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Vollständige Version anzeigen : Arbeitsamt fördert die Weiterbildung schlecht.



Frei-denker
25.01.2007, 07:44
Der Bundesrechnungshof hat erhebliche Mängel bei der Qualitätsprüfung der beruflichen Weiterbildung durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) kritisiert. Die BA habe diesen seit 2003 bestehenden gesetzlichen Auftrag "nur unzureichend umgesetzt", heißt es in einem Schreiben an den Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages, das der dpa vorliegt. Die Agentur sei immer noch nicht in der Lage, "verlässliche Aussagen zur Qualität dieser Maßnahmen zu treffen" und könne daher auch nicht "fachlichen Fehlentwicklungen und dem unwirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen rechtzeitig begegnen".

http://www.n-tv.de/757742.html

Während das Arbeitsamt schnell dabei ist, wegen Stellenablehnung bei den Arbeitslosen das Geld zu kürzen, scheint es selbst beim Thema Weiterbildung seinen Job nicht vernünftig zu machen.

Ich selbst wollte mir vom Arbeitsamt einen Gabelstaplerschein finanzieren lassen, was jedoch nicht bezahlt wurde. Gleiches erlebte ich, als ich mich zum Buchhalter weiterbilden lassen wollte. Das einzige kostenfreie, was mir blieb war das Abendgymnasium und die Stadtbücherei, um mich weiter zu bilden. Die Unterstützung vom Arbeitsamt ist praktisch Null.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Weiterbildung durchs Arbeitsamt? Hat man euch auch die gesetzlich zugesagte Unterstützung verweigert?

Grotzenbauer
25.01.2007, 08:40
http://www.n-tv.de/757742.html

Während das Arbeitsamt schnell dabei ist, wegen Stellenablehnung bei den Arbeitslosen das Geld zu kürzen, scheint es selbst beim Thema Weiterbildung seinen Job nicht vernünftig zu machen.

Ich selbst wollte mir vom Arbeitsamt einen Gabelstaplerschein finanzieren lassen, was jedoch nicht bezahlt wurde. Gleiches erlebte ich, als ich mich zum Buchhalter weiterbilden lassen wollte. Das einzige kostenfreie, was mir blieb war das Abendgymnasium und die Stadtbücherei, um mich weiter zu bilden. Die Unterstützung vom Arbeitsamt ist praktisch Null.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Weiterbildung durchs Arbeitsamt? Hat man euch auch die gesetzlich zugesagte Unterstützung verweigert?
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Die Deutschen sind ein sehr verwöhntes Volk! Eigeninitiative des Bürgers sind das A und O für einen Staat! Wer alles vom Staat erwartet muss auch bereit sein wieder etwas zurückzugeben! :rolleyes:

Frei-denker
25.01.2007, 08:44
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Die Deutschen sind ein sehr verwöhntes Volk! Eigeninitiative des Bürgers sind das A und O für einen Staat! Wer alles vom Staat erwartet muss auch bereit sein wieder etwas zurückzugeben! :rolleyes:

Muß man im Kontext sehen!

Erstens hat der Bürger bei einer Staatsquote von über 50% jahrzehntelang genug Steuern abgedrückt, um im Bedarfsfall auch mal was zurück zu erhalten und zweitens hat Schröder mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe die Arbeitslosen soweit verarmt, daß sie teure Kurse wie ein Buchhalter-Kurs bei der IHK nicht mehr bezahlen können.

Schließlich steht im Gesetz auch, daß das Arbeitsamt nicht nur fordern, sondern auch fördern soll. Und das Fördern kommt offensichtlich viel zu kurz.

Alfred
25.01.2007, 09:05
http://www.n-tv.de/757742.html

Während das Arbeitsamt schnell dabei ist, wegen Stellenablehnung bei den Arbeitslosen das Geld zu kürzen, scheint es selbst beim Thema Weiterbildung seinen Job nicht vernünftig zu machen.

Ich selbst wollte mir vom Arbeitsamt einen Gabelstaplerschein finanzieren lassen, was jedoch nicht bezahlt wurde. Gleiches erlebte ich, als ich mich zum Buchhalter weiterbilden lassen wollte. Das einzige kostenfreie, was mir blieb war das Abendgymnasium und die Stadtbücherei, um mich weiter zu bilden. Die Unterstützung vom Arbeitsamt ist praktisch Null.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Weiterbildung durchs Arbeitsamt? Hat man euch auch die gesetzlich zugesagte Unterstützung verweigert?

Guten Tag.
Also ich habe gute bis sehr gute Erfahrungen mit dem Arbeitsamt gemacht in den letzen 2 Monaten.In meinem Fall geht es um meine Selbstständikeit im Rahmen des Einstiegsgeldes.1A Anspechpartner die mir viele Wertvolle Tips gegeben haben.Die Arbeit musste ich machen , aber meine Fallmanagerin steht mir jederzeit für meine Fragen zur Verfügung,ein Anruf genügt und ich bekomme meist noch am gleichen Tag einen Termin bei ihr.inzwischen liegt mein Konzept beim Steuerberater(seit Dienstag)und wenn der meint das ist in Ordnung , ja dann bin ich mein eigener Herr.Und wie schon geschrieben , die Arbeit musste ich machen ,habe/hatte aber jederzeit einen Anspechpartner hier beim Amt für meine Fragen.
Auch beim Thema weiterbildung wird mir geholfen.Das Amt hilft mir eine Art Praktikum in meinem Arbeitsbereich zu bekommen.
Ich weiß aber das oftmals das Amt den Leuten Fördermaßnahmen versagt.
Oder einen in Maßnahmen steckt deren Sinn für das Berufliche Weiterkommen nicht nachvollziehbar sind.
Fazit:
Wenn man sich Mühe gibt dann sollte das Amt einem auch den Weg erleichtern.
Leider ist da oft noch der Wurm drin.

roxelena
25.01.2007, 09:12
Brauch man Weiterbildung zum Arbeiten? beim Adolf da war jeder Arbeitslose froh, wenn er Schippe und Schubkarre (möglichst gross) zur Bewältigung nationaler Arbeiten kostenlos erhielt. Und heute? Da will jeder Arbeitslose studieren...sooooo gehts auch wieder nicht !!!!

Frei-denker
25.01.2007, 11:04
Brauch man Weiterbildung zum Arbeiten? beim Adolf da war jeder Arbeitslose froh, wenn er Schippe und Schubkarre (möglichst gross) zur Bewältigung nationaler Arbeiten kostenlos erhielt. Und heute? Da will jeder Arbeitslose studieren...sooooo gehts auch wieder nicht !!!!

Ähem, die Berufe, bei denen geringe Qualifikation gebraucht sind, werden immer weniger und sind mit ausländischen Biligarbeitern aus Polen und sonstwo völlig überlaufen. Da bewerben sich ca. 170 Bewerber auf eine Stelle.

Die meißten Deutschen sehen von daher ihre Chance in weiterer Qualifikation. Auch wenn dies teilweise etwas zu optimistisch ist, da auch dort nicht allzuviele Stellen frei sind, so sind dort wenigstens noch Stellen, wo man auf einen Lohn hoffen kann, mit dem man sich was aufbauen kann.

Mit Schaufel und Schubkarre hingegen ist auf dem Arbeitsmarkt kein Blumenpott mehr zu gewinnen...

papageno
25.01.2007, 11:08
Ich habe vor zehn Jahren eine Berufsausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation in einem Betrieb gemacht, und auch dort eine Ausbildungsvergütung in Höhe von 460,-DM erhalten.

Wegen schlechter Familienverhältnisse usw usw genauigkeiten möchte ich hier ersparen, musste ich in eine eigene Wohnung ziehen.

Dass man hier von dem Geld keine Wohnung leisten kann, geschweige davon Leben soll, wenn U-Bahnmonatsfahrkarte, Lebensmittel usw gezahlt werden müssen , wie auch Miete , Strom und Telefon, sollte jeden noch so neoliberalen Idioten hier zu denken geben.

Die ersten drei Monate war das auch kein Problem, da ja das Jugendamt ergänzend hierzu Stütze gezahlt hat, also die miete plus 400 DM zuschuss zum Ausbilungsgehalt.

Die Tatsache, dass ich aufgrund einer schwulenfeindlichen Äusserung gegenüber dem Sachbearbeiter des Jugendamtes von der Jugendhilfe gestrichen worden bin ist meine Privatsache, und eigentlich nicht so das Problem.

Die Probleme fingen aber dannach erst richtig für mich an. Das Sozialamt wollte mir keine Sozialhilfe zahlen, da man sagte, sie seien für mich nicht zuständig.

Ich sollte Kindergeld und BAB beim Arbeitsamt beantragen, dann habe ich zwar die Unterlagen besorgt und auch ausgefüllt und nach einem schweren Prozedere den Nachweis der Eltern erbracht, es gäbe kein Einkommen, doch hat sich monatelang nichts getan.

Beim Amt wurde mir gesagt dass es noch daurere, ich wollte schon körperlich ausrasten, aber man weiss ja wie der staat dann mit einem umzugehen pflegt.

Als sich nach 6 Monaten immer noch nichts getan hat beim Amt und mir der Rauswurf aus der Wohnung drohte , beendete ich die Ausbildung um ja Sozialhilfeberechtigt zu sein.

Ich frage mich, was ist das für ein Staat der ausbildungswillige Menschen in Armut so erbärmlich demütigt und schikaniert ??? Hätte ich einen schlecht bezahlten Hilfsarbeiterjob gehabt, dann hätte das Sozialamt das bezahlt ????????

Gott sei dank, habe ich nach weiteren 5 Monaten einen Schulplatz in Berufsbildungszentrum gefunden, die Bafögämter zahlen wenigstens schneller und das Sozialamt leistet überbrückungsgeld.

Nur vom Arbeitsamt kommt nix, ich finde es ist doch einfach eine Schande was hier in Deutschland passiert, hier wird man ja geradezu genötigt zum schmarotzen ist das politische Absicht ???????????

Kalmit
25.01.2007, 11:22
Entspricht auch meinen persönlichen Erfahrungen... Und gleichzeitig macht die Bundesagentur einen Milliardenüberschuss - Geld, dass den Beitragszahlern gehört und für die Verbesserung ihrer beruflichen Chancen verwendet werden soll - und dann wird einem heutzutage trotz guter Schul- und Berufsausbildung im Anschluss (nach nicht erfolgter Übernahme) keine einzige, wirklich was bringende Weiterbildungsmaßnahme bezahlt...

Fördern und Fordern... haha... bislang wurde ich immer nur gefordert... wäre schön, wenn das mit der Förderung auch mal klappen würde!

IM Redro
25.01.2007, 12:11
Meine Erfahrungen mit dem Arbeitsamt.

Nach Ausbildung(schulisch, also kein Anspruch auf A-Geld, 19 Jahre alt, bei den Eltern gewohnt) war klar das ich zum Bund gehe.
Im zum 30. Juni damals war die Schule zu Ende. Ich hatte meinen Abschluss.
Einberugung war am 15.August damals. Also 6 Wochen noch freies, junges Leben, Partys, Alkohol, Frauen...
Da Arbeitsamt mir eh nix gezahlt hätte, ich nicht aufs Sozialamt wollte und brauchte, hatte ja daheim alles, hatte meine Nebenjobs, habe ich mich um gar nix gekümmert.

Nun flatterten ständig Briefe ins Haus. Ich müsse mich melden, und wenn ich mich nicht bemühe, dann bekomme ich nichts und werde gesperrt. :rolleyes:

Auf meine Einwürfe "Ich bekomme doch eh nix" und "Hallo... in 4 Wochen diene ich meinem Land!" wurde überhaupt nicht reagiert.

Unter uns Gebetsschwestern, was hätte das für einen Sinn gehabt? Auch die 150 DM Kindergeld damals, waren mir und meinen Eltern egal.

Auf jedenfall stressten die mich, und mir war es damals mit meinem jugendlichem Gemüt vollkommen egal. Dann kamen Aufforderungen mich bei Vorstellungsgesprächen zu melden. ICh rief wieder an... "HALLO... ICH BIN AB 15.08. Z4!!!!!"

Bewirkte nix. Ich rief die einzelnen Firmen an, und erklärte denen immer recht zügig. "Arbeitsamt sind Deppen... ich Z4... alles schon klar!"

Die Firmen lachten meist und für die war es erledigt.



Nun war ich dann schon 2 Monate in der Grundi... kam heim... Briefe über Briefe vom Arbeitsamt... Das ich mich melden soll, das sie Stellen für mich haben... Dabei hatte ich doch schon im Juli denen gemeldet das ich zum Bund gehe...

Naja... habe dann irgendwann alle Briefe mit zum Personalreferenten genommen, ihm das alles kurz erklärt, habe herzlich mit ihm über diese Idioten gelacht. Er hat das dann geklärt und ich hatte meine Ruhe.

Nach dem Bund kam ich ja dann in eine 6 Monatige Anstellung beim LKA. Die Maßnahme war zu Ende, ich ging zum AA.

Der für mich zuständige Bearbeiter sagte dann nach Durchsicht aller Akten.

Herr IM Redro, ich bin ehrlich zu Ihnen. Ich kann ihnen nicht helfen. Ich kann Ihnen nichts anbieten. Suchen sie bitte selber auf den bekannten Portalen wie Monster.de oder Stepstone.de. Vom uns brauchen sie keine Hilfe zu erwarten.

Ich bekam dann vom ihm alle Unterlagen, Fahrzuschüsse, Umzugskostenhilfeantrag etc. Alles was man eben so abgreifen kann.

Das beste war ja, ich habe bis dahin nie einen einzigen Cent oder Pfening an den Staat gezahlt, sieht man von den Abgaben der Firmen bei denen ich 640 Mark Jobs hatte mal ab. Denn Schule -> Z4 -> LKA... ich kostete also immer den Staat...

Naja, war dann mal 4 Wochen Arbeitslos... war ganz lustig... Fing dann in einer Firma an... Scheissladen.. hatte das ja mal geschrieben. Dort war ich dann 2 Monate und habe mich dann wieder kündigen lassen.
War dann wieder beim AA.
Dort hatte ich eine selten dämliche, geltungssüchtige, frustierte Sachbearbeiterin.
Mit der habe ich mich gerne gestritten. Ich setzte durch was ich wollte, was es eben an Zuschüssen gab.
Ich habe mich dann alle 3 Tage beschwert das das AA nix tut für mich, mir keine Stellen schickt, mir keine Weiterbildung anbeitet. Habe da richtig schön Stress gemacht.
Erhalten habe ich nie was von denen. Ich habe mir selber über meine Kontakte den Job verschafft.

Das AA ist ein Verein das nichts kann. Den einen kann er nichts anbieten, die anderer fordert er nicht und blässt ihnen Zucker in den Arsch.

papageno
25.01.2007, 12:56
Ich glaube, dass es beabsichtigt ist, dass nichts getan wird, ich habe den Eindruck, dass es sogar Vorgaben gibt, nichts zu tun.

Ich sehe den Tag kommen, an denen Herren wie Hans Werner Sinn und Hans Olaf Henkel und der neoliberale Abschaum , diesen negativen Zustand in perverser Dogmatik für sich nutzbar machen wollen.

Sie wollen die Arbeitsagentur privatisieren, also dass es eine Art Zeitarbeitsfirma wird, wer nicht vermittelbar ist, erhält quasi dann auch absolut kein Geld, Suppenküchen, Obdachlosenasyle sollen wohl als lezte soziale Wohltat den Kirchen zugeschrieben werden.

Der Manchsterkapitalismus scheint wohl hier wieder salonfähig zu sein, in dem man es ja geschafft hatte, alle sozialen Errungenschaften, für die unsere Vorfahren gekämpft haben zu vernichten.

Es gibt schon Teilbereiche der Justiz die hier Privatisiert worden sind, möglicherweise wird eines Tages auch die Polizei in private Security Firmen umgewandelt werden, natürlich langsam in Reformschritten wie es ja bei der Bahn auch der Fall ist.

In einem HorrorRoman las ich , dass gute Pensionäre ihre Ansprüche auf Rente abtreten können an einem Konzern und diese dann angeblich total super versorgt werden, naja Sie werden wie Hühner in Betten vegetieren und von maschinen gefüttert werden. Weiterhim überimmt eine Firma Controum mit zusammenarbeit der Scientolygy Organsiation die Führung im Lande.

Ein schreckliches Szenario, ich wünsche mir, dass wie damals 1989 die Menschen ihren Egoismus in der Gesellschaft beiseiteräumen und endlich gegen dieses Pack nicht nur auf die Straße sondern auf totalitäre Mobilmachung gehen.

Drosselbart
25.01.2007, 13:02
http://www.n-tv.de/757742.html

Während das Arbeitsamt schnell dabei ist, wegen Stellenablehnung bei den Arbeitslosen das Geld zu kürzen, scheint es selbst beim Thema Weiterbildung seinen Job nicht vernünftig zu machen.

Ich selbst wollte mir vom Arbeitsamt einen Gabelstaplerschein finanzieren lassen, was jedoch nicht bezahlt wurde. Gleiches erlebte ich, als ich mich zum Buchhalter weiterbilden lassen wollte. Das einzige kostenfreie, was mir blieb war das Abendgymnasium und die Stadtbücherei, um mich weiter zu bilden. Die Unterstützung vom Arbeitsamt ist praktisch Null.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Weiterbildung durchs Arbeitsamt? Hat man euch auch die gesetzlich zugesagte Unterstützung verweigert?

Mit der Zusage, bzw. Verweigerung von Bildungsmaßnahmen läßt sich ein Riesenreibach machen. Da stecken soviele Interessen mit drin (gewerkschaftseigenen Bildungsträger etc.), daß es einem schon schwindlig werden könnte. Aber Schwindel und Korruption kommen da natürlich überhaupt nicht vor. Es wird selbstverständlich nicht getrickst und geschmiert und wer etwas anderes behauptet, dessen Dienstaufsichtsbeschwerden laufen ins Leere.

Schon praktisch, wenn derjenige über den eine Beschwerde eingeht auch gleichzeitig derjenige ist, der sie bearbeitet. Rein formaljuristisch mag das zwar nicht ganz hasenrein sein, aber das ist realexistierende BRD, wie wir sie alle kennen und lieben.

Drosselbart
25.01.2007, 13:06
Muß man im Kontext sehen!

Erstens hat der Bürger bei einer Staatsquote von über 50% jahrzehntelang genug Steuern abgedrückt, um im Bedarfsfall auch mal was zurück zu erhalten und zweitens hat Schröder mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe die Arbeitslosen soweit verarmt, daß sie teure Kurse wie ein Buchhalter-Kurs bei der IHK nicht mehr bezahlen können.

Schließlich steht im Gesetz auch, daß das Arbeitsamt nicht nur fordern, sondern auch fördern soll. Und das Fördern kommt offensichtlich viel zu kurz.

Es ist ja auch nicht so, daß Geld gespart würde. Ganz im Gegenteil es werden Unsummen - für Nichteingeweihte völlig unverständlich - "sinnlos" vergeudet. Der Rubel rollt, aber er rollt nur in bestimmte Taschen.

Ob dabei etwas Sinnvolles herauskommt ist absolut unwichtig. Wichtig ist nur, daß gut verdient wird. Und es wird sehr gut verdient.

meckerle
25.01.2007, 16:23
Es ist ja auch nicht so, daß Geld gespart würde. Ganz im Gegenteil es werden Unsummen - für Nichteingeweihte völlig unverständlich - "sinnlos" vergeudet. Der Rubel rollt, aber er rollt nur in bestimmte Taschen.

Ob dabei etwas Sinnvolles herauskommt ist absolut unwichtig. Wichtig ist nur, daß gut verdient wird. Und es wird sehr gut verdient.
Zitat:
Profiteure der deutschen Arbeitsmarktpolitik

Von Andreas Middel
Berlin - Über Jahrzehnte hat vor allem eine Branche von der steigenden Arbeitslosigkeit in Deutschland profitiert: die Anbieter von beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen in Deutschland. Sie haben von den Milliardensummen, die für aktive Arbeitsmarktpolitik in den vergangenen Jahren ausgegeben wurden, "prima gelebt", weiß Heinz Streicher vom Beratungsunternehmen Lünendonk GmbH in Bad Wörishofen.
Das Unternehmen untersucht seit Jahren den Markt mit der Arbeitslosigkeit und stellt fest: Gewerkschaftseigene Einrichtungen wie die DAA Akademie oder das Berufsfortbildungswerk des DGB waren genauso wie Institute der Arbeitgeber, etwa das Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft, die eigentlichen Profiteure deutscher Arbeitsmarktpolitik. Sie erhielten die Umschulungs- und Weiterbildungsaufträge aus dem Etat der damaligen Bundesanstalt für Arbeit. Zeitweise wurden bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr für Arbeitsmarktpolitik ausgegeben. Der Erfolg aller Maßnahmen ist eher überschaubar. Deutschland, so eine frühere Einschätzung von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, hat das meiste Geld in die Arbeitsmarktpolitik investiert, aber den geringsten Erfolg gehabt.
.........
Fast genauso undurchsichtig wie die Geldflüsse zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist die Branche, die davon lebt. Etwas mehr als 14 Milliarden Euro läßt sich die Bundesagentur für Arbeit den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit kosten. Wieviel davon bei den Anbietern von Weiterbildung hängen bleibt, ist schwer zu schätzen. Die größte der Branche, die DAA, weist für 2003 - jüngere Zahlen liegen nicht vor, einen Umsatz von 170 Millionen Euro aus, die Nummer zwei, das Berufsfortbildungswerk des DGB, kommt auf 145 Millionen Euro. Inzwischen drängen aber auch Prüfunternehmen wie der TÜV oder die Dekra mit eigenen Einrichtungen in diesen Markt. Sie weisen für 2003 Umsätze von 91 und 135 Millionen Euro aus.

http://www.welt.de/data/2005/03/02/554836.html

Noch Fragen Kienzle ?;( :D

Don
25.01.2007, 16:33
Mein genereller Eindruck wie stets so auch bei den vorangegangenen Posts ist, die Greiner beschweren sich drüber daß sie keine Kohle kriegen um undurchdachtes sinnloses Zeug zu veranstalten, die Leute mit Eigenengagement sind nicht vollständig unzufrieden mit der Behörde und kritisieren nur echte spezifische Schwachpunkte.
Kurz: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Liegnitz
25.01.2007, 16:35
http://www.n-tv.de/757742.html

Während das Arbeitsamt schnell dabei ist, wegen Stellenablehnung bei den Arbeitslosen das Geld zu kürzen, scheint es selbst beim Thema Weiterbildung seinen Job nicht vernünftig zu machen.

Ich selbst wollte mir vom Arbeitsamt einen Gabelstaplerschein finanzieren lassen, was jedoch nicht bezahlt wurde. Gleiches erlebte ich, als ich mich zum Buchhalter weiterbilden lassen wollte. Das einzige kostenfreie, was mir blieb war das Abendgymnasium und die Stadtbücherei, um mich weiter zu bilden. Die Unterstützung vom Arbeitsamt ist praktisch Null.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Weiterbildung durchs Arbeitsamt? Hat man euch auch die gesetzlich zugesagte Unterstützung verweigert?

So isses. Es werden strateisch die Arbeitslosen wie Ausätzige durch Kürzugen wos nur geht, bekämpt nicht die Arbeitslosigkeit durch z.b. wie du wolltest Weiterbildung.X(
Die Zeiten sind vorbei , wo Weiterbildung für Arbeitslose gefördert wurde .

Kalmit
26.01.2007, 11:10
Ich sehe den Tag kommen, an denen Herren wie Hans Werner Sinn und Hans Olaf Henkel und der neoliberale Abschaum , diesen negativen Zustand in perverser Dogmatik für sich nutzbar machen wollen.

Sie wollen die Arbeitsagentur privatisieren, also dass es eine Art Zeitarbeitsfirma wird, wer nicht vermittelbar ist, erhält quasi dann auch absolut kein Geld, Suppenküchen, Obdachlosenasyle sollen wohl als lezte soziale Wohltat den Kirchen zugeschrieben werden.

Das hatte man mit Hartz I bis III (dessen Unwirksamkeit und Scheitern staatlich bereits attestiert ist) ja schon teilweise gemacht. Nur haben die privaten Arbeitsvermittler sich mit den Arbeitgebern abgesprochen, die Zuschüsse einkassiert und die Leute standen nach kurzer Zeit wieder auf der Straße. Bei allem Ärger: Die Leute in den Ämtern - pardon, Agenturen - gehen nach den Vorgaben, die damals McKinsey und Co. in der Hartz-Kommission vorgegeben haben! Ich habe auch einen recht freundlichen Sachbearbeiter, der mir sicher gerne mehr bieten würde - der aber letzten Endes auch nichts anderes tun kann als sich an die Vorgaben zu halten, die ihm die "Geschäftsleitung" macht... Und die heißt: Streichen, Kürzen, mit Sanktionen drohen und so wenig Geld ausgeben wie möglich...

Diesen Artikel aus der taz fand ich in diesem Zusammenhang äußerst lesenswert: http://www.taz.de/pt/2005/08/29/a0180.1/text