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Vollständige Version anzeigen : brauchen wir russisches Erdgas?



bernhard44
24.02.2007, 14:28
brauchen wir unbedingt russisches Erdgas?

ich glaube nein, es ist nur politisch so gewollt!
Technologisch bieten sich längst Alternativen an, die nicht nur ökologisch sinnvoller sind sondern auch preiswerter und aus eigenen Ressourcen herstellbar! Ein Beispiel sind die Biogasanlagen und Biomasse Kraftwerke die z.b. in Brandenburg einen immer grösseren Anteil an der Stromversorgung übernehmen!



EPURON baut eine der größten Biogasanlagen Brandenburgs
Biogasanlage der SunTechnics GmbH


http://www.solarserver.de/l8mimages/biogas_st.jpg
Biogasanlage der SunTechnics GmbH


EPURON, ein Unternehmen der Conergy-Gruppe, baut im brandenburgischen Jüterbog bei Berlin eine 1,79 Megawatt Biogasanlage, die mit dieser Leistung zu den größten Anlagen in Brandenburg zählt. Dabei übernimmt EPURON sowohl die betriebswirtschaftliche Planung und Grundstücksbesicherung als auch Finanzierung der Anlage, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Mit der Bauplanung und Installation ist das Schwesterunternehmen SunTechnics beauftragt, das sich auf den Bau von klassischen landwirtschaftlichen Biogasanlagen sowie schlüsselfertigen Großanlagen mit einer Leistung bis zu 3,5 Megawatt spezialisiert hat. ....................
Die Agrargenossenschaft ist zugleich Abnehmer der bei der Stromproduktion anfallenden Gärsubstrate, die als organischer Dünger auf die heimischen Felder ausgebracht werden. Diese Masse sei im Vergleich zu herkömmlichem Dünger äußerst geruchsarm und entlaste die Umwelt. In drei Fermentern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 7.500 m3 werden pro Jahr 6,5 Mio. m3 Biogas produziert, das in drei Blockheizkraftwerken zu rund 13,7 Mio. kWh Strom umgewandelt wird.

http://www.solarserver.de/news/news-6440.html
http://www.cicweb.de/article.aspx?article=9f3cc6a3-d112-4947-a01b-79107814ffae

Biskra
24.02.2007, 16:06
Ca. 30 % des Erdgases kommt aus Russland, da musst du erst mal ordentlich Biomasse erzeugen. Dies einseitige Abhängigkeit könnte man sich allerdings schon sparen, dafür müsste nur ein ordentliches Terminal für Flüssiggastanker her, das allerdings ist eine Frage der politischen Willensbildung.

bernhard44
24.02.2007, 17:13
Biogas ist nur eine Alternative. Die Mischung wird es machen! Nur liegt der Vorteil der Gaserzeugung aus Biomasse auf der Hand. Erstens ist sie Kohlendioxid neutral und verwertet zahlreiche umweltbelastende Stoffe wie Gülle Und Bio-Müll!
Die Erdgasverflüssigung und die Logistik dafür, ist ein weiterer Baustein zum abnabeln von einem Monopollieferanten!

Frei-denker
24.02.2007, 17:53
Biogas ist ne coole Sache. Sollte man auf jeden Fall ausbauen.

Alleine wirds wohl nicht reichen. Doch es wurden hier im Forum ja schon einige andere Energiegewinnungsformen vorgestellt:

-Karbonisierung von Biomüll
- Holz als Brennmaterial für Kraftwerke
- Wasserstoff aus Solarstrom
- Energie aus Wasserrädern an den Flüssen
- Kleinst-Windkraftanlagen auf Hausdächern

Ich bin davon überzeugt, daß man Deutschland vom russischen Gas bzw. von fossilen Brennstoffen überhaupt, unabhängig machen könnte. Politisch gewollt ist das deswegen allerdings noch lange nicht und Konzerne wie EON oder Gasprom werden auch mithilfe der Politiker in Zukunft dafür sorgen, daß wir von denen abhängig bleiben und unverschämt viel Geld an sie abdrücken.

arnd
24.02.2007, 17:57
Ich schlage als Alternative den Ausbau der Atomenergie vor. Die angestrebte Abschaltung aller Atomkraftwerke ist der Gipfel des Schwachsinns.

bernhard44
24.02.2007, 18:01
das grösste aber billigste Projekt wird wohl das der konsequenten Erhöhung der Energieeffizienz und der Einsparung von Energie sein!

Frei-denker
24.02.2007, 18:08
das grösste aber billigste Projekt wird wohl das der konsequenten Erhöhung der Energieeffizienz und der Einsparung von Energie sein!

Naja, die modernen Kühlschränke und Waschmaschinen sind ja schon recht gut, beim Energiesparen. Ich glaub nicht, daß da noch so viel rauszuholen ist.

FranzKonz
24.02.2007, 18:10
Ich schlage als Alternative den Ausbau der Atomenergie vor. Die angestrebte Abschaltung aller Atomkraftwerke ist der Gipfel des Schwachsinns.

Stimmt.

bernhard44
24.02.2007, 18:30
Naja, die modernen Kühlschränke und Waschmaschinen sind ja schon recht gut, beim Energiesparen. Ich glaub nicht, daß da noch so viel rauszuholen ist.

Wenn aus Kohle Strom wird und man mit diesem Strom eine Glühlampe leuchten lässt, dann bleiben 98 Prozent der Energie auf der Strecke, nur zwei Prozent werden genutzt - als Licht .

Ranga Yogeshwar

http://www.quarks.de/energie/energie.pdf

Frei-denker
24.02.2007, 19:34
Wenn aus Kohle Strom wird und man mit diesem Strom eine Glühlampe leuchten lässt, dann bleiben 98 Prozent der Energie auf der Strecke, nur zwei Prozent werden genutzt - als Licht .

Ranga Yogeshwar

http://www.quarks.de/energie/energie.pdf

Hm, die Kohlekraftwerke haben einen Wirkungsgrad von ca. 50%. Die Hälfte der Energie geht also als Wärme zum Schornstein raus.

Leitungsverluste sind ca. 10%, die wird man auch nicht verhindern können.

Bleiben also 38% für die Glühbirne.

Nun sind Glühlampen jedoch vergleichsweise geringe Stromabnehmer. Bedeutend hungriger sind Nachtstromspeicheröfen, Durchlauferhitzer, Kühlschränke und Herde. Das man da noch viel rausholen kann bezweifle ich.

Bruddler
24.02.2007, 19:37
http://www.hiob-ulm.superprovider.de/familie/atomausstieg_nein_danke.gif http://www.hiob-ulm.superprovider.de/familie/atomkraft_ja_bitte.gif

bernhard44
25.02.2007, 07:48
Hm, die Kohlekraftwerke haben einen Wirkungsgrad von ca. 50%. Die Hälfte der Energie geht also als Wärme zum Schornstein raus.

Leitungsverluste sind ca. 10%, die wird man auch nicht verhindern können.

Bleiben also 38% für die Glühbirne.

Nun sind Glühlampen jedoch vergleichsweise geringe Stromabnehmer. Bedeutend hungriger sind Nachtstromspeicheröfen, Durchlauferhitzer, Kühlschränke und Herde. Das man da noch viel rausholen kann bezweifle ich.

Der Wirkungsgrad der Glühlampe ist sehr klein, er beträgt nur etwa 5%. Der größte Teil der Energie geht als Wärme verloren.

http://www.uni-muenster.de/Physik.TD/gluehlampe.html

Wie haben sich die Wirkungsgrade der Kohlekraftwerke entwickelt?

....... die ständige nachhaltige Weiterentwicklung führte bereits Mitte der achtziger Jahre zu einem Durchschnittswert aller in Betrieb befindlichen Kraftwerke von 38 % (323 g SKE) und zu Bestwerten von 43 %. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre erzielte ein dänisches Kraftwerk den Welt-Bestwert von 47 %.

http://www.energie-fakten.de/html/wirkungsgrade.html

Don
25.02.2007, 10:54
....... die ständige nachhaltige Weiterentwicklung führte bereits Mitte der achtziger Jahre zu einem Durchschnittswert aller in Betrieb befindlichen Kraftwerke von 38 % (323 g SKE) und zu Bestwerten von 43 %. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre erzielte ein dänisches Kraftwerk den Welt-Bestwert von 47 %.


Mehr geht auch kaum. Da ist die Themodynamik vor.
Aber deren Gesetze interessieren Freidenker selbstredend nicht. Wie auch?
Man müßte sie verstehen.

tommy3333
25.02.2007, 12:05
Ich schlage als Alternative den Ausbau der Atomenergie vor. Die angestrebte Abschaltung aller Atomkraftwerke ist der Gipfel des Schwachsinns.
Dem stimme ich zwar grundsätzlich zu. Allerdings halte ich neue AKW lediglich für eine Alternative für die alten AKW, und nur bedingt als Alternative für Erdgas.

Der Grund ist, dass AKW sich ausschließlich für Grundlast eignen, dort aber sehr gut. Erdgas eignet sich dagegen besser für Mittellast, weil solche Kraftwerke besser (schneller) regelbar sind als AKW's. Bei Grundlast haben AKW's den Vorteil niedrigerer Stromerzeugungskosten und sehr viel niedrigerer CO2-Emissionen (ich bin zwar "Klimaskeptiker", aber die Politiker haben da mit Kyoto und den Emissionshandel bereits "Tatsachen" geschaffen).

Stechlin
25.02.2007, 16:48
Schon mal darüber nachgedacht, daß AKWs stets eine ausreichende Menge Frischwasser benötigen und das verbrauchte Frischwasser mit einer hohen Temperatur wieder in die Flüsse abgeleitet werden muß?
Wer eins und eins zusammenzählt, der wird schnell zu dem Ergebnis kommen, daß unsere immer wärmer werdenden Sommer erstens einen niedrigen Pegelstand unserer Gewässer zur Folge haben und dementsprechend ein AKW nach dem anderen abgeschaltet werden muß; auch deshalb, weil man nicht einfach unbegrenzt das heiße Abwasser in die Flüsse leiten kann, wenn es ohnehin schon so warm ist.

Von der Verfügbarkeit des Urans mal ganz zu schweigen.

Wer hier der Auffassung ist, mehr AKWs wären des Rätsels Lösung, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Pelle
28.01.2019, 06:22
brauchen wir unbedingt russisches Erdgas?

ich glaube nein, es ist nur politisch so gewollt!
Technologisch bieten sich längst Alternativen an, die nicht nur ökologisch sinnvoller sind sondern auch preiswerter und aus eigenen Ressourcen herstellbar! Ein Beispiel sind die Biogasanlagen und Biomasse Kraftwerke die z.b. in Brandenburg einen immer grösseren Anteil an der Stromversorgung übernehmen!



Ich glaube, wir brauchen russisches Erdgas.


https://www.youtube.com/watch?v=dsLAwmRVwPI

https://www.youtube.com/watch?v=lW4AlPyiu-0

autochthon
28.01.2019, 06:23
Pelle der "Leichenschänder". (2007!!). :D

Pelle
28.01.2019, 06:27
Pelle der "Leichenschänder". (2007!!). :D

Das Thema ist immer noch aktuelle.

autochthon
28.01.2019, 06:29
Das Thema ist immer noch aktuelle.

Mehr denn je.

Du kennst mich. Ich befürworte sogar eine reaktivierung wenn es neues gibt. :hsl:

Larry Plotter
28.01.2019, 06:40
Schon mal darüber nachgedacht, daß AKWs stets eine ausreichende Menge Frischwasser benötigen und das verbrauchte Frischwasser mit einer hohen Temperatur wieder in die Flüsse abgeleitet werden muß?
Wer eins und eins zusammenzählt, der wird schnell zu dem Ergebnis kommen, daß unsere immer wärmer werdenden Sommer erstens einen niedrigen Pegelstand unserer Gewässer zur Folge haben und dementsprechend ein AKW nach dem anderen abgeschaltet werden muß; auch deshalb, weil man nicht einfach unbegrenzt das heiße Abwasser in die Flüsse leiten kann, wenn es ohnehin schon so warm ist.

Von der Verfügbarkeit des Urans mal ganz zu schweigen.

Wer hier der Auffassung ist, mehr AKWs wären des Rätsels Lösung, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.




Was die Verfügbarkeit von Uran angeht, da dürfte es sicher mehr als genug geben.


Vor ca. 15 Jahren gab es mal eine interessante Aussage.

Deutschland hat ein Institut für Rohstoffe, deren Aufgabe es ist
Rohstoffe "zu finden" und die Mengen "zu bewerten". Mehr nicht!!!!

Damals hat der damalige stellvertretende Leiter des Institutes ungefähr folgende Aussage gemacht:
(wirst Du sicher nicht mehr finden, weil politisch nicht oportun)

Von den großen 4 Energieträgern (Kohle, Gas, öl, Uran) hat die Menschheit bisher
von der bekannten und wirtschaftlich förderbaren Menge ca. 10% gefördert.
Die bekannte und derzeit nicht förderbare Menge
übersteigt die bekannte und noch nicht wirtschaftlich förderbare Menge um den Faktor 10.



Mit anderen Worten, wir haben von allen 4 Energieträger mehr als genug für die nächsten 200-400 Jahre.
Wenn wir dann immer noch diese Energieträger benötigen,
haben wir technologisch sowie so was falsch gemacht.

Wie gesagt das war ein Aussage vor ca. 15 Jahren.
Danach sind weiter noch eine ganze Menge zusätzlich gefunden worden!!!