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Vollständige Version anzeigen : Fernsehfilm: "Aufstand der Alten"



Klopperhorst
16.01.2007, 10:21
Werde ich mir mal ansehen. Aber natürlich wird die Übefremdungsproblematik nicht beleuchtet. Wohl werden dort 2030 nur Deutsche zu sehen sein.

Heute: 20.15 Uhr, ZDF

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/01/16/aufstand-der-alten-schock-tv/aufstand-der-alten-schock-tv.html


Deutschland im Jahr 2030. Auf jeden Berufstätigen kommt ein Rentner. Die Greise kämpfen ums Überleben: Sie müssen von 560 Euro Einheitsrente leben, hausen in Massenunterkünften, leer stehenden Theatern – oder auf der Straße. Ehemals Gutverdienende halten sich nur noch mit Aushilfsjobs (Fensterputzer etc.) über Wasser. Krankenkassen zahlen kaum mehr – und wenn, dann nur für (unwirksame) Billigmedikamente. Selbstmordberatungsstellen für Senioren sind selbstverständlich. Nur ganz wenige mega-reiche Alte können sich ein Luxusleben mit Schönheits-OPs in Wellness-Tempeln leisten.

Im Untergrund formiert sich Widerstand: Rentnerbanden überfallen Apotheken auf der Jagd nach Rheuma-Medikamenten, Greisen-Terroristen nehmen einen Wellness-Konzernboss als Geisel. ...

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/01/16/aufstand-der-alten-schock-tv/mfb-6043794-filmszene-quer,templateId=renderScaled,property=Bild,width=3 80.jpg


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Drosselbart
16.01.2007, 10:49
Das es Greisenterroristen geben wird - ich selbst möchte mich da nicht von vorneherein ausschließen - habe ich schon vor längerer Zeit prophezeit.

Denn wenn ein Mensch, der sein Leben lang gearbeitet und Steuern bezahlt hat im Alter - wo er nichts mehr zu verlieren hat als ein unwürdiges Leben - drangsaliert, enteignet und betrogen wird, dann ist es schon eine kleine Verlockung, die Verantwortlichen zu strafen und dabei gleichzeitig ehrenvoll an Odins Tafel abzutreten.

Da wären 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

basti
16.01.2007, 12:00
diese rentnergeneration hat einen ausgesprochen hohen anteil an akademikern. die tricksen die folgenden pisa-generationen ohne weiteres aus ... :D

Skaramanga
16.01.2007, 12:19
diese rentnergeneration hat einen ausgesprochen hohen anteil an akademikern. die tricksen die folgenden pisa-generationen ohne weiteres aus ... :D

Bezogen auf die jetztige Rentnergeneration und die der kommenden 10 Jahre hast Du sicherlich Recht; viele - wahrscheinlich die Mehrzahl - von denen sind überdies Haus- und Wohnungseigentümer. Die haben keine "Hungerrevolten" nötig.

Aber diejenigen, die in 20 Jahren das Rentenalter erreichen werden sind ganz arme Schweine. Ich sehe schon kommen, dass ich, falls ich ein biblisches Alter erreichen sollte, meine eigenen Söhne unterstützen muss, wenn sie in Rente gehen. Denen was fürs Alter zu vererben wird nichts bringen, dass krallt sich sofort der Staat. Na ja, höchst wahrscheinlich sind wir dann schon lange nicht mehr in Deutschland, oder wie immer das dann heißt.

Klopperhorst
16.01.2007, 12:45
Bezogen auf die jetztige Rentnergeneration und die der kommenden 10 Jahre hast Du sicherlich Recht; viele - wahrscheinlich die Mehrzahl - von denen sind überdies Haus- und Wohnungseigentümer. Die haben keine "Hungerrevolten" nötig.

Aber diejenigen, die in 20 Jahren das Rentenalter erreichen werden sind ganz arme Schweine. Ich sehe schon kommen, dass ich, falls ich ein biblisches Alter erreichen sollte, meine eigenen Söhne unterstützen muss, wenn sie in Rente gehen. Denen was fürs Alter zu vererben wird nichts bringen, dass krallt sich sofort der Staat. Na ja, höchst wahrscheinlich sind wir dann schon lange nicht mehr in Deutschland, oder wie immer das dann heißt.

So ist es.

Meine Generation hat nichts angespart und wird es wohl auch niemals können, von einigen Ausnahmen abgesehen. Wir werden im Alter großteils verelenden. Aber für mich ist mit 50 ohnehin Schluss, wenn ich bis dahin nichts erreicht habe, geb ich mir die Kugel.

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Drosselbart
16.01.2007, 12:50
So ist es.

Meine Generation hat nichts angespart und wird es wohl auch niemals können, von einigen Ausnahmen abgesehen. Wir werden im Alter großteils verelenden. Aber für mich ist mit 50 ohnehin Schluss, wenn ich bis dahin nichts erreicht habe, geb ich mir die Kugel.

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Setz' den Absetztermin mal lieber nicht so knapp an. Ich bin vor kurzem 50 geworden und denke noch lange nicht ans Aufgeben. Jetzt alles hinwerfen, die eingezahlten Beiträge und Steuern verschenken und es dem Pack gar so leicht machen: Das sollte doch nicht in Frage kommen.

Klopperhorst
16.01.2007, 12:53
Setz' den Absetztermin mal lieber nicht so knapp an. Ich bin vor kurzem 50 geworden und denke noch lange nicht ans Aufgeben. Jetzt alles hinwerfen, die eingezahlten Beiträge und Steuern verschenken und es dem Pack gar so leicht machen: Das sollte doch nicht in Frage kommen.

Trotzdem kann meine Generation (um die 30) nichts mehr ansparen. Die fetten Jahre sind schon vorbei, und profitieren tun heute nur noch einige wenige. Die große Masse lebt eigentlich nur von heute auf morgen. Nun gut: Leben besteht nicht nur aus Geld, aber es ist in unserer Gesellschaft leider für ein humanes Leben im Alter verantwortlich.

Dies werden viele meiner Generation nicht mehr haben.


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wtf
16.01.2007, 12:58
Klopperhorst: Aber Du hast doch tolle Fähigkeiten, die Du nicht verschwenden solltest.

Mark Mallokent
16.01.2007, 13:33
Wer war das noch gleich, der die "abnehmende Sterbefreudigkeit" der Deutschen beklagte? :engel:

Drosselbart
16.01.2007, 13:38
Trotzdem kann meine Generation (um die 30) nichts mehr ansparen. Die fetten Jahre sind schon vorbei, und profitieren tun heute nur noch einige wenige. Die große Masse lebt eigentlich nur von heute auf morgen. Nun gut: Leben besteht nicht nur aus Geld, aber es ist in unserer Gesellschaft leider für ein humanes Leben im Alter verantwortlich.

Dies werden viele meiner Generation nicht mehr haben.


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Auch nicht jeder Einzelne der Vorgängergeneration hat und hatte ein fettes Leben. Wer tatsächlich ein paar Kröten angespart hat, dem wird es doch auch noch aus der Tasche gezogen. Fett leben können allenfalls Systemmitläufer, Politganoven und Wirtschaftskriminelle.

Der normale, anständige Bürger ist Beute, Sklave und Verbrauchsmaterial. Gerade deshalb sollte man nicht aufgeben und auf den "Tag der Rache" hoffen und hinarbeiten.

scanners
17.01.2007, 10:58
Ich finde es ganz toll, das dies endlich mal Thematisiert wird.

Ich bin direckt erschrocken über soviel realität in den normalen Medien !!!

Was is da los, wollen die uns jetzt langsam darauf vorbereiten was die zukunft bringt oder was?

bernhard44
17.01.2007, 11:07
Ich finde es ganz toll, das dies endlich mal Thematisiert wird.

Ich bin direckt erschrocken über soviel realität in den normalen Medien !!!

Was is da los, wollen die uns jetzt langsam darauf vorbereiten was die zukunft bringt oder was?

ja ein unbequemes aber aktuelles Thema! was auch eine genauere Betrachtung verdient hat, denn es wird uns alle betreffen, früher oder später!

dazu auch:
http://politikforen.de/showthread.php?t=22172

basti
17.01.2007, 22:15
ich schätze mal, daß es noch viel schlimmer kommen wird, als in dem film angedeutet. die gehen davon aus, daß in 2050 noch immer die gleichen ethischen normen gelten. es können doch aber auch ganz andere regeln gelten, die ein schnelles ableben der alten ermöglichen. generell würde ich die heutige hohe lebenserwartung im jahre 2050 aufgrund des vermutlich schlechten gesundheitssystems in frage stellen.

Geronimo
17.01.2007, 22:41
So ist es.

Meine Generation hat nichts angespart und wird es wohl auch niemals können, von einigen Ausnahmen abgesehen. Wir werden im Alter großteils verelenden. Aber für mich ist mit 50 ohnehin Schluss, wenn ich bis dahin nichts erreicht habe, geb ich mir die Kugel.

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Das ist aber verboten. Oder hast du ´ne WBK?

Gero:D

Quo vadis
17.01.2007, 23:29
Ich bin direckt erschrocken über soviel realität in den normalen Medien !!!


Ich ehrlich gesagt nicht.Dass wir vergreisen, darüber haben uns die Systemmedien nie im Unklaren gelassen, schließlich müssen ständig steigende Rentenbeiträge, bei immer weniger Ansprüchen, vertickt werden.

scanners
18.01.2007, 09:33
@ quuo vadis

weis ja nicht wie alt du bist ...

ich hab Blühms Wahllüge noch in den Ohren.

Die Renten sind sicher !!!

Aber alleine damit geben die Jungs zu , das das System BRD zusammenbricht !!! Das kann niemand finanzieren !!!

scanners
18.01.2007, 09:35
Ich bin der Meinung,
um dem Medizinischen Kostendruck entgegen zu wirken, muss man Standarts entwickeln die für alle gelten, und darüber hinaus wird nicht behandelt (keiner).

Was haltet ihr davon?

basti
18.01.2007, 13:43
@scanners

wie sollen denn diese standards bemessen werden?
standard bedeutet doch immer, daß es immer noch etwas besseres oder schlechteres gibt. also eher der durchschnitt.
besser wäre doch eine behandlung nach der maxime state-of-the-art oder nicht?

Klopperhorst
19.01.2007, 23:01
Diese Szenarien erkennt man ja schon heute in vielen Gebieten. Wenn ich durchs Ruhrgebiet fahre, komm ich mir manchmal auch vor, wie im Seniorenstift.


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scanners
24.01.2007, 21:07
buha...
der Schluss war ja blöd....

Kalmit
25.01.2007, 10:47
Willkommen zur nächsten Runde im Schüren eines Generationenkonflikts. Das ZDF macht ne Demopraphie-Woche, lässt einseitig und unkritische die Privatversicherungsbranche und alle ihre in Lohn und Brot stehenden Vertreter wie Miegel, Raffelhüschen und Co. zu Wort kommen und krönt das Ganze mit einer hanebüchenen "Doku-Fiction", in denen es allen dreckig geht, die nur auf die staatliche Rente vertraut und nicht privat vorgesorgt haben.

Anschließend kommt mal wieder die Bild, die mit der Allianz zusammen eine "Volks-Rente" bewirbt und betreibt - und haut mit einer irrsinnigen, nicht nachvollziehbaren, wohl aus einer Glaskugel herausgelesenen "Schock-Tabelle" wieder auf die staatliche Rente drauf - und stellt die heutigen Rentner als Schmarotzer dar, denen es zu gut ginge - auf Kosten der Jüngeren. Und die Sozialversicherung wird den Jungen generell als Minusgeschäft verkauft - und so der Generationenkonflikt angeheizt. Damit Jung und Alt sich selbst zerfleischen und nicht merken, dass sie beide zusammen für blöd verkauft werden...

Nicht mehr normal, was in diesem Land vor sich geht - und das bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Ein paar Hintergrundinfo's zum Thema bei den Nachdenkseiten:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=2046#more-2046
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2045#more-2045
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2040#more-2040
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2039#more-2039
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2035#more-2035
http://www.nachdenkseiten.de/?p=247
http://www.nachdenkseiten.de/?p=1159
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2021#more-2021

Wenn ich mir die Reaktionen hier so ansehe - dann hat man mal wieder großen Erfolg gehabt...

StH
25.01.2007, 14:11
@ Kalmit

Das, was das ZDF da macht, ist noch wesentlich schlimmer als die Hetze der Bild-Zeitung im Auftrag der Allianz. RTL und Bild-Zeitung sind kommerzielle Medien, die sich von Interessengruppen haben kaufen lassen. Das ist schlimm, aber daß das ZDF da mitmacht, ist schlimmer. Das ZDF ist gebührenfinanziertes öffentlich-rechtliches Fernsehen und Albrecht Müller hat recht. Die Hetze des ZDF gegen die gesetzliche Rente hat den demagogischen Gehalt des Schwarzen Kanals von Schnitzler und der Propaganda von Goebbels.

Kalmit
26.01.2007, 10:54
Da hast du Recht! Ich hatte der heute-Redaktion auch eine deftige e-mail hingepfeffert - und siehe da :D - bekam auch kurz darauf Professor Gerd Bosbach von der FH Koblenz-Remagen ein paar Minuten im heute-journal. Was nicht darüber hinwegtäuschen kann, mit welcher generellen Einseitigkeit diese ganze Themen- bzw. Werbewoche von Statten ging...

Auch schön, mal wieder was von dir zu lesen!

StH
28.01.2007, 12:35
Gerade im Presseclub haben sie wieder Meinhard Miegel als unabhängigen wissenschaftlichen Experten vorgestellt. Ich habe auf die Sendung verzichtet, ich denke, das Vorstellen von Lobbyisten als unabhängige wissenschaftliche Experten spricht für sich selbst.

Es gibt nun eine ganze Reihe an Gründen, wieso die gesetzliche Rente nach wie vor das beste ist, was wir haben. Auch der Geburtenrückgang ist bei weitem nicht so schlimm, wie Versicherungsvertreter es behaupten, aber darauf will ich jetzt gar nicht hinaus, das kann man auf jeder seriösen Internetseite nachlesen. Ich will etwas anderes sagen, nämlich wieso es so wenige Geburten gibt. Menschen, die nicht wissen, ob sie in einem halben Jahr arbeitslos sind, die setzen keine Kinder in die Welt. Wer sich als Hochschulabsolvent durch unbezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse hangelt, der setzt kein Kind in die Welt. Notwendige Voraussetzung, um Kinder zu machen, ist es, über ein sozialversicherungspflichtiges Normalarbeitsverhältnis zu verfügen, das es leider immer seltener gibt. Die geplante Abschaffung des Kündigungsschutzes, die Kürzung des Kindergeldes, die sinkenden Realeinkommen, das alles sind Faktoren, die ausschlaggebend sind, keine Kinder zu machen. Deutschland befindet sich nicht nur in einer starken Konjunkturkrise, sondern auch in einer starken sozialen Krise.

scanners
28.01.2007, 22:09
Auch der Geburtenrückgang ist bei weitem nicht so schlimm, wie Versicherungsvertreter es behaupten, aber darauf will ich jetzt gar nicht hinaus, das kann man auf jeder seriösen Internetseite nachlesen.

Wie bitte ... ist das eine Art Realitätsflucht??

Ich will etwas anderes sagen, nämlich wieso es so wenige Geburten gibt. Menschen, die nicht wissen, ob sie in einem halben Jahr arbeitslos sind, die setzen keine Kinder in die Welt. Wer sich als Hochschulabsolvent durch unbezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse hangelt, der setzt kein Kind in die Welt. Notwendige Voraussetzung, um Kinder zu machen, ist es, über ein sozialversicherungspflichtiges Normalarbeitsverhältnis zu verfügen, das es leider immer seltener gibt. Die geplante Abschaffung des Kündigungsschutzes, die Kürzung des Kindergeldes, die sinkenden Realeinkommen, das alles sind Faktoren, die ausschlaggebend sind, keine Kinder zu machen. Deutschland befindet sich nicht nur in einer starken Konjunkturkrise, sondern auch in einer starken sozialen Krise.

Ich bin anderer Meinung...
.. in viel ärmeren Ländern wo Kinder keinerlei Zukunft haben , auser sich Aids ein zu fangen ....
.. dort werden mehr Kinder gezeugt als in Staaten wo es den Menschen gut geht.

Und bei uns hier gehts uns besser wie irgendwo anders auf der welt .

Nicht das die Zustände nicht geändert gehören ...
... so ist die Aussage ...
... mein Kind hat keine Zukunft ...
diese Aussage ist nur eine Ausrede für den Wahren Grund, den hier aber keiner sagt...

Der ware Grund ist z.B.
Die Menschen sind zu egoistisch....
... es könnte mich ja Luxus oder Freiheit kosten , wenn ich Kinder habe...
.. dieser Egoismuss ist es der uns hier auffrisst.

Nicht das ich das Karnikelhafte Vermehren der Musels Gut heiße...
Die Erde hat begrenzte Kapazitäten.

Aber, deine Begründung , die war einfach Falsch !!

Kalmit
29.01.2007, 09:28
Ohje...


Ich bin anderer Meinung...
.. in viel ärmeren Ländern wo Kinder keinerlei Zukunft haben , auser sich Aids ein zu fangen ....
.. dort werden mehr Kinder gezeugt als in Staaten wo es den Menschen gut geht.

Dort haben die Leute auch kein Geld für Verhüterli - oder wissen nicht, was man damit anfängt... und wenn Papa geil ist dann geht's halt rund im Schlafzimmer - ob da nun Möglichkeiten bestehen, Kinder zu versorgen oder nicht... Das hat es in Deutschland auch lang genug gegeben! Global jammern wir übrigens im gleichen Tonfall darüber, dass zu viele Menschen geboren werden - was weitaus schlimmere Folgen hat als unser möglicher(!) Mini-Bevölkerungsrückgang. Diese Prognosen sind zu nichts zu gebrauchen, weil sie ständig nach oben korrigiert werden!


Und bei uns hier gehts uns besser wie irgendwo anders auf der welt .

Absolut gesehen vielleicht ja, relativ nicht. Armut bemisst sich am Reichtum der jeweiligen Bevölkerung!


Der ware Grund ist z.B.
Die Menschen sind zu egoistisch....
... es könnte mich ja Luxus oder Freiheit kosten , wenn ich Kinder habe...
.. dieser Egoismuss ist es der uns hier auffrisst.

Nunja - im Prinzip müsste ich dir zustimmen, weil unsere neoliberale Heilslehre tagtäglich ja verkündet, wenn jeder nur an sich denkt, wäre an alle gedacht. Du verkennst aber die Realitäten. Unterhalte dich einfach mit jungen Menschen in meinem Alter (Mitte 20) - und du wirst genau diese Antworten erhalten, die sth gegeben hat. Das ist auch mit ein Grund, warum sich das Alter, in dem Kinder von zu Hause ausziehen sich immer mehr der 30 nähert!

Außerdem gelten Kinder weiterhin als Bereicherung - und nicht nur als Belastung! So weit hat es die neoliberale Dauerbeschallung noch nicht gebracht! Viele wollen Kinder, halten es aber für unverantwortlich, ihnen wegen prekärer Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Hartz IV nichts mehr bieten zu können! In der Unterschicht ist die Geburtenrate doch auch höher, dass (grundlose, weil auf keiner seriösen Umfrage basierende) Gejammer über angeblich massenhaft kinderlose Akademikerinnen (als wenn deren Kinder was besseres wären) geht doch auch mind. 1x die Woche durch irgendne Laberrunde in TV und Presse! Dabei sind es heute die Vermögenden Frauen von reichen Männern, die sich aufgrund ihrer Freizeit und ihrem gesicherten Einkommen ein oder mehrere Kinder "gönnen" - oder adoptieren wie Frau Madonna z. B.

Außerdem sollte auch klar sein: Zur bedürftigen Seite des Generationenvertrags gehören nicht nur Rentner, sondern auch Kinder - und Arbeitslose. Was auch wissentlich verschwiegen wird!


Gerade im Presseclub haben sie wieder Meinhard Miegel als unabhängigen wissenschaftlichen Experten vorgestellt. Ich habe auf die Sendung verzichtet, ich denke, das Vorstellen von Lobbyisten als unabhängige wissenschaftliche Experten spricht für sich selbst.

Hi sth,

fand ich ebenfalls wieder zum kotzen. Hab mir die Sendung dennoch angetan und wollte auch im Anschluss in Presseclub nachgefragt den Herrn Miegel mit seiner richtigen Vita vorstellen und Frau Piehl fragen, wieso am Sonntag in einer journalistischen Sendung der ARD neuerdings Werbung für private Finanzmarktprodukte läuft! Kam aber leider nicht durch, dass hat dann aber lobendswerter Weise ein anderer Herr getan: Auf seine mehr als kritischen Einlassungen ist die Niejahr dann überhaupt nicht eingegangen - und bei Frau Piehl (die alles an Phrasen abgedroschen hat, die es zu diesem Thema gibt) war ein kleiner Schreck im Gesicht abzulesen, als der Anrufer auf Herrn Miegel und seine Auftraggeber kam und die Quelle einer von ihr zitierten Umfrage nachlieferte: der Postbank...

Der einzige in der Runde, der einigermaßen seriös wirkte, war Lochthofen... Ein Herrn Albrecht Müller oder Gerd Bosbach einzuladen - auf die Idee kommt man bei der ARD nicht!

Besonders dreist war Miegel mit der Aussage, es gäbe Dramatisierer und Leugner - und er wäre der Neutrale in der Mitte... wollte auch schon eine Strichliste führen, wie oft er und seine Kollegen "privat vorsorgen" sagen!

StH
31.01.2007, 11:20
Albrecht Müller war mal mit Herrn Lambsdorff bei Christiansen. Damals hat er gesagt, daß es nicht verwunderlich sei, was Herr Lambsdorff zum Thema Rente sagt, da er für verschiedene Versicherungsgesellschaft arbeitet. Herr Lambsdorff gab keine Antwort, aber vermutlich nach der Sendung. "Wer hat den hier reingelassen?" Seitdem wird Albrecht Müller nicht mehr eingeladen.

Hast Du die Sendung vielleicht mitgeschnitten? Dann könnte man die Szene mit diesem einen Anrufer, den Du erwähnt hast, bei YouTube reinstellen. Hier hat übrigens jemand einen Brief an die Frau von Roger Handt geschrieben, die diese Sendung moderiert hat. Sie hier: http://www.nachdenkseiten.de/?p=2059

Kalmit
31.01.2007, 15:21
So wird's wohl gewesen sein! Meines Erachtens nicht vermittelbar, dass beim Thema Rente ein Albrecht Müller nicht öfters in eine Talkrunde eingeladen wird. Er ist mit seinen Bestsellern und als Betreiber der Nachdenkseiten neben Professor Bosbach wohl der Prominenteste der Demographie-Hype-Kritiker... und trotzdem sieht man ihn bestenfalls als mal um Mitternacht auf Phoenix...

Zur Sendung: Nö, ich schneide nie Sendungen mit, das packt mein uralt-PC nicht... ;)

StH
31.01.2007, 18:16
Albrecht Müller wird halt nicht gerne gesehen. Er vertritt nicht die Interessen des großen Geldes.

Aber viel schlimmer ist, daß die Frau von Roger Handt nicht nur die Sendung moderiert hat, sondern demnächst Intendantin des Westdeutschen Rundfunks werden soll oder schon ist, so unbeholfen reagiert hat. Entweder, sie wußte nichts von Herrn Miegels Geldgebern, dann ist sie für die Moderation einer solchen Sendung ungeeignet, oder sie hat bewußt versucht, es zu überdecken, dann ist sie erst recht ungeeignet. Da stellt sich wieder die alte Frage, ob dumm oder korrupt.

Dabei ist es ja gar nicht neu, daß der Staat private Altersvorsorge bezuschußt. Neu an der Riesterrente ist nur, daß jetzt Geldanlage am Kapitalmarkt subventioniert wird. Die Rendite ist zwar sehr gering, aber der Staat gibt ordentlich Kapital dazu. Man könnte auch sagen, daß es sich nicht um staatliche Zuschüsse zur privaten Nebenvorsorge handelt, sondern daß es eine direkte Alimentierung von Versicherungskonzernen ist. Früher gab es die Eigenheimzulage und den Sparerfreibetrag, heute halt die Riesterrente.

Kalmit
02.02.2007, 15:37
Eben - aber genau das dürfte im öffentlich-rechtlichen nicht sein, hier wird der demokratische Grundsatz des Pluralismus mit Füßen getreten. Wenn der kleine Mann schon von den Politikern nicht mehr gehört wird, dann sollten wenigstens diejenigen, die diese unerträgliche neoliberale Beeinflussung von Wirtschaft und Reichen kritisieren auch ein Forum erhalten - ob das den Neoliberalen passt oder nicht. Da aber in den Sendergremien der ÖR überwiegend schwarz-rote-gelbe Reformer hocken, wundert mich diese Einseitigkeit wie wir sie jetzt z. B. beim ZDF erlebt haben kaum. Oder wie aktuell auf den nachdenkseiten dokumentiert: beim allseits beliebten Plasberg, der immer gerne als seriöser, harter Journalist hingestellt wird...

StH
02.02.2007, 18:43
Das war er auch mal. Bis er aufgehört hat, für den WDR zu arbeiten. Was soll man von jemandem erwarten, der aus selbständiger Moderator für Wirtschaftsverbände arbeitet? Daß das öffentlich-rechtliche Fernsehen dem kommerziellen immer ähnlicher wird, wissen wir alle, was macht er denn, wenn der WDR seine Sendung morgen absetzt und durch eine Casting-Show ersetzt? Da er kein Mitarbeiter mehr ist, muß er dann sehen, wo er bleibt. Und genau das ist das Problem, weswegen es gesetzlich geregelt werden muß, daß Frontmänner des öffentlich-rechtlichen Fernsehens - und das ist Frank Plasberg beim Westdeutschen Rundfunk seit Jahrzehnten - keine weiteren Tätigkeiten ausführen dürfen und insbesondere auch dann gesichert sein müssen, wenn die Sendung der Quote geopfert wird, d.h. "freie Mitarbeiter" haben im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen. Bei Herrn Plasberg ist das noch wesentlich schlimmer als z.B. bei Harald Schmidt, der in seiner Unterhaltungssendung gegen die gesetzliche Rente wettert. Dieser überbezahlte Versicherungsvertreter ist übrigens einer der Gründe, wieso dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen acht Milliarden €uro pro Jahr nicht reichen.

Kalmit
04.02.2007, 15:51
So sollte es sein, kann alles hundertpro unterstreichen! Harald Schmidt hat mir früher eigentlich ganz gut gefallen - inzwischen ist die von MLP gesponsorte und vom Gebührenzahler finanzierte Show zu nichts mehr zu gebrauchen... Immerhin ist uns ja der Jauch als Christiansenersatz erspart geblieben! Da hat man seltsamerweise strenger gehandelt. Weitere Beispiele sind ja auch Beckmann (legendär die Sendung mit Nina Ruge und Blüm!) oder JBK und seine Air-Berlin-Werbung... da brauchste dich nicht wundern, dass überall nur die Interessen der Wirtschaft bedient werden! Naja - auf den nds wurde darüber ja schon viel geschrieben...

Die Sendung presseclub von heute fand ich aber ganz amüsant - Hickel hat ja ganz schön ausgeteilt :D - gegen die in den 45 min. mind. 20x in jeder möglichen Form ausgestalteten Begründung, die böse "Globalisierung" erfordere Managerlöhne wie in den USA und Beschäftigtenlöhne wie in Bangladesh...

Die meisten Anrufer meinten ja auch, dass nur er und Bascha Mika ernstzunehmen wären! Und genau sowas will ich auch sehen - vielfältige Meinungen, damit sich jeder daheim seine eigene aussuchen kann! Und genauso muss es auch beim Thema Rente sein - da dürfen einfach nicht immer nur Leute sitzen, die im Prinzip die gleiche Meinung vertreten, für die Sie ja auch noch teilweise bezahlt werden - oder wie bei Christiansen oft üblich: 4 von 5 Stühlen von der INSM besetzt werden!

StH
04.02.2007, 16:54
Naja, aber wir wissen in der Tat nicht, welche Interessen dahinterstecken. Z.B. daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der den Lobbyisten Meinhard Miegel penetrant als unabhängigen Experten präsentiert, welches Interesse hat man daran, dessen Finanziérs im dunkeln zu halten? Da wäre z.B. der Presseclub von letzter Woche, als die Frau von Roger Handt die Sache mit Gewalt ins lächerliche gezogen hat oder eben die Berliner Phoenix-Runde, als Albrecht Müller anfing, Meinhard Miegels "Nebentätigkeiten" aufzuzählen, wurde er von der Moderatorin mit Gewalt abgewürgt. Siehe dazu auch hier (http://www.udo-ehrich.de/INSM/1004.php). Welches Interesse steckt dahinter? Werden die "Journalisten" im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch massenweise geschmiert oder was ist da los?

Kalmit
05.02.2007, 15:14
Das mit Müller und Miegel hab ich gestern auch gelesen, leider nicht gesehen. Natürlich spielt die Moderatorin da mit - es wäre eine Blamage und auch ein Skandal (wie wohl auch für Frau Piel), wenn sie zugeben würde, einen Lobbyisten als seriösen, unabhängigen Wissenschaftler hinzustellen. Das wäre ebenfalls auch einmal eine Interessante Aufgabe für die Politmagazine oder das Medienmagazin Zapp vom NDR. Irgendeine ARD-Polit-Sendung hatte mal Raffelhüschen ins stottern gebracht, dann müsste das bei Miegel auch gehen...

Dass man AM als komischen Kauz hinzustellen versucht, der felißig irgendwelche Verschwörungstheorien entwirft, gehört mit zum Spiel... so macht man ja generell jeden Lächerlich, der auf Hintergründe hinzuweisen versucht. Ein besonderes Beispiel war da mal ein Interview (auf N24 glaub ich) mit dem Historiker Nolte - der ebenfalls die Verschwörungskeule auspackte...

Was die generelle Einseitigkeit angeht; wie gesagt: ich nehme an, es liegt an der Besetzung der Rundfunkgremien - die auszuforschen auch mal sicherlich interessante Ergebnisse liefern dürfte. Dort hocken treue Parteifunktionäre, die den neoliberalen Reformkurs gut heißen - wie wir es halt tagtäglich auch überall erleben. Darüberhinaus haben wir letztens gelernt, dass der Journalismus scheinbar hauptsächlich nur noch darin besteht, vorgefasste Artikel 1:1 unkritisch von irgendwelchen Thinktanks zu übernehmen. Vielen kann man da noch nicht mal Absicht vorwerfen, wie AM zurecht geschrieben hat. Und drüber nachdenken, ob z. B. Lohnnebenkostensenkungen wie tausendfach behauptet Arbeitsplätze schaffen tut da auch keiner mehr, siehe Flassbeck: http://www.flassbeck.de/pdf/2006/20.12.2006/Journalistische%20Verantwortung%20und%20moderne%20 Wirtschaftspolitik.pdf

Die neoliberale Propaganda hat sich überall reingefressen - und genau deswegen ist der Aufbau einer Gegenöffentlichkeit so wichtig. Und dann MUSS wenigstens eine(r) (wie Hickel und Mika) ebenfalls ihre Meinung kund tun dürfen.

Übrigens - kann sein, dass ich mich irre - aber die Runden bei Voß sind meist ausgewogener gestaltet als bei Pleitgen und Piel...

StH
07.02.2007, 19:28
Es war Monitor, auch zum Thema Rente, die Raffelhüschen ziemlich ins Stottern gebracht haben. Leider gibt es seriösen Journalismus dieser Art im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nur noch selten, erst kürzlich wurden diesem Format ja ein Drittel der Sendezeit gekürzt, damit man mehr Luft im Programm für Krankenhausserien und Telenovelas hat, die halt deutlich mehr Quote bringen.

Ob es an den Rundfunkgremien liegt, weiß ich nicht. Das ist sicher auch ein Grund, aber so einen direkten Einfluß haben die auch nicht. Ich denke eher, daß auch in den öffentlich-rechtlichen Sendehäusern im großen Stil Journalisten geschmiert werden.

Wer den Monitorbericht nochmal sehen will kann das hier (http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=778&sid=143) tun.

Kalmit
08.02.2007, 09:57
Danke für den Hinweis, war zu faul zum googeln... ;)

Also im Falle Emig und Mohren wurde es ja schon bekannt, dass Journalisten gerne nebenbei noch was einstecken. Und warum sollte das bei politischen Journalisten anders sein? Es fängt ja schon damit an, dass niemand Anstoß daran nimmt, dass "selbsternannte" Journalisten wie Beckmann, Kerner, Jauch usw. überhaupt Werbung machen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing... Und die Nachdenkseiten haben ja schon darauf hingewiesen, dass z. B. Leute wie Ex-ZDF-Intendant Stolte und Klaus-Peter Siegloch in der Bertelsmann-Stiftung sitzen. Und Peter Frey beim Bertelsmann-CAP!

http://www.nachdenkseiten.de/?p=1894#more-1894
http://www.nachdenkseiten.de/?p=1921#more-1921

...was dann auch so seltsam einseitige Interviews wie damals im Sommer mit Lafontaine erklärt!

Dass die Politmagazine gekürzt wurden ist eigentlich ein Riesen-Skandal. Ebenso, dass man einen Harald Schmidt durchfüttert - hab gestern mal wieder reingeschaut: Da hockt ein alter Mann, der keine Lust hat und ausgestattet mit Idiotenfreiheit jeden hirnlosen Mist auf die Bühne bringt, die ihm einfällt. Früher (seltsamerweise bei den Privaten) war da als noch Hintergrund mit dabei - jetzt ist es flacher als flach... Und wenn ich allein mir Mittags ARD und ZDF ansehe - und welcher absurde Autorenmüll hier in Telenovela-Form gegossen und ausgestrahlt wird - dann weiß ich wieder, warum Dieter Hildebrandt mal gesagt hat: "Deshalb spricht man von Kanälen: Es wird jeder Scheiß gesendet"! :D

Wobei man auch sagen muss: diese Magazine verbreiten auch regelmäßig unkritisch neoliberale Propaganda! Ich erinnere mich da sehr konkret an eine report-Mainz-Sendung vor den Bundestagswahlen zur Linkspartei, die an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist... und frontal21 fällt mir in diesem Zusammenhang auch oft genug negativ auf!

http://www.nachdenkseiten.de/?p=208#more-208

StH
09.02.2007, 11:06
Also Harald Schmidt hätte man eigentlich nach drei oder vier Folgen wegen mangelnder Motivation des Moderators absetzen müssen. Da sieht man mal, was aus einem Kabarettisten werden kann, wenn er sich von Interessengruppen schmieren läßt.

Die Politikmagazine haben sicherlich unterschiedliche Ausrichtungen, und Monitor ist schon vom Niveau her sehr viel höher als die übrigen. Daß sie gekürzt wurden, ist - wie Du sagtest - ein Skandal. Aber zum Thema Plasberg: Was macht er denn, wenn seine Sendung auch einer Telenovela oder einer Castingshow geopfert wird? Genau für diesen Fall baut er vor, indem er sich parallel ein zweites Standbein aufbaut.

Kalmit
10.02.2007, 14:09
Naja - die Gefahr sieht Plasberg wohl weniger, weil zu dieser Uhrzeit keine solchen Sendungen im Dritten laufen! ;) Außerdem gilt er ja bei der "unaufgeklärten" Mehrheit auch wirklich als investigativer Journalist, der sich traut, den Politikern über den Mund zu fahren...

Politische Journalisten verkaufen sich und ihre Überzeugungen genauso wie viele anderen Menschen, sogar noch eher, weil niemand, der durch besonders kritische Einstellung auffällt es in diesem System weit bringt. Das sehe ich schon daran, wenn ich als versuche, in unserer Lokalzeitung Leserbriefe zu veröffentlichen. Das ist bei Plasberg nicht anders - und das macht ihn halt einfach unglaubwürdig. Leider fehlt halt immer der Hinweis auf solche Umstände. Dafür haben wir ja die Nachdenkseiten oder Journalisten, die wirklich noch den Dingen auf den Grund gehen.

Und man braucht doch nicht zu glauben, dass ein kritischer, eher linker Moderator lange Besuch von den Neoliberalen bekäme, wenn er die Dinge so ansprechen würde, wie man es tun müsste... da ist es bequemer, von vornherein zu wissen, nicht mit unangenehmen Tatsachen (wie bei Miegel) konfrontiert zu werden! Im einen Falle kriegt dann AM "Hausverbot" - und im anderen wäre der Moderator sehr schnell weg vom Fenster!

Zu Schmidt: Kritisches politisches oder gesellschaftliches Kabarett funktioniert halt auch nicht recht, wenn man von Finanzdiensleistern bezahlt wird, weil einem die Kohle, die man massenweise vom Gebührenzahler einsteckt nicht ausreicht...

StH
10.02.2007, 15:09
Die Tendenz, daß die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender den kommerziellen immer mehr nacheifern, ist leider schon länger zu beobachten. Wer hätte sich vor zwanzig Jahren träumen lassen, daß eine Sendung, wie Pastor Fliege sie über Jahrzehnte gemacht hat, einer Telenovela geopfert wird? Die Telenovela bringt halt mehr Zuschauer. Und wer sagt, daß es bei Plasberg nicht irgendwann ähnlich laufen wird? Nicht morgen und nicht in vier Wochen, aber vielleicht in fünf oder zehn Jahren. Da er kein Angestellter des Westdeutschen Rundfunks mehr ist, sondern freier Journalist, stünde er dann auf der Straße.

Das Problem ist tatsächlich, daß in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten entweder massenhaft Journalisten geschmiert sind oder daß es da nur so von Vollidioten wimmelt. Weil das, was da im Presseclub und in der Phoenix-Runde gelaufen ist, hat ja Ausmaße, die es bei Plasberg so noch nicht gegeben hat.