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Vollständige Version anzeigen : Antiideologismus



kotzfisch
26.01.2007, 11:03
Wenn schon Idelogie,dann bitte Antiideologismus.

Wie dämlich muß man eigentlich sein, den großen,gescheiterten Idelogien des 19 bzw. 20 Jahrhunderts noch anzuhängen?

Wie unglaublich indolent und ignorant muß man sein, um heute noch Kommunist oder Nazi zu sein?

Aus welcher finsteren Quelle der Dummheit und des Aberglauben speisen sich denn heute die Anhänger des in politische Form gegossenen Wahnsinns des aufkommeneden Faschismus des 21 ten Siecles, des Ökologismus?

Esoterik-Welterrettungswahn-Sendungsbewußtsein aus psychotischer Quelle?

Das Ende
26.01.2007, 11:12
Wenn schon Idelogie,dann bitte Antiideologismus.

Wie dämlich muß man eigentlich sein, den großen,gescheiterten Idelogien des 19 bzw. 20 Jahrhunderts noch anzuhängen?

Wie unglaublich indolent und ignorant muß man sein, um heute noch Kommunist oder Nazi zu sein?

Aus welcher finsteren Quelle der Dummheit und des Aberglauben speisen sich denn heute die Anhänger des in politische Form gegossenen Wahnsinns des aufkommeneden Faschismus des 21 ten Siecles, des Ökologismus?

Esoterik-Welterrettungswahn-Sendungsbewußtsein aus psychotischer Quelle?

Ich gebe dir nicht Unrecht, aber:

Deine Argumentation benutzen die von dir genannten Ideologien auch gerne. Wo ist den jetzt der Unterschied?

Den fett unterlegten Satz hätte ich doch gern ein bischen näher erläuert wenn dies möglich wäre.

kotzfisch
26.01.2007, 11:32
Was? wer ideologisch argumentiert,hat doch von Hause aus unrecht-keine Frage.
Seine Argumente sind sozusagen aus dem historischen Kontext heraus vorkontaminiert und also wertlos.

Esoterik?Ja nun, die Weltuntergangsindustrie bedient sich derselben als moderner Aberglaube um monströse Schwindeleiene durchzuzuiehen: Stichwort Klimaschwindel,Treibhauslügen Ökosteuern.

Die dummgehaltene Öffentlichkeit machts mit.

Schleifenträger
26.01.2007, 11:43
Wie dämlich muß man eigentlich sein, den großen,gescheiterten Idelogien des 19 bzw. 20 Jahrhunderts noch anzuhängen?

Wie dämlich muß man sein, noch der einige Jahrhunderte älteren bürgerlichen Ideologie anzuhängen? Und dabei der idiotischen MEINUNG zu sein, selbst keine Ideologie zu haben?

Das kann nur an einem Bildungsmangel bzw. ausgeprägter bundesdeutscher BILDung liegen, wenn man nämlich die Bedeutung des Wortes Ideologie nicht kennt. Hier ein wenig Nachhilfe:


Ideologie, f., System von Ideen, Vor*stellungen, Begriffen, das in den verschied. Formen des gesellschaftl. Bewußtseins zum Ausdruck kommt (in d. Philosophie, Politik, Moral, Kunst, Religion); wird letzten Endes durch d. Bedingungen des materiellen Lebens d. Gesellschaft bestimmt, ist eine Widerspiegelung des gesellschaftl. Seins im Bewußt*sein d. Menschen u. wirkt ihrerseits aktiv auf d. Entwicklung d. Gesellschaft ein, fördert (progres*sive I.) od. hemmt (reaktion. I.) d. Entwicklung; die herrschende Ideo*logie bringt d. Interessen d. herr*schenden Klasse zum Ausdruck u. verteidigt sie; der ideolog. Kampf gehört zu d. Grundformen des Klassenkampfes

Wer jetzt weiter von "Antiideologie" weiterfaselt, sollte sich zu seinem eigenen Vorteil mal einem Psychiater vorstellen. Bei derart schwerwiegender Intelligenzminderung springen bestimmt eine Rente, ein Behindertenausweis und Steuervergünstigungen heraus.

Das Ende
26.01.2007, 11:56
Was? wer ideologisch argumentiert,hat doch von Hause aus unrecht-keine Frage.
Seine Argumente sind sozusagen aus dem historischen Kontext heraus vorkontaminiert und also wertlos.


Mhh ich denke diese pauschale ablehnung der Ideologien, macht daraus auch wieder eine Ideologie.

Ich denke Ideologien haben besonders die Eigenschaft, auf andere Meinung bzw, Fragen oder Hinterfragungen allergisch zu reagieren und diese Meinungen als pauschal schlecht zu beurteilen. Begibst du dich da nicht auf das selbe "Eis"?

Der historische Kontekt wie du auch schön in diesem Forum lesen kannst ist nie 100%ig klar ausgearbeitet worden.

Ich sage es jetzt einfach mal so: Ich denke man solle jeder sache erst einmal aufgeschlossen und neugierig entgegenstehen und danach für sich abwägen welche "Teile" man für sich benutzen möchte. Eine Versteifung auf eben nur eine Sache (Ideologie sowie deine Antiideologie) würde ich eher ablehen. Denn wie schnell bist du soweit andere Meinungen unterdrücken zu wollen?

Oder verstehe ich dich falsch.?:) (Passiert mir öfters)



Esoterik?Ja nun, die Weltuntergangsindustrie bedient sich derselben als moderner Aberglaube um monströse Schwindeleiene durchzuzuiehen: Stichwort Klimaschwindel,Treibhauslügen Ökosteuern.

Die dummgehaltene Öffentlichkeit machts mit.


Was hat die Weltuntergangsindustrie mit Esoterik zu tun?

Esoterik (von griechisch εσωτερικός, esoterikós, „innerlich“), ist, in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs, die Lehre oder Wissenschaft des Geheimen. Gegensatz: Exoterik (i.S.v. öffentlichem Wissen). Im Allgemeinen ist damit die Lehre über alles nicht-sinnliche, nicht-physikalische bezeichnet, im Gegensatz zur Naturlehre oder Naturwissenschaft, der 'Lehre der Natur'.


Du siehst es ist ein sehr allgemeiner Begriff, auch nicht auf eine Sache angewannt werden kann.

Also ich bin auch etwas in Esoterik bewandert und ich glaube weniger an diese Lügen.

Ich schätze du meinst die Scharlatane, die jedes Jahr den Weltuntergang vorraussagen um viel Kohle für "talismane" zu bekommen, die Unheil abwenden soll.

Es ist so wie nahezu überall auf der Welt es gibt 90% Scharlatane. Man muss gut suchen um die restlichen 10% zu finden.

kotzfisch
26.01.2007, 11:57
@ seifenträger

Dein kommunistischer Unsinn interessiert hier niemanden.

Das Du ein schwer persönlichkeitsgestörter Mensch bist, hast Du mit Deinen zahllosen Bekenntnissen zu einer der mörderischsten Ideologien des 20 Jahrhunderts hinreichend bewiesen.An sich sollte man sich mit Verfassungsfeinden wie Dir nicht auseinandersetzen.Es sei denn,über den Staatsanwalt.

kotzfisch
26.01.2007, 11:59
@Das Ende: Ich meinte die Weltuntergangslyrik, wie sie medial abgespult und gerne von den Konsumenten geglaubt wird.Da gehört das Treibhaus ebenso dazu, wie früher die großen Ideologien politischer Natur.

Ein nettes Fundstückchen zur IDEOTIE ideologischer Position:


Vergangene Woche begegneten wir einer Anti-Israel-Kundgebung in München. Zu unserer Freude war sie viel kleiner als die in Berlin. Das Häuflein, dass auf dem Odeonsplatz versammelt war, bestand aus unentwegten Politaktivisten, die größtenteils schon Jahrzehnte Kampferfahrung auf dem Buckel hatten. Dennoch blieben wir ein Weilchen stehen und staunten über die Zusammensetzung der Demonstranten. Manche riefen "Hoch Hisbollah!" andere schwenkten Pace-Fahnen, Halbmond und Stern waren auf Transparenten zu sehen, Tauben und Maschinenpistolen. Tief verschleierte Frauen liefen neben jungen Männern mit Basecap und Muscle-Shirt. Ähnliche multikulturelle Mischungen sahen wir auf Fotos von den großen Demonstrationen in London und anderen Städten Europas und Nordamerikas. Sozialistisches Rot einträchtig neben dem islamistischen Grün. Die einen rufen nach Frieden, die anderen nach Vernichtung Israels. Diese merkwürdige Allianz ist zwar nicht mehr ganz frisch. Man kennt solche Bilder von früheren Demonstrationen gegen den Afghanistan-Krieg oder gegen George W. Bush. Aber als wir das weltanschauliche Gemenge so leibhaftig vor uns sahen, waren wir doch ziemlich sprachlos.

Da liefen Anarchos, die es bereits für nackten Faschismus halten, wenn sie ihr Straßenbahnticket vorzeigen müssen, neben Menschen für die Atheismus ein Schwerverbrechen darstellt. Kämpferinnen gegen männliche Formen in der Grammatik marschierten neben Kämpfern gegen weibliche Teilnahme am Schulunterricht. Was geht in Linken vor, die Arm in Arm mit den reaktionärsten klerikal-faschistischen Kräften der Welt marschieren?

Die Verbrüderung mit den Djihadisten, die Blindheit gegen deren offene Bekenntnisse zu anti-humanen Zielen und Methoden, kennzeichnen einen Tiefpunkt linker Verwirrung. Der Identität stiftende anti-faschistische Pathos ist zur folkloristischen Tünche verkommen. Und das leider nicht nur bei den extremistischen Spinnern, die unermüdlich demonstrieren. Bei der Münchnern Kundgebung waren auch Vertreter von PDS und WASG zugegen. Und prominente Sozialdemokraten, darunter Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, ereifern sich öffentlich mehr über den Waffengang Israels als über die Raketenangriffe islamistischer Milizen. Blätter, die stets am Puls des linksliberalen Mainstreams schreiben, wie "Stern" und "Süddeutsche Zeitung" empören sich über die Heftigkeit israelischer Militärschläge und ignorieren, dass das Land von fanatischen Feinden umgeben ist, die es auslöschen wollen.

Wenn wir so etwas lesen, fragen wir uns oft, wie wohl die Kommentare ausfielen, wenn etwa die österreichische FPÖ eine Miliz aufstellen würde, die mit Raketen über den Inn auf Passau und Altötting feuert. Die mangelnde Empathie für die Lage der einzigen echten liberalen und rechtsstaatlichen Demokratie im Nahen Osten ist beklemmend. Wie kommt es, dass Linke sich lieber mit mörderischen Gotteskriegern solidarisieren als mit Israel?

Historiker und Islamwissenschaftler haben ausführlich beschrieben, dass Islamisten zentrale Muster des nationalsozialistischen Antisemitismus übernommen haben. Hitlerdeutschland hat sie im Nahen Osten nicht nur mit Waffenlieferungen und diplomatischer Hilfe unterstützt, sondern auch ideologisch aufgerüstet. Die neuen Feinde, gegen die sich Israel wehren muss, sind in vieler Hinsicht die alten. Eigentlich müssten alle linken Alarmglocken läuten. Stadtessen orientiert man sich lieber an Karl May als an Karl Marx und idealisiert bärtige Turbanträger als edle Wilde, die sich gegen arrogante jüdische Kolonialisten zu Wehr setzen.

Der linke Grimm gegen Israel, ruft bereits Unterstützer auf den Plan, deren Applaus nachdenklich machen sollte. Anfang dieser Woche rief die NPD zur "Solidarität mit Heidemarie Wieczorek-Zeul" auf. Wer weiß, wer in Zukunft noch alles gemeinsam für "Frieden" demonstrieren wird. Mischt man im Farbkasten Rot und Grün, kommt Braun dabei heraus.

Forumsname
26.01.2007, 12:09
Was? wer ideologisch argumentiert,hat doch von Hause aus unrecht-keine Frage.
Das ist falsch. Ideologen können in einigen Dingen durchaus recht haben, allerdings sind sie bei Analysen nicht in der Lage, andere Dinge, die ihrem ideologischen Weltbild nicht ent- oder gar widersprechen, zu beachten.


Esoterik?Ja nun, die Weltuntergangsindustrie bedient sich derselben als moderner Aberglaube um monströse Schwindeleiene durchzuzuiehen: Stichwort Klimaschwindel,Treibhauslügen Ökosteuern.

Die dummgehaltene Öffentlichkeit machts mit.

Ach? Es gibt also keinen Klimawandel? Wie erklärst du dann z.B. steigende Durchschnittstemperaturen?

kotzfisch
26.01.2007, 12:10
Bruharharhar..........besser kann man ideologische Wirrköpfe (deren Vorzeichen man beliebeig austauschen kann) nicht bloßstellen.

Aus deen Augen Lachtränen wisch.....

Na Seifenschale-wirfst Du noch ein bißchen mit persönlichen Invektiven und Dreck nach mir?

Bruharharhar.....Du Wicht.

kotzfisch
26.01.2007, 12:14
Ach? Es gibt also keinen Klimawandel? Wie erklärst du dann z.B. steigende Durchschnittstemperaturen?

Im Rahmen der normalen Klimavariabilität muß ich 0,4-0,6 Grad in 100 (!) Jahren nicht erkären.Erklär mir mal, warum zwischen 1940 und 1975 die Temperatur um eben jenen Betrag fiel,obwohl die CO2 Emissionen sich in jenem Zeitraum versechsfachten?Klimawandel ist IMMER!Gleichgewicht ist eine anthropogene Fiktion!

Und, ja- ich gestehe ein: Idelogen können auch mal rechthaben- wenn sie die Uhrzeit ansagen zb.

Sonst schon nicht.Frag Popper!

Das Ende
26.01.2007, 12:23
Ach? Es gibt also keinen Klimawandel? Wie erklärst du dann z.B. steigende Durchschnittstemperaturen?

Im Rahmen der normalen Klimavariabilität muß ich 0,4-0,6 Grad in 100 (!) Jahren nicht erkären.Erklär mir mal, warum zwischen 1940 und 1975 die Temperatur um eben jenen Betrag fiel,obwohl die CO2 Emissionen sich in jenem Zeitraum versechsfachten?Klimawandel ist IMMER!Gleichgewicht ist eine anthropogene Fiktion!

Und, ja- ich gestehe ein: Idelogen können auch mal rechthaben- wenn sie die Uhrzeit ansagen zb.

Sonst schon nicht.Frag Popper!

Mal eine Frage. Wie definierst du Ideologie?

Forumsname
26.01.2007, 12:29
Ach? Es gibt also keinen Klimawandel? Wie erklärst du dann z.B. steigende Durchschnittstemperaturen?

Im Rahmen der normalen Klimavariabilität muß ich 0,4-0,6 Grad in 100 (!) Jahren nicht erkären.Erklär mir mal, warum zwischen 1940 und 1975 die Temperatur um eben jenen Betrag fiel,obwohl die CO2 Emissionen sich in jenem Zeitraum versechsfachten?Klimawandel ist IMMER!Gleichgewicht ist eine anthropogene Fiktion!

Das kann leicht erklärt werden, schließlich wirken die Treibhausgase langfristig. Das heißt nichts anderes, als das es nicht sofort mit dem Ausstoß solcher Gase eine Erwärmung einsetzt, sondern zeitversetzt.
Selbstverständlich gibt es einen natürlichen Klimawandel, aber es stellt sich trotzdem die Frage, inwieweit der derzeitige und prognostizierte Klimawandel auf menschliche Ursachen zurückzuführen ist. Es ist kaum vorstellbar, das die gigantische Menge CO2´s keinen Einfluß haben sollen, stattdessen erscheint es logisch das so der natürliche Treibhauseffekt verstärkt wird.


Und, ja- ich gestehe ein: Idelogen können auch mal rechthaben- wenn sie die Uhrzeit ansagen zb.

Sonst schon nicht.Frag Popper!
Ideologen haben "lediglich" ein begrenztes Weltbild, und sind nicht in der Lage, Dinge ausserhalb ihres weltbildes wahrzunehmen. Das heißt aber nicht, das sie automatisch in allen Punkten unrecht haben.

Und was genau schrieb denn Popper dazu?

kotzfisch
26.01.2007, 12:36
Die offenen Gesellschaft und ihre Feinde- schon mal gehört?
Pflichtlektüre.

Und zu AGW (anthopogenic global warming): Schwachsinn.

Lies die Stränge unter Ökologie.Ich habe keine Lust, dies nochmal auszubreiten.

Mach Dich ertsmal sachklundig.Und als kleiner provokanter Unterschieber:
Es geht stts die Temp. nach onen ,dann erst das CO2.Kausalität-Korrelation?

Ja,ja.

Ach ja: Idelogie: fest gefügtes politisches,religiöses oder weltanschauliches (Psychonanalyse oder Treibhaushysterie oder Ökologismus) Wahngebäude,
das Fakten, die ihm widersprechen nahtlos zu dessen Bestätigung heranzieht und in sich also selbstreferenziell und unwiderlegbar ist.

In diesem Sinne also (wissenschaftstheoretisch gesprochen) irrelevant ist, obwohl solche "Modelle" gerne Wissenschaftlichkeit für sich beanspruchen (Scientology,Psychoanalays,MLeninismus,Treibhausun sinn etc.)

kotzfisch
26.01.2007, 12:36
ähh-sachkundig reichte auch.häheä

-jmw-
26.01.2007, 13:01
Wenn schon Idelogie,dann bitte Antiideologismus.
Wie kann man sich im Profil "liberal" nennen und gleichzeitig gegen Ideologien wettern?
Der Liberalismus ist doch auch eine!

mfg

Schleifenträger
26.01.2007, 13:54
Wie kann man sich im Profil "liberal" nennen und gleichzeitig gegen Ideologien wettern?

Indem man nicht weiß, was Ideologie heißt. In der DDR hat das jedes Kind in der Schule gelernt, wenn's Einige auch nicht verstanden haben.

kotzfisch
26.01.2007, 14:07
Liberalismus den ich meine, ist keine Ideologie.
Seifenschale: Du hast nichts verstanden.
Macht aber nichts.Das wird schon.

-jmw-
26.01.2007, 14:19
Liberalismus den ich meine, ist keine Ideologie.
Der Liberalismus ist eine politisch-ökonomisch.rechtstheoretische Ideenlehre - und damit Ideologie.
Da gibt's m.E. wenig dran zu deuteln.
Sicher kanst Du den Begriff privat anders verstehen, jedoch zeigt sich an diesem Faden klar, dass sowas meist zu Missverständnissen führt.

mfg

Schleifenträger
26.01.2007, 14:57
Sicher kanst Du den Begriff privat anders verstehen ...

Wie er ja auch den Begriff Ideologie offensichtlich privat anders versteht.

Man kann natürlich zum Reichstag Jauchengrube und zur Jauchengrube Reichstag sagen, wird aber auf Mißverständnisse stoßen und Ärger mit der Staatsmacht bekommen, wenn man plant, die ganze Scheiße im Reichstag endgültig zu entsorgen oder dafür zu sorgen, daß die Politiker sicher in der Jauchengrube landen.

Durch seine Privatsprache wird der Diskussion die Kommunikationsbasis entzogen.

-jmw-
26.01.2007, 15:11
Durch seine Privatsprache wird der Diskussion die Kommunikationsbasis entzogen.
Eben, das isses.

kotzfisch
26.01.2007, 16:12
Unsinn- duch persönliche Anfeindung wird der Diskussion die Grundlage entzogen.

Ich hätte irgend etwas im Profil anklicken können: es geht nicht um Euch oder mich als Personen, sondern um das Thema.Die gnadenlose Abrechnung Poppers in "die offenen Gesellschaft und ihre Feinde" mit dem Unsinn des Marxismus ist das was ich meine, wenn man von der Fundamentalkritik,ja der logischen Widerlegung einer
Ideologie spricht.

Schleifenträger
26.01.2007, 16:30
Die gnadenlose Abrechnung Poppers ...

Popper? Das war doch der Schwachkopf, der dogmatisch zur Überprüfung von Erkenntnissen deren Falsifizierbarkeit forderte, also von einer nicht falsifizierbaren eigenen ewigen Wahrheit ausging, gleichzeitig aber die Erkenntnis jeder anderen Wahrheit ausschloß.

Kein Wunder, wenn der bei dieser Herangehensweise noch weiteren Unsinn ausheckte.

Was im Kapitalismus so alles Philosophie genannt wird, jammert den Hund mitsamt der Hütte.

Sauerländer
26.01.2007, 16:33
Ein Mensch (so nehme ich zumindest an), der sich selbst als liberal bezeichnet, zum -vermutlich antiislamisch motivierten- Kauf dänischer Produkte aufruft und sich dann "gegen Ideologien" wendet - das hat schon beinahe realsatirischen Charakter.:rolleyes:

kotzfisch
26.01.2007, 16:42
Ein Mensch, so nehme ich einmal an, der Hammer und Sichel in der Flagge führt,den kann man sowieso nicht ernst nehmen.Gell,Reichsverweser?

Seifenschale: Es tut mir leid für Dich , dass Du Popper nicht verstanden hast- das ist nicht allen gegeben.Sorry.

Und Tschüß.

Sauerländer
26.01.2007, 16:44
Ein Mensch, so nehme ich einmal an, der Hammer und Sichel in der Flagge führt,den kann man sowieso nicht ernst nehmen.
Eine ohne Zweifel bequemes Konzept.

Bleib dabei - und werde irgendwann unangenehm überrascht...:D

kotzfisch
26.01.2007, 17:07
Doch nicht von Dir.Reichts bei Dir vielleicht mal zu einer sachbezogenen Aussage, oder genügt es Dir, wenn Du Dich an denm Etikett Liberal hochziehst?Bißchen ärmlich was?Sag doch mal etwas zu den grossen ideologischen Menschenverführern des XX
Jahrhunderts.

Schleifenträger
26.01.2007, 17:16
Sag doch mal etwas zu den grossen ideologischen Menschenverführern des XX Jahrhunderts.

Du meinst Ebert, Hindenburg, Hitler, Adenauer usw.?

Bürgerliche Ideologen wie Du, mit einer gewissen Sreuung und einem Extrem.

Sauerländer
26.01.2007, 17:18
Doch nicht von Dir.Reichts bei Dir vielleicht mal zu einer sachbezogenen Aussage, oder genügt es Dir, wenn Du Dich an denm Etikett Liberal hochziehst?Bißchen ärmlich was?Sag doch mal etwas zu den grossen ideologischen Menschenverführern des XX
Jahrhunderts.
Was soll ich zu denen sagen? Die haben sich in wesentlichen Punkten als für ihre Führunsposten nicht qualifiziert erwiesen, im Ansatz richtige Ideen verhunzt und damit das Deutsche Reich wie auch Russland bzw die Sowjetunion... nicht unbedingt weitergebracht.
Aber das trällern uns unsere Volksempfänger heute von früh bis spät vor, mit dem dem Ergebnis, dass alle möglichen Leute meinen, mit der Distanzierung von Kommunismus wie Faschismus sei Ideologiefreiheit hergestellt - daher halte ich es für dringlicher, sich mit der Ideologie zu befassen, die in unserer Gesellschaftsordnung nicht permanent angeprangert wird (weil sie ihr zugrunde liegt), und die uns munter auf die Neuauflage der anderen beiden zusteuern lässt.

kotzfisch
26.01.2007, 17:20
Vergiß mal mein "liberal" Etikett Seifenschale: was bitte ist ein bürgerlicher Ideologe?

Reichschaosmeister- welche im Ansatz richtige Idee meinst Du denn?

arnd
26.01.2007, 17:25
Ich bezeichne mich auch als liberal -es stimmt das dies auch eine Weltanschauung ist. Allerdings bin ich eben genau aus diesem Grunde offen für andere Ideologien.
Im Gegensatz dazu sehen Kommunisten und Nationalsozialisten in ihrer Ideologie die einzige Lösung aller Menschheitsfragen und bekämpfen den Liberalismus erbarmungslos.

kotzfisch
26.01.2007, 17:26
Es ist ein way of life ,keine Ideologie.

Sauerländer
26.01.2007, 17:31
Reichschaosmeister- welche im Ansatz richtige Idee meinst Du denn?
Zum einen die, dass es Irrsinn ist, Wirtschaft als blinden, nicht organsierten Prozess ablaufen zu lassen und sich davon irgendetwas anderes als ein vollständiges Chaos zu erwarten.
Zum anderen die, dass die Menschheit nunmal aus Gemeinschaften besteht, die über lange Zeit gewachsen sind und daher einen Eigenwert besitzen, der weder einem angeblichen linearen Fortschritt in der Geschichte noch einem jeder Gemeinschaftsprägung vorgeschalteten "reinen" Individuum geopfert werden darf.

Ersteres wurde (entartend) zum geschichtsdeterministischen, den ursprünglichen Impuls entstellenden, die Entfremdung des Menschen in keiner Weise aufhebenden etatistischen Kommunismus.
Zweiteres wurde zu imperialistischer Rassentheorie entstellt.

Das eine ist eher der antiliberale Widerstand der Unterschicht, das andere eher der des Mittelstands.

Beides in die Irre gegangen - aber im Ursprung liegt beidem ein berechtiger Impuls zugrunde.

Efna
26.01.2007, 17:41
Wenn schon Idelogie,dann bitte Antiideologismus.

Wie dämlich muß man eigentlich sein, den großen,gescheiterten Idelogien des 19 bzw. 20 Jahrhunderts noch anzuhängen?

Wie unglaublich indolent und ignorant muß man sein, um heute noch Kommunist oder Nazi zu sein?

Aus welcher finsteren Quelle der Dummheit und des Aberglauben speisen sich denn heute die Anhänger des in politische Form gegossenen Wahnsinns des aufkommeneden Faschismus des 21 ten Siecles, des Ökologismus?

Esoterik-Welterrettungswahn-Sendungsbewußtsein aus psychotischer Quelle?

Aber im Prinzip ist Antiideologismus auch eine Ideologie.

Schleifenträger
26.01.2007, 17:42
... was bitte ist ein bürgerlicher Ideologe?

Er vertritt die bürgerliche Ideologie. Diese ist die Ideologie des kapitalistischen Systems. Ihre Grundelemente sind Egoismus und Individualismus, weiter gehören dazu die Freiheit von jeder moralischen Schranke und Ablehnung aller Zwänge (für sich), der Hedonismus und damit im Zusammenhang das Streben nach materiellen Gütern als Lebensziel und zudem die Ablehnung aller kollektivistischen Ideologien, insbesondere des Kommunismus.

-jmw-
26.01.2007, 18:20
Popper? Das war doch der Schwachkopf, der dogmatisch zur Überprüfung von Erkenntnissen deren Falsifizierbarkeit forderte
Das ist so nicht ganz richtig.
Der Herr Popper meinte im engeren Sinne nur Fragen der empirischen Natur- und Sozialwissenschaften;
für nichtempirische Wissenschaften war der Falsifikationismus eher weniger vorgesehen.


also von einer nicht falsifizierbaren eigenen ewigen Wahrheit ausging
Jain.
Wissenschaftstheorie ist nunmal keine empirische Wissenschaft, sondern Methodik, entsprechend gilt oben geschriebenes.

(Darüberhinaus hat der Herr Popper durchaus nicht verneint, dass auch sein Kritischer Rationalismus nur ein Modell und damit u.U. auch fallibel sei.)


gleichzeitig aber die Erkenntnis jeder anderen Wahrheit ausschloß.
Nein, nicht JEDER Wahrheit.
Er schloss aus die Wissenschaftlichkeit empirischer Aussagen, die so gestrickt werden, dass sie nicht falsifiziert werden können.

mfg

-jmw-
26.01.2007, 18:23
Es ist ein way of life ,keine Ideologie.
Ideologie heisst Ideenlehre.
Der Liberalismus hat und ist eine Ideenlehre.
Und also hat und ist er eine Ideologie.
Ganz einfach.
Nichtideologisch wäre er, beruhte er nicht auf Ideen.
Und ganz gleich, wie man zum Liberalismus nun steht, man wird nicht verneinen können, dass durchaus es ein ausgebautes liberales Ideengebäude gibt.

mfg

-jmw-
26.01.2007, 18:25
Er vertritt die bürgerliche Ideologie. Diese ist die Ideologie des kapitalistischen Systems. Ihre Grundelemente sind Egoismus und Individualismus, weiter gehören dazu die Freiheit von jeder moralischen Schranke und Ablehnung aller Zwänge (für sich), der Hedonismus und damit im Zusammenhang das Streben nach materiellen Gütern als Lebensziel und zudem die Ablehnung aller kollektivistischen Ideologien, insbesondere des Kommunismus.
Von den sieben Kriterien treffen auf mich bloss drei zu.
Hmm...
Wäre ich damit nur ein halber "bürgerlicher Ideologe"?
Irgendwas passt da nicht... :)

Schleifenträger
26.01.2007, 20:19
Von den sieben Kriterien treffen auf mich bloss drei zu.
Hmm...
Wäre ich damit nur ein halber "bürgerlicher Ideologe"?
Irgendwas passt da nicht... :)

Nun, in der Medizin werden Krankheiten auch dann diagnostiziert, wenn nicht alle Symptome, welche die Erkrankung hervorrufen kann, zutreffen, während die fehlenden Symptome dennoch bei dieser Krankheit häufig und durch sie verursacht auftreten.

Beverly
26.01.2007, 22:09
Ein Mensch (so nehme ich zumindest an), der sich selbst als liberal bezeichnet, zum -vermutlich antiislamisch motivierten- Kauf dänischer Produkte aufruft und sich dann "gegen Ideologien" wendet - das hat schon beinahe realsatirischen Charakter.:rolleyes:

lass das "beinahe" weg, es IST Realsatire :)

Beverly
26.01.2007, 22:46
Seifenschale: Es tut mir leid für Dich , dass Du Popper nicht verstanden hast- das ist nicht allen gegeben.Sorry.

Und Tschüß.

Ja, dir und den meisten anderen Komikern, die mit dem Etikett "liberal" im Internet unterwegs sind, ist es auch nicht gegeben, Popper sowie "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" zu verstehen.
Die Probleme fangen damit an, dass Popper eine grundsätzlich richtige Kritik an holistischen Ideologien - Faschismus, Kommunismus - übte, er dabei aber den Liberalismus vergaß. "Kritischer Rationalismus" und das Beharren auf den Rechten des Individuums werden oft mit "Liberalismus" gleichgesetzt und viele Menschen, die beides praktizieren, nannten sich oft selbst "Liberale" oder wurden so bezeichnet.
Die kalte Dusche kam mit dem Neoliberalismus, der geradezu die Verabsolutierung einer "liberalen" Ideologie auf seine Fahnen geschrieben hat. Diese "Pest des 21. Jahrhunderts" ist weder mit kritischem Rationalismus noch mit den Rechten des Individuums vereinbar, da ihre "Marktordnung" für alle durchgesetzt werden soll und das Individuum außerhalb der Teilnahme am Markt keinerlei Rechte mehr hat. Schon mal was von "Globalisierung" gehört? Schon in der Wortwahl steckt Holismus par excellence drin und wie viele Rechte das Individuum darin hat, lass dir am besten von chinesischen Wanderarbeitern erzählen.
Man kann auch sagen, mit dem Neoliberalismus ist der Liberalismus nach einem Flirt mit der Arbeiterbewegung - "sozialliberal" -, der den Wohlfahrtsstaat und die Demokratie zeugte, zu seinen Ursprüngen als Rechtfertigungsideologie der Bourgeoisie zurück gekehrt.

Beverly
26.01.2007, 22:52
Mehr darüber, warum der Liberalismus alles andere als "liberal" ist, in einem lesenswerten Essay auf

http://www.trend.infopartisan.net/trd1098/t201098.html

Beverly
27.01.2007, 09:41
Zitat von kotzfisch [Beitrag anzeigen]
Reichschaosmeister- welche im Ansatz richtige Idee meinst Du denn?


Zum einen die, dass es Irrsinn ist, Wirtschaft als blinden, nicht organsierten Prozess ablaufen zu lassen und sich davon irgendetwas anderes als ein vollständiges Chaos zu erwarten.
Zum anderen die, dass die Menschheit nunmal aus Gemeinschaften besteht, die über lange Zeit gewachsen sind und daher einen Eigenwert besitzen, der weder einem angeblichen linearen Fortschritt in der Geschichte noch einem jeder Gemeinschaftsprägung vorgeschalteten "reinen" Individuum geopfert werden darf.

Ersteres wurde (entartend) zum geschichtsdeterministischen, den ursprünglichen Impuls entstellenden, die Entfremdung des Menschen in keiner Weise aufhebenden etatistischen Kommunismus.
Zweiteres wurde zu imperialistischer Rassentheorie entstellt.

Das eine ist eher der antiliberale Widerstand der Unterschicht, das andere eher der des Mittelstands.

Beides in die Irre gegangen - aber im Ursprung liegt beidem ein berechtiger Impuls zugrunde.

Für mich stellt sich die Geschichte der Moderne - seit den Revolutionen von 1776 und 1789 - extrem vereinfacht so dar, dass auch den bürgerlichen Revolutionen in Nordamerika und Frankreich ein "berechtigter Impuls" zugrunde lag. Absolutismus und Adelsherrschaft zu beseitigen, war ein ebenso legitimes Bestreben wie 150 Jahre später die Bourgeoisie zu stürzen.

Nur - und das verschweigen uns die Liberalen gerne - hinterließ IHRE Revolution gegen Monarchie und Adel ebenso viel Elend und ebenso große Leichenberge wie später die roten und braunen Umstürze. 1776 lebten in Nordamerika 2 Millionen Weiße und ca. 10 Millionen Indiander, 150 Jahre später waren nur noch ca. eine Million Indianer übrig :rolleyes: Auf die französische Revolution folgte Napoleon, der hinterließ dann in Europa drei Millionen Tote :rolleyes:

Bevor Hitler, Stalin und Mao sich an der Lagerhaltung von Menschen und industriellem Massenmord versuchten, teilten die bürgerlich-liberal regierten Staaten Großbritannien und Frankreich Afrika und den größten Teil von Asien unter sich auf. Die Toten des Kolonialismus hat niemand so gründlich gezählt wie Hitlers Leichenberge, doch sei nur darauf hingewiesen, dass die Briten im Burenkrieg um 1900 das "Konzentrationslager" erfanden und allein im Schlusskapitel von 130 Jahren Besatzung die Franzosen in den 1950er und 60er Jahren in Algerien eine Million Menschen umbrachten. Während mit dem Nazi-Terror wenigstens 1945 Schluss war und Chruschtschow 1953 Stalin entsorgte, ist der Kolonialismus ein Horror, der niemals endet, sondern nur immer neue Gestalten annimmt. Ein Afrika schrieb von "Unabhängigkeit ohne Freiheit", eine andere von "postkolonialen Gewürm" (den Eliten der nachkolonialen Staaten), eine andere titulierte diese Eliten als "Strolche". Wieviel Menschen sind allein in Afrika seit 1945 als Folge kolonialer und nachkolonialer Kriege und Hungersnöte umgekommen? 10 Millionen , 20 Millionen oder mehr? Ach ja, die Bimbos sind ja jetzt unabhängig und daher selbst schuld. "Liberale" gehen halt bei der Entsorgung ihrer Opfer gründlicher vor als Nazis und Stalinisten. Auch post mortem muss der Mensch getreten und diffamiert werden.
Angesichts der gut, aber nicht gut genug vergrabenen Leichen im Keller des bürgerlichen Liberalismus ist es vielleicht kein Wunder, wenn "liberale" Kritik an roten und braunen Massenmördern manchmal recht hohl rüberkommt.
Lager und Baracken, unterernährte Zwangsarbeiter und Millionen Tote sind als "Bilanz" von Hitler und Stalin selbsterklärend genug. Nicht irgendwelche Fantastereien des Herrn Speer, sondern das hässliche Tor von Auschwitz mit den Gleisen davor ist zu Recht als DAS Repräsentationsbauwerk des Dritten Reiches in die Geschichte eingegangen.
Wenn allerdings etwa gestern - Freitag 26. 1., 20.15 - in einer Doku auf 3Sat den Nazis im Grunde nichts anderes vorgeworfen wird, als den Menschen Werte vermitteln zu wollen, kommt das bei mir nur als grobe Verharmlosung des NS-Regimes rüber. Die da geschilderte Bevormundung und Gängelung war in keiner Weise auf das NS-System beschränkt, sondern es gab sich auch noch in der bürgerlichen Nachkriegszeit - weshalb 68 notwendig wurde, auch wenn das viele nicht wahr haben wollen :rolleyes:
Was da aus Schulbüchern des NS-Regimes von 1943 vorgelesen wurde, empfand ich zwar z. T. als schwülstig - "Flamme zu Flamme" -, alle marschieren einträchtig, aber es kam wenig Verwerfliches rüber. Deutschland wurde auf friedlichem Wege bis 1939 um über 100 000 Quadratkilometer vergrößert und wird vom stärksten Heer der Welt geschützt - na und :rolleyes:? Unverbesserliche Neonazis werden solche Zitate eher als Bestärkung denn als Widerlegung ihres Wahns auffassen und die 08/15-Liberalen sind einfach nicht intelligent genug, um auch in solchen Sätzen enthaltene Lügen zu entlarven. So hat z. B. das 100 000-Mann-Heer der Weimarer Zeit Deutschland bekanntlich besser geschützt als die Millionen-Armeen der Nazis. Ach ja, das Hitler Deutschland nur vergrößer konnte, weil ihn die westlichen Demokratien "machen ließen", nachdem sie in den 1920er Jahren die Weimarer Republik unablässig gedemütigt haben, wollen unsere Liberalen natürlich nicht wahr haben.

Der Liberale unserer Tage wird bei o. g. Schulbuch Zitaten sofort loskeiten: KOLLEKTIVISMUS! Das Vermitteln von Werten, der Stolz auf das Gemeinwesen an sich sind für ihn schon Todsünden, NICHT erst ihre "Umsetzung" durch die Nazis. Die Nazis sind daran gescheitert, dass sie allen Menschen die gleichen Werte vermitteln wollten, die Liberalen scheitern daran, dass sie überhaupt keine Werte mehr zulassen, "fortschrittliche" fast noch weniger als "reaktionäre".

So hat meines Erachtens in einem Schulbuch 2043 stehen: "Nach vielen Kriegen und Katastrophen organisiert sich die Menschheit als Bund kulturell autonomer Völker unter Garantie individuell einklagbarer Menschenrechte. Menschen, die mit den Normen ihrer Herkunftskurltur nicht leben können, haben das Recht, sie zu verlassen und in das für sie passende Gemeinwesen zu ziehen. Die einzelnen Gemeinwesen verwalten sich nach Möglichkeit selbst, eine Weltregierung wird nur in Notfällen aktiv." Nachdem selbst die NPD das Selbstbestimmungsrecht der Völker entdeckt hat, frage ich mich, bei wem ich mit solchen Sätzen mehr anecke: bei radikalen Nationalisten ("die Menschheit ist nur eine zoologische Größe" schrieb einer von denen) oder bei den liberalen Ultras, deren Turbo-Kaptalismus, freies Spiel der Kräfte und Beliebigkeit auch in Bezug auf das Ergebnis historischer Prozesse ich so schlachte. Anno 2050 ist nämlich der globale Kapitalismus noch schneller und tödlicher als heute geworden, gelle :rolleyes: ?

-jmw-
27.01.2007, 12:58
Interessant, wie man ein Konzept wie den Neo'liberalismus' so unterschiedlich beurteilen kann:


Die kalte Dusche kam mit dem Neoliberalismus, der geradezu die Verabsolutierung einer "liberalen" Ideologie auf seine Fahnen geschrieben hat.
Sehe ich ganz anders.
Der Neo'liberalismus' ist in meinen Augen ein grosser Schritt weg vom (eh schon unvollkommenen, da Sicherheitsproduktionsmonopole akzeptierenden) klassischen laisser-faire-Ansatz hin zur Idee eines massenhaft "öffentliche Güter" produzierenden und Wettbewerb erhaltenden Staates ist - letzteres beruht auf einer Monopoltheorie, die der Neo'liberalismus' sich irgendwie vom Marxismus(!) abgeschaut zu haben scheint.


Man kann auch sagen, mit dem Neoliberalismus ist der Liberalismus nach einem Flirt mit der Arbeiterbewegung - "sozialliberal" -, der den Wohlfahrtsstaat und die Demokratie zeugte, zu seinen Ursprüngen als Rechtfertigungsideologie der Bourgeoisie zurück gekehrt.
Auch hier sehe ich die Sache anders.
Die echten "Flirts" mit der Arbeiterbewegung scheinen mir weniger die antiliberalen Konzepte von Massendemokratie und "komfortabler Stallfütterung" a la Wohlfahrtsstaat, sondern, exemplarisch, die Anti-Corn-Law-League des englischen Manchesterliberalen(!) Cobden und die Genossenschaftsideen des deutschen Manchesterliberalen(!) Schulze-Delitzsch.

D.h. der Liberalismus scheint meist dann sehr nach an dran an den damaligen Arbeiterbewegungen, wenn er einerseits politisch radikal blieb, andererseits aus dieser Radikalität heraus praktische Vorschläge machte zur Hebung des Massenwohlstandes (, also dann, wenn er Anachismus und libertärem Sozialismus am nächsten kam).

mfg

Beverly
27.01.2007, 15:29
Interessant, wie man ein Konzept wie den Neo'liberalismus' so unterschiedlich beurteilen kann:


Sehe ich ganz anders.
Der Neo'liberalismus' ist in meinen Augen ein grosser Schritt weg vom (eh schon unvollkommenen, da Sicherheitsproduktionsmonopole akzeptierenden) klassischen laisser-faire-Ansatz hin zur Idee eines massenhaft "öffentliche Güter" produzierenden und Wettbewerb erhaltenden Staates ist - letzteres beruht auf einer Monopoltheorie, die der Neo'liberalismus' sich irgendwie vom Marxismus(!) abgeschaut zu haben scheint.


Auch hier sehe ich die Sache anders.
Die echten "Flirts" mit der Arbeiterbewegung scheinen mir weniger die antiliberalen Konzepte von Massendemokratie und "komfortabler Stallfütterung" a la Wohlfahrtsstaat, sondern, exemplarisch, die Anti-Corn-Law-League des englischen Manchesterliberalen(!) Cobden und die Genossenschaftsideen des deutschen Manchesterliberalen(!) Schulze-Delitzsch.

D.h. der Liberalismus scheint meist dann sehr nach an dran an den damaligen Arbeiterbewegungen, wenn er einerseits politisch radikal blieb, andererseits aus dieser Radikalität heraus praktische Vorschläge machte zur Hebung des Massenwohlstandes (, also dann, wenn er Anachismus und libertärem Sozialismus am nächsten kam).

mfg

Vielleicht ist es auch nur ein Streit um Terminologien und Etikettierungen ;)

In Anlehnung an den "political compass" sehe das so:

Es gibt die beiden Achsen sozialistisch-kapitalistisch und autoritär-liberal. Das erzeugt dann 4 Grundorientierungen, die man noch nach Radikalität unterteilen kann.

Links oben ist sozialistisch-autoritär und da sind so unterschiedliche Systeme drin wie "Sozialkonservative" in der früheren Union, der SPD und der konservative Teil der westlichen Arbeiterbewegung einerseits, die staatssozialistischen Systeme angefangen bei der UdSSR unter Lenin bis zur DDR andererseits.

Links unten ist sozialistisch-liberal, "Demokratischer Sozialismus", der linke Flügel der westlichen Arbeiterbewegung, heute die Linkspartei, ferner Anarchosozialisten.

Rechts unten ist "kapitalistisch-liberal", eben die von dir zitierten Genossenschaften und noch andere Genossenschaften. Unternehmensformen, die am Markt auftreten, aber intern den Gegensatz Kapital-Arbeit überwinden wollen. Alle sind gleichberechtigte Teilhaber und beuten höchstens sich selbst aus :rolleyes:
Neben solchen innovativen Unternehmensformen kann man auch noch die Unternehmen zu "kapitalistisch-liberal" rechnen, die sich neue Tätigkeitsfelder erschließen - sei es das Handy (obwohl ich es persönlich für nahezu nutzlos halte), für 150 Euro Stöcke fur Nordic Walking verkaufen. Nach dem Zusammenbruch der SU haben die Russen mit dem Weltraum-Tourismus begonnen - auch sehr verdienstvoll, obwohl ich mir die 20 Millionen Dollar für den Flug zur ISS nicht leisten kann :rolleyes: Andere aus dieser Fraktion basteln schon am Mond-Tourismus, das Ticket zu 100 Millionen Dollar :rolleyes:;)

Das Problem ist das Segment rechts oben: "kapitalistisch-konservativ". Meine Heimatregion wurde durch konservativen Kapitalismus zu einer Antithese der heilen Welt gemacht. Da wundert es mich nicht, dass Sauerländer den Konservativen die Abkehr vom Kapitalismus predigt, nur predigt er tauben Ohren.
Konservativer Kapitalismus ist nichts Neues, die unproduktiven "Kuponschneider" hat es schon im 19. Jahrhundert gegeben. Man lebt von Transferleistungen des Systems und lässt es sich gutgehen, "bestenfalls" ist man Angestellter und wird für eine Tätigkeit mit fragwürdigem Nutzen maßlos überbezahlt - siehe Managergehälter :rolleyes:
Die Kleinvariante dieses Rentierssystem ist der mit durchgefütterte Arbeitslose sowie der normale Rentner, so die Einkommensstufe von 500 bis 1500 Euro im Monat. Würden die gut im Futter stehenden "konservativen Kapitalisten" resp. Rentierskapitalisten diese Kleinrentiers in Ruhe lassen, wären sie so gut oder so schlecht wie die anderen drei Segmente. Doch sie wollen die "Stallfütterung" einstellen und das Vieh auf die Schlachtbank legen und das dürfte erst der Anfang sein. Konservative Kapitalisten vereinen Gier und Denkfaulheit. Die Gier lässt sie über ihre Mitmenschen herfallen und die Denkfaulheit verwehrt ihnen für alle Beteiligten nutzbringende Auswege aus Problemen zu finden. Sie werden weder sozial-konservativ noch erobern sie den Weltraum. Ihre größten unternehmerischen "Leistungen" bestehen darin, qua Privatisierung öffentliche Infrastruktur zu plündern, per Sozialabbau die Umverteilung von unten nach oben zu organisieren und auf Konzernebene Geldsäcke hin und her zu schieben.
Hilft gar nichts mehr, suchen sich diese Gestalten Typen wie den, der gerade deine Signatur ziert, um ihre Interessen durchzusetzen.

-jmw-
27.01.2007, 23:33
Vielleicht ist es auch nur ein Streit um Terminologien und Etikettierungen ;)
Vermutlich. :)


Das Problem ist das Segment rechts oben: "kapitalistisch-konservativ".
In der Tat, das IST ein Problem.

Staatskapitalisten halt, Interventionisten und Regulierer, die garnix dagegen haben, wenn Wettbewerb und Privateigentum ausgehöhlt werden - solange es zu ihren Gunsten ist.
Das sind Leute, sich mit so ziemlich alles und jedem arrangieren können, mit Faschisten, Feudalisten, Demokraten...
Hauptsache, man macht Profit.

Oder, wie ich immer sage: Die wenigsten Kapitalisten (Sondereigentümer sachlicher Produktionsmittel) sind gute Kapitalisten (Anhänger der "kreativen Zerstörung", wie Schumpeter den Wettbewerb nannte).
Warum auch?
Warum sich das Erarbeitete durch andere wieder kaputtmachen lassen?
Da ist es doch viel bequemer, sich ein Monopol oder sowas beim Parlament (Duce, König, Kongress...) zu kaufen.
Ist ja sattsam bekannt, sowas.

Du schreibst ganz richtig:

Man lebt von Transferleistungen des Systems und lässt es sich gutgehen

Privilegienwirtschaft halt.
Mit produzieren, entdecken und riskieren hat das wenig zu tun, auch nicht mit Respekt vor dem Privateigentum anderer.
Hauptsache, der Staat macht es mir einfach und haut jedem auf'n Kopp, der an meine Pfründe möchte.

Und zu leiden hat darunter dann meinereiner, der sich seit vier Jahren in diversen Foren (und ausserhalb) mit solcherlei Pack vergleichen lassen muss. :( :))

Und jetzt sollt ich schlafen gehen...

mfg

Beverly
28.01.2007, 14:55
Vermutlich. :)


In der Tat, das IST ein Problem.

Staatskapitalisten halt, Interventionisten und Regulierer, die garnix dagegen haben, wenn Wettbewerb und Privateigentum ausgehöhlt werden - solange es zu ihren Gunsten ist.
Das sind Leute, sich mit so ziemlich alles und jedem arrangieren können, mit Faschisten, Feudalisten, Demokraten...
Hauptsache, man macht Profit.

Oder, wie ich immer sage: Die wenigsten Kapitalisten (Sondereigentümer sachlicher Produktionsmittel) sind gute Kapitalisten (Anhänger der "kreativen Zerstörung", wie Schumpeter den Wettbewerb nannte).
Warum auch?
Warum sich das Erarbeitete durch andere wieder kaputtmachen lassen?
Da ist es doch viel bequemer, sich ein Monopol oder sowas beim Parlament (Duce, König, Kongress...) zu kaufen.
Ist ja sattsam bekannt, sowas.

Du schreibst ganz richtig:


Privilegienwirtschaft halt.
Mit produzieren, entdecken und riskieren hat das wenig zu tun, auch nicht mit Respekt vor dem Privateigentum anderer.
Hauptsache, der Staat macht es mir einfach und haut jedem auf'n Kopp, der an meine Pfründe möchte.

Und zu leiden hat darunter dann meinereiner, der sich seit vier Jahren in diversen Foren (und ausserhalb) mit solcherlei Pack vergleichen lassen muss. :( :))

Und jetzt sollt ich schlafen gehen...

mfg

Obwohl ich den Kapitalismus als holistisches, allesbeherrschendes System nach wie vor für problematisch halte, denke ich, dass zumindest Teilaspekte des Systems funktionieren. Ärgert man sich als Konsument über irgendwelche Idioten, reicht es, zu sagen: "bei denen kaufe ich nicht mehr". Es sind ja genug andere Anbieter am Markt. Oder man versucht sich selbst als Anbieter mit irgendwelchen Projekten und Vorhaben, für die man z. B. im Staatssozialismus nie die Erlaubnis bekommen hätte.
Doch habe ich die o. g. Früchtchen im Verdacht, auch und gerade das, was an ihrem System noch funktioniert, kaputt zu machen. Sicher, der Konsument wird gehätschelt, doch wegen zurückgehender Realeinkommen gehören immer weniger zum Kreis der Konsumenten, die ihr Marktmacht nutzen können. Als selbst Anbietender hört man dann immer wieder Sprüche in der Art von "Ich kriege Hartz IV, ich kann mir dein Angebot deshalb nicht leisten" :rolleyes: Last but not least ist "Gewerbe" in Deutschland zu einem bürokratischen Alptraum geworden, an dem der Einzelkämpfer verzweifelt und das selbst bei kleinen und mittleren Unternehmen Vollzeit-Stellen bindet.
Jaja, der Staatsmonopolistische Kapitalismus lebt :rolleyes: