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Vollständige Version anzeigen : Der Nationalismus – Eine Erfindung der Bourgeoisie



Katukov
29.12.2006, 19:18
Der Nationalismus war eine Erfindung der Bourgeoisie.
Hier 3 Beispiele für Organisationen der Bourgeoisie die den Nationalismus unters Volk brachten:


1. Alldeutscher Verband

Er wurde 1890 gegründet. Er verbreitete nationalistische Schriften in Millionenauflage. Ihm gehörten vor allem Akademiker, Beamte, Offiziere, Kaufleute und Lehrer an. Er wurde vollständig von der Industrie finanziert, vor allem von Alfred Hugenberg und Emil Kirdorf.

Hitler meinte einmal: „Politisch stehen wir ja alle auf den Schultern des ‚A.V’“

2. Gäa

Die Gäa wurde 1922 in München gegründet. Ihr gehörten unter anderen die Großindustriellen Albert Vögler, Alfred Hugenberg, Ernst von Borsig, der Vorsitzende des Reichsverbandes der deutschen Industrie Kurt Sorge sowie Oswald Spengler an. Die Gäa trat als Finanzier rechter Massenpropaganda auf, und wurde zur wichtigsten Propagandaschaltstelle der Rechten in Süddeutschland.

3. Hamburger Nationalclub

Ihm gehörten Unternehmer, Kaufleute, Offiziere höherer Ränge, hohe Beamte und Juristen an. In der Satzung des Nationalclubs heißt es: „Der Zweck des Vereins ist die Stärkung des nationalen Empfindens und die Vertiefung des Verständnisses für staatspolitische, insbesondere wirtschaftliche Aufgaben des Deutschen Reiches“

Vor dem Nationalclub sprachen Hitler und Goebbels mehrfach über ihren Kampf gegen den
Marxismus.



Quellen:

* Alfred Kruck, Geschichte des Alldeutschen Verbandes, Wiesbaden 1954
* Stephan Malinowski, Vom König zum Führer, Deutscher Adel und Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 2004
* Werner Jochmann, Im Kampf um die Macht, Hitlers Rede vor dem Hamburger Nationalclub von 1919, Frankfurt am Main 1960

-jmw-
29.12.2006, 21:59
All diese Vereine wurden gegründet, als es den Nationalismus schon längst gab und er bereits weit verbreitet war in der Bevölkerung.

mfg

klartext
30.12.2006, 13:08
Katukov bringt wieder einmal Patriotismus und Nationalismus durcheinander. Ebenso falsch ist es, damalige gesellschaftliche Verhältnisse mit heutigen Masstäben zu beurteilen.

Sauerländer
30.12.2006, 18:04
Der Nationalismus ist nicht von der Bourgeosie erfunden worden - sie hat ihn sich lediglich in bestimmten Phasen der Geschichte dienstbar gemacht und danach wieder munter fallen lassen.

postman
03.01.2007, 17:23
Der Nationalismus ist nicht von der Bourgeosie erfunden worden - sie hat ihn sich lediglich in bestimmten Phasen der Geschichte dienstbar gemacht und danach wieder munter fallen lassen.da ist was dran. es gibt nicht den nationalismus "an sich". das wort jedoch ist unbrauchbar, negativ belegt durch missbrauch von rechtsaussen. gegen sozialistischen patriotismus habe ich jedoch nichts einzuwenden, der steht dem internationalismus auch nicht entgegen, erfährt aber erst dann seine auferstehung, wenn ein sozialistisches vaterland existiert. katukow, guter beitrag!

Sauerländer
09.01.2007, 10:36
da ist was dran. es gibt nicht den nationalismus "an sich". das wort jedoch ist unbrauchbar, negativ belegt durch missbrauch von rechtsaussen.
Einmal abgesehen davon, dass auch "Rechtsaussen" nicht gleich Rechtsaussen ist (dafür wird der Begriff allein schon viel zu schwammig verwandt): Es hat zum Beispiel auch die DDR nicht davon abgehalten, sich in die Farben Schwarz, Rot und Gold zu kleiden, dass die BRD díe ebenfalls für sich beansprucht hat.
Man kann alles einfach dem überlassen, der es anders nutzt - man kann es aber auch lassen bzw etwas dagegensetzen.

gegen sozialistischen patriotismus habe ich jedoch nichts einzuwenden, der steht dem internationalismus auch nicht entgegen, erfährt aber erst dann seine auferstehung, wenn ein sozialistisches vaterland existiert. katukow, guter beitrag!
Dieser "Patriotismus" jedoch ist nichts anderes als ein positives Bekenntnis zu einem sozialistischen Staatswesen, etwas also, was unter sozialistischer Prämisse (anarchistische Strömungen einmal ausgenommen) ohnehin selbstverständlich ist.
Nationalismus (im konstruktiven Sinne) jedoch bekennt sich vom Staatswesen unabhängig zu einer bestimmten ethnokulturellen Einheit, eben der Nation, die NICHT erst durch den politischen Wandel geschaffen wird.
Er sieht, sofern es sich um sozialistischen Nationalismus handelt, in diesem Wandel, in der Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die angemessene Form, diese Einheit zu organisieren und konstruktiv für sie zu wirken - der letztliche Selbstzweck ist ihm aber diese Einheit, nicht der Wandel, der ist Mittel, Instrument.
Gleichzeitig geht er als sozialistischer Nationalismus nicht in die Falle, Klassenkampf zu leugnen und eine "Volksgemeinschaft" als bereits existent zu proklamieren, die durch Klassenkampfparolen gebrochen würde, sondern sieht diese Gemeinschaftsordnung als erst noch herzustellen an - was ihn der Instrumentalisierbarkeit durch die Bourgeoisie, die sich den anderen, den "klassischen" Nationalismus nachwievor für Krisenzeiten als Kettenhund hält, entzieht.
Zugegeben, Nationalisten diesen Zuschnitts sind innerhalb ihres "Lagers" in der Minderheit - aber es gibt sie.
Meine Wenigkeit ist einer davon.;)

Preuße
09.01.2007, 10:42
Der Nationalismus war eine Erfindung der Bourgeoisie.
Hier 3 Beispiele für Organisationen der Bourgeoisie die den Nationalismus unters Volk brachten:


1. Alldeutscher Verband

Er wurde 1890 gegründet. Er verbreitete nationalistische Schriften in Millionenauflage. Ihm gehörten vor allem Akademiker, Beamte, Offiziere, Kaufleute und Lehrer an. Er wurde vollständig von der Industrie finanziert, vor allem von Alfred Hugenberg und Emil Kirdorf.

Hitler meinte einmal: „Politisch stehen wir ja alle auf den Schultern des ‚A.V’“

2. Gäa

Die Gäa wurde 1922 in München gegründet. Ihr gehörten unter anderen die Großindustriellen Albert Vögler, Alfred Hugenberg, Ernst von Borsig, der Vorsitzende des Reichsverbandes der deutschen Industrie Kurt Sorge sowie Oswald Spengler an. Die Gäa trat als Finanzier rechter Massenpropaganda auf, und wurde zur wichtigsten Propagandaschaltstelle der Rechten in Süddeutschland.

3. Hamburger Nationalclub

Ihm gehörten Unternehmer, Kaufleute, Offiziere höherer Ränge, hohe Beamte und Juristen an. In der Satzung des Nationalclubs heißt es: „Der Zweck des Vereins ist die Stärkung des nationalen Empfindens und die Vertiefung des Verständnisses für staatspolitische, insbesondere wirtschaftliche Aufgaben des Deutschen Reiches“

Vor dem Nationalclub sprachen Hitler und Goebbels mehrfach über ihren Kampf gegen den
Marxismus.



Quellen:

* Alfred Kruck, Geschichte des Alldeutschen Verbandes, Wiesbaden 1954
* Stephan Malinowski, Vom König zum Führer, Deutscher Adel und Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 2004
* Werner Jochmann, Im Kampf um die Macht, Hitlers Rede vor dem Hamburger Nationalclub von 1919, Frankfurt am Main 1960

Mal ne Frage, sagt dir die Paulskirchen-Versammlung etwas? Das Wartburgfest? Was du da geschrieben hast, ist einfach nur Schwachsinn!

Gruß Preuße

ppp
09.01.2007, 10:48
ich denke, national orientiertes politischs denken hat nur dann eine zukunft, wenn man sich vom völkischen blutsnationalismus verabschiedet und sich in anerkennung der realität einem einladendem patriotismus im sinne der willensnation zuwendet.

Sauerländer
09.01.2007, 10:55
ich denke, national orientiertes politischs denken hat nur dann eine zukunft, wenn man sich vom völkischen blutsnationalismus verabschiedet und sich in anerkennung der realität einem einladendem patriotismus im sinne der willensnation zuwendet.
Dem "nationalen Denken" eine Zukunft zu geben, indem man die Nation aufgibt - das erscheint mir widersinnig.
In der "Willensnation" wird nationale Identität von einer vorpolitischen zu einer politischen Frage, zu einer Sache des Staates - auf den Patriotismus im Gegensatz zum Nationalismus sich ja auch stets bezieht.

Zugehörigkeitsbestimmung nach dem Recht des Blutes muss übrigens keinerseits mit Herrenrassentheorien einhergehen.
Ich für meinen Teil definiere Nationalität ausschließlich blutsmäßig - ich käme dennoch nie auf die Idee, andere Nationalitäten als inferior anzusehen.

ppp
09.01.2007, 11:00
ist roberto blanco für dich deutscher, sauerländer?
ist charles aznavour für dich franzose?

Sauerländer
09.01.2007, 11:09
ist roberto blanco für dich deutscher, sauerländer?
Sagen wir, bei ihm sieht man schon vom weiten, dass die Nationalität nach Ius Sanguinis mit ziemlicher Sicherheit eine andere ist.

ist charles aznavour für dich franzose?
Der sagt mir persönlich zwar überhaupt nichts, aber nach Lektüre des Wikipediaartikels scheint es sich um einen in Frankreich geborenen Armenier zu handeln.

ppp
09.01.2007, 11:13
nach meinem verständnis ist roberto blanco deutsch.
charles aznavour ist franzose. es gibt nicht nur das -m.e. veraltete und wirklichkeitsfremde- konzept der blutsnation sondern auch das -m.e. vernünftiger und in jeder hnsicht überlegene- konzept der willensnation.
im übrigen sähe ich da -wenn überhaupt- die möglichkeit zum national"stolz". mich kann nicht die zufällig der geburt erfreuen. aber ich kann es schön finden, wenn andere sichfreudig entscheiden, dazu gehören zu wollen.

Sauerländer
09.01.2007, 11:25
nach meinem verständnis ist roberto blanco deutsch.
charles aznavour ist franzose. es gibt nicht nur das -m.e. veraltete und wirklichkeitsfremde- konzept der blutsnation sondern auch das -m.e. vernünftiger und in jeder hnsicht überlegene- konzept der willensnation.
im übrigen sähe ich da -wenn überhaupt- die möglichkeit zum national"stolz". mich kann nicht die zufällig der geburt erfreuen. aber ich kann es schön finden, wenn andere sichfreudig entscheiden, dazu gehören zu wollen.
Damit wird nationale Identität zu einer Ware, nach der es eine Nachfrage gibt. Eine ehemals vorpolitische Größe wird damit in das liberale Dogma der rationalen ökonomischen Entscheidung des Individuums eingeordnet, Nationen konkurrieren um die Individuen der grundsätzlich gleichartigen Menschenmenge, und das Konzept Nation wird letztlich bedeutungslos, und kann weder Zusammenhalt noch Stolz stiften.
Nehmen wir einmal eine Situation an, in der die Fußballmannschaft der BRD nur noch aus sanguinisch Fremdländischen besteht - und Weltmeister wird. Kann ich mich dann über diese Weltmeisterschaft freuen? Nein - weil ich nicht sehe, was diese Mannschaft mit mir zu tun hat. Sie repräsentiert dann eine staatliche Größe, die keine ethnokulturelle Grundlage mehr hat, und damit bedeutungslos ist.

Nationalstolz verstehe ich davon abgesehen auch nicht als überlegenes Auftrumpfen ("Deutsch ist besser, weil ... Und ich gehöre dazu, jawoll!"), sondern als Identitätsbewusstsein und Bewahrungswille. Ähnlich wie Sippenstolz.
Deshalb ist es für mich irrelevant, ob eine Nachfrage nach der Ware "deutsche Nationalität" besteht, ob die als wünschenswert wahrgenommen wird. Wenn sie dadurch ihre Identität verliert, ist das in meinen Augen abzulehnen.
Eine Nation hat es in meinen Augen nicht nötig, "gut" oder gar "besser" zu sein - sie sollte sie selbst sein.

ppp
09.01.2007, 11:44
das habe ich verstanden, daß es dir nicht um den "überlegenheits"-nationalismus geht und das unterscheidet dich wohltuend von den krakelenden deutschtumsdeppen. aber identität erwächst nicht nur aus der zufälligkeit der geburt sondern auch aus dem willen des dazugehörens. letzters identität erscheint mir als "hochwertiger"(pardon mir fällt auf die schnelle kein besseres wort dafür ein).
das bekenntnis zu einer bestimmten nation macht die nation doch nicht "käuflich". also ist willensnation auch keine ware.

Sauerländer
09.01.2007, 11:56
aber identität erwächst nicht nur aus der zufälligkeit der geburt sondern auch aus dem willen des dazugehörens. letzters identität erscheint mir als "hochwertiger"(pardon mir fällt auf die schnelle kein besseres wort dafür ein).
das bekenntnis zu einer bestimmten nation macht die nation doch nicht "käuflich". also ist willensnation auch keine ware.
Nach meinem Dafürhalten wird durch diese Unterordnung unter die individuelle Entscheidung die Sache gegenstandslos, sie verkommt zum rationalistischen Kalkül.
Auch die Familie gewinnt meines Erachtens ihren Zusammenhalt durch ihre Schicksalshaftigkeit und ihre strikte Exklusivität. Wäre Familie von biologischen Zusammenhängen unabhängig, würde sie zum Verein, und wäre nicht mehr als eine sich etwas intimer gebende Karnevalsgesellschaft - und damit wäre sie entwertet.

ppp
09.01.2007, 12:10
Nach meinem Dafürhalten wird durch diese Unterordnung unter die individuelle Entscheidung die Sache gegenstandslos, sie verkommt zum rationalistischen Kalkül.
Auch die Familie gewinnt meines Erachtens ihren Zusammenhalt durch ihre Schicksalshaftigkeit und ihre strikte Exklusivität. Wäre Familie von biologischen Zusammenhängen unabhängig, würde sie zum Verein, und wäre nicht mehr als eine sich etwas intimer gebende Karnevalsgesellschaft - und damit wäre sie entwertet.

das ist halt der unterschied. während du die schicksalshafte gemeinschaft vorziehst, fühle ich mich in der positiv und willentlich bejahten gesellschaft eher heimisch. mir sind die wahlverwandten halt näher, als die zuällige mischpoke.

ortensia blu
09.01.2007, 13:59
das ist halt der unterschied. während du die schicksalshafte gemeinschaft vorziehst, fühle ich mich in der positiv und willentlich bejahten gesellschaft eher heimisch. mir sind die wahlverwandten halt näher, als die zuällige mischpoke.

Es hängt von der "Mischpoke" ab! Wenn du sie ablehnst und verleugnest - das wird schon Gründe haben - entweder bist du das schwarze Schaf und deine Familie lehnt dich ab, oder deine Blutsverwandschaft ist so übel, daß du Fremde bevorzugst und die Bindungen abgebrochen hast.

Eine Gesellschaft kann die enge Bindung zu einem Partner, zu Eltern und Geschwistern oder den eigenen Kindern nicht ersetzen.

Sauerländer
09.01.2007, 15:14
das ist halt der unterschied. während du die schicksalshafte gemeinschaft vorziehst, fühle ich mich in der positiv und willentlich bejahten gesellschaft eher heimisch. mir sind die wahlverwandten halt näher, als die zuällige mischpoke.
Ich würde nicht sagen, dass ich die schicksalhafte Gemeinschaft der willentlich bejahten Gesellschaft vorziehe (ausser im Sinne der Kontrastierung von "Gemeinschaft" und "Gesellschaft") - ich sehe zur Schicksalhaftigkeit als Fundament der Gemeinschaftsordnung gar keine Alternative.
Wahl"verwandt"schaft, Kumpanei, Menschen ausserhalb des Schicksalsrahmens, mit denen man sich gut versteht - selbstverständlich gibt es das (wäre ja auch schlimm, wenn nicht), und selbstverständlich gibt es auch Fälle, in denen die schicksalhafte Zugehörigkeit tragisch ist. Wir Deutschen haben ja nun...nicht gerade das einfachste unter den Vaterländern, im Gegenteil. Und das gilt nicht erst seit Hitler.
Aber nach meinem Dafürhalten ist individueller Wille nicht ausreichend, eine sinnhafte Ordnung zu konstituieren. Individuen sind verschieden, und dementsprechend bliebe konstituiert durch diesen individuellen Willen nur ein schwammiger Minimalkonsens, der genausogut an jedem anderen Ort der Welt vollzogen werden könnte, der eben im Minimum, dem anderen seine Freiheit zu lassen, besteht. Passives Erdulden des Anderen als Gesellschaftsgrundlage.
Eine solche Ordnung wird (anders als die Schicksalhafte, die nicht jeden integrieren kann) auf Dauer jede Integrationskraft einbüßen und in ihre vormaligen Subeinheiten zerfallen. Sie wird zum Austragungsort kultureller Kämpfe (zwischen Ethnien, zwischen Jugendsubkulturen, zwischen kriminellen Vereinigungen, zwischen Religionsgemeinschaften etc), weil es eben ein Friedensgemeinschafts stiftendes Gemeinsames, Übegeordnetes nicht gibt.
Der einzige Weg, ein solches zu schaffen, nämlich die Setzung eines reinen Etatismus ohne weiteren normativen oder sonstigen Gehalt (a la Preußen), wird weitgehend als diskreditiert angesehen.
Wenn Religion als ordnungsstiftendes Prinzip abgehakt wurde, es die ethnokulturelle Gemeinschaft nicht mehr sein soll - dann bleibt nur noch der sich manifestierende Staat als solcher. Und nachdem der a) im Zuge der Globalisierung weitgehend ausgehebelt wird und b) in Deutschland ohnehin unter Verdacht steht, bedeutet das, das es gar kein ordnungsstiftendes Moment mehr gibt. Eine heilige "Verfassung", wie es die "Verfassungspatrioten" wünschen, kann es nicht sein, denn die ist letztlich nur beschriebens Papier, das nicht aus sich selbst heraus lebt, sondern aus seiner Durchsetzung und seinem Identifikationspotential (hier wäre die WRV vielleicht vorbildhafter).
Man kann die Delegetimierung jeglicher Ordnung mit Sorge betrachten, man kann sich wie mancher Konservativer ein Rückerstarken christlicher Positionen erhoffen, um dem zu begegenen (ich selbst bin trotz meines Agnostizismus zunehmend nicht ohne Sympathie für den Katholizismus), aber letztlich bleibt nach meinem Dafürhalten zu einem völkischen Gemeinschaftsprinzip nur die Alternative der Desintegration, die im auf der einen oder anderen Stufe ablaufenden Bürgerkrieg endet, der dann nicht mehr konstruktiv aufzulösen ist.

Ich will für mein Land eine konstruktive Ordnung, die sein (noch) reichhaltiges kulturelles und ökonomisches Potential nutzt, um eine Ordnung zu etablieren, die mit dem ziellos-sozialdarwinistischen Chaos der Marktwirtschaft bricht (Sozialismus), und in der anerkannt ist, dass dies nicht gegen den Rest der Welt möglich ist (internationale Kooperation) - aber ich will auch, dass die Grundlage erhalten bleibt, dass es überhaupt etwas gibt, für das eine konstruktive Ordnung zu wollen sich lohnt.
Und deshalb gibt es für mich zum Nationalismus keine Alternative, weder in Deutschland, noch irgendwo anders auf diesem Planeten, gleich, wie genau sich dies dort äußert.

Beverly
10.01.2007, 12:14
Ich würde nicht sagen, dass ich die schicksalhafte Gemeinschaft der willentlich bejahten Gesellschaft vorziehe (ausser im Sinne der Kontrastierung von "Gemeinschaft" und "Gesellschaft") - ich sehe zur Schicksalhaftigkeit als Fundament der Gemeinschaftsordnung gar keine Alternative.
Wahl"verwandt"schaft, Kumpanei, Menschen ausserhalb des Schicksalsrahmens, mit denen man sich gut versteht - selbstverständlich gibt es das (wäre ja auch schlimm, wenn nicht), und selbstverständlich gibt es auch Fälle, in denen die schicksalhafte Zugehörigkeit tragisch ist. Wir Deutschen haben ja nun...nicht gerade das einfachste unter den Vaterländern, im Gegenteil. Und das gilt nicht erst seit Hitler.
Aber nach meinem Dafürhalten ist individueller Wille nicht ausreichend, eine sinnhafte Ordnung zu konstituieren. Individuen sind verschieden, und dementsprechend bliebe konstituiert durch diesen individuellen Willen nur ein schwammiger Minimalkonsens, der genausogut an jedem anderen Ort der Welt vollzogen werden könnte, der eben im Minimum, dem anderen seine Freiheit zu lassen, besteht. Passives Erdulden des Anderen als Gesellschaftsgrundlage.
Eine solche Ordnung wird (anders als die Schicksalhafte, die nicht jeden integrieren kann) auf Dauer jede Integrationskraft einbüßen und in ihre vormaligen Subeinheiten zerfallen. Sie wird zum Austragungsort kultureller Kämpfe (zwischen Ethnien, zwischen Jugendsubkulturen, zwischen kriminellen Vereinigungen, zwischen Religionsgemeinschaften etc), weil es eben ein Friedensgemeinschafts stiftendes Gemeinsames, Übegeordnetes nicht gibt.
Der einzige Weg, ein solches zu schaffen, nämlich die Setzung eines reinen Etatismus ohne weiteren normativen oder sonstigen Gehalt (a la Preußen), wird weitgehend als diskreditiert angesehen.
Wenn Religion als ordnungsstiftendes Prinzip abgehakt wurde, es die ethnokulturelle Gemeinschaft nicht mehr sein soll - dann bleibt nur noch der sich manifestierende Staat als solcher. Und nachdem der a) im Zuge der Globalisierung weitgehend ausgehebelt wird und b) in Deutschland ohnehin unter Verdacht steht, bedeutet das, das es gar kein ordnungsstiftendes Moment mehr gibt. Eine heilige "Verfassung", wie es die "Verfassungspatrioten" wünschen, kann es nicht sein, denn die ist letztlich nur beschriebens Papier, das nicht aus sich selbst heraus lebt, sondern aus seiner Durchsetzung und seinem Identifikationspotential (hier wäre die WRV vielleicht vorbildhafter).
Man kann die Delegetimierung jeglicher Ordnung mit Sorge betrachten, man kann sich wie mancher Konservativer ein Rückerstarken christlicher Positionen erhoffen, um dem zu begegenen (ich selbst bin trotz meines Agnostizismus zunehmend nicht ohne Sympathie für den Katholizismus), aber letztlich bleibt nach meinem Dafürhalten zu einem völkischen Gemeinschaftsprinzip nur die Alternative der Desintegration, die im auf der einen oder anderen Stufe ablaufenden Bürgerkrieg endet, der dann nicht mehr konstruktiv aufzulösen ist.

Ich will für mein Land eine konstruktive Ordnung, die sein (noch) reichhaltiges kulturelles und ökonomisches Potential nutzt, um eine Ordnung zu etablieren, die mit dem ziellos-sozialdarwinistischen Chaos der Marktwirtschaft bricht (Sozialismus), und in der anerkannt ist, dass dies nicht gegen den Rest der Welt möglich ist (internationale Kooperation) - aber ich will auch, dass die Grundlage erhalten bleibt, dass es überhaupt etwas gibt, für das eine konstruktive Ordnung zu wollen sich lohnt.
Und deshalb gibt es für mich zum Nationalismus keine Alternative, weder in Deutschland, noch irgendwo anders auf diesem Planeten, gleich, wie genau sich dies dort äußert.

@Sauerländer,

interessante Zusammenfassung, aber ich habe dazu in vielem abweichende Meinungen.

Es fängt damit an, dass mir der Nationalismus - nicht unähnlich dem Sozialismus - wie eine Ideologie vorkommt, die Aufstieg, Eroberung der Macht in vielen Staaten und Niedergang schon hinter sich hat. In der Zeit zwischen 1917 und 1989 nannte sich ein Großteil der Welt "sozialistisch", ehe das dann erodierte. Die Formierung von Nationalstaaten begann in der Neuzeit und nach 1789 kam der bürgerliche Nationalismus so richtig in Schwung. Wie der Sozialismus verbreitete er sich in der einen oder anderen Form über große Teile der Welt. Wie der Sozialismus erlebte er aber auch aufgrund eigener Widersprüche Niedergang und Erosion.
Im Falle des (Staats-)Sozialismus waren die Ursünden die Verstaatlichung der Wirtschaft anstelle ihrer Vergesellschaftung und ein System, indem nur der Staat als Unternehmer agierte anstatt dass jeder wirtschaftlich aktiv sein konnte. Dazu kam ein auch qua Einheitspartei extrem repressiver Staatsapparat und die Herausbildung einer Staatsbougeoisie, als deren größtes Verbrechen wohl die schlussendliche Wiedereinführung des Kapitalismus gelten muss.
Im Falle des Nationalismus folgte fast zwangsläufig auf die Etablierung des Nationalstaates der Krieg mit anderen Völkern. Reichte es nicht für großflächige Eroberungen, wurden ethnische Minderheiten entrechtet. Die Franzosen eroberten nach der Formierung ihres modernen Nationalstaates ganz Westafrika und pflegten Hirngespinste von einer "kolonialen Mission", die an Realitätsferne nicht zu übertreffen sind. Türkische und arabische Nationalisten sahen keinen Anlass darüber nachzudenken, ob nicht auch die Kurden einen eigenen Staat brauchten - es gab doch nur Bergtürken und Türken und Kurden sind Brüder, so wie schon Kain und Abel, gelle :rolleyes:

Wegen der o. g. inneren Widersprüche war ich nie nationalistisch und beim Staatssozialismus hat es mich abgeschreckt, von 1983 bis 1989 in West-Berlin von der DDR eingemauert gewesen zu sein. Nur scheinen die liberalistische Ideologie vom "freien Spiel der Kräfte", der Endsieg des Neoliberalismus auch in Deutschland und Globalisierung, die Reduzierung von Zukunft auf ein "alternativloses" Abarbeiten von "Sachzwängen" und Schadensbegrenzungen eine Renaissance tot geglaubter Ideologien zu provozieren. So gesehen hat auch der (Neo-)Liberalismus seinen Aufstieg und die Eroberung der Macht in vielen Staaten erlebt. Früher waren große Teile der Welt entweder sozialistisch oder nationalistisch, oft beides. Heute ist die Welt fast durchgängig zumindest wirtschaftsliberal und gesellschaftlich ist freies Spiel der Kräfte angesagt. Dass dabei nur zu oft schon die persönliche Freiheit auf der Strecke bleibt ist bezeichnend. Angesichts der nur zu oft zu beobachtenden Resultate ist es keine Wunder, wenn Nationalisten und Sozialisten schon die Messer wetzen :rolleyes:
Nur würde deren bloßes "Remake" uns die Widerholung alter Katastrophen bescheren: Nationalisten schachern um Territorien und Menschen, Sozialisten enteignen Würstchenbuden und Schrebergärten und nach dem erneuten Zusammenbruch droht eine weitere Runde Herrschaft der Bourgeoisie und Kapitalismus. Im Extemfall geriete die Welt zu einem Schlachtfeld dreier obsoleter Ideologien, die in den verschiedenen Staaten in einem zyklischen Geschichtsverlauf abwechselnd die Macht an sich reißen und sie wieder verlieren.

Angesichts solcher "Perpektiven" basiert meine Vision der Zukunft nicht auf dem - erneuten - Sieg einer der drei Ideologien, sondern ihrer "dialektischen Aufhebung" in einer wenigstens halbwegs menschenfreundlichen Synthese. So haben die Sozialisten ungeachtet eigner wirtschaftlicher Misserfolge absolut Recht mit ihrer Kapitalismus-Analyse - leider. Ungeachtet des entsetzlichen Dummfugs der (Neo-)Liberalen gibt es auch Punkte, wo Liberale Recht haben - "echte" Liberale erkennt man IMHO übrigens daran, dass "FDP" für sie ein Schimpfwort ist.

Mit dem Nationalismus ist es wohl nicht nur bei mir am schwierigsten, weil ich das Konzept der holistischen Schicksalsgemeinschaft unverdaulich finde und mit allem, was über Kulturnation und Gemeinwesen hinausgeht, wenig anfangen kann.
Das andere Extrem des Anti-Nationalismus, auf das viele Liberale und Linke hereinfallen, liegt mir aber auch nicht. Es beginnt damit, dass für die liberalen Anti-Nationalisten die Staaten formell souverän weiter bestehen sollen, sie aber - wie du geschrieben hast - als Marktteilnehmer in einem sinn- und gnadenlosen Wettbewerb gegeneinander antreten sollen. Nationalistische Emotionen kochen bei mir allenfalls hoch, wenn ich sehe, wie beliebig und austauschbar in diesem System nationale Identitäten sind. So machen unsere Globalisierer z. B. die "Souveräntit Kanadas" davon abhängig, ob die Nordwestpassage zu einem Schifffahrtsweg wird oder nicht. Sorry, aber für jemanden, der nur ein bisschen Selbstachtung hat, sollten solche wirtschaftlichen Fragen bei der Definierung einer "nationalen Identität" keine Rolle spielen. Nationen und nationale Identitäten kühl kalkulierend nach wirtschaftlichen Interessen zu formen und wieder aufzulösen, finde ich absolut verachtenswert. Wer meint, der Staat sollte sich an wirtschaftlichen Interesen orientierten, sollte das auch so sagen und nicht sich selbst und anderen etwas von "Identitäten" vorlügen. Im Falle Quebecs wurde für dessen Loslösung von Kanada damit argumentiert: "in der Globalisierung nützt uns Kanada nichts mehr." Wer als Franko-Kanadier so wenig Selbstachtung hat, sollte das Land besser den Indianern zurückgeben. Süddeutsche User auf politikforum.de, die immer dann, wenn ihnen Norddeutsche resp. Ossis zu teuer oder zu links sind, von Sezession fabulieren, sind ebenso daneben. Findet einer von denen Öl, ruft er auf seiner Ölquelle noch den eigenen Staat aus, um die Einnahmen ganz für sich zu behalten.

Das kulminiert daran, dass in allen Diskussionen über "Nation" die Sprache sträflich vernachlässigt wird. Sprache IST die Grundlage allen Menschsseins und die enorme Verschiedenheit von Sprache fast das einzige zwingende Argument für die Anhänger ethnischer, nationaler Verschiedenheit. Aber nein, uns werden "Nationen" serviert, die entweder aus Anghörigen mehrerer Sprachgemeinschaften bestehen oder wo eine Sprachgemeinschaft nur zu oft künstlich in mehrere Nationen aufgeteilt wurde. Siehe Deutsche, siehe Araber, siehe Angelsachsen, siehe Spanisch sprechende. Ich kann noch verstehen, dass nicht alle Deutsch, Englisch, Spanisch oder Arabisch sprechenden unter einen zentralisitsichen Einheitsstaat subsumiert werden wollen. Mir schwebt da eher eine "Selbstfindung" vor wie sie ein arabischer Autor in seinen Geschichtsbuch ausdrückte: Es war die Geschichte der "arabischen Völker", klingt besser als "arabisch-islamische Umma", über die Louisa immer so hergezogen ist. Im Falle Deutschlands hätten wir dann analog dazu Schweizer, Österreicher und Deutsche als "deutsche Völker".

Du wirst solche Emotionen vielleicht als Beleg für deine These einer vorpolitischen Nation sozusagen als Urgrund allen menschelichen Seins interpretieren. Ich halte es da eher mit Labriola: "Die Natur des Menschen ist die Kultur". Ich glaube, Nationen entstehen durch Erziehung und Sozialisation ihrer Mitglieder im weitesten Sinne. Rein blutsmäßige Vererbung konstituiert da GAR NICHTS, sie wirkt erst, wenn darauf ein Mythos aufgebaut wird. Wir werden nicht als Deutsche, sondern als Babys geboren.
Das führt bei mir dazu, dass ich mit dem ius sanguinis nichts anfangen kann. Die Deutschlandflagge am Döner-Stand und normales Verhalten in der Öffentlichkeit reichen bei mir als Kriterium für "Deutsch-Sein" allemal aus. Einwanderer brauchen sich nicht unbedingt "deutsch" zu fühlen, ich glaube nicht, dass eine andere nationale Identität jemanden automatisch zu einer größeren Belastung für das Gemeinwesen macht, als es viele Deutsche sind. Ich kann Roberto Blanko eben nicht ansehen, ob er ein Deutscher ist. Dass entscheidet sich für mich nach ein paar Sätzen - Afro-Deutsche definieren sich wie weiße Deutsche auch über die Sprache und da habe ich Roberto immer verstanden. Einem in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Afro-Deutschen wird seine Hautfarbe in Afrika nichts nützen, wenn er von den dortigen Sprachen ebensowenig kann wie ich oder du.

Des weiteren führst du kleinteilige soziale Einheiten - konkret die Familie - auf blutsmäßige Verbundenheit zurück. Die Bindung zu Familie und Heimat ist dir zufolge Schicksal. Das hat sogar einen wahren Kern. So habe ich festgestellt, dass meine Heimat Berlin ist und es unter den gegebenen Umständen nichts anderes gibt. Das sind nicht "Sachzwänge" (den würde ich mich nicht mehr beugen) sondern vor allem emotionale Verbundenheit. Unter den gegebenen Umständen gibt es v. a. im Globalen Irrenhaus kaum einen anderen Ort an dem ich leben kann oder will.
Aber ich denke, weder Familie noch Heimat sind schicksalhaft vererbt und statisch, sondern dynamisch und wandelbar. Ebenso wichtig wie meine "richtige" Familie ist für mich der Freundeskreis als "Wahlfamilie".

postman
10.01.2007, 21:00
Zugegeben, Nationalisten diesen Zuschnitts sind innerhalb ihres "Lagers" in der Minderheit - aber es gibt sie. Meine Wenigkeit ist einer davon.allerdings gibt es weder eine ideologisch-politische basis noch eine darauf basierende und funktionierende organisation. hinzu kommt, dass die wenigen deiner "genossen" es nicht vermögen, nicht nur die namen niekisch und paetel in den mund zu nehmen und jene zu zitieren, sondern auch denselben scharfen bruch mit der rechten reaktion und den hitlerfaschismus und seinen linksdemagogischen ausläufern (otto strasser usw.) hinzubekommen. das wäre heute von kds, npd und alles mögliche, was sich da herum gruppiert oder zusammenarbeitet bzw. nicht dagegen in stellung geht.

nun gut, das ist dann halt so, kann aber nur dann der fall sein, wenn man es mit dem klassenkampf und der beseitigung des pe an den pm und der darüber zu errichtenden "volksgemeinschaft" nicht so ernst nimmt, weil etwas ganz anderes überwiegt und mit der nationalen rechten zusammenschweißt: die anschauung des deutschen volkes als unbedingt zu erhaltende bluts-/abstammungsgemeinschaft. dann rangiert der sozialismus nur noch als demagogische blüte am rechtsreaktonären rand oder nachrangiges mittel zum zweck. diese prioritätensetzung aber ist es, die die tatsächlich oder vermeintlich "linksnationalen" daran hintert, keine "linken leute von rechts" mehr zu sein, teil des neonazistischen umfeldes, sondern teil der linken, sozialistischen weltbewegung, von mir aus mit nationaler, patriotischer note, wie das in der dt. arbeiterbewegung immer gute tradition war.

wo der (verkappte) rassismus also stärker ist, als das streben nach befreiung der arbeiterklasse, der beseitigung der ausbeutung des menschen durch den menschen, da bleibt man auch als "linker" ein unsicherer kantonist, erst recht, wenn man sich als solcher in seinem reaktionären "lager" scheinbar wohl zu fühlen scheint. zwischen allen stühlen muss kein markenzeichen sein.

Waldgänger
10.01.2007, 22:57
solcher in seinem reaktionären "lager" scheinbar wohl zu fühlen scheint. zwischen allen stühlen muss kein markenzeichen sein.

Und sich der reaktionären Ideologie des Marxismus anzubiedern auch nicht. :rolleyes:

Beverly
11.01.2007, 09:32
(...) zwischen allen stühlen (...) ist mir aber immer sympathisch

ppp
11.01.2007, 13:18
ist mir aber immer sympathisch

sympathisch ja, aber nicht zweckmäßig. und politik sollte sich schon an zwecken orientieren.

Sauerländer
16.01.2007, 15:53
allerdings gibt es weder eine ideologisch-politische basis noch eine darauf basierende und funktionierende organisation. hinzu kommt, dass die wenigen deiner "genossen" es nicht vermögen, nicht nur die namen niekisch und paetel in den mund zu nehmen und jene zu zitieren, sondern auch denselben scharfen bruch mit der rechten reaktion und den hitlerfaschismus und seinen linksdemagogischen ausläufern (otto strasser usw.) hinzubekommen. das wäre heute von kds, npd und alles mögliche, was sich da herum gruppiert oder zusammenarbeitet bzw. nicht dagegen in stellung geht.
nun gut, das ist dann halt so, kann aber nur dann der fall sein, wenn man es mit dem klassenkampf und der beseitigung des pe an den pm und der darüber zu errichtenden "volksgemeinschaft" nicht so ernst nimmt, weil etwas ganz anderes überwiegt und mit der nationalen rechten zusammenschweißt: die anschauung des deutschen volkes als unbedingt zu erhaltende bluts-/abstammungsgemeinschaft. dann rangiert der sozialismus nur noch als demagogische blüte am rechtsreaktonären rand oder nachrangiges mittel zum zweck. diese prioritätensetzung aber ist es, die die tatsächlich oder vermeintlich "linksnationalen" daran hintert, keine "linken leute von rechts" mehr zu sein, teil des neonazistischen umfeldes, sondern teil der linken, sozialistischen weltbewegung, von mir aus mit nationaler, patriotischer note, wie das in der dt. arbeiterbewegung immer gute tradition war.
wo der (verkappte) rassismus also stärker ist, als das streben nach befreiung der arbeiterklasse, der beseitigung der ausbeutung des menschen durch den menschen, da bleibt man auch als "linker" ein unsicherer kantonist, erst recht, wenn man sich als solcher in seinem reaktionären "lager" scheinbar wohl zu fühlen scheint. zwischen allen stühlen muss kein markenzeichen sein.

Paetel hat einige nette Ausführungen dazu gemacht, warum sich sozialrevolutionärer Sozialismus gegebenenfalls als Partner des Kommunismus bezoehungsweise bestimmter Spielarten desselben betrachten muss, nicht aber in ihm aufgehen kann.
Ich schrieb bereits, aus nationalistischer Perspektive ist notwendigerweise der letzte, der höchste Wert die Nation, nicht der "Fortschritt" oder ein kritsch-rationales, "reines" Individuum.
Aus sozialrevolutionär-nationalistischer Perspektive ist diese Nation Grundlage zur Wünschenswertheit des Sozialismus als deren angemessener politökonomischer Organisationsform unter modernen Begingungen, wohingegen ein Sozialismus, der vom sich bindungsfrei selbst "entfaltenden" Individuum des Liberalismus ausgehende, destruktiv-kritische, materialistische Sozialismus, wie er in Marx´scher Tradition üblicherweise entsteht, für ihn widersinnig ist, da eine Gemeinschaftsordnung keinen Sinn macht, der keine Gemeinschaft zugrundeliegt bzw die diese als irrational und historisch rein im instrumentellen Sinne zweckhaft, mittlerweile aber überwunden verwirft.

Die Erhaltung des deutschen Volkes als Schicksalsgemeinschaft ist in dieser Sichtweise elementar, damit es etwas geben kann, für das Sozialismus sich überhaupt lohnt. Für einen davon "gereinigten" allgemeinen Begriff wie den der Menschheit kann sich der sozialrevolutionäre Nationalist nicht begeistern, da er sich selbst nicht als menschheitsunmittelbar, sondern nur als durch die sinngebenden höheren Ebenen (wie eben etwa die Nation) als Glied der Menschheit weiß.
Das Recht des Blutes ist dabei wesentlich zu sehen als geistiger Behelf. Die Nation ist wesentlich eine geistig-kulturelle Größe, niemand mit einem gewissen Minimaleinblick in die Materie wird behaupten, es gebe soetwas wie ein "Deutschen-Gen". (Rassen existieren - aber zum einen in relevant wahrnehmbarer Form nur so großräumig, dass sie zur Konstituierung eines poltiischen Bewußtseins keine wesentliche Größe darstellen können, und zum anderen nicht als umfassend verhaltensdeterminierende Gruppen, wie gewisse Kräfte in der Vergangenheit und Gegenwart annahmen bzw annehmen).
Aber gerade weil sie eine geistig-kulturelle (und damit eben nicht politische, nicht eindeutig definitorisch erfassbare) Größe ist, bedarf es der Behelfskriterien, um sie abzugrenzen und auf Dauer zu erhalten.
"Recht des Blutes" ist kein biologisches Dogma, es ist -nach meinem Dafürhalten- zu sehen als Garant einer wesentlich im Geistigen liegenden kulturellen Homogenität, die darüber gewährleistet wird, dass sich das Volk wesentlich aus sich selbst heraus reproduziert, damit nicht eine unendliche Menschenpluralität Einzug hält, die die Bindekraft dieses gemeinsamen kulturellen Moments schwächt bzw zu einer politischen Frage macht, bis die Größe als solche nonexistent ist (und es dann national betrachtet auch nicht mehr wirklich relevant ist, ob es noch einen Sozialismus geben wird oder nicht, zumal fraglich ist, wie der dann überhaupt noch gelingen soll).
Innerhalb dieser Größe, innerhalb eines Volkes, bei Gewährleistetsein dieser gesellschaftlichen Grundlage, kann dann eine weitgehend rational-kritische ökonomsiche Betrachtung einsetzen, die den Wirtschaftsprozess konstruktiv umformt - denn hier gibt es Größen und Subgrößen (vor allem die klassische Familiengemeinschaft), deren Erhalt und Schutz vor den systembedingten Abstrusitäten kapitalistischer Wirtschaftsweise elementar und lohnenswert ist (deshalb bin ich der Ansicht, dass sich die "Linke" mit ihrem Amoklauf gegen Tradition, Familie, "Patriarchat" und was da noch alles aufzuzählrn wäre eben KEINEN Gefallen getan hat, sondern letztlich nur den widerstandsbeseitgenden Kettenhund für den Liberalismus gegeben hat, wie es die Rechte in der ökonomischen Krisensituation tut).
Paetel schrieb von der Nation als Quelle der Sittlichkeit, die der Kommunismus herkömmlicher Art sträflich vermissen lasse.
Und Niekisch legte seine Ämter in der DDR nieder, als dort das Volk mit Füßen getreten wurde.

Das ist kein Primat des "Reaktionären" - das ist denknotwendig, insofern für Menschen diesen Zuschnitts die nationale Gemeinschaft (wie auch andere vorkritische Größen, weshalb man ansich statt von "Nationalisten" genausogut von "Konservativen" sprechen könnte) den Zugang zum Sozialismus bildet, den sie sonst gar nicht hätten.


Ich bin mir bewusst, dass es -auch unter den selbstetikettierten Nationalrevolutionären- diesbezüglich viele problematische Gestalten gibt (was meines Erachtens nur bedingt bösem Willen geschuldet ist sondern eher a) mangelnder Reflexion und b) zum Teil gezielter Begriffsverwirrung von Außen), das ändert aber wenig an meinem persönlichen Standpunkt - denn den sehe ich nicht dadurch delegitimiert, dass er wenig quantitativen Widerhall findet. Das kann gar nicht der Fall sein in einer Lage, wo der Gegner die meinunsbildenden Organe fest in der Hand hält und die wenigen Alternativen nur Varianten der Verirrung reproduzieren.
Die Spitze gegen NPD und auch KDS ist berechtigt.

Es gibt für reflektierten und sich seiner selbst bewussten sozialrevolutionören Nationalismus keine Organisation mit Massenbasis, das ist jederzeit zuzugeben.
Die Frage ist a), ob das so bleiben muss, und b) ob die Schlussfolgerung daraus sein kann, sich einem der Lager anzuschließen, in denen man ja eigentlich ganz bewußt nicht steht. Wozu will man seine Wirkmöglichkeit vergrößern, wenn damit gleichzeitig die Möglichkeit schwindet, inhaltlich das zu verfolgen, was man fpr richtig hält? Diesen Ansatz konsequent vorgedacht, könnte man im Grunde auch CDU oder SPD beitreten.

"Zwischen den Stühlen" ist alles -durchaus zuzugebenden- Rebellenreizes zum Trotz kein Selbstzweck.
Wir stehen nicht hier, weil wir hier stehen wollen -sondern weil die Umstände uns dazu zwingen - und weil wir es ablehnen, uns selbst zu belügen, indem wir uns in "realistische Wirksamkeitserwägungen" zu fügen, um Ziele zu befördern, die nicht die unsrigen sind, sei es nun faschistische Völkerexterminierung oder radikalegalitäre Kulturannullierung.

Tomsax
16.01.2007, 16:44
Paetel hat einige nette Ausführungen dazu gemacht, warum sich sozialrevolutionärer Sozialismus gegebenenfalls als Partner des Kommunismus bezoehungsweise bestimmter Spielarten desselben betrachten muss, nicht aber in ihm aufgehen kann.
Ich schrieb bereits, aus nationalistischer Perspektive ist notwendigerweise der letzte, der höchste Wert die Nation, nicht der "Fortschritt" oder ein kritsch-rationales, "reines" Individuum.
Aus sozialrevolutionär-nationalistischer Perspektive ist diese Nation Grundlage zur Wünschenswertheit des Sozialismus als deren angemessener politökonomischer Organisationsform unter modernen Begingungen, wohingegen ein Sozialismus, der vom sich bindungsfrei selbst "entfaltenden" Individuum des Liberalismus ausgehende, destruktiv-kritische, materialistische Sozialismus, wie er in Marx´scher Tradition üblicherweise entsteht, für ihn widersinnig ist, da eine Gemeinschaftsordnung keinen Sinn macht, der keine Gemeinschaft zugrundeliegt bzw die diese als irrational und historisch rein im instrumentellen Sinne zweckhaft, mittlerweile aber überwunden verwirft.

Die Erhaltung des deutschen Volkes als Schicksalsgemeinschaft ist in dieser Sichtweise elementar, damit es etwas geben kann, für das Sozialismus sich überhaupt lohnt. Für einen davon "gereinigten" allgemeinen Begriff wie den der Menschheit kann sich der sozialrevolutionäre Nationalist nicht begeistern, da er sich selbst nicht als menschheitsunmittelbar, sondern nur als durch die sinngebenden höheren Ebenen (wie eben etwa die Nation) als Glied der Menschheit weiß.
Das Recht des Blutes ist dabei wesentlich zu sehen als geistiger Behelf. Die Nation ist wesentlich eine geistig-kulturelle Größe, niemand mit einem gewissen Minimaleinblick in die Materie wird behaupten, es gebe soetwas wie ein "Deutschen-Gen". (Rassen existieren - aber zum einen in relevant wahrnehmbarer Form nur so großräumig, dass sie zur Konstituierung eines poltiischen Bewußtseins keine wesentliche Größe darstellen können, und zum anderen nicht als umfassend verhaltensdeterminierende Gruppen, wie gewisse Kräfte in der Vergangenheit und Gegenwart annahmen bzw annehmen).
Aber gerade weil sie eine geistig-kulturelle (und damit eben nicht politische, nicht eindeutig definitorisch erfassbare) Größe ist, bedarf es der Behelfskriterien, um sie abzugrenzen und auf Dauer zu erhalten.
"Recht des Blutes" ist kein biologisches Dogma, es ist -nach meinem Dafürhalten- zu sehen als Garant einer wesentlich im Geistigen liegenden kulturellen Homogenität, die darüber gewährleistet wird, dass sich das Volk wesentlich aus sich selbst heraus reproduziert, damit nicht eine unendliche Menschenpluralität Einzug hält, die die Bindekraft dieses gemeinsamen kulturellen Moments schwächt bzw zu einer politischen Frage macht, bis die Größe als solche nonexistent ist (und es dann national betrachtet auch nicht mehr wirklich relevant ist, ob es noch einen Sozialismus geben wird oder nicht, zumal fraglich ist, wie der dann überhaupt noch gelingen soll).
Innerhalb dieser Größe, innerhalb eines Volkes, bei Gewährleistetsein dieser gesellschaftlichen Grundlage, kann dann eine weitgehend rational-kritische ökonomsiche Betrachtung einsetzen, die den Wirtschaftsprozess konstruktiv umformt - denn hier gibt es Größen und Subgrößen (vor allem die klassische Familiengemeinschaft), deren Erhalt und Schutz vor den systembedingten Abstrusitäten kapitalistischer Wirtschaftsweise elementar und lohnenswert ist (deshalb bin ich der Ansicht, dass sich die "Linke" mit ihrem Amoklauf gegen Tradition, Familie, "Patriarchat" und was da noch alles aufzuzählrn wäre eben KEINEN Gefallen getan hat, sondern letztlich nur den widerstandsbeseitgenden Kettenhund für den Liberalismus gegeben hat, wie es die Rechte in der ökonomischen Krisensituation tut).
Paetel schrieb von der Nation als Quelle der Sittlichkeit, die der Kommunismus herkömmlicher Art sträflich vermissen lasse.
Und Niekisch legte seine Ämter in der DDR nieder, als dort das Volk mit Füßen getreten wurde.

Das ist kein Primat des "Reaktionären" - das ist denknotwendig, insofern für Menschen diesen Zuschnitts die nationale Gemeinschaft (wie auch andere vorkritische Größen, weshalb man ansich statt von "Nationalisten" genausogut von "Konservativen" sprechen könnte) den Zugang zum Sozialismus bildet, den sie sonst gar nicht hätten.


Ich bin mir bewusst, dass es -auch unter den selbstetikettierten Nationalrevolutionären- diesbezüglich viele problematische Gestalten gibt (was meines Erachtens nur bedingt bösem Willen geschuldet ist sondern eher a) mangelnder Reflexion und b) zum Teil gezielter Begriffsverwirrung von Außen), das ändert aber wenig an meinem persönlichen Standpunkt - denn den sehe ich nicht dadurch delegitimiert, dass er wenig quantitativen Widerhall findet. Das kann gar nicht der Fall sein in einer Lage, wo der Gegner die meinunsbildenden Organe fest in der Hand hält und die wenigen Alternativen nur Varianten der Verirrung reproduzieren.
Die Spitze gegen NPD und auch KDS ist berechtigt.

Es gibt für reflektierten und sich seiner selbst bewussten sozialrevolutionören Nationalismus keine Organisation mit Massenbasis, das ist jederzeit zuzugeben.
Die Frage ist a), ob das so bleiben muss, und b) ob die Schlussfolgerung daraus sein kann, sich einem der Lager anzuschließen, in denen man ja eigentlich ganz bewußt nicht steht. Wozu will man seine Wirkmöglichkeit vergrößern, wenn damit gleichzeitig die Möglichkeit schwindet, inhaltlich das zu verfolgen, was man fpr richtig hält? Diesen Ansatz konsequent vorgedacht, könnte man im Grunde auch CDU oder SPD beitreten.

"Zwischen den Stühlen" ist alles -durchaus zuzugebenden- Rebellenreizes zum Trotz kein Selbstzweck.
Wir stehen nicht hier, weil wir hier stehen wollen -sondern weil die Umstände uns dazu zwingen - und weil wir es ablehnen, uns selbst zu belügen, indem wir uns in "realistische Wirksamkeitserwägungen" zu fügen, um Ziele zu befördern, die nicht die unsrigen sind, sei es nun faschistische Völkerexterminierung oder radikalegalitäre Kulturannullierung.

Wohl das Beste, dass ich seit langem hier gelesen habe. Ich kann mich diesen Ausführungen voll anschließen. Und wie ich dir, postman, schon an anderer Stelle antwortete, so möchte ich noch einmal betonen, dass trotz all deiner Kritik am Nationalismus in jeder Form, den du als Bourgeoisie betitelst, es gerade deine Ansichten sind, die mehr als bürgerlich sind. Du kaust das nach, was dir die herrschende Schicht des Liberalismus tagtäglich vorkaut und glaubst damit deine Kritik untermauern zu können.

Waldgänger
16.01.2007, 21:43
Wohl das Beste, dass ich seit langem hier gelesen habe. Ich kann mich diesen Ausführungen voll anschließen. Und wie ich dir, postman, schon an anderer Stelle antwortete, so möchte ich noch einmal betonen, dass trotz all deiner Kritik am Nationalismus in jeder Form, den du als Bourgeoisie betitelst, es gerade deine Ansichten sind, die mehr als bürgerlich sind. Du kaust das nach, was dir die herrschende Schicht des Liberalismus tagtäglich vorkaut und glaubst damit deine Kritik untermauern zu können.

Ich schließe mich meinen beiden Vorrednern, bzw. "Vorschreibern", in allen Punkten an.


Es lebe der sozialrevolutionäre Nationalismus!


:dr: :su:

postman
19.01.2007, 10:19
Die Erhaltung des deutschen Volkes als Schicksalsgemeinschaft ist in dieser Sichtweise elementar, damit es etwas geben kann, für das Sozialismus sich überhaupt lohnt. Für einen davon "gereinigten" allgemeinen Begriff wie den der Menschheit kann sich der sozialrevolutionäre Nationalist nicht begeistern, da er sich selbst nicht als menschheitsunmittelbar, sondern nur als durch die sinngebenden höheren Ebenen (wie eben etwa die Nation) als Glied der Menschheit weiß.nun denn, ich will einen sozialismus für den oder die menschen hier im lande und besser noch weltweit. dabei muss keiner nationalen nihilismus befürchten oder ähnliches, die nationale frage spielt also ihre rolle, der gesunde patriotismus der volksmassen, aber halt kein rassismus oder chauvinismus.

das menschsein ist für mich dabei "höhere ebene", die kategorie "nation" oder "volk" einige etagen darunter, wenn auch nicht unwichtig. ergo, ich sehe mich als individuum, mensch, lebewesen und deutscher, nicht umgekehrt. als sozialgerecht denkend stufe ich mich politisch als sozialist ein. diesen hier in deutschland für seine menschen, das deutsche volk zu schaffen, egal, welcher hautfarbe und herkunft die "bürger" und akteure dann sind, darum geht es mir.

wer nur "rasse" im kopf hat (egal wie das heute, modern umschrieben, genannt werden mag), dem alles unterordnet, damit kann ich nichts anfangen, das ist auch ein zugang zum sozialismus, der beinahe unakzeptabel ist, wenn er sich kundtut, anders als etwa einem, der aus dem christentum heraus erwächst.

es kann keine internationale solidarität geben, wenn man diese im lande selbst durch rassistische ausgrenzungsideologien ad absurdum führt. es gibt kein "homogenes germanentum", wie man sich das so vorstellen mag. die realitäten nicht anzuerkennen, wie sie sich heute oder gar in einigen jahrzehnten hier in deutschland stellen, ist weltfremdes sektierertum. aber, genau das ist heuer neo-nazismus in all seinen ausführungen.

proletarier aller länder, vereinigt euch! in- und ausserhalb deutschlands!

ppp
19.01.2007, 10:31
was sauerländer schreibt ist in der tat sehr interessant. ebenso interessant ist, was postmann entgegnet.

es fehlt mir ein anknüpfungspunkt für menschen, die -ohne dem vorherrschenden pseudo-liberalismus anzuhängen- eine offene und pluralistische, nicht auf der zufälligkeit der ("blutsmäßgen-") abstammung, sondern auf willen basierenden gesellschaft zustreben. auch der schmuseweich gekleidete abstammungsidentitätsgedanke trägt den kern zum ausgrenzungsnationalismus in sich.

postman
19.01.2007, 10:57
es fehlt mir ein anknüpfungspunkt für menschen, die -ohne dem vorherrschenden pseudo-liberalismus anzuhängen- eine offene und pluralistische, nicht auf der zufälligkeit der ("blutsmäßgen-") abstammung, sondern auf willen basierenden gesellschaft zustreben. auch der schmuseweich gekleidete abstammungsidentitätsgedanke trägt den kern zum ausgrenzungsnationalismus in sich.und hinter diesem nationalismus verbirgt sich nichts als rassismus, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt und mal mehr mal weniger - "schmuseweich" - bemäntelt.

eine auf willen basierende sozialistische gesellschaft, von breitesten kreisen des volkes getragen, wie momentan wohl in venezuela versucht wird aufzubauen, das sehe ich als optimum an. dabei ist es dann egal, wo die vorfahren der menschen und bürger jeweils abstammen, welche hautfarben sichtbar sind.

das jedoch ist eine horrorvision der der meisten leute, die sich hier als "nationalisten" bezeichnen. geht es ihnen doch um das "deutsche volk", was sie als statische grösse ansehen, die erhalten werden muss, "komme was da wolle".

wenn sie zudem noch von sozialismus reden und glaubhaft davon, dass pe an den pm zu beseitigen, dann ist das oft nur makulatur, demagogie. vermutlich würde man im nächsten augenblick diesbezüglich wieder umkippen, wenn nur die "rasse" erhalten bleibt, die "raumfremden ausländer" rausfliegen.

das bei jeder gelegenheit der antikommunismus bemüht wird, tut ihr übriges.

ppp
19.01.2007, 11:02
das ist hinsichtlich der "bluts-"iedologie sehr richtig , was du schreibst, postmann.

allerdings bin ich durchaus nicht der ansicht, daß eine gerechte gesellschaft nicht einhergehen muß mit einer planwirtschaftlichen verwaltung der produktionsmittel, die dem privateigentum entzogen sind. ich denke, daß eine wirkliche und wirsame soialbindung des eigentums an produktionsmitteln vielversprechender wäre.

klartext
19.01.2007, 14:40
das ist hinsichtlich der "bluts-"iedologie sehr richtig , was du schreibst, postmann.

allerdings bin ich durchaus nicht der ansicht, daß eine gerechte gesellschaft einhergehen muß mit einer planwirtschaftlichen verwaltung der produktionsmittel, die dem privateigentum entzogen sind. ich denke, daß eine wirkliche und wirsame soialbindung des eigentums an produktionsmitteln vielversprechender wäre.
Gründe eine eigene Firma. Da kannst du dann planwirtschaftlich Verwalten und dich am Ende selbst enteignen. Lass aber die Finger vom Eigentum anderer.
Wir haben eine gute und richtige Verfassung. Alles, was sich nicht in diesem Ramen bewegt, ist nicht umsetzbar. Sich darüber Gedanlen zu machen, ist reine Zeitvergeudung.
Wer alledings meint, unsere Verfassung abschaffen zu können, landet im Knast, oder wenn er es mit Gewalt versucht, mit einer Kugel im Strassengraben, und das ist gut so.

Waldgänger
19.01.2007, 14:52
und hinter diesem nationalismus verbirgt sich nichts als rassismus, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt und mal mehr mal weniger - "schmuseweich" - bemäntelt.

Vielleicht sollten wir erst einmal definieren was Rassismus überhaupt ist. In meinen Augen wird der Begriff völlig überdehnt und (zusammen mit der Faschismuskeule) als Totschlagargument gebraucht. Es sollte langsam klar sein, dass Rassismus nicht mit Xenophobie deckungsgleich ist und zweiteres keinesfalls zur rassistischen Ideologie führen muss.


eine auf willen basierende sozialistische gesellschaft, von breitesten kreisen des volkes getragen, wie momentan wohl in venezuela versucht wird aufzubauen, das sehe ich als optimum an. dabei ist es dann egal, wo die vorfahren der menschen und bürger jeweils abstammen, welche hautfarben sichtbar sind.

Nur widerspricht das den soziobiologisch nachgewiesenen Ressentiment namens Fremdenfeindlichkeit. Daher kann in meinen Augen nur Deutscher sein wer europäischer Abstammung ist und sich absolut zur deutschen Kulturgemeinschaft (Nation) bekennt.


das jedoch ist eine horrorvision der der meisten leute, die sich hier als "nationalisten" bezeichnen. geht es ihnen doch um das "deutsche volk", was sie als statische grösse ansehen, die erhalten werden muss, "komme was da wolle".

Ich kann Dir beipflichten, dass Völker keine statischen Größen sind. Weder betitelt der Nationalist des 21. Jahrhunderts das deutsche Volk als "rassisch rein" - was wissenschaftlich nicht haltbar ist - noch sieht er es als zur Herrschaft über andere Völker befähigte Rassegemeinschaft an. Das Fremde ist wie das Salz in der Suppe; eine Prise verbessert den Geschmack um einiges, haben wir jedoch zu viel Salz hineingeschüttet, schmeckt sie einfach nur noch widerlich. Was folgt ist das Erbrechen, ein gewaltsamer Auswurf. Derartiges sollten wir uns in Europa ersparen.


wenn sie zudem noch von sozialismus reden und glaubhaft davon, dass pe an den pm zu beseitigen, dann ist das oft nur makulatur, demagogie. vermutlich würde man im nächsten augenblick diesbezüglich wieder umkippen, wenn nur die "rasse" erhalten bleibt, die "raumfremden ausländer" rausfliegen.

Wie Sauerländer bereits schrieb, kann sich der sozialrevolutionäre Nationalist den Sozialismus nicht ohne Volk denken. Andererseits ist eine Befreiung der werktätigen Klasse nur möglich, wenn der Sozialismus in das Gemeinwesen Einzug hält. Wir brauchen eine radikale Synthese! Was Du hier allerdings vorbringst, ist marxistische Verschwörungstheorie.


das bei jeder gelegenheit der antikommunismus bemüht wird, tut ihr übriges.

Wir sollten lernen zwischen Nicht- und Antikommunismus zu unterscheiden. Der Nationalrevolutionär bricht sich keinen ab, wenn er mit Kommunisten zusammenarbeitet. Trotz allem wünscht er keinen Übergang zur kommunistischen Utopiegesellschaft, weil diese schlichtweg seiner Ethik und dem menschlichen Wesen widerspricht. Der Antikommunist bekämpft den Kommunismus aber aufgrund seines vermeintlich "menschenverachtenden" Inhaltes und macht sich zum Büttel des Kapitals. Wie Ernst Jünger einst sagte, ist es nicht die Frage des Privateigentums, welche den Nationalrevolutionär vom Kommunisten scheidet, sondern eine Frage des Politischen und der Weltanschauung.

postman
19.01.2007, 20:20
Vielleicht sollten wir erst einmal definieren was Rassismus überhaupt ist.das hier:

Nur widerspricht das den soziobiologisch nachgewiesenen Ressentiment namens Fremdenfeindlichkeit. Daher kann in meinen Augen nur Deutscher sein wer europäischer Abstammung ist ...mit anderen worten: rassismus ist normal.
Das Fremde ist wie das Salz in der Suppe; eine Prise verbessert den Geschmack um einiges, haben wir jedoch zu viel Salz hineingeschüttet, schmeckt sie einfach nur noch widerlich. Was folgt ist das Erbrechen, ein gewaltsamer Auswurf.mit anderen worten: das fremdrassige muss aus hinausgeworfen werden.


Wie Sauerländer bereits schrieb, kann sich der sozialrevolutionäre Nationalist den Sozialismus nicht ohne Volk denken.nun ja, ohne "volk" geht wohl gar nix. du definierst "volk" rassistisch, darum gehts.


Wie Ernst Jünger einst sagte, ist es nicht die Frage des Privateigentums, welche den Nationalrevolutionär vom Kommunisten scheidet, sondern eine Frage des Politischen und der Weltanschauung.kommunisten können national-revolutionäre im ursprünglichen sinne und internationalisten in einem sein, müssen es meines erachtens sogar, wollen sie erfolgreich sein. die "nationalrevolutionäre" oder "nationalisten" die du meinst, lehnen den internationalismus ab, spalten das volk in bluts-/abstammungskategorien und nützen damit objektiv dem klassenfeind. zumeist ist ihr sozialistisches wollen im ökonomischen bereich aus sehr schwankend, also, was die "frage des pe an pm" betrifft. eben diese "politischen und weltanschauung"s-fragen trennen uns. das heisst nicht, dass es nicht auch gemeinsamkeiten gibt oder irgendwann geben könnte, was ein gemeinplatz ist, da das auf viele politische kräfte untereinander zutrifft.

mir steht ein afrikanischstämmiger kollege und nachbar näher, der mit mir für mehr rechte oder gar den sozialismus kämpft, als ein "deutschblütiger" cdu- oder spd-klassenfeind oder ausbeuter. die front verläuft nicht zwischen "abstammungsgemeinschaften", sondern zwischen oben und unten. das heißt natürlich nicht, dass kulturelle aspekte im weiteren sinne unwichtig wären. hier haben kommunisten oft eine enge sichtweise, zu sehr auf die ökonomische grundfrage gerichtet. damit werden sie der realität im grossen und ganzen nicht gerecht, der lebenswirklichkeit der werktätigen menschen in unserem lande.

inwiefern hier verschiebungen in zukunft stattfinden, wird sich zeigen. ebenso, wie, trotz prinzipieller unterschiedlichkeiten, partiell gemeinsam wegstrecken zurückgelegt werden können. politik ist immer die kunst des möglichen, und gerade in bündnisfragen kann man sich nicht hundert pro festlegen, das muss operativ entschieden werden. umso weniger illusionen man sich vorher macht, umso besser für alle seiten.

Sauerländer
25.01.2007, 15:53
nun denn, ich will einen sozialismus für den oder die menschen hier im lande und besser noch weltweit. dabei muss keiner nationalen nihilismus befürchten oder ähnliches, die nationale frage spielt also ihre rolle, der gesunde patriotismus der volksmassen, aber halt kein rassismus oder chauvinismus.

Sozialismus, der sich auf einen bestehenden Nationalstaat beschränkt, ist auf Dauer nicht überlebensfähig, und auch widersinnig, insofern das grundsätzliche sozialistische Anliegen Staatsgrenzen gegenüber indifferent ist, da Staat nicht als eine einfach gegebene, neutrale Größe begriffen wird.

Wenn aus diesem "sich nicht auf den eigenen nationalen Raum beschränken" aber eine Art organisatorischer Welteinheitlichkeit wird, wenn der jweilige Raum seine besondere Beziehung zu einer bestimmten Gruppe einbüßt und zur reinen Wohnressource wird, die nach einem Gebot vollständig durchegalítarisierender "Humanität" gehend jedem zur Verfügung steht bzw zu stehen hat - dann ist dadurch der kulturelle verheerend destruktive Ansatz des Liberalismus übernommen, der das reine, prinzipiell immer "gleiche" Individuum zur Grundlage aller gesellschaftlichen Überlegung macht und davon ausgeht.

Dann ist Sozialismus tatsächlich nichts anderes als Liberalismus bzw bürgerlicher "Kosmopolitismus", nur eben angereichert mit ein wenig mehr objetiver ökonomischer Vernunft, die dann aber als Methode kein positives kollektives Ziel hat, dem sie dienen könnte.

Es geht nicht darum, eine Werthierarchie der Rassen zu eröffnen (das wäre abstrus und gerade jener Universalismus, der oft genug zur zivilisatorischen Verbrämung des Imperialismus herhalten musste), es geht auch nicht darum, ein auf einer dezidierten Abgrenzung basierendes kollektives Identitätsbewußtsein gegen das anderer nationaler Kollektive zu richten, wie es im Chauvinismus der Fall wäre.

Fest steht jedoch, dass ein solches Kollektiv eine Abgrenzung vornehmen muss - denn eine Gruppe, die nur integriert, nie aber ausgrenzt, die sozusagen als reine Menge sich ewig im Fluss befindlicher Natur fungiert, wie es auch im liberalen Ideal einer "offenen Gesellschaft" zum Ausdruck kommt, verliert ihren positiven Zusammenhalt als Gruppe, kann schließlich auch nicht mehr integrieren und zerfällt in die Untergruppen, die sich den abgrenzenden Charakter ´bewahrt haben - gegenwärtig sowohl ethnisch wie etwa jugendsubkulturell bereits wunderbar zu beobachten.


das menschsein ist für mich dabei "höhere ebene", die kategorie "nation" oder "volk" einige etagen darunter, wenn auch nicht unwichtig. ergo, ich sehe mich als individuum, mensch, lebewesen und deutscher, nicht umgekehrt. als sozialgerecht denkend stufe ich mich politisch als sozialist ein. diesen hier in deutschland für seine menschen, das deutsche volk zu schaffen, egal, welcher hautfarbe und herkunft die "bürger" und akteure dann sind, darum geht es mir.

Da haben wir des Pudels Kern:

Zum einen sieht sich natürlich jeder Mensch selbst primär als Individuum - macht sich damit aber nicht bewusst, wie weit dieses nichts anderes als eine Ansammlung all der Prägungen durch Kollektive ist. Das "reine Ich", fernab aller Erfahrung, aller politischen, ethnischen, religiösen, räumlichen Zugehörigkeiten, ist kein Ich, sondern ein Nichts, weil es eben nichts gibt, dass es ausmacht, ausser einer grundsätztlichen biologischen Spezieszugehörigkeit, die in keiner Weise etwas identitätsstiftend-besonderes an sich hat. Daher macht die Setzung des Individuums nur Sinn, wenn das Individuenformende mitgedacht wird.

Zum anderen sehe ich bei dir eine Ordnung, in der ein Mensch auf einer Leiter von Stufe eins auf Stufe zehn springt, um anschließend wieder auf stufe sechs herbazusteigen. In der Realität bricht man sich bei so einem Unterfangen den Hals - und auch hier scheint es mir wenig funktionabel.

Auch ich, der ich mich als Nationalist begreife und bezeichne, sehe mich nicht primär als Deutschen. Das Deutschsein kommt erst nach Sippenzugehörigkeit und regionaler Identität (und steht vor der europäischen und schließlich der menschheitszugehörigkeit) - nur stellt eben die nationale Ebene die dar, um die sich gegenwärtig politisch noch am ehesten kämpfen lässt. Primär Regionalismus zu verfechten angesichts des Beschusses, unter dem die nationale Ebene permanent steht, würde effektiv nur der politkulturellen Globalisierung in die Hände spielen.

Als Sozialisten aus Erwägungen der Gerechtheit betrachten wir uns beide - aber die Voranstellung des Endpunktes, nach dem ansich schon nichts mehr kommen kann (Hintenanstellung der Sonderidentität ist in meinen Augen deren Negation), ist für mich nicht geeignet, eine Grundlage zu bieten, von der als kulturellem Ausgangspunkt ausgehend Sozialismus sinnvoll aufgebaut werden kann - wer nicht die Gemeinsamkeit auf den Ebenen erfährt, wo sie stark ist... wie soll der ein Gemeinschaftsempfinden entwickeln? Wie soll man sich an eine Gemeinschaft gebunden fühlen, wenn man in ihr mit den anderen nichts gemein hat als das objektive Lebensinteresse, das allen Menschen mehr oder weniger gleichermaßen zueigen ist?

Und deshalb begreife ich "Sozialismus für alle hier", also eine rein ökonomische Ordnung innerhalb eines bestimmten staatlichen Raumes, dem alle Individuen ressourcenmäßig rechnend zunöchsteinmal gleich sind, als in sich widersprüchlich.

Das bedeutet keine Ausweisung alles Fremden - aber es bedeutet eine klare Trennung zwischen "Eigen" und "Fremd", und eine Ausrichtung des jeweiligen nationalen Sozialismus am Eigenen. Das Fremde kann dabei durchaus geduldet sein, wenn es sich quantitativ im akzeoptablen Bereich bewegt. Es kann jedoch nicht eingeschlossen sein im Sinne der Verwerfung der Kategorie des Fremden überhaupt.

Die Unterscheidung zwischen Klassen und deren Interessen ist wichtig, und eine Volksgemeinschaft zwischen Privateigentümern an Produktionsmitteln und dem Rest der Gesellschaft kann trotz eventueller "blutsmäßiger" Gleichheit nicht bestehen, auch wenn deren Behauptung regelmäßig gerade diesen Sachverhalt verschleiern soll.

Es kann aber ebensowenig eine reine Reduzierung auf Klassenzugehörigkeit und -Interesse im Sinne einer sonstigen prinzipiellen Gleichartigkeit aller innerhalb der Klasse ("der Proletarier ist mein Bruder, egal ob er Chinese, Afrikaner oder wa auch immer ist...") eine über reine ökonomische Erwägungen hinausgehende Gemeinschaft stiften - und genau diese reine Ökonomisierung ist ja unter anderem das, was den Liberalismus so ablehnenswert macht.

Internationale Solidarität ist in einer sozialistischen Weltordnung unabdingbar - sie kann aber meines Erachtens nicht verstanden werden als vollständige Gleichbehandlung des Individuums an jedem Ort ungeachtet seines Hintergrundes.

Ich verstehe internationale Solidarität als Kooperation und nicht profit-bzw ausbeutungsorientierten Güteraustausch zwischen verschiedenen, aus dem Zusammenfall von Ethnie und Raum gebildeten Einheiten. Internationale Solidarität wäre damit -staatlich gesprochen- eine Frage der Aussenpolitik, bzw im SInne der Kriitk des Staatsprinzips eine Frage der freien Kooperation von Gruppen, die aber als solche abgegrenzt bestehen bleiben.

Internationale Solidarität heißt für mich, das man (z.B.) einem afrikanischen Volk bei dem Aufbau einer Infrastruktur in seinem Land beisteht, damit es seinen spezifischen Sozialismus in seinem Land selbst verwirklichen kann - sie bedeutet nicht und KANN nicht bedeuten, die Angehörigen dieses Volkes hierzulande als ebenso zugehörig wie die eigenen Volksgenossen zu betrachten.


wer nur "rasse" im kopf hat (egal wie das heute, modern umschrieben, genannt werden mag), dem alles unterordnet, damit kann ich nichts anfangen, das ist auch ein zugang zum sozialismus, der beinahe unakzeptabel ist, wenn er sich kundtut, anders als etwa einem, der aus dem christentum heraus erwächst.

es kann keine internationale solidarität geben, wenn man diese im lande selbst durch rassistische ausgrenzungsideologien ad absurdum führt. es gibt kein "homogenes germanentum", wie man sich das so vorstellen mag. die realitäten nicht anzuerkennen, wie sie sich heute oder gar in einigen jahrzehnten hier in deutschland stellen, ist weltfremdes sektierertum. aber, genau das ist heuer neo-nazismus in all seinen ausführungen.

Von "nur Rasse im Kopf" kann keine Rede sein, wie ich -hoffentlich- dargelegt habe. Mit "Rasse" ist kein Staat organisiert, kein inhaltliches Programm entwickelt, und vor allen Dingen keine konstruktive Auflösung von Konflikten gefunden.

Es geht nicht darum, einer partikularen ethnokulturellen Größe jede klassenerwägung unterzuordnen, wie Du es hier anprangerst. Es geht auch nicht um die Rettung eines "homogenen Germanentums", was auch angesichts massiver aussergermanischer, etwa slawischer Blutseinschläge des deutschen Volkes nicht sinnvoll zu schaffen wäre. Es geht nicht um eine Rassentheorie, die biologistisch kulturelle Gruppen instrumentalisiert, um ökonomische Kollektivinteressen damit nicht identischer Gruppen unsichtbar zu machen - dasist das, was der hitleristische Begriff der Volksgemeinschaft im Wesentlichen tut.



Es geht darum (darum allerdings in aller Entschlossenheit), dass die Bewahrung dieser nichtökonomischen Kollektive der Verwirklichung der ökonomischen ebensowenig untergeordnet werden kann, und dass es eben diese beiden Arten von Kollektiven sind, die miteinander zur Deckung gebracht werden müssen, damit weder die einen die Existenz der anderen verschleiern noch die Bevorzugung der einen die anderen auf Dauer bis zur Unkenntlichkeit transformiert und damit auflöst.

Um es mit der Ehemetaphorik zu sagen:



Wo kein aller rationalen Kritik weit vorgeschaltetes Band herrscht, braucht man gar nicht erst kontruktiv zu kritisieren - da gibt es nichts, was verbessert oder gerettet werden muss.

Und wo die Beziehung jedem Problem mit dem Verweis auf die Liebe begegnet, durch die sich schon alles von selbst regelt, steht man bald vor einem Trümmerhaufen.



Das eine ist Methode, und zwar notwendige, damit irgendwas konstruktiv funktionieren kann. Realweltlich der Sozialismus.

Das andere ist die Grundlage, ohne die die Methode gar keinen Sinn macht. Realweltlich die Nation.

postman
25.01.2007, 22:19
Das Deutschsein kommt erst nach Sippenzugehörigkeit und regionaler Identität (und steht vor der europäischen und schließlich der menschheitszugehörigkeit) - nur stellt eben die nationale Ebene die dar, um die sich gegenwärtig politisch noch am ehesten kämpfen lässt.konsens.

Die Unterscheidung zwischen Klassen und deren Interessen ist wichtig, und eine Volksgemeinschaft zwischen Privateigentümern an Produktionsmitteln und dem Rest der Gesellschaft kann trotz eventueller "blutsmäßiger" Gleichheit nicht bestehen, auch wenn deren Behauptung regelmäßig gerade diesen Sachverhalt verschleiern soll.konsens.


Es kann aber ebensowenig eine reine Reduzierung auf Klassenzugehörigkeit und -Interesse im Sinne einer sonstigen prinzipiellen Gleichartigkeit aller innerhalb der Klasse ("der Proletarier ist mein Bruder, egal ob er Chinese, Afrikaner oder wa auch immer ist...") eine über reine ökonomische Erwägungen hinausgehende Gemeinschaft stiften - und genau diese reine Ökonomisierung ist ja unter anderem das, was den Liberalismus so ablehnenswert macht.die reine ökonomie und nichts als ökonomie wird auch von mir nicht vertreten. der mensch ist mehr als teil im produktionsprozess. da kommen tradition, nation, region, religion, familie und sicherlich noch mehr hinzu, was hier den rahmen sprengen würde. was einen menschen ausmacht, das ist mehr als konsum und vulgär-materialismus. deshalb sehe ich mich auch nur als sozialist, nicht als marxist oder kommunist, ohne zu leugnen, dass aus dem marxismus-leninismus wichtige, grundlegende impulse (lehre vom klassenkampf ...) für eine alternative zum kapitalismus ausgegangen sind. was ich jedoch ablehne, das ist, wenn nun höchstoffiziell, wie unter den nazis, nach hautfarben sortiert wird, in stammbäumen herumgesucht und anhand von rassentabellen am grünen tisch beschlossen wird, wer rausfliegt und wer nicht, "wertvoll" für uns ist oder "minderwertig".

natürlich müssen oder müssten maßnahmen getroffen werden, um nicht missverstanden zu werden, die den gegenwärtigen zustand in der brd in ausländer- und asylpolitischer hinsicht beenden, denn parallelgesellschaften, rechtsfreie räume und multi-kulti-chaos ist nicht das, was eine sozialistische gemeinschaft entstehen lässt, einem souveränen deutschen sozialistischen staat die innere stärke verleihen, die er benötigen wird. aber, wie gesagt, von staats wegen rassistische begründungsmuster abzliefern, wäre nicht nur inhuman, sondern im aussenpolitischer hinsicht äusserst kontraproduktiv. dem gegner würde munition geliefert und potentielle bündnispartner in aller welt ("schurkenstaaten") wären irritiert bis ablehnend.

ich denke, und habe das eben in einem anderen faden angedeutet, dass sich auf beiden seiten, der "linken" wie "rechten", etwas tun muss. wo dort mit der gsrn ein zartes pflänzlein entstehen könnte, haben wir hier noch nicht viel an einsicht, ausser schreiber wie elsässer und pirker, die mir wie rufer in der wüste erscheinen. der rest der revol. linken scheint sich damit abgefunden zu haben, eingerichtet in alten dogmatismen, vom volke isoliert ein sektendasein zu fristen.

wir müssen neue wege gehen, mit neuen, einfachen, populistischen begriffen. lernen können wir von allen bewegungen, die in der neuzeit erfolge verbuchen konnten. der wille, ein sozialistisches, souveränes und starkes deutschland zu schaffen, muss dabei verbindend sein. das schließt für mich religiöse kräfte mit ein, ebenso selbstredend nationale, patriotische. selbsternannte kommunistentotschläger und rassisten (grosse teile der npd, kds, andere nazis) können wir dafür ebensowenig gebrauchen wie ultralinke sektierer, antideutsche etc.pp.