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Vollständige Version anzeigen : Blaues Gold



LexX
15.04.2004, 22:41
Hallo liebe Community,

ich habe vor wenigen Minuten am heutigen Tage einen Beitrag im TV (ARD) gesehen der sich mit dem Thema "Wasser" beschäftigte. Eigentlich nix besonderes, bis auf das dass Wasser "DAS" Wirtschaftliche Geldmittel in diesem Jahrtausend sein wird. Und dazu genutz wird um arme Länder auszubeuten, oder ganze einfach "Profit" zu machen, mit dem "Blauen Gold" Wasser. Ich möchte von euch mal wissen, was ihr zu diesem Thema zu sagen habt, und ob ihr euch schon einmal gesanken darüber gemacht hab über dieses doch selbstverständliches "kaltes Naß" ?

Hier mal ein kurzer Beitrag aus der Sendung Monitor im ARD:

Sauberes Wasser ist weltweit ein knappes Gut. Wassermultis wittern ein Milliardengeschäft. Zwei französische Konzerne, Ondeo-Suez und Veolia-Vivendi, kontrollieren bereits Wassergesellschaften in über 130 Ländern, und auch der deutsche RWE-Konzern will in fernen Kontinenten die Wasserversorgung finanzschwacher Kommunen übernehmen. Unterstützt werden sie von der Europäischen Kommission und der Bundesregierung. Eine doppelte Moral: Der Bundestag hat 2002 beschlossen, die Wasserversorgung in Deutschland unter öffentlicher Kontrolle zu halten - Wasser sei zu wichtig, um es profitorientierten Konzernen zu überlassen.

Desweiteren gibt es am Freitag Nachmittag ab ca. 16Uhr den gesammten Berricht als PDF nachzulesen. Hier der Link zum Thema:
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml

Edit:
Hier noch ein sehr interessanter Beitrag über dieses Thema:

Wasser für alle oder Blaues Gold für die Reichen?


Obwohl die Welt einer globalen Wasserkrise gegenübersteht, versucht eine Handvoll europäischer Konzerne, das Blaue Gold unter sich aufzuteilen. Die EU hilft ihnen auch noch dabei, anstatt sich zuallererst die Linderung der Not der Menschen ohne Zugang zu Wasser auf die Fahnen zu schreiben. Zukünftige Konflikte werden nicht um Öl geführt werden, sondern um Wasser.
Wasser allerorten, aber: Trinkwasser ist rar. Ein halbes Prozent des vorhandenen Wassers auf dem sonst recht blauen Planeten eignet sich zum Trinken. 97 Prozent sind zu salzig und was übrig bleibt unzugänglich in Polkappen, Gletschern und tiefen Erdschichten. Damit nicht genug: Wasser ist auf der Erde extrem unterschiedlich verteilt; während das deutsche schlechte Wetter mehr Wasser nieder regnet als wir trinken können oder Landwirtschaft und Industrie verbrauchen, herrschen anderswo jahrelange Dürren.
Weltweit gesehen ist Trinkwasser ein knappes Gut, zunehmend auch, weil die Wasserhaushalte ernsthaft beschädigt sind – durch industrielle und städtische Verschmutzung, Pestizideinsatz und landwirtschaftliche Übernutzung, Bergbau, den Kahlschlag großer Waldflächen oder die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die für die Bildung lokaler Wasserressourcen enorme Bedeutung haben.
Das weltweite Wassergeschäft könnte eines Tages einen Umfang von mehr als einer Billion Euro einnehmen. Rund fünf Prozent der Wasserversorgung sind zur Zeit in privater Hand – ein ernormer Wachstumsmarkt. Das finden auch die drei größten Wassermultis Vivendi, Suez und RWE/Thames Water, die bereits heute fast 300 Millionen Menschen in über 150 Ländern versorgen. "Auf die eine oder andere Weise wird Wasser eines Tages um die Welt bewegt werden wie heute das Öl," findet die Weltbank und schätzt, dass 2020 das Geschäft mit dem Blauen Gold bereits 40 Prozent des Volumens des Ölgeschäftes haben wird.
Diese Marschrichtung soll den Konzernen gewaltige Profite bescheren und bedeutet, dass Wasser verschwenden kann, wer genug Geld hat. Für die armen Bevölkerungsschichten wird die Versorgung mit Wasser zum täglichen Kampf, denn erhöhte Wasserpreise zwingen Familien in Entwicklungsländern häufig dazu, Zugeständnisse zu machen bei Nahrungsqualität, Gesundheitsversorgung oder der Bildung der Kinder. Wasser ist das grundlegendste aller Nahrungsmittel. Wasser wie ein frei handelbares Gut zu betrachten, missachtet seine besondere Rolle für das Überleben der Menschen.
Die Rolle der Europäischen Union in der Sache ist nicht rühmlich. Mit ihrer neuen Wasserinitiative und dem EU-Wasserfonds zielt Europa in die richtige Richtung: Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern Zugang zu Wasser verschaffen. Allerdings: Die einseitige Ausrichtung auf den Privatsektor (die Konzerne) ist nicht im Interesse der an Wassermangel leidenden Menschen. Denn, es ist so schlimm, wie man schon vermutet: Mit Entwicklungshilfegeldern, die nicht neu sind, sondern woanders abgezogen werden, soll der EU-Wasserfonds die Expansion von europäischen Wasserkonzernen in Entwicklungsländern subventionieren.
Quelle des Beitrags (http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id806.htm)

McBommels
15.04.2004, 22:52
Haben sie im Bericht auch erklärt warum Wasser zu Mangelware werden soll?
Eins steht ja leider fest: Wasser ist im Notfall wichtiger als Benzin... (Öl)...

Habe mir bezüglich dieser Thematik auch Gedanken gemacht. Ich denke "Wasser" ist ja reichlich vorhanden - Meere. Es muss nur effizienter zu Nutzwasser verändert werden. Die Technik dazu ist vorhanden... aber unwirtschaftlich.

edit: Danke für die weiterführenden Info's

--

Entsprechend den Berichten ist wohl auch in dieser Richtung einiges zu erwarten - also Probleme, was sonst auch ?(
Die einzig denkbare Lösung ist eigentlich der Wasservorrat des Meeres mit 97% Anteil ...

edit2: Zu der Umfrage.. Wenn die Prognosen so eintreten ist es klar, das Wasser benutzt wird um Geld zu machen. Rein humanitär betrachtet sollte es das aber nicht.

Kommissär
16.04.2004, 11:00
Tja, ich denke auch, dass in Zukunft Wasser wichtiger sein wird als es heute ist. Ob es in Zukunft Kriege um Wasser geben wird? Wasser ist zum Gegensatz anderer Ressourcen weniger haltbar und auch "flüchtiger".

LexX
16.04.2004, 15:11
Wasser ist der Ursprung allen Lebens. Und Wasser wird und ist eine Wertvolle Resource! Krieg wird es um das Wasser in diesem Sinne wie wer es aus heutiger Zeit kennen nicht geben, jetzt noch nicht. Aber Wasser ist auch nicht reichlich vorhanden. Obwohl das viele Glauben, wenn man sich nämlich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, so wird man festellen das all das Wasser für die jetzige Zeit noch reichen wird, aber wenn die Weltbevölkerung weiter so wächst, dann könnte es in einigen Jahren wirklich kritisch werden. Und die Umwandlung von MeerWasser, in Nutzwasser, ist wahrlich nichtt schwer, nur die Mittel die dazu heute eigesetzt werden sind einfach nicht profitabel. Heisst im Klartext, es muss mehr Energie aufgewendet werden , als man nachher rausbekommt. Und genau aus diesem Grund wollen die 3 Grossen WasserKonzerne soviel Profit aus dem Wasser schlagen.

trib996
16.04.2004, 15:28
Es ist nur Verachtungswürdig auch mit dem Wasser Profit zu machen .

Kommt danach die Luft zum Atmen ?

LexX
16.04.2004, 15:38
Wohl kaum kommt danach die Luft zu Atmen. Weil Luft eine "Masse" ist die man nicht so einfach kontrollieren kann, es sei den man würde ganze Städte unter Riesige Biospähren stellen, dann könnte man die "Luft" auch als Profit nutzen. Wasser hingegen ist eine "Art" feste "Masse" die man unter umständen auch einfrieren kann, und somit bei bedarf verwenden kann. Allerdings glaube ich kaum, das irgendein Konzern jemals die Rechte an der Nutzung und somit an der Verteilung irgendwelcher "Meere & Seen" bekommen wird. Nach dem heutigen Stand der Technik wäre es unmöglich ein Fläche wie das "Meer" zu kontorlieren. Es sei den man würde eine Mauer an allen Ufern bauen, und selbst die dann zu bewachen, wäre schwerer als die "Chinesische Mauer" gegen eine Arme zu verdeitigen.

McBommels
16.04.2004, 15:45
Hmmmm naja...zumindest wir hier in Deutschland sollten mal über eine andere Alternative nachdenken:


Man kann auch zum nächsten Bach gehen, um dort Wasser zu holen. ... und spart so bares Geld...

Nur wer ist so naiv und tut das? Keiner, weil derartiges Wasser total verpestet ist. Tlw. Ungenießbar.

ergo: Wir sind wohl oder übel auf die Konzerne angewiesen; die sich damit eine goldene Nase verdienen. Was die Unwirtschaftlichkeit der Umwandlung von Meer - in Nutzwasser angeht, so birgt dies aber immerhin eine mögliche Perspektive.

Das Anwachsen der Weltbevölkerung führt prinzipiell Probleme mit sich. Allerdings sollte man dort nicht die natürliche Selektion (jaja.. der Darwin in mir^^) und den Faktor Mensch nicht außer Acht lassen, die als regulierende Kräfte wirken.


Aber mal zur Bedeutung des Wortes Blaues Gold. Das Wort an sich hat etwas von einem Neologismus? oder ne simple Metapher...;) Wir schätzen das Wasser im Übrigen viel zu wenig. Wir haben es ja auch in Massen daheim. Nur was bringt uns alles echte Gold der Welt, wenn wir kein Wasser haben? Nichts....
Wasser ist der wahre Schatz ...

McBommels
16.04.2004, 15:48
Wasser hingegen ist eine "Art" feste "Masse" die man unter umständen auch einfrieren kann, und somit bei bedarf verwenden kann.

Ich krümme mich vor Lachen *heheheheh...
Wie wäre es, Wasser als flüssig zu bezeichnen? :D

Desweiteren sehe ich es aber ebenso; Momentan weisst nichts auf eine kommerzielle Nutzung der Luft hin... aber wer weiss.. heute Lachen wir drüber... in 300 Jahren sieht das vielleicht ganz anders aus? ?(

trib996
16.04.2004, 15:53
Hoffentlich reguliert sich der Mensch nicht zur Auslöschung hin , obwohl ich das befürchte . :rolleyes:

LexX
16.04.2004, 15:57
@McBommels

Nun gut "art feste Masse" stimmt so nicht ganz. Ein Fehler von meiner Seite aus. Aber du hast Recht, wir kümmern uns einfach zu wenig darum, weil wir das Element Wasser zu Hauf zu hause haben. Für uns ist das nix besonderes, nur den Wasserhan aufmachen, und es kommt so lange wird wollen und so viel wir wollen. Aber für andere Länder dieser Erde ist das nicht so leicht. Dort müssen Menschen manchmal bis zu 20Kilometer zu Fuß zurücklegen nur um dann mit 2Kanistern ala 4Liter vom Ziehbrunnen zurück zu kommen. Und genau diese Länder der Erde, auch als 3te Weltländer bekannt haben es die 3Großen abgesehen. Dort kann man noch was hollen. Erst wird den Menschen dort geholfen, so das sie eine Art "Einkommen" haben , was dann zwar sehr sehr dürftig sein wird, und dann wird der Spieß umgedreht und den Menschen wird das wenige was sie haben wieder abgenommen. Und dann ist es auch mit dem Wasserhollen aus dem Brunne vorbei. Weil das dann nicht mehr als Sauber und Keimfrei & rein gilt. Und somit sind diese Menschen dann "ModerneSklaven" (wie wir alle) dehnen nix anderes übrig bleibt als zu arbeiten, damit sie sich das "Elexir Wasser" leisten können.

Edit:
Es gibt nun ein Mitschnitt aus der Sendung als VideoStream. Diesen könnt und solltet ihr euch sofern euch dieses Thema interessier anschauen. Hier anklicken (http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=581&sid=112)

McBommels
16.04.2004, 16:09
Danke für den Stream, werd gleich mal reinschauen ;)

Was deine Ausführung angeht, so stimme ich vollkommen überein. Denn letztlich denken die Unternehmen kommerziell; und daran wird sich nichts ändern. 3. Welt-Länder ist eine etwas vergangene Klassifikation... *gg*
Nach dem HDI (Human Develoopment Index) würde ich diese Staaten als LLDC (LESS Developed Countries) bezeichnen.

Man kann nur hoffen, dass irgendwelche Instanzen oder Institutitionen diese kommerzielle Nutzung unterbinden!

trib996
16.04.2004, 16:33
Wer kontrolliert dann solche Instanzen ? :rolleyes:

Die "dritte Welt- Länder" hängen am Tropf der " reichen " westlichen Länder .
Wenn wir anfangen ihnen das Wasser auch noch wegzunehmen ...

http://www.phoenix.de/dokus/14375/

LexX
16.04.2004, 16:44
@ trib996
Wer das kontroliert ? Nun es gibt da viele Kontrollinstanzen aber nur 2 die wirklich was zu sagen haben. Zum einem die EU-Kommission, und zum anderen der InternationaleWeltWirtschafts-Kongress. Doch leider werden die untergrabe, und zwar in sofern das die Menschen die dort in "Hohen" Positionen sitzten bestochen werden, oder anders gesagt, sie werden mit Geld viel Geld gekauft, um dann zu sagen das dass was die da vor haben richtig ist. Und Geld haben die Konzerne, und mit diesem Geld wird bestochen und geschmiert was das zeug hällt. Lediglich bei der EU-Kommission gestalltet sich das etwas schwerer, weil dort nicht 2Leute entscheiden können was gemacht wird,und was nicht. Dort können nur alle gemeinsam entscheiden. Und einige von dehnen sind nicht bestechlich, egal was man ihnen androht. ;)

trib996
16.04.2004, 16:50
Das meinte ich doch mit meiner Spitze.

Obwohl ich mir nicht so sicher bin mit der EU -Komission , jeder ist käuflich .

Kommissär
16.04.2004, 16:53
Vorher kam im Schweizer Fernsehen eine Wiederholung einer Doku über Südindien:
Seit Jahrhunderten holen sich die Bauern und Leute ihr Wasser aus eigenen Brunnen, das vom Grundwasser gespiesen wird.
Dann kommt Coca Cola und eröffnet eine Cola Fabrik. Da die Firma für ihre Getränke das Grundwasser anzapft und dermassen soviel "verbraucht" bleibt für die Bevölkerung nichts mehr übrig... Grundwasser ist ja nicht auf einzelne Grundstücken beschränkt.

LexX
16.04.2004, 17:18
Ja Ziehbrunnen, oder auch GrundwasserSpeicher nutzen wir in Spanien wo ich arbeit auch. Der ganze FerienPark bezieht sein Wasser aus wirklich "riesigen" WasserBunkern(HartKunstoffverschalung) ca.1meter tief unter der Erde. Hab mal ausgerechnet das wenn alle 70Bungalos(max.4 Personen) voll besetzt sind, das man mit dem WasserVorat ca. 1-2Monate hinkommen würde. Allerdings gibt es in den Tagen wo es nicht viel regnet(wenn dann richtig), auch noch nen 1Meter dickes WasserRohr aus der Stadt....., was aber nur selten gebraucht wird. ;)

Das mal aber nur so am Rande.... :)