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Vollständige Version anzeigen : was müsste geschehen, damit in bayern die csu abgelöst würde?



redanarchist
04.02.2007, 11:44
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

-jmw-
04.02.2007, 11:51
Ich kann mir vorsellen das, sollte bei einer Wahl die CSU nicht die absolute Mehrheit erhalten, es zu einer Koalition von SPD, FDP und Bündnisgrünen kommt, dies deshalb, weil die FDP sich in einer "Ampelkoalition" besser als bürgerliche Alternative würde präsentieren können als als Juniorpartner in einem Regierungsbündnis von CSU und FDP.

mfg

redanarchist
04.02.2007, 11:57
Ich kann mir vorsellen das, sollte bei einer Wahl die CSU nicht die absolute Mehrheit erhalten, es zu einer Koalition von SPD, FDP und Bündnisgrünen kommt, dies deshalb, weil die FDP sich in einer "Ampelkoalition" besser als bürgerliche Alternative würde präsentieren können als als Juniorpartner in einem Regierungsbündnis von CSU und FDP.

mfg

ja klar, das wäre die plausibelste lösung, mir geht es aber darum, was vorher geschehen müsste, damit die csu de wahl verliert bzw. die 50% marke unterschreitet?

so ein drama wie um ede stoiber hätte jede andere regierungspartei monatelang in ein umfragentief gerissen und vermutlich herbe verluste bei der nächsten wahl nch sich gezogen. in bayern dagegen pustekuchen, 2-3 wochen um 5 prozentpunkte runter, und schon ist sie wieder über 50%, verrückt.

die frage ist also, was müsste passieren, damit die csu in der bevölkerung nachhaltig an rückhalt verliert, und zwar auch außerhalb frankens?

-jmw-
04.02.2007, 12:09
Ich möchte mir ein Szenario aus einem vs-amerikanischen Roman leihen und es, leicht verändert, auf die CSU anwenden:

Der populäre Spitzenkandidat der Partei kommt zwei Tage vor der Wahl bei einem Autounfall ums Leben;
gleichzeitig wird sein Stellvertreter einer Straftat überführt (z.B. Kinderpornographie).

In der anschliessenden Verwirrung schafft die CSU es nicht, einen neuen Spitzenkandidaten zu finden.
SPD; FDP und Grüne gewinnen die Wahl mit einem Vorsprung von zwei, drei Prozenten.

mfg

Sauerländer
04.02.2007, 13:11
Die CSU ist Bayern, Bayern ist die CSU.
Wahlen hält man dort pro forma ab - aber an sich sind sie überflüssig.

Kaiser
04.02.2007, 13:36
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

Die CSU müßte sich schon spalten, damit das passiert.

Quo vadis
04.02.2007, 13:41
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

du müßtest nur gnügend deiner Antifanten-Freunde davon überzeugen, dass es sich in Bayern besser durchschnorren läßt, als in Berlin......:hihi: :hihi:

erwin r analyst
04.02.2007, 20:15
Eine Partei wird abgewählt, wenn die Wähler mit ihr unzufrieden sind. Wenn also Bayern in allen Bereichen abrutschen würde oder man mit ihr unzufrieden wäre, dann wäre dies möglich, wenn die Opposition wählbar wäre.
Szenario eins war in NRW, Niedersachsen, Hessen z.B. der Fall.
Szenario 2 in Rh-Pf, Berlin

Rowlf
04.02.2007, 20:34
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

Wenn Bayern unabhängig wird, die Monarchie wieder eingeführt wird und Stoiber sich zum König ausrufen lässt :D

hermann
04.02.2007, 20:35
Wer in Bayern was darstellt geht nicht in die SPD.Es gibt den Ausdruck "des is a Mooh" (das ist ein Mann ) der ist immer in der CSU.Schau dir mal den SPD Maget an dann kennst du alle von der SPD.Ich bin kein CSUler aber so ist es halt im Freistaat.

harlekina
04.02.2007, 20:35
Wenn die Hölle zufriert.
Mittlerweile erobert die CSU auch die Kommunen wieder zurück.

harlekina
04.02.2007, 20:36
Wer in Bayern was darstellt geht nicht in die SPD.Es gibt den Ausdruck "des is a Mooh" (das ist ein Mann ) der ist immer in der CSU.Schau dir mal den SPD Maget an dann kennst du alle von der SPD.Ich bin kein CSUler aber so ist es halt im Freistaat.


Und dann gibt es noch "...a Hund is er scho'", welches aber als Kompliment gemeint ist.

klartext
04.02.2007, 23:44
Die CSU ist nicht nur Partei, sondern Heimatverein und sichert damit eine gewisse Unabhängigkeit von der Bundespolitik.
Die SPD wird hingegen in Bayern nur als Ableger der Bundes-SPD gesehen, die von Bayern nichts versteht. Da sieht man Sozi und Heimatverräter nahe beieinander.

Ka0sGiRL
04.02.2007, 23:46
Schwierig. Es müsste eine neue konservative Partei einstehen, die die Interessen des Mittelstands vertritt. Die bräuchten wir aber bundesweit.

Salazar
05.02.2007, 00:30
Ich möchte mir ein Szenario aus einem vs-amerikanischen Roman leihen und es, leicht verändert, auf die CSU anwenden:

Der populäre Spitzenkandidat der Partei kommt zwei Tage vor der Wahl bei einem Autounfall ums Leben;
gleichzeitig wird sein Stellvertreter einer Straftat überführt (z.B. Kinderpornographie).

In der anschliessenden Verwirrung schafft die CSU es nicht, einen neuen Spitzenkandidaten zu finden.
SPD; FDP und Grüne gewinnen die Wahl mit einem Vorsprung von zwei, drei Prozenten.

mfg

Ja, klingt plausibel. :D

Don
05.02.2007, 09:40
Ja, klingt plausibel. :D


Kaum. Wer in der CSU zu blöd ist sich nicht erwischen zu lassen fällt rechtzeitig der parteiinternen Revision zum Opfer, wie sich das gehört.
Siehe Beispiel Franz Josefs unbegabte Kinder.
Also keine Gefahr.

Westfale
05.02.2007, 09:47
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

Vorher stürzen die Alpen in sich zusammen.

ErhardWittek
05.02.2007, 14:05
Ich glaube, ich verstehe den Sinn dieses Strangs nicht. Warum sollten die Bayern so blöd sein, zugunsten von unfähigen linken Parteien die CSU abzuwählen?

Das wäre doch komplett schwachsinnig.

Bruddler
05.02.2007, 14:10
Ich glaube, ich verstehe den Sinn dieses Strangs nicht. Warum sollten die Bayern so blöd sein, zugunsten von unfähigen linken Parteien die CSU abzuwählen?

Das wäre doch komplett schwachsinnig.

Mit Hilfe von altbewaehrten Verleumdungen und Rufmordkampagnen koennte man dem Image (auch) der CSU schaden.... :]

ErhardWittek
05.02.2007, 16:07
Mit Hilfe von altbewaehrten Verleumdungen und Rufmordkampagnen koennte man dem Image (auch) der CSU schaden.... :]
Auch wenn die Linken zu allem fähig sind, damit sie an die Macht kommen, die Bayern wissen doch genau, was sie sich mit denen einhandeln würden. Ein Vergleich Bayerns mit den roten Bundesländern genügt, und die Frage eines Wechsels stellt sich gar nicht erst.

Sollten die Bayern jemals eine linke Regierung wählen, würde ich ohne Zögern sagen, sie hätten den Verstand verloren.

alberich1
05.02.2007, 16:20
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.


Ein Wunder!Ein bajuwarisches Pfingsten der absoluten Erleuchtung bei gleichzeitigem Einflussverlust der Kirche.In Bayern waehlt man nicht aus politischen Gruenden CSU,sondern weils der Herr Pfarrer so sagt und weil Papa und Grosspapa es auch schon getan haben.
Es koennte sich ja sonst im Dorf herumsprechen,bis die braven Bayersleut mit dem Finger auf einen zeigen und sagen:
"Jo Mei,do gukamol der gottlose Sozialist!"

kotzfisch
05.02.2007, 16:43
Wenn Pfingsten und Weihnachten zusammenfallen.Die Bayern SPD einen klaren Kurs fährt und eine Sonnenfinsternis kommt.Also nie.

dr-esperanto
06.02.2007, 07:56
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.


Da müsste man das Bayernvolk umtauschen, also Franken oder noch besser: Türken müssten die Mehrheit stellen.

dr-esperanto
06.02.2007, 08:00
Der eigentliche Erfolg der CSU ist ja wohl, dass es eine extra auf Bayern zugeschnittene CDU ist - die Bayern wären ja dumm, wenn sie auch noch die einzige Partei abstrafen würden, die ihre Stammesinteressen vertritt!

harlekina
06.02.2007, 08:45
Da müsste man das Bayernvolk umtauschen, also Franken oder noch besser: Türken müssten die Mehrheit stellen.

Was soll das mit den Franken?????:bat:

Beverly
06.02.2007, 09:13
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

Die CSU muss genauso weiter machen wie bisher und das ist:

1. Der reaktionäre Bierzelt-Tarzan-Konservatismus der Ära Franz Josef-Strauß wurde aufgegeben. An sich richtig, was sich die CSU und die "bayrische" Staatsregierung da erlaubt haben (Zensur gegen einen Schwulen-Spielfilm, den das bayrische Fernsehen nicht zeigte, Polizeieinsatz und Massenverhaftung in einem Nürnberger Jugendzentrum), war inakzeptabel.
Aaaaber: die CSU hat es nicht vermocht, Neues oder gar Besseres an die Stelle des FJS-Konservatismus zu setzen. Dazu muss man ja denken und damit haben viele so ihre Probleme :rolleyes:
Problem Nr. 1: Kapitalismus pur und bayrischer Konservatismus sind streng genommen unvereinbar. Für den Kapitalisten ist Bayern nur ein Standort wie Polen, China oder Obervolta und die Bayern sind für ihn ebenso bloßes "Menschenmaterial" wie Chinesen oder Afrikaner. Diese Widersprüche sind zumindest im Großraum München noch nicht voll aufgebrochen, die Bayern behelfen sich mit dem Import von Arbeitskräften aus anderen Bundesländern oder dem Ausland. Doch auch in Bayern gibt es Regionen mit 10 Prozent Arbeitslosen :rolleyes: und bei der nächsten heftigen Krise zerbricht die Ehe zwischen Bayerntum und Kapitalismus vollends.
Problem Nr. 2: ZU den Zeiten des FJS war "Tradition" realiter gleichbedeutend mit Bevormundung, Konformismus und Intoleranz. In manchen Käffern war de facto das Wahlgeheimnis aufgehoben, wenn da einer nicht CSU wählte, fahndete das Dorf sofort nach ihm. Heute gibt sich die CSU auch mal liberal, doch "liberal" ist gleichbedeutend mit einer entsetzlichen sozialen Kälte. In München und anderen bayrischen Städten blüht die Schwulenszene, doch der Hartz IV-Terror wütet auch, na klasse :rolleyes:
2. "Ich bin Deutsch-Nationaler und verlange absoluten Gehorsam", dröhnte FJS zu Lebzeiten und bekam dafür ob seiner vor Intrigen und Skandalen strotzenden Vita den Kommentar: "Lieber einen Nazi von vorne als einen Deutsch-Nationalen von hinten." Doch auch hier hat die CSU einen geistig-moralischen Abstieg vollzogen. Stoiber wurde schon mal als "Anti-Deutscher" gehandelt und was sich diverse stolze Bayern diesbezüglich erlauben, ist nur noch zum Kotzen. Sezessionspläne, das bayrische Mittelmaß wird zur Weltspitze umgelogen und gegen andere deutsche Regionen gehetzt.

3. FJS war eine Identifikationsfigur - sei es als Idol, sei es als Feindbild. Stoiber hat versucht, gemäßigter und technokratischer daran anzuknüpfen. Letztendlich ist er gescheitert - als Kanzlerkandidat, auf Bundesebene und letztendlich in Bayern selbst. Was kommt nach ihm? Ein "Sheriff" in der Art von Beckstein, der die geistige Leere mit Law and Order kaschiert? Oder gleich ein großkopfeter, neoliberaler, eiskalter Ministerpräsident "Gesichtslos" :rolleyes: in der Art von Glos oder Söder ? Eine Frau an der Spitze der CSU würde nur klar machen, dass die Klassengesellschaft endgültig über das Patriarchat gesiegt hat.

Der Weg ins Nichts ist für die CSU also vorgezeichnet, weiter so :) !

Beverly
06.02.2007, 09:24
Wenn Pfingsten und Weihnachten zusammenfallen.Die Bayern SPD einen klaren Kurs fährt und eine Sonnenfinsternis kommt.Also nie.

Der Münchner OB Christian U. tritt wegen der inaktzeptablen Politik - Hartz IV, Gesundheitsreform und co. - aus der SPD aus, sammelt ein paar vom neoliberalen Kurs enttäuschte Dissidenten aus der CSU ein und tingelt landauf, landab durch Bayern.
Anstelle des Herrn U. - der dazu wohl keine Lust hat - kann es auch an anderer in seiner Gemeinde gut verankerter Bürgermeister sein. Die neoliberale CSU kriegt bei den nächsten Landtagswahlen nur noch 40 Prozent und geht in die Opposition, die SPD scheitert an der 5 Prozent-Hürde.
Die neue bayrische Staatsregierung verzichtet allerdings auf die Zusammenlegung von Pfingsten und Weihnachten ;)

Beverly
06.02.2007, 09:34
Die CSU ist Bayern, Bayern ist die CSU.
Wahlen hält man dort pro forma ab - aber an sich sind sie überflüssig.

Ich habe noch Zeiten erlebt, da gab die CSU bei hohen Wahlbeteiligungen als Ziel aus "55 Prozent plus X". Ihr Rekordergebnis waren 60 Prozent.
Heute gehen immer weniger Menschen zur Wahl und wie viele wählen noch CSU? 50 Prozent? Die Truppe ist nicht mehr das, was sie mal war und sie kann eigentlich nur darauf bauen, dass es auch mit der neoliberal gewendeten SPD bergab geht. Die Macht in Bayern wird sozusagen gehalten, weil der Niedergang der SPD den Niedergang der CSU kompensiert und neue Kräfte nicht auf den Plan treten.

FranzKonz
06.02.2007, 09:51
Was soll das mit den Franken?????:bat:
Die regieren ordentlich mit.

Sowohl Hanns Seidel als auch Alfons Goppel waren Bürgermeister in Aschaffenburg bevor sie Ministerpräsidenten wurden.

Beckstein ist der Vorzeigefranke, auf den die Preußen das ganze Jahr über schimpfen, der aber jedesmal, wenn irgendwo was blödes passiert, erklären muß, warum soetwas in Bayern nicht passiert.

Und die Empörung der schönen Landrätin hat Stoiber aus dem Sessel gekickt.

Dummerle, die das nicht wissen, werden ausgelacht, nicht verhauen. :D

Drosselbart
06.02.2007, 09:56
Luzifer mit seinen höllischen Scharen müßte sich aus der ewigen Finsternis nach München aufmachen und versuchen dort die Macht zu übernehmen. Daraus wird aber in absehbarer Zeit nichts werden. Monaco lucet.

FranzKonz
06.02.2007, 09:59
Der Weg ins Nichts ist für die CSU also vorgezeichnet, weiter so :) !
Da bleibt der Wunsch der Vater des Gedankens. :D

alberich1
06.02.2007, 10:27
Luzifer mit seinen höllischen Scharen müßte sich aus der ewigen Finsternis nach München aufmachen und versuchen dort die Macht zu übernehmen. Daraus wird aber in absehbarer Zeit nichts werden. Monaco lucet.

Er ist doch schon laengst da.Und er verbreitet mittels seiner Juenger,der CSU,seine Religion,den Kapitalismus.

Tonsetzer
07.02.2007, 10:10
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.

Die schlechteste Opposition der gesamten BRD müsste sich qualitiav, personell und inhaltlich um 200 % Prozent verbessern. Mit "inhaltlich" meine ich dem Wesen des Bayern näher zu kommen als momentan ("mia san mia", niemand außer der CSU bringt das glaubhaft rüber :) ). Denn momentan wirkt die SPD in Bayern so bayerisch wie Jürgen Rüttgers.

Jodlerkönig
07.02.2007, 10:52
rein hypothetisch:

was denkt ihr, müsste passieren, dass in bayern die csu die regierungsmacht abgeben müsste?

ob nun realistisch oder bloßes wunschdenken.das passiert noch nicht mal hypothetisch! die sozis in bayern sind ein neidsabbernder besserwisserischer sauhaufen, der noch nicht mal in der lage ist, die unumstösslichen verdienste der csu anzuerkennen. es sind witzfiguren, die auf jedem volksfest zu später stunde verprügelt werden würden, weil dann der alkpegel schon höher ist und sie dann das bekommen, was sie verdienen würden.

es gibt in bayern keine alternative zur csu. deutschland stände es gut zu gesicht, mal 2 jahrzehnte eine absolute csu-mehrheit zu erleben, wo sozis und pds-ärsche im täglichen leben so ausgelacht werden, wie sie es verdienen.

Don
07.02.2007, 11:06
Der Münchner OB Christian U. tritt wegen der inaktzeptablen Politik - Hartz IV, Gesundheitsreform und co. - aus der SPD aus, sammelt ein paar vom neoliberalen Kurs enttäuschte Dissidenten aus der CSU ein und tingelt landauf, landab durch Bayern.
Anstelle des Herrn U. - der dazu wohl keine Lust hat - kann es auch an anderer in seiner Gemeinde gut verankerter Bürgermeister sein. Die neoliberale CSU kriegt bei den nächsten Landtagswahlen nur noch 40 Prozent und geht in die Opposition, die SPD scheitert an der 5 Prozent-Hürde.
Die neue bayrische Staatsregierung verzichtet allerdings auf die Zusammenlegung von Pfingsten und Weihnachten ;)

Korrekt. Wer gefährdet schon gern sein auskömmliches Salär.

Wo gibt es noch einen fest verankerten SPD Bürgemeister in Bayern, den irgendwer kennt?

erwin r analyst
10.02.2007, 12:14
Die CSU muss genauso weiter machen wie bisher und das ist:

1. Der reaktionäre Bierzelt-Tarzan-Konservatismus der Ära Franz Josef-Strauß wurde aufgegeben. An sich richtig, was sich die CSU und die "bayrische" Staatsregierung da erlaubt haben (Zensur gegen einen Schwulen-Spielfilm, den das bayrische Fernsehen nicht zeigte, Polizeieinsatz und Massenverhaftung in einem Nürnberger Jugendzentrum), war inakzeptabel.
Aaaaber: die CSU hat es nicht vermocht, Neues oder gar Besseres an die Stelle des FJS-Konservatismus zu setzen. Dazu muss man ja denken und damit haben viele so ihre Probleme :rolleyes:
Problem Nr. 1: Kapitalismus pur und bayrischer Konservatismus sind streng genommen unvereinbar. Für den Kapitalisten ist Bayern nur ein Standort wie Polen, China oder Obervolta und die Bayern sind für ihn ebenso bloßes "Menschenmaterial" wie Chinesen oder Afrikaner. Diese Widersprüche sind zumindest im Großraum München noch nicht voll aufgebrochen, die Bayern behelfen sich mit dem Import von Arbeitskräften aus anderen Bundesländern oder dem Ausland. Doch auch in Bayern gibt es Regionen mit 10 Prozent Arbeitslosen :rolleyes: und bei der nächsten heftigen Krise zerbricht die Ehe zwischen Bayerntum und Kapitalismus vollends.
Problem Nr. 2: ZU den Zeiten des FJS war "Tradition" realiter gleichbedeutend mit Bevormundung, Konformismus und Intoleranz. In manchen Käffern war de facto das Wahlgeheimnis aufgehoben, wenn da einer nicht CSU wählte, fahndete das Dorf sofort nach ihm. Heute gibt sich die CSU auch mal liberal, doch "liberal" ist gleichbedeutend mit einer entsetzlichen sozialen Kälte. In München und anderen bayrischen Städten blüht die Schwulenszene, doch der Hartz IV-Terror wütet auch, na klasse :rolleyes:
2. "Ich bin Deutsch-Nationaler und verlange absoluten Gehorsam", dröhnte FJS zu Lebzeiten und bekam dafür ob seiner vor Intrigen und Skandalen strotzenden Vita den Kommentar: "Lieber einen Nazi von vorne als einen Deutsch-Nationalen von hinten." Doch auch hier hat die CSU einen geistig-moralischen Abstieg vollzogen. Stoiber wurde schon mal als "Anti-Deutscher" gehandelt und was sich diverse stolze Bayern diesbezüglich erlauben, ist nur noch zum Kotzen. Sezessionspläne, das bayrische Mittelmaß wird zur Weltspitze umgelogen und gegen andere deutsche Regionen gehetzt.

3. FJS war eine Identifikationsfigur - sei es als Idol, sei es als Feindbild. Stoiber hat versucht, gemäßigter und technokratischer daran anzuknüpfen. Letztendlich ist er gescheitert - als Kanzlerkandidat, auf Bundesebene und letztendlich in Bayern selbst. Was kommt nach ihm? Ein "Sheriff" in der Art von Beckstein, der die geistige Leere mit Law and Order kaschiert? Oder gleich ein großkopfeter, neoliberaler, eiskalter Ministerpräsident "Gesichtslos" :rolleyes: in der Art von Glos oder Söder ? Eine Frau an der Spitze der CSU würde nur klar machen, dass die Klassengesellschaft endgültig über das Patriarchat gesiegt hat.

Der Weg ins Nichts ist für die CSU also vorgezeichnet, weiter so :) !

Du hast dein Ziel erreicht: Ich hab mich minutenlang auf dem Boden gekugelt. Heute ist wieder so ein Tag, an dem meine Schenkel rot werden. :]

erwin r analyst
10.02.2007, 12:15
Auch wenn die Linken zu allem fähig sind, damit sie an die Macht kommen, die Bayern wissen doch genau, was sie sich mit denen einhandeln würden. Ein Vergleich Bayerns mit den roten Bundesländern genügt, und die Frage eines Wechsels stellt sich gar nicht erst.

Sollten die Bayern jemals eine linke Regierung wählen, würde ich ohne Zögern sagen, sie hätten den Verstand verloren.

Exakt.