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Vollständige Version anzeigen : Firmen kommen zurück



Hubba Bubba
19.01.2007, 13:03
Anzeichen für Rückverlagerung
Gewiss, solche Maßnahmen können mehrere Gründe haben - die Konzentration von Kapazitäten zum Beispiel. Oder auch die Hinwendung zum wichtigsten Absatzmarkt. Fest steht jedoch: "Der Trend zur Stellenverlagerung ist gestoppt." Das erklärt Frank Wallau, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn. Doch damit nicht genug: "Es gibt sogar Anzeichen für eine Rückverlagerung".


http://www.t-online-business.de/c/10/16/33/56/10163356.html


Ist das jetzt langfristig so oder nur ein vorrübergehender Trend??(

Frei-denker
19.01.2007, 13:12
Am Absatzmarkt liegt es sicher nicht. Denn die Produkte mit dem LKW über die nahe Grenze zu schieben ist kein Problem. Dazu muß man nicht nach D kommen.

Die Firmen werden erst zurückkommen, wenn hier das Lohnniveau so weit zerstört ist, daß es auf dem Niveau der Biliglohnländer Polen und Rumänien angekommen ist.

Und da die Löhne hier noch etwas höher als in Rumänien sind, ist der Verlagerungstrend nicht gestoppt.

Von daher kann man die Meldung von F. Wallau in die Tonne treten - Volksverdummung.

tommy3333
19.01.2007, 13:16
Das kommt wohl darauf an,
(a) warum die Unternehmen D verlassen haben,
(b) warum sie wieder ggf. zurückgekehrt sind bzw. jetzt D nicht mehr verlassen,
(c) wie es mit dem Standort D weitergeht.
Die Unternehmen sind durchaus flexibel, um auf Änderungen zu reagieren.

Frei-denker
19.01.2007, 13:21
Das kommt wohl darauf an,
(a) warum die Unternehmen D verlassen haben,
(b) warum sie wieder ggf. zurückgekehrt sind bzw. jetzt D nicht mehr verlassen,
(c) wie es mit dem Standort D weitergeht.
Die Unternehmen sind durchaus flexibel, um auf Änderungen zu reagieren.
Warum sie D verlassen haben, liegt doch wohl auf der Hand - wegen der Profitsteigerung durch geringere Personalkosten.

Der Rest ergibt sich daraus.

tommy3333
19.01.2007, 13:40
Warum sie D verlassen haben, liegt doch wohl auf der Hand - wegen der Profitsteigerung durch geringere Personalkosten.
Ja. Und - nicht zu vergessen - Steuervorteile.

Skaramanga
19.01.2007, 14:56
Es gibt noch einen anderen Grund für die reumütige Rückkehr mancher Firmen oder Unternehmer, der aber oft verschämt verschwiegen wird: Die in manchen "Billig-Ländern" grassierende Kriminalität, Schutzgelderspressungen, Behördenkorruption und -willkür, Vetternwirtschaft, fehlende Rechtssicherheit, usw. Diese Faktoren zehren den Billiglohnvorteil oft komplett auf und erhöhen die Kosten am Ende noch gegenüber dem Standort Deutschland. Von der nervlichen Belastung ganz abgesehen. Das merken die freilich erst nach einer Weile.

lupus_maximus
19.01.2007, 15:07
Es gibt noch einen anderen Grund für die reumütige Rückkehr mancher Firmen oder Unternehmer, der aber oft verschämt verschwiegen wird: Die in manchen "Billig-Ländern" grassierende Kriminalität, Schutzgelderspressungen, Behördenkorruption und -willkür, Vetternwirtschaft, fehlende Rechtssicherheit, usw. Diese Faktoren zehren den Billiglohnvorteil oft komplett auf und erhöhen die Kosten am Ende noch gegenüber dem Standort Deutschland. Von der nervlichen Belastung ganz abgesehen. Das merken die freilich erst nach einer Weile.
Dazu brauchen sie aber nicht zurückzukommen. Hier wird gerade dasselbe System aufgebaut.
Ich nehme eher an, sie bringen ihre Betriebe vor der Auslandskriminalität in Sicherheit. Hier in Deutschland sind sie ja im Augenblick noch zuhause, allerdings nicht mehr lange.

Skorpion968
19.01.2007, 17:01
Es gibt noch einen anderen Grund für die reumütige Rückkehr mancher Firmen oder Unternehmer, der aber oft verschämt verschwiegen wird: Die in manchen "Billig-Ländern" grassierende Kriminalität, Schutzgelderspressungen, Behördenkorruption und -willkür, Vetternwirtschaft, fehlende Rechtssicherheit, usw. Diese Faktoren zehren den Billiglohnvorteil oft komplett auf und erhöhen die Kosten am Ende noch gegenüber dem Standort Deutschland. Von der nervlichen Belastung ganz abgesehen. Das merken die freilich erst nach einer Weile.

Genauso ist es!

Weitere Gründe sind schlicht und einfach miese Infrastruktur und schlecht ausgebildete Arbeitskräfte. Dazu noch ein schlechter Absatzmarkt vor Ort.

Für viele Firmen rentiert sich die Verlagerung ins Ausland nicht. Man greift da erstmal schnell zu und verspricht sich durch die Kostensenkungen wesentlich höhere Gewinne. Wenn man dann mal in der Pampa gelandet ist, dann merkt man sehr schnell, wie vorteilhaft der Standort Deutschland für Unternehmen wirklich ist.

alifred01
19.01.2007, 17:04
Pünktlich zu den Lohnverhandlungen wird Spaßpropaganda verbreitet. Kein Arbeitsplatz-Auslagerer kommt zurück! Kein Arbeitsplatzvernichtungswilliger läßt sich von irgend was oder wem von seinem Vorhaben ab bringen. Das Geschwätz von der Rückkehr der Beutemacher wird verbreitet um mit der Peitsche auf die "Lohn-Verhandlungs Partner (Gewerkschaft)" in den zu erwartenden Lohnrunden einzudreschen - mit dem bekannten Argument: Wenn ihr Geld wollt, gehn wir ins billige EU Ausland, da kriegen wir von euren Steuern sogar noch Starthilfe!:cool:

papageno
19.01.2007, 17:29
um einen absatz markt zu haben braucht es eine stabile kaufkraft die wird man in polen kaum finden, da arme leute.

wohlstand für alle setzt voraus stabile löhne un ddamit stabile kaufkraft.

endlich begreifen die idioten langsam.

tommy3333
19.01.2007, 19:02
Es gibt noch einen anderen Grund für die reumütige Rückkehr mancher Firmen oder Unternehmer, der aber oft verschämt verschwiegen wird: Die in manchen "Billig-Ländern" grassierende Kriminalität, Schutzgelderspressungen, Behördenkorruption und -willkür, Vetternwirtschaft, fehlende Rechtssicherheit, usw. Diese Faktoren zehren den Billiglohnvorteil oft komplett auf und erhöhen die Kosten am Ende noch gegenüber dem Standort Deutschland. Von der nervlichen Belastung ganz abgesehen. Das merken die freilich erst nach einer Weile.
Das kann schon gut möglich sein. Nur darüber hätten sich die betr. Unternehmen auch vorher informieren können. Über die Höhe der Löhne und Steuern haben sie sich ja auch informiert.

arnd
19.01.2007, 19:16
Am Absatzmarkt liegt es sicher nicht. Denn die Produkte mit dem LKW über die nahe Grenze zu schieben ist kein Problem. Dazu muß man nicht nach D kommen.

Die Firmen werden erst zurückkommen, wenn hier das Lohnniveau so weit zerstört ist, daß es auf dem Niveau der Biliglohnländer Polen und Rumänien angekommen ist.
Und da die Löhne hier noch etwas höher als in Rumänien sind, ist der Verlagerungstrend nicht gestoppt.

Von daher kann man die Meldung von F. Wallau in die Tonne treten - Volksverdummung.

Oder das Lohnniveau in diesen Ländern steigt.Und dies ist zumindest in Polen und Tschechien der Fall,ebenso in Ungarn.

politisch Verfolgter
20.01.2007, 11:03
Wohlstand für Alle bedingt user value, also die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Kein Betriebsloser benötigt menschl. Inhaber - nur anders herum ists anders.

Und Jeder weiß, ab größeren Betrieben aufwärts sind überhaupt gar keine Inhaber mehr innerbetriebl. präsent.
Wobei dieses Kapital von Betriebslosen aus den Taschen der Nachfrager (zu über 90 % ebenfalls Betriebslose) erwirtschaftet wird.

Don
20.01.2007, 11:06
Genauso ist es!

Weitere Gründe sind schlicht und einfach miese Infrastruktur und schlecht ausgebildete Arbeitskräfte. Dazu noch ein schlechter Absatzmarkt vor Ort.

Für viele Firmen rentiert sich die Verlagerung ins Ausland nicht. Man greift da erstmal schnell zu und verspricht sich durch die Kostensenkungen wesentlich höhere Gewinne. Wenn man dann mal in der Pampa gelandet ist, dann merkt man sehr schnell, wie vorteilhaft der Standort Deutschland für Unternehmen wirklich ist.

Zitat:

Früher ließ der Süßwarenhersteller Katjes Fassin seine Bonbons in Italien und Finnland herstellen. Doch diese Werke wurden Mitte des vergangenen Jahres dicht gemacht. Das Unternehmen hat die Arbeitsplätze verlagert - nach Deutschland.Ich denke nicht, daß Italien oder Finnland über schlechtere Infrastruktur verfügen als Deutschland, oder irgendwas mit Pampa zu tun haben.


Im Oktober nahmen 60 Mitarbeiter die Produktion in der nagelneuen, zwölf Millionen Euro teuren Fabrik in Potsdam auf. Dort rollen seither Granini-Bonbons, Gletschereis und sonstige Leckereien vom Band. Nach der Übernahme mehrerer Bonbonmarken verfüge man über die ausreichende Kapazität für eine eigene Fertigung in Deutschland, erklärt Katjes-Sprecher Heiner Wolters. "Hier haben wir auch die Qualität besser unter Kontrolle". Inzwischen produziert Katjes ausschließlich in Deutschland. In Ländern wie Polen oder Tschechien befinden sich lediglich Vertriebsstandorte.In diesem Fall stimmts. Tiefe Reue weil vermutlich die Kosten der Fehlchargenentsorgung die anderen Vorteile aufzufressen drohten.

Selbstredend gibt es auch schwerwiegende Fehler bei Verlagerungsentscheidungen. Die passieren nach meiner Erfahrung signifikant häufiger in managment- als in unternehmergeführten Betrieben.

politisch Verfolgter
20.01.2007, 15:33
Don, "Jeder ist für das verantwortlich, was er tut."
Sollen damit Zwangsarbeiter per Gesetz für Inhaber verantwortlich erklärt werden?
Und was Sie eben ansprechen, sind Aktivitäten betriebsloser Unternehmer.
Auch user benötigen keine aktiven Inhaber, ja nicht mal passive menschl. Inhaber.