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Vollständige Version anzeigen : Die Sozialstruktur Deutschlands



Amon
16.01.2007, 18:00
Hallo liebe Foren Gemeinschaft,
schon seit einiger Zeit lese ich ab und an mit und bin mir daher des etwas alternativen Spektrums bewusst.
Mich würde interessieren wie ihr speziell das Thema der Sozialen Differenzen seht.
Damit möchte ich weniger das mir Jemand Marx oder den Kapitalismus erklärt sondern eher eine Analyse der Sozialen Mobilität.
Ich denke dass es vor allem in den letzten Jahren immer mehr an Gewicht gewonnen hat und somit für jegliche Gesellschaftskritik einen weit höheren Stellenwert verdient.
Außerdem sind auch Theorien aus den zumeist alten Werken der berühmten Soziologen vielleicht nicht mehr Konsequent.

Wie seht ihr die Entwicklung jenseits von Vermuselung und oder Versklavung durch totalitäre Arbeitgeber?
Wie hat sich die Welt objektiv gesehen gerade für Grund und Mittel Schichten entwickelt?
Ist objektiv betrachtet eine Stagnation oder gar ein abstieg zu erkennen?

Als Axiom möchte ich noch voraussetzten das sich der Mensch einen Entwicklungsdrang hat der den Artikel 14 des Grundgesetztes überschreitet, daher nicht vegetiert und grundsätzlich selbstbestimmt handelt.

Als Anregung möchte ich einfach mal eine Übersicht des Monatlichen Haushaltseinkommens der letzten Jahre anbieten.

Quelle: Datenreport 2006 18.3 - Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, Statistisches Bundesamt ( Hrsg.)

papageno
16.01.2007, 18:05
tja man sollte mal die ursachen hinterfragen, dazu schrieb ich was zu warum die integration von ausländern scheitert, dass wird aber gerne unbeantwortet gelassen, sogar mein kritiker wtf weiss darauf keine antwort zu geben, weil man womöglich zugeben müsste, dass meine ursachenforschung den tatsachen als solches gerecht geworden sind.

Der Patriot
16.01.2007, 18:07
Durchschnittseinkommen in Österreich im Jahr 2003 bei 1.944 Euro brutto pro Monat. Ich verdiene unter 50% davon.

Oh mein Gott! Ich lebe in Armut! ;)

Amon
16.01.2007, 18:26
tja man sollte mal die ursachen hinterfragen, dazu schrieb ich was zu warum die integration von ausländern scheitert, dass wird aber gerne unbeantwortet gelassen, sogar mein kritiker wtf weiss darauf keine antwort zu geben, weil man womöglich zugeben müsste, dass meine ursachenforschung den tatsachen als solches gerecht geworden sind.

Mit Verlaub, die Ursache für was?
Ich impliziere mal das du Grundsätzlich pessimistisch auf die Gesellschaftsentwicklung eingestellt bist und davon ausgehst das die Grund und Mittelschichten absacken.
Gehe ich richtig in der Annahme dass du nicht auf die Bewegung in der Sozialen Schicht als solche eingehst sondern davon das sich zugewanderte primär aus eigener Überzeugung in der unteren Schichte bewegen?
Könnte es nicht vergleichsweise einfach sein sich in Deutschland vertikal in der Gesellschaft zu bewegen, je nach persönlichen Zielvorstellungen?
Aus welchem Grund bewegen sich dann deiner Meinung nach Ausländer in der unteren Schicht?

Amon
16.01.2007, 18:31
Durchschnittseinkommen in Österreich im Jahr 2003 bei 1.944 Euro brutto pro Monat. Ich verdiene unter 50% davon.

Oh mein Gott! Ich lebe in Armut! ;)

Wieso? Gehst du davon aus das du aus der unteren Schicht nicht heraus kommst? Mit sozialer Mobilität ist die Möglichkeit gemeint sich in den Materiellen Wohlstands Gefilden bewegen zu können.
Kann ich also deiner Antwort entnehmen das du dich mit der Grundversorgung zufrieden gibst?
Verdammt dann war meine Annahme das der Mensch grundsätzlich einen drang hat sich zu entwickeln vielleicht doch etwas voreilig.

Der Patriot
16.01.2007, 19:31
Wieso? Gehst du davon aus das du aus der unteren Schicht nicht heraus kommst?

Ich rechne mich nicht zur unteren Schicht. Ich gehöre zur Mittelschicht, wie meine Eltern, aber momentan ist mein Verdienst eben noch geringer, er steigt aber kontinuierlich und am Ende dieses Jahres wird er höher liegen als jetzt ist.


Mit sozialer Mobilität ist die Möglichkeit gemeint sich in den Materiellen Wohlstands Gefilden bewegen zu können.

Mein "sozialer Ausstieg" ist quasi "vorprogrammiert".


Kann ich also deiner Antwort entnehmen das du dich mit der Grundversorgung zufrieden gibst?

Ja. Ein Mensch kann mit 810 €uronen Monatseinkommen ein zufriedenes Leben führen, auch in Österreich.


Verdammt dann war meine Annahme das der Mensch grundsätzlich einen drang hat sich zu entwickeln vielleicht doch etwas voreilig.

Nein, das war nicht voreilig. Der Mensch strebt immer nach mehr (merh Geld, mehr Besitz, mehr Anerkennung). Ich bin keine Ausnahme, ich bin nur bereits jetzt zufrieden, was nicht heißt, daß ich mir nicht noch mehr wünsche.

Amon
16.01.2007, 21:52
Ich rechne mich nicht zur unteren Schicht. Ich gehöre zur Mittelschicht, wie meine Eltern, aber momentan ist mein Verdienst eben noch geringer, er steigt aber kontinuierlich und am Ende dieses Jahres wird er höher liegen als jetzt ist.

Ich hoffe höher als der Inflationsausgleich.
Also in der Einkommensstatistik liegst du nicht in der Mittelschicht. Du strebst also nach vorn und versucht einen größeren Anteil des Gesellschaftsvermögens zu erlangen, sehr gut :).
Aber gesellschaftlich bedingt stellt sich mir eben die Frage wie weit kann man aufsteigen? Das ist eher im Politisch- Soziologischem Sinne gemeint als speziell an deinem Beispiel.
Ich glaube du fühlst dich einfach der Mittelschicht verpflichtet.



Mein "sozialer Ausstieg" ist quasi "vorprogrammiert".
Das glaub ich dir nicht das widerspricht dem obigem. Einem Anarchisten würde ich das glauben.



Ja. Ein Mensch kann mit 810 €uronen Monatseinkommen ein zufriedenes Leben führen, auch in Österreich.
Wie sieht der Mensch aus der so etwas tut?



Nein, das war nicht voreilig. Der Mensch strebt immer nach mehr (merh Geld, mehr Besitz, mehr Anerkennung). Ich bin keine Ausnahme, ich bin nur bereits jetzt zufrieden, was nicht heißt, daß ich mir nicht noch mehr wünsche.
Was treibt dich wenn du zufrieden bist? Die Antwort ist mir zu leger ich denke eher hier versuchst du dich hinter einer Bürgerlichen Genügsamkeitsfassade zu verstecken.
Ich möchte behaupten der Mensch ist nie zufrieden, sonst wäre Entwicklung nicht zu erklären.

Mein anliegen ging weniger an dich Persönlich, ich möchte dich auch gar nicht angreifen.
Mir geht es eher um die Aufteilung des Gesellschaftsvermögens.
Gerhard Lenski hat z.B. dazu fabuliert das je entwickelter ein Produktionssystem einer Gesellschaft ist desto mehr wird nach dem Prinzip der Macht verteilt.
Mit höherer Entwicklung wächst also die ungleiche Verteilung?!

Frei-denker
16.01.2007, 22:15
Man schaue auf die Quelle des Startpostings! Da werden praktisch unsere korrupten Politiker als Quelle herangezogen, die uns erzählen wollten, daß wir nur 7 Mio. Ausländer hier hätten und es "nur" 4,5 Mio. Arbeitslose hier geben würde. Alles gelogen!

Also: Die Quelle ist völlig unglaubwürdig. Insofern kann man die Tabelle in die Tonne treten.

Abgesehen davon beobachte ich in meinem Bekanntenkreis die Verarmung durch Lohnverfall und Hartz4. Einfache Berufe wie Lagerarbeiter oder Kraftfahrer hatten noch vor 15 Jahren Löhne um die 2000 €. Heute haben sie teilweise grad mal noch 1200 €. Manche Löhne von Jobs wie Friseusen sind mittlerweile unterhalb der Sozialhilfe angekommen - früher undenkbar.

Die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung geschieht in schockierender Geschwindigkeit. Wir sind auf dem Weg in die Massenarmut - aber mit Überschallgeschwindigkeit!

Amon
16.01.2007, 22:45
Tut mir ja aufrichtig Leid es war eben die Greifbarste. Sie sollte auch mehr anregen als irgendetwas Festlegen. Wäre dir natürlich über jede andere Datenerhebung oder Statistik zur Urteilsfindung Dankbar.
Ich bezweifle allerdings das ein gewöhnlicher Lagerarbeiter/Hilfsarbeiter je 2000€ bekam vielleicht 2000DM.

Die Frage die sich daraus allerdings ergibt ist doch was ist dann mit den 800€ passiert?

Ich denke z.B. dass es gerade Hilfsarbeiter zunehmend schwer haben sich zu behaupten.
Die Politiker sind ja keine Diktatorischen Aliens sondern aus einem Gesellschaftlichen Konsens dort wo sie sind was könnte also die Gesellschaftliche Bewegung in die wie du sagst Massenarmut beflügeln?

Wenn ich z.B. die letzten 100 Jahre überfliege muss ich sagen das es sich ganz gegenteilig verhalten hat wieso sollte also der Prozess umkehren?

Frei-denker
16.01.2007, 23:01
Tut mir ja aufrichtig Leid es war eben die Greifbarste. Sie sollte auch mehr anregen als irgendetwas Festlegen. Wäre dir natürlich über jede andere Datenerhebung oder Statistik zur Urteilsfindung Dankbar.
Ich bezweifle allerdings das ein gewöhnlicher Lagerarbeiter/Hilfsarbeiter je 2000€ bekam vielleicht 2000DM.?
Wenn du das bezweifelst, zeigst du mir damit, daß du wahrscheinlich der jüngeren Generation angehörst, die das alles nicht mehr miterlebt hat.

Laß dir von einem alten Hasen des Arbeitsmarktes eines versichern: Früher war die Bezahlung um Lichtjahre besser!

Mal ein Beispiel:

In den 70ern kostete eine Zweizimmerwohnung zur Miete um die 125 DM. Mein Onkel verdiente damals als Getränkefahrer 4000 DM Netto! Und damals kostete der Liter Sprit um die 80 Pfennig und die Mehrwertsteuer lag bei ca. 10%!

Ein anderes Beispiel:

Ein Bodenleger verdiente in den 70ern pro verlegtem Quadratmeter PVC-Boden 9 DM! Heute bekommt er zwischen 4,5-5 DM! Wohlgemerkt, umgerechnet in DM!

Und damals gab es zusätzlich zum Lohn Vermögenswirksame Leistungen, Fahrtgeld, Kleidergeld!

Wird dir jetzt langsam klar, was damals an Reallohn verdient wurde und was heute?

-------------------------------

Das Problem mit der heutigen Generation ist, daß sie keine Vorstellung von den Verdienstmöglichkeiten der 60er bis 80er haben und sich von den Arbeitgebern so eine Scheiße von wegen zu hoher Löhne und der Notwendigkeit von Lohnverzicht zugunsten höherer Wettbewerbsfähigkeit erzählen lassen.

Ihr habt einfach keine Ahnung, was für Löhne möglich wären - vorausgesetzt, der Arbeiter würde von seiner Arbeit auch profitieren. Doch heute stecken sich Abzock-Unternehmer alles in die Tasche.

basti
16.01.2007, 23:06
Man schaue auf die Quelle des Startpostings! Da werden praktisch unsere korrupten Politiker als Quelle herangezogen, die uns erzählen wollten, daß wir nur 7 Mio. Ausländer hier hätten und es "nur" 4,5 Mio. Arbeitslose hier geben würde. Alles gelogen!


du hast aber keine eigenen belastbaren daten, mit denen du gegen die daten des statistischen bundesamtes argumentieren kannst.

Amon
17.01.2007, 11:26
Hallo Frei-Denker,
ich möchte dir deine Erfahrung nicht streitig machen. Mich interessieren allerdings eher Erklärungen als einfach Annahmen.
Wenn wir davon ausgehen das die Bezahlung in deinen Beispielen besser war könnte das vielleicht die Verschiebung der benötigten Arbeitskräfte zum Anlass haben.

Wenn ich meine Berufserfahrung nehme ist mir entgegen deinen Behauptungen aufgefallen das ich es früher wohl nicht so leicht gehabt hätte in so kurzer Zeit ohne größere Probleme überdurchschnittliche hoch zu verdienen. Ich spreche hier allerdings auch nicht vom Getränke fahren sondern von der IT Branche.

Ebenfalls vom Statistischen Bundesamt allerdings glaube ich das Jeder dem grundlegenden Trend zustimmen kann.

Frei-denker
17.01.2007, 11:52
Hallo Frei-Denker,
ich möchte dir deine Erfahrung nicht streitig machen. Mich interessieren allerdings eher Erklärungen als einfach Annahmen.
Wenn wir davon ausgehen das die Bezahlung in deinen Beispielen besser war könnte das vielleicht die Verschiebung der benötigten Arbeitskräfte zum Anlass haben.

Wenn ich meine Berufserfahrung nehme ist mir entgegen deinen Behauptungen aufgefallen das ich es früher wohl nicht so leicht gehabt hätte in so kurzer Zeit ohne größere Probleme überdurchschnittliche hoch zu verdienen. Ich spreche hier allerdings auch nicht vom Getränke fahren sondern von der IT Branche.

Ebenfalls vom Statistischen Bundesamt allerdings glaube ich das Jeder dem grundlegenden Trend zustimmen kann.

Mach dir klar, daß die IT-Branche ein hochtechnologischer Bereich ist, der natürlich gut bezahlt wird.

Doch die breite Masse arbeitet eher in weniger qualifizierten Bereichen, folglich wäre es zu einseitig nur einen so speziellen Bereich wie IT zu betrachten.

Bedenke auch, daß viele frühere Lagerarbeiter und ähnliche geringqualifizierten Arbeiter jetzt überhaupt keinen Job mehr bekommen und bei Hartz4 angekommen sind. Und ihre Beschäftigungschancen sind einfach beschissen.

Von daher denke ich schon, daß die breite Masse der Bevölkerung in erschreckendem Maße verarmt. Statistiken dazu kann ich keine liefern, doch ich beobachte das in meinem Umfeld.

Amon
17.01.2007, 13:40
Sicher hast du damit recht das es von Branche zu Branche stark variiert.
Das Warum ist jedoch nicht geklärt. Pauschal zu sagen früher war es für Gering Qualifizierte eben besser genügt mir nicht.
Könnte man vielleicht annehmen das einfach die weniger Qualifizierten Bereiche zusehends mit Automatisierung Konkurrieren?

Frei-denker
17.01.2007, 22:00
Sicher hast du damit recht das es von Branche zu Branche stark variiert.
Das Warum ist jedoch nicht geklärt. Pauschal zu sagen früher war es für Gering Qualifizierte eben besser genügt mir nicht.
Könnte man vielleicht annehmen das einfach die weniger Qualifizierten Bereiche zusehends mit Automatisierung Konkurrieren?

Ja, die Automatisierung hat einige Arbeitspläzte wegrationalisiert.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Mit der Globalisierung und der EU-Osterweiterung sowie der Einwanderung setzen die Unternehmen die Arbeiter dieser Welt in direkte Preiskonkurrenz. Und da so ein erhebliches Überangebot an Arbeitskräften entsteht, ist das Lohniveau im freien Fall.

Und weil unsere Regierung die Globalsierung weiter vorantreibt, verschärft sie die Probleme im Bereich Geringqualifizierte. Wir haben also auch für die Zukunft nur eine Verschlechterung der Lebensbedingungen und Einkommensverhältnisse zu erwarten.

Wütend macht mich das, weil die Regierung obendrein die Dreistigkeit besitzt uns zu erzählen, daß dies höhere Globalsierungsgewalt sei und man nichts dagegen unternehmen könne - dabei hat die Regierung selbst für Öffnung der Märkte gesorgt, Stichwort Entsendegesetzt.

Die etablierten Parteien ruinieren unser Land aktiv und systematisch - zur Steigerung der Konzernprofite.

ppp
17.01.2007, 22:23
der hohe anteil der beschäftigten im tertiären sektor sagt über die gesellschaftliche schichtung gar nichts aus. es gibt innerhalb des tertiären sektors deutlich mehr ausgebeutete reinigungskräfte als hochbezahlte patentanwälte. die realeinkommen der abhängig beschäftigten sinken seit jahren. die zahl der schichtabsteiger ist größer als die zahl der aufsteiger. letzters ist auch an der grafik im startbeitrag zu erkennen.

lupus_maximus
17.01.2007, 23:15
Ja, die Automatisierung hat einige Arbeitspläzte wegrationalisiert.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Mit der Globalisierung und der EU-Osterweiterung sowie der Einwanderung setzen die Unternehmen die Arbeiter dieser Welt in direkte Preiskonkurrenz. Und da so ein erhebliches Überangebot an Arbeitskräften entsteht, ist das Lohniveau im freien Fall.

Und weil unsere Regierung die Globalsierung weiter vorantreibt, verschärft sie die Probleme im Bereich Geringqualifizierte. Wir haben also auch für die Zukunft nur eine Verschlechterung der Lebensbedingungen und Einkommensverhältnisse zu erwarten.

Wütend macht mich das, weil die Regierung obendrein die Dreistigkeit besitzt uns zu erzählen, daß dies höhere Globalsierungsgewalt sei und man nichts dagegen unternehmen könne - dabei hat die Regierung selbst für Öffnung der Märkte gesorgt, Stichwort Entsendegesetzt.

Die etablierten Parteien ruinieren unser Land aktiv und systematisch - zur Steigerung der Konzernprofite.

Nein, sie wollen nur die Nazis austauschen die es seit 1945 noch gibt, glauben sie wenigstens felsenfest!

ppp
17.01.2007, 23:41
...
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Mit der Globalisierung und der EU-Osterweiterung sowie der Einwanderung setzen die Unternehmen die Arbeiter dieser Welt in direkte Preiskonkurrenz. Und da so ein erhebliches Überangebot an Arbeitskräften entsteht, ist das Lohniveau im freien Fall.

Und weil unsere Regierung die Globalsierung weiter vorantreibt, verschärft sie die Probleme im Bereich Geringqualifizierte. Wir haben also auch für die Zukunft nur eine Verschlechterung der Lebensbedingungen und Einkommensverhältnisse zu erwarten.

Wütend macht mich das, weil die Regierung obendrein die Dreistigkeit besitzt uns zu erzählen, daß dies höhere Globalsierungsgewalt sei und man nichts dagegen unternehmen könne - dabei hat die Regierung selbst für Öffnung der Märkte gesorgt, Stichwort Entsendegesetzt.

Die etablierten Parteien ruinieren unser Land aktiv und systematisch - zur Steigerung der Konzernprofite.

was ist die alternative zur globalisierung?
autarkie? nicht möglich. bist du bereit und in der lage, den preis für in deutschland hergestellte socken oder t-shirts zu bezahlen? wohl kaum. im übrigen gibt es kaum ein land, daß so stark auf export angewiesen ist wie deutschland. da muß man sich sehr gut überlegen, ob man sich abschotten will. und daß z.b. die automobilindustrie große teile der fertigung, insbesondere der zulieferteile auslagert, hat mit dem preisdruck und der notwendigkeit in den märkten auch vor ort präsent zu sein zu tun.
eine abkoppelung von der globalisierung würde für deutschland in jedem fall ein verzicht auf wohlstand bedeuten. es gibt sicher argumente, die gegen die globalisierung sprechen, aber wer sich davon abkoppeln will, sollte vernünftig und ehrlich sein, populismus hilft da allein nicht weiter. und solange die mehrheit ein kapitalistisches system will und entsprechend wählt wird sich die regierung natürlich sehr stark an den interessen der konzerne orientieren, das ist richtig. allerdings geschieht dies in deutschalnd nicht ausschließlich. was glaubst du, wie deine lage als arbeitsloser in den usa oder in guatemala wäre?

so lange wir unsere lebensweise vor allem auf raschen und stetigem konsum orientieren, und die leute wollen das ja offenbar so haben, können wir uns von der globalisierung nicht lösen.

Don
18.01.2007, 11:03
In den 70ern kostete eine Zweizimmerwohnung zur Miete um die 125 DM. Mein Onkel verdiente damals als Getränkefahrer 4000 DM Netto! Und damals kostete der Liter Sprit um die 80 Pfennig und die Mehrwertsteuer lag bei ca. 10%!

Ein anderes Beispiel:

Ein Bodenleger verdiente in den 70ern pro verlegtem Quadratmeter PVC-Boden 9 DM! Heute bekommt er zwischen 4,5-5 DM! Wohlgemerkt, umgerechnet in DM!


Du stecktest nach Deinen eigenen Altersangaben in den 70ern noch in den Windeln.
Der ehaltsbereich bewegte sich Ende der 70er z.B. im öffentlichen Dienst in der Gruppe A3 um etwa 900,- DM brutto. Bekam ich selbst damals als Zeitsoldat.

Der Stundenlohn Anfang der 80er für Jobs wie LKW fahren, machte ich selbst während des Studiums für Einzelhandelsketten (die im übrigen hervorragend bezahlten) lag um 1982 -84 in etwa bei 15,- bis 17,- DM/Stunde brutto.
Das sind im Monat 2.450,- bis 2.800,- DM. Brutto
In Brauereien (in München, auch dort arbeitete ich) lag der Stundenlohn damals etwas darunter. Dies glich sich durch das Deputatbier etwas aus.

Wenn Du mir eine Frima zeigen kannst bei der ein Bierkutscher 4.000,- netto verdiente in den 70ern, das entspricht in etwa 5.000,- brutto oder DM 30,-/Stunde, nehme ich alles zurück und erkläre Dir für alles was Du sagst fürderhin meine unterwürfigste Ergebenheit.

Das war damals nicht mal als Ingenieursgehalt üblich.

Und was Mieten anbetrifft. Ich weiß ja nicht wo Du wohnst, aber in München betrug der Durchschnittspreis für ein Zimmer in einer WG 1978 um die 150,- bis 200,- DM. Auch das habe ich selbst bezahlt.

Ein 1 Zimmer Appartment in Freising nördlich von München (damals ohne Flughafen) kostete in der ersten Hälfte der 80er ca. 300,- bis 350,- DM.

Also erzähl nicht derartigen Unfug über Dinge, von denen Du ausschließlich vom Hörensagen überhaupt etwas wissen kannst.

Frei-denker
18.01.2007, 11:21
Wenn Du mir eine Frima zeigen kannst bei der ein Bierkutscher 4.000,- netto verdiente in den 70ern, das entspricht in etwa 5.000,- brutto oder DM 30,-/Stunde, nehme ich alles zurück und erkläre Dir für alles was Du sagst fürderhin meine unterwürfigste Ergebenheit..
Dann üb dich schon mal in Unterwerfung:

- Fa. Ruhrot u. Dresen, Düsseldorf-Reisholz

- Brauerei Füchschen Düsseldorf-Altstadt



Ein 1 Zimmer Appartment in Freising nördlich von München (damals ohne Flughafen) kostete in der ersten Hälfte der 80er ca. 300,- bis 350,- DM.


Also erzähl nicht derartigen Unfug über Dinge, von denen Du ausschließlich vom Hörensagen überhaupt etwas wissen kannst.
Deine Unwissenheit wird nur durch deine Borniertheit übertroffen. Meine Eltern zahlten Anfang der 70er für unsere Zweizimmerwohnung in Düsseldorf 127 DM.

Don
18.01.2007, 12:15
Dann üb dich schon mal in Unterwerfung:

- Fa. Ruhrot u. Dresen, Düsseldorf-Reisholz

- Brauerei Füchschen Düsseldorf-Altstadt


Deine Unwissenheit wird nur durch deine Borniertheit übertroffen. Meine Eltern zahlten Anfang der 70er für unsere Zweizimmerwohnung in Düsseldorf 127 DM.


Wenn es borniert ist exakt zu wissen was ich selbst verdiente und bezahlte, kann das nur ein Kompliment sein.

Und daß ein Düsseldorfer Altbierkutscher in den 70ern DM 5.000,- Bruttogehalt nach Hause trug, scheint bei Dir wohl verklärte Erinnerung an Erzählungen Deiner Altvorderen. Vielleicht einmal im Jahr, wenn das Weihnachtsgeld ausgezahlt wurde, und das reicht nicht. Mach Dich hier nicht mit derartigem Schwachsinn noch mehr lächerlich.

Zur Erinnerung. Mein fast-Traumauto , ein BMW 320, kostete 1975 DM 15.880,-. Neu für einen Bierkutscher unerschwinglich.
Die fuhren damals bestenfalls einen alten Ascona.

Drosselbart
18.01.2007, 12:20
Durchschnittseinkommen in Österreich im Jahr 2003 bei 1.944 Euro brutto pro Monat. Ich verdiene unter 50% davon.

Oh mein Gott! Ich lebe in Armut! ;)


Na ja, zum Einen wird in Österreich der Steuer- und Abgabenterror nicht so ausgeprägt sein wie in Almanya, zum anderen bist du noch jung und kannst dich hocharbeiten.

alberich1
18.01.2007, 12:57
Hallo liebe Foren Gemeinschaft,
schon seit einiger Zeit lese ich ab und an mit und bin mir daher des etwas alternativen Spektrums bewusst.
Mich würde interessieren wie ihr speziell das Thema der Sozialen Differenzen seht.
Damit möchte ich weniger das mir Jemand Marx oder den Kapitalismus erklärt sondern eher eine Analyse der Sozialen Mobilität.
Ich denke dass es vor allem in den letzten Jahren immer mehr an Gewicht gewonnen hat und somit für jegliche Gesellschaftskritik einen weit höheren Stellenwert verdient.
Außerdem sind auch Theorien aus den zumeist alten Werken der berühmten Soziologen vielleicht nicht mehr Konsequent.

Wie seht ihr die Entwicklung jenseits von Vermuselung und oder Versklavung durch totalitäre Arbeitgeber?
Wie hat sich die Welt objektiv gesehen gerade für Grund und Mittel Schichten entwickelt?
Ist objektiv betrachtet eine Stagnation oder gar ein abstieg zu erkennen?

Als Axiom möchte ich noch voraussetzten das sich der Mensch einen Entwicklungsdrang hat der den Artikel 14 des Grundgesetztes überschreitet, daher nicht vegetiert und grundsätzlich selbstbestimmt handelt.

Als Anregung möchte ich einfach mal eine Übersicht des Monatlichen Haushaltseinkommens der letzten Jahre anbieten.

Quelle: Datenreport 2006 18.3 - Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, Statistisches Bundesamt ( Hrsg.)


Das heisst,dass sich 60,7% gerade genug bis garnichts zu Essen leisten koennen.
Ein Symptom des Kapitalismus,dessen Ursache behoben werden muss.

Frei-denker
18.01.2007, 13:01
Und daß ein Düsseldorfer Altbierkutscher in den 70ern DM 5.000,- Bruttogehalt nach Hause trug, scheint bei Dir wohl verklärte Erinnerung an Erzählungen Deiner Altvorderen. Vielleicht einmal im Jahr, wenn das Weihnachtsgeld ausgezahlt wurde, und das reicht nicht. Mach Dich hier nicht mit derartigem Schwachsinn noch mehr lächerlich.


Pfff - erst rumtönen von wegen unterwerfen und dann nachher kneifen. :rolleyes:
Was für ein Schwafler!

Amon
19.01.2007, 15:41
Ja, die Automatisierung hat einige Arbeitspläzte wegrationalisiert.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Mit der Globalisierung und der EU-Osterweiterung sowie der Einwanderung setzen die Unternehmen die Arbeiter dieser Welt in direkte Preiskonkurrenz. Und da so ein erhebliches Überangebot an Arbeitskräften entsteht, ist das Lohniveau im freien Fall.

Und weil unsere Regierung die Globalsierung weiter vorantreibt, verschärft sie die Probleme im Bereich Geringqualifizierte. Wir haben also auch für die Zukunft nur eine Verschlechterung der Lebensbedingungen und Einkommensverhältnisse zu erwarten.

Wütend macht mich das, weil die Regierung obendrein die Dreistigkeit besitzt uns zu erzählen, daß dies höhere Globalsierungsgewalt sei und man nichts dagegen unternehmen könne - dabei hat die Regierung selbst für Öffnung der Märkte gesorgt, Stichwort Entsendegesetzt.

Die etablierten Parteien ruinieren unser Land aktiv und systematisch - zur Steigerung der Konzernprofite.

Also das ist durchaus eine berechtigte Kritik. Wenn ich allerdings bedenke das ich es der Globalisierung zu verdanken habe das ich gute Jobs im Ausland wahrnehmen konnte hat das sicherlich auch noch eine andere Seite.
Ich würde so weit gehen und es eher so formulieren das es eben für die Grundschichten vielleicht etwas komplizierter ist mit der Globalisierung umzugehen als für die Qualifizierten. Ansonsten hat ppp das glaube ich treffend formuliert.
Grundsätzlich ist Konkurrenz als Antrieb für Entwicklung zu verstehen und daher eher positiv zu bewerten, wenn auch nicht für alle. Es gilt das man die sich ergebenden Möglichkeiten zu nutzen wissen sollte.



der hohe anteil der beschäftigten im tertiären sektor sagt über die gesellschaftliche schichtung gar nichts aus. es gibt innerhalb des tertiären sektors deutlich mehr ausgebeutete reinigungskräfte als hochbezahlte patentanwälte. die realeinkommen der abhängig beschäftigten sinken seit jahren. die zahl der schichtabsteiger ist größer als die zahl der aufsteiger. letzters ist auch an der grafik im startbeitrag zu erkennen.

Richtig, es ist tatsächlich zusammenhangslos, ich frage mich auch was mich da geritten hat. In der Verschiebung könnte man höchstens festmachen das im Primären Sektor die Anstellungen eher kontinuierlicher art sind und damit sicherer. Wohingegen grade heute im Tertiären vom Menschen eine höhere Anpassung verlangt wird und daher hier viel größere Umschichtungen vorliegen die dem einzelnen so vorkommen als würden sie in den oft variierenden Kurzzeitjobs einfach portioniert.

Anders betrachtet könnte man aber auch behaupten dass es dem Einzelnen mehr Aufstiegschancen bietet da er die Möglichkeit hat sich in einem breiteren Spektrum zu bewegen als früher.

Zu Frei-denker's Einkommäsrückblick möchte ich hinzufügen dass es auch statistisch nicht belegt ist und daher wohl eher als Ausnahme zu bewerten ist.


Das heisst,dass sich 60,7% gerade genug bis garnichts zu Essen leisten koennen.
Ein Symptom des Kapitalismus,dessen Ursache behoben werden muss.

Bei über 60% setzt du allerdings einen höheren wert als den Staatlich angenommen an. In Österreich scheint man da dem Patrioten nach allerdings etwas genügsamer zu sein :)
Der Statistik nach sind es jedenfalls nur 10,6%