Grotzenbauer
10.03.2007, 11:10
Am 19. Februar 2007 war die Schlagzeile im sozialdemokratischen Boulevardblatt "Blick" in eine Frage gekleidet: "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" Da denkt man sich, ebenso unbedarft wie die "Blick"-Frage: Es ist doch gut, dass wir Deutschschweizer von der gleichen Rasse sind wie die Deutschen. Da gibt es wenigstens keine Probleme mit dem Antirassismus-Artikel.
Man stelle sich vor, der "Blick" hätte die Frage gestellt: "Wie viele Neger verträgt die Schweiz?" Oder: "Wie viele Jugos verträgt die Schweiz?" Oder: "Wie viele Türken verträgt die Schweiz?" Oder gar: "Wie viele Juden verträgt die Schweiz?" Dann hätte wohl selbst die linke Boulevardzeitung Probleme mit dem Antirassismus-Gesetz bekommen. Oder? Denn diese drei Fragen betreffen andere Rassen. Die Neger sind schwarz, die Jugos sind Slawen, die Juden Semiten. Oder? Alles klar?
Diffamierung der Schweizer
Es ist immer dasselbe. Wenn sog. rassenmässige Probleme im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Mehrheit in der Schweiz aufgeworfen werden, dann spielt die Rasse eigentlich gar keine Rolle. Denn wir Deutschschweizer gehören ja auch zur germanischen Rasse. Oder? Jedenfalls kann die Fragestellung des "Blick" so interpretiert werden. Andernfalls hätte er sich nie getraut, eine solch dämliche Frage überhaupt zu stellen. Und zur germanischen Rasse gehört in der Schweiz die Mehrheit. Und die Mehrheitsposition gegenüber der Mehrheit, der sie gemäss der sog. "Rassenlehre" (sic!) angehört, kann a priori doch nie rassistisch sein… Kann sie offensichtlich auch nicht sein, wenn es darum geht, den gleichen "Rassen-Angehörigen" dieser Mehrheit ihre Lebensberechtigung vorzuwerfen.
Aus diesem Grund kann ein Schwarzer oder ein Jugo einen Schweizer beleidigen, denn er ist ein Minderheitsangehöriger und dessen Meinung ist sakrosankt. Das war etwa vor einigen Jahren auch der Fall in einer Karikatur, in der ein Schweizer diskriminierend dargestellt wurde. Das war kein Rassismus. Oder wenn Jugos oder Schwarze Schweizer diffamieren. Das ist kein Rassismus.
Man stelle sich vor, "Grotzenbauer" hätte die eingangs erwähnten Fragen gestellt. Oder gar gefragt: "Wie viele Mohammedaner verträgt die Schweiz?" Man kann sich leicht ausmalen, wie dann “Grotzenbauer“ umgehend vor Gericht gezogen würde. Und Herr Kreis hätte sich im "Tages-Anzeiger" erbost über ihn und sein Periodikum gezeigt und wohl eine Klage in Erwägung gezogen. Obwohl das ja überhaupt keine Frage der Rasse wäre, sondern eine Frage der Religion und/oder der Konfession.
Vorurteile gegen Nachbarn
Kommt hinzu: Die Frage des "Blick" ist "politisch korrekt". Die Deutschen sind seit 1933 bei vielen Schweizern unbeliebt. Die Redaktoren und juristischen Berater des "Blicks" gehen davon aus, dass die Mehrheit in unserem Land so denkt. Dass aber damit - genau wie mit den hier zur Diskussion gestellten verwandten Fragen - Vorurteile geschürt werden, ist der ach so aufgeklärten und toleranten Ringier-Postille offenbar in keiner Weise bewusst.
Dabei ist doch evident: Mit solch läppisch-dummen Phrasen werden nicht nur Vorurteile gegen unsere Nachbarn im Norden geschürt, sondern darüber hinaus wird gegen sie in übelster Weise gehetzt. So, wie es die Nazis taten, damals allerdings gegen Juden oder Slawen.
"Politik mit verfälschten Begriffen"
Der grosse Fehler beim Begriff "Rassismus" - und darauf hat Prof. Dr. Eduard Stäuble schon in seiner leider viel zu wenig beachteten Analyse "… so dass keiner mehr die Sprache des andern versteht" (erschienen 1997) hingewiesen - ist der, dass "Rassismus" über alles gestülpt werden kann, was einem nicht ins Konzept passt. Die Menschheit ist trotz ihrer Vielfalt eine einzige Art. Es waren vor allem die Nationalsozialisten, die mit abstrusen Axiomen den Begriff der Rasse betonten. Es ist paradox, dass ausgerechnet die Antirassisten damit permanent hausieren./:(
Man stelle sich vor, der "Blick" hätte die Frage gestellt: "Wie viele Neger verträgt die Schweiz?" Oder: "Wie viele Jugos verträgt die Schweiz?" Oder: "Wie viele Türken verträgt die Schweiz?" Oder gar: "Wie viele Juden verträgt die Schweiz?" Dann hätte wohl selbst die linke Boulevardzeitung Probleme mit dem Antirassismus-Gesetz bekommen. Oder? Denn diese drei Fragen betreffen andere Rassen. Die Neger sind schwarz, die Jugos sind Slawen, die Juden Semiten. Oder? Alles klar?
Diffamierung der Schweizer
Es ist immer dasselbe. Wenn sog. rassenmässige Probleme im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Mehrheit in der Schweiz aufgeworfen werden, dann spielt die Rasse eigentlich gar keine Rolle. Denn wir Deutschschweizer gehören ja auch zur germanischen Rasse. Oder? Jedenfalls kann die Fragestellung des "Blick" so interpretiert werden. Andernfalls hätte er sich nie getraut, eine solch dämliche Frage überhaupt zu stellen. Und zur germanischen Rasse gehört in der Schweiz die Mehrheit. Und die Mehrheitsposition gegenüber der Mehrheit, der sie gemäss der sog. "Rassenlehre" (sic!) angehört, kann a priori doch nie rassistisch sein… Kann sie offensichtlich auch nicht sein, wenn es darum geht, den gleichen "Rassen-Angehörigen" dieser Mehrheit ihre Lebensberechtigung vorzuwerfen.
Aus diesem Grund kann ein Schwarzer oder ein Jugo einen Schweizer beleidigen, denn er ist ein Minderheitsangehöriger und dessen Meinung ist sakrosankt. Das war etwa vor einigen Jahren auch der Fall in einer Karikatur, in der ein Schweizer diskriminierend dargestellt wurde. Das war kein Rassismus. Oder wenn Jugos oder Schwarze Schweizer diffamieren. Das ist kein Rassismus.
Man stelle sich vor, "Grotzenbauer" hätte die eingangs erwähnten Fragen gestellt. Oder gar gefragt: "Wie viele Mohammedaner verträgt die Schweiz?" Man kann sich leicht ausmalen, wie dann “Grotzenbauer“ umgehend vor Gericht gezogen würde. Und Herr Kreis hätte sich im "Tages-Anzeiger" erbost über ihn und sein Periodikum gezeigt und wohl eine Klage in Erwägung gezogen. Obwohl das ja überhaupt keine Frage der Rasse wäre, sondern eine Frage der Religion und/oder der Konfession.
Vorurteile gegen Nachbarn
Kommt hinzu: Die Frage des "Blick" ist "politisch korrekt". Die Deutschen sind seit 1933 bei vielen Schweizern unbeliebt. Die Redaktoren und juristischen Berater des "Blicks" gehen davon aus, dass die Mehrheit in unserem Land so denkt. Dass aber damit - genau wie mit den hier zur Diskussion gestellten verwandten Fragen - Vorurteile geschürt werden, ist der ach so aufgeklärten und toleranten Ringier-Postille offenbar in keiner Weise bewusst.
Dabei ist doch evident: Mit solch läppisch-dummen Phrasen werden nicht nur Vorurteile gegen unsere Nachbarn im Norden geschürt, sondern darüber hinaus wird gegen sie in übelster Weise gehetzt. So, wie es die Nazis taten, damals allerdings gegen Juden oder Slawen.
"Politik mit verfälschten Begriffen"
Der grosse Fehler beim Begriff "Rassismus" - und darauf hat Prof. Dr. Eduard Stäuble schon in seiner leider viel zu wenig beachteten Analyse "… so dass keiner mehr die Sprache des andern versteht" (erschienen 1997) hingewiesen - ist der, dass "Rassismus" über alles gestülpt werden kann, was einem nicht ins Konzept passt. Die Menschheit ist trotz ihrer Vielfalt eine einzige Art. Es waren vor allem die Nationalsozialisten, die mit abstrusen Axiomen den Begriff der Rasse betonten. Es ist paradox, dass ausgerechnet die Antirassisten damit permanent hausieren./:(