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Schleifenträger
25.01.2007, 08:01
Bittschriften und anderer Unsinn

Manche Leute MEINEN, durch Bittschriften (die sie Forderungen nennen), Demonstrationen und Wahlverweigerung könnten sie gesellschaftliche Verbesserungen herbeiführen.

Aber das ist purer Unsinn. Das hängt mit dem Aufbau des kapitalistischen Staates zusammen. Hier mal kurz ein Einblick in dessen Funktionsweise: Die Kapitalisten sagen den Lobbyisten und die den Politikern, was gemacht wird. Viele Euro haben für die eine größere Überzeugungskraft als eine Bittschrift, Demonstration oder Nichtwahl. Damit die Politiker sich auch nicht durch die "Drohung", sie nicht wiederzuwählen, wirklich bedroht fühlen müssen, ist ihnen ihr warmes Plätzchen bei den Kapitalisten zugesichert - wo sie ja schon vorher als "Vorstände" und "Berater" (un-)tätig werden. Siehe Schröder bei Gasprom. Diesen Vorgang beobachtete Marx schon im 19. Jahrhundert und berichtet ihn im "Kapital" sogar aus viel früheren Zeiten.

In der Geschichte haben sich nur wenige Mittel des Kampfes für Arbeiterrechte bewährt, vor Allem Boykottmaßnahmen, insbesondere (General-)Streik, und bewaffnete Aufstände. Denn die ersteren setzen die Herren selbst, also die Kapitalisten, unter Druck, weil ihr Profit, ihr Lebenselixier, versiegt. Dann rufen die ihre Lobbyisten an, die gehen zu ihren Politikern und die lassen, je nach Kräfteverhältnis, auf die Streikenden schießen und / oder machen soziale Zugeständnisse. Durch bewaffnete Aufstände entmachtet man direkt die politischen Lakaien des Kapitals und ergreift selbst die Macht, macht sich selbst soziale Zugeständnisse und beendet das Schmarotzertum, indem man die Kapitalisten von ihrer schweren Verantwortung für die Betriebe, von der sie immer schwadronieren, entbindet, die Betriebe vergesellschaftet und den Schmarotzern zeigt, wie Arbeit für den Lebensunterhalt ist.

Der erste Weg taugt - unter Beibehaltung des Schmarotzersystems - zu sozialen Verbesserungen. Sobald man den Druck zurücknimmt, lassen die Schmarotzer ihre politischen Lakaien (denn die bleiben ja) Alles wieder rückgängig machen. Siehe nach 1990, nachdem der politische Konkurrenzdruck durch das sozialistische System weitgehend wegfiel.

Durch den zweiten Weg schafft man sich die Schmarotzer und deren Lakaien vom Hals und bestimmt selbst über ein sozial(istisch)es System. Es sei denn, man ist zu faul und zu dumm dazu und schmeißt es weg, nur weil die Führung nichts taugt. Wie 1990.

Ich möchte betonen, daß dies hier nur prinzipielle Erwägungen sind und ich nicht etwa zu illegalen Aktionen aufrufe. Aber vielleicht konnte ich verdeutlichen, in welche Richtung Überlegungen zu gesellschaftlichen Veränderungen gehen müssen. Bittschriften an die dritte Garnitur im Staat und die Drohung, sie nicht mehr zu mögen / wählen wie auch das Herumspazieren auf der Straße sind jedenfalls nicht der Brüller.

Fenrir
25.01.2007, 09:46
Hast Recht Bittschriften und Demos sind nur nützlich um dem Wahlvieh die Illusion der Meinungsfreiheit aufrecht zu erhalten.

In kommunistischen Staaten werden Demos gleich von Panzern niedergewalzt. Aber wenigstens geben die offen zu was sie von Meinungsfreiheit halten.:rolleyes:

Schleifenträger
25.01.2007, 10:06
In kommunistischen Staaten werden Demos gleich von Panzern niedergewalzt. Aber wenigstens geben die offen zu was sie von Meinungsfreiheit halten.

Ich vermute mal, Du meinst sozialistische Staaten (der Kommunismus ist bekanntlich staatenlos). Hmm, da müssen 1989 aber sehr leichte und leise Geheimpanzer im Einsatz gewesen sein. Ich habe an mir und den anderen Teilnehmern jedenfalls keine Überrollspuren entdecken können und die unsichtbaren Panzer auch sonst nicht wahrgenommen. Hast Du da andere Informationen?

Fenrir
25.01.2007, 10:15
Ich vermute mal, Du meinst sozialistische Staaten (der Kommunismus ist bekanntlich staatenlos). Hmm, da müssen 1989 aber sehr leichte und leise Geheimpanzer im Einsatz gewesen sein. Ich habe an mir und den anderen Teilnehmern jedenfalls keine Überrollspuren entdecken können und die unsichtbaren Panzer auch sonst nicht wahrgenommen. Hast Du da andere Informationen?

Nun ich denke mal 1989 haben sogar die Bonzen erkannt das der Sozialismus in dieser Form keine Zukunft hat. Deswegen erhielten die bereitstehenden Panzer keinen Einsatzbefehl. In früheren Zeiten hätte man die Panzer rollen lassen.

Don
25.01.2007, 15:37
Ich vermute mal, Du meinst sozialistische Staaten (der Kommunismus ist bekanntlich staatenlos). Hmm, da müssen 1989 aber sehr leichte und leise Geheimpanzer im Einsatz gewesen sein. Ich habe an mir und den anderen Teilnehmern jedenfalls keine Überrollspuren entdecken können und die unsichtbaren Panzer auch sonst nicht wahrgenommen. Hast Du da andere Informationen?

1953, DDR
1956 Ungarn
1989, Peking

um mal einige der größeren Aktionen zu nennen.
wie war das mit den rund 1000 Mauertoten? Vielleicht hätten sie vorher eine Bittschrift einreichen sollen. Dann wären sie nur in Bautzen gelandet.
Die Farbe grün scheint generell einen nicht unerheblichen störenden Einfluß auf die Psyche zu haben. Bestätigt sich andauernd.

bernhard44
25.01.2007, 15:41
Ich vermute mal, Du meinst sozialistische Staaten (der Kommunismus ist bekanntlich staatenlos). Hmm, da müssen 1989 aber sehr leichte und leise Geheimpanzer im Einsatz gewesen sein. Ich habe an mir und den anderen Teilnehmern jedenfalls keine Überrollspuren entdecken können und die unsichtbaren Panzer auch sonst nicht wahrgenommen. Hast Du da andere Informationen?

nun behaupte bloß noch du warst 1989 auf der Seite der Demonstranten! Du warst garantiert "Panzerkommandant"!

wtf
25.01.2007, 15:51
Schleifi ist ein verbitterter, ostzonaler Systemrestant. Tröstlich für ihn, daß er in guter Gesellschaft ist.

Schleifenträger
25.01.2007, 16:46
nun behaupte bloß noch du warst 1989 auf der Seite der Demonstranten!

Allerdings. Schön blöd, was? Weshalb ich auch den Dummköpfen hier im Forum einen Erkenntnisgewinn zutraue.

Natürlich mußte in der DDR eine politische Wende sein, die unfähige Führung brachte es seit Ulbrichts Absetzung zunehmend nicht mehr. Aber doch keine Konterrevolution, sondern eine Wende in Richtung weiterer sozialistischer Aufbau! Aber dazu hätte es einer Führung bedurft. Viele setzen ihre Hoffnung auf die Verräter in den "Bürgerrechtsgruppen", die genau das schufen, was im Namen steckt: das Joch des bürgerlichen Klassenrechts, des Rechts der Kapitalisten.

Was ich damals nicht erkannte. Tagelang haben wir den "runden Tisch" im Fernsehen verfolgt - bis ich merkte, daß das nur hohles Gelaber ist und mit der Währungsunion die Vernichtung des Sozialismus und der Niedergang des Ostens geplant wird. Das muß irgendwann im November / Dezember 1989 geschehen sein, wonach ich nicht mehr auf die Selbstentrechtungs- und Selbstenteignungsdemonstrationen ging.

Ob Du allerdings bis zu Deinem Lebensende einen solchen Erkenntnisstand erreichen wirst, ist eher fraglich, da Dir aufgrund Deiner BILDung sämtliche gesellschaftswissenschaftlichen Voraussetzungen fehlen.

Don
25.01.2007, 16:47
Vermutlich hat er seinen Job als IM verloren. Wahrlich bitter sowas.

Schleifenträger
25.01.2007, 16:51
Vermutlich hat er seinen Job als IM verloren. Wahrlich bitter sowas.

Das war kein "Job", sondern ehrenamtliche Tätigkeit. Soviel ich weiß, denn leider habe ich sie nicht ausgeübt.

bernhard44
25.01.2007, 16:54
Allerdings. Schön blöd, was? Weshalb ich auch den Dummköpfen hier im Forum einen Erkenntnisgewinn zutraue.

Ob Du allerdings bis zu Deinem Lebensende einen solchen Erkenntnisstand erreichen wirst, ist eher fraglich, da Dir aufgrund Deiner BILDung sämtliche gesellschaftswissenschaftlichen Voraussetzungen fehlen.


Das war dein "Bester" heute!:hihi:

Schleifenträger
25.01.2007, 17:05
Das war dein "Bester" heute!:hihi:

Siehste, genau dieses dümmliche Gekicher über Dinge, die Du nicht verstehst, meine ich.

wtf
25.01.2007, 17:07
Schleifi liebt es, die Bildzeitung in seine fettarmen Beiträge einzubauen.

harlekina
25.01.2007, 17:15
Das war dein "Bester" heute!:hihi:

Lauter Totschlagargumente. :rolleyes:

AgitatorX
25.01.2007, 19:49
Schleifenträger, was sollen wir denn tun, um eine Verädnerung im Ausländer- und Asylgesetz zu erreichen? Bewaffente Aufstände? Wohl kaum... Die IG Metal auffordern dafür zu streiken? Ebenfalls nein.

Was allerdings stimmt, ist dass es den Politikern am Arsch vorbei geht dass 51% der DEUTSCHEN unzufrieden sind ... ihr Arbeitsplatz bleibt ja sicher :)

Aber irgendwann ist ihre Zeit vorbei! Das deutsche Volk hat Geduld mit Ausländern, wegen unserer dunklen Geschichte, aber irgendwann ist selbst der dümmste Deutsche nicht mehr apart. Und dann werden die Politker bereuen nicht reagiert zu haben.