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Vollständige Version anzeigen : Was ist links, was ist rechts?



cajadeahorros
14.02.2007, 20:58
Hier eine vereinfachte Darstellung der Entstehung der politischen Begriffe "Links" und "Rechts":

Es war einmal ein schönes Land im Herzen Europas. Dort lebten viele viele Menschen. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen, der sogenannte Adel, besaß fast das ganze Land, während ein anderer kleiner Teil, der sogenannte Klerus, den Rest des Landes besaß und darüber hinaus fast alle Schulen unterhielt. Der Adel hatte einen Führer namens König, der als einziger den Adeligen etwas wegnehmen konnte. Auch wenn sich der Adel oft untereinander zankte, war er sich doch dahingehend einig, dass er etwas Besseres sei und dass allein sein Blut und seine Abstammung ihn dazu berechtigte, mehr Rechte und Privilegien als der einfache Pöbel zu haben. Auch der Klerus hatte mehr Rechte und Privilegien als der Pöbel. Für den Preis der absoluten Unterwerfung unter den weltlichen Führer des Klerus, den sog. Papst, und für den Preis der Unterwerfung unter einen phantastischen Führer, den sog. Gott, konnte aber auch ein Angehöriger des Pöbels einen der niederen Ränge des Klerus bekleiden. Während der Adel außer der "Treue" zum König so gut wie keine Pflichten hatte, musste der Klerus dafür sorgen, dass der Pöbel brav und demütig blieb und vor allem eifrig daran glaubte, dass alles so sein müsse wie es war, weil der sog. Gott es so gewollt habe.

Nachdem das ganze 1000 Jahre prächtig funktioniert hatte, kam es aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände zu folgender Situation. Ein sog. "Dritter Stand" hatte es - ständig behindert und beschimpft von Adel ("Pfeffersäcke", "Emporkömmlinge") und Klerus ("gottlose Wissenschaften", "Wucherer") - geschafft, unabhängig von der bisherigen göttlichen Ordnung eigenen Reichtum zu erwirtschaften. Die braven, gottesfürchtigen unter ihnen erkauften sich für immense Summen den Eintritt in die Welt des Adels, während die weniger braven offen die Frage stellten, ob es denn wirklich gerecht sei, dass einige wenige, die als Rechtfertigung nur ihre Geburt oder den Herrn im Himmel anführen konnten, alle Privilegien besäßen, alle anderen keine. Als nun der König auch noch einmal böse verzockt hatte und selbst die 10% der Wirtschaftskraft des Landes, die er bisher verballerte, nicht mehr ausreichten, um wie üblich weiterzuwursten, sah er sich gezwungen, auch diesen "Dritten Stand", die Handwerker, Händler, Ärzte und Fabrikanten um Hilfe zu bitten. Er berief eine große Versammlung ein, um seine Probleme zu lösen. In dieser Versammlung saßen die Privilegierten aus Adel und Klerus auf der RECHTEN, der "guten" Seite des Königs, während die Benachteiligten auf der "schlechten", der LINKEN Seite des Königs sitzen mussten.

RECHTS saßen also:
Mittelalter
Priester
Adel
Unterdrückung
Feudalismus
Ererbte Privilegien
Standesunterschiede

LINKS saßen also:
Neuzeit
Freiheit
Bürger
Aufklärung
Wissenschaft und Vernunft
Gleichheit vor dem Gesetz

Darf man beispielsweis also folgende Person als "links" bezeichnen?

http://www.henryk-broder.de/r2/content/tagebuch/images/vollmer.jpg

Sauerländer
14.02.2007, 21:12
Noch propagandalastiger, "fortschritts"-ideologisch-bürgerlicher, ja insgesamt verblendeter geht es kaum noch.
Aber Du hältst wahrscheinlich auch die französische Revolution für eine Supersache, in der sich ein armes, geknechtetes Volk von einem bösen, dekadenten Köning befreit hat und fortan in Frieden und Freiheit lebte.

Ihr Götter, gebt mir Geduld!

redanarchist
14.02.2007, 21:33
Noch propagandalastiger, "fortschritts"-ideologisch-bürgerlicher, ja insgesamt verblendeter geht es kaum noch.
Aber Du hältst wahrscheinlich auch die französische Revolution für eine Supersache, in der sich ein armes, geknechtetes Volk von einem bösen, dekadenten Köning befreit hat und fortan in Frieden und Freiheit lebte.

genauso war das.

redanarchist
14.02.2007, 21:34
Darf man beispielsweis also folgende Person als "links" bezeichnen?

http://www.henryk-broder.de/r2/content/tagebuch/images/vollmer.jpg

nein, behauptet sie das von sich?

Sauerländer
14.02.2007, 21:37
genauso war das.

:D :D :D

Unbelehrbar
14.02.2007, 21:41
Schön aufgesagt aber streich das gleich wieder ist doch nur Unsinn. Besonders der Teil wo du den Gruppen deine! gewünschten Attribute zukommen läst. :D

Wenn ich eins zu diesem Thema bisher gerlernt habe dann das Rechts und Links eine Frage der Perspektive ist nicht der Einstellung!!!
Wär ich in der NPD wär ich ne linke Bazille,wäre ich in der PDS wär ich ne Nazisau.
Also was bin ich? Die Mitte? Schwachsinn?
So einfach ist Politik und menschliches Denken nicht! /:(
Na gut bei Einigen schon,die haben halt nur diese 2 Ordner auf ihrerm unrund laufenden Datenträger :D

stummer
14.02.2007, 21:59
Hallo, Cajadeahorros und andere LeserInnen. –

als Quintessenz des Ausgangsbeitrages von Dir, Cajadeahorros, entnehme ich dies: Du rechnest Dich dem "linken" Lager zu – bist also (gemäß der Ausführungen Deines Beitrages) gebildet, aufgeklärt, fortschrittlich, dem Gleichheitsprinzip verpflichtet.

Nun möchte ich, stummer, im realen Leben eigentlich von gewissen Konzepten des Lagerdenkens wegkommen. Das sei aber hier irrelevant.

Also schlage mich in diesem Thread bitte dem „rechten“ Lager zu. Ich bin für Dich bzw. Euch („Linke“) also „mittelalterlich“ - mit all den negativen Konnotationen, welche mit diesem Begriff für die meisten der „modernen“ und „aufgeklärten“ Menschen verbunden sind: zurückgeblieben, ungebildet, mit äußerst engem geistigen Horizont, abergläubisch, bigott, gänzlich unaufgeklärt.

In dieser meiner „mittelalterlich-unaufgeklärtern“ Enge erkläre mir bitte mit einfachen Worten den Unterschied im Verhalten eines „Linken“ im Vergleich zu dem eines „Rechten“ – und zwar anhand folgende Situationen:

Ich, also ein „Rechter“ mußte einmal einen verwahrlosten Obdachlosen mit offenen Geschwüren verbinden. Weiße Partikel waren zu erkennen. Beim genaueren Hinsehen bewegten sie sich. Ich blamierte mich in Grund und Boden und mußte unter dem Gelächter der Umstehenden erbärmlich kotzen.

Mir „Rechten“ starb vor einigen Jahren meine schwangere Frau. Ich war verzweifelt und doch mußte ich weiterleben, weil ich es wollte.

Kannst Du, Cajadeahorros, mir bitte aufzeigen, inwieweit sich ein „Linker“ anders verhält?


Mit bewahrend-solidarischen Grüßen

stummer

cajadeahorros
14.02.2007, 22:00
Noch propagandalastiger, "fortschritts"-ideologisch-bürgerlicher, ja insgesamt verblendeter geht es kaum noch.
Aber Du hältst wahrscheinlich auch die französische Revolution für eine Supersache, in der sich ein armes, geknechtetes Volk von einem bösen, dekadenten Köning befreit hat und fortan in Frieden und Freiheit lebte.

Du würdest es wohl vorziehen, dich auch weiterhin vor der Notdurft des Königs zu verneigen? Genauso sieht die Welt auch aus.

cajadeahorros
14.02.2007, 22:01
nein, behauptet sie das von sich?

Nun, "Grüne" und allerlei anderes Gesindel werden im Forum gemeinhin als "links" bezeichnet, was mich immerwieder auf die Palme bringt.

cajadeahorros
14.02.2007, 22:10
Schön aufgesagt aber streich das gleich wieder ist doch nur Unsinn. Besonders der Teil wo du den Gruppen deine! gewünschten Attribute zukommen läst. :D

Was ich für Attribute habe, steht hier nicht zu Debatte. Es geht um die Entstehung der Begriffe und da muss man sich eben nur ansehen, was die links und die rechts sitzenden Gruppen im französischen Ständeparlament vertraten (egal ob es jetzt den ein oder anderen frömmelnden Revolutionär oder progressiven Adeligen gab).

Und, bei aller Liebe, wärst Du in der NSDAP könntest du dich drehen und wenden, wie du willst, du wärst NIE links.

cajadeahorros
14.02.2007, 22:25
Ich, also ein „Rechter“ mußte einmal einen verwahrlosten Obdachlosen mit offenen Geschwüren verbinden. Weiße Partikel waren zu erkennen. Beim genaueren Hinsehen bewegten sie sich. Ich blamierte mich in Grund und Boden und mußte unter dem Gelächter der Umstehenden erbärmlich kotzen.

Mir „Rechten“ starb vor einigen Jahren meine schwangere Frau. Ich war verzweifelt und doch mußte ich weiterleben, weil ich es wollte.

Kannst Du, Cajadeahorros, mir bitte aufzeigen, inwieweit sich ein „Linker“ anders verhält?

Politische Begriffe haben mit dem Verhalten von Einzelpersonen nur insoweit etwas zu tun, als es sich um politische Handlungen handelt. Es gibt auch keine linke Musik oder rechten Fussball.

stummer
14.02.2007, 22:31
Politische Begriffe haben mit dem Verhalten von Einzelpersonen nur insoweit etwas zu tun, als es sich um politische Handlungen handelt. Es gibt auch keine linke Musik oder rechten Fussball.

Hallo, cajadeahorros -

Danke für Deine Antwort!
Ich erlebe es so: Helfen und Leiden bedürfen der Solidarität. Und die ist zutiefst politisch.

Mit freundlichen Grüßen

stummer

redanarchist
14.02.2007, 22:37
Nun, "Grüne" und allerlei anderes Gesindel werden im Forum gemeinhin als "links" bezeichnet, was mich immerwieder auf die Palme bringt.

in diesem forum ist jeder ein rotfaschist, der links der republikaner steht.
hingegen ist jemand, der die npd wählt, rassistische oder antisemtische überzegungen teilt, kein rechtsradikaler nazi, sondern ein gemäßigter nationalkonservativer.

das ist forumssprech, man gewöhnt sich dran.

Unbelehrbar
14.02.2007, 22:47
Was ich für Attribute habe, steht hier nicht zu Debatte. Es geht um die Entstehung der Begriffe und da muss man sich eben nur ansehen, was die links und die rechts sitzenden Gruppen im französischen Ständeparlament vertraten (egal ob es jetzt den ein oder anderen frömmelnden Revolutionär oder progressiven Adeligen gab).

Und, bei aller Liebe, wärst Du in der NSDAP könntest du dich drehen und wenden, wie du willst, du wärst NIE links.

Es gab Leute die haben einen Röhm trotzdem für links erachtet (gibt es sogar immernoch) und es gibt immer noch einen härteren Nationalisten,Rasisten,Antisemiten...
Doch ganz sich könnte ich mich noch umdrehen!!!!!!!!!!!!!!!!

Und natürlich sind das deine Attribute , was Bildung angeht war der Klerus und Adel ihnen meistens weit vorraus. Viele Ärzte waren übrigends aus´m Adel und das was du Arzt nennst war oftmals bestenfalls heilkundig.
das ist ne willkürliche Zuordnung.

Ganz abgesehen davon das du deine These an einer Stelle in der Geschichte eines Landes fest machst. Das ist nicht sinnvoll.
Übertrag es auf irgend ein anderes land oder auf eine andere Zeit und es verliert die Gültigkeit.
Sorry,nettes Theschen aber vergiss es.

Unbelehrbar
14.02.2007, 22:50
in diesem forum ist jeder ein rotfaschist, der links der republikaner steht.
hingegen ist jemand, der die npd wählt, rassistische oder antisemtische überzegungen teilt, kein rechtsradikaler nazi, sondern ein gemäßigter nationalkonservativer.

das ist forumssprech, man gewöhnt sich dran.

Also ich finde das hält sich hier recht gut die Waage. Konservativ-rechter-rechtsextremer Flügel leicht im Vorteil.
Was ich allerdings in meinem kurzen Aufenthalt bisher festgestellt habe das es hier viele stumpfe gibt die gleich jede Meinung als braunes Geschwafel oder Kommunistenscheiß abtun. X(

cajadeahorros
14.02.2007, 23:09
Es gab Leute die haben einen Röhm trotzdem für links erachtet (gibt es sogar immernoch) und es gibt immer noch einen härteren Nationalisten,Rasisten,Antisemiten...
Doch ganz sich könnte ich mich noch umdrehen!!!!!!!!!!!!!!!!

Und natürlich sind das deine Attribute , was Bildung angeht war der Klerus und Adel ihnen meistens weit vorraus. Viele Ärzte waren übrigends aus´m Adel und das was du Arzt nennst war oftmals bestenfalls heilkundig.
das ist ne willkürliche Zuordnung.

Ganz abgesehen davon das du deine These an einer Stelle in der Geschichte eines Landes fest machst. Das ist nicht sinnvoll.
Übertrag es auf irgend ein anderes land oder auf eine andere Zeit und es verliert die Gültigkeit.
Sorry,nettes Theschen aber vergiss es.

Dass auch "Adelige" Ärzte waren tut ÜBERHAUPTNICHTS zur Sache denn sie hatten vor der Revolution trotzdem mehr Rechte als bürgerliche Ärzte, egal ob sie nun schlechtere oder bessere Ärzte waren. Und ein Rassist wird niemals "links", weil er gegenüber Homosexuellen "tolerant" ist.

Die Begriffe links und rechts sind nunmal in Frankreich entstanden, also muss man sie aus der französischen Situation ableiten. Es geht um die Ehrenrettung der Begriffe, damit hier nicht ständig irgendwelche "Grünen" Moslemfreunde und Serbenbombadierer als "links" bezeichnet (beschimpft?) werden, denn sie sind einfach näher an der NSDAP als "Republikaner".

cajadeahorros
14.02.2007, 23:12
Und natürlich sind das deine Attribute , was Bildung angeht war der Klerus und Adel ihnen meistens weit vorraus.

Natürlich waren die Adeligen vor der Revolution an Bildung den Bauerntölpeln weit voraus, alldieweil Bildung für die breiten Bevölkerungsschichten nicht vorgesehen war.

Rikimer
14.02.2007, 23:21
Hier eine vereinfachte Darstellung der Entstehung der politischen Begriffe "Links" und "Rechts":

Es war einmal ein schönes Land im Herzen Europas. Dort lebten viele viele Menschen. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen, der sogenannte Adel, besaß fast das ganze Land, während ein anderer kleiner Teil, der sogenannte Klerus, den Rest des Landes besaß und darüber hinaus fast alle Schulen unterhielt. Der Adel hatte einen Führer namens König, der als einziger den Adeligen etwas wegnehmen konnte. Auch wenn sich der Adel oft untereinander zankte, war er sich doch dahingehend einig, dass er etwas Besseres sei und dass allein sein Blut und seine Abstammung ihn dazu berechtigte, mehr Rechte und Privilegien als der einfache Pöbel zu haben. Auch der Klerus hatte mehr Rechte und Privilegien als der Pöbel. Für den Preis der absoluten Unterwerfung unter den weltlichen Führer des Klerus, den sog. Papst, und für den Preis der Unterwerfung unter einen phantastischen Führer, den sog. Gott, konnte aber auch ein Angehöriger des Pöbels einen der niederen Ränge des Klerus bekleiden. Während der Adel außer der "Treue" zum König so gut wie keine Pflichten hatte, musste der Klerus dafür sorgen, dass der Pöbel brav und demütig blieb und vor allem eifrig daran glaubte, dass alles so sein müsse wie es war, weil der sog. Gott es so gewollt habe.

Nachdem das ganze 1000 Jahre prächtig funktioniert hatte, kam es aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände zu folgender Situation. Ein sog. "Dritter Stand" hatte es - ständig behindert und beschimpft von Adel ("Pfeffersäcke", "Emporkömmlinge") und Klerus ("gottlose Wissenschaften", "Wucherer") - geschafft, unabhängig von der bisherigen göttlichen Ordnung eigenen Reichtum zu erwirtschaften. Die braven, gottesfürchtigen unter ihnen erkauften sich für immense Summen den Eintritt in die Welt des Adels, während die weniger braven offen die Frage stellten, ob es denn wirklich gerecht sei, dass einige wenige, die als Rechtfertigung nur ihre Geburt oder den Herrn im Himmel anführen konnten, alle Privilegien besäßen, alle anderen keine. Als nun der König auch noch einmal böse verzockt hatte und selbst die 10% der Wirtschaftskraft des Landes, die er bisher verballerte, nicht mehr ausreichten, um wie üblich weiterzuwursten, sah er sich gezwungen, auch diesen "Dritten Stand", die Handwerker, Händler, Ärzte und Fabrikanten um Hilfe zu bitten. Er berief eine große Versammlung ein, um seine Probleme zu lösen. In dieser Versammlung saßen die Privilegierten aus Adel und Klerus auf der RECHTEN, der "guten" Seite des Königs, während die Benachteiligten auf der "schlechten", der LINKEN Seite des Königs sitzen mussten.

RECHTS saßen also:
Mittelalter
Priester
Adel
Unterdrückung
Feudalismus
Ererbte Privilegien
Standesunterschiede

LINKS saßen also:
Neuzeit
Freiheit
Bürger
Aufklärung
Wissenschaft und Vernunft
Gleichheit vor dem Gesetz

Darf man beispielsweis also folgende Person als "links" bezeichnen?

http://www.henryk-broder.de/r2/content/tagebuch/images/vollmer.jpg
Das war: Eine Geschichte aus 1001-Nacht. So ward es einst. Nur wie ist es heute?

Heute gilt: Rechts ist richtig, links ist falsch. :)

Denn, für was steht heute links?

Links ist heute:
- Rückwärtsgewandheit, da tendenziell fortschrittsfeindlich (Kinderfeindlich, negative Demographie, irrationale Einwanderungspolitik, ineffektive Wirtschafts- und Bildungspolitik -> langsamer aber anhaltender Abstieg)
- Totalitäres, Antifreiheitliches (Antidiskriminierungsrichtlinie [Gleichstellungs- bzw. Gleichschaltungsgesetz]; Denk- und Sprechverbote)
- antibürgerlich
- wider der Aufklärung (indem z. B. die Feinde dieser, nämlich die Ideologie/Religion Islam unterstützt wird)
- wider der Wissenschaft und der Vernunft
- Irrationalität (z. B. Erschaffung von Zivilreligionen wie den Ökokult, das nicht zu hinterfragende Dogma bzw. gar Kult um das Klima, Holocaustkult, Ideologie Multikulti usw.)
- Unterdrückung (siehe die real existierenden sozialistischen Experimente)

Für was aber steht heute rechts?

- liberales, freiheitliches, fortschrittliches Gedankengut
- Progressivität, Fortschritt, Aufbruch
- Bürgertum
- Die Renaissance der Aufklärung, indem die Feinde der Freiheit, des Fortschritts an den Pranger gestellt werden (z. B. die Ideologie Islam als ganzes)
- Rationalität, Wissenschaft und Vernunft zum guten für den Menschen im Lande
- langfristig gesehen Frieden und Harmonie mit dem Menschen und Völker in aller Welt durch pragmatisches und vorausschauendes Handeln

Oder ganz kurz: Rechts ist richtig, links ist falsch. :]

MfG

Rikimer

cajadeahorros
15.02.2007, 09:27
Oder ganz kurz: Rechts ist richtig, links ist falsch. :]

MfG

Rikimer

Oder man könnte den Grünen mal sagen, dass sie Braune sind.

Beverly
15.02.2007, 11:17
RECHTS saßen also:
Mittelalter
Priester
Adel
Unterdrückung
Feudalismus
Ererbte Privilegien
Standesunterschiede

LINKS saßen also:
Neuzeit
Freiheit
Bürger
Aufklärung
Wissenschaft und Vernunft
Gleichheit vor dem Gesetz

Mit dem Negativbild "rechts" habe ich zwar weniger Probleme als mit der rosigen Darstellung "links", aber selbst das trifft den Kern der Sache nicht. Meines Erachtens hat das "rechte" Mittelalter sich zu sehr intellektueller und historischer Reflektion verweigert, war es zu technikfeindlich bzw. durchaus vorhandene Ansätze zu einer technologischen Revolution versandeten. Der Seeweg nach Amerika geriet in Vergessenheit, die Europäer wussten nicht mehr wie man gescheite Straßen baut oder Zentralheizungen, Kanalisation und Wasserklos unterhielt.
Ab der Renaissance änderte sich das, zuerst auf eine durchaus viel versprechende Weise. Man beschäftigte sich wieder mit den antiken Klassikern, Buchdruck und Schwarzpulver wurden erfunden, in der Astronomie schlugen Kopernikus und co. Pflöcke ein, eine Website zufolge soll die Idee für eine Stufenrakete im 16. Jahrhundert in Deutschland erfunden worden sein.

Nur kippte es dann meines Erachtens ins andere Extrem um. So war die Neuzeit v. a. eine Zeit des Genozids an außereuropäischen Kulturen, da Gama und Kolumbus wären besser zu Hause geblieben :rolleyes:
Auf den Feudalstaat des Mittelalters folgte der zentralistische Staat des Absolutismus, auf die Herrschaft von Adel und Klerus folgte die Bourgeoisie - ob das ein Auf- oder Abstieg ist, darüber kann man sich trefflich streiten :rolleyes: - "links" ist bei aller Kritik am Mittelalter keine blinde Apologie der ihr folgenden "Neuzeit", sondern im Gegenteil eine Reaktion auf ihre Fehlentwicklungen.

cajadeahorros
15.02.2007, 15:32
Auf den Feudalstaat des Mittelalters folgte der zentralistische Staat des Absolutismus, auf die Herrschaft von Adel und Klerus folgte die Bourgeoisie - ob das ein Auf- oder Abstieg ist, darüber kann man sich trefflich streiten :rolleyes: - "links" ist bei aller Kritik am Mittelalter keine blinde Apologie der ihr folgenden "Neuzeit", sondern im Gegenteil eine Reaktion auf ihre Fehlentwicklungen.

Das war ein Aufstieg, denn mit dem Erstarken der Bourgeoisie konnten die die Gleichheit vor dem Gesetz verwirklicht werden und die "Standesunterschiede" abgeschafft werden (seeehr vereinfacht aber dafür sehr lebendig kann man diesen beginnenden Konflikt im Buch "Die Philosophin" nachlesen).

Dass eben jene Bourgeoisie bereits während der Revolution in Frankreich "nach rechts" abdriftete, als man bspw. das Zensuswahlrecht wieder einführte und so die Sansculotten politisch ausschaltete, steht ja außer Frage.

Sauerländer
15.02.2007, 17:05
Du würdest es wohl vorziehen, dich auch weiterhin vor der Notdurft des Königs zu verneigen? Genauso sieht die Welt auch aus.
Derartige mentale Exzesse sind Kinder des Absolutismus - und der ist nunmal Ergebnis der ENTFERNUNG von mittelalterlichen Zuständen.
Klassischer Feudaladel hat sich gegen Etatisierung, Zentralisierung und menschenfeindliche Technisierung stets gewehrt. Der Terror, der uns umgibt, ist Ergebnis der Tatsache, dass man NICHT auf die konservativen Kräfte lauschte, sondern euch (mit Verlaub) Bürgerpack machen ließ, wie ihr wolltet.

Ja, wenn ich mir die heutige Gesellschaft so anschaue, würde ich eine dezentralisierte, enturbanisierte, enttechnisierte, wesentlich agrarische, wesentlich auf Lehnsgefolgschaft basierende, von einer noch nicht zersetzten Kirche zur Sittlichkeit gemahnte Ordnung eindeutig vorziehen.
Mittelalter hat für mich angesichts all dessen, wofür "Moderne" und "Aufklärung" so stehen, einen überaus positiven Klang. Und wenn man sozialgeschichtlich nachvollzieht, wie sehr die Modernisierung alles andere getan hat, als der breiten Masse der Bevölkerung ein angenehmes Leben zu schaffen, lässt sich das auch ganz materiell greifen.

Geschichte ist nicht Fortschritt.
Gegenwärtig wäre ich sehr froh, wenn sie Stillstand wäre, stellt sie sich doch in Wirklichkeit dar als Verfall von unglaublichen Ausmaßen - so dass man sich sehr intensiv fragen muss,ob es morgen überhaupt noch jemanden oder etwas gibt, das verdient, gerettet zu werden, oder ob man nicht insgeheim all den Apokalypsesekten Recht geben muss, die das Urteil über die Welt als gefällt ansehen und nun nur noch alles tilgen wollen.

ochmensch
15.02.2007, 17:14
Das war: Eine Geschichte aus 1001-Nacht. So ward es einst. Nur wie ist es heute?

Heute gilt: Rechts ist richtig, links ist falsch. :)

Denn, für was steht heute links?

Links ist heute:
- Rückwärtsgewandheit, da tendenziell fortschrittsfeindlich (Kinderfeindlich, negative Demographie, irrationale Einwanderungspolitik, ineffektive Wirtschafts- und Bildungspolitik -> langsamer aber anhaltender Abstieg)
- Totalitäres, Antifreiheitliches (Antidiskriminierungsrichtlinie [Gleichstellungs- bzw. Gleichschaltungsgesetz]; Denk- und Sprechverbote)
- antibürgerlich
- wider der Aufklärung (indem z. B. die Feinde dieser, nämlich die Ideologie/Religion Islam unterstützt wird)
- wider der Wissenschaft und der Vernunft
- Irrationalität (z. B. Erschaffung von Zivilreligionen wie den Ökokult, das nicht zu hinterfragende Dogma bzw. gar Kult um das Klima, Holocaustkult, Ideologie Multikulti usw.)
- Unterdrückung (siehe die real existierenden sozialistischen Experimente)

Für was aber steht heute rechts?

- liberales, freiheitliches, fortschrittliches Gedankengut
- Progressivität, Fortschritt, Aufbruch
- Bürgertum
- Die Renaissance der Aufklärung, indem die Feinde der Freiheit, des Fortschritts an den Pranger gestellt werden (z. B. die Ideologie Islam als ganzes)
- Rationalität, Wissenschaft und Vernunft zum guten für den Menschen im Lande
- langfristig gesehen Frieden und Harmonie mit dem Menschen und Völker in aller Welt durch pragmatisches und vorausschauendes Handeln

Oder ganz kurz: Rechts ist richtig, links ist falsch. :]

MfG

Rikimer

Sehr schön. :top:

cajadeahorros
15.02.2007, 18:23
Ja, wenn ich mir die heutige Gesellschaft so anschaue, würde ich eine dezentralisierte, enturbanisierte, enttechnisierte, wesentlich agrarische, wesentlich auf Lehnsgefolgschaft basierende, von einer noch nicht zersetzten Kirche zur Sittlichkeit gemahnte Ordnung eindeutig vorziehen.
Mittelalter hat für mich angesichts all dessen, wofür "Moderne" und "Aufklärung" so stehen, einen überaus positiven Klang. Und wenn man sozialgeschichtlich nachvollzieht, wie sehr die Modernisierung alles andere getan hat, als der breiten Masse der Bevölkerung ein angenehmes Leben zu schaffen, lässt sich das auch ganz materiell greifen.

Den nicht zitierten letzten Absatz unterschreibe ich im großen und ganzen gleich einmal (und das "Mittelalter" an sich ist ja das beste Beispiel, dass Geschichte nicht automatisch Fortschritt bedeutet).

Nur: Die in den anderen beiden Absätzen beschriebene Gesellschaft klingt ein wenig nach Pol Pot. Das Mittelalter ist vor allem deswegen verachtenswert, weil es eine Zeit des absoluten Stillstands war. Über rund 1000 Jahre hat sich NICHTS verändert (ausser dass sich die Herrschaftsgebiete der Lehnsherren gelegentlich verschoben bzw. ausgeweitet haben, auch ein absolutistischer Sonnenkönig hat ja mal als kleiner Klitschenfürst angefangen), die unfreien Bauern saßen auf ihrer Scholle, gingen an einem faulen Zahn ein und ein paar glückliche durften in den Städten in relativer Freiheit leben und hoffen, dass die Mauern hoch genug waren, sollte gerade mal wieder irgendein Feudalherr mit seinen Plünderern vorbeimarschieren.

Ich habe keine Lust auf eine "enttechnisierte" mittelalterliche Gesellschaft, in der mir die hl. kath. Kirche (vermutlich in Form von "Fürstbischöfen", die in ihrer Weltkulturerbe Residenz die moralischen Normen vorgaben) sagt was ich tun darf und was nicht.

Aber wie gesagt, wir bewegen uns ja wieder in die Richtung, wir sitzen bald "an die Scholle gebunden" (Anwesenheitspflicht) vor der Glotze, warten auf den 1-Euro-Frohndienst an unserem Lehnsherren und zahlen für die kleinste Bewegung "Wegezoll", bevor wir vom örtlichen gesetzlichen KV-Barbier zu Tode gebracht werden.

Würfelqualle
15.02.2007, 19:11
Rechts, links kommt aus dem Berliner Reichstag. Da saßen die Kommunisten und Sozis links und die Braunen rechts.



Gruss vonne Würfelqualle

Der Gerechte
15.02.2007, 19:54
Hier eine vereinfachte Darstellung der Entstehung der politischen Begriffe "Links" und "Rechts":

Es war einmal ein schönes Land im Herzen Europas. Dort lebten viele viele Menschen. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen, der sogenannte Adel, besaß fast das ganze Land, während ein anderer kleiner Teil, der sogenannte Klerus, den Rest des Landes besaß und darüber hinaus fast alle Schulen unterhielt. Der Adel hatte einen Führer namens König, der als einziger den Adeligen etwas wegnehmen konnte. Auch wenn sich der Adel oft untereinander zankte, war er sich doch dahingehend einig, dass er etwas Besseres sei und dass allein sein Blut und seine Abstammung ihn dazu berechtigte, mehr Rechte und Privilegien als der einfache Pöbel zu haben. Auch der Klerus hatte mehr Rechte und Privilegien als der Pöbel. Für den Preis der absoluten Unterwerfung unter den weltlichen Führer des Klerus, den sog. Papst, und für den Preis der Unterwerfung unter einen phantastischen Führer, den sog. Gott, konnte aber auch ein Angehöriger des Pöbels einen der niederen Ränge des Klerus bekleiden. Während der Adel außer der "Treue" zum König so gut wie keine Pflichten hatte, musste der Klerus dafür sorgen, dass der Pöbel brav und demütig blieb und vor allem eifrig daran glaubte, dass alles so sein müsse wie es war, weil der sog. Gott es so gewollt habe.

Nachdem das ganze 1000 Jahre prächtig funktioniert hatte, kam es aufgrund der Verkettung unglücklicher Umstände zu folgender Situation. Ein sog. "Dritter Stand" hatte es - ständig behindert und beschimpft von Adel ("Pfeffersäcke", "Emporkömmlinge") und Klerus ("gottlose Wissenschaften", "Wucherer") - geschafft, unabhängig von der bisherigen göttlichen Ordnung eigenen Reichtum zu erwirtschaften. Die braven, gottesfürchtigen unter ihnen erkauften sich für immense Summen den Eintritt in die Welt des Adels, während die weniger braven offen die Frage stellten, ob es denn wirklich gerecht sei, dass einige wenige, die als Rechtfertigung nur ihre Geburt oder den Herrn im Himmel anführen konnten, alle Privilegien besäßen, alle anderen keine. Als nun der König auch noch einmal böse verzockt hatte und selbst die 10% der Wirtschaftskraft des Landes, die er bisher verballerte, nicht mehr ausreichten, um wie üblich weiterzuwursten, sah er sich gezwungen, auch diesen "Dritten Stand", die Handwerker, Händler, Ärzte und Fabrikanten um Hilfe zu bitten. Er berief eine große Versammlung ein, um seine Probleme zu lösen. In dieser Versammlung saßen die Privilegierten aus Adel und Klerus auf der RECHTEN, der "guten" Seite des Königs, während die Benachteiligten auf der "schlechten", der LINKEN Seite des Königs sitzen mussten.

RECHTS saßen also:
Mittelalter
Priester
Adel
Unterdrückung
Feudalismus
Ererbte Privilegien
Standesunterschiede

LINKS saßen also:
Neuzeit
Freiheit
Bürger
Aufklärung
Wissenschaft und Vernunft
Gleichheit vor dem Gesetz

Darf man beispielsweis also folgende Person als "links" bezeichnen?

http://www.henryk-broder.de/r2/content/tagebuch/images/vollmer.jpg

Die Front zwischen rechts und links verschwimmt immer mehr.
Es wird in Zukunft daraus hinauslaufen auf: Staatsfreund oder Staatsgegner/ -feind.
Darum hatte ich auch schonmal versucht die "Querfront" ins Gespräch zu bringen.
Kann man nachlesen unter der Rubrik: Parteien/Wahlen

-jmw-
15.02.2007, 19:54
Ja, wenn ich mir die heutige Gesellschaft so anschaue, würde ich eine dezentralisierte, enturbanisierte, enttechnisierte, wesentlich agrarische, wesentlich auf Lehnsgefolgschaft basierende, von einer noch nicht zersetzten Kirche zur Sittlichkeit gemahnte Ordnung eindeutig vorziehen.
Werter Sauerländer, Du spinnst. :)
Willste wirklich im Dreck leben und mit 50 oder 60 in einer zugigen Hütte sterben, weil Du das Pech hattest, das irgendeine Seuche oder Hungersnot nicht kurzen Prozess gemacht hat mit Dir?

Ich will nicht sagen, dass es am Mittelalter nicht auch gute Seiten gab, ich selber sehe einiges als vorbildlich - aber Enttechnisierung? Reagrarisierung? Ernsthaft?
Niemals wieder eine heisse Dusche?
Nee... :)) :))


wie sehr die Modernisierung alles andere getan hat, als der breiten Masse der Bevölkerung ein angenehmes Leben zu schaffen
Das liegt nicht anner Modernisierung, das liegt daran, dass die Leut 's nicht gebacken kriegen, sich nicht verarschen zu lassen und also wir keine angemessenen Institutionen schaffen können, die dieses angenehme Leben heute schon durchaus ermöglichen würden.

mfg

politisch Verfolgter
15.02.2007, 20:26
Linksrechts ist alles, was Betriebslose zu sog. "Arbeitnehmern" deklariert.
Recht und Linke haben Begriffe wie "die Arbeiter", "die Arbeitnehmer", "der Arbeitsmarkt", "der Arbeitsvertrag" völlig gemein und kommen ohne diese Zuweisungen in ihrer jeweiligen Ideologie nicht aus, wovon sie den auch gemeinschaftlich zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen.

Ein sog. "Arbeitsmarkt" ist das Lehnswesen des mod. Feudalismus.

Rikimer
15.02.2007, 20:35
Linksrechts ist alles, was Betriebslose zu sog. "Arbeitnehmern" deklariert.
Recht und Linke haben Begriffe wie "die Arbeiter", "die Arbeitnehmer", "der Arbeitsmarkt", "der Arbeitsvertrag" völlig gemein und kommen ohne diese Zuweisungen in ihrer jeweiligen Ideologie nicht aus, wovon sie den auch gemeinschaftlich zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen.

Ein sog. "Arbeitsmarkt" ist das Lehnswesen des mod. Feudalismus.Lege doch bitte mal eine andere Platte ein.

Danke.


Die Front zwischen rechts und links verschwimmt immer mehr.
Es wird in Zukunft daraus hinauslaufen auf: Staatsfreund oder Staatsgegner/ -feind.
Darum hatte ich auch schonmal versucht die "Querfront" ins Gespräch zu bringen.
Kann man nachlesen unter der Rubrik: Parteien/Wahlen

Das ist letztendlich auch meine Schlußfolgerung.


MfG

Rikimer

politisch Verfolgter
15.02.2007, 20:40
Rikimer, ich lege die "Platte" mit dem Namen Grundrechte auf.
Die hat auf dem Plattenteller zu liegen.
Die Grundrechte sind weder links noch rechts.
Zwangsarbeit ist verboten.
Wer das respektiert, ist weder ein Rechter, noch ein Linker, sondern ein Grundrechtskonformer.

Ich bin ein Grundrechtseinforderer.
Auch dann, wenn Ihnen das nicht paßt.

Linke und Rechte hingegen wollen Grundrechtseinschränkungen ideologisch "begründen".
Das ist niemandem zumutbar.

MfG
pV

Rikimer
15.02.2007, 21:16
Rikimer, ich lege die "Platte" mit dem Namen Grundrechte auf.
Die hat auf dem Plattenteller zu liegen.
Die Grundrechte sind weder links noch rechts.
Zwangsarbeit ist verboten.
Wer das respektiert, ist weder ein Rechter, noch ein Linker, sondern ein Grundrechtskonformer.

Ich bin ein Grundrechtseinforderer.
Auch dann, wenn Ihnen das nicht paßt.

Linke und Rechte hingegen wollen Grundrechtseinschränkungen ideologisch "begründen".
Das ist niemandem zumutbar.

MfG
pV
Von wem willst du diese Grundrechte eigentlich einfordern? Und was sind für dich Grundrechte?

MfG

Rikimer

Beverly
15.02.2007, 22:55
Zitat von Sauerländer [Beitrag anzeigen]
Ja, wenn ich mir die heutige Gesellschaft so anschaue, würde ich eine dezentralisierte, enturbanisierte, enttechnisierte, wesentlich agrarische, wesentlich auf Lehnsgefolgschaft basierende, von einer noch nicht zersetzten Kirche zur Sittlichkeit gemahnte Ordnung eindeutig vorziehen.
Mittelalter hat für mich angesichts all dessen, wofür "Moderne" und "Aufklärung" so stehen, einen überaus positiven Klang. Und wenn man sozialgeschichtlich nachvollzieht, wie sehr die Modernisierung alles andere getan hat, als der breiten Masse der Bevölkerung ein angenehmes Leben zu schaffen, lässt sich das auch ganz materiell greifen.



Den nicht zitierten letzten Absatz unterschreibe ich im großen und ganzen gleich einmal (und das "Mittelalter" an sich ist ja das beste Beispiel, dass Geschichte nicht automatisch Fortschritt bedeutet).

Nur: Die in den anderen beiden Absätzen beschriebene Gesellschaft klingt ein wenig nach Pol Pot. Das Mittelalter ist vor allem deswegen verachtenswert, weil es eine Zeit des absoluten Stillstands war. Über rund 1000 Jahre hat sich NICHTS verändert (ausser dass sich die Herrschaftsgebiete der Lehnsherren gelegentlich verschoben bzw. ausgeweitet haben, auch ein absolutistischer Sonnenkönig hat ja mal als kleiner Klitschenfürst angefangen), die unfreien Bauern saßen auf ihrer Scholle, gingen an einem faulen Zahn ein und ein paar glückliche durften in den Städten in relativer Freiheit leben und hoffen, dass die Mauern hoch genug waren, sollte gerade mal wieder irgendein Feudalherr mit seinen Plünderern vorbeimarschieren.

Ich habe keine Lust auf eine "enttechnisierte" mittelalterliche Gesellschaft, in der mir die hl. kath. Kirche (vermutlich in Form von "Fürstbischöfen", die in ihrer Weltkulturerbe Residenz die moralischen Normen vorgaben) sagt was ich tun darf und was nicht.

Ich hatte die letzte Nacht einen üblem Traum: ich bin am Hofe von Dschinghis Khan und versuche, den Massenmörder umzubrigen, weil er u. a. ein Massaker an 20 000 Linken plant. Das mit den Linken passt natürlich nicht ins Mittelalter, weil es den Begriff damals noch nicht gab, aber es passt in den Strang. Dschinghis Khan himself - gestorben 1227 - wiederum war sozusagen feinstes Hochmittelalter, von Aufklärung und Technisierung absolut unverdorben. Er und seine Nachfolger halte ich summa summarum für so schlimm oder noch schlimmer als Hitler. War eine Stadt zur Zerstörung vorgesehen, wurde jedem Mongolenkrieger ein Soll an zu tötenden Bewohnern zugeteilt, das er durch abgeschnittene Ohren nachweisen musste. Peking hatte 350 000 Einwohner, ehe die Mongolen kamen, danach lebte fast niemand mehr. Weil der Sultan von Persien so blöd war, den mongolischen Botschafter umbringen zu lassen, ließ uns Dschinghis im folgenden Feldzu eine Million Menschen über die Klinge springen. Nach dem Besuch Batus im mittelalterlichem Kiew - 50 000 Einwohner, eine der größten Städte Europas - lebte da fast keiner mehr. In Ungarn ermordeten oder verschleppten die Mongolen ein Drittel der Bevölkerung. Schlimmeres blieb Europa trotz verlorener Schlachten erspart, weil sich die Mongolen zurückzogen - ihr Großkhan war gestorben und der für die Verwüstung Europa zuständige Feldherr kehrte nach Hause zurück, um bei der Nachfolgeregelung mitzumischen. Ein Glück für die Mitte und den Westen Europas - die unter die Mongolenherrschaft gefallenen Gebiete Osteuropas und des Nahen und Mittleren Ostens scheinen daran noch nach Jahrhunderten zu knabbern zu haben. So in dem Sinne: vor dem Mongoleneinfall waren sie eher dezentral, aber auf der Höhe der Zeit. Mit und nach den Mongolen kamen zentralisierte, aber rückständige Systeme - die Zaren in Russland, Osmanen und Safawiden im Nahen Osten.
Eine Welt, die solche Gestalten hervorbringt, kann so heil und intakt nicht gewesen sein.
Ich frage mich auch angesichts des o. g. Traums, warum der Idiot Dschinghis Khan die Städte nicht hat stehen und ihre Bewohner hat leben lassen. Schließlich braucht auch ein Größenwahnsinniger Untertanen, die ihm huldigen. Er dürfte nicht der einzige mittelalterliche Trottel gewesen sein, der mit seinen Fehlentscheidungen über Zeitgenossen und nachfolgende Generationen unendliches Leid gebracht hat. Das Gesülze "sie waren Kinder ihrer Zeit lall lall" möchte ich da auch nicht mehr hören und lesen. Sie haben selbst dafür gesorgt, dass das Mittelalter so endete, wie es endete - mit Chaos und Entfremdung, weil es sich nicht selbst weiter entwickelte. Man lesen PM DIE SCHRECKEN DES JAHRES 1000, wo er sowohl mit der Fortschrittsgläubigkeit - Fortschritt ist nur die Verschwörung einer ominösen "Firma" - als auch unseren denkfaulen und fantasielosen Vorfahren abrechnet. "Sie machten kleinen Scheiß, weil sie zu globalen Scheiß noch nicht imstande waren", steht da und Recht hat er.


Aber wie gesagt, wir bewegen uns ja wieder in die Richtung, wir sitzen bald "an die Scholle gebunden" (Anwesenheitspflicht) vor der Glotze, warten auf den 1-Euro-Frohndienst an unserem Lehnsherren und zahlen für die kleinste Bewegung "Wegezoll", bevor wir vom örtlichen gesetzlichen KV-Barbier zu Tode gebracht werden.

Das Leid vormoderner Epochen hatte den makaberen Vorteil, dass es nur wenigen Menschen betraf. Im Mittelalter lebten einige hundert Millionen Menschen auf der Welt und die größten Städte hatten ein bis zwei Millionen Einwohner. In Europa reichten 50 000 Einwohner aus, um als Metropole zu gelten - diesbezüglich absolut beneidenwerte Zustände. In Amerika waren die beiden größten Städte Tenochtitlan mit 600 000 Einwohnern und Cuzco mit 200 000 Einwohnern - auch das den heutigen Zuständen vorzuziehen.
Wir dagegen dürften uns in einer "fortschrittskritischen" Welt ohne nennenswerte Raumfahrt - die Probleme auf der Erde lösen - auf Feudalismus für 20 Milliarden freuen, sofern sich die schlechten Eigenschaften vormoderner und moderner Systeme vereinen. Ich habe allerdings die Hoffnung, dass wir die dazu notwendige, immense Denkfaulheit und absolute Fantasielosigkeit doch nicht aufbringen und Auswege aus Entfremdung finden, die eben nicht darauf beruhen, die Entwicklung ausgerechnet am toten und tödlichsten Punkt anzuhalten. Eine Fortschrittskritik, die DAZU führt, ist weit über ihr Ziel hinausgeschossen.

Beverly
15.02.2007, 23:10
Geschichte ist nicht Fortschritt.

Sofern Geschichte überhaupt einen Sinn oder wenigstens einen Trend hat, ist es der, dass in ihrem Verlauf immer mehr Wissen angesammelt wird. Über die oft sinnlose, manchmal schädliche - Atomkraft - Anwendung dieses Wissens kann man trefflich streiten. Aber an sich ist die Zunahme des Wissens eine Errungenschaft, die unverzichtbar ist. Siehe den "Foundation"-Zyklus von Asimov: da befürchtet ein Sozialwissenschaftler den Zusammenbruch seiner Zivilisation. Den kann er nicht mehr aufhalten, aber er will wenigstens ihr Wissen für kommende Generationen bewahren und weitergeben - deswegen die "Foundation".

Rikimer
16.02.2007, 09:41
Sofern Geschichte überhaupt einen Sinn oder wenigstens einen Trend hat, ist es der, dass in ihrem Verlauf immer mehr Wissen angesammelt wird. Über die oft sinnlose, manchmal schädliche - Atomkraft - Anwendung dieses Wissens kann man trefflich streiten. Aber an sich ist die Zunahme des Wissens eine Errungenschaft, die unverzichtbar ist. Siehe den "Foundation"-Zyklus von Asimov: da befürchtet ein Sozialwissenschaftler den Zusammenbruch seiner Zivilisation. Den kann er nicht mehr aufhalten, aber er will wenigstens ihr Wissen für kommende Generationen bewahren und weitergeben - deswegen die "Foundation".
Ich stelle dem gegenüber das oft unwiderruflich verloren gegangene Wissen und führe zurück zur Frage, ob die Menschheitsgeschichte tatsächlich als ewiger Trend nach oben bezeichnet werden darf, oder ob es nicht vielmehr ein stetiges auf und ab ist?

MfG

Rikimer

Rowlf
16.02.2007, 10:24
Rechts, links kommt aus dem Berliner Reichstag. Da saßen die Kommunisten und Sozis links und die Braunen rechts.



Gruss vonne Würfelqualle

Falsch. Die Einteilung kommt von der Zusammenstzung des Parlaments in Frankreich nach 1789. Die bürgerlichen saßen links, der Adel und die Konservativen saßen rechts.

KrascherHistory
16.02.2007, 10:51
Was ist "rechts" und was ist "links" !?

Es ist ein künstlich geschaffenes Spektrum, um dem einfachen Wahlvieh eine Varianz vorzugaukeln die es nicht gibt und um die Möglichkeiten von Feindbildern zu schaffen.

Diese von den Nazis sehr gut beherrschte Form der Manipulation wird von der brD sehr gut weiter genutzt.
Wie übrigens die gesamte NS-Gesetzgebung, deren Anwendung steht unter Todesstrafe (!), auch. Hierzu zählt u.a. das ges. Familienrecht (Unterhalt), das Heilpraktiker- und das Rechtsberatungsgesetz !

Wenn man sich bsw. einmal die Strukturen und Organisation einer NPD oder rechtsextremen Szene und die der AntiFA ansieht, so stellt man fest, das es immer ein und diesselben "Auftraggeber" sind.

Nicht immer von links und rechts blenden lassen.
Immer zur causa morbi, der Wurzel des Übels vordringen, dann wird vieles klarer !

Monarchist1985
16.02.2007, 12:47
Aber Du hältst wahrscheinlich auch die französische Revolution für eine Supersache, in der sich ein armes, geknechtetes Volk von einem bösen, dekadenten Köning befreit hat und fortan in Frieden und Freiheit lebte.

Was hast du gegen die Französische Revolution ?

Sauerländer
16.02.2007, 13:11
Was hast du gegen die Französische Revolution ?
Möchtest Du die lange oder die kurze Fassung?

cajadeahorros
16.02.2007, 13:16
Würde mich auch interessieren, bitte eine kurze Version.

Unbelehrbar
16.02.2007, 13:29
Würde mich auch interessieren, bitte eine kurze Version.

Ich wäre für die Lange! :)

Giri
16.02.2007, 13:38
Mach es doch einfach. Rechts sitzen die mit dem Geld und links sitzen die, die es haben wollen. Jetzt kann man noch unterteilen. Bei denen von links gibt es welche, die wollen ihren Anteil auf ehrliche Art und Weise, sie wollen eine Leistung dafuer erbringen wenn sie das Geld bekommen, die anderen, die links sitzen und auch das Geld haben wollen, klagen und jammern und drohen wollen aber keine Leistung erbringen.
In der Mitte gibt es dann die, die nach rechts und links schauen, um herauszufinden, wie sie die einen ueber den Tisch ziehen koennen und die anderen dazu gewinnen koennen die auf der rechten Seite ueber den Tisch zu ziehen.

cajadeahorros
16.02.2007, 13:50
Mach es doch einfach. Rechts sitzen die mit dem Geld und links sitzen die, die es haben wollen. Jetzt kann man noch unterteilen. Bei denen von links gibt es welche, die wollen ihren Anteil auf ehrliche Art und Weise, sie wollen eine Leistung dafuer erbringen wenn sie das Geld bekommen, die anderen, die links sitzen und auch das Geld haben wollen, klagen und jammern und drohen wollen aber keine Leistung erbringen.
In der Mitte gibt es dann die, die nach rechts und links schauen, um herauszufinden, wie sie die einen ueber den Tisch ziehen koennen und die anderen dazu gewinnen koennen die auf der rechten Seite ueber den Tisch zu ziehen.

Das ist nicht richtig, die meisten heutigen Rechten haben doch nichts, aber sie kläffen und beissen für ihre Herren und sorgen dafür, dass den Habenichtsen überhaupt nichts mehr bleibt, und das ohne jemals Dank dafür zu erhalten.

Giri
16.02.2007, 13:52
Das ist nicht richtig, die meisten heutigen Rechten haben doch nichts, aber sie kläffen und beissen für ihre Herren und sorgen dafür, dass den Habenichtsen überhaupt nichts mehr bleibt, und das ohne jemals Dank dafür zu erhalten.

Ich spreche von den "richtigen" Rechten. Natuerlich gibt es auch bei den Rechten dann solche, die es auch bei den Linken gibt, die Spieler, die ueberall dabei sein wollen aber selbst nichts haben.

Rikimer
16.02.2007, 22:37
Das ist nicht richtig, die meisten heutigen Rechten haben doch nichts, aber sie kläffen und beissen für ihre Herren und sorgen dafür, dass den Habenichtsen überhaupt nichts mehr bleibt, und das ohne jemals Dank dafür zu erhalten.
Dein Denken ist äußerst primitiv, also einfach, ist dir das eigentlich bewußt?

?(

MfG

Rikimer

Thor5
16.02.2007, 23:37
Links ist, wenn man verrückte marxistische Ideen von Gleichheit und Vermischung predigt.

Rechts, wenn man zu seinem Volke steht, an die Kraft seines Volkes glaubt und nichts mit Ausländern zu tun hat.

-jmw-
16.02.2007, 23:48
Dann wäre sowohl ein republikanischer Liberaler in der "Mitte" als auch ein monarchistischer Traditionalist?
Hmm...
Ich glaub, da passt was nicht.

mfg

Rowlf
17.02.2007, 07:54
Im Prinzip kann man nur jeweils zwischen autoritär und unautoritär sowie wirtschaftlich links oder rechts sprechen und das Ganze dann wie in einem Koordinatenkreuz aufbauen.

So also:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/e/e0/Political_chart.jpg/300px-Political_chart.jpg

-jmw-
17.02.2007, 12:36
Die Trennung zwischen "Libertarian Left" und "Libertarian Right" ist ein Verwirrspiel der Staazis, dass man sich nicht zueigen machen sollte.

Im konsequent freiheitlichen Denken verlieren "links" und "rechts" und "Sozialismus" und "Kapitalismus" im politischen Sinne ihre Bedeutung, weil sowieso der Grundsatz des laisser-faire in gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten gilt.

Lediglich in der Form privater Ideale können sie eine Bedeutung erhalten, darin, wie man selber sich eine private Gemeinschaft wünscht.

mfg

Beverly
17.02.2007, 12:44
Ich stelle dem gegenüber das oft unwiderruflich verloren gegangene Wissen und führe zurück zur Frage, ob die Menschheitsgeschichte tatsächlich als ewiger Trend nach oben bezeichnet werden darf, oder ob es nicht vielmehr ein stetiges auf und ab ist?

MfG

Rikimer

Ich glaube, "auf und ab", zyklische Geschichtsabläufe, wie sie für das Werden und Verhegehn von Imperien der Vormoderne und auch früher Neuzeit typisch waren, brachten den Menschen ebenso viel Leid und Entfremdung wie die modernen Katayklysmen. So gesehen hat es weder eine "gute alte Zeit" noch all umfassenden und alle beglückenden "Fortschritt" gegeben. Weil ich weder mit der Verklärung der Vergangenheit noch rosigem Fortschrittsbild etwas anfangen kann, neige ich zu einer dialektischen Geschichtsauffassund: die Vormoderne war die These, die Moderne die Antithese und auf die Synthese warten wir noch ...

Beverly
17.02.2007, 13:06
Im Prinzip kann man nur jeweils zwischen autoritär und unautoritär sowie wirtschaftlich links oder rechts sprechen und das Ganze dann wie in einem Koordinatenkreuz aufbauen.

So also:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/e/e0/Political_chart.jpg/300px-Political_chart.jpg

Das ist aus dem "Political Compass" bekannt und erzeugt folgende Konzepte:

Rechts oben: autoritärer Kapitalismus

Leider die weltweit vorherrschende Tendenz, zur Zeit noch in der Soft-Varianter formaler Demokratie. In der Hard-Variante heißt sie schlicht und einfach "Faschismus" :rolleyes: Staatliche Bevormundung und Kontrolle vereinen sich mit dem unbarmherzigen Sozialdarwinismus des Kapitalismus. Ohne innovative Ideen und Konzepte, als reine Besitzstandswahrung der Herrschenden ist der Kapitalismus besonders brutal. Weil das System stagniert, erzeugt es Perspektivlosigkeit und der Staat muss die perspektivlosen und unzufriedenen niederhalten.

Links oben: autoritärer Sozialismus

Gab es im ehemaligen Ostblock, SU und DDR. Wenn Teile der extremen Rechten und Linken ehrlich zu sich und zueinander wären, würden sie zugeben, dass sie beide das - wieder - wollen. Für die radikale Linke waren Großkapital und Bougeoisie von jeder der zu entmachtende Feind und auch Rechten müsste klar sein, dass sie für Kapital und Bourgeoisie nur Marionetten wären - es gibt kein "schaffendes", sondern nur "raffendes" Kapital.
Wg. Sozialismus hat das System den Vorteil gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Gleichheit - solange genug da ist, muss niemand verhungern oder erfrieren. Doch wg. Fantasielosigkeit seiner Protagonisten führte es im Ostlock dazu, dass alle auch gleich arm waren :rolleyes:
Autoritarismus beinhaltet nicht nur Bevormundung, sondern auch Korruptheit der Herrschenden, die sich jeder Kontrolle entziehen. Mit der traurigen Konsequenz, dass es für die Merkels und Putins am Ende nützlicher war, wieder den Kapitalismus einzuführen :rolleyes:

Liberaler Kapitalismus

Ein System, dass auf zugleich freies und fantasievolles Spiel der Kräfte setzt. Wachstum und ungehemmter technischer Fortschritt. Da wird in den arabischen Emiraten oder Malaysia halt am Thema Raumfahrt gearbeitet, weil das dazu gehört und in Dubai bauen sie 480 m hohe oder höhere Wolkenkratzer. Haben wir in der BRD leider kaum - viele, die sich als "liberale Kapitalisten" ausgeben, sind in Wirklicht Verfechter eines knallharten Autoritarismus. Der konservativ-kapitalistische Eifelbauer hat halt ausgesorgt und will von Raumfahrt nichts mehr wissen, der Liberale polemisiert gegen Sexparks hierzulande, weil es Thailand gibt etc. etc.
Das System ist mir nicht unsympathisch, aber IMHO überfordert es die Menschen. Siehe irrsinnige Immobilienspekulation in New York mit rasant steigenden Mieten und Grundstückspreisen. Man kann sich sein Heimatviertel nicht mehr leisten, wenn es die Yuppies entdeckt haben :rolleyes:

Liberaler Sozialismus

Wirtschaftliche Sicherheit und Freiheit - was will man mehr ;) ?

Beverly
17.02.2007, 13:13
Die Trennung zwischen "Libertarian Left" und "Libertarian Right" ist ein Verwirrspiel der Staazis, dass man sich nicht zueigen machen sollte.

Im konsequent freiheitlichen Denken verlieren "links" und "rechts" und "Sozialismus" und "Kapitalismus" im politischen Sinne ihre Bedeutung, weil sowieso der Grundsatz des laisser-faire in gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten gilt.

Lediglich in der Form privater Ideale können sie eine Bedeutung erhalten, darin, wie man selber sich eine private Gemeinschaft wünscht.

mfg

Die Frage ist nur, wie weit man bei der "Entherrschaftlichung" bestehender politischer und wirtschaftlicher Strukturen gehen kann. Der erste Schritt wäre, sie radikal zu demokratisieren und zu dezentralisieren, so dass keine repressiven Machtkonzentrationen mehr vorhanden sind.
Bei dir habe ich immer das Gefühl, du willst die bestehenden Strukturen nicht "demokratisieren" und "dezentralisieren", sondern ganz abschaffen. Ist zwar überlegenswert, aber ich habe die Befürchtung, dass es nach der Auflösung aller formalisierten Systeme von Herrschaft keine Herrschaftslosigkeit, sondern informelle Herrschaft gibt. So nach dem Muster: dem Zerfall des Staates folgt nicht die Anarchie, sondern Warlords und Milizen. Der Staat hat in Wirtschaft und Gesellschaft keine Funktion mehr, dafür herrscht die Bourgeoisie um so unangefochtener über die apathisch und gefügig gemachten Massen.

-jmw-
17.02.2007, 15:25
Die Frage ist nur, wie weit man bei der "Entherrschaftlichung" bestehender politischer und wirtschaftlicher Strukturen gehen kann. Der erste Schritt wäre, sie radikal zu demokratisieren und zu dezentralisieren, so dass keine repressiven Machtkonzentrationen mehr vorhanden sind.
Naja, das wär wohl schon der vierte oder fünfte Schritt :);
aber gut, zugestimmt, da müssen wir hin.
Wenn 90 Prozent der politischen Entscheidungen auf Ebende vn Nachbarschaften, Stadtteilen, Gemeinden, Städten und Kreisen gefällt werden, kann man sich immernoch überlegen, ob und wie man weitergehen will.
Dies übrigens wäre sogar innerhalb des BRD- und Grundgesetzregimes legal (innerhalb der EU vermutlich nicht...).


Bei dir habe ich immer das Gefühl, du willst die bestehenden Strukturen nicht "demokratisieren" und "dezentralisieren", sondern ganz abschaffen.
Die BESTEHENDEN?
Ja, da hielt ich eine Abschaffung für gut.
Was ist denn hier grundsätzlich erhaltenswert an den Strukturen von BRD und EU?
Mal ehrlich... :rolleyes:


Ist zwar überlegenswert, aber ich habe die Befürchtung, dass es nach der Auflösung aller formalisierten Systeme von Herrschaft keine Herrschaftslosigkeit, sondern informelle Herrschaft gibt. So nach dem Muster: dem Zerfall des Staates folgt nicht die Anarchie, sondern Warlords und Milizen. Der Staat hat in Wirtschaft und Gesellschaft keine Funktion mehr, dafür herrscht die Bourgeoisie um so unangefochtener über die apathisch und gefügig gemachten Massen.
Du setzt den Zerfall des Staates voraus.
Dann, ja, dann würde es nicht nur möglicherweise, dann würde es sicher zu einer Anomie kommen.
Einem Zerfall muss gegengesteuert werden;
politischer Rückbau ist das Ziel.
So wie eine Demokratie ohne Demokraten nicht funktioniert, d.h. ohne zumindest passive Zustimmung der Regierten, die die Sache "schon irgendwie okay" finden "weil es halt funktioniert", so muss ein freiheitlich-pluralistisch-dezentralistisches Gemeinwesen eben eine "kritische Masse" an freiheitlich, pluralistisch und dezentralistisch gesonnenen Menschen und insbesondere Eliten aufweisen, die das Gemeinwesen führen, erhalten und weiterentwickeln.
Sind diese vorhanden, so ist anomischen und chaotischen Kräften der Riegel vorgeschoben, der ihnen vorgeschoben werden MUSS - denn wie heisst es bei Antonin Ardaud so treffend?: Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung; er liebt die Ordnung so sehr, dass er ihre Karikatur nicht erträgt.

In diesem Sinne,
mfg

cajadeahorros
19.02.2007, 10:56
Dein Denken ist äußerst primitiv, also einfach, ist dir das eigentlich bewußt?


Yo, mein Denken ist sogar sehr einfach, es führt daher auch erfreulich oft zu richtigen Lösungen (die sich gelegentlich auch noch in klingender Münze auszahlen, wenn man nämlich auf den Eintritt bestimmter Ereignisse wetten kann).

cajadeahorros
19.02.2007, 10:57
Links ist, wenn man verrückte marxistische Ideen von Gleichheit und Vermischung predigt.

Rechts, wenn man zu seinem Volke steht, an die Kraft seines Volkes glaubt und nichts mit Ausländern zu tun hat.


Stimme ich fast vorbehaltlos zu. Das ist das, was ich weiter unten meinte, mit den rechten Kettenhunden, die für ihre Herren und ihr "Volk" kläffen und als einzigen Lohn vielleicht einen Orden oder ein Soldatendenkmal bekommen.

Rikimer
19.02.2007, 20:40
Yo, mein Denken ist sogar sehr einfach, es führt daher auch erfreulich oft zu richtigen Lösungen (die sich gelegentlich auch noch in klingender Münze auszahlen, wenn man nämlich auf den Eintritt bestimmter Ereignisse wetten kann).
Einfaches Denken muß nicht zwangsläufig zu richtigen Lösungen führen.

MfG

Rikimer

cajadeahorros
20.02.2007, 08:18
Einfaches Denken muß nicht zwangsläufig zu richtigen Lösungen führen.

MfG

Rikimer

Denken an sich führt nicht zwangsläufig zu richtigen Lösungen.