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Vollständige Version anzeigen : Deutsche Israel-Berichte "widerwärtig"



Duck
28.04.2004, 17:00
Der Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano hat in einem Offenen Brief die deutschen Medien wegen ihrer Artikel über Israel scharf kritisiert.
Weite Teile der veröffentlichten Meinung bestünden aus grenzenlos einseitigen Schuldzuweisungen an Israel, schrieb Giordano in dem Brief, der der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch vorliegt. „Es ist widerwärtig zu erleben, wie empfindungslos sich weite Kreise über die israelischen Opfer (der Selbstmordattentate) hinwegsetzen", hieß es in dem Text, der am Donnerstag auch in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ publiziert wird.

Schutz durch „gezielte Tötung“ von Mördern

Heuchlerisch etwa sei die Empörung der Europäer über Israels Ermordung der Führer der radikal-islamischen Hamas-Bewegung, Scheich Ahmed Jassin und Abdel Asis Rantisi. „Warum soll die gezielte Tötung zweier Männer, die unzählige gezielte Morde angeordnet haben, schlimmer sein als diese Morde?", fragte Giordano. „Wollen ungefährdete Deutsche tatsächlich und allen Ernstes die Israelis besserwisserisch belehren, wie deren Staat und Regierungen ihre Bürger vor den Mordanschlägen von Hamas, Dschihad und Hisbollah zu schützen hätten?“ Giordano forderte die „notorischen Israel-Ankläger“ in deutschen Nachrichten-Redaktionen auf, sich künftig intensiver mit diesen Aspekten zu beschäftigen.

Wären in den vergangenen zwei Jahren „zwischen Flensburg und München“ rund 3000 Tote durch Terrorakte zu beklagen, darunter 900 durch Selbstmordattentate, wären hierzulande längst Panik und Chaos ausgebrochen, schrieb Giordano. „Es ist höchst fraglich, ob die Demokratie Deutschland unter solchen Bedrohungen so stabil bleiben würde, wie die Demokratie Israel nachweisbar geblieben ist.“ Er weigere sich, Maßnahmen zum Schutz der Israelis mit hinterhältigen Anschlägen arabischer Terroristen auf eine Stufe zu stellen.

Nicht von Israel aus würden große Schatten über das 21. Jahrhundert fallen, sondern von Seiten der 22 arabischen Länder. Diese hätten die größten Schwierigkeiten bei der Anpassung an die Moderne, „ohne je die Ursachen dafür bei sich selbst zu suchen", hieß es in dem Brief. Dort seien die Frauen und damit die Hälfte der Gesellschaft so gut wie rechtlos, Menschenrechte seien unbekannt und Verantwortung für hausgemachte Übel würden grundsätzlich an die USA und Israel delegiert.

mlptrainer
28.04.2004, 17:04
„Es ist widerwärtig zu erleben, wie empfindungslos sich weite Kreise über die israelischen Opfer (der Selbstmordattentate) hinwegsetzen",

Einfach die Klappe halten, sag ich da nur.

Das Israel ein Unrechtsstaat ist, kann man gar nicht oft genug betonen.

Palästina verdient nicht mal die Bezeichnung Staat, eher großes KZ im Vorhof Israels zur Ünterdrückung der angestammten Bevölkerung.

Dieser Jude sollte den Mund nicht zu voll nehmen!

Tiger
28.04.2004, 17:09
Jaja, der Giordano. Der ist doch krank, er redet fast immer nur Müll.

Schwartzer Rab
28.04.2004, 17:47
Wieder der Giordano, dieser Hetzer, der so vehement den alliierten Bombenterror gegen die deutsche Zivilbevölkerung verteidigt hat...

Bakunin
28.04.2004, 18:41
manchmal wünscht man sich die todesstrafe...

aber: freiheit ist immer die freiheit andersdenkender.

trotzdem ist so eine hetze schlichtweg provokant und hirnverbrannt ( reim :D )....

Kurt.Schumacher
28.04.2004, 18:54
Also den Ralph Giordano mag ich auch nicht, mir gefällt lieber Rafael Seligmann. Der Vergleich von Giordano "Was wäre, wenn in Deutschland ..." funktioniert meines Erachtens nicht, da Deutschland z. Z. kein fremdes Territorium besetzt. Dass zahlreiche islamische Staaten es nicht so ernst mit den Menschenrechten meinen und reaktionär sind, ist jedoch eine berechtigte Kritik von Giordano.

Wann und wo hat Giodano den alliierten Bombenterror gutgeheißen? X(

Gärtner
28.04.2004, 18:58
manchmal wünscht man sich die todesstrafe...
Manchmal wünscht man sich Hirn aus der Tube.

Großhandelspackung.

Bakunin
28.04.2004, 18:59
Manchmal wünscht man sich Hirn aus der Tube.

Großhandelspackung.

ja, das braucht der kerl :D :] :rolleyes: ...

Duck
28.04.2004, 19:00
Manchmal wünscht man sich Hirn aus der Tube.

Großhandelspackung.
:2faces: :2faces: :2faces: :2faces: :2faces:

luther
28.04.2004, 19:06
aber: freiheit ist immer die freiheit andersdenkender.

daß die haßgeifernde Luxemburg damit aber nur die verschiedenen Bolschewikengrüppchen meinte sollte man hinzufügen. Diese rote Ikone riecht nach Gulag, den 9 Gramm und nach Schwefel.

Bakunin
28.04.2004, 19:09
aber: freiheit ist immer die freiheit andersdenkender.

daß die haßgeifernde Luxemburg damit aber nur die verschiedenen Bolschewikengrüppchen meinte sollte man hinzufügen. Diese rote Ikone riecht nach Gulag, den 9 Gramm und nach Schwefel.

loool-das sagt mir einer, der luther heisst!

OhneLeitfigur
28.04.2004, 21:36
Ralph Giordano:
> „Wollen ungefährdete Deutsche tatsächlich und allen Ernstes die
> (...)
> Warum soll die gezielte Tötung zweier Männer, die unzählige
> gezielte Morde angeordnet haben, schlimmer sein als diese Morde?",

Das liegt wahrscheinlich am deutschen Matheunterricht Herr Giordano ...

... 2 mal 2 Augen minus x Zähne, mit x gegen unendlich, helfen sie
mir doch, Herr Giordano!

Ach ja, Herr Giordano, jetzt hab ichs. Man kann ja Größen mit unterschiedlichen Einheiten gar nicht subtrahieren:
> gezielte Tötung / gezielte Morde

Polly
28.04.2004, 21:48
aber: freiheit ist immer die freiheit andersdenkender.


Es heisst "Freiheit ist immer die der andersdenkenden."

RoWiSch
28.04.2004, 22:42
Der Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano hat in einem Offenen Brief die deutschen Medien wegen ihrer Artikel über Israel scharf kritisiert.
Weite Teile der veröffentlichten Meinung bestünden aus grenzenlos einseitigen Schuldzuweisungen an Israel, schrieb Giordano in dem Brief, der der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch vorliegt. „Es ist widerwärtig zu erleben, wie empfindungslos sich weite Kreise über die israelischen Opfer (der Selbstmordattentate) hinwegsetzen", hieß es in dem Text, der am Donnerstag auch in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ publiziert wird.

Schutz durch „gezielte Tötung“ von Mördern

Heuchlerisch etwa sei die Empörung der Europäer über Israels Ermordung der Führer der radikal-islamischen Hamas-Bewegung, Scheich Ahmed Jassin und Abdel Asis Rantisi. „Warum soll die gezielte Tötung zweier Männer, die unzählige gezielte Morde angeordnet haben, schlimmer sein als diese Morde?", fragte Giordano. „Wollen ungefährdete Deutsche tatsächlich und allen Ernstes die Israelis besserwisserisch belehren, wie deren Staat und Regierungen ihre Bürger vor den Mordanschlägen von Hamas, Dschihad und Hisbollah zu schützen hätten?“ Giordano forderte die „notorischen Israel-Ankläger“ in deutschen Nachrichten-Redaktionen auf, sich künftig intensiver mit diesen Aspekten zu beschäftigen.

Wären in den vergangenen zwei Jahren „zwischen Flensburg und München“ rund 3000 Tote durch Terrorakte zu beklagen, darunter 900 durch Selbstmordattentate, wären hierzulande längst Panik und Chaos ausgebrochen, schrieb Giordano. „Es ist höchst fraglich, ob die Demokratie Deutschland unter solchen Bedrohungen so stabil bleiben würde, wie die Demokratie Israel nachweisbar geblieben ist.“ Er weigere sich, Maßnahmen zum Schutz der Israelis mit hinterhältigen Anschlägen arabischer Terroristen auf eine Stufe zu stellen.

Nicht von Israel aus würden große Schatten über das 21. Jahrhundert fallen, sondern von Seiten der 22 arabischen Länder. Diese hätten die größten Schwierigkeiten bei der Anpassung an die Moderne, „ohne je die Ursachen dafür bei sich selbst zu suchen", hieß es in dem Brief. Dort seien die Frauen und damit die Hälfte der Gesellschaft so gut wie rechtlos, Menschenrechte seien unbekannt und Verantwortung für hausgemachte Übel würden grundsätzlich an die USA und Israel delegiert.

Das mag so sein, jedoch ist die realität in Israel doch noch widerwärtiger.

Schwartzer Rab
29.04.2004, 06:02
@Kurt.Schuhmacher

Wenn ich mich recht erinnere, dann im Knopp'schen Film über den Bombenkrieg. Wahrscheinlich aber nicht nur dort...

derNeue
29.04.2004, 09:04
@RoWisch
Ich symphatisiere normalerweise auch nicht mit
Giordano, vor allem nicht, wenn er auf Deutschland
hetzt, aber ich finde, daß er mit diesem Artikel
nicht ganz unrecht hat.
Was soll so unmoralisch daran sein, mörderische
Hamas Führer zu töten?
Ich habe noch keinen kritischen Kommentar in diesem
Forum gelesen, wenn es wieder mal einen Selbstmordanschlag
gegen israelische Zivilisten gab.
Wenn man Israel kritisieren will, dann wohl eher wegen der Art,
wie es die palestinensische Bevölkerung behandelt.
Gerade gab es eine große Antisemitismus Konferenz in Berlin.
Wenn ich dieses Forum so lese, denke ich manchmal, daß es
doch nicht alles nur Gerede ist...

RoWiSch
29.04.2004, 09:24
@RoWisch
Ich symphatisiere normalerweise auch nicht mit
Giordano, vor allem nicht, wenn er auf Deutschland
hetzt, aber ich finde, daß er mit diesem Artikel
nicht ganz unrecht hat.
Ich denke das er Recht hat, jedoch widerwärtig?


Was soll so unmoralisch daran sein, mörderische
Hamas Führer zu töten?
Im Grunde nichts, doch sehe ich auch das man Terror mit Terror bekämpft und das ist keine Lösung. Auch kann ich die Emotionen beider Seiten nachvollziehen da ich selber ein emotionaler Mensch bin.So empfand ich sehr viel Hass und Wut als ich Opfer des Kosovo-krieges pflegen musste.


Ich habe noch keinen kritischen Kommentar in diesem
Forum gelesen, wenn es wieder mal einen Selbstmordanschlag
gegen israelische Zivilisten gab.
Doch die gibt es aber angesichts der rechten Fraktion in diesem Forum sind die natürlich verschwindend gering und auch das gerade unsere jüdischen Lieblinge uns immer wieder kritisieren für das womit die meisten von uns nichts zu tun hatten trägt wirkung.


Wenn man Israel kritisieren will, dann wohl eher wegen der Art,
wie es die palestinensische Bevölkerung behandelt.
Gerade gab es eine große Antisemitismus Konferenz in Berlin.
Wenn ich dieses Forum so lese, denke ich manchmal, daß es
doch nicht alles nur Gerede ist...
Sicherlich ist nicht alles Gerede und es wäre fatal die Augen vor sowas zu verschliessen doch fehlt es ausgerechnet denen die die Antisemitismus-Keule schwingen an Selbstkritik. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen, nech.

derNeue
29.04.2004, 10:21
und auch das gerade unsere jüdischen Lieblinge uns immer wieder kritisieren für das womit die meisten von uns nichts zu tun hatten trägt wirkung.


Ich stimme Dir mit allem zu, vor allem mit dem Satz (s.o.) hast Du recht.
Da liegt wirklich eine Gefahr. Wenn sie uns endlich mit unserer Geschichte
in Ruhe lassen würden, könnten sie sich viel mehr Sympathien in Deutschland
aufbauen. Aber wenn sogar unsere Politiker immer wieder die gleiche Keule
schwingen (z.B. Fischer gestern) , wer soll dann der politischen Correctness
noch entgegentreten : nur Einzelne (womit wir wieder bei Hohmann wären
;) )
Verhängnisvoll ist auch, daß sich Linke wie Rechte in ihrer ablehnenden
Haltung zu Israel so einig sind.
Ich persönlich kenne, beruflich bedingt, ziemlich viele Juden in Deutschland.
Und ich kann Dir sagen: nicht einer beurteilt im persönlichen
Gespräch diese Dinge anders als wir! Sie alle kritisieren den Zentralrat genau
wie wir!

Frank Sinatra
29.04.2004, 13:22
Hey Leute, ich find das ehrlich mal gut, daß wenigstens hier im Forum die Leute nicht zu allem "Ja und Amen" sagen, was die Juden so von sich geben.
Es muss durch diese Hetze nicht noch ein zweiter Fallschirm geschlossen bleiben.

derNeue
29.04.2004, 13:30
Wegen Verzapfung anhaltenden Blödsinns & Sturköpfigkeit:
Igno: White Tiger, RoWiSch

Du stellst die Ignorier-funktion wohl auf alle, die anderer
Meinung sind, was?
Dazu fällt mir ein Wilhelm Busch Zitat ein:
"Wenn mir aber was nicht lieb:
" weg damit" ist mein Prinzip"

OhneLeitfigur
29.04.2004, 19:06
derNeue:
> Ich symphatisiere normalerweise auch nicht mit
> Giordano, vor allem nicht, wenn er auf Deutschland
> hetzt, aber ich finde, daß er mit diesem Artikel
> nicht ganz unrecht hat.

Dass die Empörung gegen israelitische Politik größer
ist und gewisse Symphatien für die Palästinenser
existieren, mag eine gute Einschätzung sein.
Ursachen hierfür mögen vielfältig sein.

derNeue:
> Wenn man Israel kritisieren will, dann wohl eher
> wegen der Art, wie es die palestinensische Bevöl-
> kerung behandelt.

Vielleicht aber doch noch eher wegen der Doppelmoral
zionesischer Vertreter für die der "Schriftsteller
und Publizist" Giordano geradezu stereotyp ist.

In seinem widerwärtigen Offenen Brief an die deutschen
Medien bemüht Giordano die Unrecht-Unrecht-Lehre ...

Giordano:
> Warum soll die gezielte Tötung zweier Männer, die
> unzählige gezielte Morde angeordnet haben,
> schlimmer sein als diese Morde?

der zionesisch völkischen Überlegenheit über die
arabischen Länder:

Giordano:
> Diese hätten die größten Schwierigkeiten bei der
> Anpassung an die Moderne, „ohne je die Ursachen
> dafür bei sich selbst zu suchen."

Diese Suppe können Sie sich selbst reinziehen, Herr
Giordano!

Wenn dann tags drauf

derNeue:
> eine große Antisemitismus Konferenz in Berlin

stattfindet, dann bete ich zu meinem Gott wie immer
zuerst für die, die es am nötigsten haben.

Kaiser
29.04.2004, 20:43
Seltsam das Ralph Giordano noch nicht auf die Idee gekommen ist, das die deutschen Israel-Berichte so widerwärtig sind, weil die israelische Politik so widerwertig ist.

O.v.Bismarck
29.04.2004, 20:49
Ich muss vorweg nehmen, dass ich nur den Eingangsbeitrag gelesen haben und nicht die im Anschluss daran entstehende Diskussion.

Ich kann nicht verstehen, dass man solchen Leuten so viel Gehör schenkt. Ich glaube, dass die Politik und viele Juden in der Welt an einer Paranoia leiden. Alle sehen sich von allen Seiten bedroht. Nur warum?

In der Vergangenheit wurde von mehreren Mächten versucht die Juden zu vernichten. Keiner Macht "gelang" dies. In der Geschichte des Judentums mussten sich die Gläubigen immer wieder mit Anfeindung, Entrechtung, Verfolgung und sagar Mord auseinander setzten. Doch warum?

Schon früher bei den alten Römern waren die Juden nicht sonderlich beliebt. Zu oft kam es zu Aufständen in den Gebieten des Reichs, in welchen jüdische Menschen lebten. Und im Mittelalter gab es bis in das letzte Jahrhundert Judenviertel in den Städten. Die Juden waren geächtet. Keiner wollte was mit ihnen zu tun haben. Aber warum?

Waren und sind die Europäer zu intolerant? Akzeptieren sie die Juden nicht? Doch warum mag im nahen Osten auch keiner? Alles Vorurteile? Alles Dummheit?

Möglich. Aber könnte es nicht auch sein, dass es die jüdischen Menschen über die Jahrhunderte geschafft haben sich selbst auszuschliessen und aus jeder Gesellschaft auszubooten? Schließlich behaupten sie ja das auserwählte Volk zu sein. Das macht nicht gerade Freunden. Und eine Nationalität wollen die Meisten auch nicht haben. Sie wollen nur Juden sein. Macht das sympathisch?

Aktion gleich Reaktion. Von nichts kommt nichts. Also sind alles Menschen nur von Vorurteilen zerfressen und dumm, oder könnte es sein, dass die jüdischen Menschen nicht nur das Opfer sind?


Gedanken von O.v.B.

OhneLeitfigur
29.04.2004, 21:02
Kaiser:
> Seltsam das Ralph Giordano noch nicht auf die Idee gekommen ist,
> das die deutschen Israel-Berichte so widerwärtig sind, weil die
> israelische Politik so widerwertig ist.

Die das/dass-Ignoranz verstehe ich, die Rechtschreibreform hat sich
wenige Freunde geschaffen. Ansonsten: Gruß an die Mertürer! Und
einen herzlichen Dank für meine Freude über die Feinheiten! Sehr
schön orthografiert! Vom Feinsten!

Kaiser
29.04.2004, 21:02
@OvB

Ich finde es auch interessant sich darüber bewußt zu machen, daß die Juden seit 2 Jahrtausend von vielen Völkern, Religionsgruppen und unterschiedlichsten politischen Systemen als Mittelpunkt der Antipathie galten bzw noch heute gelten.

Das alles aus den Fingern gesogen sein soll, kann man da gewiß bezweifeln so verschieden wie die Feinde der Juden waren.

Kaiser
29.04.2004, 21:06
@OhneLeitfigur

Wenn du Rechtschreibwettbewerbe statt Diskussionen wünscht, solltest du dir vielleicht ein Grammatikforum suchen.

Falls du dagegen noch etwas zum Thema beizutragen hast. Nur zu.

OhneLeitfigur
29.04.2004, 21:08
Nah, dagegen?
Gio nennt Deutsche Medien widerwärtig
Du nennst Gio widerwertig

Du triffst den Nagel auf den Kopf: Verhalten der israelischen Regierung wider Werte!

OhneLeitfigur
29.04.2004, 21:52
tschulligung, falscher strang

RoWiSch
29.04.2004, 22:48
Du stellst die Ignorier-funktion wohl auf alle, die anderer
Meinung sind, was?
Dazu fällt mir ein Wilhelm Busch Zitat ein:
"Wenn mir aber was nicht lieb:
" weg damit" ist mein Prinzip"
Ich hielt ihn den Spiegel vo und er erschrack.
Das war wohl zu viel für ihn.

Bakunin
29.04.2004, 22:59
@ovb:

die theorie, dass die juden die alleinigen armen opfer sind, die alle welt, ob schwarz oder weiß, ob männlein oder weiblein, hasst hat mir noch nie gefallen und deine gedanken halte ich für klug.

zur nazizeit kann man sie, soviel ich weiß, von der schuld freisprechen, denn dort war das einzige, was man kritisch anmerken konnte ihr obrigkeitsglauben.

aber sonst? wieso gibt es weltweit judenkritische vorbehalte? du kannst nach kuba fliegen, nach afrika in den busch und und und.....die meisten sind nicht antisemitisch, aber sehr, sehr, sehr kritisch!

wer aus diesen vorbehalten antisemitismus macht und mit der antisemitismuskeule alles umwälzt, was nicht bei drei auf dem baum ist, der macht aus millionen, milliarden von judenkritischen menschen judenfeindlich bzw. stellt sie als so hin!

und daran, dass man diese vorbehalten auch weiter beibehält und ausbaut arbeiten die zionnazis ja extrem.

aber glücklicherweise gibt es auch menschen, die dagegen arbeiten:


http://faculty.oxy.edu/tobin/anth100/images/antizionist.jpg

Schwartzer Rab
30.04.2004, 05:53
Und eine Nationalität wollen die Meisten auch nicht haben. Sie wollen nur Juden sein. Macht das sympathisch?
Dazu folgendes: Ist es nicht auffällig, daß gerade zur Zeit des späten 19. Jahrhunderts, als die Juden scheinbar ihre Isolation überwunden hatten und sich weit überwiegend assimilierten und in die nationalen Gesellschaften (gerade auch der deutschen!) integrierten, sowohl der radikale Zionismus als auch pseudowissenschaftlich untermauerter Antisemitismus ihre Propagandafeldzüge begannen und ihren Aufschwung nahmen? Der Zionismus eines Herzl bediente sich übrigens selbst regelmäßig bestimmten Klischees (bis hinab zum angeblichen Hang der Juden zu "großen Nasen" - ich empfehle die Lektüre der Schriften Theodor Herzls), die heute als "antisemitisch" bezeichnet würden, um die Besonderheit des jüdischen Volkes zu betonen.

Ich stelle diese historischen Fakten einfach mal ohne eigene Wertung in den Raum.

derNeue
30.04.2004, 12:15
Damals reagierte dieses Land wahrhaft hysterisch, und völlig überdreht, und viele sahen die Demokratie nicht nur gefährdet, sondern bereits als gescheitert an, und forderten extrem harte Maßnahmen, die ja zum Teil auch eingeführt wurden, wenn auch nicht in dem Maße, wie gefordert.

Gothaur

Findest Du?
Ich habe es ein bischen anders erlebt:
Es gab wohl eine Tendenz, hysterisch und überdreht zu reagieren
(wofür z.B. FJS steht)
Gleichzeitig gab es aber auch eine starke linke Presse, die vor genau
dieser Hysterie ständig gewarnt hat und von "Einschränkung der bürgerlichen
Freiheit" sprach.
Diese gegenläufigen Tendenzen führten dazu, daß der Staat insgesamt
eigentlich sehr ausgewogen reagierte.
Und heute?

O.v.Bismarck
30.04.2004, 15:53
Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ein Freund der Politik Israels wäre.

Mit erschrecken muss ich feststellen, dass es immer mehr Parallelen zwischen den Palästinensern und den Deutschen sehe:

1. Den Palästinensern wurde Lebensraum genommen. - Ebenso den Deutschen, die ca. 1/3 ihres Gebietes völkerrechtswidrig hergeben mussten.

2. Die Palästinenser werden jetzt von einer Mauer, die Mitten durch ihre Gebiete verläuft daran gehindert in ihren Lebensraum zurück zukehren. Israel nennt dieses Mauser "Schutz gegen den Terror des Selbstmordattentäter". - Deutschland trennte der Eiserne Vorhang und die Berliner Mauer in zwei Gebiete. Wie nannten die Sozialisten das noch? "Antifaschistischer Schutzwall", wenn ich mich recht erinnere.

3. Die Palästinenser sehen sich von einer Grossmacht bedroht, die von der einzigen Weltmacht unterstützt wird. Es wird ihnen nicht gestattet einen eigenen Staat zu gründen. - Die Sudetendeutschen waren in der Tschechoslowakei ebenfalls in der Minderheit. Auch ihnen wurde es nicht erlaubt sich dem Reich anzuschließen. Sie würden unterdrückt und
mussten übergriffe ertragen. Das Reich war lange nicht in der Lage ihnen zu helfen.

Parallelen, oder nur Zufall?


Fragt sich

O.v.B.

Gärtner
30.04.2004, 16:12
2. Die Palästinenser werden jetzt von einer Mauer, die Mitten durch ihre Gebiete verläuft daran gehindert in ihren Lebensraum zurück zukehren. Israel nennt dieses Mauser "Schutz gegen den Terror des Selbstmordattentäter". - Deutschland trennte der Eiserne Vorhang und die Berliner Mauer in zwei Gebiete. Wie nannten die Sozialisten das noch? "Antifaschistischer Schutzwall", wenn ich mich recht erinnere.
Dieser Vergleich ist keinesfalls statthaft. Die Mauer durch Deutschland war ein Schandmal für das Scheitern des Ulbricht-Regimes, die Bezeichnung als "Antifaschistischer Schutzwall" war der mißlungene Versuch der Bemäntelung der ungeheuerlichen Tatsache, daß hier ein Staat seine eigenen Bürger wie die Karnickel abschießen ließ.

Im Falle Israels gibt es leider eine tatsächliche Bedrohung durch palästinensische Attentäter. Nicht daß ich nun alle Maßnahmen der Sharon-Regierung gutheiße (auch die Errichtung der Mauer dort ist kontraproduktiv und wird dem Terror letztlich nicht Einhalt gebieten können), aber du vergleichst hier wirklich Äpfel mit Birnen.

O.v.Bismarck
30.04.2004, 16:26
Dieser Vergleich ist keinesfalls statthaft. Die Mauer durch Deutschland war ein Schandmal für das Scheitern des Ulbricht-Regimes, die Bezeichnung als "Antifaschistischer Schutzwall" war der mißlungene Versuch der Bemäntelung der ungeheuerlichen Tatsache, daß hier ein Staat seine eigenen Bürger wie die Karnickel abschießen ließ.

Im Falle Israels gibt es leider eine tatsächliche Bedrohung durch palästinensische Attentäter. Nicht daß ich nun alle Maßnahmen der Sharon-Regierung gutheiße (auch die Errichtung der Mauer dort ist kontraproduktiv und wird dem Terror letztlich nicht Einhalt gebieten können), aber du vergleichst hier wirklich Äpfel mit Birnen.

Fakt ist, dass durch die innerdeutsche Grenze die Bürger der DDR es daran gehindert wurden in den Westen zu kommen und es den BRD-Deutschen erschwert wurde in das restliche deutsche Gebiet zu kommen.

Und wenn man sich die Mauer ansieht, die Israel gezogen hat, fühle ich mich mehr als erinnert an die Mauer, die einst unser Land trennt. Schliesslich verläuft sie mitten durch das Land der Palästinenser. Sie werden als auch daran gehindert ohne Schwierigkeiten sich in ihrem eignem Lebensraum zu bewegen.


O.v.B.

OhneLeitfigur
30.04.2004, 16:57
Gothaur:
> Giordano bezieht sich offensichtlich auf den deutschen
> Herbst, eben jene Zeit, und auch Höhepunkt der RAF-
> Hysterie in diesem Land, - Mitte der 70iger Jahre, die
> ihren Höhepunkt in den Ermordungen Ponto, Bubacks
> und Schleyer fanden, sowie auch der solidarischen
> Entführung der Landshut durch Palästinenser.

Sollte sich Giordano wirklich darauf beziehen, dann liegt
die Frage nahe, inwiefern Israel ihre Methodik der 'geziel-
ten Getötung' vielleicht bei der RAF abgeschaut hat.
Die einzige Parallele, die ich sehe, ist der Begriff
'Terror', den die Giordanos allein den Palästinensern
zuschieben wollen.

Wenn es auf Teufel heraus um die Frage gehen soll, wie
Deutschland in vergleichbarer Situation reagieren mag,
dann passt der iraelische Siedlungsterror und die Volk-
Raum-Politik wohl eher unter einen Hut mit Hitlers be-
waffnetem neighborhood-Kolonialismus.

OhneLeitfigur
30.04.2004, 17:10
Auch viele Deutsche haben sich von der Yankee-Kampagne
gegen den Erzfeind Bin Laden anstecken lassen, und ei-
nige mögen auch mit der Wild-West-Kopfgeld-Masche sym-
pathisieren. Erst kürzlich hat der Zentralratsvorsitz-
ende in diesem Zusammenhang gefragt, wieso denn die
Israelis verurteilt werden, während die Amis das dürfen.
(auch irgendwo hier im Forum zu lesen bzw. verlinkt)

In Europa sehen wir nun immer deutlicher die Abkehr
von der geschürten Hysterie.

Landogar
30.04.2004, 20:07
Die Frage, wie es jetzt wieder zu neuem Antisemitismus kommt ist schwer zu beantworten. Meiner Meinung nach liegt das auch einfach daran, das dieses Thema ausgelutscht ist. In der Schule wird uns immer und immer wieder dieses Thema an die Tafel geklatscht. Sei es im Geschichts- oder im Religionsunterricht. Zudem wird es ständig bei irgendwelchen Reden unserer gewählten Volksvertreter wiedergekaut. Irgendwann entsteht einfach Überdruss an diesem Thema; ständig werden wir an unsere dunkle Vergangenheit erinnert. Wenn in der Schule unsere Lehrer wieder mal etwas vom Antisemitismus erzählen, ist meist kollektives Stöhnen zu hören. Allein dadurch entsteht immer mehr eine Art Hass auf dieses Thema, es ist in dieser jetzigen Form also einfach uneffektiv. Das Thema muss am Leben erhalten werden, keine Frage, aber bitte nicht auf diese penetrante Art und Weise. Und noch etwas ist kontraproduktiv; und zwar die Sonderrolle, die Israel vorallem von Deutschland und den anderen europäischen Staaten zugeschoben wird. Die kleinste Kritik wird als antisemitisch aufgefasst. So traut sich niemand, berechtigte Kritik zu äußern. So wird dieses Volk wieder in eine eigene Ecke gedrängt, quasi wieder in eine Außenseiterrolle. Das ist meiner Meinung nach irgendwo auch eine besondere, ungewollte Art des Antisemitismus. Und durch dieses Verhalten unserer Regierung gegenüber dem Staat Israel entsteht in unserem Land Unmut. Fazit: Wir müssen unser Verhältnis gegenüber Israel und dem jüdischen Volk normalisieren. Nur so kann es dauerhaft zu einem Verständnis unserer Völker kommen.

derNeue
30.04.2004, 21:33
Naja, - da bin ich mir nicht so sicher. Was ist mit dem Radikalenerlaß, und zudem auch der Rasterfahndung? - Zudem auch, welche Parteien waren gerade für diese Entwicklungen verantwortlich? :)
Ebenso gab es damals auch genügend "Kollateralschäden" - Zivilisten, die im Rahmen von umfangreichen Fahndungen erschossen wurden, - mißverständlich, weil sie nicht schnell genug reagierten, wenn sie stoppen sollten. Die Waffen saßen damals locker, und die Stimmung war sehr aufgeheizt.
Will sagen, es war nicht nur FJS alleine, - auch nicht sein "Sprachrohr" Löwenthal, - Mod des westdeutschen "Schwarzen Kanals!" :), und auch unsere Vertreter der SPD-Fraktion, - sie alle ließen sich damals anstecken.

Gothaur
Ich finde eigentlich schon, daß es so war, wie ich beschrieben habe.
Natürlich hast Du auch recht, aber: kaum gab es den Radikalenerlaß,
da stand er auch schon im Kreuzfeuer der Kritik. Ich erinnere mich noch
an eine Karikatur aus dem Spiegel, wo ein Elektriker von einem Ver-
fassungsschützer abgeführt wurde, weil er "Scheiß Fassung" gesagt
hatte. Der Beamte hatte verstanden: "Scheiß-Verfassung" So hat sich
der Radikalenerlaß wegen dem Trommelfeuer der Kritik auch nicht lange
halten können. Oder erinnerst Du Dich noch an den Rowolt Band:
"Briefe zur Verteidigung der bürgerlichen Freiheit"? Da haben sehr viele
Intelektuelle sich vehement gegen den Radikalenerlaß ausgesprochen.
Leute wie Golo Mann waren richtige Außenseiter. Die FAZ galt als rechts.

Heute fehlt eine vergleichbare Sensibilität der Intellekuellen leider,
da die meisten tatsächlich "auf dem linken Auge blind sind".