, daß Wirtschaftswachstum, das nur auf dem Leid, den Opfern und dem Verzicht seines Volkes basiert, falsch ist und nur der reichen Minderheit nützt. Daß es auch mit diesem Strohfeuerwachstum dann zweifelsohne recht bald ein Ende hat, liegt auf der Hand, denn ohne ausreichende Kaufkraft der Massen und nicht nur einer Minderheit kollabiert das System. China wird das noch deutlicher merken. Wie gesagt: Hier wurde das Monopoly-Spiel etwas später begonnen, also endet es auch etwas später.;)

Alfredos
21.03.2007, 00:38
Na dann kann ja endlich die USA Nachhilfeunterricht bekommen von China. Die USA, die nach Griechenland die zweitälteste Demokratie sind, haben die Demokratie aber noch nicht so richtig verstanden, siehe Johnson, Bush junior, etc. Was nützt die beste Demokratie, wenn sie ausgenutzt wird von den Präsidenten. Dann ist mir doch der Parlamentarismus lieber. Es ist nicht das gleiche wie Demokratie. Das Parlament hat eine größere Entscheidungsgewalt. Brasilien hat Parlamentarismus.

Biskra
21.03.2007, 00:51
Die USA, die nach Griechenland die zweitälteste Demokratie sind...

Der war gut.

klartext
21.03.2007, 01:45
Na dann kann ja endlich die USA Nachhilfeunterricht bekommen von China. Die USA, die nach Griechenland die zweitälteste Demokratie sind, haben die Demokratie aber noch nicht so richtig verstanden, siehe Johnson, Bush junior, etc. Was nützt die beste Demokratie, wenn sie ausgenutzt wird von den Präsidenten. Dann ist mir doch der Parlamentarismus lieber. Es ist nicht das gleiche wie Demokratie. Das Parlament hat eine größere Entscheidungsgewalt. Brasilien hat Parlamentarismus.
Aus deinem posting muss ich entnehmen, dass du von den Bürgerrechten in den USA wenig Ahnung hast. Sie sind weit grösser als in Deutschland.

Mcp
21.03.2007, 04:53
Ich weiß ja nicht, ob China jemals ansatzweise so etwas wie Sozialismus hatte, aber wenn das der Fall war, dann sicher nur unter Mao.


Ja Rotlocke, Sozialismus ist eben nur dann durchsetzbar, wenn man Millionen Menschen erschlägt, demütigt, einsperrt, foltert, versklavt und mit barbarischer Wut alle Kulturdenkmäler der Vergangenheit zerstört. Letzteres, aber nicht nur das, habt ihr mit den Taliban gemein. Entlarvender könnte Deine Sätze nicht sein. Der Schoß ist fruchtbar noch, am dem dass kroch ..." (B. Brecht)

Iltis89
21.03.2007, 10:00
Nun ist China nur mehr eine Diktatur. Ohne Ideologie...

Chgina ist seit der Reformen von Deng Xiao Peng kein sozialistisches Land mehr. Der Sozialismus bezieht sich auf die Wirtschaft. Mit dem Sozialismus wird eine Planwirtschaft aufgebaut. Es ist traurig, dass China seine Planwirtschaft aufgegeben hat. Es sit auch eine Schande, dass sich dieses Land noch sozialistisch nennt. China ist nur noch eine Diktatur mit sozialistischer Vergangenheit.

Jodlerkönig
21.03.2007, 10:27
Das chinesische Parlament hat heute fast einstimmig beschlossen, dass der Schutz des Privateigentums vor staatlichen Zugriffen geschützt ist.
Weiterhin wurde ein einheitlicher Steuersatz für Unternehmen von 25 % festgelegt. Damit hat der Staat einen deutlichen Richtungsschwenk hin zu einer freien Marktwirtschaft vollzogen und einen Unternehmenssteuersatz beschlossen, von dem ein Unternehmer in meisten europäischen Ländern nur träumen kann.
In China scheint endgültig Vernunft eingekehrt zu sein.erst jetzt ist china aufm weg, wirklich ernst genommen zu werden. die konkurrenz wird staunen.

Don
21.03.2007, 10:39
erst jetzt ist china aufm weg, wirklich ernst genommen zu werden. die konkurrenz wird staunen.

Auch die haben natürlich mit dem Phänomen der schmarotzenden Wohlstandskinder zu kämpfen. Aber erst in 50 Jahren.
Bis dahin könnten sie uns in die Tasche stecken.

Mcp
21.03.2007, 10:51
Auch die haben natürlich mit dem Phänomen der schmarotzenden Wohlstandskinder zu kämpfen. Aber erst in 50 Jahren.
Bis dahin könnten sie uns in die Tasche stecken.

Worauf gründet sich die gegenwärtige China-Hype eigentlich? Auf die Nobelpreise, Patente oder andere Innovationen? Auf Löhne, Sozialstandards, politische Verhältnisse, chinesische Korruption oder doch bloß schiere Menschenmasse? Gab es solche ähnlichen Erwartungen in der Vergangenheit nicht schon in Bezug auf Japan, Brasilien oder die sogenannten asiatischen Tigerstaaten? Alle diese, von "Experten" hochgelobten Modelle, endeten in handfesten Krisen und Crashs.

Don
21.03.2007, 10:57
Worauf gründet sich die gegenwärtige China-Hype eigentlich? Auf die Nobelpreise, Patente oder andere Innovationen? Auf Löhne, Sozialstandards, politische Verhältnisse, chinesische Korruption oder doch bloß schiere Menschenmasse? Gab es solche ähnlichen Erwartungen in der Vergangenheit nicht schon in Bezug auf Japan, Brasilien oder die sogenannten asiatischen Tigerstaaten? Alle diese, von "Experten" hochgelobten Modelle, endeten in handfesten Krisen und Crashs.

Nur die Hypes endeten in crashs.
Die Wirtschaften all dieser Länder sind nach wie vor sehr gesund und auf ihrem normalen Niveau auf gutem Weg.

Jodlerkönig
21.03.2007, 11:17
Worauf gründet sich die gegenwärtige China-Hype eigentlich? Auf die Nobelpreise, Patente oder andere Innovationen? Auf Löhne, Sozialstandards, politische Verhältnisse, chinesische Korruption oder doch bloß schiere Menschenmasse? Gab es solche ähnlichen Erwartungen in der Vergangenheit nicht schon in Bezug auf Japan, Brasilien oder die sogenannten asiatischen Tigerstaaten? Alle diese, von "Experten" hochgelobten Modelle, endeten in handfesten Krisen und Crashs.ich ziehe meine schlüsse aus den erfahrungen, wo chinesen was tun dürfen, ohne vom staat gebremst zu werden, stellen die was auf die beine! sie haben einen starken willen, wollen nach vorne, wollen sich was schaffen und sind absolut arbeitswillig. sie wissen, daß man nur durch eigene arbeit zu was kommt...sie reden nicht, sie handeln. ganz im gegensatz zu uns.
bei uns wird in aller erster linie darüber diskutiert, wie der sozialstaat ausgebaut werden muß, nicht aber wie das geld dafür verdient wird.

Mcp
21.03.2007, 11:30
Nur die Hypes endeten in crashs.
Die Wirtschaften all dieser Länder sind nach wie vor sehr gesund und auf ihrem normalen Niveau auf gutem Weg.

Nun ja. Japan schwächelt seit Jahren vor sich hin. Die "Tigerstaaten" sind nach der asiatischen Finanzkrise auf Normalmaß zurückgestutzt und über Brasilien redet nach der lateinamerikanische Krise keine mehr. Von anderen, sogenannten Hoffnungsträgern, ganz zu schweigen. Auch bei China und Indien rechnen unsere "Wirtschaftsexperten" wieder einmal mit linearen Modellen und extrapolieren das gegenwärtige Wirtschaftswachstum einfach in die Zukunft. Dabei akkumulieren gerade diese Länder zur Zeit eine Unmenge von Problemen, die alle irgendwann nach einer Lösung drängen. Zudem: Gesund und nachhaltig ist ein Wachstum nur, wenn er auf Innovation, also neuen Ideen und Produkten, ruht. Weder China noch Indien glänzen damit. Im Gegenteil. Sie spielen die "verlängerte Werkbank" der entwickelten Welt, vollziehen nach, was andere schon können. Sie sind billiger. Ja. Aber wenn das ihr einziger Vorteil ist wird nicht von Dauer sein.

klartext
21.03.2007, 11:48
Nun ja. Japan schwächelt seit Jahren vor sich hin. Die "Tigerstaaten" sind nach der asiatischen Finanzkrise auf Normalmaß zurückgestutzt und über Brasilien redet nach der lateinamerikanische Krise keine mehr. Von anderen, sogenannten Hoffnungsträgern, ganz zu schweigen. Auch bei China und Indien rechnen unsere "Wirtschaftsexperten" wieder einmal mit linearen Modellen und extrapolieren das gegenwärtige Wirtschaftswachstum einfach in die Zukunft. Dabei akkumulieren gerade diese Länder zur Zeit eine Unmenge von Problemen, die alle irgendwann nach einer Lösung drängen. Zudem: Gesund und nachhaltig ist ein Wachstum nur, wenn er auf Innovation, also neuen Ideen und Produkten, ruht. Weder China noch Indien glänzen damit. Im Gegenteil. Sie spielen die "verlängerte Werkbank" der entwickelten Welt, vollziehen nach, was andere schon können. Sie sind billiger. Ja. Aber wenn das ihr einziger Vorteil ist wird nicht von Dauer sein.
Die von dir genannten Staaten " schwächeln " auf einem Niveau, von dem früher jedes sozialistische Land geträumt hätte. Wie schwächeln real aussieht, kannst du in Nordkorea und Cuba besichtigen.
Natürlich kopiert China heute noch eine Menge, aber haben wir nicht auch einmal über die ersten japanischen Autos gelacht ? Heute ist Toyota der erfolrgreichste Autobauer der Welt und mit kopieren hat es angefangen.
Für uns ist das Land ein neuer Markt mit hochinteressanten Möglichkeiten.

Mcp
21.03.2007, 11:48
ich ziehe meine schlüsse aus den erfahrungen, wo chinesen was tun dürfen, ohne vom staat gebremst zu werden, stellen die was auf die beine! sie haben einen starken willen, wollen nach vorne, wollen sich was schaffen und sind absolut arbeitswillig. sie wissen, daß man nur durch eigene arbeit zu was kommt...sie reden nicht, sie handeln. ganz im gegensatz zu uns.
bei uns wird in aller erster linie darüber diskutiert, wie der sozialstaat ausgebaut werden muß, nicht aber wie das geld dafür verdient wird.

Waren sie in China? Kennen sie Chinesen und ihre Mentalität oder woher sonst nehmen sie die Bestimmtheit ihres Urteils? Zudem: Bisher partizipieren weniger als ein Prozent der gesamten Bevölkerung in ausgewählten Regionen vom wirtschaftlichen Aufschwung im chinesischen Lande. Vorherrschend ist immer noch die agrarische, nicht die industrielle Produktionsweise. Nicht, dass ich den Chinesen ihr Fortkommen missgönne oder sie für minderwertig halte, ich misstraue bloß unseren sogenannten Experten, ihren Prognosen, ihren Urteilen und Vorhersagen, obwohl natürlich die sogenannten Wirtschaftsweisen nicht unbedingt schlechter als das antike Orakel von Delphi sind.

Mcp
21.03.2007, 11:50
Die von dir genannten Staaten " schwächeln " auf einem Niveau, von dem früher jedes sozialistische Land geträumt hätte.

Bitte. Diesen Vergleich habe ich erkennbar nicht gemeint.

romeo1
23.03.2007, 19:59
Waren sie in China? Kennen sie Chinesen und ihre Mentalität oder woher sonst nehmen sie die Bestimmtheit ihres Urteils? Zudem: Bisher partizipieren weniger als ein Prozent der gesamten Bevölkerung in ausgewählten Regionen vom wirtschaftlichen Aufschwung im chinesischen Lande. Vorherrschend ist immer noch die agrarische, nicht die industrielle Produktionsweise. Nicht, dass ich den Chinesen ihr Fortkommen missgönne oder sie für minderwertig halte, ich misstraue bloß unseren sogenannten Experten, ihren Prognosen, ihren Urteilen und Vorhersagen, obwohl natürlich die sogenannten Wirtschaftsweisen nicht unbedingt schlechter als das antike Orakel von Delphi sind.


Weniger als 1% der Bevölkerung sollen vom Wirtschaftsaufschwung profitieren? Dies stimmt nicht und ich habe auch anderes erlebt.

Alfredos
23.03.2007, 21:20
Nun ja. Japan schwächelt seit Jahren vor sich hin. Die "Tigerstaaten" sind nach der asiatischen Finanzkrise auf Normalmaß zurückgestutzt und über Brasilien redet nach der lateinamerikanische Krise keine mehr. Von anderen, sogenannten Hoffnungsträgern, ganz zu schweigen. Auch bei China und Indien rechnen unsere "Wirtschaftsexperten" wieder einmal mit linearen Modellen und extrapolieren das gegenwärtige Wirtschaftswachstum einfach in die Zukunft. Dabei akkumulieren gerade diese Länder zur Zeit eine Unmenge von Problemen, die alle irgendwann nach einer Lösung drängen. Zudem: Gesund und nachhaltig ist ein Wachstum nur, wenn er auf Innovation, also neuen Ideen und Produkten, ruht. Weder China noch Indien glänzen damit. Im Gegenteil. Sie spielen die "verlängerte Werkbank" der entwickelten Welt, vollziehen nach, was andere schon können. Sie sind billiger. Ja. Aber wenn das ihr einziger Vorteil ist wird nicht von Dauer sein.

Da muss ich Klartext Recht geben. Die Tigerstaaten schwächeln wirklich auf hohem Niveau. China und Indien sind zwei Staaten, die in 10 Jahren, wenn nicht jetzt schon ordentlich mitreden können in Sachen Weltwirtschaft. Russland und Brasilien sind zwei Staaten, die höchsten das Niveau von Deutschland erreichen werden. Letztere beiden Staaten profitieren von ihren Bodenschätzen. Beide Länder hatten wie China politisch ihre eigene Wirtschaft ausgebremst. China vor Hu Jintau, Russland vor Putin und Brasilien vor Cardoso. Die 90-er Jahren und 2002 wo die lateinamerikanischen Wirtschfatskrisen waren, betraf vor allem Argentinien und Uruguay. Chile in den 90-er Jahren und Brasilien in diesem Jahrzehnt sind in Südamerika die Wirtschaftsländer.

Mcp
24.03.2007, 19:46
Weniger als 1% der Bevölkerung sollen vom Wirtschaftsaufschwung profitieren? Dies stimmt nicht und ich habe auch anderes erlebt.

Ich habe diese Zahl (ein Prozent) aus verschiedenen Veröffentlichungen zur wirtschaftlichen Lage in China aus jüngster Zeit, nicht aus eigener Anschauung. Möglicherweise sind diese Einschätzungen ebenso falsch, wie andere Berichte und Analysen. Meine persönlichen Erfahrungen mit derartigen Analysen und Prognosen sind durch die Bank negativ.

romeo1
24.03.2007, 20:04
Ich habe diese Zahl (ein Prozent) aus verschiedenen Veröffentlichungen zur wirtschaftlichen Lage in China aus jüngster Zeit, nicht aus eigener Anschauung. Möglicherweise sind diese Einschätzungen ebenso falsch, wie andere Berichte und Analysen. Meine persönlichen Erfahrungen mit derartigen Analysen und Prognosen sind durch die Bank negativ.

Trotz gewaltig großer Probleme haben sich für die meisten Menschen in China die Lebensverhältnisse in den letzten 20 Jahren z.T. drastisch verbessert. Allerdings ist die Kluft zw. arm und reich drastisch. So haben sich die Eltern einer guten Freundin für 70.000 € eine große Eigentumswohnung gekauft während auf dem Land viele Menschen mit 20-50 € im Monat auskommen müssen.

Mcp
24.03.2007, 20:30
Trotz gewaltig großer Probleme haben sich für die meisten Menschen in China die Lebensverhältnisse in den letzten 20 Jahren z.T. drastisch verbessert.

Diese Aussage trifft in Anbetracht periodischer Hungerkatastrophen noch bis vor 50 Jahren in Afrika, Indien und Asien auf die ganze Menscheit zu. Zumindest aus Sicht der Europäer und Nordamerikaner.

Grotzenbauer
25.03.2007, 08:38
Wie heisst es doch so schön: «Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei»!:D