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Vollständige Version anzeigen : USA zu political correct?



Misteredd
08.01.2007, 14:07
Geben die Amerikaner ihren möglichen Sieg aus Gründen einer übertriebenen political correctness aus den Händen?

Dieser Artkel ist sehr interessant. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum die USA nicht härter kämpfen. Dieser Artikel erklärt die Gedankenfalle, in den die Amerikanische Führung gestolpert ist und auch warum das beiden Seiten schadet.

Nur eine widerwillige Supermacht zieht mit dem Versprechen in den Krieg, bloß so lange zu kämpfen, bis sich eine Möglichkeit zur Flucht auftut. Deshalb ist heute von "Verringerung" oder "Umgruppierung" die Rede. Diese Optionen indes werden dadurch ausgehöhlt, dass wir den Krieg schlicht nicht gewonnen haben. Im Irak haben wir keine Hegemonie erreicht, also gibt es kein Schutzschild amerikanischer Macht, unter dem eine neue Nation ihre eigene demokratische Persönlichkeit finden und lernen könnte, sich selbst zu verteidigen. Wir sind an der Herstellung von Ruhe und Ordnung für jene gescheitert, die wir um Mäßigung im Dienst an der Demokratie gebeten haben. Ohne amerikanische Vorherrschaft sind jene Verringerungen und Umgruppierungen Akte einer empörenden moralischen Verantwortungslosigkeit, weil sie die Herrschaft den Kräften der Bedrohung überlassen - dem sunnitischen Aufstand, den schiitischen Milizen, den islamischen Extremisten und dem wölfischen Ehrgeiz des Iran. Es war Amerikas Schwäche, die diesen Kräften überhaupt Raum gegeben hat. Amerikas Einflussbereich jetzt noch weiter zu verkleinern würde das Land voraussichtlich zum Todesacker machen.

Somit muss Amerika den Irak-Krieg im hegemonialen, sogar im kolonialen Sinn gewinnen. Auf dem Prüfstand steht unser Bekenntnis zum Guten und gegen die Verlockungen der Drohung, der so große Teile der muslimischen Welt erlegen sind. Amerika ist heute selbst eine Gefahr für die Welt, nicht weil wir ein mächtiger Tyrann wären, sondern weil wir nicht restlos akzeptieren, wer wir sind. Als Supermacht stürzen wir uns in einen Krieg, um die Welt vor der Bedrohung zu schützen, und stehlen uns aus der Schlacht, bevor sie gewonnen ist. Um was zu beweisen? Bescheidenheit? Wir stürzen unsere Feinde in Verwirrung, entmutigen sie in der einen Minute und ermutigen sie in der nächsten.

Könnte es sein, dass unsere Feinde eigentlich Papiertiger sind, furchterregend nur, weil unser ewiger Zwiespalt sie so erscheinen lässt? Könnte es sein, dass der größere Nutzen in einem amerikanischen Sieg liegt?

http://www.welt.de/data/2007/01/08/1169020.html

bernhard44
08.01.2007, 14:18
sag ich doch, wir sind Gefangene unserer eigenen moralischen/ethischen Entwicklung!
Wobei Europa über das Stadium des debattieren nicht herauskommt und die USA sind dabei der große Verlierer! Ein nichtgewinnen dieses Konflikts kann verheerende Folgen haben.l Nicht nur für die USA.

Quo vadis
08.01.2007, 14:23
Ein nichtgewinnen dieses Konflikts kann verheerende Folgen haben.l Nicht nur für die USA.

Die USA, oder sagen wir "sehr us-frendliche User" hier, machen immer noch den Fehler beim Thema Irak noch ernsthaft in Kategorien wie "Sieg" oder "Niederlage" zu denken.......
Ein Krieg der auf Lügen gebaut wurde und erst Jahre später zu einer Art Befreiungsaktion für die armen, unterdrückten Iraker umgebogen wurde, hat eh keine Legitimation, mal davon abgesehen, dass er falsch war.

Misteredd
08.01.2007, 14:25
Man sollte sehen welche Handlungsweise am effizientesten ist. Dabei müssen wir uns selbst sagen, dass unsere Demokratie und Rechtstaatlichkeit nicht von uns selbst gefährdet werden.

Dort unten wegzugehen, ohne Rechtstaatlichkeit und Demokratie zu hinterlassen schafft nur ungeheuere Probleme und hilft den Irakern kein bisschen. Die Schiiten drohen mit einem Aufstand, soll doch die Mahdi Armee anfangen. Das sind wenn es hochkommt 60.000 Kämpfer, keineswegs Soldaten.

Die Sunnitischen Kämpfer sind weit weniger. Ich würde dan Kampf aufnehmen ihnen mit allen Mitteln den Garaus machen. Die Mehrzahl der Iraker hat schon in den vorangegengenen Kriegen nicht an den Kämpfen und dem Widerstand teilgenommen. Sie werden es jetzt wieder nicht tun.

Misteredd
08.01.2007, 14:27
Die USA, oder sagen wir "sehr us-frendliche User" hier, machen immer noch den Fehler beim Thema Irak noch ernsthaft in Kategorien wie "Sieg" oder "Niederlage" zu denken.......
Ein Krieg der auf Lügen gebaut wurde und erst Jahre später zu einer Art Befreiungsaktion für die armen, unterdrückten Iraker umgebogen wurde, hat eh keine Legitimation, mal davon abgesehen, dass er falsch war.

Die Befreiung der Iraker von dem Baathistenregime des Kleptokraten und Massenmörders Saddam Hussein ( gut das er sich jetzt einen endgültigen Ruck gegeben hat) stand von Anfang an auf der Planungsliste der USA.

Die Verfassung ist demokratisch zustande gekommen, das Parlament gewählt. Das sind grosse Erfolge. Mit den Terroristen kann man auch noch fertig werden.

Jodlerkönig
08.01.2007, 14:59
sag ich doch, wir sind Gefangene unserer eigenen moralischen/ethischen Entwicklung!
Wobei Europa über das Stadium des debattieren nicht herauskommt und die USA sind dabei der große Verlierer! Ein nichtgewinnen dieses Konflikts kann verheerende Folgen haben.l Nicht nur für die USA.Dem ist so!

Misteredd
08.01.2007, 18:18
Dem ist so!

Let´s fight them like them fighting us!

Sterntaler
08.01.2007, 18:20
Tja, wer hat sich das wohl eingebrockt?

bernhard44
08.01.2007, 18:22
Tja, wer hat sich das wohl eingebrockt?


lieber eine Suppe einbrocken, als vor einem leeren Teller sitzen!

WALDSCHRAT
08.01.2007, 18:22
MANOWAR:

*WE ARE WARRIORS OF THE WORLD*

FIGHT THEM!!!

Henning

KrascherHistory
08.01.2007, 18:44
[QUE=Misteredd;1100657]Die Befreiung der Iraker von dem Baathistenregime des Kleptokraten und Massenmörders Saddam Hussein ( gut das er sich jetzt einen endgültigen Ruck gegeben hat) stand von Anfang an auf der Planungsliste der USA.
Ja genau. Wurd auch mal Zeit, die seit 30 Jahren bestehende Geschäftsbeziehung war in "letzter" Zeit nicht mehr so profitabel. Es mußte was geschehen....


Die Verfassung ist demokratisch zustande gekommen, das Parlament gewählt. Das sind grosse Erfolge. Mit den Terroristen kann man auch noch fertig werden.[/]

Im "Verfassungen" g e b e n sind die USA echt spitze. Was seit 60 Jahren bei den dummen Deutschen klappt, wird jetzt im Irak probiert.

klartext
08.01.2007, 20:28
Let´s fight them like them fighting us!
Ich hatte es schon in einem anderen Beitrag geschrieben.
Die alliierten Truppen waren von Anfang an viel zu zurückhaltend und das rächt sich jetzt. Eine humanen Krieg gibt es nicht, entweder man verliert oder gewinnt.
Was fehlt, ist eine konsequente Entwaffnung der Bevölkerung. Nach dem Einmarsch 1945 in D wurde jeder standrechtlich erschossen, der mit einer Waffe angetroffen wurde. Genau das fehlt in Baghdad und Umgebung. Wenn natürlich hinter jedem Soldaten ein Reporter lauert, funktioniert das nicht. Da werden mitteleuropäische Friedensmasstäbe angelegt, als wenn es dort darum ginge, den Verkehr zu regeln.
Und während täglich Zivilisten durch Bombenterror ermordet werden, diskutiert Europa die unwürdige Behandlung von Gefangenen in Abu Graib.
In dem Punkt sind die Russen schon geschickter, wie Tschetschenien zeigt. Man hört nichts und sieht nichts, doch jeder weiss, dass dort gekämpft und gestorben wird, auf beiden Seiten, und die Russen sich sicher nicht an die Genfer Konventiuon halten, ganz ohne Reporter und Weltpresse.

Misteredd
08.01.2007, 20:31
Ich hatte es schon in einem anderen Beitrag geschrieben.
Die alliierten Truppen waren von Anfang an viel zu zurückhaltend und das rächt sich jetzt. Eine humanen Krieg gibt es nicht, entweder man verliert oder gewinnt.
Was fehlt, ist eine konsequente Entwaffnung der Bevölkerung. Nach dem Einmarsch 1945 in D wurde jeder standrechtlich erschossen, der mit einer Waffe angetroffen wurde. Genau das fehlt in Baghdad und Umgebung. Wenn natürlich hinter jedem Soldaten ein Reporter lauert, funktioniert das nicht. Da werden mitteleuropäische Friedensmasstäbe angelegt, als wenn es dort darum ginge, den Verkehr zu regeln.
Und während täglich Zivilisten durch Bombenterror ermordet werden, diskutiert Europa die unwürdige Behandlung von Gefangenen in Abu Graib.
In dem Punkt sind die Russen schon geschickter, wie Tschetschenien zeigt. Man hört nichts und sieht nichts, doch jeder weiss, dass dort gekämpft und gestorben wird, auf beiden Seiten, und die Russen sich sicher nicht an die Genfer Konventiuon halten, ganz ohne Reporter und Weltpresse.

Die Genfer Konvention erlaubt die konsequente Bekämpfung von Freischärlern, samt finaler Lösung.

Die von Dir beschriebene Konsequenz ist unbedingt notwendig. Dann kehrt nach kurzer Zeit Ruhe ein.

bernhard44
08.01.2007, 20:33
Ich hatte es schon in einem anderen Beitrag geschrieben.
Die alliierten Truppen waren von Anfang an viel zu zurückhaltend und das rächt sich jetzt. Eine humanen Krieg gibt es nicht, entweder man verliert oder gewinnt.
Was fehlt, ist eine konsequente Entwaffnung der Bevölkerung. Nach dem Einmarsch 1945 in D wurde jeder standrechtlich erschossen, der mit einer Waffe angetroffen wurde. Genau das fehlt in Baghdad und Umgebung. Wenn natürlich hinter jedem Soldaten ein Reporter lauert, funktioniert das nicht. Da werden mitteleuropäische Friedensmasstäbe angelegt, als wenn es dort darum ginge, den Verkehr zu regeln.
Und während täglich Zivilisten durch Bombenterror ermordet werden, diskutiert Europa die unwürdige Behandlung von Gefangenen in Abu Graib.
In dem Punkt sind die Russen schon geschickter, wie Tschetschenien zeigt. Man hört nichts und sieht nichts, doch jeder weiss, dass dort gekämpft und gestorben wird, auf beiden Seiten, und die Russen sich sicher nicht an die Genfer Konventiuon halten, ganz ohne Reporter und Weltpresse.


so meinte ich das, wenn der Presseoffizier mehr Einfluss hat wie der Kompanieführer, kann das nix werden!

Pandulf
08.01.2007, 20:34
Dadurch, daß die USA in den Irak einmarschiert sind, haben sie die Massengräber des britischen Imperiums geerbt. Diese Erbschaft wird weder die Amis, die nur eine moderne Version des britischen Imperialismus sind, noch die Opfer des Kolonialismus glücklich machen. Die Briten haben nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches etwas zusammengepresst, was nicht zusammengehört. Weder die Kurden im Norden, noch die Sunniten in Bagdad oder die Schiiten in Basra gehören in einen Staat. Soviel ich weiß hatten die Osmanen dem unter ihrer Herrschaft Rechnung getragen.

Was können die Amis tun? Wenn sie den Iraq aufteilen inclusive des Hinnehmens von Bevölkserungstransfers, wie wir sie aus Europa kennen, dann sind sie den Terror los.

Dadurch aber werden die Iraner ihre Macht bis an die Grenze zu Saudi-Arabien ausbreiten und die Türken stellen sich wegen Kurdistan gegen die Amis.

Also entweder in einem zwangsvereinten Irak bleiben und den Terror hinnehmen, in etwas so als Neuauflage der Indianerkriege oder aber den Machtzuwachs der Iraner und den Machtverlust durch die neue Feindschaft zur Türkei hinnehmen.

Scholl-Latour schlägt vor, diesen Raum einfach der alten Ordnungsmacht Türkei wieder zu überlassen. Wäre wohl für den Westen das Beste.

klartext
08.01.2007, 20:44
so meinte ich das, wenn der Presseoffizier mehr Einfluss hat wie der Kompanieführer, kann das nix werden!
Das Fehlen des staatlichen Gewaltmomopols ist ein Grundproblem, auch im Libanon und bei den Palis und der Grund für die Lage.
Es scheint, jedes Grüppchen hat sein Privatarmee und das AK 47 gehört zu Grundausstattung auch von Jugendlichen wie ein paar Schuhe.
Eine konsequente und rücksichtlose Entwaffung mit systematischen Razzien ganzer Stadtteile würde auch in Baghdad in kurzer Zeit Ruhe schaffen.
Doch was sieht man bei jeder Demo vor Ort ? Jeder dritte wedelt mit einer Waffe herum. So kann das nichts werden.

KrascherHistory
08.01.2007, 21:13
Dadurch, daß die USA in den Irak einmarschiert sind, haben sie die Massengräber des britischen Imperiums geerbt. Diese Erbschaft wird weder die Amis, die nur eine moderne Version des britischen Imperialismus sind, noch die Opfer des Kolonialismus glücklich machen. Die Briten haben nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches etwas zusammengepresst, was nicht zusammengehört. Weder die Kurden im Norden, noch die Sunniten in Bagdad oder die Schiiten in Basra gehören in einen Staat. Soviel ich weiß hatten die Osmanen dem unter ihrer Herrschaft Rechnung getragen.

Was können die Amis tun? Wenn sie den Iraq aufteilen inclusive des Hinnehmens von Bevölkserungstransfers, wie wir sie aus Europa kennen, dann sind sie den Terror los.

Dadurch aber werden die Iraner ihre Macht bis an die Grenze zu Saudi-Arabien ausbreiten und die Türken stellen sich wegen Kurdistan gegen die Amis.

Also entweder in einem zwangsvereinten Irak bleiben und den Terror hinnehmen, in etwas so als Neuauflage der Indianerkriege oder aber den Machtzuwachs der Iraner und den Machtverlust durch die neue Feindschaft zur Türkei hinnehmen.

Scholl-Latour schlägt vor, diesen Raum einfach der alten Ordnungsmacht Türkei wieder zu überlassen. Wäre wohl für den Westen das Beste.

Letzter Absatz: das ist tatsächlich geplant: das "Aufgehen" der arab. Staaten in ein gr. Kurd. Reich. Hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Kennst du das nicht auch aus Europa ???:] :]

klartext
09.01.2007, 02:08
Letzter Absatz: das ist tatsächlich geplant: das "Aufgehen" der arab. Staaten in ein gr. Kurd. Reich. Hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Kennst du das nicht auch aus Europa ???:] :]
Die Dreiteilung mit Umsiedlung hat zum Teil bereits stattgefunden, im Norden ist sie schon abgeschlossen. Die Käpmpfe finden nur mehr an der Nahtstelle Sunniten/Schiiten statt, die letzten Grenzbereinigungen.
Die Türken als Ordnungsmacht ist ein extrem dummer Vorschlag. Gegen die sind sie alle dort, die Türken würden untergehen. Die Türkei könnte einen Krieg höchstens ein Woche finanzieren.

Odin
09.01.2007, 02:16
Amerika ist heute selbst eine Gefahr für die Welt, nicht weil wir ein mächtiger Tyrann wären, sondern weil wir nicht restlos akzeptieren, wer wir sind. Als Supermacht stürzen wir uns in einen Krieg, um die Welt vor der Bedrohung zu schützen, und stehlen uns aus


Diese Schwachsinnigen halten sich für Jesus.

klartext
09.01.2007, 02:25
Diese Schwachsinnigen halten sich für Jesus.
Du vergisst, dass am Ende die UDSSR die Schwachsinnigen waren.
Die USA machen seit vielen Jahrzehnten eine ausserordentlich erfolgreiche Aussenpolitik, gemessen am Ergebnis. Schwachsinn definiert sich anders.

Odin
09.01.2007, 02:49
Du vergisst, dass am Ende die UDSSR die Schwachsinnigen waren.
Die USA machen seit vielen Jahrzehnten eine ausserordentlich erfolgreiche Aussenpolitik, gemessen am Ergebnis. Schwachsinn definiert sich anders.

Nur weil ihr Niedergang ein paar Jahre länger dauert?

Sie machen keine Politik, die machen andere für sie - sehr häßliche Menschen.

Sterntaler
09.01.2007, 07:09
Odin, Deine Kunst der Formulierung ist herrlich.

Jodlerkönig
09.01.2007, 07:12
Let´s fight them like them fighting us!es wird nicht mehr lange dauern bis zum finalen volksfest :] es gehört einiges zurechtgerückt!