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Vollständige Version anzeigen : Vlad Tepes - ein verkannter Humanist?



Praetorianer
12.02.2007, 19:08
Es scheint gerade Komikerwochen im Geschichtsforum zu sein:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=37321

Dementsprechend will auch ich da nicht nachstehen und die Frage, ob Vlad Tepes, auf den der Dracula-Mythos zurückgeht nur verkannt wird und in WIrklichkeit ein praktizierender Humanist war.

Sicher, Kriegsgefangene zu pfählen scheint zunächst ein Widerspruch dazu, aber immerhin konnten die Massen an gepfählten Osmanen, die türkischen Invasoren trotz Überlegenheit zur Umkehr bewegen. Somit wurde weiteres Blutvergießen vermieden, was bestimmt der Grund für seine Brutalität war.

Ebenso, wie das öffentliche Pfählen, Ausweiden, Kochen, Zerstückeln etc. von tatsächlichen/vermeintlichen Kriminellen, Gegnern oder Willküropfern nur widerwillig zwecks Wahrung des inneren Friedens vorgenommen wurde.

Immerhin wird er bis heute in Rumänien als Nationalheld verehrt, er befreite schließlich die Wallachei von den Türken.

Verkannter Humanist oder brutaler Blutsäufer?

Kaiser
12.02.2007, 20:47
Immerhin wird er bis heute in Rumänien als Nationalheld verehrt, er befreite schließlich die Wallachei von den Türken.


Äh, soweit ich weiß, hat er den Kampf gegen die Türken schlußendlich verloren und sein Kopf wurde in Honig eingelegt nach Konstantinopel geschickt. :D



Verkannter Humanist oder brutaler Blutsäufer?

Weder noch. Er war ein Patriot und Freiheitskämpfer. Gegen einen übermächtigen Feind muß man eben die Samthandschuhe ausziehen.

Praetorianer
12.02.2007, 22:39
Äh, soweit ich weiß, hat er den Kampf gegen die Türken schlußendlich verloren und sein Kopf wurde in Honig eingelegt nach Konstantinopel geschickt. :D


Das stimmt, das Kriegsglück ging ihm letzten Endes dann doch verloren. Trotzdem wird er ob seiner Erfolge verehrt, ob gegen den äußeren Feind oder den inneren.



Er war ein Patriot und Freiheitskämpfer.


Ich denke auch, dass er den Titel zumindest eher verdient hat, als die Türken, denen dieser in einem anderen Strang angedichtet wird.

Ansonsten müsste man vielleicht einschränken, dass er sehr engagiert für die Freiheit der Wallachei kämpfte, aber nicht unbedingt für innenpolitische Freiheiten stand.

Wer die Ansprüche an Humanisten allerdings soweit runterschraubt, dass die Türken als human im Kriege gelten sollen, der kann ihn m.E. getrost als Humanisten bezeichnen.

Alevi_Playa
12.02.2007, 23:49
Während der Thread den du versuchst ins Lächerliche zu ziehen mit Quellen die diese These stützen aufwartet, ist dies eine reine Diskussion ohne historischen Rückhalt oder wie ist das zu verstehen. Ein paar Belege anhand derer man darüber diskutieren kann wären nicht schlecht. Oder war die Intention Diskredition?

McDuff
13.02.2007, 07:48
Ob er Humanist war oder nicht. Er war auf jeden Fall ein tapferer Mann und Verteidiger des christlichen Europas.

EinDachs
13.02.2007, 23:32
Witzig: In eurer krankhaften Islamophobie seht ihr sogar in Graf Dracula einen netten Kerl, solang er Moslems schlachtet.

Zieht den Humanismus nicht in den Dreck. Egal weshalb man seine Feinde pflöckt, pfählt, zerstückelt und rädert, man kann es nicht mit dem Humanismus in Einklang bringen.

redanarchist
14.02.2007, 01:32
Witzig: In eurer krankhaften Islamophobie seht ihr sogar in Graf Dracula einen netten Kerl, solang er Moslems schlachtet.

Zieht den Humanismus nicht in den Dreck. Egal weshalb man seine Feinde pflöckt, pfählt, zerstückelt und rädert, man kann es nicht mit dem Humanismus in Einklang bringen.

ach, es kommt alles auf den standpunkt an.

Mauser98K
14.02.2007, 15:50
Derartige Grausamkeiten waren damals nicht unüblich.

Kaiser
14.02.2007, 18:50
Zieht den Humanismus nicht in den Dreck. Egal weshalb man seine Feinde pflöckt, pfählt, zerstückelt und rädert, man kann es nicht mit dem Humanismus in Einklang bringen.


Das ist eine böswillige Interpretation. Vlad Tepes hat aus lautem Humanismus abgerundete statt spitze Pfähle benutzt, damit es nicht so weh tut. X(

Auch hat er moslemische Sitten voller Toleranz anerkannt. Etwa als er den osmanischen Unterhändlern, welche ihre Turbane aus religiösen Gründen nicht vor ihm abnehmen wollte, an ihre Köpfe nageln ließ.

Wir sehen an solchen Beispielen, dass Vlad Tepes ein toleranter und humanistischer Fürst war. Ein glühendes Vorbild für seine Zeit.

Neutraler
14.02.2007, 20:53
Erfolgreiche Feldherren waren selten Humanisten. Aber wie ie heißt es doch so schön: "Die Grausamkeit des Krieges schafft Frieden" (Publius Statius)
Das traf zu und trifft auch heute noch zu, macht aber aus Vlad Tepez keinen Humanisten, sondern eher einen überzeugenden Strategen.

Weyoun
14.02.2007, 21:07
Oder war die Intention Diskredition?

Du meinst wohl Diskreditierung.

Weyoun

EinDachs
15.02.2007, 00:29
Das ist eine böswillige Interpretation. Vlad Tepes hat aus lautem Humanismus abgerundete statt spitze Pfähle benutzt, damit es nicht so weh tut. X(

Auch hat er moslemische Sitten voller Toleranz anerkannt. Etwa als er den osmanischen Unterhändlern, welche ihre Turbane aus religiösen Gründen nicht vor ihm abnehmen wollte, an ihre Köpfe nageln ließ.

Wir sehen an solchen Beispielen, dass Vlad Tepes ein toleranter und humanistischer Fürst war. Ein glühendes Vorbild für seine Zeit.

Tjo, ist ja schon schade, dass diese Humanisten überall aktiv sind. Mehr Selektionsdruck wär da wohl ein wenig angebracht.
Ich würd sagen ein runder Pflock tut mehr weh, aber ich geb zu kein Spezialist in der alten Kulturtechnik des Pflöckens zu sein. Vielleicht mach ich beizeiten mal eine Umfrage um diese Frage zu klären.

Lyyndwurm
15.02.2007, 01:35
Man kann sich natürlich fragen ob sich diese Sache mit dem Pfahl durch den Arsch bis in den Hals irgendwie mit islamischen Riten vereinbaren laßt, und deshalb »humanistisch« ist.

Ich hege dennoch gewisse Zweifel. Vielleicht wars nur ein dummer Rumäne. Die haben uns ja auch später noch verraten.

Firnrabe
15.02.2007, 08:18
Tatsächlich war die technik des Pfählens aufd diese Art und Weise von den türkischen Heeren abgekupfert. Vlad "Tepes" Dracul (Tepes = Pfähler) hat das Ganze nur etwas grausamer und furchteinflößender gestaltet. Er hat einen Kult um seine Persönlichkeit geschaffen, der durch Bram Stoker bis heute nachklingt. Ich nehme an, dass Dracul damit einfach einen psychologischen Vorteil gegenüber den Invasoren provozieren wollte, was ihm schlussendlich auch gelungen ist. Wer kämpft schon gerne gegen einen Mann, der einem ohne zu zögern die Eingeweide um den Hals hängt, während er beim Pfählen zusieht.

Praetorianer
15.02.2007, 11:40
Witzig: In eurer krankhaften Islamophobie seht ihr sogar in Graf Dracula einen netten Kerl, solang er Moslems schlachtet.

Zieht den Humanismus nicht in den Dreck. Egal weshalb man seine Feinde pflöckt, pfählt, zerstückelt und rädert, man kann es nicht mit dem Humanismus in Einklang bringen.

Das verwundert mich jetzt aber schon, immerhin haben wir doch eben gelernt, dass die Türken die humanistischen Befreier Europas waren. Dementsprechend müssten doch auch ihre eingeschleppten Praktiken durchaus human gewesen sein oder etwa nicht?

EinDachs
16.02.2007, 18:22
Das verwundert mich jetzt aber schon, immerhin haben wir doch eben gelernt, dass die Türken die humanistischen Befreier Europas waren. Dementsprechend müssten doch auch ihre eingeschleppten Praktiken durchaus human gewesen sein oder etwa nicht?

Naja, wenn man in den Türken Humanisten sieht, dann und nur dann, kann man auch in Vlad einen Humanisten sehen.
Wie ich merke, ist also unsere Meinung gar nicht so unterschiedlich.

Gottkaiser
17.02.2007, 16:31
Verkannter Humanist oder brutaler Blutsäufer?
Weder noch.

Vlad Dracul III soll zum König Ungarns gesagt haben: "Ich habe eine Macht kennen gelernt, die Mächtiger ist als die Gier... die Angst."

Nach allem was ich über Vlad "dem Pfähler" sagen kann, ist, dass es wohl sehr wahrscheinlich ist, dass seine Untaten keineswegs so massiv waren wie allgemein geglaubt. Sondern sogar eher noch, dass er selbst seinen Ruf als Blutsäufer und Schlächter gefördert hat um alle mit Angst zu erfüllen die seine Feinde waren. Man muss auch bedenken, dass Rumänien ein Feudales System war, und dass der Adel von Korruption und Gier geradezu zersetzt war. Das war seine Methode die Gier als "Mutter des Verrats" zu besiegen. M.E. eine eher innenpolitische Maßnahme, womit ich in keinster Weise bestreiten möchte, dass dies auch als Außenpolitische Botschaft, furscht in den Reihen seiner Feinde sähen sollte.
Ich persönlich glaube nicht, dass Vlad ein außerordentlicher Schlächter war, sondern in damaliger Relation betrachtet sogar ziemlich harmlos war. Die Rechtsprechung selbst wird m.E. sehr hart gewesen sein, doch dafür wurde dem gemeinen Volk so viel gutes getan, dass es so gut wie keine Notwendigkeit für Korruption hatte. Anders kann ich mir die unendliche Verehrung die er sogar noch heute in Rumänien genießt nicht erklären.

dr-esperanto
20.02.2007, 18:44
Einmal soll er 60 000 Türken gleichzeitig gepfählt haben lassen.....und vor dem Wald aus Pfählen genüsslich sein Siegesmahl gehalten haben...Überhaupt gab es für alles immer nur eine Strafe: pfählen! Wie bei Alice im Wunderland, wo die Königin immer nur sagt "Kopf ab!"...

Holdus
30.03.2007, 16:21
Ist so nicht ganz wahr, dass immer nur gepfählt wurde. Einmal soll er alle - wie viel dass jetzt auch sein mögen - siebenbürgischen Händler die sich in der Walachei aufhielten in einen Saal befohlen haben, der dann mit den Gefangenen abgefackelt wurde.
Bei einer anderen Gelegenheit 1459 lud er die wichtigsten Bojarenfamilien zu einem österlichen "Versöhnungsfest" in sein Schloss ein. Da gab es neben Pfählen auch noch Zwangsarbeit als Alternative. (Quelle G-Geschichte 3/2006)
Aber das sind wohl nur die Ausnahmen die die Regel bestätigen

Efna
30.03.2007, 16:57
Es scheint gerade Komikerwochen im Geschichtsforum zu sein:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=37321

Dementsprechend will auch ich da nicht nachstehen und die Frage, ob Vlad Tepes, auf den der Dracula-Mythos zurückgeht nur verkannt wird und in WIrklichkeit ein praktizierender Humanist war.

Sicher, Kriegsgefangene zu pfählen scheint zunächst ein Widerspruch dazu, aber immerhin konnten die Massen an gepfählten Osmanen, die türkischen Invasoren trotz Überlegenheit zur Umkehr bewegen. Somit wurde weiteres Blutvergießen vermieden, was bestimmt der Grund für seine Brutalität war.

Ebenso, wie das öffentliche Pfählen, Ausweiden, Kochen, Zerstückeln etc. von tatsächlichen/vermeintlichen Kriminellen, Gegnern oder Willküropfern nur widerwillig zwecks Wahrung des inneren Friedens vorgenommen wurde.

Immerhin wird er bis heute in Rumänien als Nationalheld verehrt, er befreite schließlich die Wallachei von den Türken.

Verkannter Humanist oder brutaler Blutsäufer?


Sehr mächtig wa Vlad Tepes nicht, die meisten Geschichten hatt er selber erfunden. Angeblich um seine Feinde davon abezuhalten sein Land einzunehmen. Das waren die Osmanen Russen und deutschen die ihn am liebsten vom Sockel stossen wollten. Erst mit dem Roman wurde Vlad zum Graf Dracula, Vorher hatt vor allem Elizabeth Bathory den Vampir Mythos dominiert.

Kaiser
30.03.2007, 19:14
Sehr mächtig wa Vlad Tepes nicht, die meisten Geschichten hatt er selber erfunden. Angeblich um seine Feinde davon abezuhalten sein Land einzunehmen. Das waren die Osmanen Russen und deutschen die ihn am liebsten vom Sockel stossen wollten. Erst mit dem Roman wurde Vlad zum Graf Dracula, Vorher hatt vor allem Elizabeth Bathory den Vampir Mythos dominiert.

Was sollten wir Deutsche gegen Vlad Tepes haben?

Efna
30.03.2007, 21:07
Was sollten wir Deutsche gegen Vlad Tepes haben?

Ganz einfach, in Siebenbürgen gab es eine deutsche Minderheit die allerdings sehr einflussreich und meist immer die Herrscherhäuser dort stellte. Bis Vlad Tepes an die Macht kam er war Rumäne und das wollten die dortigen Deutschen nicht.

Achsel-des-Bloeden
30.03.2007, 22:06
Während der Thread den du versuchst ins Lächerliche zu ziehen mit Quellen die diese These stützen aufwartet, ist dies eine reine Diskussion ohne historischen Rückhalt oder wie ist das zu verstehen. Ein paar Belege anhand derer man darüber diskutieren kann wären nicht schlecht. Oder war die Intention Diskredition?
Ich denke, Du und Deinesgleichen müsst noch viel (extrem viel) über vielschichtige Denkungsart, verspielte Sprachmuster, hintersinnige Gedankestränge und einfach nur zweckfreie und nichtbeleidigende Bonmots lernen.

Na gut, bei einer Regierung, die sich über Bierdeckel aufregt, solltem einem abendländischen Kulturmenschen eigentlich weder Zweifel noch Hoffnung auf Besserung aufkommen.