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Vollständige Version anzeigen : patriotismus



ppp
20.01.2007, 22:31
auch ich bin ein patriot. und seit ich in diesem forum unterwegs bin ist mir das deutlicher geworden. es gibt unterschiedliche formen des patriotismuses. was meine art angeht, was mein vorbild für "vaterlandsliebe" betrifft, fällt mir kurt tucholskys essay "heimat" ein, da is schön zusammengefaßt, was meiner ansicht nach heute noch gilt.

ich hoffe, daß folgender kurze auszug mit der forumsregel §13 vereinbar ist.
der schluß des essays:

Ja, wir lieben dieses Land.

Und nun will ich euch mal etwas sagen:

Es ist ja nicht wahr, dass jene, die sich ›national‹ nennen und nichts sind als bürgerlich-militaristisch, dieses Land und seine Sprache für sich gepachtet haben. Weder der Regierungsvertreter im Gehrock, noch der Oberstudienrat, noch die Herren und Damen des Stahlhelms allein sind Deutschland. Wir sind auch noch da.

Sie reißen den Mund auf und rufen: »Im Namen Deutschlands ... !« Sie rufen: »Wir lieben dieses Land, nur wir lieben es.« Es ist nicht wahr.

Im Patriotismus lassen wir uns von jedem übertreffen – wir fühlen international. In der Heimatliebe von niemand – nicht einmal von jenen, auf deren Namen das Land grundbuchlich eingetragen ist. Unser ist es.

Und so widerwärtig mir jene sind, die – umgekehrte Nationalisten – nun überhaupt nichts mehr Gutes an diesem Lande lassen, kein gutes Haar, keinen Wald, keinen Himmel, keine Welle – so scharf verwahren wir uns dagegen, nun etwa ins Vaterländische umzufallen. Wir pfeifen auf die Fahnen – aber wir lieben dieses Land. Und so wie die nationalen Verbände über die Wege trommeln – mit dem gleichen Recht, mit genau demselben Recht nehmen wir, wir, die wir hier geboren sind, wir, die wir besser deutsch schreiben und sprechen als die Mehrzahl der nationalen Esel – mit genau demselben Recht nehmen wir Fluß und Wald in Beschlag, Strand und Haus, Lichtung und Wiese: es ist unser Land. Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen – weil wir es lieben. Man hat uns zu berücksichtigen, wenn man von Deutschland spricht, uns: Kommunisten, junge Sozialisten, Pazifisten, Freiheitliebende aller Grade; man hat uns mitzudenken, wenn ›Deutschland‹ gedacht wird ... wie einfach, so zu tun, als bestehe Deutschland nur aus den nationalen Verbänden.

Deutschland ist ein gespaltenes Land. Ein Teil von ihm sind wir.

Und in allen Gegensätzen steht – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.

eine kuzfassung des text findet man z.b. hier: http://www.textlog.de/tucholsky-heimat.html

was haltet ihr davon?

Pandulf
20.01.2007, 23:03
Ein anderes Wort für Patriotismus wäre Identität. Man identifiziert sich mit einer Gruppe. Man leidet mit ihr, man feiert mit ihr, man ist Teil von ihr.

Für Linke, für die Patriotismus und Stolz abstrakte Begriffe sind empfehle ich, sich einfach mal mit einer Fußballmannschaft zu identifizieren. Man selbst spielt zwar nicht in der Mannschaft, man leidet aber genauso mit dieser mit. Und du bist dann nicht alleine, sondern alle möglichen Menschen sind neben einem und du leidest und hoffst mit ihnen, egal welches Einkommen man hat oder welche Bildung. Man ist eine Gruppe. Ein Team. Wir sind das Team! WIR SIND .....!

arnd
20.01.2007, 23:07
Ein anderes Wort für Patriotismus wäre Identität. Man identifiziert sich mit einer Gruppe. Man leidet mit ihr, man feiert mit ihr, man ist Teil von ihr.

Für Linke, für die Patriotismus und Stolz abstrakte Begriffe sind empfehle ich, sich einfach mal mit einer Fußballmannschaft zu identifizieren. Man selbst spielt zwar nicht in der Mannschaft, man leidet aber genauso mit dieser mit. Und du bist dann nicht alleine, sondern alle möglichen Menschen sind neben einem und du leidest und hoffst mit ihnen, egal welches Einkommen man hat oder welche Bildung. Man ist eine Gruppe. Ein Team. Wir sind das Team! WIR SIND .....!

sehr gut gesagt,wenn nur alle so denken würden

Atheist
20.01.2007, 23:12
Ein anderes Wort für Patriotismus wäre Identität. Man identifiziert sich mit einer Gruppe. Man leidet mit ihr, man feiert mit ihr, man ist Teil von ihr.
!

dann hat Deutschland eine fehlende Identität:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Patriotismus gibts hier nur bei der WM^^ und auch da gabs schon Gestalten die meinen man müsse die Fahnen verbieten weil sie andere beleidigen könnten :rolleyes:

HeXlein
20.01.2007, 23:17
Dann kann man nur zustimmen.Patriotismus ist im Grunde etwas gaaaanz normales,deshalb frage ich mich umso mehr warum die Linken so einen Hass auf ihre Heimat und ihr Landsleute haben.Es ist unbegreiflich.

-jmw-
20.01.2007, 23:29
Patriotismus?

"Du bist Deutschland" kommt dem sehr nahe, wenn auch das Rumgejubele und der elende Hurra-Patriotismus die Sicht verweht auf die Bedeutung der Worte und viele sie wohl garnicht begreifen können.

mfg

ppp
20.01.2007, 23:39
huch, hexlein, welche linke haben den haß auf das land und die leute? und im übrigen, viele der linken, die sich über manches so aufregen, daß dumme menschen meinen, sie haßen das land, regen sich ja deshalb auf, weil ihnen das land und die leute in dem land nicht egal sind:


Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen – weil wir es lieben.

Kaiser
21.01.2007, 00:44
was haltet ihr davon?

Da ich weiß, wie "patriotisch" die praktische politische Arbeit von Kommunisten, Sozialisten, Pazifisten und "Freiheitliebenden" in den letzten Jahrzehnten aussah, werte ich den Text als humoristische Einlage.

Noch mehr "stillen Patriotismus" mit roten Anstrich überlebt dieses Land nicht.

ppp
21.01.2007, 00:46
ich weiß, du magst nur den blutrausch-"patriotismus", du möchtegernvaterlandsverderber.

Kaiser
21.01.2007, 00:46
huch, hexlein, welche linke haben den haß auf das land und die leute? und im übrigen, viele der linken, die sich über manches so aufregen, daß dumme menschen meinen, sie haßen das land, regen sich ja deshalb auf, weil ihnen das land und die leute in dem land nicht egal sind:


Kennst du sie nicht? Die selbsternannten Vergangensheitsbewältiger, die dieses Land herunterwirtschaften und erst zufrieden sind, wenn die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land sind. Sieh dir die etablierte Politik ruhig genau an. Sie ist voll von diesen Leuten.

Kaiser
21.01.2007, 00:48
ich weiß, du magst nur den blutrausch-"patriotismus", du möchtegernvaterlandsverderber.

Machen wir es konkret.

Wann und was war denn der letzte patriotische Akt einer roten Regierung in Deutschland? :)

Atheist
21.01.2007, 00:55
nachdenk:rolleyes: ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?(

Freikorps
22.01.2007, 09:06
Machen wir es konkret.

Wann und was war denn der letzte patriotische Akt einer roten Regierung in Deutschland? :)

Gab es überhaupt einen patriotischen Akt in der deutschen Nachkriegsgeschichte?

Chaos
22.01.2007, 11:36
Dann kann man nur zustimmen.Patriotismus ist im Grunde etwas gaaaanz normales,deshalb frage ich mich umso mehr warum die Linken so einen Hass auf ihre Heimat und ihr Landsleute haben.Es ist unbegreiflich.
Mir entsteht eher der Eindruck, dass es der Patriotismus ist, der abgelehnt wird, nicht die Deutschen oder Deutschland(zumindest, wenn wir Anarchisten mal ausklammern).
Gründe dafür liegen in der Angst vor möglichen Folgen eines allzu stark ausgeprägten Patriotismus. Vor allem davor, dass unter dem Deckmantel des Patriotismus Dinge getan werden, die man ganz und gar nicht gutheißen kann. Wenn eine Gruppe von sich behauptet "für Deutschland" zu handeln, so lässt sich jede opposition allzu leicht als Landesverräter oder was auch immer darstellen.
Da es die erklärte Aufgabe von Regierungen ist, für das eigene Land und die Einwohner desselbigen da beste zu erreichen, sollen prinzipiell alle Handlungen einer wie auch immer gearteten Regierung "für" das Land sein.
Ungeachtet dessen, dass es darüber, was für das eigene Land am besten ist, viele verscheidene Meinungen gibt, muss man doch festhalten, dass die gesonderte Erwähnung, für das eigene land zu handeln, eigentlich eine nichtssagende ist und bestenfalls dazu dient, die eigenen Ideen in ein besseres und die Ideen anderer in ein schelchteres Licht zu rücken.
Daher stehe ich allen, die von sich stets behaupten, für ein Land zu handeln, zunächst sehr skeptisch gegenüber. Es ist doch ohnehin nur eine leere Phrase, die man eigentlich von jedem hört, darum kann ich es einfach nicht mehr hören.
Soll man doch mal seine Ideen ausführen, anstatt von ihnen etwas zu behaupten, was vorausgeseetzt werden muss.

AgitatorX
22.01.2007, 12:42
wurden hier zufällig Beiträge gelöscht???

Sauerländer
22.01.2007, 12:52
Ich bin -anders als ich früher dachte, das ist mir im Rahmen eines langen Denkprozesses irgendwann klar geworden- KEIN Patriot. Patriotismus bezieht sich auf einen Staat, seine Institutionen, seine Verfassung.
Das sind für mich sekundäre bis tertiäre Größen, sie sind nicht bekenntnisfähig, um sie geht es nicht.
Der Staat ist unwichtig, relevant ist die Größe, die ihm vorangeht, die ihn hervorbringt, die ihn als Instrument der Selbstorganisation ausbildet - die Nation respektive das Volk.
Der Staat als solcher, als politisches Machtgebilde an sich mag da sekundär irgendwo noch von Interesse sein - aber als solcher, als "reiner" Staat, aus sich selbst heraus ist eben wenig mehr als ein Begriff. Und ihm gegenüber völlig abseitig ist in meinen Augen das Bekenntnis zu einer Verfassung. Ein Staat vormiert sich nach Bedürfnissen, die nicht immer vorhersehbar und in einen regeltechnischen Rahmen umsetzbar sind.
Werte KANN eine Verfassung nicht setzen, sie können nur aus dem Volk selbst kommen. Verfassung als Wertsetzer überlastet sie und führt sie schließlich ad absurdum, da dadurch der Staat selbst von einer überfeordneten Ebene zum diskutablen Politikum wird.
Und schließlich ist die Selbstorganisation einer global betrachtet partikularen Größe nicht zu verpflichten auf irgendein höheres, globales Recht - es sei denn man macht bewusst Religion zur Grundlage der Politik, und gerade das verbieten wir uns ja heute strikt.
Das hatten die Aufklärer so nicht geplant - nun aber haben sie es angerichtet und müssen es auch fressen.

Schleifenträger
22.01.2007, 18:36
Gab es überhaupt einen patriotischen Akt in der deutschen Nachkriegsgeschichte?

Ja, die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher und die Herstellung von Volks- und genossenschaftlichem Eigentum in der DDR. Die Vereinigung von KPD und SPD und das Bündnis mit anderen Parteien in der Nationalen Front, welche dem Schmarotzerpack über 40 Jahre den von Arbeiterhand geschaffenen Reichtum entzogen.

Leider folgten die antipatriotische Akte 1990, erst die Enteignung des Volkes durch die Treuhandanstalt am 17. Juni (!), dann die Annexion der DDR am 3. Oktober.

ochmensch
22.01.2007, 18:41
Ja, die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher und die Herstellung von Volks- und genossenschaftlichem Eigentum in der DDR. Die Vereinigung von KPD und SPD und das Bündnis mit anderen Parteien in der Nationalen Front, welche dem Schmarotzerpack über 40 Jahre den von Arbeiterhand geschaffenen Reichtum entzogen.

Leider folgten die antipatriotische Akte 1990, erst die Enteignung des Volkes durch die Treuhandanstalt am 17. Juni (!), dann die Annexion der DDR am 3. Oktober.

Wenn Leute wie Schleifenträger oder ppp Wörter wie "Patriotismus" verwenden, kommen da Sachen raus..., das geht auf keine Kuhhaut.

harlekina
22.01.2007, 18:57
Ja, die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher und die Herstellung von Volks- und genossenschaftlichem Eigentum in der DDR. Die Vereinigung von KPD und SPD und das Bündnis mit anderen Parteien in der Nationalen Front, welche dem Schmarotzerpack über 40 Jahre den von Arbeiterhand geschaffenen Reichtum entzogen.

Leider folgten die antipatriotische Akte 1990, erst die Enteignung des Volkes durch die Treuhandanstalt am 17. Juni (!), dann die Annexion der DDR am 3. Oktober.


Immer noch besser, bevor die DDR Deutschland annektiert.

Schleifenträger
22.01.2007, 19:04
Immer noch besser, bevor die DDR Deutschland annektiert.

Das nach den Entwicklungen der letzten 16 Jahre zu behaupten, angesichts von Massenverarmung, Zwangsarbeit, Rundumüberwachung, Demontage bürgerlicher Rechte und Sozialleistungen sowie Angriffskriegen zeugt von umfassender BILDung.

Ich weiß nicht, wie hoch der Reizpegel sein muß, ehe Du was mitkriegst, aber wesentlich unterhalb einer nuklearen Explosion liegt der sicher nicht.

harlekina
22.01.2007, 19:13
Das nach den Entwicklungen der letzten 16 Jahre zu behaupten, angesichts von Massenverarmung, Zwangsarbeit, Rundumüberwachung, Demontage bürgerlicher Rechte und Sozialleistungen sowie Angriffskriegen zeugt von umfassender BILDung.

Ich weiß nicht, wie hoch der Reizpegel sein muß, ehe Du was mitkriegst, aber wesentlich unterhalb einer nuklearen Explosion liegt der sicher nicht.


Um dein Benehmen und deine Absonderungen ertragen zu können, braucht man sehr viel Geduld und eine hohe Toleranzgrenze. Sei froh, dass der Reizpegel so hoch angelegt ist.

Schleifenträger
22.01.2007, 19:19
... dass der Reizpegel so hoch angelegt ist.

Danke für die Zustimmung. Und wann fängste nun an, Deine Umwelt etwas aufmerksamer zu beobachten?

harlekina
22.01.2007, 19:24
Danke für die Zustimmung. Und wann fängste nun an, Deine Umwelt etwas aufmerksamer zu beobachten?



Mach dir darüber keine Gedanken.

Liegnitz
22.01.2007, 19:33
dann hat Deutschland eine fehlende Identität:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Patriotismus gibts hier nur bei der WM^^ und auch da gabs schon Gestalten die meinen man müsse die Fahnen verbieten weil sie andere beleidigen könnten :rolleyes:

So issee so issses :heulsuse: :heulsuse:

Unsere Gutmenschen und alle Multikultisymphatiesanten setzen sich nur noch für das Wohl und Wehe der Ausländer hier ein und möchten am liebsten ihren deutschen Namen noch wechseln.
Viele sind sooooooooooooooo gleichgültig und nur wenige sind wirkliche Patrioten.