PDA

Vollständige Version anzeigen : FAZ: SPD wird nervös, Union für alles bereit.



erwin r analyst
15.03.2007, 18:10
Hallo,

soeben gelesen: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~EAF5D7A6882FC4BCE99B1B9196F0EAFE5~ATpl~Ecommon ~Scontent.html


Union

Zweifel am Bestand der großen Koalition

Von Günter Bannas, Berlin

15. März 2007
Die Union stellt sich auf ein Scheitern der großen Koalition noch vor dem Ende der Legislaturperiode ein. Im Kanzleramt und in der CDU-Führung werden Zweifel daran geäußert, dass das Bündnis bis zur nächsten Bundestagswahl hält. Zwar gibt es über das Verhalten der SPD im Verlaufe des nächsten Jahres unterschiedliche Prognosen, doch wissen auch solche Unionspolitiker, die damit rechnen, die Koalition werde bis 2009 beisammenbleiben, dass sich das Kanzleramt nicht sicher sei und dass die Union für den Fall der Fälle gewappnet sein müsse.


Auch wird in der Union eine wachsende Unzufriedenheit vieler Sozialdemokraten in Partei und Fraktion mit dem sozialdemokratischen Regierungskurs registriert. Schon werde in der Union nach möglichen Themen gesucht, die aus heutiger Sicht für den Wahlkampf geeignet seien. Bezeichnend könne der Beifall sein, den der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Mittwoch auf einem Gewerkschaftskongress für seine Ausführungen erhielt, die Arbeitslosenversicherung für ältere Arbeitnehmer längere Zeit auszuzahlen.


Köhlers Wiederwahl offen


Weil die politische Lage im Frühjahr 2009 nicht gewiss sei, will sich die Unionsführung derzeit nicht öffentlich auf eine Wiederwahl von Bundespräsident Köhler festlegen, die im Mai 2009 ansteht.


Die übereinstimmenden Erläuterungen aus der Union machen deutlich, dass mindestens in strategischen Gesprächen im kleinen Kreis der Bundeskanzlerin Angela Merkel und führender CDU-Politiker über eventuelle Pläne der SPD und weitergehende Kalkulationen geredet worden ist. Womöglich sei die SPD-Führung gewillt, die Koalition zu verlassen.


Streitthemen: Tornados und Raketenpläne


Die SPD-Spitze könnte das tun, weil sie sich nicht ausreichend gegen die Kritiker durchsetzen könne. Als ein Beleg wird darauf verwiesen, dass bei der namentlichen Abstimmung des Bundestages über den Einsatz der Tornado-Überwachungsflugzeuge in Afghanistan am vergangenen Freitag 89 von 222 SPD-Abgeordneten nicht dem Regierungsantrag zugestimmt haben - 69 votierten damals mit Nein, es gab zwei Enthaltungen, und 18 Abgeordnete fehlten.


Zwar haben die Union und auch der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder davon bisher nicht viel Aufhebens gemacht, auch weil das Thema in der Bevölkerung nicht beliebt sei. Doch dass mehr als ein Drittel der SPD-Fraktion den Regierungsantrag nicht billigte, ist in der Unionsführung nicht vergessen worden.


Als ein weiteres Konfliktthema gilt der nur mühsam verdeckte Koalitionsstreit über die Position zu den amerikanischen Plänen eines Raketenabwehrprogramms. Frau Merkel und Verteidigungsminister Jung heißen die Pläne - alles in allem und nach gebührenden Konsultationen in der Nato - gut. Die SPD-Führung erläuterte nun ihre Warnungen vor einer neuen Spirale weltweiter Aufrüstung.


Steht ein „Goslar II“ bevor


Dieses Thema gilt in der Union als wenig wahlkampftauglich, weil große Teile der Bevölkerung entweder als antiamerikanisch gelten, mindestens aber von Rüstungsprojekten wenig hielten. Schon macht die Frage nach einem „Goslar II“ die Runde, womit ein deftiger Auftritt gegen den Irak-Krieg des früheren Bundeskanzlers Schröder im Januar 2003 gemeint ist. Manche in der Union glauben gar, Außenminister Steinmeier habe - damals als Chef des Kanzleramtes - Schröder zu diesem Auftritt geraten.


Auch den SPD-internen Streit über die Unternehmenssteuerreform gilt in der Union als Beleg für Führungsschwierigkeiten in der SPD. Der Vorsitzende des SPD-Parteirats Möller und - was schwerer wiegt - die nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Hannelore Kraft und die Parteilinke haben Änderungen gefordert und lehnen den vom Kabinett beschlossenen Entwurf ab. Positionen der SPD zum Ausbau von Kindertagesstätten und zum Mindestlohn gelten in beiden Lagern der großen Koalition als sehr geeignet für den Wahlkampf, was innerhalb der CDU schon zu Vorwürfen geführt hatte, dort sei der Köcher an derlei Themen leer.


Absehbare Niederlagen machen die SPD nervös


Die Zweifel in der CDU an der Standfestigkeit der SPD werden schließlich durch die Abfolge der Landtagswahlen im nächsten Jahr genährt. Die absehbaren Wahlniederlagen in Hessen, Niedersachsen und Bayern könnten die Nervosität in der SPD vergrößern. Lediglich die Bürgerschaftswahl in Hamburg gilt als nicht entschieden. In der Union heißt es daher, der SPD-Vorsitzende Beck könne unter Druck der Partei geraten, nach neuen Wegen zu suchen, was wiederum zu einem Vorziehen der Bundestagswahl führen könnte. Doch gibt es dort auch Analysen, die besagen, es werde so nicht kommen, weil die SPD die Schwierigkeiten einer rot-gelb-grünen Koalition einkalkuliere. Eine solche Koalition hätte im Bundesrat keine Mehrheit und sei mithin auf ständige Kompromisse angewiesen. Diese aber würden in einer polarisierten politischen Lage noch schwieriger als früher auszuhandeln sein.


Auf die Frage der Bundespräsidentenwahl im Mai 2009 wirken sich die Unsicherheiten schon jetzt aus. Es gilt als sicher, dass Bundespräsident Köhler von sich aus für eine Wiederwahl zur Verfügung steht. In der Führung der CDU werden die Arbeit Köhlers und sein Ansehen in der Bevölkerung gewürdigt. Auch gebe es einen regelmäßigen und guten Kontakt zwischen Köhler und Frau Merkel. Insofern stehe seiner Wiederwahl unter diesen Aspekten nichts im Wege. Doch wurden Anfragen führender SPD-Politiker, wie die Union die Angelegenheit regeln wolle, noch nicht beantwortet.




Nun,
gestattet mir eine kleine Analyse.

Dass die SPD momentan schlecht dasteht, das sieht man (Eingefügte Grafiken). Dass sie es wagen würden die Koalition zu sprengen, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Neuwahlen würden bekanntlich nichts großartig verändern.
Wobei die SPD die klar besseren Themen hätte. Mindestlohn (ich bin dagegen), Bürgerversicherung (Sogar Oswald Mezger hat erläutert, warum die Kopfpauschale besser ist), Kinderkrippen und Pazifismus kommen einfach besser an. Die Union traut sich ja traditionell nicht die Themen zu besetzen, die die Leute umtreibt: Innere Sicherheit, Islam, Übervölkerung etc.
Rüttgers Vorschlag zum ALG I könnte da schon hilfreicher sein. In dieser Hinsicht ist auch Ursula von der Leyen ein gutes Mittel zum Zweck, ich hasse sie dennoch.

Dies ist eine Gefahr!


Köhler ist super beliebt. 70-80% sind mit ihm zufrieden. Hat ein Politiker diese Werte? ?(
Einen so beliebten Bundespräsidenten ein paar Wochen vor einer Bundestagswahl abzusägen, würde der SPD sicher nicht gut kommen. Aber die Leute sind leicht vergesslich ("Merkelsteuer").
Die Mehrheitsverhältnisse dort (Bundesversammlung) sind unsicher.
http://www.election.de/bv.html

Wenn man sich den Wahlkalender ansieht, dann wäre eine vorgezogene Neuwahl 2008 (am besten aber nicht vor der Bayern-Wahl, da diese sicher Schwung gibt) durch aus gut: http://www.election.de/wahlkalender_ad.html
2009 kommen nach der Bundestagswahl die Landtagswahlen in Thüringen und an der Saar. Man muss nur die Umfragen ansehen um zu wissen, dass die absolute Mehrheit kaum zu halten ist. http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/index.htm
Dann hätten wir womöglich bei einer schwarz-gelben Mehrheit sofort wieder eine Blockade... Sachsen aber müsste möglich sein.

Die Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen sind dagegen sicher entschieden. Zu Gunsten der CDU, die zwar Mandate verlieren wird, aber für schwarz-gelb wird es reichen. Nehmen wir an, auch Hamburg wird durch eine "Ole wählen"- Wahl gehalten, dann würde es in der SPD richtig brennnen. Denn dass die in Bayern gewinnen sollen, das ist schon aufgrund eines Faktums lächerlich: Der super Lage. Auch haben die in der schwersten Krise gerade mal über 20% gehabt...

erwin r analyst
15.03.2007, 18:15
Umfragen Bund: http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

Anhang...

Mehr später (irgendwie klappts nicht)

roxelena
15.03.2007, 19:02
Umfragen Bund: http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

Anhang...

Mehr später (irgendwie klappts nicht)


lass es bleiben...deinen scheissdreck liest ja doch niemand

erwin r analyst
15.03.2007, 20:28
lass es bleiben...deinen scheissdreck liest ja doch niemand

Im Gegensatz zu dir glänze ich durch Wissen und muss nicht pöbeln.

ErhardWittek
15.03.2007, 21:32
lass es bleiben...deinen scheissdreck liest ja doch niemand
Du hast vielleicht eine Ausdrucksweise! So ganz typisch für die linke Flegelkultur.

ErhardWittek
15.03.2007, 21:34
Wenn die Union für alles bereit ist, dann sollte sie sich mal wieder für unser Volk und dessen Wohl einsetzen. Dann ist sogar die absolute Mehrheit möglich. Wie früher.

erwin r analyst
16.03.2007, 10:36
Wenn die Union für alles bereit ist, dann sollte sie sich mal wieder für unser Volk und dessen Wohl einsetzen. Dann ist sogar die absolute Mehrheit möglich. Wie früher.

Ich arbeite dran. ;)

Roter Prolet
16.03.2007, 10:40
Im Gegensatz zu dir glänze ich durch Wissen und muss nicht pöbeln.

Da hast du aber in letzter Zeit das Gegenteil bewiesen :whis:

erwin r analyst
16.03.2007, 10:48
:ironie:


Da hast du aber in letzter Zeit das Gegenteil bewiesen :whis:

Mir war klar, dass pöbelnde Linke sich helfen.

:drunk: :shutup:

PeterH
16.03.2007, 10:48
Was für eine Bananenrepublik. Einem Volk, das jetzt schon zu doof ist um zu wählen, soll man noch das Recht einer Volksabstimmung zubilligen? Niemals!

Roter Prolet
16.03.2007, 11:48
:ironie:

Mir war klar, dass pöbelnde Linke sich helfen.

:drunk: :shutup:

Ich hab hier niemanden geholfen, sondern nur auf deine fragwürdige Selbstbewertung reagiert :]

Kenshin-Himura
16.03.2007, 14:22
Aus dem Artikel aus dem Eingangs-Beitrag des Threads:

http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~EAF5D7A6882FC4BCE99B1B9196F0EAFE5~ATpl~Ecommon ~Scontent.html


Weil die politische Lage im Frühjahr 2009 nicht gewiss sei, will sich die Unionsführung derzeit nicht öffentlich auf eine Wiederwahl von Bundespräsident Köhler festlegen, die im Mai 2009 ansteht.

(...)

Auf die Frage der Bundespräsidentenwahl im Mai 2009 wirken sich die Unsicherheiten schon jetzt aus. Es gilt als sicher, dass Bundespräsident Köhler von sich aus für eine Wiederwahl zur Verfügung steht. In der Führung der CDU werden die Arbeit Köhlers und sein Ansehen in der Bevölkerung gewürdigt. Auch gebe es einen regelmäßigen und guten Kontakt zwischen Köhler und Frau Merkel. Insofern stehe seiner Wiederwahl unter diesen Aspekten nichts im Wege. Doch wurden Anfragen führender SPD-Politiker, wie die Union die Angelegenheit regeln wolle, noch nicht beantwortet.

Es wäre äußerst klug von Angela Merkel, wenn sie am Bundespräsidenten festhält. Wenn sie nur denkt, er sei ein Kritiker und müsse deswegen abgesägt werden, dann denkt sie zu kurzfristig und hat sich verrechnet! Denn das wird sie bezahlen müssen, wenn sie ihn absägt.

Ich traue ihr auch voll zu, dass sie an Köhler festhält. Sie ist sehr fähig und integer.:]

Gerd
16.03.2007, 16:06
Die SPD würde einen Fehler begehen. Im Volk würde das den Eindruck erwecken, dass sie es komplett verlassen haben. Mangelnde Entscheidungsfreiheit ist ja nicht gerade das Problem, da die Union und die SPD ja gleichstark sein müssten.

Ein Bruch der Koalition wäre unseriös und kontraproduktiv.

proletarierin
16.03.2007, 16:34
Meiner Meinung nach, ist dieser Beitrag indirekte Hetze gg. den "alten" oppositionellen, sozialdemokratischen Freund.
Bist Du auf der Suche nach, nicht selbst denken könnenden, Sympathisanten der Unionspolitik, oder ist das schon Bestandteil eines vorzeitigen (präventiven) Wahlkampfes ???????
........nur, falls es vielleicht doch vorgezogene Neuwahlen geben sollte.

Ausonius
16.03.2007, 16:58
Ich bin fest überzeugt, dass die Koalition hält, außer es kommt bei einer der Parteien zu einem Skandal vergleichbar der Parteispendenaffäre. In den Medien wurde bei allen zurückliegenden größeren Problemen geunkt, die Koalition würde nun zerbrechen (z.B. Gesundheitsreform), passiert ist nichts davon. Als entscheidenden Gradmesser, wie sich das ganze nach Ablauf der Legislaturperiode entwickelt, würde ich die Landtagswahl in Hessen 2008 sehen.

erwin r analyst
16.03.2007, 17:17
Ich hab hier niemanden geholfen, sondern nur auf deine fragwürdige Selbstbewertung reagiert :]

Was kein Grund ist zu lügen. :]

FranzKonz
16.03.2007, 17:21
Ich arbeite dran. ;)

Dann tritt mal das Merkel in die Tonne, dann wähle ich vielleicht auch wieder schwarz. :D

FranzKonz
16.03.2007, 17:22
Da hast du aber in letzter Zeit das Gegenteil bewiesen :whis:

Stimmt. Und zwar deutlich.

Kaiser
16.03.2007, 18:52
Umfragen Bund: http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

Anhang...

Mehr später (irgendwie klappts nicht)

Die letzte Umfrage zeigt, wenn man sie denn ernst nimmt, dass nur die Große Koalition, Jamaika und Rot-Rot-Grün möglich sind. Sprich, lauter Horror-Regierungn für Deutschland.

proletarierin
16.03.2007, 19:02
Wie wär`s denn mal mit "Schwampel", vielleicht ist das im Sinne der Christdemokraten der beste Konsens ?? :hihi: :hihi: :hihi:

erwin r analyst
16.03.2007, 19:25
Stimmt. Und zwar deutlich.

Von dir das zu hören macht es noch unglaubwürdiger. :rofl:

Joseph
18.03.2007, 14:25
Man muss kein Prophet sein um zu erkennen, dass die politisch stabilen Zeiten der BRD bald der Vergangenheit angehören. Die Regierungen der letzten Jahre haben durch ihre schlechte Politik das System geschwächt.