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Vollständige Version anzeigen : Nikotinsucht ist ein Mythos-es geht um Opiat



kotzfisch
21.02.2007, 16:26
Gefunden in EULE:


Die Mär von der Nikotinsucht
Belluzzi JD et al: Acetaldehyde enhances acquisition of nicotine self-administration in adolescent rats. Neuropsychopharmacology 2004/doi:10.1038/sj.npp.1300586

Zigaretten haben ein hohes Suchtpotenzial. Während fast jeder Zweite, der das Rauchen ausprobiert, abhängig wird, scheitern gleichzeitig die meisten daran, das Rauchen wieder aufzugeben. Laut offizieller drogenpolitischer Darstellung ist das Nikotin für diesen Effekt verantwortlich. Bloß: In Tierversuchen macht das Alkaloid kaum abhängig. Erst mit speziellen Versuchsanordnungen können Ratten dazu verleitet werden, sich immer wieder mit Nikotin zu versorgen. Auch bei der Tabaksucht des Menschen scheint der Stoff keine wesentliche Rolle zu spielen, zumal sich die Entzugssymptome des Rauchers mit Nikotin-pflastern schlechter beseitigen lassen als mit nikotinfreiem Rauch.
Heute deutet alles darauf hin, dass nicht Nikotin zur Sucht führt, sondern der ebenfalls im Tabak enthaltene Acetaldehyd. Aldehyde können nämlich mit biogenen Aminen zu psychotropen Alkaloiden wie Salsolinol oder Morphium reagieren. Diese Alkaloide spielen offenbar auch bei der Wirkung anderer Genussmittel eine wichtige Rolle. Wenn beispielsweise eine Tafel Schokolade bis zu 2,5 Milligramm Salsolinol enthält (Journal of Ethnopharmacology 2000/73/S.153-159), dann ist das kein Zufall: Viele Genussmittel (Kakao, Kaffee, Tee, Tabak) wer-den bei ihrer Herstellung gründlich fermentiert und erhitzt, was die Bildung von biogenen Aminen und Aldehyden fördert. Beim Alkoholkonsum entsteht aus dem Ethanol letztlich ebenfalls Acetaldehyd, der die Metabolisierung der endogenen Amine (Dopamin, Serotonin, Adrenalin) bremst, welche dann zu Opiaten weiterreagieren. (Naturwissenschaften 1979/66/S.22-27; Molecular Pharmacology 2001/60/S.440-449; Neurotoxicology 2004/25/S.193-204)
Dass ein solcher Effekt auch bei der Tabaksucht nahe liegt, beweist eine Reihe von Tierversuchen. Wenn Ratten per Katheter regelmäßig eine Kombination aus Acetaldehyd und Nikotin verabreicht bekommen, so führt das bei juvenilen Tieren zur Abhängigkeit, während eine alleinige Nikotingabe wirkungslos ist. Offen bleiben muss allerdings, ob bereits im Rauch präformierte Alkaloide vorliegen, die mit Acetaldehyd zu suchterzeugenden Substanzen reagieren, oder ob dieser Prozess erst im Körper des Rauchers stattfindet.

Anmerkung: Wie Biochemiker aus Halle kürzlich nachgewiesen haben, wird Morphium auch von menschlichen Zellen gebildet. Damit widerlegten sie die Behauptung, Morphium wäre nur im Pflanzenreich verbreitet und die in Tieren gemessenen Gehalte stammten ausschließlich aus deren Nahrung. (Proceedings of the National Academy of Sciences USA 2004/101/ S.14091-14096)

Don
21.02.2007, 19:05
Wenn das stimmt, dann gewöhne ich mir das Qualmen jetzt mit Fischerbräu aus dem Eittinger Moos ab.

Bier enthält nämlich Diacetyl sowie 2,3-Pentandion, bei schlecht vergorenem Gebräu ziemlich viel, leicht erkennbar am fruchtigen Geruch und den nächstmorgendlichen abartigen Kopfschmerzen.
Beide werden im Stoffwechsel u.a. zu Acetaldehyd abgebaut.

Wie übrigens der Alkohol:
In der Leber wird der Alkohol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd abgebaut. Diesen Acetaldehyd kennen alle Trinker, denn er ist der Stoff, der den Kater macht. Acetaldehyd wird dann durch die Acetaldehyddehydrogenase weiter abgebaut zu Acetat ( Essigsäure ). Die Essigsäure wird dann im ganzen Körper dem Energiestoffwechsel zugeführt und über den Zitratzyklus und die Atmungskette zu Kohlendioxyd (CO2) und Wasser oxidiert. Hierbei entsteht Energie (ATP).

Obiges Gebräu arrivierte vor einigen Jahren zum Kultgesöff der Münchner Szene, und stets fragte ich mich wie es dazu kommen konnte.
Es macht süchtig! :)):)):)):)):)):)):prost:

McDuff
22.02.2007, 06:42
Meiner Meinung nach ist Rauchen, oder vielmehr das aufhören damit eine Einstellungssache. Manche schaffen es von mehreren Schachtel auf Null binnen eines Tages andere können es sich nicht abgewöhnen. Es fehlt ihnen etwas, daß sie nicht ersetzen können.
Was den Alkoholkater angeht so stammt der meines Wissens nach nicht vom Ethanolabbau im Körper, sondern von Fuselalkoholen (Amylalkohole) im Getränk, sowie auch von der Entmineralisierung.

politisch Verfolgter
22.02.2007, 08:10
Ich habe zw. 16 und 20 Jahren geraucht.
Wenn man will, geht alles.
Sogar die selbsterniedrigendste Zwangsarbeit.
Nur der Wille machts ;-)
Wenn Tod oder Leiden nur genügend drastisch als Alternative realisiert und verinnerlicht werden.

Fast aussichtslos wirds, wenn Drogen zur Bewältigung äußeren Terrors genommen werden.
Z.B. Saufen und Rauchen wegen Zwangsarbeit.
Bekämpft man die Selbsterniedrigung (ich nenne es auch: affirmative Selbstdiskriminierung), können deren Bewältigungsdrogen obsolet werden.

Prollies oder Feudalnaivlinge nennen das "üblichen Streß des Lebens".

Don
22.02.2007, 09:35
Meiner Meinung nach ist Rauchen, oder vielmehr das aufhören damit eine Einstellungssache. Manche schaffen es von mehreren Schachtel auf Null binnen eines Tages andere können es sich nicht abgewöhnen. Es fehlt ihnen etwas, daß sie nicht ersetzen können.
Was den Alkoholkater angeht so stammt der meines Wissens nach nicht vom Ethanolabbau im Körper, sondern von Fuselalkoholen (Amylalkohole) im Getränk, sowie auch von der Entmineralisierung.

Auch. Allerdings stark differenziert nach deren Vorkommen in verschiedenen Getränken.
Diacetyl und Pentandion sind hingegen Katerbomben.
Und der normale Alkoholabbau zu Acetaldehyd ebenfalls. Geübte Trinker entwickeln allerdings eine gesteigerte Produktion von Alkoholdehydrogenase (Stufe 1) sowie von Acetaldehyddehydrogenase (Stufe 2), die das Acetaldehyd weiter zu Essigsäure abbaut. Daher sind sie etwas weniger von den daraus resultierenden Kopfschmerzen betroffen.

kotzfisch
22.02.2007, 10:20
Kultgetränk Fischerbräu aus dem "Eitinger Moos"?

Ich kenne die Fischerhäuser im Erdinger Moos.
Allerdings wohne ich erst 38 Jahre hier in By, deshalb bitte ich um Aufklärung!

Don
22.02.2007, 14:29
Moment, ich guck mal ob ich das hier reinkriege....

Don
22.02.2007, 14:32
Hier haben wir's
(Zu meiner Zeit in Weihenstephan sah das noch anders aus, vielleicht hatten die auch ein paar Sumpfwiesen an den Flughafen verkauft... :D )
http://homepage.t-online.de/mappoint.net/maps/ATOIX0I7/WM/KL/overview.gif?cc=0.82836373922381

http://www.eittinger-fischerbraeu.de/44.html

kotzfisch
22.02.2007, 14:36
Don ich danke Dir für die Horizonterweiterung.

Merci!!!!!!!!!!!

Don
22.02.2007, 15:17
Aber gerne doch. Vor dem Bier sei gewarnt. Es ist soweit ich weiß immer noch abscheulich.

kotzfisch
22.02.2007, 15:29
Ist hier im Lkr.Ebersberg gar nicht feil.Danke.

politisch Verfolgter
25.02.2007, 11:28
Don, wieso ist jeder für das verantwortlich, was der tut?

In einem grundrechtswidrigen Rechtsraum, womit Gesetze, Institutionen und öffentliche Mittel dazu eingesetzt werden, die Grundrechte massiv einzuschränken, gibts kaum mehr Zugang zu Eigenverantwortung.
Wer für Betriebsinhaber verantwortlich gemacht wird, handelt damit letztlich meist verantwortunglos, was eben durch grundrechtswidrige gesetzl. Zuweisungen und mit öffentl. Mitteln erzwungen wird.

Das Regime erzwingt also Verantwortungslosigkeit, bis hin zur Untätigkeit.

User value wäre die Grundlage dafür, daß Jeder für das verantwortlich sein kann, was er tut.