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Vollständige Version anzeigen : Endlich Demokratie einführen!



Beverly
13.02.2007, 08:44
Was wir als "Demokratie" - griechisch "demos" = Volk, "kratos" = Herrschaft - und "Republik" - lateinisch "res publica" = öffentliche Angelegenheiten - haben, ist ein politisches System auf dem Niveau zweier antiker Sklavenhaltergesellschaften. Ein System, dass schon vor über 2000 Jahren dazu diente, große Teile der Bevölkerung - Frauen, Sklaven und von politischen Entscheidungen ausgeschlossene Freie - nieder zu halten. Ein politisches System, das immer wieder zusammenbrach und bei den Griechen von Tyrannis und Königsherrschaft und bei den Römern von der Kaiserherrschaft ersetzt wurde.
Uns glauben zu machen, dieses System sei noch modern und zeitgemäß, ist so zutreffend, wie das Schreiben auf Wachstäfelchen zur zeitgemäßen Form der Datenverarbeitung zu erheben. Mehr ist möglich und nötig. Deshalb meine Vorschläge:

1. Abschaffung der 5-Prozent-Hürde und regional und bundesweit reines Verhältniswahlrecht mit Parteilisten.

2. In den bei 1. vorgesehenen Parteilisten können die Wähler ihnen zusagende Kandidaten ankreuzen, so gibt es auch im Verhältniswahlrecht eine Wahl von Personen.

3. Dezentralisierung: die BRD-Bundesländer werden in Einheiten von der Größe Schweizer Kantone oder österreichischer Bundesländer aufgeteilt.

4. Auf lokaler Ebene Entscheidungsfindung durch Bürgerversammlungen.

5. Volksbegehren und Volksentscheide auf allen Ebenen.

6. Direktwahl des Bundespräsidenten (Staatsoberhauptes).

7. Direktwahl des Bundeskanzlers (Regierungschef).

8. Volksbefragungen über das Internet bei kostenlosem Internet-Zugang für alle.

9. Vergesellschaftung der Massenmedien, damit alle Meinungen in ihnen vertreten sind.

10. Auflösung der bestehenden Parteien, weil ihre Apparate einem Neuanfang blockieren.

KrascherHistory
13.02.2007, 11:49
Was wir als "Demokratie" - griechisch "demos" = Volk, "kratos" = Herrschaft - und "Republik" - lateinisch "res publica" = öffentliche Angelegenheiten - haben, ist ein politisches System auf dem Niveau zweier antiker Sklavenhaltergesellschaften. Ein System, dass schon vor über 2000 Jahren dazu diente, große Teile der Bevölkerung - Frauen, Sklaven und von politischen Entscheidungen ausgeschlossene Freie - nieder zu halten. Ein politisches System, das immer wieder zusammenbrach und bei den Griechen von Tyrannis und Königsherrschaft und bei den Römern von der Kaiserherrschaft ersetzt wurde.
Uns glauben zu machen, dieses System sei noch modern und zeitgemäß, ist so zutreffend, wie das Schreiben auf Wachstäfelchen zur zeitgemäßen Form der Datenverarbeitung zu erheben. Mehr ist möglich und nötig. Deshalb meine Vorschläge:

1. Abschaffung der 5-Prozent-Hürde und regional und bundesweit reines Verhältniswahlrecht mit Parteilisten.

2. In den bei 1. vorgesehenen Parteilisten können die Wähler ihnen zusagende Kandidaten ankreuzen, so gibt es auch im Verhältniswahlrecht eine Wahl von Personen.

3. Dezentralisierung: die BRD-Bundesländer werden in Einheiten von der Größe Schweizer Kantone oder österreichischer Bundesländer aufgeteilt.

4. Auf lokaler Ebene Entscheidungsfindung durch Bürgerversammlungen.

5. Volksbegehren und Volksentscheide auf allen Ebenen.

6. Direktwahl des Bundespräsidenten (Staatsoberhauptes).

7. Direktwahl des Bundeskanzlers (Regierungschef).

8. Volksbefragungen über das Internet bei kostenlosem Internet-Zugang für alle.

9. Vergesellschaftung der Massenmedien, damit alle Meinungen in ihnen vertreten sind.

10. Auflösung der bestehenden Parteien, weil ihre Apparate einem Neuanfang blockieren.

Wieso meinst du eigentlich, das Rad neu erfinden zu müssen ?

Artikel 38 GG
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

(2) Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; wählbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljährigkeit eintritt.

(3) Das Nähere bestimmt ein Bundesgesetz.

Es ist doch ganz eindeutig, wie in Deutschland zu wählen ist. Und nun vergleiche das mal mit dem Bundeswahlgesetz und erzähle mir mal, was alles nicht stimmt.

allgemein, unmittelbar, frei, gleich, geheim

FranzKonz
13.02.2007, 11:54
Als Ergänzung würde ich Juristen und Angehörigen des öffentlichen Diensts das passive Wahlrecht entziehen.

-jmw-
13.02.2007, 13:39
Zu 1 + 2: Keine Parteien, keine Listen. Bundesweite Direktwahl über's Internetz.

zu 3: Dafür. Ginge sogar ganz einfach, indem man die derzeitigen Kreise und kreisfreien Städte einfach zu Bundesländern macht.

zu 4, 5, 6: Okay.

zu 7: Hmm.... Nee, dann wird der Herr Bohlen noch Kanzler, das muss nicht sein. :))

zu 8: Volksbefragungen über's Netz ja, aber keine kostenlosen Internetzzugänge. Ich hab keinen Bock, dafür zu bezahlen, dass andere mir in meine Privatangelegenheiten reinquatschen.

zu 9: Dagegen. Es ist nicht möglich, ALLEN Meinungen Zugang zu gewähren, nicht über "gewöhnliche" Medien.
Über's Internetz sehr wohl, aber da brauchen wir dazu keine Vergesellschaftung.

zu 10: Einverstanden!

mfg

Beverly
13.02.2007, 14:50
Derzeit gibt es in der Umfrage eine Mehrheit für Volksentscheide, Direktwahl von Bundespräsident und Bundeskanzler und die Auflösung der bestehenden Parteien. Also ein Trend weg von der "repräsentativen Demokratie" (wo alles über Parteien geht) hin zu mehr plebiszitären Elementen.

-jmw-
13.02.2007, 15:06
Punkt 11: Wahlrecht ab 35. Damit nicht jeder lebensunerfahrene Hinz und Kunz über das Leben anderer mitentscheiden kann.

Punkt 12: Demokratie statt Polyarchie. Dem Ideal der Volksherrschaft kommen wir um so näher, je weniger blosse Mehrheiten und je mehr das Volk insgesamt entscheidet.
Heisst konkret: Supermajoritäten für Gesetze, Steuererhöhungen und Verfassungsänderungen nötig machen.

mfg

Walter Hofer
13.02.2007, 15:54
Als Ergänzung würde ich Juristen und Angehörigen des öffentlichen Diensts das passive Wahlrecht entziehen.


:top: :klatsch: :top:

klartext
13.02.2007, 16:09
Eine Direktwahl des Bundeskanzlers wäre sinnlos, wenn dieser über keine Mehrheit im Bundestag verfügt. Das Land würde unregierbar.
Die Enteignung der Presse würde parktisch das Ende der Pressefreiheit bedeuten, also ein Weniger an Freiheit.
Man möge sich auf Vorschläge beschränken, die innerhalb unserer Verfassung möglich sind.
Ein Mehrheitswahlrecht wie in England scheint mir am besten, da es regierungsfähige Mehrheiten hervorbringt. Wenn dazu noch Volksabstimmungen bei wichtigen Entscheidungen kommen, würde es auch praktisch funktionieren.

Beverly
13.02.2007, 16:45
Eine Direktwahl des Bundeskanzlers wäre sinnlos, wenn dieser über keine Mehrheit im Bundestag verfügt. Das Land würde unregierbar.
Die Enteignung der Presse würde parktisch das Ende der Pressefreiheit bedeuten, also ein Weniger an Freiheit.
Man möge sich auf Vorschläge beschränken, die innerhalb unserer Verfassung möglich sind.
Ein Mehrheitswahlrecht wie in England scheint mir am besten, da es regierungsfähige Mehrheiten hervorbringt. Wenn dazu noch Volksabstimmungen bei wichtigen Entscheidungen kommen, würde es auch praktisch funktionieren.

Dem Grundsatz der Volkssourveränität muss sich auch die Verfassung unterordnen. Da steht "alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" und wenn das Volk die Verfassung nicht mehr haben wollte, war's das.
Die Massenmedien befinden sich in den Händen von Konzernen - siehe "SAT1Pro7" - resp. dem Staat, die den Staat kontrollierenden Parteien und die die Parteien kontrollierenden Oligarchien. Sie sind somit nicht mehr frei und "Vergesellschaftung" bedeutet im Gegenteil, sie aus der Kontrolle der o. g. Oligarchie zu befreien.
Wer das zutiefst undemokratische Mehrheitswahlrecht mit dem Argument "regierungsfähig" rechtfertigt, sollte gleich für eine Diktatur plädieren. Da ist "ein Mann plus Gott eine Majorität" und man spart sich die Verarschung, das Stimmvieh an die Urnen treiben zu müssen.

erwin r analyst
13.02.2007, 16:56
Beverly,
du bist eine Demokratiefeindin.

FranzKonz
13.02.2007, 16:59
Beverly,
du bist eine Demokratiefeindin.Soweit die Meinung eines Mitglieds im Merkel-Wahlverein.

erwin r analyst
13.02.2007, 17:01
Soweit die Meinung eines Mitglieds im Merkel-Wahlverein.

Der dich ganz schön alt aussehen ließ.

Kaiser
13.02.2007, 18:09
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

(2) Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; wählbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljährigkeit eintritt.

(3) Das Nähere bestimmt ein Bundesgesetz.

Es ist doch ganz eindeutig, wie in Deutschland zu wählen ist. Und nun vergleiche das mal mit dem Bundeswahlgesetz und erzähle mir mal, was alles nicht stimmt.

allgemein, unmittelbar, frei, gleich, geheim

Was daran nicht stimmt, steht im letzten Halbsatz.

Ich wiederhole:



...an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.


Kurzum, die Etablierten können dem Volk was vom Pferd erzählen wie sie wollen um gewählt zu werden und können nach der Wahl getrost darauf schei....

Und weißt du was. Sie tun es auch.

Was ist nun eine "Demokratie" wert, wenn man zwar eine "Wahl" treffen kann, die jedoch angesichts falscher Versprechungen und willkürlicher Politik völlig wertlos ist.

-jmw-
13.02.2007, 18:16
Beverly,
du bist eine Demokratiefeindin.
Die Selbstbezeichnung als Anarchistin im Benutzertitel bringt es mit sich, Demokratiefeind sein sein.
Denn Herrschaftsgegner wollen auch keine Volksherrschaft.
Dein Vorwurf müsste also ins Leere gehen, wenn die Selbstbezeichnung ernstgemeint ist.

mfg

mastermind
13.02.2007, 18:17
Kurzum, die Etablierten können dem Volk was vom Pferd erzählen wie sie wollen um gewählt zu werden und können nach der Wahl getrost darauf schei....

Und weißt du was. Sie tun es auch.

Was ist nun eine "Demokratie" wert, wenn man zwar eine "Wahl" treffen kann, die jedoch angesichts falscher Versprechungen und willkürlicher Politik völlig wertlos ist.

Vielleicht solltest du mal einsehen, dass Politiker, was vielleicht auch nicht immer gut für das Land ist, das geb ich zu, in erster Linie ihre eigenen politischen Interessen und Ziele vertreten, das ist die Idee von politischem Engagement.

-jmw-
13.02.2007, 18:19
Dem Grundsatz der Volkssourveränität muss sich auch die Verfassung unterordnen. Da steht "alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" und wenn das Volk die Verfassung nicht mehr haben wollte, war's das.
Dem möchte ich widersprechen.

Dass alle Staatsgewalt vom Volke ausginge, ist Teil der Verfassung und kann aus Gründen der Regellogik nicht sinnvoll gegen die Verfassung selber angewandt werden.

Analogie: Wenn mehrere Möglichkeiten der Auslegung einer Spielregel bestehen, ist es nicht sinnvoll, die Auslegung zu wählen, die dazu führt, dass das SPiel nicht fortgesetzt werden kann.
Denn die Spielregeln dienen ja gerade dem reibungslosen Fortgang des Spiels.

Desgleichen gilt für Verfassungsgrundsätze.

Im übrigen stellt sich die Frage, warum Anarchisten Konzepte wie "Volkssouveränität" überhaupt ernstnehmen sollten, es sei denn als Mittel zum Zweck.

mfg

Kaiser
13.02.2007, 18:22
Vielleicht solltest du mal einsehen, dass Politiker, was vielleicht auch nicht immer gut für das Land ist, das geb ich zu, in erster Linie ihre eigenen politischen Interessen und Ziele vertreten, das ist die Idee von politischem Engagement.

Was ich einsehe ist, dass gerade solche Politiker für eine Demokratie völlig wertlos sind.

Deswegen brauchen wir einen starken und direkt gewählten Präsidenten, Volksabstimmungen auf breiter Basis und ein imperatives Mandat für Parlamentarier.

Waldgänger
13.02.2007, 18:32
Punkt 11: Wahlrecht ab 35. Damit nicht jeder lebensunerfahrene Hinz und Kunz über das Leben anderer mitentscheiden kann.

Der Staatsbürger ist kein "Fachwissender" und auch kein "Experte", das ist gar nicht Sinn und Zweck der politischen Entscheidungsfindung, es geht ebenso wenig um eine allgemein bindende "Wahrheit", sondern die Entscheidung zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten ist gefragt. Dem Politiker haben Experten und Fachwissende zur Seite zu stehen, sie haben aber nicht die Politik zu bestimmen, das ist nicht Zweck des Politischen. Wahlrecht weiterhin ab 18. Das ist nämlich nicht unter Problem. Noch etwas: Dass Freiheit dort aufhört wo die Freiheit des Anderen anfängt, ist liberalistisches Geseier.


Punkt 12: Demokratie statt Polyarchie. Dem Ideal der Volksherrschaft kommen wir um so näher, je weniger blosse Mehrheiten und je mehr das Volk insgesamt entscheidet.
Heisst konkret: Supermajoritäten für Gesetze, Steuererhöhungen und Verfassungsänderungen nötig machen.

mfg

Was wir brauchen ist Lokal- und Regionaldemokratie, Volksentscheide und ein System von Räten. Da die Volkssouveränität unveräußerlich ist, kann im deutschen Rätestaat nur das imperative Mandat greifen. Rätedemokratie statt Parteienwillkür!

Abseits
13.02.2007, 18:33
Endlich Demokratie einführen!
Wieso sollte man Demokratie einführen wollen? Bitte um Erklärung.

Waldgänger
13.02.2007, 18:37
Wieso sollte man Demokratie einführen wollen? Bitte um Erklärung.

Wieso sollte man eine Diktatur einführen wollen? Wir brauchen nicht was wir schon haben.

FranzKonz
13.02.2007, 18:40
Der dich ganz schön alt aussehen ließ.
und mit Demokratie nun wirklich nicht viel am Hut hat.

Abseits
13.02.2007, 18:42
Wieso sollte man eine Diktatur einführen wollen?
Die Politische Lage diktiert doch sowieso immer jemand. Sei es das "Volk", Eliten, Du, wer auch immer...

Wieso traust du der Diskogeneration zu, sie kennen sich in der Umweltpolitik sogut aus, um zu bestimmen, wer darin fortan führt/regiert? Oder in der Verkehrspolitik, oder da und da und sonst überall?
Wieso nicht Leuten überlassen die darin ausgebildet werden?

-jmw-
13.02.2007, 18:59
sondern die Entscheidung zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten ist gefragt.
Ach?
Sach bloss... :))

Aber ernsthaft: Wer entscheiden muss in Dingen, die über sein Privatleben hinausgehen, sollte mehr Eignung besitzen als eine blosse Meinung.
Das Mindeste ist ein wenig Lebenserfahrung.


Noch etwas: Dass Freiheit dort aufhört wo die Freiheit des Anderen anfängt, ist liberalistisches Geseier.
Da wirst Du von mir keinen Widerspruch hören.


Was wir brauchen ist Lokal- und Regionaldemokratie, Volksentscheide und ein System von Räten.
Wozu soll ich das brauchen? (Der Frage liegt die Annahme zugrunde, dass "wir" mich einschliesst.)


Da die Volkssouveränität unveräußerlich ist
Falls Tatsachenbehauptung: Belege!;
falls Sollensbehauptung: Begründe!

mfg

-jmw-
13.02.2007, 19:03
Wieso nicht Leuten überlassen die darin ausgebildet werden?
Durch hinreichende Ausbildung zu wissen, wie man etwas tut, bringt für sich keine Antwort auf die Frage, was zu tun sei oder ob etwas zu tun sei.

Ein überzogenes Beispiel gefällig?
Ein ausgebildeter Sprengmeister kann uns sagen, mit welcher Art von Bombe wir bei einem Schulbus voller Kinder eine maximale Tötungswirkung erreichen.

Doch ob wir überhaupt Schulkinder in die Luft sprengen sollten, verrät uns seine Expertise nicht.

mfg

Abseits
13.02.2007, 19:10
Durch hinreichende Ausbildung zu wissen, wie man etwas tut, bringt für sich keine Antwort auf die Frage, was zu tun sei oder ob etwas zu tun sei.

Ein überzogenes Beispiel gefällig?
Ein ausgebildeter Sprengmeister kann uns sagen, mit welcher Art von Bombe wir bei einem Schulbus voller Kinder eine maximale Tötungswirkung erreichen.

Doch ob wir überhaupt Schulkinder in die Luft sprengen sollten, verrät uns seine Expertise nicht.

mfg
Ja, hingen der normale Diskodeutsche weiß nichtmals das eine. Also noch aussichtloser.
Und was zutun ist, weiß ein verantwortungloser Demokrat, der seine Verantwortung leugnet und auf die Wähler überträgt, nicht. Anstatt jemand der Verantwortung zeigt und sagt: Ich regiere, ich mache das.

Und mit Ausbildung, mein ich nicht nur den Experten, sondern auch die (Elite)Wähler.

-jmw-
13.02.2007, 19:19
Ja, hingen der normale Diskodeutsche weiß nichtmals das eine. Also noch aussichtloser.
Dem stimme ich zu.


Anstatt jemand der Verantwortung zeigt und sagt: Ich regiere, ich mache das.
Soll mir recht sein.
Nicht die Form ist entscheidend, sondern der Inhalt.

Zumal ich selber... aber naja, dazu wird's wohl nicht kommen. ;)


Und mit Ausbildung, mein ich nicht nur den Experten, sondern auch die (Elite)Wähler.
Aha.
Okay.
Was ist denn unter "Elitewähler" zu verstehen?

mfg

Abseits
13.02.2007, 19:20
Was ist denn unter "Elitewähler" zu verstehen?

Wir entwickeln das Senatsystem neu, aufbauend auf dem römischen Model von damals.

-jmw-
13.02.2007, 19:26
Im ursprünglichen Senatsmodell Roms musste man einer sich von den überirdischen Gottheiten ableitenden Familie angehören.
Ich fürchte, das scheidet aus für die BRD. :)

Aber Spass beiseite: Magst Du das noch weiter erläutern?
Welche Kriterien z.B. sollten für das aktive Wahlrecht angelegt werden?
Welche für das passive?

mfg

Waldgänger
13.02.2007, 19:36
Ach?
Sach bloss... :))

Aber ernsthaft: Wer entscheiden muss in Dingen, die über sein Privatleben hinausgehen, sollte mehr Eignung besitzen als eine blosse Meinung.
Das Mindeste ist ein wenig Lebenserfahrung.

----

Wozu soll ich das brauchen? (Der Frage liegt die Annahme zugrunde, dass "wir" mich einschliesst.)


mfg


Die Volksherrschaft ist mit einer individualistischen Auffassung unvereinbar. Der Liberalismus ist mit der Demokratie geradezu unvereinbar. Eine Gesellschaft ist holistisch, d.h. weder individualistisch noch kollektivistisch, sondern eine Synthese beider Strömungen hebt die dualistischen Extreme auf (siehe: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" - aber eben auch durch die Teile). Volk ist für mich ethno-kulturelle Werte- und Willensgemeinschaft. Das schließt jeden schaffenden Deutschen ein.

Zur "Kompetenz: Unter dem Vorwand, dass die wachsende Komplexität der öffentlichen Angelegenheiten die Politiken in die notwendige Abhängigkeit der "Wissenden" bringt, wird das Volk um seine Souveränität gebracht und der eigentliche Begriff der Politik geht damit in Rauch auf. Wir dürfen vor allem - und erneut - nicht vergessen, dass das Wissen auf einem bestimmten Gebiet keine prinzipielle Kompetenz verleiht, eine Politik im besagten Bereich zu bestimmen.

Der Begriff der Elektion verliert dadurch seinen Sinn. Indem er eine reduktive Auffassung des politischen und historischen Handelns überträgt, erweist sich der Mythos der "technischen Kompetenz" als äußerst antidemokratisch. Ist die Kritik besser begründet, wenn es darum geht, die "Inkompetenz" der Wählerschaft anzuprangern? Die Gegner der Demokratie scheinen hier generische und spezifische Kompetenz miteinander zu verwechseln.

Vom Wähler wird nicht so sehr verlangt, dass er sachverständig entscheidet, was in einem bestimmten Bereich geschehen soll (es käme nämlich nichts dabei heraus), sondern dass er kompetent ist, den Unterschied zwischen Kompetenz und Inkompetenz zu erfassen. Mangelt es der Wählerschaft in der Gesamtheit an dieser "generischen" Kompetenz? Das wäre viel zu schnell gesagt.

Natürlich werden Spezialisten benötigt; in der Räte-Demokratie werden diese in Spezialistenräte zusammengefasst und stehen der lokalen Volksversammlung, sowie den Räten zur Seite um fachkundige Entscheidungen zu treffen. Die letzte Entscheidung liegt allerdings beim Volk, das ist der Zweck der Demokratie, die sich aus der Volkssouveränität ableitet.

Abseits
13.02.2007, 19:51
Welche Kriterien z.B. sollten für das aktive Wahlrecht angelegt werden?
Wir schichten die Verantwortlichen in verschiedene Berufsstände, während sich die jeweiligen nur um ihre eigenen Berufsfelder kümmern, worin sie auch ausgebildet wurden.

Habe mir darüber selbst noch keine Gedanken gemacht, welche Kriterie man fürs wählen haben soll, aber ein Vorschlag wäre jetzt von mir zb: Wo willst du denn mitwählen dürfen? Spezialisierst dich dann auf ein Gebiet, bekommst darin eine Ausbildung und darfst danach mitentscheiden. Alle die sich nicht dafür interessieren ("Diskodeutschen" = 97%) würden somit alle rausfallen aus diesem Prinzip, weil sie es nicht wirklich interessiert und somit nicht die Ausbildung auf sich nehmen würden. Politik machen dann dijenigen, die sich dafür einsetzen, die auch wirklich mitenscheiden wollen und nicht dijenigen, welche sich einen Tag vor der Wahl, durch eine Fernsehtalk-show zweier Kontrahenten , gefühlsmäßig festlegen - aber deren Stimme dann genausoviel zählt, wie derjenige der sich das ganze Jahr lang dafür opfert.

Kaiser
13.02.2007, 19:52
Im ursprünglichen Senatsmodell Roms musste man einer sich von den überirdischen Gottheiten ableitenden Familie angehören.
Ich fürchte, das scheidet aus für die BRD. :)

Aber Spass beiseite: Magst Du das noch weiter erläutern?
Welche Kriterien z.B. sollten für das aktive Wahlrecht angelegt werden?
Welche für das passive?

mfg

Das ist falsch. Lies mal das Buch "Imperium" von Harris. ;)

-jmw-
13.02.2007, 20:12
Die Volksherrschaft ist mit einer individualistischen Auffassung unvereinbar.
Das ist wahr.
Und folgerichtig gehen Volkssouveränitätsargumentationen ins Leere.
Genausogut könnte man mit dem Weihnachtshasen zu begründen versuchen.


Vom Wähler wird nicht so sehr verlangt, dass er sachverständig entscheidet [...], sondern dass er kompetent ist, den Unterschied zwischen Kompetenz und Inkompetenz zu erfassen.
Ich erkenne nicht, dass das dies meiner Behauptung, man bräuchte ein wenig Lebenserfahrung, zuwiderliefe.

mfg

-jmw-
13.02.2007, 20:19
Wir schichten die Verantwortlichen in verschiedene Berufsstände, während sich die jeweiligen nur um ihre eigenen Berufsfelder kümmern, worin sie auch ausgebildet wurden.
Aha.
Okay.
Also z.B. müsste man, um in der Landwirtschaftspolitik mitbestimmen zu dürfen, Landwirt sein oder Agrarwissenschaftler oder eine vergleichbare Qualifikation besitzen, richtig?

Das wäre sicher eine der vielen Möglichkeiten, ein System einzurichten.
Solang's funzt, soll's mir recht sein.

Allerdings bleibt das Problem, dass Fachwissen uns nicht sagt, was wir eigentlich politisch wollen sollen.

mfg

-jmw-
13.02.2007, 20:20
Das ist falsch. Lies mal das Buch "Imperium" von Harris. ;)
:)) :))

Beverly
13.02.2007, 22:39
Beverly,
du bist eine Demokratiefeindin.

da outet sich einer selbst

Beverly
13.02.2007, 22:57
Wieso sollte man Demokratie einführen wollen? Bitte um Erklärung.

Demokratie - die wir nicht haben - ist zwar kein Mittel, Konflikte und Probleme sozusagen wegzuzaubern, aber sie ist IMHO das einzige Mittel zu einem für alle Menschen angemessenen Umgang mit ihnen.
Das derzeitige oligarchische, pseudodemokratische System schürt Konflikte und erzeugt Probleme, die es nicht geben muss - siehe Diskurs um "Kampf der Kulturen" - alldiweil reale Probleme ignoriert werden - siehe Völkermord in Darfour. Der Versuch, die sich in ihren Intrigen suhlenden und ihre Unfähigkeit immer dreister feiernden Oligarchen zwecks Problemlösung durch eine offene Diktatur zu ersetzen, wird in Zukunft ebenso scheitern wie er in der Vergangenheit gescheirtert ist.
Die Antwort auf "zu wenig Demokratie" kann nicht lauten "keine Demokratie", sondern sie muss "mehr und vollständige Demokratie" lauten. Dafür spricht auch, dass ich kein System kenne, dass an "zu viel Demokratie" gescheitert ist, dafür eine Menge, die an zu wenig oder gar keiner Demokratie kaputt gegangen sind.

@- jmw -
"Demokratie" resp. meine Vorschläge sehe ich durchaus als "Mittel zum Zwecck", Systeme zu schaffen, wo zwar gesamtgesellschaftliche Entscheidungen getroffen werden, aber Herrschaft so weit wie möglich beseitigt ist.

Beverly
13.02.2007, 23:02
Die Politische Lage diktiert doch sowieso immer jemand. Sei es das "Volk", Eliten, Du, wer auch immer...

Wieso traust du der Diskogeneration zu, sie kennen sich in der Umweltpolitik sogut aus, um zu bestimmen, wer darin fortan führt/regiert? Oder in der Verkehrspolitik, oder da und da und sonst überall?
Wieso nicht Leuten überlassen die darin ausgebildet werden?

wirklich gute Leute sollten in der Lage sein, die Menschen vom Nutzen ihrer Politik zu überzeugen

Beverly
13.02.2007, 23:06
Wir entwickeln das Senatsystem neu, aufbauend auf dem römischen Model von damals.

zuerst ist die römische Republik, dann das ganze Römische Reich untergegangen

-jmw-
13.02.2007, 23:42
Wo wir gerade das Thema Anarchismus und Demokratie anschneiden:

"Philosophisch gesprochen hat der Anarchismus eine deutlich antidemokratische Tradition, die mitnichten ihn als bis zur Spitze getriebene Demokratie, sondern vielmehr als universalisierte Aristokratie begreifen lässt."
(Wayne John Sturgeon, Anarcho Monarchism)


mfg

alberich1
14.02.2007, 10:25
Totale Basisdemokratie waere die Loesung.
Politiker machen nur noch Vorschlaege,die dem Volke vorgelegt werden.
Dabei wird den Gemeinden Entscheidungsautonomien ueber ihre Gebiete z.B. in Baufragen zugestanden.
Steuerfragen sollen Laendersache werden.
Alles wird ueber Volksbefragungen entschieden.(Kommunal,Landes-und Bundesweit.)
Lobbyisten werden entmachtet.Lobbyismus durch Nebentaetigkeiten von Abgeordneten wird verboten.

So haetten wir echte Demokratie.

Abseits
14.02.2007, 14:25
Demokratie [...] das einzige Mittel zu einem für alle Menschen angemessenen Umgang mit ihnen (Probleme).
Wie schon geschrieben: Wieso sollen alle mit den Problemen konfrontiert werden, um an einer Lösung mitzuarbeiten?
Bzw: Wieso soll ich (Abseits) in der Verkehrspolitik mitentscheiden dürfen, obwohl ich überhaupt keine Ahnung davon habe, oder von Umweltschutz, oder von...
Wieso nicht das Problem auf Profis übertragen, die darin ausgebildet sind, die sich damit auskennen?

Und was sollen dann die Wahlen der Ahnungslosen bezwecken? Damit man keine Schuldigen findet, falls was schief läuft, weil keiner ja die Verantwortung besitzt?

Es gibt zwei Ideen, die eine steht für Wahrheit, die andere für Lüge.

100.000 Stimmen für A.
100.230 Stimmen für B.

Die 230 Stimmen entscheiden nun welche Idee wahr ist und welche falsch?
Nein. Die Wahrheit hängt nicht von der Mehrheit oder Minderheit ab.

Wieso wählt man keine Fußballstars? Keine Maler? Keine Schriftsteller? Wieso wählen Soldaten nicht ihren besten General?
Weil die Elite nicht von der breiten Masse gewählt werden kann.
Gewählt werden dann die, welche am meisten zahlen können, Korrupte, Leute ohne Gewissensbisse und ohne Moral, Leute die gut reden können,..

Die Antwort auf "zu wenig Demokratie" kann nicht lauten "keine Demokratie", sondern sie muss "mehr und vollständige Demokratie" lauten.Die Frage habe ich mir doch gar nicht gestellt.
Für mich ergibt sich die Erkenntnis: Die Demokratie welche wir hier haben, reicht mir schon, davon will ich nicht mehr.
Aus dem oben angeführten Grund, das die Demokratie keine Eliten zulässt, sondern Phrasendrescher in Anzügen hervorbringt.


zuerst ist die römische Republik, dann das ganze Römische Reich untergegangenAbgesehen davon, das sich Rom ziemlich lange gehalten hat, ist es nicht an seinem System gescheitert. Und was auch gar nicht unser Deutsches Problem wäre.

Eddie Meduza
14.02.2007, 14:26
Also Internetbefragegungen sind ja schönn und gut aber würden sie die Meinung des Volkes wiederspiegeln? Ich denek nicht, denn wir haben(leider GOttes) zuviel Rentner und zu wenig junge Menschen. Die älteren Menschen können selten mit einem Rechenr umgehenund somit würde ihre Stimme bei den Umfragen entfallen.

Beverly
14.02.2007, 15:33
Also Internetbefragegungen sind ja schönn und gut aber würden sie die Meinung des Volkes wiederspiegeln? Ich denek nicht, denn wir haben(leider GOttes) zuviel Rentner und zu wenig junge Menschen. Die älteren Menschen können selten mit einem Rechenr umgehenund somit würde ihre Stimme bei den Umfragen entfallen.

Internetbefragungen stelle ich mir wie normale Umfragen der Meinungsforschungsinstitute vor, wo die Teilnehmer entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung gewichtet werden, damit ein repräsentatives Ergebnis herauskommt.

Beverly
14.02.2007, 15:39
Wo wir gerade das Thema Anarchismus und Demokratie anschneiden:

"Philosophisch gesprochen hat der Anarchismus eine deutlich antidemokratische Tradition, die mitnichten ihn als bis zur Spitze getriebene Demokratie, sondern vielmehr als universalisierte Aristokratie begreifen lässt."
(Wayne John Sturgeon, Anarcho Monarchism)


mfg

Das Problem beim Anarchismus allgemein ist, dass es für ihn notwendigerweise viele Definitionen gibt und er viele verschiedene Ansätze beinhalten kann. IMHO gibt es zwar Grundsätze, aber keine "reine Lehre". So kann man sich trefflich darüber streiten, ob man als Anarchist ein System der Entscheidungsfindung gleich ganz abschaffen muss oder es so radikal umbaut und die Macht in ihm so weit verteilt, dass es sein repressives Potenzial verliert.

-jmw-
14.02.2007, 22:01
Sicher kann man darüber streiten, wie man ein Ziel erreichen kann.
Muss man auch.
Frei nach J.H. Newman: Anarchismus ist eine Ideenlehre, eine Lehre verlangt Lehrsätze, Lehrsätze ein Ja oder Nein, Ja oder Nein Auseinandersetzungen.

mfg

Ausonius
15.02.2007, 07:18
1. Abschaffung der 5-Prozent-Hürde und regional und bundesweit reines Verhältniswahlrecht mit Parteilisten.


Die 5-Prozent-Hürde ist richtig. Es soll nicht jede Quatschpartei einen Sitz im Bundestag bekommen, nur weil ihr einmal vor einer Wahl ein medialer Coup gelingt, siehe Schill-Partei.


2. In den bei 1. vorgesehenen Parteilisten können die Wähler ihnen zusagende Kandidaten ankreuzen, so gibt es auch im Verhältniswahlrecht eine Wahl von Personen.

Finde ich gut, wäre ja so ähnlich wie bei den Kommunalwahlen.


3. Dezentralisierung: die BRD-Bundesländer werden in Einheiten von der Größe Schweizer Kantone oder österreichischer Bundesländer aufgeteilt.

Jetzt im Moment nicht die richtige Methode, da kleinere Einheiten auch immer teurer sind, weil ja ein dem Bundesland vergleichbarer Verwaltungsapparat pro "Kanton" geschaffen werden müsste.


4. Auf lokaler Ebene Entscheidungsfindung durch Bürgerversammlungen.

Tendenziell möglich, stelle ich mir aber in der Umsetzung schwierig vor.



5. Volksbegehren und Volksentscheide auf allen Ebenen.

Nein, halte ich nichts von. Einige Bereiche - z.B. die Finanzpolitik - sollten populistischer Stimmungsmache entzogen sein.


6. Direktwahl des Bundespräsidenten (Staatsoberhauptes).

Ja.


7. Direktwahl des Bundeskanzlers (Regierungschef).

Auch O.K.


8. Volksbefragungen über das Internet bei kostenlosem Internet-Zugang für alle.

Auch zu befürworten - wobei die Kontrolle gewährleistet sein müsste, dass ein Bürger auch nur einmal abstimmen kann.



9. Vergesellschaftung der Massenmedien, damit alle Meinungen in ihnen vertreten sind.

Weder möglich noch wünschenswert. Mit welcher Begründung sollten sich zudem die deutschen privatwirtschaftlichen Massenmedien "vergesellschaften" lassen?


10. Auflösung der bestehenden Parteien, weil ihre Apparate einem Neuanfang blockieren.

Das ist nun keine sehr demokratische Forderung.