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Grotzenbauer
28.01.2007, 09:13
Entwicklungshilfe wohin?
Der Afrikaner Andrew Mujuni Mwenda warnt in einem Interview in der Basler Zeitung (BaZ) vom 6.12.2006 vor einer «Blankoscheck-Entwicklungshilfe». «Hört bitte auf, uns zu helfen!», lautet der Titel eines Vortrags, den der Ugander am 8. Dezember 2006 an einem Symposium über Entwicklungshilfe in Basel gehalten hat. Mwenda hat in London Entwicklungswissenschaften studiert und danach in Uganda für die Weltbank gearbeitet. Später war er Journalist bei der unabhängigen Tageszeitung «Monitor» und hatte eine populäre Radio-Talkshow. Derzeit ist er für ein Jahr wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stanford University in Kalifornien.

«Internationale Entwicklungshilfe nährt die Armut» (Auszüge, zum Teil gekürzt, aus dem Interview mit Andrew Mwenda, BaZ, 6.12.2006):

BaZ: Warum fordern Sie den Stopp internationaler Entwicklungshilfe?
Mwenda: Ich bin gegen Entwicklungshilfe, weil ich nicht glaube, dass sie eine Antwort auf die Armut in der Welt ist. Ich glaube im Gegenteil, dass Entwicklungshilfe Teil der Faktoren ist, die die Armut nähren. Afrika hat von 1960 bis 2003 staatliche Entwicklungshilfe in Höhe von 600 Milliarden Dollar bekommen. Gleichzeitig wurde Afrika südlich der Sahara immer ärmer. Internationale Entwicklungshilfe beruht auf der falschen Annahme, der Grund für Armut sei das fehlende Geld. Dabei ist das Fehlen von Geld eine Form von Armut, nicht aber ihre Ursache.
BaZ: Woran mangelt es dann?
Mwenda: In Entwicklungsländern fehlt der Ansporn, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen anlocken.
BaZ: Warum fehlt dieser Ansporn?
Mwenda: Wenn Sie von einer Bank einen Kredit wollen, müssen Sie beweisen, dass Sie das Geld zurückzahlen können. Sie müssen sich anstrengen, um kreditwürdig zu bleiben. Die internationale Entwicklungshilfe stellt diesbezüglich den gesunden Menschenverstand auf den Kopf: Länder sollen Geld bekommen, weil sie arm sind, und nicht, weil sie es zurückzahlen können. Warum sollte sich eine Regierung anstrengen, wenn es keine Strafe für falsches Verhalten gibt? Die internationale Entwicklungshilfe ermuntert Regierungen geradezu, den Pfad der schlechten Regierungsführung weiterzugehen.

BaZ: Um dies zu vermeiden, unterstützen zum Beispiel die offizielle Schweiz, aber auch Nicht Regierungsorganisationen (NGO) Projekte, die direkt der Zivilbevölkerung zukommen.
Mwenda: Ich glaube, viele NGO fördern die Illusion, dass man dank Gaben der internationalen Gemeinschaft reich werden kann. Die Menschen in der Dritten Welt müssen lernen, dass Reichtum das Ergebnis harter Arbeit ist. Hilfe muss den Initiativsten, den Unternehmerischsten genährt werden.
BaZ: Was würde geschehen, wenn wir Entwicklungshilfe stoppen?
Mwenda: Viele Regierungen in Afrika würden kollabieren. Die Regierenden müssten lernen, dass sie für gute Rahmenbedingungen sorgen müssen. Natürlich gibt es nicht morgen eine gute Regierung, wenn Sie heute die Hilfe einstellen. Die internationale Gemeinschaft muss 50 oder 100 Jahre warten können, bis diese Länder ihren Weg gefunden haben. Die internationale Gemeinschaft aber sagt, wenn wir die Hilfe einstellen, werden die Armen noch mehr leiden. Die Armen haben aber nie etwas gesehen von dieser Hilfe. Regierungen und ihnen Nahestehende haben das Geld gestohlen.

Klarsicht in der Entwicklungshilfe ist nötig!:rolleyes:

Frei-denker
28.01.2007, 11:44
Macht man sich bewußt, daß Afrika mehr Bodenschätze und natürliche Recourcen als Europa hat, ist es schon verwunderlich, daß Afrika arm ist.

Afrika hat im Grunde alles:

- große Flächen fruchtbaren Ackerlandes
- Bodenschätze in allen Variationen
- viel Meeresküsten um Fischfang zu betreiben
- Riesige Flächen mit starker Sonneneinstrahlung, die sich optimal für Solarenergie-Anlagen eignen


Eigentlich müßte Afrika einer der reichsten Kontinente der Welt sein. Der Grund, warum das nicht der Fall ist, dürfte hauptsächlich der sein, daß die Afrikaner hundsmiserabel organisiert sind. Die wirtschaften ganz einfach scheiße!