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Vollständige Version anzeigen : Hat es jemals eine "echte" Revolution gegeben? Eine des Mannes von der Straße?



blumenau
05.01.2007, 17:56
Ganz sicher können wir den Klönschnack Trotzki/Lenin/Petersburg ausschließen. Das war ja eine eingeschleuste Bande.

In Frankreich 1789 sah es etwas anders aus, aber nicht sehr viel: man hat sich die doofen Massen für einen längst eingefädelten Plan zunutze gemacht.

1991, mit Rosa Luxemburg, ist dasselbe Ding gescheitert. Weil man den Ebert rechtzeitig umgebogen hatte. Ebert überhaupt: Doppelagent mit der Schreibmaschine? Dazwischen liegt aber ein verlorener Weltkrieg samt Befreier-Masche, da ist ohnehin viel drin, Volk hat da wenig mitzubestimmen, wie man ja im Irak sieht.

Die Cromwell-Story ist eine Klassenstory, und wer weiß, wer dessen Geldgeber waren. Irgendwie leuchtet mir das nicht ein, davon kenn ich aber auch zuwenig.

Eine echte Revolution waren die Bauernkriege, und die Deppen wurden blutig niedergemetzelt und verarscht, anschließend gehängt und geblendet. Dafür, daß sie aus lauter Feigheit vor dem Feind, anstatt bewaffnet an der Front zu kämpfen, die Waffen weggeworfen und in ihre Dörfer geflüchtet waren, in der Hoffnung auf ein besseres Schicksal. Dümmer geht nümmer.

Also, wo haben die Leute von der Straße mal eine richtig ordentliche Revolution hingelegt?

In der DDR 1989? Da kommen mir starke Zeifel, wenn ich mir die orange Revolution in der Ukraine so ansehe.

Eigentlich fällt mir kein einziges Beispiel ein.

leuchtender Phönix
05.01.2007, 20:49
Leute auf der Straße machen keine Revolutionen. Sie sind eine träge Masse die andere braucht um sich etwas sagen zu lassen, damit sie loslegen. Von Alleine wird es nie etwas geben.

-jmw-
06.01.2007, 11:13
Gesellschaftliche und gemeinwesentliche Umwälzungen gehen immer von einer Minderheit aus, von denen, die mit den anderen zwar unzufrieden sind, jedoch in dieser Unzufriedenheit bereits den Keim für bessere Zeiten entdecken und darauf ihr Denken und Tun aufrichten können.

Will sagen: Man braucht immer eine Avantgarde, ob nun faschistisch oder demokratisch oder religiös oder (inter-)nationalsozialistisch oder oder oder.

Das hat wohl u.a. verhaltensökonomische Gründe: Allein kann ich mich nicht erfolgreich erheben gegen ein Regime, ich brauche Mitstreiter.
Allerdings kann ich kaum wissen, wer im Falle des Falles tatsächlich mit mir seinen Mann (bzw. ihre Frau) stehen wird.
Die Revolutionäre sind die, bei denen die Schwelle zum Handeln irgendwo irgendwie niedriger liegt und die diese Art von Sicherheit in einem (vielleicht nur ein wenig) geringerem Maße brauchen.

mfg

Mauser98K
06.01.2007, 11:59
Interessante Frage!

NimmerSatt
08.01.2007, 22:37
Als "bürgerliche" Revolutionen wurden uns in der Schule England 1689, Frankreich 1789 und Deutschland 1989 angedreht.

Ich habe das damals nicht genauer hinterfragt, aber nun kann ich mich nur noch der Aussage von Mauser anschließen.

KrascherHistory
08.01.2007, 22:39
Als "bürgerliche" Revolutionen wurden uns in der Schule England 1689, Frankreich 1789 und Deutschland 1989 angedreht.

Ich habe das damals nicht genauer hinterfragt, aber nun kann ich mich nur noch der Aussage von Mauser anschließen.

Das mit den "angedreht" trifft es ziemlich gut.

Pandulf
09.01.2007, 14:21
Vielleicht die "Kubanische Revolution"?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kubanische_Revolution

Mark Mallokent
09.01.2007, 16:17
Es hat schon einmal eine echte Revolution gegeben, nämlich die "Göttinger Bierrevolution". Sie ist aber von den reaktionären Kräften niedergeschlagen worden. Hier findet ihr Näheres: :smoke:
http://www.agronomia.de/hauptteil_bierrevolution.html

Angel of Retribution
09.01.2007, 17:16
Es hat schon einmal eine echte Revolution gegeben, nämlich die "Göttinger Bierrevolution". Sie ist aber von den reaktionären Kräften niedergeschlagen worden. Hier findet ihr Näheres: :smoke:
http://www.agronomia.de/hauptteil_bierrevolution.html


Eine Sternstunde der Geschichte mit leider tragischem Ausgang. Mögen wir auf immer den Helden gedenken die im Kampf gegen die Sperrstunden ihre Geld und ihr Studium opferten.

dimu
09.01.2007, 17:19
.
hat es noch nie gegeben.
.

leuchtender Phönix
09.01.2007, 18:29
Vielleicht die "Kubanische Revolution"?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kubanische_Revolution

Auch die brauchten einen Anführer, Fidel Castro. Die einfachen Leute sind nur träge Masse, die jemanden brauchen, damit es losgeht.