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Vollständige Version anzeigen : Kann es eine Gesellschaft geben, die nicht auf dem Materialismus beruht?



NimmerSatt
21.02.2007, 22:49
Der Materialismus ist nur ein Wert unter vielen, wieso soll er gerade der Einzige Wert sein, der das Zusammenleben dominiert und den sozialen Stand vorgibt?

Es gibt soviele andere Werte, Familie, Vaterland und Glaube um einige zu nennen, kann auch eine Gesellschaft auf einen dieser Werte aufbauen?

Es klingt komisch und ungewohnt, aber kann es eine Gesellschaft geben, in der nicht das Jahreseinkommen, sondern die Kinderanzahl den sozialen Stand vorgibt?



Ein Beispiel für anderssein ist das Kloster, hier leben die Menschen nicht den Wert des Materialismus, sondern den Wert des Glaubens. Kann ein Land sich komplett vom Materialismus und damit vom Kapitalismus lossagen und dann die opportunistische Masse so beieinflussen, daß sie neuen Werten hinterher läuft?
Oder ist jeder Versuch eine neue, andere Gesellschaft aufzubauen, dadurch zum Scheitern verurteilt, daß die Massen weiterhin dem Materialismus frönen und sich in engstirningem Egoismus der Faulheit hingeben?

(auch ob es diese Gesellschaft nur auf freiwilliger Basis der Mitglieder geben könnte, kann angedacht werden)

basti
21.02.2007, 23:31
off-topic:

du bist wirklich davon überzeugt, daß es Gesselschaft heißt?

Kenshin-Himura
22.02.2007, 01:11
Der Materialismus ist nur ein Wert unter vielen, wieso soll er gerade der Einzige Wert sein, der das Zusammenleben dominiert und den sozialen Stand vorgibt?

Es gibt soviele andere Werte, Familie, Vaterland und Glaube um einige zu nennen, kann auch eine Gesselschaft auf einen dieser Werte aufbauen?

Es klingt komisch und ungewohnt, aber kann es eine Gesselschaft geben, in der nicht das Jahreseinkommen, sondern die Kinderanzahl den sozialen Stand vorgibt?



Ein Beispiel für anderssein ist das Kloster, hier leben die Menschen nicht den Wert des Materialismus, sondern den Wert des Glaubens. Kann ein Land sich komplett vom Materialismus und damit vom Kapitalismus lossagen und dann die opportunistische Masse so beieinflussen, daß sie neuen Werten hinterher läuft?
Oder ist jeder Versuch eine neue, andere Gesselschaft aufzubauen, dadurch zum Scheitern verurteilt, daß die Massen weiterhin dem Materialismus frönen und sich in engstirningem Egoismus der Faulheit hingeben?

(auch ob es diese Gesselschaft nur auf freiwilliger Basis der Mitglieder geben könnte, kann angedacht werden)

Solche ,,Gesellschaften" hat es in der Geschichte doch durchaus schon oft genug gegeben. Heute gibt es sie nicht mehr, also muss man fragen, was dazu geführt hat. Meines Erachtens liegt es eben daran, dass die ,,sinnvollen" Werte nicht mehr ausreichend vorgelebt werden, und dann werden halt die negativen kopiert, es wird zum Teufelskreis, bis das System zusammenbricht und die Menschen dann merken dass andere Werte vielleicht doch wichtiger sind (wie man es 1945 kurzzeitig gemerkt hatte). Immer mehr Leute merken halt auch, dass der, der sich vernünftig verhält, der Dumme ist. Es muss dauerhaft und ununterbrochen Werbung ,,von ganz oben" für die sinnvollen Werte gemacht werden. Meiner Meinung nach sind Werte gewissermaßen - ich bin ansonsten ja überhaupt nicht dafür, alles materialistisch zu sehen - wie Aktien: Wenn die Aktie keinen guten Ruf mehr hat (,,Der Ehrliche ist der Dumme"), dann verkaufen alle diese Aktie. Wenn dagegen irgendwelche wichtigen Leute sagen: ,,Ich kauf 1.000 Aktien", dann entsteht sogleich Vertrauen in die Aktie und es wird kräftig eingekauft - völlig egal ob das Produkt, was die Firma der Aktie verkauft, gut oder scheiße ist.

McDuff
22.02.2007, 06:31
Viele Naturvölker lebten ohne Materialismus. Die Missionierungen haben auch dieses beendet.

kotzfisch
22.02.2007, 11:10
Die GESSELSCHAFT: was ist das eigentlich?
Eine WERRTEGEMEINSCHAFT?

Ja sicher- allerdings wozu?
Wem es nicht paßt böte sich der Rückzug nach Cape Hallet an.
Da hat man seine Ruhe vor der GESSELSCHAFT.

Und kann über sinnlose Threads wie den hier nachdenken.

Bruharharar................

harlekina
22.02.2007, 11:43
off-topic:

du bist wirklich davon überzeugt, daß es Gesselschaft heißt?

Sei doch nicht so pingelig.
:D

Frei-denker
22.02.2007, 12:13
Materialismus basiert auf den Egoismus, der letzlich auf dem Selbsterhaltungstrieb gründet.

Tatsächlich ist es konsequent vernünftig, materialistisch zu sein. Irrational hingegen ist es, davon abzuweichen.

Um also den Materialismus abzuschaffen, muß man irrational werden. Dies geschieht, indem man mit Religion oder Ideologie eine fiktive Grundlage schafft, die Irrationalität rational macht.

Fazit: Die Abschaffung des Materialismuses ist möglich, jedoch die Flucht in die Irrationalität.

Jodlerkönig
22.02.2007, 13:30
Kann es eine Gesellschaft geben, die nicht auf dem Materialismus beruht?nein!

Kenshin-Himura
22.02.2007, 13:41
Und kann über sinnlose Threads wie den hier nachdenken.

Wenn du diesen Thread als ,,sinnlos" bezeichnest, sagt das ja viel über deinen Charackter. Das macht die Frage im Thread-Titel wieder etwas pessimistischer.

kotzfisch
22.02.2007, 14:42
Charackter?

Dudenalarm- vielleicht solltest Du Deutsch üben statt Polizeistreifen anzupöbeln.

Bruharharhar............Du Comicfigur!

Jetzt mißbraucht er Peter G. als Avatar-unfassbar!

NimmerSatt
22.02.2007, 16:07
off-topic:

du bist wirklich davon überzeugt, daß es Gesselschaft heißt?

Ich war es, bis ich dies gelesen hatte.

Haloperidol
22.02.2007, 16:25
Kann eine Gesellschaft nicht auf Materialismus basieren: Nein.

EinDachs
22.02.2007, 17:24
Doch, in gewisser, eingeschränkter Weise.
Wenn religiöse Fanatiker die Gesellschaft prägen und zum Zwecke des Seelenheils Hexen verbrennen oder Ehebrecher steinigen, dann ist die Basis nicht der Materialismus sondern etwa die Religion. Man kann dies aber auch als transzendenten Materialismus verstehen, spielt doch das angenehme Leben im Jenseits eine große Rolle in der Motivation zu solchem Irrsinn.

Kennwort
25.02.2007, 10:51
Kann es eine Gesellschaft geben, die nicht auf dem Materialismus beruht?

Natürlich kann es sowas geben/gibt es sowas, Duff sagte es schon so in etwa.. Gewisse Naturstämme basieren komplett auf immateriellen Wertvorstellungen, wie z.B. dem miteinander..
Natürlich muss jeder gucken wo er bleibt, Überlebenstechnisch betrachtet, aber in solchen Gesellschaften wird das "wir" größer geschrieben als das "ich" bzw. dem Rang des Ego's vorgezogen...

korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege... :)

Haloperidol
25.02.2007, 14:26
Natürlich kann es sowas geben/gibt es sowas, Duff sagte es schon so in etwa.. Gewisse Naturstämme basieren komplett auf immateriellen Wertvorstellungen, wie z.B. dem miteinander..
Natürlich muss jeder gucken wo er bleibt, Überlebenstechnisch betrachtet, aber in solchen Gesellschaften wird das "wir" größer geschrieben als das "ich" bzw. dem Rang des Ego's vorgezogen...

korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege... :)

Ja, Gesellschaften, die kein Surplus erwirtschaften und keine Überschüsse zu verteilen haben, sind schwerlich materialistisch, weil sie auch nichts haben, um das es sich zu streiten lohnt.

Sofern du nicht auf dem Stand des durschnittlichen nativen Eingebornen von Papua Neu Guinea leben willst, bleibt dir aber der Materialismus einfach nicht erspart, weil Status, und damit einhergehend dessen Symbole, für den Menschen ein sehr grundlegendes Anliegen sind, sobald die essentielleren Bedürfnisse wie Wasser, Nahrung, Erhaltung der Körpertemperatur etc gesichert sind.

Luetzow2005
25.02.2007, 21:46
Fragestellung falsch formuliert.
Materialismus gibt es immer, weil ein wenig materalismus nötig ist um evolutionär weiter zu kommen.

richtige, weil sinnvolle fragestellung:

Kann es eine Gesellschaft geben, die nicht nur auf Materialismus beruht?

Fast nur auf Materilismus beruhen: Kapitalismus, Neoliberalismus, die heutige "westliche" Welt - aber auch der Kommunismus ist sehr materialistisch.

Der Extremfall mit fast keinem Materialismus wäre in der Tat ein Naturvolk. aber selbst da gibt es einen gewissen Materialismus

Mit/ ohne Materialismus ist Schwarz/Weiss Denken.

dr-esperanto
27.02.2007, 07:36
Materialismus basiert auf den Egoismus, der letzlich auf dem Selbsterhaltungstrieb gründet.

Tatsächlich ist es konsequent vernünftig, materialistisch zu sein. Irrational hingegen ist es, davon abzuweichen.

Um also den Materialismus abzuschaffen, muß man irrational werden. Dies geschieht, indem man mit Religion oder Ideologie eine fiktive Grundlage schafft, die Irrationalität rational macht.

Fazit: Die Abschaffung des Materialismuses ist möglich, jedoch die Flucht in die Irrationalität.


Zwar ist eine materialistische Lebensweise nahe am vernünftigen Lagebetrachten und Schlüsse-daraus-ziehen dran, jedoch begibt man sich dabei in die Niederungen der Natur, man passt sich in das Korsett der Naturgesetze ein. Das ist das Recht des Stärkeren (in der Natur herrschen physikalische Kräfte, die auf Naturgesetzen beruhen).
Jetzt kommen wir Christen, Humanisten oder Kommunisten beispielsweise und wollen aber Gleichheit (= deine fiktive Grundlage, also ein Postulat, ein Ziel, das wir uns stecken). Also helfen wir den Schwachen. Einfach weil wir die Natur überwinden und verändern wollen, sie gerecht machen wollen, was sie eben nicht ist. Die Welt ist ungleich, ungerecht und böse. Deswegen werde ich alles tun, um es der Natur zu zeigen! Alles eine Frage des Willens. Außerdem lebt man ja sowieso nicht ewig in der Natur. Von daher ist es vernünftiger, sich nicht das Korsett der Naturbeschränkungen zu pressen.

dr-esperanto
27.02.2007, 07:39
Natürlich kann es sowas geben/gibt es sowas, Duff sagte es schon so in etwa.. Gewisse Naturstämme basieren komplett auf immateriellen Wertvorstellungen, wie z.B. dem miteinander..
Natürlich muss jeder gucken wo er bleibt, Überlebenstechnisch betrachtet, aber in solchen Gesellschaften wird das "wir" größer geschrieben als das "ich" bzw. dem Rang des Ego's vorgezogen...

korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege... :)



Schon, aber die Stämme MUSSTEN sich ja zusammenschließen, um überhaupt überleben zu können! Gemeinschaft ist also auch egoistisch. Zusammen kann man sich der Unbilden der Natur oder eben feindlicher Stämme besser erwehren.

Klopperhorst
27.02.2007, 17:11
Materialismus basiert auf den Egoismus, der letzlich auf dem Selbsterhaltungstrieb gründet.

Tatsächlich ist es konsequent vernünftig, materialistisch zu sein. Irrational hingegen ist es, davon abzuweichen.

Um also den Materialismus abzuschaffen, muß man irrational werden. Dies geschieht, indem man mit Religion oder Ideologie eine fiktive Grundlage schafft, die Irrationalität rational macht.

Fazit: Die Abschaffung des Materialismuses ist möglich, jedoch die Flucht in die Irrationalität.

Ich denke, man muss unterscheiden, zwischen materiellen Bedürfnissen und einer materiellen Weltanschauung. Letztere versucht, alle Begriffe aus phsikalisch/biologischen Notwendigkeiten herzuleiten. Dinge, wie Volk, Heimat oder Liebe haben für den stupiden Materialisten keine Wirklichkeit, sie sind nur Funktionen der zugrundeliegenden Materie, bestenfalls dienen sie dem Selbsterhaltungstrieb schlimmstenfalls sind sie nur "Opium fürs Volk".


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Heinrich_Kraemer
27.02.2007, 23:07
Der Materialismus ist nur ein Wert unter vielen, wieso soll er gerade der Einzige Wert sein, der das Zusammenleben dominiert und den sozialen Stand vorgibt?

Es gibt soviele andere Werte, Familie, Vaterland und Glaube um einige zu nennen, kann auch eine Gesellschaft auf einen dieser Werte aufbauen?

Es klingt komisch und ungewohnt, aber kann es eine Gesellschaft geben, in der nicht das Jahreseinkommen, sondern die Kinderanzahl den sozialen Stand vorgibt?



Ein Beispiel für anderssein ist das Kloster, hier leben die Menschen nicht den Wert des Materialismus, sondern den Wert des Glaubens. Kann ein Land sich komplett vom Materialismus und damit vom Kapitalismus lossagen und dann die opportunistische Masse so beieinflussen, daß sie neuen Werten hinterher läuft?
Oder ist jeder Versuch eine neue, andere Gesellschaft aufzubauen, dadurch zum Scheitern verurteilt, daß die Massen weiterhin dem Materialismus frönen und sich in engstirningem Egoismus der Faulheit hingeben?

(auch ob es diese Gesellschaft nur auf freiwilliger Basis der Mitglieder geben könnte, kann angedacht werden)

Kann es geben, wenn diese auf dem Idealismus aufbaut. Dann wird die Materie als dem Geist nachgeordnet gedacht, da dieser jene erst zu erkennen gibt und zwar als Bedingung jener.

Kurz: Das Bewußtsein bestimmt das Sein. Gesellschaftliche Folgen wären wohl z.B. ein wesentlich höheres Bildungsniveau, Konsumeinschränkung, Zusammenbruch des ungezügelten Kapitalismus.

Da das Denken der Masse stets das materialistische ist müsste der Idealismus über Institutionen vermittelt werden, um somit neue Werte zu schaffen.

Haloperidol
28.02.2007, 15:05
Kann es geben, wenn diese auf dem Idealismus aufbaut. Dann wird die Materie als dem Geist nachgeordnet gedacht, da dieser jene erst zu erkennen gibt und zwar als Bedingung jener.

Kurz: Das Bewußtsein bestimmt das Sein. Gesellschaftliche Folgen wären wohl z.B. ein wesentlich höheres Bildungsniveau, Konsumeinschränkung, Zusammenbruch des ungezügelten Kapitalismus.

Da das Denken der Masse stets das materialistische ist müsste der Idealismus über Institutionen vermittelt werden, um somit neue Werte zu schaffen.

Die Frage ist welches Ideal dann die Norm darstellt, und da der Idealismus gerne in ideologischer Verblendung und damit im Totalitarismus oder Extremismus landet, bleibe ich lieber in der materalistischen Welt, denn schlussendlich kann die nicht schlimmer sein als ein Rudel verblendeter Idealisten.