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Vollständige Version anzeigen : Bafög bis 45?



Frei-denker
07.01.2007, 13:48
Aktuell bekommt man nur Bafög bis 31 Jahren.

Angesichts der Tatsache, daß das Renteneintrittsalter auf 67 hochgesetzt wurde und man folglich länger arbeiten muß, stellt sich die Frage, ob man nicht lernwilligen Arbeitslosen mit Bafög das studieren zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen sollte.

So muß z.B. ein 40-jähriger Arbeitsloser noch 27 Jahre bis zur Rente überbrücken und angesichts der miserablen Arbeitsmarktsituation ist es vorteilhafter für ihn, wenn er was für seine Qualifikation unternimmt, da man fast nur noch mit höherer Qualifikation eine Chance auf einen vernünftig bezahlten Job hat.

Hier könnt ihr Abstimmen, ob die Baföggrenze der längeren Lebensarbeitszeit angepasst werden sollte.

Der Patriot
07.01.2007, 16:58
Generell abschaffen. Was bilden sich manche Leute ein? Ich arbeite tagein tagaus und die faulen Studenten falustieren sich von meinem Steuergeld.

lupus_maximus
07.01.2007, 17:03
Generell abschaffen. Was bilden sich manche Leute ein? Ich arbeite tagein tagaus und die faulen Studenten falustieren sich von meinem Steuergeld.
Bafög bis 45 ist ideal, danach 45 Semester studieren und mit 67 in Rente, ein Paradies für die Linken.

George Rico
07.01.2007, 17:08
Generell abschaffen. Was bilden sich manche Leute ein? Ich arbeite tagein tagaus und die faulen Studenten falustieren sich von meinem Steuergeld.

Hör mal du neunmalkluger Ösi, weißt du eigentlich, wie schwer es ist, sich ein Studium ohne Unterstützung von außen zu finanzieren? Auf der einen Seite wird von uns gefordert, das Studium schnell durchzuziehen, auf der anderen Seite kommen dann solche Ignoranten wie du, die den Studenten die letzte staatliche Unterstützung versagen möchten. Täglich 4-8 Stunden Uni + arbeiten + lernen ist fast unmöglich. Leute gibt's, also echt...

Mauser98K
07.01.2007, 17:08
Bafög und andere Unterstützung sollte an Leistung gekoppelt werden.

Wer in der gegebenen Zeit nicht die geforderten Scheine und Prüfungen absolviert, kriegt nichts mehr.

George Rico
07.01.2007, 17:12
Super. Streicht den Studenten ihr BaFöG, aber beschwert euch hinterher nicht, wenn Deutschland keine Eliten mehr ausbildet, weil sich die meisten ein Studium nicht mehr leisten können.

lupus_maximus
07.01.2007, 17:14
Bafög und andere Unterstützung sollte an Leistung gekoppelt werden.

Wer in der gegebenen Zeit nicht die geforderten Scheine und Prüfungen absolviert, kriegt nichts mehr.


Und muß bereits gezahlte Gelder zurückzahlen!

arnd
07.01.2007, 17:33
Gibt es nicht Banken,die einen Studienkredit anbieten?

George Rico
07.01.2007, 17:34
Gibt es nicht Banken,die einen Studienkredit anbieten?

Na super, Studium beendet, ca. 15.000 - 20.000 Euro Schulden. Das kann's irgendwie auch nicht sein.

arnd
07.01.2007, 17:38
Na super, Studium beendet, ca. 15.000 - 20.000 Euro Schulden. Das kann's irgendwie auch nicht sein.

Ich glaube das Bafög muss auch so zurückgezahlt werden? Bin mir aber nicht ganz sicher.

George Rico
07.01.2007, 17:45
Ich glaube das Bafög muss auch so zurückgezahlt werden? Bin mir aber nicht ganz sicher.

Von BaFöG müssen nur 50% zurückgezahlt werden. Eine spürbare Erleichterung.

arnd
07.01.2007, 17:47
Von BaFöG müssen nur 50% zurückgezahlt werden. Eine spürbare Erleichterung.

Ok. Aber wer soll das finanzieren,wenn die Bezugsmöglichkeit bis 45 erweitert wird?

Frei-denker
07.01.2007, 18:05
Ok. Aber wer soll das finanzieren,wenn die Bezugsmöglichkeit bis 45 erweitert wird?

Ganz einfach. Die Arbeitslosen bekommen doch eh schon ALG2. Das bekommen die einfach weiter und gut ist. Kostet also keinen Pfennig zusätzlich.

Allemal besser, als wenn der Arbeitslose mit ner Bierpulle auf der Parkbank sitzt. Studium statt Perspektivlosigkeit!

Und Arbeitsstellen gibts für Geringqualifizierte um die 40 eh keine mehr.

-jmw-
07.01.2007, 19:39
Solange es BAFöG-Gelder gibt, sollten sie für jeden zur Verfügung stehen, der die formalen Voraussetzungen zur Aufnahme eines Studiums erfüllt und bei dem erwartet werden kann, dass er mit dem Abschluss des Studiums irgendeine Chance auf dem Arbeits"markt" hat.

Mir scheint ein 45-jähriger Techniker, der seinen Ing. nachmacht anner Uni, sogar förderungswürdiger sein als ein 20-jähriger Student der Byzantinistik oder Friesischen Philologie.

mfg


PS: Grundsätzlich bin ich soweiso für eine Trennung von Staat und Bildung.

arnd
07.01.2007, 19:42
Solange es BAFöG-Gelder gibt, sollten sie für jeden zur Verfügung stehen, der die formalen Voraussetzungen zur Aufnahme eines Studiums erfüllt und bei dem erwartet werden kann, dass er mit dem Abschluss des Studiums irgendeine Chance auf dem Arbeits"markt" hat.

Mir scheint ein 45-jähriger Techniker, der seinen Ing. nachmacht anner Uni, sogar förderungswürdiger sein als ein 20-jähriger Student der Byzantinistik oder Friesischen Philologie.

mfg


PS: Grundsätzlich bin ich soweiso für eine Trennung von Staat und Bildung.
Dann muss sich allerdings jeder sein Studium gegebenenfalls über einen Kredit finanzieren.

-jmw-
07.01.2007, 19:48
Dann muss sich allerdings jeder sein Studium gegebenenfalls über einen Kredit finanzieren.
Über einen Kredit, sicher.
Oder über Erspartes oder irgendeine Form privater Zuwendung.
Oder durch Arbeit.

mfg

arnd
07.01.2007, 19:51
Über einen Kredit, sicher.
Oder über Erspartes oder irgendeine Form privater Zuwendung.
Oder durch Arbeit.

mfg

Dem widerspricht George Rico massiv.Ich bin übrigens dafür.

-jmw-
07.01.2007, 20:04
Dem widerspricht George Rico massiv.
Das ist mir, ganz ehrlich, ziemlich latz! :))


Ich bin übrigens dafür.
Wofür?
Für die Eigenfinanzierung des Hochschulstudiums - oder für eine Trennung von Staat und Bildung analog der Trennung von Staat und Kirche?

mfg

arnd
07.01.2007, 20:44
Das ist mir, ganz ehrlich, ziemlich latz! :))


Wofür?
Für die Eigenfinanzierung des Hochschulstudiums - oder für eine Trennung von Staat und Bildung analog der Trennung von Staat und Kirche?

mfg

Für die Eigenfinanzierung des Hochschulstudiums. Eine absolute Trennung von Staat und Bildung allgemein halte ich für zu weit gehend. Private Schulen sollten unabhängig und parallel zu staatlichen Einrichtungen existieren. Der Staat hat sich (auch in privaten Grundschulen u.Gymnasien) nicht in die Lehrmethoden der Privatschulen einzumischen.Ob Kinder eine Privatschule oder staatliche Schule besuchen ist deren Entscheidung u. hängt allerdings von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern ab.

-jmw-
07.01.2007, 20:46
Werden sich da nicht diejenigen Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, fragen, warum sie zusätzlich auch noch Steuern für Staatsschulen zahlen?

mfg

Biskra
07.01.2007, 20:50
Werden sich da nicht diejenigen Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, fragen, warum sie zusätzlich auch noch Steuern für Staatsschulen zahlen?

mfg

Werden sich nicht Fußgänger fragen, warum sie für Straßeninstandsetzung Steuern zahlen? Fragen gibts. :))

Polemi
07.01.2007, 21:09
Mir scheint ein 45-jähriger Techniker, der seinen Ing. nachmacht anner Uni, sogar förderungswürdiger sein als ein 20-jähriger Student der Byzantinistik oder Friesischen Philologie.
Ein derzeit nicht gerade unpopuläre Haltung, schaut man sich einmal an, welche Hochschulen in den Rang einer Eliteuni erhoben wurden.
Mit Geisteswissenschaften heute noch Fördergelder locker zu machen ist um ein vielfaches schwerer, kommt doch wenig zählbares in der Tasche bei raus so scheint es! Das man aber neben Erkenntnisprozessen auch der Bildung ihren Wert an sich aberkennt wird dabei leider allzuoft übersehen - Schade eigentlich...

-jmw-
08.01.2007, 18:17
Werden sich nicht Fußgänger fragen, warum sie für Straßeninstandsetzung Steuern zahlen? Fragen gibts. :))
Ja, wieso denn nicht?
Jemand, der NUR per pedes unterwegs ist, sollte sich in der Tat einmal fragen, ob sich seine "Investition" in z.B. Autobahnen überhaupt lohnt für ihn.
Und lohnt sie sich NICHT, sollte er sich die Frage stellen, wieso er eigentlich sich an Projekten beteiligen muss, die ihm garnix bringen.

mfg


PS: Ich für meinen Teil bin seit langem dafür, jegliche militärisch nicht unbedingt notwendige Infrastruktur allein durch Nutzergebühren zu finanzieren.

-jmw-
08.01.2007, 18:23
Das man aber neben Erkenntnisprozessen auch der Bildung ihren Wert an sich aberkennt wird dabei leider allzuoft übersehen - Schade eigentlich...
Ich bin der Letzte, der Bildung und dem gebildet-sein seinen eigenen Wert abspricht;
schliesslich habe auch ich mich für Fächer entschieden, deren Nutzwert eher gering ist und achte bewusst nicht darauf, ob mir das Gelernte irgendwann monetär etwas einträgt.

Allerdings verlange ich von niemandem, dass er sich beteiligt an meinen Studien!

Und das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein: Wer der Ansicht ist, Bildung habe einen Wert an sich, kann daraus sinnvoll kaum einen Anspruch begründen, dass andere ihm bei dieser privaten Entscheidung helfen oder ihn dabei unterstützen.

Also: Bildung um ihrer selbst willen ja - aber nicht auf Kosten derer, die anderer Ansicht sind.
Solange das Bildungswesen grösstenteils staatlich ist, und das wird es noch eine Weile, da die Deutschen sich in ihrer Mehrheit ja penetrant weigern, meine Angebote, mich zum Diktator auf Zeit machen zu lassen, auch nur zur Kenntnis zu nehmen (:))), kann m.E. das einzig halbwegs sinnvolle Kriterium für Förderungswürdigkeit der unmittelbare wohlfahrtliche Nutzen sein.

mfg

Mauser98K
08.01.2007, 18:36
Solange es BAFöG-Gelder gibt, sollten sie für jeden zur Verfügung stehen, der die formalen Voraussetzungen zur Aufnahme eines Studiums erfüllt und bei dem erwartet werden kann, dass er mit dem Abschluss des Studiums irgendeine Chance auf dem Arbeits"markt" hat.

Mir scheint ein 45-jähriger Techniker, der seinen Ing. nachmacht anner Uni, sogar förderungswürdiger sein als ein 20-jähriger Student der Byzantinistik oder Friesischen Philologie.

mfg


PS: Grundsätzlich bin ich soweiso für eine Trennung von Staat und Bildung.

Byzantinistik? Gibt es so etwas?

Was will man damit anfangen?

-jmw-
08.01.2007, 18:48
Byzantinistik? Gibt es so etwas?

Was will man damit anfangen?
Ja, sowas gibt es.
Auch die Erforschung Ostroms ist etwas, was man betreiben kann.

Klassischerweise geht man mit einem Abschluss in diesem Fache in Museen, Archive - und natürlich wieder in die universitäre Lehre.

mfg

Mauser98K
08.01.2007, 19:00
Ja, sowas gibt es.
Auch die Erforschung Ostroms ist etwas, was man betreiben kann.

Klassischerweise geht man mit einem Abschluss in diesem Fache in Museen, Archive - und natürlich wieder in die universitäre Lehre.

mfg

Also eine brotlose Kunst wie Theaterwissenschaft.

Diese Wissenschaften sollten nur sehr gering gefördert werden und die frei werdenden Mittel sollten sinnvollen und zukunfts- sowie arbeitsmarktorientierten Fächern wie Ingenieurwissenschaften zu kommen.

-jmw-
08.01.2007, 19:20
Also eine brotlose Kunst wie Theaterwissenschaft.
Jain.
Einen gewissen bedarf an Byzantinisten wird es wohl geben.
Nur halt nicht allzuviel.


Diese Wissenschaften sollten nur sehr gering gefördert werden und die frei werdenden Mittel sollten sinnvollen und zukunfts- sowie arbeitsmarktorientierten Fächern wie Ingenieurwissenschaften zu kommen.
Naja, naja...
dabei stellt sich dann das Problem, wie man jemandem, der lieber die Byzantinistik gefördert sehen will als die Ing.-Wissenschaften, klarmachen will, dass seine Interessen bei der Verteilung der Mittel, die zuvor ja auch ihm genommen wurden, übergangen werden.

Deshalb sag ich ja immer: Besser ist's, man macht's privat - dann gibt es solche Interessenkonflikte garnicht erst.

mfg

KrascherHistory
08.01.2007, 19:24
Aktuell bekommt man nur Bafög bis 31 Jahren.

Angesichts der Tatsache, daß das Renteneintrittsalter auf 67 hochgesetzt wurde und man folglich länger arbeiten muß, stellt sich die Frage, ob man nicht lernwilligen Arbeitslosen mit Bafög das studieren zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen sollte.

So muß z.B. ein 40-jähriger Arbeitsloser noch 27 Jahre bis zur Rente überbrücken und angesichts der miserablen Arbeitsmarktsituation ist es vorteilhafter für ihn, wenn er was für seine Qualifikation unternimmt, da man fast nur noch mit höherer Qualifikation eine Chance auf einen vernünftig bezahlten Job hat.

Hier könnt ihr Abstimmen, ob die Baföggrenze der längeren Lebensarbeitszeit angepasst werden sollte.

Bis 31 ? ? ?

Viel zu lange ! Warum überhaupt Bafög ? Wozu überflüssigerweise ein Heer von akad. Arbeitslosen produzieren.... ?

Biskra
09.01.2007, 10:41
Ja, wieso denn nicht?
Jemand, der NUR per pedes unterwegs ist, sollte sich in der Tat einmal fragen, ob sich seine "Investition" in z.B. Autobahnen überhaupt lohnt für ihn.
Und lohnt sie sich NICHT, sollte er sich die Frage stellen, wieso er eigentlich sich an Projekten beteiligen muss, die ihm garnix bringen.

Steuern werden eben (fast ausschließlich) nicht zweckgebunden erhoben. Weder Mehrwertsteuer noch Lohnsteuer sind an einen Verwendungszweck gebunden. Ziel des Staates kann es nicht sein, jedem nur das an Steuern abzunehmen was derjenige an staatlichen Investitionen selbst beansprucht. Dafür würde kein Staat benötigt.

-jmw-
09.01.2007, 16:46
Steuern werden eben (fast ausschließlich) nicht zweckgebunden erhoben. Weder Mehrwertsteuer noch Lohnsteuer sind an einen Verwendungszweck gebunden. Ziel des Staates kann es nicht sein, jedem nur das an Steuern abzunehmen was derjenige an staatlichen Investitionen selbst beansprucht.
Und eben dies gilt es zu hinterfragen.

Ich halte es für falsch, jemandem mehr zu nehmen, als dieser sich durch Wort oder Tat verpflichtet hat, zu geben.
Das gehört sich einfach nicht!


Dafür würde kein Staat benötigt.
Das ist noch eine andere Frage.

mfg

Biskra
09.01.2007, 17:09
Und eben dies gilt es zu hinterfragen.

Ich halte es für falsch, jemandem mehr zu nehmen, als dieser sich durch Wort oder Tat verpflichtet hat, zu geben.
Das gehört sich einfach nicht!

So funktioniert halt ein Staat. Der Staat fragt die Babys die darein geboren werden nunmal nicht, ob sie auch Steuern zahlen wollen.

-jmw-
09.01.2007, 18:58
So funktioniert halt ein Staat.
Nun, wenn Dir das reicht als Begründung . . . :) :))

mfg

Biskra
09.01.2007, 20:08
Nun, wenn Dir das reicht als Begründung . . . :) :))

mfg

Wie sagte schon Benjam Franklin: "In this world nothing can be said to be certain, except death and taxes." ;)

-jmw-
10.01.2007, 15:49
Wie sagte schon Benjam Franklin: "In this world nothing can be said to be certain, except death and taxes." ;)
Wohl wahr.
Leider.
Der Herr Franklin gehörte zu einer Generation, die das hätte ändern können, wenn auch nur in einem Punkte.
Leider haben sie versagt. :(

mfg

Polemi
10.01.2007, 15:58
Ich bin der Letzte, der Bildung und dem gebildet-sein seinen eigenen Wert abspricht;
schliesslich habe auch ich mich für Fächer entschieden, deren Nutzwert eher gering ist und achte bewusst nicht darauf, ob mir das Gelernte irgendwann monetär etwas einträgt.

Allerdings verlange ich von niemandem, dass er sich beteiligt an meinen Studien!

Und das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein: Wer der Ansicht ist, Bildung habe einen Wert an sich, kann daraus sinnvoll kaum einen Anspruch begründen, dass andere ihm bei dieser privaten Entscheidung helfen oder ihn dabei unterstützen.

Also: Bildung um ihrer selbst willen ja - aber nicht auf Kosten derer, die anderer Ansicht sind.
Solange das Bildungswesen grösstenteils staatlich ist, und das wird es noch eine Weile, da die Deutschen sich in ihrer Mehrheit ja penetrant weigern, meine Angebote, mich zum Diktator auf Zeit machen zu lassen, auch nur zur Kenntnis zu nehmen (:))), kann m.E. das einzig halbwegs sinnvolle Kriterium für Förderungswürdigkeit der unmittelbare wohlfahrtliche Nutzen sein.

mfg
Ich denke, wir reden etwas aneinander vorbei. Ich werde meine Position daher mal etwas überspitz formulieren:
Ich bestreite, dass Bildung, wie sie die Geisteswissenschaften vermitteln und durch die Geisteswissenschaften zu gewinnende Erkenntnisse keinen gesellschaftlichen Nutzen haben. Auch wenn sich dieser nicht sofort in einer Kosten- Nutzen- Rechnung niederschlägt, so ist er trotz allem von äußerster Wichtigkeit!
Es wird doch immer über die Verhunzung der deutschen Sprache gejammert! Wer soll diese verteidigen, wenn nicht die Germanisten (gut, Bastian Sick vielleicht auch im Alleingang).
Wer soll denn bitteschön Bildungsmodelle entwicklen, um sich um dass Reformbedürftige Schulwesen zu kümmern, wenn nicht die Pädagogen?
Wer soll denn das kultureller Erbe verteidigen, wenn nicht die Geisteswissenschaftler?

(besser Beispiele fallen mir aus dem Stehgreif nicht ein, ich werde in einer ruhigen Minute aber mal weiter denken - vielleicht ergänzt ja auch ein anderer User)

Fachmaf
10.01.2007, 16:03
Bis 31 ? ? ?

Viel zu lange ! Warum überhaupt Bafög ? Wozu überflüssigerweise ein Heer von akad. Arbeitslosen produzieren.... ?

Damit es später mal genügend Schwarzkittel gibt, die auf dich aufpassen.

An dieser Stelle darf ich dir ergebenst für deine Steuergelder danken, die mir bisher zugute gekommen sind.

-jmw-
10.01.2007, 16:21
@ Polemi666

Dass auch Geisteswissenschaften mittel- und langfristig einen gesellschaftlichen Nutzen haben, ist sicher richtig, doch schrieb ich nicht umsonst von einem "unmittelbaren wohlfahrtlichen Nutzen".

Will sagen: monetäre Ziele und wissenschaftlich-technologischer Fortschritt sind zwar ebenfalls keine guten Argumente für staatliche Einmischungen ins Bildungswesen, aber von den schlechten sind sie wohl immernoch die, auf die man sich am ehesten wird einigen können.

mfg

Polemi
12.01.2007, 07:54
So Schade das ist, es ist zumindest ein guter Argumentationsstandpunkt: Gefallen muss es mir allerdings trotzdem nicht und ich sehe die Gefahr, dass man ein wenig zu kurz denkt, wenn man universitäre Bildungs- und Forschungsarbeit nur auf einen möglichst großen, möglichst direkten finanziellen Outout beschränkt. Dass sich sowas natürlich immer besser angeht, als langfristige Projekte zur Verbesserung des Grammatikunterrichts in der Grundschule, deren Nutzen, wenn überhaupt, erst mit ordentlicher Zeitverzögerung nachvollziehbar ist, dass kann ich leider nicht bestreiten. Und dass Forschung im technologischen oder medizinischen eher ein internationales Echo hervorrufen kann, ist leider ebenso klar.
Nein, nur gefallen mag mir diese kurzfristige Denke wirklich nicht. (Wer weiß, ob ein Ingenieur das anders sieht...)

@topic: Ein Problem bei der Sache ist natürlich, dass jemand, der in diesem Alter ein Studium in Angriff nimmt, bereits eine nicht schlechte schulische/ berufliche Qualifikation haben wird. Während jemand mit schlechter schulischer/ beruflicher Qualifikation gar nicht die Eingangsvoraussetzungen erfüllt, ein Universitätsstudium aufzunehmen. Es wäre doch paradox, wenn dann gerade die Arbeitssuchenden vom Arbeitsmarkt verschwinden, die bereits eine gute Qualifikation haben, während der Rest weiterhin auf der Strecke bleibt (ist ja auch im Hinblick auf zu besetzende Stellen recht ärgerlich, wenn ich als Arbeitgeber nur auf geringer Qualifizierte zurückgreifen kann).

Im übrigen muss man sich natürlich auch überlegen, ob dass in Zeiten ohnehin schon überfüllter Unis wirklich Sinn hat, alternde Studierende Plätze der jüngeren blockieren zu lassen, deren später Chancen auf dem Arbeitsmarkt wohl weitaus besser wären (ich bitte nicht falsch verstanden zu werden, ich persönlich halte diesen "Jugendwahn" der Arbeitgeber für eine völlig falsche Entwicklung, allerdings lässt er sich nicht wegdiskutieren)!

Und eine letzte Frage ist, ob es in mittlerer Zukunft überhaupt noch BaFög geben wird oder Studienfinanzierung komplett über ein Kreditwesen von statten geht. Dann müssten wir die Frage hier nämlich gar nicht diskutieren, sondern ein alternder Studienbewerber müsste sich mit einer Bank auseinandersetzen, ob diese noch einen Sinn für eine Studienfinanzierung sieht...

-jmw-
12.01.2007, 12:11
So Schade das ist, es ist zumindest ein guter Argumentationsstandpunkt: Gefallen muss es mir allerdings trotzdem nicht [...]
Sicher muss Dir das nicht gefallen. :)


Dass sich sowas natürlich immer besser angeht, als langfristige Projekte zur Verbesserung des Grammatikunterrichts in der Grundschule
Sowas fällt für mich bereits unter "unmittelbar wohlfahrtlich nützlich": Die Unmittelbarkeit ist gegeben durch die direkte Wirkung auf die Schüler;
die Wohlfahrt und der Nutzen durch die verbesserte Bildung.

Was ich meinte waren eher Projekte wie "Geschlechterstrukturen in frühbronzezeitlichen Siedlungen des Weser-Ems-Gebietes" usw.
Bei denen ist zwar auch ein Nutzen gegeben, irgendwie, irgendwo, jedoch eben kein unmittelbarer und auch nicht zwingend ein wohlfahrtlicher - denn wirklich besser geht es kaum jemandem mit den Forschungsergebnissen.

mfg

Biskra
12.01.2007, 12:38
denn wirklich besser geht es kaum jemandem mit den Forschungsergebnissen.

Doch, den Forschern und den gendermäßig herausgeforderten Ampelweibchen. :]

-jmw-
12.01.2007, 13:22
Doch, den Forschern
Naja, okay, den schon.
Da ich u.a. auch Ur- und Frühgeschichte studiere, würde wohl auch ich die Ergebnisse interessiert zur Kenntnis nehmen.

Aber es soll ja auch nichtverrückte Menschen im Lande geben, die solcherlei Humbug nicht interessiert.


und den gendermäßig herausgeforderten Ampelweibchen. :]
*kaltdenrückenrunterläuft*

Don
12.01.2007, 13:34
@ Polemi666

Dass auch Geisteswissenschaften mittel- und langfristig einen gesellschaftlichen Nutzen haben, ist sicher richtig, doch schrieb ich nicht umsonst von einem "unmittelbaren wohlfahrtlichen Nutzen".

Will sagen: monetäre Ziele und wissenschaftlich-technologischer Fortschritt sind zwar ebenfalls keine guten Argumente für staatliche Einmischungen ins Bildungswesen, aber von den schlechten sind sie wohl immernoch die, auf die man sich am ehesten wird einigen können.

mfg

Ich halte es lediglich für unangemessen, daß Geisteswissenschaftler sich größtenteils nach dem Studium in die berufliche Staatsalimentierung zurücklehnen können.
Ein an sich völlig zweckungebundenes Studium, von mir aus Philosophie, muß nicht aber kann einen erheblichen Einfluß auf die Gesellschaft haben. Wenn der oder diejenige gut ist.
Hier halte ich es aber für angebrachter, den Beweis außerhalb der öffentlichen Besoldungsgruppen zu erbringen.

Biskra
12.01.2007, 14:09
Ich halte es lediglich für unangemessen, daß Geisteswissenschaftler sich größtenteils nach dem Studium in die berufliche Staatsalimentierung zurücklehnen können.

Das ist ein Irrtum. Nur 5% der Geistes- / Sozialwissenschaftler bleiben dort zurück. Lehramtsstudenten mal ausgeschlossen. Die gleichen Zahlen gelten übrigens auch für Naturwissenschaftler.