Legija
13.04.2004, 19:38
In der Unruheprovinz stehen sich Albaner und Serben feindlicher gegenüber als je zuvor. Die Mission der Uno, ein friedliches Miteinander zu befördern, ist kläglich gescheitert - neue Lösungswege sind noch nicht in Sicht
Es ist, als wollte sich die Geschichte wiederholen: "Wir werden unsere Freiheit bekommen - egal um welchen Preis", steht auf den Flugblättern, die in diesen Tagen unter den Scheibenwischern geparkter Autos im Kosovo klemmen.
Hinter dem Aufruf steht eine Partei, die sich "Nationale Bewegung für die Befreiung des Kosovo" nennt. Ihr Ziel ist die Vereinigung der Unruheprovinz mit Albanien, ihr Feind die Uno-Verwaltung Unmik. "Dafür", sagt der Parteivorsitzende Fatmir Humolli, "werden wir notfalls auch einen neuen Krieg beginnen."
Humolli hetzt, Unmik und die Kfor-Friedenstruppe seien Besatzungsmächte, nun müsse gehandelt werden. Der 40-Jährige, der schon 1981 die Albaner-Aufstände mit organisierte und deswegen drei Jahre im Gefängnis saß, ist sicher: Über Nacht könnten die 10 000 Aktivisten seiner Organisation ein größeres Heer an Kämpfern zusammentrommeln als einst die legendäre UÇK, der er natürlich auch gedient hat.
Sind dies nur Phantasien eines nationalistischen Außenseiters, dem die albanischen Medien des Kosovo in diesen Tagen ungewöhnlich viel Publizität einräumen?
Wohl nicht. Überall in der Krisenprovinz haben Kriegstreiber derzeit leichtes Spiel. "Bei den nächsten Kämpfen im Kosovo werde ich sterben", prophezeit stolz der UÇK-Veteran Ramush. Der 45-Jährige besitzt keinen Pass, sein 16-jähriger Sohn ist in keinem Geburtenregister erfasst. "Alles, was ich meiner Familie hinterlassen kann", sagt Ramush, "ist die Ehre, für das Vaterland zu sterben."
Ramush war auch bei den jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen gegen die serbische Bevölkerungsminderheit an vorderster Front dabei. Und er räumt ein: Natürlich seien die Unruhen nicht "spontan" gewesen. "Kein Albaner würde es wagen, solche Aktionen ohne höheren Einsatzbefehl zu beginnen", sagt er fast amüsiert.
weiter könnt ihr dan auf spiegel.de weiter lesen :2faces:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,294975,00.html
Es ist, als wollte sich die Geschichte wiederholen: "Wir werden unsere Freiheit bekommen - egal um welchen Preis", steht auf den Flugblättern, die in diesen Tagen unter den Scheibenwischern geparkter Autos im Kosovo klemmen.
Hinter dem Aufruf steht eine Partei, die sich "Nationale Bewegung für die Befreiung des Kosovo" nennt. Ihr Ziel ist die Vereinigung der Unruheprovinz mit Albanien, ihr Feind die Uno-Verwaltung Unmik. "Dafür", sagt der Parteivorsitzende Fatmir Humolli, "werden wir notfalls auch einen neuen Krieg beginnen."
Humolli hetzt, Unmik und die Kfor-Friedenstruppe seien Besatzungsmächte, nun müsse gehandelt werden. Der 40-Jährige, der schon 1981 die Albaner-Aufstände mit organisierte und deswegen drei Jahre im Gefängnis saß, ist sicher: Über Nacht könnten die 10 000 Aktivisten seiner Organisation ein größeres Heer an Kämpfern zusammentrommeln als einst die legendäre UÇK, der er natürlich auch gedient hat.
Sind dies nur Phantasien eines nationalistischen Außenseiters, dem die albanischen Medien des Kosovo in diesen Tagen ungewöhnlich viel Publizität einräumen?
Wohl nicht. Überall in der Krisenprovinz haben Kriegstreiber derzeit leichtes Spiel. "Bei den nächsten Kämpfen im Kosovo werde ich sterben", prophezeit stolz der UÇK-Veteran Ramush. Der 45-Jährige besitzt keinen Pass, sein 16-jähriger Sohn ist in keinem Geburtenregister erfasst. "Alles, was ich meiner Familie hinterlassen kann", sagt Ramush, "ist die Ehre, für das Vaterland zu sterben."
Ramush war auch bei den jüngsten gewalttätigen Ausschreitungen gegen die serbische Bevölkerungsminderheit an vorderster Front dabei. Und er räumt ein: Natürlich seien die Unruhen nicht "spontan" gewesen. "Kein Albaner würde es wagen, solche Aktionen ohne höheren Einsatzbefehl zu beginnen", sagt er fast amüsiert.
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http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,294975,00.html