Efna
06.01.2007, 13:09
Zwei Tote nach Eta-Anschlag befürchtet
Nach dem Autobombenanschlag der baskischen Untergrundorganisation Eta auf den Großflughafen Barajas von Madrid werden immer noch zwei Menschen vermisst. Es sei zu befürchten, dass sie ums Leben gekommen sind, teilten die spanischen Rettungskräfte mit
Die beiden 19 und 35 Jahre alten Männer aus Ecuador werden unter den Trümmern des Parkhauses vermutet, wo der in einem Lieferwagen versteckte Sprengsatz am Samstag detoniert war. Sie waren am Flughafen, um Verwandte abzuholen. Die Feuerwehr setzt bei der Suche nach den Vermissten schweres Gerät ein. Rund 40.000 Tonnen Schutt müssten beseitigt werden, was noch Tage dauern könne, hieß es. Insgesamt waren bei dem Anschlag 26 Menschen verletzt worden.
Eine der größten BombenNach Angaben der Ermittler setzte die Eta 500 bis 800 Kilogramm Sprengstoff ein. Es war damit eine der gewaltigsten Bomben, die je von der Separatistenorganisation gelegt worden sind. Mit dem Attentat hatte die ETA ihre vor neun Monaten verkündete Waffenruhe beendet.
Regierung setzt Gespräche mit Eta ausAls Reaktion setzte Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero den Friedensprozess mit der baskischen Untergrundorganisation bis auf weiteres aus. Er ordnete an, alle Verhandlungsbemühungen mit der Eta einzustellen. "Der von der Eta eingeschlagene Weg führt nirgendwo hin und bringt nur Leid und Schmerz", erklärte der sozialistische Regierungschef. Eine Wiederaufnahme des Dialogs sei nur möglich, wenn die Organisation ihren Willen zur Abkehr vom Terror unter Beweis stelle, sagte Zapatero.
Tausende demonstrieren gegen RegierungViele Spanier finden die Reaktion Zapateros unzureichend. Tausende versammelten sich in Madrid und forderten den Rücktritt des Ministerpräsidenten. Zu der Kundgebung hatte die Vereinigung der Opfer des Terrorismus (AVT) aufgerufen, die der konservativen Opposition nahesteht. Der AVT-Vorsitzende Francisco José Alcazar kritisierte Zapatero, "der den Pakt mit der Terroristenbande nicht gebrochen hat, sondern nur die Verhandlungen mit den Mördern aussetzte". Auch in anderen Städten fanden Schweigekundgebungen vor Rathäusern statt.
Waffenstillstand seit MärzDie Eta hatte im März einen "dauerhaften Waffenstillstand" ausgerufen und seitdem keine Anschläge mehr verübt. Gleichzeitig hatte sie Friedensverhandlungen mit der Regierung von Ministerpräsident Zapatero gefordert. Der Regierungschef hatte trotz Protesten der konservativen Opposition zugesagt, Gespräche mit der Eta aufzunehmen. Zu ersten Kontakten war es laut Medienberichten vor drei Wochen gekommen.
Zuletzt mehrten sich Gerüchte, wonach die Untergrundorganisation den Waffenstillstand aufkündigen wolle, um gegen die Unbeweglichkeit der Regierung im Friedensprozess zu protestieren. Zapatero hatte noch am Freitag erklärt, die Regierung sei optimistisch, dass die Waffenruhe zu einem Friedensprozess führen werde.
Die Eta kämpfte seit fast vier Jahrzehnten gewaltsam gegen die Zentralregierung in Madrid und für die Unabhängigkeit des Baskenlandes; dabei kamen etwa 850 Menschen ums Leben. Allerdings verübte die Organisation seit 2003 kein tödliches Attentat mehr.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6255174,00.html
Nach dem Autobombenanschlag der baskischen Untergrundorganisation Eta auf den Großflughafen Barajas von Madrid werden immer noch zwei Menschen vermisst. Es sei zu befürchten, dass sie ums Leben gekommen sind, teilten die spanischen Rettungskräfte mit
Die beiden 19 und 35 Jahre alten Männer aus Ecuador werden unter den Trümmern des Parkhauses vermutet, wo der in einem Lieferwagen versteckte Sprengsatz am Samstag detoniert war. Sie waren am Flughafen, um Verwandte abzuholen. Die Feuerwehr setzt bei der Suche nach den Vermissten schweres Gerät ein. Rund 40.000 Tonnen Schutt müssten beseitigt werden, was noch Tage dauern könne, hieß es. Insgesamt waren bei dem Anschlag 26 Menschen verletzt worden.
Eine der größten BombenNach Angaben der Ermittler setzte die Eta 500 bis 800 Kilogramm Sprengstoff ein. Es war damit eine der gewaltigsten Bomben, die je von der Separatistenorganisation gelegt worden sind. Mit dem Attentat hatte die ETA ihre vor neun Monaten verkündete Waffenruhe beendet.
Regierung setzt Gespräche mit Eta ausAls Reaktion setzte Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero den Friedensprozess mit der baskischen Untergrundorganisation bis auf weiteres aus. Er ordnete an, alle Verhandlungsbemühungen mit der Eta einzustellen. "Der von der Eta eingeschlagene Weg führt nirgendwo hin und bringt nur Leid und Schmerz", erklärte der sozialistische Regierungschef. Eine Wiederaufnahme des Dialogs sei nur möglich, wenn die Organisation ihren Willen zur Abkehr vom Terror unter Beweis stelle, sagte Zapatero.
Tausende demonstrieren gegen RegierungViele Spanier finden die Reaktion Zapateros unzureichend. Tausende versammelten sich in Madrid und forderten den Rücktritt des Ministerpräsidenten. Zu der Kundgebung hatte die Vereinigung der Opfer des Terrorismus (AVT) aufgerufen, die der konservativen Opposition nahesteht. Der AVT-Vorsitzende Francisco José Alcazar kritisierte Zapatero, "der den Pakt mit der Terroristenbande nicht gebrochen hat, sondern nur die Verhandlungen mit den Mördern aussetzte". Auch in anderen Städten fanden Schweigekundgebungen vor Rathäusern statt.
Waffenstillstand seit MärzDie Eta hatte im März einen "dauerhaften Waffenstillstand" ausgerufen und seitdem keine Anschläge mehr verübt. Gleichzeitig hatte sie Friedensverhandlungen mit der Regierung von Ministerpräsident Zapatero gefordert. Der Regierungschef hatte trotz Protesten der konservativen Opposition zugesagt, Gespräche mit der Eta aufzunehmen. Zu ersten Kontakten war es laut Medienberichten vor drei Wochen gekommen.
Zuletzt mehrten sich Gerüchte, wonach die Untergrundorganisation den Waffenstillstand aufkündigen wolle, um gegen die Unbeweglichkeit der Regierung im Friedensprozess zu protestieren. Zapatero hatte noch am Freitag erklärt, die Regierung sei optimistisch, dass die Waffenruhe zu einem Friedensprozess führen werde.
Die Eta kämpfte seit fast vier Jahrzehnten gewaltsam gegen die Zentralregierung in Madrid und für die Unabhängigkeit des Baskenlandes; dabei kamen etwa 850 Menschen ums Leben. Allerdings verübte die Organisation seit 2003 kein tödliches Attentat mehr.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6255174,00.html