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Vollständige Version anzeigen : Neoliberaler Zeitgeist



007basti
06.01.2007, 16:42
Ich würde gerne mal fragen, wo die User dieses Forums einen neoliberalen Zeitgeist sehen?

Meiner Meinung nach, gibt es eher einen linken Zeitgeist.
Wir haben eine linke Mehrheit im Parlament,
gesellschaftlich sind "neoliberale" Thesen, im Gegensatz zu linken, kaum anerkannt
es gibt seit dem 2. Weltkrieg in keinem Land auf der Welt eine liberale Regierung, allerdings eine Menge an sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen.

Klopperhorst
06.01.2007, 16:44
Die Überbewertung der Märkte als Wohlstandsregularien und offener Grenzen als Austausch von Gütern, Ideen und Menschen.

Beides ist ohne Einschränkungen zum Scheitern verurteilt, aber das wollen die Neoliberalen nicht hören. Sie haben auch die Eigenart, über die großen Probleme der Unterschiede zwischen Arm und Reich hinwegzusehen.


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007basti
06.01.2007, 16:48
Die Überbewertung der Märkte als Wohlstandsregularien und offener Grenzen als Austausch von Gütern, Ideen und Menschen.

Beides ist ohne Einschränkungen zum Scheitern verurteilt

Erstens ist das Quatsch, zweitens ist deine Meinung auch relativ weit verbreitet in der Gesellschaft.

Klopperhorst
06.01.2007, 16:51
... zweitens ist deine Meinung auch relativ weit verbreitet in der Gesellschaft.

Das öffentliche Bild wird von neoliberalen Ideen bestimmt. Freiheit und offene Grenzen, Selbstverantwortung des Individuums sind hier die Schlagwörter. Alles dreht sich darum.


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007basti
06.01.2007, 16:54
Das öffentliche Bild wird von neoliberalen Ideen bestimmt. Freiheit und offene Grenzen, Selbstverantwortung des Individuums sind hier die Schlagwörter. Alles dreht sich darum.


Aber wie gesagt, ist das alles nicht anerkannt bei den menschen, und die menschen sind die voraussetzung für einen , wie auch immer gearteten, zeitgeist.

Klopperhorst
06.01.2007, 16:56
Aber wie gesagt, ist das alles nicht anerkannt bei den menschen, und die menschen sind die voraussetzung für einen , wie auch immer gearteten, zeitgeist.

Weil die Menschen instinktiv wissen, daß es eine Irrlehre ist.


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007basti
06.01.2007, 16:58
Weil die Menschen instinktiv wissen, daß es eine Irrlehre ist.

Also gibt es keinen neoliberalen Zeitgeist!?

Klopperhorst
06.01.2007, 17:03
Also gibt es keinen neoliberalen Zeitgeist!?

Doch, bei den Größen von Wirschaft und Politik. Die partizipieren ja auch davon.


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007basti
06.01.2007, 17:06
Definition von zeitgeist nach dem Duden:
"Zeit|geist, der [1769 erstmals bei Herder]: für eine bestimmte geschichtliche Zeit charakteristische allgemeine Gesinnung, geistige Haltung."

Eine allgemeine Gesinnung also und nicht die einer Mindeheit wie Manager oder Politiker.

Pfeifenraucher
06.01.2007, 20:30
Ich würde gerne mal fragen, wo die User dieses Forums einen neoliberalen Zeitgeist sehen?

Meiner Meinung nach, gibt es eher einen linken Zeitgeist.
Wir haben eine linke Mehrheit im Parlament,
gesellschaftlich sind "neoliberale" Thesen, im Gegensatz zu linken, kaum anerkannt
es gibt seit dem 2. Weltkrieg in keinem Land auf der Welt eine liberale Regierung, allerdings eine Menge an sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen.

Das ist die Schande in Deutschland, dass der marktradikale Zeitgeist salonfähig geworden ist. Neoliberalen ist die gesellschaftliche Verantwortung einen Dreck wert, den so genannten "Linken" - für Neoliberale sind ja immer alle links und kommunistisch, die eine gesellschaftliche Verantwortung der Wirtschaft einklagen- fehlt es manchmal an Mut, die Probleme offener anzusprechen.

007basti
06.01.2007, 20:33
Das ist die Schande in Deutschland, dass der marktradikale Zeitgeist salonfähig geworden ist.

das ist quatsch, das problem ist, dass er eben nicht salonfähig ist. Er wird von einer großen mehrheit sowohl in Politik als auch Gesellschaft abgelehnt.

Pfeifenraucher
06.01.2007, 20:39
das ist quatsch, das problem ist, dass er eben nicht salonfähig ist. Er wird von einer großen mehrheit sowohl in Politik als auch Gesellschaft abgelehnt.

Wie war das mit der Initiative Neue" Asoziale" Marktwirtschaft?

Dass man überhaupt eine Allmacht der Wirtschaft in Erwägung zieht, ist eine Schande. Wie Günther Grass schon sagte:

"Ich schäme mich meines zum bloßen Wirtschaftsstandort verkommenen Landes!"


Außerdem ist der Neoliberalismus und seine kleine Schwester- die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik im Übermaß- volkswirtschaftlich und sozial gesehen völliger Mist. Wenn Unternehmen wachsen, dann kann das gut sein, allerdings kann es auch ein "jobless growth" geben- und das gibt es immer öfter. Deshalb ist die neoliberale These schlichtweg falsch, dass ein großes Wirtschaftswachstum zu mehr Wohlstand, da mehr Beschäftigung, in jedem Fall führt!

007basti
06.01.2007, 20:41
Außerdem ist der Neoliberalismus und seine kleine Schwester- die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik im Übermaß- volkswirtschaftlich und sozial gesehen völliger Mist. Wenn Unternehmen wachsen, dann kann das gut sein, allerdings kann es auch ein "jobless growth" geben- und das gibt es immer öfter. Deshalb ist die neoliberale These schlichtweg falsch, dass ein großes Wirtschaftswachstum zu mehr Wohlstand, da mehr Beschäftigung, in jedem Fall führt!

Hier geht es nicht darum, ob der Neoliberaliosmus richtig oder falsch ist, sondern ob er gesellschaftlich anerkannt ist; und die linken Parteien somit recht haben, wenn sie sagen, dass wegen des "neoliberalen Zeitgeistes" Deutschland so schlecht dasteht.

Pfeifenraucher
06.01.2007, 20:47
Hier geht es nicht darum, ob der Neoliberaliosmus richtig oder falsch ist, sondern ob er gesellschaftlich anerkannt ist; und die linken Parteien somit recht haben, wenn sie sagen, dass wegen des "neoliberalen Zeitgeistes" Deutschland so schlecht dasteht.


Für die Neoliberalen sind ja immer alle kommunistisch angehauchte Wirtschaftshasser, aber der Neoliberalismus ist anerkannt- man denke an 2005, als selbst die CDU von ihm infiziert war- ist sie heute auch noch-, was allerdings eine Schande ist. Wenn die Bevölkerung nunmal erkennt, dass der Neoliberalismus und seine Lobby, die FDP, nur die maßlose Entmachtung der Arbeitnehmer und des Staates wollen und gleichzeitig die Wirtschaft zum Herrscher machen, dann ist es verständlich, dass diese Ideologie von den vielen lieben, kleinen Ackermanns nicht sehr positiv aufgenommen wird, oder? Genauso kann man sich die Frage stellen, warum der Kommunismus für die deutschen Parteien ein grauenhaftes Wort ist! Das ist genauso wie beim Marktradikalismus: Weil er genauso falsch ist wie die neoliberale Ideologie!

007basti
06.01.2007, 20:50
Für die Neoliberalen sind ja immer alle kommunistisch angehauchte Wirtschaftshasser, aber der Neoliberalismus ist anerkannt- man denke an 2005, als selbst die CDU von ihm infiziert war- ist sie heute auch noch-, was allerdings eine Schande ist. Wenn die Bevölkerung nunmal erkennt, dass der Neoliberalismus und seine Lobby, die FDP, nur die maßlose Entmachtung der Arbeitnehmer und des Staates wollen und gleichzeitig die Wirtschaft zum Herrscher machen, dann ist es verständlich, dass diese Ideologie von den vielen lieben, kleinen Ackermanns nicht sehr positiv aufgenommen wird, oder? Genauso kann man sich die Frage stellen, warum der Kommunismus für die deutschen Parteien ein grauenhaftes Wort ist! Das ist genauso, wie beim Marktradikalismus: Weil er genauso falsch ist wie die neoliberale Ideologie!

Du widersprichst dir selbst, ist er nun anerkannt oder nicht?

PS: Was sollten die "kleinen ackermanns" gegen den "neoliberalismus haben??(

Pfeifenraucher
06.01.2007, 20:53
Du widersprichst dir selbst, ist er nun anerkannt oder nicht?

PS: Was sollten die "kleinen ackermanns" gegen den "neoliberalismus haben??(


Er ist anerkannt in den Schichten, die von ihm profitieren, und er ist- fast parteiübergreifend- anerkannt. In der einen Partei mehr, in der anderen weniger, wogegen am Beispiel der SPD auch nichts groß einzuwenden ist, wenn man auch liberale! Werte wie die Selbsständigkeit des Individuums und seine teilweise Eigenverantwortlichkeit einklagt.

Zu den "Ackermanns": Gemeint war die "Ideologie von den lieben, kleinen Ackermanns".

wtf
06.01.2007, 20:55
Ich bin ein großer Anhänger des Neoliberalismus und dachte, Günter Grass wäre inzwischen in der linken Laberabteilung megaout. Wieder etwas gelernt.

007basti
06.01.2007, 20:56
Definition von zeitgeist nach dem Duden:
"Zeit|geist, der [1769 erstmals bei Herder]: für eine bestimmte geschichtliche Zeit charakteristische allgemeine Gesinnung, geistige Haltung."

Eine allgemeine Gesinnung also und nicht die einer Mindeheit wie Manager oder Politiker.

[QUOTE=Pfeifenraucher;1097967]Er ist anerkannt in den Schichten, die von ihm profitieren, und er ist- fast parteiübergreifend- anerkannt. In der einen Partei mehr, in der anderen weniger, wogegen am Beispiel der SPD auch nichts groß einzuwenden ist, wenn man auch liberale! Werte wie die Selbsständigkeit des Individuums und seine teilweise Eigenverantwortlichkeit einklagt.
QUOTE]

Wie bereits gesagt, zeitgeist ist eine allgemeine gesinnung. keine einer Minderheit.

Quo vadis
06.01.2007, 20:58
Habe eben in einem anderen Strang (Beitrag # 118) den prima Aufsatz von Jürgen Gansel zur Thematik reingestellt..

http://www.politikforen.de/showthread.php?p=1097971#post1097971

Pfeifenraucher
06.01.2007, 21:03
Ich bin ein großer Anhänger des Neoliberalismus und dachte, Günter Grass wäre inzwischen in der linken Laberabteilung megaout. Wieder etwas gelernt.

Da hat ja auch niemand was dagegen! Übrigens ist Günther Grass immer noch eine sehr relevante Person trotz seines großen Fehlers, der nicht zu rechtfertigen ist! Aber der Verdienst der Person Günther Grass um Deutschalnd ist nunmal nicht dadurch ad absurdum zu führen!

Pfeifenraucher
06.01.2007, 21:07
[QUOTE=Pfeifenraucher;1097967]Er ist anerkannt in den Schichten, die von ihm profitieren, und er ist- fast parteiübergreifend- anerkannt. In der einen Partei mehr, in der anderen weniger, wogegen am Beispiel der SPD auch nichts groß einzuwenden ist, wenn man auch liberale! Werte wie die Selbsständigkeit des Individuums und seine teilweise Eigenverantwortlichkeit einklagt.
QUOTE]

Wie bereits gesagt, zeitgeist ist eine allgemeine gesinnung. keine einer Minderheit.

So, das ist jetzt mein letzter Beitrag zu dieser Frage:

Es kann ja sein, dass so etwas wie der Neoliberalismus nicht der größte Freund der Allgemeinheit ist, aber ist er deshalb der Sozialismus oder gar der Kommunismus?

Am Beispiel der wunderbaren "BILD- Zeitung":

Wenn Dr. Ackermann seinen Gewinn auf Kosten der Allgemeinheit maximiert, wird gemeckert. Wird das Arbeitslosengeld gekürzt, weil Steuermittel fehlen, wird Sturm gelaufen!

-jmw-
06.01.2007, 21:17
Das ist die Schande in Deutschland, dass der marktradikale Zeitgeist salonfähig geworden ist.
Dem widerspreche ich.
Nicht dem, dass es eine Schande sei;
sondern dem, dass ein "marktradikaler Zeitgeist salonfähig" geworden sei.

Was heisst denn "marktradikal"?
Das man in radikaler Form Aufgaben vom Staat ins Privatwirtschaftliche verlagern will.
Wo finden wir das?
Bei der SPD? Bei der CDU? Zumindest bei der FDP?
Mitnichten!
Diese Parteien streben Staatsquoten von 30 oder 40 vH an.
"Radikal" ist das kaum.


[quote]Neoliberalen ist die gesellschaftliche Verantwortung einen Dreck wert...
Der Neo"liberalismus" ist deshalb "neo" (und unterscheidet sich darin vom Klassischen bzw. Altliberalismus), weil er ausdrücklich FÜR einen Staat ist, der gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt und ÜBER der Wirtschaft steht.

Jemand, der KEINE gesellschaftliche Verantwortung des Staates will, ist KEIN Neo"liberaler" im Sinne der Erfinder dieser Denkrichtung.

mfg

dr-esperanto
07.01.2007, 05:57
Also gibt es keinen neoliberalen Zeitgeist!?



Im Gesellschaftspolitischen schon, auch in Deutschland. Wirtschaftspolitisch sind die meisten Deutschen allerdings, wie du richtig schreibst, natürlich eher sozialistisch/links. Ich bin da ja dagegen, ich finde, man sollte das Gute tun und vorschreiben (und das nicht dem Urteil des Einzelnen überlassen); andererseits aber auch den Armen helfen.

dr-esperanto
07.01.2007, 06:00
Hier geht es nicht darum, ob der Neoliberaliosmus richtig oder falsch ist, sondern ob er gesellschaftlich anerkannt ist; und die linken Parteien somit recht haben, wenn sie sagen, dass wegen des "neoliberalen Zeitgeistes" Deutschland so schlecht dasteht.




Von den Unternehmern wird er anerkannt, denn für die zahlt er sich ja auch aus. Aber die sind eine Minderheit, wenn auch eine starke.

wtf
07.01.2007, 06:14
Aber der Verdienst der Person Günther Grass um Deutschalnd ist nunmal nicht dadurch ad absurdum zu führen!

Den kannst Du mir ja mal gelegentlich begründen. Ich fand ihn schon immer anmaßend und unerträglich selbstgerecht.

Efna
07.01.2007, 08:29
Das haben sich teilweise die verfechter des Neoliberalismus selber zuzuschreiben.

webmix
07.01.2007, 14:28
Viele Menschen haben einfach die Ansicht, dass ihnen der Neoliberalismus (Globalisierung) nichts Positives bringt, was ja auch zum großen Teil in unserer heutigen Zeit stimmt.
Profitieren, wie schon gesagt wurde, tun auf jedenfall die Global Player, die diese Wirtschaftsform unterstützen und auch radikal durchsetzen. WTO und der IWF tragen einen weiteren Teil dazu bei.

Efna
07.01.2007, 15:09
Das Proplem des Liberalismus ist das er vor allem in der Gegenwart nur noch von Leuten Propagiert wird die davon Profitieren. Managerm Unternehmer und eben die Oberschicht und der besser verdienenden Mittelschicht. Das Proplem ist das das der jetzige Liberalismus nur noch ein reiner Wirtschaftsliberalismus der den Markt als oberstes Dogma sieht. Während Gesellschaftliche Fragen eigentlich ober Board geworfen wurden. Ich sehe mich selber als Gesellschaftlich liberal aber lehne den wirtschaftlichen Liberalismus ab. Und wie gesagt die meisten Neoliberalen sind eben wirklich Leute die den Liberalismus nur folgen weil sie sich eine vergholdete Nasen davon erhoffen.

007basti
07.01.2007, 15:11
Das Proplem des Liberalismus ist das er vor allem in der Gegenwart nur noch von Leuten Propagiert wird die davon Profitieren. Managerm Unternehmer und eben die Oberschicht und der besser verdienenden Mittelschicht.

Warum wurde dann die FDP von 10% der Arbeitslosen und geringverdienenden gewählt?

Efna
07.01.2007, 15:27
Warum wurde dann die FDP von 10% der Arbeitslosen und geringverdienenden gewählt?


Kann ich mir selber aber ich selber kenne keinen der in der Unterschicht der viel vom wirtschaftsliberalismus hält. Ausserdem denke ich mir das viele sie gewählt haben weil es das kleinere Übel ist.

Pfeifenraucher
07.01.2007, 15:36
Warum wurde dann die FDP von 10% der Arbeitslosen und geringverdienenden gewählt?

Die FDP ist mit 8,2 % der Stimmen der Geringsverdiener und Arbeitslosen deutlich die Partei, die am wenigstens von dieser Gruppe gewählt wird. Außerdem ist die FDP die Partei mit den reichsten Wählern (43, 9% ihrer Wähler haben ein Einkommen von über 2000 Euro). Obwohl die Volksparteien SPD und CDU nicht signifikant mehr Wähler aus der besagten Schicht auf sich vereinigen können- SPD: 11, 9% und CDU: 11,0%- ist leicht festzustellen, dass die FDP nicht eine der Parteien ist, die ganz bewusst von Arbeitslosen und Geringsverdienern gewählt wird, da ein Großteil der Stimmen auf Grund der Nichtwähler in dieser Gruppe auf gar keine der beiden Volksparteien mehr entfällt ( immerhin 19, 5%) und die Linkspartei sich in den Medien sehr gut als Samariter der Arbeitslosen und Geringverdiener inszeniert hat (15, 8 %, obwohl die Grünen noch mehr Stimmen dieser Gruppe bekommen). Deshalb ist die Behauptung falsch, dass die FDP jetzt so etwas wie die Partei der Arbeitslosen geworden ist, wenn die überwältigende Mehrheit ihrer Wähler die reichsten sind. Nicht umsonst nennt man die FDP "Partei der Besserverdienenden".

007basti
07.01.2007, 15:40
Die FDP ist mit 8,2 % der Stimmen der Geringsverdiener und Arbeitslosen deutlich die Partei, die am wenigstens von dieser Gruppe gewählt wird. Außerdem ist die FDP die Partei mit den reichsten Wählern (43, 9% ihrer Wähler haben ein Einkommen von über 2000 Euro). Obwohl die Volksparteien SPD und CDU nicht signifikant mehr Wähler aus der besagten Schicht auf sich vereinigen können- SPD: 11, 9% und CDU: 11,0%- ist leicht festzustellen, dass die FDP nicht eine der Parteien ist, die ganz bewusst von Arbeitslosen und Geringsverdienern gewählt wird, da ein Großteil der Stimmen auf Grund der Nichtwähler in dieser Gruppe auf gar keine der beiden Volksparteien mehr entfällt ( immerhin 19, 5%) und die Linkspartei sich in den Medien sehr gut als Samariter der Arbeitslosen und Geringverdiener inszeniert hat (15, 8 %, obwohl die Grünen noch mehr Stimmen dieser Gruppe bekommen). Deshalb ist die Behauptung falsch, dass die FDP jetzt so etwas wie die Partei der Arbeitslosen geworden ist, wenn die überwältigende Mehrheit ihrer Wähler die reichsten sind. Nicht umsonst nennt man die FDP "Partei der Besserverdienenden".


Anscheinend kann die FDP ja nicht die Hasspartei der Arbeitslosen sein, wenn sie fast so viele Stimmen wie die SPD bekommt

Pfeifenraucher
07.01.2007, 15:40
Kann ich mir selber aber ich selber kenne keinen der in der Unterschicht der viel vom wirtschaftsliberalismus hält. Ausserdem denke ich mir das viele sie gewählt haben weil es das kleinere Übel ist.

Wie bei der BTW 05:

Die FDP hat deshalb ihre 9, 8 % erreicht, da viele der festen Überzeugung waren (Danke BILD- Zeitung!) dass es eine schwarz- gelbe Koalition geben wird. Die CDU war wegen ihres verstaubten und Irak- Krieg freundlichen Charakters nicht sehr beliebt, darum wählten viele die FDP als kleineres Übel.

Pfeifenraucher
07.01.2007, 15:42
Anscheinend kann die FDP ja nicht die Hasspartei der Arbeitslosen sein, wenn sie fast so viele Stimmen wie die SPD bekommt

Viele gehen nicht mehr wählen (19,5 %)! Ist denn das so schwer zu verstehen? Und die Hasspartei ist ja eh immer die Partei/en, die in der Regierung sind!

Efna
07.01.2007, 15:58
Wie gesagt
Gesellschaftlicher Liberalismus: ja
wirtschaftlicher Liberalismus: nein danke

Waldgänger
07.01.2007, 16:06
Wie gesagt
Gesellschaftlicher Liberalismus: ja
wirtschaftlicher Liberalismus: nein danke

Deine Aussage ist typisch "links". Die "Rechten" verfahren fälschlicherweise genau andersherum. Sie bejahen den wirtschaftlichen Liberalismus, aber verwerfen den politischen. Das Ziel unserer Zeit liegt aber in der kompletten Überwindung der liberalistischen Ideologie, d.h. die Verneinung des wirtschaftlichen als auch politischen Liberalismus. Die Freiheitsdefinition der liberalen Schule ist eine rein negative. Der liberalistische Freiheitsbegriff muss gleichfalls wie die kapitalistische Chrematistik überwunden werden.

Manfred_g
07.01.2007, 17:46
Wenn der "Neoliberalismus" die einzige Methode ist, um Rechtsradikalen und Linken das politische Wasser abzugraben, dann kann ich gar nicht genug davon haben!

-jmw-
07.01.2007, 19:30
Wie gesagt
Gesellschaftlicher Liberalismus: ja
wirtschaftlicher Liberalismus: nein danke
Ein nur gesellschaftlicher Liberalismus ist kein Liberalismus mehr, so wenig wie ein nur politischer oder nur wirtschaftlicher.

mfg

Pfeifenraucher
08.01.2007, 10:41
Wie gesagt
Gesellschaftlicher Liberalismus: ja
wirtschaftlicher Liberalismus: nein danke


Das ist typisches Linkspartei- Geschwätz:

Dass es eine gewisse Freiheit in der Wirtschaft gibt, ist auch aus sozialpolitischer Perspektive richtig. Die Linkspartei im Bundestag denkt ja bis heute noch, dass der Staat alles regeln kann, das ist aber einfach nicht möglich. Die Linkspartei wird spätestens erkennen, dass das, was sie fordert, niemals umsetzbar ist, wenn sie als Partei für die Aufstellung des Haushalts verantwortlich ist.

Es ist übrigens immer schön, wenn man Mitglieder der Linkspartei fragt, was die Alternative zur Agenda 2010 oder Hart IV ist: Meistens tritt dann ein großes Schweigen ein.... (und irgendwann kommt die Antwort: Das System ist daran schuld!). Das ist nichts anderes als unseriös.