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Vollständige Version anzeigen : Warum Volkspartei?



007basti
26.01.2007, 12:45
Warum sind in Deutschland SPD und CDU/CSU Volksparteien und die restlichen Parteien nicht?

Meine These ist, dass in Deutschland nur SPD und CDU/CSU gezielt eine der beiden Hauptströmungen in der Bevölkerung ansprechen, entweder die konservative gesellschaftsplitik oder die moderat linke Wirtschaftspolitik.
Die restlichen etablierten Parteien sprechen entweder keine dieser beiden Strömungen (FDP, Linkspartei), beziehungsweise eine zu starke liberale gesellschaftsordnung (Grüne) an.
So werden diese drei parteien schwerlich über die 20% Marke kommen.

-jmw-
26.01.2007, 13:02
Volkspartei ist der, der die moderate Mitte besetzt.
Und, wie Du richtig schreibst, das können FDP, Grüne, Linke usw. (noch) nicht.

mfg

mastermind
27.01.2007, 08:46
@-jmw-

Wo würdest du denn die FDP einordnen, wenn nicht in der moderaten Mitte.

Frei-denker
27.01.2007, 09:03
Weite Teile der Bevölkerung haben bis heute nicht begriffen, daß CDU und SPD längst die Strohfiguren der Konzerne sind.

Das CDU für christliche Werte und die SPD für Arbeiter stehen ist nur das Kasperle-Theater, mit dem man die Bevölkerung für dumm verkauft.

Man betrachte nur folgende Fakten:

SPD hat unter Schröder den Arbeitslosen mit Hartz4 Geld weggenommen und dieses Geld mit der Unternehmenssteuerreform den Konzernen geschenkt.

CDU hat die Mehrwertsteuer erhöht und will eine Unternehmenssteuerreform einführen, die den Unternehmen etliche Miliarden Steuergelder hinterher wirft.


Wer angesichts dieser Fakten immer noch nicht checkt, daß beide reine Arbeitgeberparteien sind, hat den Schuß nicht gehört und wird sicher dumm sterben.

wtf
27.01.2007, 09:08
Volkspartei ist ein selbstgeklebtes Etikett derjenigen Gruppierungen, die dem Volk nach dem Maul reden.

Die Mehrheit ist aber solide blöd ist. Deshalb ist eine klarsehende Parteien wie die FDP keine Volkspartei, weil sie niemals die Mehrheit in dieser Funny Farm erhalten wird.

SED-Krüppel und NPD-Batzen sind ebenfalls keine Volkspartei, weil sie die extrem Blöden adressieren, die augenblicklich (noch) nicht die Mehrheit repräsentieren, aber daran arbeiten.

Frei-denker
27.01.2007, 09:26
Die FDP ist der politische Arm der Arbeitgeberverbände, der die Übervorteilung der Bevölkerung zugunsten einer Unternehmerminderheit zum Ziel hat.

Während CDU und SPD noch versuchen, der Bevölkerung Theater vorszuspielen, um die Unternehmen begünstigen zu können, vertritt die FDP ungeschminkt die Partikularinteressen der Unternehmerminderheit.

Den Schaden, den die Unternehmerminderheit unserem Land allein durch das initiieren der Masseneinwanderung und EU-Osterweiterung zugefügt hat ist derart, daß man die FDP im Grunde schon als staatsfeindliche Partei bezeichnen kann.

Wer die FDP wählt, hat entweder die Politik überhaupt nicht verstanden oder sucht sich gegenüber der Allgemeinheit Vorteile für seine persönliche Berreicherung auf Kosten der Bevölkerung zu verschaffen.

wtf
27.01.2007, 09:36
Eine abenteuerliche Interpretation, die nur insoweit richtig ist, als die FDP wirtschaftsfreundlich ist.

Sie ist die einzige Partei, die verinnerlicht hat, daß ausgegebenes Geld vorab erwirtschaftet werden sollte. Diese Erkenntnis ist bei allen anderen Parteien unterentwickelt oder gar nicht erst angelegt.

Frei-denker
27.01.2007, 09:53
Die Bezeichnung "wirtschaftsfreundlich" darf wohl als verharmlosende Umschreibung für rücksichtslosen Unternehmer-Opportunismus verstanden werden.

Nicht ohne Grund war z.B. Lambsdorff in ca. 8 Aufsichtsräten. Ein Schalk, wer Böses dabei denkt.

Auch war die FDP während der letzten 40 Jahre in fast allen Regierungen präsent, welche für die hemmungslose Aufnahme von Neuverschuldung verantwortlich waren. Und es waren Leute wie Genscher, die mit dem Scheckheft durch fremde Länder zogen und deutsche Steuergelder in großen Mengen verschenkten. Die These, daß die FDP nur bereits erwirtschaftetes Geld ausgeben will, darf somit als Treppenwitz verstanden werden.

Don
27.01.2007, 10:38
FD ist eben einer derer, die fühlen müssen weil sie nicht hören und verstehen können.
Unter Leitung seiner favorisierten Gesinnungsgenossen denkt er wohl zum propagandistischen Ideologiekader stoßen zu können, real werden sie ihn wohl zum Palettennageln schicken. Staplerschein hat er ja immer noch keinen.

-jmw-
27.01.2007, 12:43
@-jmw-

Wo würdest du denn die FDP einordnen, wenn nicht in der moderaten Mitte.
Ausgehend von der bundesrepublikanischen politischen Befindlichkeit ist die FDP schon fast als radikal zu bezeichnen in dem Sinne, dass ihre Forderungen den meisten zu weit gehen.

mfg

mastermind
28.01.2007, 08:49
Radikal inwiefern, und was geht wem zu weit?

Außerdem halte ich es für grundlegend falsch, die FDP als reine Unternehmerpartei zu bezeichnen. Trotz der Tatsache, dass die FDP nicht allzu viele Mitglieder hat, finden sich in ihr doch sehr unterschiedlich orientierte Leute wieder: Wirtschafts-Liberale, Sozial-Liberale, liberale Menschenrechtsschützer und einfach liberale Freidenker.
Insofern hätte die FDP durchaus das Zeug eine große Partei zu werden, wenn sie sich vordergründig nicht nur mit Wirtschaft beschäftigen würde.
Ich persönlich würde mir das auch wünschen.

-jmw-
28.01.2007, 13:08
Radikal inwiefern, und was geht wem zu weit?
Hmm?
Schrieb ich doch: "Radikal" im Sinne der normalen bundesrepublikanischen politischen Befindlichkeit;
der übergrossen Mehrheit gehen ihre Forderungen schlicht zu weit.


Insofern hätte die FDP durchaus das Zeug eine große Partei zu werden, wenn sie sich vordergründig nicht nur mit Wirtschaft beschäftigen würde.
Die Mehrheit der Deutschen ist nicht liberal, nichtmal so ein bisschen liberal, wie es die FDP ist.
Woher soll das Potential zur "grossen Partei" denn da kommen?

mfg

Ausonius
28.01.2007, 13:47
Die Mehrheit der Deutschen ist nicht liberal, nichtmal so ein bisschen liberal, wie es die FDP ist.
Woher soll das Potential zur "grossen Partei" denn da kommen?


Es sei aber daran erinnert, dass die FDP deutlich stärker war und lange Zeit die einzige dritte Kraft zwischen CDU und SPD. Ich teile deine Ansicht, dass die meisten Deutschen heute nicht liberal sind - zu den Gründungszeiten der FDP waren diese aber noch viel rarer. In der frühen Bundesrepublik war die FDP die Partei der gebildeten, weltoffenen Bürger - was sich besonders in der Figur des Theodor Heuss verdeutlicht. Nur hat sich die FDP seit den 70er Jahren dann leider zu einer Partei entwickelt, deren Politik sich nur noch um die Wirtschaft und deren Förderung dreht. Das ist schade, denn gerade in Punkten wie Innenpolitik etc. kommen immer wieder gute Ansätze von den Liberalen, die aber ein Schattendasein führen. Vor allem hat die FDP durch ihre einseitige Parteinahme gegenüber Besserverdienern von der integrativen Kraft eingebüßt, die sie in den Nachkriegsjahren noch hatte.

Schleifenträger
28.01.2007, 13:50
Volkspartei ist ein selbstgeklebtes Etikett derjenigen Gruppierungen, die dem Volk nach dem Maul reden.

Der erste Teil stimmt teilweise. Es ist ein Etikett, allerdings weder selbstgeklebt noch selbstgestrickt, sondern Teil einer Dauerkampagne der Kapitallakaien in Politik und Medien, welche den Leuten die VolksMEINUNG BILDen, welche dann im Gelaber der Parteien wiedererkannt wird, wodurch die ursprüngliche Lüge, "Volkspartei" zu sein, zur selbstbewahrheitenden Prophezeiung wird.

Die Wahlergebnisse belegen das.

Der Patriot
28.01.2007, 14:06
Die FDP könnte sehrwohl über 20% kommen, nur wählen viele, welche FDP-Politik wollen aus Dummheit oder Gewohnheit die CDU.

Preuße
28.01.2007, 15:48
Wenn man sich mal die Wahlbeteiligung anschaut, verdient keine Partei den Zusatz Volkspartei, denn die Wahlbeteiligung ist extrem schwach. Diese ist nur so schlecht, weil unserer "etablierten" Parteien eine extrem beschissene und verlogegene Politik machen und nur darauf aus sind, ihre Macht zu erhalten. Demnach hat nicht mal die Hälfte der Bevölkerung CDU/CSU und SPD gewählt, und eine Organisation mit 600000 Mitglieder kann man doch nicht als Volkspartei bezeichnen. Eine Volkspartei müsste m.E. nach mind. 1 Million Mitglieder haben und 50% der Wählerstimmen bekommen! Und das schafft nun wirklich keine unserer "etablierten" Parteien.

Gruß Preuße

Verrari
28.01.2007, 17:41
Vor der letzten Bundestagswahl hatte ich den Müntehering in einem Fernsehinterview gesehen (und gehört) als er wörtlich sagte: "Jetzt hat der Souverän" das Wort".
Wen er damit gemeint haben könnte ist mir bis heute nicht klar.... ;)

Preuße
28.01.2007, 19:31
Vor der letzten Bundestagswahl hatte ich den Müntehering in einem Fernsehinterview gesehen (und gehört) als er wörtlich sagte: "Jetzt hat der Souverän" das Wort".
Wen er damit gemeint haben könnte ist mir bis heute nicht klar.... ;)

Was ich bei Münte am lustigsten fand war die Äußerung, dass man eine regierende Partei danach beurteilen soll was sie im Wahlkampf gesagt hat! Warum es um eine solche Äußerung keine Aufregung gab, versteh ich bis heute nicht ganz! Bei Nitzsche hat sich jeder noch so unwichtige Politiker aufgeregt!

Gruß Preuße

007basti
29.01.2007, 12:39
Die Mehrheit der Deutschen ist nicht liberal, nichtmal so ein bisschen liberal, wie es die FDP ist.
Woher soll das Potential zur "grossen Partei" denn da kommen?


Ich geb die recht, da die FDP (wie oben gesagt) weder das konservative Gesellschaftsbild noch eine linke Wirtschaftspolitk vertritt wird sie nicht über die 15%-Marke kommen.

-jmw-
29.01.2007, 14:33
Ich geb die recht, da die FDP (wie oben gesagt) weder das konservative Gesellschaftsbild noch eine linke Wirtschaftspolitk vertritt wird sie nicht über die 15%-Marke kommen.
Eben.
Da bräuchte es schon einen tiefgreifenden Mentalitätswandel.
Und wenn der kommt, dann hoffe ich persönlich nur, dass er nicht auf Stufe FDP-Schmalspur-Liberalismus stehen bleibt.

mfg

Haloperidol
01.02.2007, 08:32
Die FDP könnte sehrwohl über 20% kommen, nur wählen viele, welche FDP-Politik wollen aus Dummheit oder Gewohnheit die CDU.

Du neigst dazu die FDP mit der FPÖ zu verwechseln, aber ich würde es durchaus erfrischend finden, falls sich HC Strache jetzt auch noch outen würde.

McDuff
01.02.2007, 11:41
Warum sind in Deutschland SPD und CDU/CSU Volksparteien und die restlichen Parteien nicht?



Weil sie so oft behauptet haben Volksparteien zu sein, daß sei es jetzt selbst schon glauben.

007basti
02.02.2007, 15:52
Weil sie so oft behauptet haben Volksparteien zu sein, daß sei es jetzt selbst schon glauben.

Na ja anscheinend kommen diese beiden parteien die letzten 60 Jahre regelmäßig über 35% Marke: Und meine Frage lautet, warum das so ist.

Pfeifenraucher
05.02.2007, 17:51
Na ja anscheinend kommen diese beiden parteien die letzten 60 Jahre regelmäßig über 35% Marke: Und meine Frage lautet, warum das so ist.

Weil sie keine Einzelinteressen in der Politik vertreten (wie z. B. die FDP als verlängerter Arm der Wirtschaftsverbände).

alberich1
06.02.2007, 11:41
Der Begriff " Volksparteien" ist doch total propagandistisch und absichtlich irrefuehrend.
Eine Volkspartei muesste dem Namen nach die Interessen des Volkes vertreten.
Tatsaechlich vertreten CDU und SPD ausschliesslich die Interessen der Wirtschaft.
Die Poestchen-Lobbyisten im Bundestag sprechen doch fuer sich.

Volksverdummungsparteien waere der geeignete Begriff.

007basti
06.02.2007, 13:22
Weil sie keine Einzelinteressen in der Politik vertreten

Wie gesagt, sie vertreten je ein Weltbild, dass der deutschen Mentalität entspricht, die SPD die linke Wirtschaftspolitik, die CDU die konservative Gesellschaftspolitik.