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Vollständige Version anzeigen : Wie wirkt ihr der Amerikanisierung der dt. Sprache entgegen?



Klopperhorst
24.12.2006, 11:00
Da es mir immer mehr auffällt, wie sehr gewisse Subjekte vom Ungeist befallen sind, mit amerikanischen Unwörtern um sich zu schmeissen: folgende Umfrage.

Wie wirkt ihr dem entgegen?

Beispiel: Macht ihr die Leute darauf aufmerksam, wenn sie statt Familie Family, statt Kindern Kids und statt Vater Daddy sagen?

Es ist mir aufgefallen, daß vor allem Westdeutsche mit diesen Modewörtern um sich werfen, wohl auch, weil sie im Beruf mit "Denglisch" konfrontiert werden.

In Bayern ist eine ganz widerwärtige Erscheinung zu finden, daß Dialekt mit Englisch kombiniert wird. Äusserst peinlich, wenn ein bayrischer "Star"-koch dann die Sahne "shaked" und von einem guten "Taste" im Maul schwadroniert.

Also echt: Das ist doch lächerlich. Ich habe mir vorgenommen, jedem verbal eine reinzukloppen, der unsere schöne deutsche Sprache verhunzt. Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen Sprachentwicklung, aber dann doch etwas regionales, etwas spezifisches; nicht diese verdammte Medienscheisse.

---

Frei-denker
24.12.2006, 11:31
Och, ich spreche fast nur Deutsch. Höchstens den Begriff "cool" verwende ich schon mal. Den finde ich ganz gut.

Lahn12
24.12.2006, 12:09
Da es mir immer mehr auffällt, wie sehr gewisse Subjekte vom Ungeist befallen sind, mit amerikanischen Unwörtern um sich zu schmeissen: folgende Umfrage.

Wie wirkt ihr dem entgegen?

Beispiel: Macht ihr die Leute darauf aufmerksam, wenn sie statt Familie Family, statt Kindern Kids und statt Vater Daddy sagen?

Es ist mir aufgefallen, daß vor allem Westdeutsche mit diesen Modewörtern um sich werfen, wohl auch, weil sie im Beruf mit "Denglisch" konfrontiert werden.

In Bayern ist eine ganz widerwärtige Erscheinung zu finden, daß Dialekt mit Englisch kombiniert wird. Äusserst peinlich, wenn ein bayrischer "Star"-koch dann die Sahne "shaked" und von einem guten "Taste" im Maul schwadroniert.

Also echt: Das ist doch lächerlich. Ich habe mir vorgenommen, jedem verbal eine reinzukloppen, der unsere schöne deutsche Sprache verhunzt. Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen Sprachentwicklung, aber dann doch etwas regionales, etwas spezifisches; nicht diese verdammte Medienscheisse.

---
Ganz meine Meinung. Meine Kinder werden ohne Denglisch erzogen. Meine pubertierenden Schwager wissen, dass sie mir nicht mit der Jugendsprache zu kommen brauchen. Klappt eigentlich ganz gut.

KrascherHistory
24.12.2006, 12:22
Ganz meine Meinung. Meine Kinder werden ohne Denglisch erzogen. Meine pubertierenden Schwager wissen, dass sie mir nicht mit der Jugendsprache zu kommen brauchen. Klappt eigentlich ganz gut.

Internet, Computer ?

Weltnetz und Rechner !?

Geht wohl, man muß sich aber selbst schon dazu "zwingen", oder ?

Sauerländer
24.12.2006, 12:30
Internet, Computer ?
Weltnetz und Rechner !?
Geht wohl, man muß sich aber selbst schon dazu "zwingen", oder ?
Finde ich nicht, "Weltnetz" kommt mir persönlich mittlerweile wesentlich unverkrampfter über die Lippen als "Internet", und beim "Rechner" habe ich auch kein Gefühl der Verbiegung.

Ich für meinen Teil reagiere auf Verdenglischung im allgemeinen dadurch, dass ich Leute, die mir ein Anliegen vortragen und dabei auf den von Klopperhorst angesprochenen Unsinn verfallen, demonstrativ ignoriere, bis sie ihr Anliegen erneut und "normal" vortragen.

KrascherHistory
24.12.2006, 12:30
Finde ich nicht, "Weltnetz" kommt mir persönlich mittlerweile wesentlich unverkrampfter über die Lippen als "Internet", und beim "Rechner" habe ich auch kein Gefühl der Verbiegung.

Ich für meinen Teil reagiere auf Verdenglischung im allgemeinen dadurch, dass ich Leute, die mir ein Anliegen vortragen und dabei auf den von Klopperhorst angesprochenen Unsinn verfallen, demonstrativ ignoriere, bis sie ihr Anliegen erneut und "normal" vortragen.

Das kann im Extremfall aber zu einer völligen Isolation ausarten, oder ?

-jmw-
24.12.2006, 12:52
Wie wirkt ihr der Amerikanisierung der dt. Sprache entgegen?

Antwort: Ich bemühe mich, ordentlich zu sprechen.

Wörter wie "Kids" oder "Family" benutze ich überhaupt nicht.
Sie sind völlig unnütz und bedeuten nix anderes als die bereits vorhandenen Wörter "Kinder" und "Familie".

Darüberhinaus bemühe ich mich, auch gängigere englische Wörter einzudeutschen.
Ich sage und schreibe z.B. "V.S.A." statt "USA";
und "iNetz" oder "Internetz" statt "Internet";
und "Netzverweis" statt "Link".

"Jeans" allerdings oder "Pullover" benutze ich auch und viele andere mehr.

EDIT: "Sinn haben" oder "Sinn ergeben" statt "Sinn machen".

EDIT 2: Kein Genitiv-Apostroph benützen! (Interessant dazu: Dei drei deutschen Geschäfte an der Strassenkreuzung knapp dreissig Meter von diesem Hause hier haben ein Genitiv-Apostroph in ihrem Namen; die zwei nicht-deutschen Geschäfte (türkischer Dönerladen und polnische Schneiderei) nicht. Will sagen: Wir schreiben unsere Muttersprache uinszwischen schlechter als die Ausländer.:()

mfg


PS: Wie wär's mit einem Eindeutschungsfaden nicht nur für Anglizismen, sondern allgemein für Fremdwörter?
Jemand Interesse?

Leo Navis
24.12.2006, 12:58
Ich benutze englische Wörter häufig bei pc-technischen Dingen oder Wörtern wie "Jeans". "Kids" benutze ich allerdings nicht, ebenso wenig "Daddy" oder sonst irgendeine kranke Wortübernahme in der Gegend.

Mauser98K
24.12.2006, 13:24
Ich spreche und schreibe deutsch.

Ich versende E-Post, meine Tochter sagt Papa zu mir, Kinder sind keine "Kids" usw.

Sauerländer
24.12.2006, 14:14
Das kann im Extremfall aber zu einer völligen Isolation ausarten, oder ?
Die Leute, mit denen ich mich umgebe, stehen im Allgemeinen auf einem gewissen intellektuellen Niveau, die begreifen in der Regel schnell, wo das Problem liegt, und stimmen mir dann oft genug auch zu. Dass einige einen dann für bis ins Mark arrogant halten...nunja, damit muss man eben leben.

Entfernungsmesser
24.12.2006, 14:18
Da ich ganz gut englisch spreche, habe ich mir angewöhnt, wenn jemand in denglisch oder engleutsch verfällt, mit dem betreffenden nur englisch zu sprechen.

Die dämlichen Gesichter und das hilflose Gestammel sind jedesmal ein Vorbeimarsch.

Rocky
24.12.2006, 15:20
Die Leute, mit denen ich mich umgebe, stehen im Allgemeinen auf einem gewissen intellektuellen Niveau, die begreifen in der Regel schnell, wo das Problem liegt, und stimmen mir dann oft genug auch zu. Dass einige einen dann für bis ins Mark arrogant halten...nunja, damit muss man eben leben.

Das intellektuelle Niveau bewahrt nicht vor der kollektiven Verbloedung der Deutschen. Ich habe einige professorale Typen in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft, vorwiegend so weiche Disziplinen wie Soziologie, VWL, BWL, Jura (ein besonderes Kapitel) oder Gymnasial Lehrer, die nur noch in propagandistisch-ideologischen Phrasen denken koennen.

Es ist das Schulsystem, besonders die Gymnasien, das schief gegangen ist in Deutschland, und das schon seit den Anfang Siebzigern. Da hat sich erst der alte
Nazi Garde gehalten, und dann sind die Links-Gruenen eingezogen und haben systematisch die Schueler verbloedet.

Ich kann persoenlich ein Lied davon singen. Ich habe 1971/1972 in Muenchen gearbeitet, bin von Kalifornien umgezogen, und hatte meine beiden Soehne in Otttobrunn im Gymnasium. Ich habe mir extra in Waldperlach eine Wohnung gesucht, um Zugrifff zu Ottobrunn zu haben, denn Ottobrunn hatte den Ruf, das deutsche "High-Tech" Zentrum zu sein.

Was ich gefunden habe, war ein Nazi-Lehrkoerper, den der junge Direktor nicht kontrollieren konnte, und ein unmaessige, beinahe surrealistische Propagandashow. Ich habe damals dann meinen Job gekuendigt, und bin, eigentlich zum zweiten mal, auf eigene Faust ohne Job in der US wieder nach NY zurueckgegengen. Ein Hauptgrund war die Schulerfahrung. Was heute an Verbloedung und Paranoia in der deutschen Bevoelkerung zu sehen ist, hatte da ihren Ursprung.

Rocky

Manfred_g
24.12.2006, 16:35
Ich wirke der Amerikanisierung der dt. Sprache nicht besonders engagiert entgegen, zugegeben. Aber ich versuche, Amerikanismen/Anglizismen auf die Fälle zu beschränken, in denen es mE eben Sinn macht. Sinn macht es dann, wenn ein entsprechendes Wort im Deutschen nicht existiert, sehr umständlich ist oder wenn sich der Amerikanismus eben bereits so sehr als Standard etabliert hat, daß die Verweigerung ihn anzuwenden, zu Verständigungsproblemen führt.

Punkt
24.12.2006, 22:01
ich arbeite in einer Firma, in der Englisch Geschäftsprache ist. Das heißt, vor allem Präsentationen sind alle in dieser Sprache. Aber Computer sagt überhaupt niemand, es sind immer Rechner!

Mark Mallokent
25.12.2006, 08:45
Ich wirke der Amerikanisierung der dt. Sprache nicht besonders engagiert entgegen, zugegeben. Aber ich versuche, Amerikanismen/Anglizismen auf die Fälle zu beschränken, in denen es mE eben Sinn macht. Sinn macht es dann, wenn ein entsprechendes Wort im Deutschen nicht existiert, sehr umständlich ist oder wenn sich der Amerikanismus eben bereits so sehr als Standard etabliert hat, daß die Verweigerung ihn anzuwenden, zu Verständigungsproblemen führt.

"Sinn machen" ist ein Amerikanismus (von "to make sense"). Korrekt wäre "Sinn hat" :no_no:

Tralala
25.12.2006, 09:06
Zitat von KrascherHistory
Internet, Computer ?

Weltnetz und Rechner !?

Geht wohl, man muß sich aber selbst schon dazu "zwingen", oder ?
Alles nur Gewöhnung...


Zitat von -jmw-
Antwort: Ich bemühe mich, ordentlich zu sprechen.

Wörter wie "Kids" oder "Family" benutze ich überhaupt nicht.
Sie sind völlig unnütz und bedeuten nix anderes als die bereits vorhandenen Wörter "Kinder" und "Familie".

Darüberhinaus bemühe ich mich, auch gängigere englische Wörter einzudeutschen.
Ich sage und schreibe z.B. "V.S.A." statt "USA";
und "iNetz" oder "Internetz" statt "Internet";
und "Netzverweis" statt "Link".

"Jeans" allerdings oder "Pullover" benutze ich auch und viele andere mehr.

EDIT: "Sinn haben" oder "Sinn ergeben" statt "Sinn machen". :top:


Ach ja Denglisch, hier ein langer, anderer Strang: http://www.politikforen.de/showthread.php?t=31795
Hier noch eine gute Seite: www.vds-ev.de

Tralala
25.12.2006, 09:08
Zur eigentlichen Fragestellung: Ich bin im VDS, schaue meine Freunde dumm an wenn sie denglisch faseln und versuche sie zu missionieren...

Mark Mallokent
25.12.2006, 15:02
Schaut mal hier. Das ist wirkliche deutsche Sprachpflege. :top: :gesetz: :smoke:
http://www.soviseau.de/verben/index.php

Sauerländer
25.12.2006, 21:19
Das intellektuelle Niveau bewahrt nicht vor der kollektiven Verbloedung der Deutschen.
Nein, der Einzelne richtet mit seinem Intellekt wenig aus in der Massengesellschaft mit ihren entsprechenden Meinungsmechanismen, das ist wahr.
Ich habe einige professorale Typen in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft, vorwiegend so weiche Disziplinen wie Soziologie, VWL, BWL, Jura (ein besonderes Kapitel) oder Gymnasial Lehrer, die nur noch in propagandistisch-ideologischen Phrasen denken koennen.
Das entscheidende Problem, dass ich bei solchen Leuten (bei BWLern GANZ massiv, die Soziologie hat ja auch quantitativ ihre Blütezeit eher hinter sich) sehe, ist weniger eine ideologische Verblendung, als vielmehr extremes Fachidiotentum - wobei das zumindest im Fall der BWLer aus Gleiche rauskommt.

Es ist das Schulsystem, besonders die Gymnasien, das schief gegangen ist in Deutschland, und das schon seit den Anfang Siebzigern. Da hat sich erst der alte
Nazi Garde gehalten, und dann sind die Links-Gruenen eingezogen und haben systematisch die Schueler verbloedet.
Lehrpersonal kommt aber auch nur aus der Gesellschaft. Das Problem sind nicht im Ursprung die Lehrer, sondern die Verhältnisse, die sie hervorbringen. 68er und ihre Epigonen sind nur eine folgerichtige Erscheinung in einer Gesellschaft, in der dem Individuum und seiner freien Selbstentfaltung keine höhere Ordnung vorangestellt werden darf - da vollziehen sie den erwartungsgemäßen Abrissdienst.
Und was eine Nazi-Lehrerschaft angeht: Ich weiss nicht, wo für dich Nationalsozialismus anfängt. Wer an seine Schüler arischen Rassekult und Weltbeherrschungsphantasien weitergegeben hätte, dürfte rasch weggewesen sein. Wer sich hingegen nur allgemein vom Nachkriegsdeutschland,von Marktwirtschaft und liberaler Demokratie nicht gar so begeistert zeigte, wer nicht anfing, den Westen zu mögen, nur weil er den Osten nicht mochte, wer nicht nur mit Scham an die eigene Miilitärzeit dachte, wer sich nicht oder zumindest nicht primär befreit, sondern auch oder primär besiegt fühlte - davon kenne bzw kannte ich in der entsprechenden Altersgruppe genug. Davon wird es auch genug in der Lehrerschaft gegeben haben. Aber wenn das bereits nationalsozialistisch sein soll - nunja, dann müsste man in meine Augen die Frage stellen, wieweit es nichtnationalsozialistische Deutsche, mit denen man vernünftig reden kann, überhaupt geben kann.
(Um das Missverständnis explizit zu vermeiden - das glaube ich NICHT.)

Ich kann persoenlich ein Lied davon singen. Ich habe 1971/1972 in Muenchen gearbeitet, bin von Kalifornien umgezogen, und hatte meine beiden Soehne in Otttobrunn im Gymnasium. Ich habe mir extra in Waldperlach eine Wohnung gesucht, um Zugrifff zu Ottobrunn zu haben, denn Ottobrunn hatte den Ruf, das deutsche "High-Tech" Zentrum zu sein.
Was ich gefunden habe, war ein Nazi-Lehrkoerper, den der junge Direktor nicht kontrollieren konnte, und ein unmaessige, beinahe surrealistische Propagandashow. Ich habe damals dann meinen Job gekuendigt, und bin, eigentlich zum zweiten mal, auf eigene Faust ohne Job in der US wieder nach NY zurueckgegengen. Ein Hauptgrund war die Schulerfahrung. Was heute an Verbloedung und Paranoia in der deutschen Bevoelkerung zu sehen ist, hatte da ihren Ursprung.
Ich war nicht dabei,und kann daher nicht beurteilen, was Du erlebt hast und nun hier als "Propagandashow" erlebt hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es inhaltlich Ausmaße angenommen hat, die ich als nationalsozialistisch bezeichnen würde, aber lassen wir das dahingestellt.
Was dieses Land gegenwärtig so zum Kotzen macht, was die Menschen degeneriert, ist keine politische Lehre - es ist die kapitalisitsche technische Massengesellschaft, die den Leuten von Kindesbeinen an auf allen Kanälen ihre Bedürfnisse und Meinungen einhämmert und einen Kult des Individualismus abfeiert, der die Menschen konformer denn jeh macht, nämlich hinsichtlich ihrer völligen Eigenschaftslosigkeit. Das wird vollzogen von einer politisch korrekten "Linken", die immer dann mit ihrem Antidiskriminierungsschwachsinn um die Ecke kommt, wenn irgendjemand der Ansicht ist, nicht alle Menschen seien unbesehen völlig gleich zu behandeln, und einer ebenso politisch korrekten "Rechten", die immer dann aktiviert wird, wenn sich aus diesem vermeintlichem Egalitarismus konkrete materielle Forderungen erheben.
Letztlich vollziehen beide nur Kettenhundweise die liberale Kulturzerstörung, die Tilgung von Eigenheit und Werten.

Ich habe diesen Prozess früher oft und gerne mit der Vorherrschaft deines Liebslingslandes in eins gesetzt - mittlerweile ist mir klar geworden, dass das bestenfalls die halbe Wahrheit ist. Denn auch in den Vereinigten Staaten gibt es genügend Menschen, die (wenngleich sie von einigen anderen kulturellen Prämissen ausgehen) diesen Trend als verhängnisvoll wahrnehmen und ihm etwas entgegensetzen wollen - nur dafür im dortigen Zweiparteienssystem keine Ausdrucksform finden. Und Gebäude der Bundesregierung in die Luft zu jagen mag zwar dazu dienen, sein Mütchen zu kühlen, ist aber wenig konstruktiv.

Verrari
25.12.2006, 22:00
Vor ein paar Jahrzehnten stellte sich das gleiche Problem mit Latein.
Über lateinische Fremdwörter regt sich heute kaum noch irgendjemand auf, oder er wagt es nicht sich darüber zu ereifern!

Warum?
Weil Latein mittlerweile als "intellektuell" angesehen wird.

Warte einfach noch ein paar Jahre, und die öffentliche Meinung wird sich bis dahin schon angepaßt haben. ;)

Rocky
25.12.2006, 22:28
Nein, der Einzelne richtet mit seinem Intellekt wenig aus in der Massengesellschaft mit ihren entsprechenden Meinungsmechanismen, das ist wahr.
Ich habe einige professorale Typen in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft, vorwiegend so weiche Disziplinen wie Soziologie, VWL, BWL, Jura (ein besonderes Kapitel) oder Gymnasial Lehrer, die nur noch in propagandistisch-ideologischen Phrasen denken koennen.
Das entscheidende Problem, dass ich bei solchen Leuten (bei BWLern GANZ massiv, die Soziologie hat ja auch quantitativ ihre Blütezeit eher hinter sich) sehe, ist weniger eine ideologische Verblendung, als vielmehr extremes Fachidiotentum - wobei das zumindest im Fall der BWLer aus Gleiche rauskommt.

Lehrpersonal kommt aber auch nur aus der Gesellschaft. Das Problem sind nicht im Ursprung die Lehrer, sondern die Verhältnisse, die sie hervorbringen. 68er und ihre Epigonen sind nur eine folgerichtige Erscheinung in einer Gesellschaft, in der dem Individuum und seiner freien Selbstentfaltung keine höhere Ordnung vorangestellt werden darf - da vollziehen sie den erwartungsgemäßen Abrissdienst.
Und was eine Nazi-Lehrerschaft angeht: Ich weiss nicht, wo für dich Nationalsozialismus anfängt. Wer an seine Schüler arischen Rassekult und Weltbeherrschungsphantasien weitergegeben hätte, dürfte rasch weggewesen sein. Wer sich hingegen nur allgemein vom Nachkriegsdeutschland,von Marktwirtschaft und liberaler Demokratie nicht gar so begeistert zeigte, wer nicht anfing, den Westen zu mögen, nur weil er den Osten nicht mochte, wer nicht nur mit Scham an die eigene Miilitärzeit dachte, wer sich nicht oder zumindest nicht primär befreit, sondern auch oder primär besiegt fühlte - davon kenne bzw kannte ich in der entsprechenden Altersgruppe genug. Davon wird es auch genug in der Lehrerschaft gegeben haben. Aber wenn das bereits nationalsozialistisch sein soll - nunja, dann müsste man in meine Augen die Frage stellen, wieweit es nichtnationalsozialistische Deutsche, mit denen man vernünftig reden kann, überhaupt geben kann.
(Um das Missverständnis explizit zu vermeiden - das glaube ich NICHT.)

Ich war nicht dabei,und kann daher nicht beurteilen, was Du erlebt hast und nun hier als "Propagandashow" erlebt hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es inhaltlich Ausmaße angenommen hat, die ich als nationalsozialistisch bezeichnen würde, aber lassen wir das dahingestellt.
Was dieses Land gegenwärtig so zum Kotzen macht, was die Menschen degeneriert, ist keine politische Lehre - es ist die kapitalisitsche technische Massengesellschaft, die den Leuten von Kindesbeinen an auf allen Kanälen ihre Bedürfnisse und Meinungen einhämmert und einen Kult des Individualismus abfeiert, der die Menschen konformer denn jeh macht, nämlich hinsichtlich ihrer völligen Eigenschaftslosigkeit. Das wird vollzogen von einer politisch korrekten "Linken", die immer dann mit ihrem Antidiskriminierungsschwachsinn um die Ecke kommt, wenn irgendjemand der Ansicht ist, nicht alle Menschen seien unbesehen völlig gleich zu behandeln, und einer ebenso politisch korrekten "Rechten", die immer dann aktiviert wird, wenn sich aus diesem vermeintlichem Egalitarismus konkrete materielle Forderungen erheben.
Letztlich vollziehen beide nur Kettenhundweise die liberale Kulturzerstörung, die Tilgung von Eigenheit und Werten.

Ich habe diesen Prozess früher oft und gerne mit der Vorherrschaft deines Liebslingslandes in eins gesetzt - mittlerweile ist mir klar geworden, dass das bestenfalls die halbe Wahrheit ist. Denn auch in den Vereinigten Staaten gibt es genügend Menschen, die (wenngleich sie von einigen anderen kulturellen Prämissen ausgehen) diesen Trend als verhängnisvoll wahrnehmen und ihm etwas entgegensetzen wollen - nur dafür im dortigen Zweiparteienssystem keine Ausdrucksform finden. Und Gebäude der Bundesregierung in die Luft zu jagen mag zwar dazu dienen, sein Mütchen zu kühlen, ist aber wenig konstruktiv.

Sauerlaender, ganz ehrlich gesagt, ich habe nicht die geringste Ahnung, was Du ausdruecken willst.

Vielleicht versuchst Du es noch einmal, ohne diese Sofort-Beurteilungen bevor Du erklaert hast , was Dir nicht passt.

Sage einfach, ohne emotionelle Wallungen irgendwelcher Art, was Dir nicht gefaellt.

Dann antworte ich Dir gerne.

Rocky

Sauerländer
25.12.2006, 22:57
Sauerlaender, ganz ehrlich gesagt, ich habe nicht die geringste Ahnung, was Du ausdruecken willst.
Vielleicht versuchst Du es noch einmal, ohne diese Sofort-Beurteilungen bevor Du erklaert hast , was Dir nicht passt.
Sage einfach, ohne emotionelle Wallungen irgendwelcher Art, was Dir nicht gefaellt.
Dann antworte ich Dir gerne.
Rocky
Ich war eigentlich der Ansicht, hier weitestgehend ruhig und nichtemotional geschrieben zu haben. Bedenken gegen meinen akademischen Slang (den abzustellen mir selten gelingt) hätte ich ja nachvollziehen können.
Aber gut, nochmal:

Ursprünglich ging es um die Amerikanisierung (die eigentlich auch Anglifizierung genannt werden müsste) der deutschen Sprache.
Da kann ich akzeptieren, wenn Dinge mit englischen Begriffen bezeichnet werden, für die eine deutsche Bezeichnung nicht existiert und auch nur mühsam konstruiert werden kann - dann ist die Verwendung des englischen Begriffs sinnvoll.
Es regt mich aber -vorsichtig formuliert- allermassivst auf, wenn ich durch einen Bahnhof gehe und feststelle, dass ich nicht zur "Information" gehe,sondern zum "Service Point", dass ich nicht an einem "Schalter", sondern an einem "Counter" bedient werde. Oder dass ich zuhause kein Fernsehprogramm mehr lese, sondern einen "TV Guide". Oder dass es allgemein als "cool" -einer der wenigen Anglizismen, die mir auch des öfteren entfleuchen- gilt, alles nur Mögliche Englisch zu betiteln -einfach weil man es kann. Und weil es vermeintlich weltoffener oder wie auch immer wirkt.

Du erwidertest, dass deiner Meinung nach dass intellektuelle Niveau, dass ich dem entgegensetzen wollte, deiner Meinung nach kein Mittel gegen Volksverblödung ist.
Ich sah bzw sehe das ähnlich, teile jedoch nicht deine Meinung, dass das wesentlich an einer ideologischen Verhunzung der Lehrerschaft und damit der Schülerschaft liegt,sondern meine, dass das ein Problem der Massenmediengesellschaft ist, in der aus den Menschen konsumfixierte...Kreaturen werden, die keine anderen Werte und Inhalte mehr kennen als die aus dem marktwirtschaftlichen Volksempfänger.
Du sahst "Nazis" und "Linksgrüne" in der Verantwortung dafür. Ich teile deine Verachtung für letztere und in wesentlichen Teilen auch für erstere - aber ich sehe Gesellschaften der Gegenwart und der Vergangenheit, wo weder die einen noch die anderen noch ihre Äquivalente regiert haben, und trotzdem der pure gesellschaftliche Verfall vollzogen wurde - z.B. Großbritannien unter Thatcher oder auch die BRD unter Kohl.
Das hat mit dem eigentlichen Ausgangsthema nicht mehr viel zu tun, so scheint es zumindest zunächst. Aber aus nichtamerikanischer bzw nichtenglischsprachiger Perspektive (von dort aus wird einem das nicht als Problem erscheinen, das ist mir durchaus klar) erscheint ein vermehrtes Auftauchen englischer Ausdrücke als ein Aspekt eines größeren Phänomens - nämlich des Prozesses, der Staaten allerorten der globalen Wirtschaft gegenüber handlungsunfähig macht, gewachsene kultureller Strukturen umwälzt und die Menschen entsolidarisiert. Die Sprache selber mag da eher als ein minimales Problem erscheinen - aber erstens lebt in der Sprache die Mentalität eines Volkes. Und zweitens verweist sie eben als ein Aspekt eines Problems auf viele andere.

Was konkret passt mir nicht?
Auf das ursprüngliche Problem bezogen passt mir ganz und gar nicht, wie sich in der heutigen Zeit eine an bestimmten wirtschaftlichen und politischen Vorstellungen orientierte Globalkultur bildet, die jeder nationalen, regionalen und kommunalen Eigenheit den Garaus macht - und eben unter anderem in der steigenden Anzahl unnötiger Anglizismen zum Ausdruck kommt.

Rocky
26.12.2006, 02:45
Ich war eigentlich der Ansicht, hier weitestgehend ruhig und nichtemotional geschrieben zu haben. Bedenken gegen meinen akademischen Slang (den abzustellen mir selten gelingt) hätte ich ja nachvollziehen können.
Aber gut, nochmal:

Ursprünglich ging es um die Amerikanisierung (die eigentlich auch Anglifizierung genannt werden müsste) der deutschen Sprache.
Da kann ich akzeptieren, wenn Dinge mit englischen Begriffen bezeichnet werden, für die eine deutsche Bezeichnung nicht existiert und auch nur mühsam konstruiert werden kann - dann ist die Verwendung des englischen Begriffs sinnvoll.
Es regt mich aber -vorsichtig formuliert- allermassivst auf, wenn ich durch einen Bahnhof gehe und feststelle, dass ich nicht zur "Information" gehe,sondern zum "Service Point", dass ich nicht an einem "Schalter", sondern an einem "Counter" bedient werde. Oder dass ich zuhause kein Fernsehprogramm mehr lese, sondern einen "TV Guide". Oder dass es allgemein als "cool" -einer der wenigen Anglizismen, die mir auch des öfteren entfleuchen- gilt, alles nur Mögliche Englisch zu betiteln -einfach weil man es kann. Und weil es vermeintlich weltoffener oder wie auch immer wirkt.

Du erwidertest, dass deiner Meinung nach dass intellektuelle Niveau, dass ich dem entgegensetzen wollte, deiner Meinung nach kein Mittel gegen Volksverblödung ist.
Ich sah bzw sehe das ähnlich, teile jedoch nicht deine Meinung, dass das wesentlich an einer ideologischen Verhunzung der Lehrerschaft und damit der Schülerschaft liegt,sondern meine, dass das ein Problem der Massenmediengesellschaft ist, in der aus den Menschen konsumfixierte...Kreaturen werden, die keine anderen Werte und Inhalte mehr kennen als die aus dem marktwirtschaftlichen Volksempfänger.
Du sahst "Nazis" und "Linksgrüne" in der Verantwortung dafür. Ich teile deine Verachtung für letztere und in wesentlichen Teilen auch für erstere - aber ich sehe Gesellschaften der Gegenwart und der Vergangenheit, wo weder die einen noch die anderen noch ihre Äquivalente regiert haben, und trotzdem der pure gesellschaftliche Verfall vollzogen wurde - z.B. Großbritannien unter Thatcher oder auch die BRD unter Kohl.
Das hat mit dem eigentlichen Ausgangsthema nicht mehr viel zu tun, so scheint es zumindest zunächst. Aber aus nichtamerikanischer bzw nichtenglischsprachiger Perspektive (von dort aus wird einem das nicht als Problem erscheinen, das ist mir durchaus klar) erscheint ein vermehrtes Auftauchen englischer Ausdrücke als ein Aspekt eines größeren Phänomens - nämlich des Prozesses, der Staaten allerorten der globalen Wirtschaft gegenüber handlungsunfähig macht, gewachsene kultureller Strukturen umwälzt und die Menschen entsolidarisiert. Die Sprache selber mag da eher als ein minimales Problem erscheinen - aber erstens lebt in der Sprache die Mentalität eines Volkes. Und zweitens verweist sie eben als ein Aspekt eines Problems auf viele andere.

Was konkret passt mir nicht?
Auf das ursprüngliche Problem bezogen passt mir ganz und gar nicht, wie sich in der heutigen Zeit eine an bestimmten wirtschaftlichen und politischen Vorstellungen orientierte Globalkultur bildet, die jeder nationalen, regionalen und kommunalen Eigenheit den Garaus macht - und eben unter anderem in der steigenden Anzahl unnötiger Anglizismen zum Ausdruck kommt.

Hab' immer noch keine Ahnung, von was Du redest. Muss ein unueberbrueckbarer cultural divide (Ist fuer Dich zum Ubersetzen) sein.

Rocky

tysker
26.12.2006, 05:48
[QUOTE=Klopperhorst;1077684]Da es mir immer mehr auffällt, wie sehr gewisse Subjekte vom Ungeist befallen sind, mit amerikanischen Unwörtern um sich zu schmeissen: folgende Umfrage.

Wie wirkt ihr dem entgegen?

indem ich den sprecher auf sein komisches deutsch aufmerksam mache und nur deutsche worte benutze

Würfelqualle
26.12.2006, 08:51
... in dem ich Sätze mit den Lippen formuliere, in denen kein englisch vorkommt.


Gruss vonne Würfelqualle

Sauerländer
26.12.2006, 11:50
Hab' immer noch keine Ahnung, von was Du redest. Muss ein unueberbrueckbarer cultural divide (Ist fuer Dich zum Ubersetzen) sein.
Rocky
Dann kann ich dir verständnismäßig schlecht helfen.

ROUGE
26.12.2006, 12:57
Beispiel: Macht ihr die Leute darauf aufmerksam, wenn sie statt Familie Family, statt Kindern Kids und statt Vater Daddy sagen?

---

Also, amerikanische und englische Weihnachtslieder sind einfach besser zu ertragen als die triefigen deutschen. Die höre ich mir sogar freiwillig mal ganz gern an (Die englischen natürlich).

Im Übrigen entwickelt sich eine Sprache andauernd. Althochdeutsch würden wir heute auch nicht mehr verstehen.

scanners
26.12.2006, 13:02
Ich bin da 2 geteilter Meinung...

Ich bemühe mich schon unnötige englische Wörter zu vermeiden, aber Weltnetz... entschuldigt bitte.... das ist und bleibt bei mir das Internet..

.. wohingegen der Rechner genauso weit verbreitet erscheint wie der Computer und ich hier weder was gegen das eine noch das andere was habe.

Ich halte es für absolut unnötig für eingebürgerte übliche Wörter wie Internet und Link, weltnetzt oder netzverweis zu sagen oder zu schreiben

damit stellen sich unsere rechten selbst in die ecke der Nazis...
und machen sich in der öffentlichkeit selbst lächerlich, obwohl es gut gemeint ist.

Mondgoettin
26.12.2006, 13:11
ich finde"denglisch"echt schlimm.denn entweder man spricht richtig englisch oder man spricht deutsch.
aber bitte nicht diesen kunterbunten mischmaschwie bei uns in deutschland.
am schlimmsten ist es,wenn leute"denglsich"sprechen,cool sein wollen und ueberhaupt keinerlei englischkenntnisse haben.
da lob ich mir z.b die franzosen.die legen noch wert auf die erhaltung ihrer sprache!

Efna
27.12.2006, 09:29
Soetwas wie Cool oder Internet sowie Begriffen die sich im Deutsch unmöglich anhören oder ähnliches kann man ruhig sagen. Was ich hasse sind wenn möglichsa alles auf englisch gesagt wird. Am schlimmsten sind nicht die Jugendlichen, sondern die ganzen Manager und die Leute die in den obersten Chefetagen sitzen wo es mittlerweile kein Notitzbuch mehr gibt sondern nur noch das "Notebook".

Valdyn
27.12.2006, 11:40
Man muß sich einfach fragen wo das herkommt und wer die Sprache letztendlich macht. Kein Durchschnittsbürger kommt von sich auf auf die Idee und sagt plötzlich statt "Kind" "Kid".

Das ist letztendlich die Industrie die dahintersteckt. Man verkauft mit Sprache Lebensgefühl, Werte....Sprache ist wie eine Marke. Das wird bewußt impliziert. Ziel ist es letztendlich auf der ganzen Welt in allen Erdteilen mit ähnlicher Werbung verkaufen zu können. Gleichgeschaltete Konsumenten wenn man so will.

Der Bürger übernimmt dann natürlich die Sprache unreflektiert weil die Suggestion ihre Wirkung nicht verfehlt. Dann springen auch die Kleinunternehmer auf den Zug auf und so weiter...

Warum das wiederum in Deutschland besonders gut klappt hat natürlich diverse Gründe wie mangeldender und aberzogener Nationalstolz und diese ganzen Dinge.

Ich hasse diese Unart, weise meine Mitmenschen aber nicht unbedingt darauf hin und bin selber sicher auch nicht völlig frei davon.

Eddie Meduza
30.12.2006, 15:41
Ich hasse es wenn dass Menschen in meiner Umgebung machen, da die Sprache meiner Auffassung nach ein Kulturgut ist welches man nicht gefährdne darrf.

Don
30.12.2006, 15:43
Ich hasse es wenn dass Menschen in meiner Umgebung machen, da die Sprache meiner Auffassung nach ein Kulturgut ist welches man nicht gefährdne darrf.


Q.e.d.

:lach::lach::lach::smoke:

Rocky
30.12.2006, 17:23
Q.e.d.

:lach::lach::lach::smoke:

"Dass" ist guuuuut.

Rocky

Misteredd
30.12.2006, 17:37
Ich bediene mich der jeweils besten und treffendsten Begriffe die ich finden kann. Die englische Sprache hat sehr viel mehr Wörter, als es die dutsche zu bieten hat. Wenn ich mit einem Anglophonen spreche, komme ich schneller, konkreter und effizienter auf den Punkt.

Ansonsten wende ich bei der Ansprache meines Gegenüber immer die Wörter an, die der auch verstehen kann. Da gehe ich dann von dem Empfängerhorizont aus, der individuell ist. Beruflich verwende ich ausschliesslich Deutsch, das ist aber Vorschrift.

Stechlin
30.12.2006, 19:16
Ich wirke der Amerikanisierung der dt. Sprache nicht besonders engagiert entgegen, zugegeben. Aber ich versuche, Amerikanismen/Anglizismen auf die Fälle zu beschränken, in denen es mE eben Sinn macht. Sinn macht es dann, wenn ein entsprechendes Wort im Deutschen nicht existiert, sehr umständlich ist oder wenn sich der Amerikanismus eben bereits so sehr als Standard etabliert hat, daß die Verweigerung ihn anzuwenden, zu Verständigungsproblemen führt.


Entschuldige, aber wenn Du hier schon unsere schöne deutsche Sprache hochleben läßt, dann wende sie auch bitte richtig an: Im Deutschen macht nichts Sinn, es hat höchstens etwas Sinn!

Stechlin
30.12.2006, 19:17
"Sinn machen" ist ein Amerikanismus (von "to make sense"). Korrekt wäre "Sinn hat" :no_no:

Hoppla, da war jemand schneller. "Sorry"! :D

Spot
30.12.2006, 19:18
Ich bin mit einem Freund in eine neue Klasse gekommen.
Dort gab es dann auch andere Jugendliche die in ihrer Freizeit, wie wir, Computer-Spiele spielen.
Vorgestern waren wir dann beide auf einer ,,Lan", welch ein neuer Klassenkamerad veranstaltet hat.

Dort haben wir dann u.a. das Spiel ,,Dota" (Karten-Mod für WC3+TFT) gespielt.
Hier eine kleine Wiedergabe von benutzen ,,Denglisch"-Wörter in einem angemessenen Kontext.

> Man hat dort seinen Hero geskillt und dann mit Spells den feinlichen Hero gepawnt.
Wenn man dann nur noch low Health hatte ist man back in die Mainbase und hat seinen Hero gehealth.
Danach hat man dann die Middleline protected und anschließend das Game gewint. Das war dann ein good job.

:comp: hab ich mir da gedacht. Wie kann man so viele englsiche und denglsiche Wörter benutzen und so die eigene Sprache so verhunzen /:(
Und diese Leute sind alle so um 17......

Eien Bekannte von meinem Vater meinte, dass dies irgendwann wieder vorbei sei
Hoffen wirs ! Und hoffen wir das es keine bleibenden Schäden hinterläßt :pray:

MFG Ein Vertreter aus der aktuellen ,,Jugend"
Euer Spot

Stechlin
30.12.2006, 19:19
Dann kann ich dir verständnismäßig schlecht helfen.

Das geht vielen hier so!

klartext
30.12.2006, 19:25
Irgendwie falsche Überschrift. Es gibt keine Amerikanisch, wohl aber Englisch.

Stechlin
30.12.2006, 19:36
Nun, ich arbeite vor meinem Rechner, gehe ins Netz und lade mir Dateien runter.
Ich freue mich über Glanzlichter, anstatt über Highlights; sage hoppla, statt ups.

Sprache ist ein kultureller Bestandteil jeder Nation. Wer seine Sprache nicht pflegt, verachtet seine Kultur. Wer seine Kultur verachtet, verachtet seine Nation.
Was Deutschland bitter nötig hat, ist ein Sprachrat - wie in Frankreich. Das öffentliche Verwenden denglischer Wörter in Zeitungen, Fernsehen und in offiziellen Dokumenten aller Art sollte unter Strafe gestellt werden.

Mit der Sprachverhunzung geht leider auch die Fähigkeit der meisten verloren, richtiges Deutsch zu sprechen. Der Genitiv scheint schon fast ausgestorben zu sein. "Wegen dem..." statt "Wegen dessen..."; "Wegen mir..." statt "Wegen meiner..." oder der inflationäre Gebrauch des Semikolons bei Genitivobjekten. Weiter geht es mit der sprachlichen Verflachung a lá George Orwell, wenn allenthalben alles nur noch super gut oder auch super schlecht ist, unabhängig davon, daß super schlecht eine geradezu gegenteilige und schwachsinnige Kombination darstellt. Die Menschen haben es einfach verlernt, sich richtig auszudrücken. Wie spricht man in GO Roman "1984": Gut, plusgut, doppelplusgut. Ich weiß nicht, wie hoch der durchschnittliche Wortschatz der Deutschen ist. Aber mehr als 2000 Vokabeln werden es wohl nicht mehr sein (Standard wären zwischen 6000 bis 10 000).

Kein Wunder, daß die wenigsten begreifen, was in der Welt so vor sich geht, wenn ihnen das Gefühl für das wichtigste Instrument, welches einen Menschen erst vom Affen unterscheidet - nämlich die Sprache - ,verlorengeht.

PS: In der DDR haben wir genau drei Vokabeln von den Russen übernommen: Datscha, Subotnik und Sputnik.

Misteredd
30.12.2006, 19:45
Nun, ich arbeite vor meinem Rechner, gehe ins Netz und lade mir Dateien runter.
Ich freue mich über Glanzlichter, anstatt über Highlights; sage hoppla, statt ups.

Sprache ist ein kultureller Bestandteil jeder Nation. Wer seine Sprache nicht pflegt, verachtet seine Kultur. Wer seine Kultur verachtet, verachtet seine Nation.
Was Deutschland bitter nötig hat, ist ein Sprachrat - wie in Frankreich. Das öffentliche Verwenden denglischer Wörter in Zeitungen, Fernsehen und in offiziellen Dokumenten aller Art sollte unter Strafe gestellt werden.

Mit der Sprachverhunzung geht leider auch die Fähigkeit der meisten verloren, richtiges Deutsch zu sprechen. Der Genitiv scheint schon fast ausgestorben zu sein. "Wegen dem..." statt "Wegen dessen..."; "Wegen mir..." statt "Wegen meiner..." oder der inflationäre Gebrauch des Semikolons bei Genitivobjekten. Weiter geht es mit der sprachlichen Verflachung a lá George Orwell, wenn allenthalben alles nur noch super gut oder auch super schlecht ist, unabhängig davon, daß super schlecht eine geradezu gegenteilige und schwachsinnige Kombination darstellt. Die Menschen haben es einfach verlernt, sich richtig auszudrücken. Wie spricht man in GO Roman "1984": Gut, plusgut, doppelplusgut. Ich weiß nicht, wie hoch der durchschnittliche Wortschatz der Deutschen ist. Aber mehr als 2000 Vokabeln werden es wohl nicht mehr sein (Standard wären zwischen 6000 bis 10 000).

Kein Wunder, daß die wenigsten begreifen, was in der Welt so vor sich geht, wenn ihnen das Gefühl für das wichtigste Instrument, welches einen Menschen erst vom Affen unterscheidet - nämlich die Sprache - ,verlorengeht.

PS: In der DDR haben wir genau drei Vokabeln von den Russen übernommen: Datscha, Subotnik und Sputnik.

Das stelle ich auch fest. Die Denkfähigkeit hängt mit der Sprachfähigkeit zusammen. Die nimmt leider immer mehr ab.

bernhard44
30.12.2006, 19:46
Und aus dem tschechischen: Roboter!

Rocky
30.12.2006, 19:55
Irgendwie falsche Überschrift. Es gibt keine Amerikanisch, wohl aber Englisch.

Das ist nicht ganz richtig.

Random House hat fuer eine lange Zeit einen "Unabridged Dictionary of the American Language " herausgebracht.

Kuerzlich haben sie das aufgegeben und haben in ihrem Unabridged die Amerikanismen zugefuegt.

Die englische und die amerikanisch-englische Sprache haben eine Menge Unterschiede,

nicht nur in der Aussprache von vielen Worten,

sondern auch in der Rechtschreibung:
colour(englisch) vs color,(amerikanisch),
draughtsman(englisch) vs draftsman(amerikanisch),

oder vollstaendig verschiedene Worte:
autumn(englisch) vs fall(amerikanisch)

Die Anglizismen, die ich in der deutschen Sprache sehe, sind vorwiegend amerikanscher Herkunft, viel weniger englischer Herkunft.

Sorry, bin halt ein Perfektionist.

Rocky

Stechlin
30.12.2006, 19:57
Und aus dem tschechischen: Roboter!

Wie hieß doch gleich der Roman, aus dem es entlehnt wurde?

Stechlin
30.12.2006, 19:59
Das ist nicht ganz richtig.

Random House hat fuer eine lange Zeit einen "Unabridged Dictionary of the American Language " herausgebracht.

Kuerzlich haben sie das aufgegeben und haben in ihrem Unabridged die Amerikanismen zugefuegt.

Die englische und die amerikanisch-englische Sprache haben eine Menge Unterschiede,

nicht nur in der Aussprache von vielen Worten,

sondern auch in der Rechtschreibung:
colour(englisch) vs color,(amerikanisch),
draughtsman(englisch) vs draftsman(amerikanisch),

oder vollstaendig verschiedene Worte:
autumn(englisch) vs fall(amerikanisch)

Die Anglizismen, die ich in der deutschen Sprache sehe, sind vorwiegend amerikanscher Herkunft, viel weniger englischer Herkunft.

Sorry, bin halt ein Perfektionist.

Rocky

Das ist interessant: Gibt es denn signifikante Unterschiede vor allem auch in der Grammatik und Rechtschreibung?

Rocky
30.12.2006, 20:09
Das ist interessant: Gibt es denn signifikante Unterschiede vor allem auch in der Grammatik und Rechtschreibung?

Oh ja.

Ich habe da eine persoenliche Erfahrung. Ich bin 1971 von Los Angeles , Kalifornien nach Muenchen umgezogen, fuer eine amerikanische Firma, mit zwei Soehnen im Gymnasium Alter im Schlepptau.

Die Englisch Lehrerin in Ottobrunn(das Gymnasium hatte ich extra herausgesucht, weil Ottobrunn damals als weltoffenes High-Tech Zentrum gegolten hat) , die meinen juengeren Sohn aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund nicht leiden konnte, hat aus meinem Sohn, mit seinem Kalifornien/Brooklyn, New York Englisch ein Beispiel daraus gemacht, wie man NICHT Englisch redet. Das war eine groessere Affaere fuer mich. Das war sicher einer der Grunde, warum ich den Versuch, mit meinen Kindern wieder nach Deutschland zurueckzugehen nach Deutschland aufgegeben habe.

Besonders die Aussprache hat diese Lehrerin angeprangert. Das korrekte Oxford Englisch, das uebrigens auch wenige Englaender sprechen, aber das in deutschen Gymnasien wenigstens damals gelehrt worden ist, und die recht verschliffene amerikanische Sprache unterscheiden sich enorm, in mehreren Dimensionen.

Aber auch die Grammatik und die Rechtschreibung sind im Amerikanischen recht verschliffen. Zum Beispiel wird der Akkusativ "whom" in amerikanischen Schulen nicht gelehrt. Es ist "Who" wie der Nominativ.

Rocky

Ach ja, ein oft benutztes Wort "programme" in englisch ist "program" in amerikanisch.
Ich koennte da seitenlang Unterschiede bringen. Die amerikanische Sprache geht immer in die Richtung der Verschleifung.

Stechlin
30.12.2006, 20:20
Oh ja.

Ich habe da eine persoenliche Erfahrung. Ich bin 1971 von Los Angeles , Kalifornien nach Muenchen umgezogen, fuer eine amerikanische Firma, mit zwei Soehnen im Gymnasium Alter im Schlepptau.

Die Englisch Lehrerin in Ottobrunn(das Gymnasium hatte ich extra herausgesucht, weil Ottobrunn damals als weltoffenes High-Tech Zentrum gegolten hat) , die meinen juengeren Sohn aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund nicht leiden konnte, hat aus meinem Sohn, mit seinem Kalifornien/Brooklyn, New York Englisch ein Beispiel daraus gemacht, wie man NICHT Englisch redet. Das war eine groessere Affaere fuer mich. Das war sicher einer der Grunde, warum ich den Versuch, mit meinen Kindern wieder nach Deutschland zurueckzugehen nach Deutschland aufgegeben habe.

Besonders die Aussprache hat diese Lehrerin angeprangert. Das korrekte Oxford Englisch, das uebrigens auch wenige Englaender sprechen, aber das in deutschen Gymnasien wenigstens damals gelehrt worden ist, und die recht verschliffene amerikanische Sprache unterscheiden sich enorm, in mehreren Dimensionen.

Aber auch die Grammatik und die Rechtschreibung sind im Amerikanischen recht verschliffen. Zum Beispiel wird der Akkusativ "whom" in amerikanischen Schulen nicht gelehrt. Es ist "Who" wie der Nominativ.

Rocky

Ach ja, ein oft benutztes Wort "programme" in englisch ist "program" in amerikanisch.
Ich koennte da seitenlang Unterschiede bringen. Die amerikanische Sprache geht immer in die Richtung der Verschleifung.

Klingt ja sehr spannend. Das war mir gar nicht so bewußt gewesen - wie auch, ich spreche (leider) kein englisch. Aber ich muß zugeben, daß mir dieses Oxford-Englisch, wie es z.B. bei der BBC gesprochen wird, phonetisch fast so sympathisch ist wie russisch. Das amerikanische dagegen ist für meine Ohren ein graus - aber wirklich nicht aus ideologischen Gründen, das darfst Du mir glauben.

Vielleicht sollte ich ja wirklich mal einen Englisch-Kurs belegen.

Mit besten Grüßen,
NITUP.

Biskra
30.12.2006, 20:28
Hab' immer noch keine Ahnung, von was Du redest. Muss ein unueberbrueckbarer cultural divide (Ist fuer Dich zum Ubersetzen) sein.

Rocky

Er meint, daß nicht die Lehrer sondern die böse Globalisierung schuldhaft an einem geistigen Verfall sei, mit der der Sprachliche einhergehe. Man kann das auch kürzer ausdrücken, nicht wahr Sauerländer? :D

Misteredd
30.12.2006, 20:30
Klingt ja sehr spannend. Das war mir gar nicht so bewußt gewesen - wie auch, ich spreche (leider) kein englisch. Aber ich muß zugeben, daß mir dieses Oxford-Englisch, wie es z.B. bei der BBC gesprochen wird, phonetisch fast so sympathisch ist wie russisch. Das amerikanische dagegen ist für meine Ohren ein graus - aber wirklich nicht aus ideologischen Gründen, das darfst Du mir glauben.

Vielleicht sollte ich ja wirklich mal einen Englisch-Kurs belegen.

Mit besten Grüßen,
NITUP.

Englisch Kurse sind teuer und bringen nach meiner Erfahrung wenig. Verwende besser ein Englisch Lernprogramm ( ein besseres, Berlitz oder Assimil) und sieh Dir DVD Filme zunächst auf Deutsch und dann auf Englisch an. Die Synchronisationen sind zwar meist nicht wirklich gut, aber auf diese Art lernt man die Aussprache und die Vokabeln am schnellsten und einfachsten.

Englisch hat eine eher einfache Grammatik, das dürftest Du als Russischsprachiger gut schaffen.

Danach geht es weiter mit Han oder Nihongo, ebenfalls interessante und wichtige Sprachen.

Rocky
30.12.2006, 20:35
Klingt ja sehr spannend. Das war mir gar nicht so bewußt gewesen - wie auch, ich spreche (leider) kein englisch. Aber ich muß zugeben, daß mir dieses Oxford-Englisch, wie es z.B. bei der BBC gesprochen wird, phonetisch fast so sympathisch ist wie russisch. Das amerikanische dagegen ist für meine Ohren ein graus - aber wirklich nicht aus ideologischen Gründen, das darfst Du mir glauben.

Vielleicht sollte ich ja wirklich mal einen Englisch-Kurs belegen.

Mit besten Grüßen,
NITUP.

Oh ja, BBC Englisch ist was ganz anderes als amerikanisch-englisch.


Ich kann Deinen Graus verstehen. Man brauchst die Sprache nicht kennen, um zu hoeren, dass das amerikanisch-englisch verschliffen ist, in der Aussprache, in der Grammatik und auch in dem recht schnellen Akzeptieren von neuen Worten, die irgendwo im TV staendig wiederholt werden.

Ich bin ein Grammatik freak. Eben alter Lateiner. Ich habe immer mit grossem Schaudern auf das geschaut, was meine Kinder als "Grammatik" gelernt haben in US High Schools, naemlich fast nichts.

Ich kann Dich nur ermutigen, einen Englisch Kurs nehmen. Ist nicht besonders schwer zu lernen, insbesondere die amerikanische verschliffene Version davon ist recht leicht. Und wenn man nur Konversation und Zeitung lesen im Sinn hat, ist das genug.

Du kennst Russisch und Deutsch, beides in der Struktur recht anspruchsvolle Sprachen. Ich bin sicher, mit etwas Konzentration kannst Du in einem Jahr den durchschnittlichen USA High School Graduate ueberholen, denn Struktur ist nicht, was mir in der amerikanischen Version einfallen wuerde.

Rocky

Stechlin
30.12.2006, 20:42
Englisch Kurse sind teuer und bringen nach meiner Erfahrung wenig. Verwende besser ein Englisch Lernprogramm ( ein besseres, Berlitz oder Assimil) und sieh Dir DVD Filme zunächst auf Deutsch und dann auf Englisch an. Die Synchronisationen sind zwar meist nicht wirklich gut, aber auf diese Art lernt man die Aussprache und die Vokabeln am schnellsten und einfachsten.

Englisch hat eine eher einfache Grammatik, das dürftest Du als Russischsprachiger gut schaffen.

Danach geht es weiter mit Han oder Nihongo, ebenfalls interessante und wichtige Sprachen.

Hab Dank für die Tips! ;)

Als Star-Trek-Freund (Hoppla, nicht vom Glauben abfallen) schaue ich mir die Original-Serie (die alte) immer im englischen Original mit Untertiteln an - da habe ich schon eine Menge gelernt. Ist ja nicht so, daß ich gar kein englisch kann. Aber das beschränkt sich eben auf ein paar Vokabeln, Sätze und Sprüche. Die Grammatik und Rechtschreibung dagegen ist mir völligst unbekannt. Das muß sich ändern. Ich werde es versuchen.

Misteredd
30.12.2006, 20:45
Die Englische Sprache hat eine einfache Grammatik. Verglichen mit Deutsch oder Russisch ist die eher unkompliziert. Das interessante an der Englischen Sprache ist der enorme Wortschatz, der sich aus sehr unterschiedlichen Sprachen herausgebildet hat. Die englische Sprache stammt in ihrer Struktur aus dem Angelsächsichen, also eine "deutsche"-germanische Sprache, sie erhilet baer viele Lehnwörter aus dem Lateinischen aufgrund der Christianisierung, dann viele Lehnwörter aus dem Skandinawischen und dann das Normannisch-französische.

Jede Sprache hatte eigenen Begriffe mitgebracht, die heute alle gültig sind und unterschiedliche Bedeutungen haben.

Beispielsweise Glück!

auspiciousness, bliss, felicity, happiness, fortune ,luck, luckiness, serendipity etc.

Man kann mit dieser Vielfalt genauer als im Deutschen formulieren. Jedenfalls ist das meine Meinung.

daan
30.12.2006, 20:46
Wer hier krampfhaft versucht,die deutsche sprache "rein" zu halten,
arbeitet unbewusst in die hände derer,die im grunde andere ziele verfolgen...

Stechlin
30.12.2006, 20:47
Oh ja, BBC Englisch ist was ganz anderes als amerikanisch-englisch.


Ich kann Deinen Graus verstehen. Man brauchst die Sprache nicht kennen, um zu hoeren, dass das amerikanisch-englisch verschliffen ist, in der Aussprache, in der Grammatik und auch in dem recht schnellen Akzeptieren von neuen Worten, die irgendwo im TV staendig wiederholt werden.

Ich bin ein Grammatik freak. Eben alter Lateiner. Ich habe immer mit grossem Schaudern auf das geschaut, was meine Kinder als "Grammatik" gelernt haben in US High Schools, naemlich fast nichts.
Ich kann Dich nur ermutigen, einen Englisch Kurs nehmen. Ist nicht besonders schwer zu lernen, insbesondere die amerikanische verschliffene Version davon ist recht leicht. Und wenn man nur Konversation und Zeitung lesen im Sinn hat, ist das genug.

Du kennst Russisch und Deutsch, beides in der Struktur recht anspruchsvolle Sprachen. Ich bin sicher, mit etwas Konzentration kannst Du in einem Jahr den durchschnittlichen USA High School Graduate ueberholen, denn Struktur ist nicht, was mir in der amerikanischen Version einfallen wuerde.

Rocky

Ich denke, das wird der deutschen Sprache auch blühen, denn die Medien sind ja zu einem sehr großen Stichwortgeber für neue Wortungetüme geworden. Was wir, und was auch ihr da drüben überm Großen Teich braucht, ist ein Sprachrat - wie die Franzosen. Sprache ist Denken, Denken ist Sprache. Je abgeschliffener (prima formuliert) die Sprache, desto niveauloser das Denken. Ergebnis bekannt.

Misteredd
30.12.2006, 20:47
Hab Dank für die Tips! ;)

Als Star-Trek-Freund (Hoppla, nicht vom Glauben abfallen) schaue ich mir die Original-Serie (die alte) immer im englischen Original mit Untertiteln an - da habe ich schon eine Menge gelernt. Ist ja nicht so, daß ich gar kein englisch kann. Aber das beschränkt sich eben auf ein paar Vokabeln, Sätze und Sprüche. Die Grammatik und Rechtschreibung dagegen ist mir völligst unbekannt. Das muß sich ändern. Ich werde es versuchen.

Dann ist Dein Weg nicht mehr weit. Demnächst lässt Du die Untertitel weg. Die Grammatik erschliesst sich schnell.

Im Computer die Grammatik lernen, dann Filme gucken und dann irgendwann in das Land selbst gehen. Englischlernen ist kein Fehler.

Misteredd
30.12.2006, 20:51
Wer hier krampfhaft versucht,die deutsche sprache "rein" zu halten,
arbeitet unbewusst in die hände derer,die im grunde andere ziele verfolgen...

Es geht nicht um die Reinheit, sondern das Niveau!

Biskra
30.12.2006, 20:53
unabhängig davon, daß super schlecht eine geradezu gegenteilige und schwachsinnige Kombination darstellt.

"super" drückt hier eine Steigerung aus. Nur bei Substantiven hat es die Bedeutung von heraus-/hervorragend, aber auch dort nicht nur. Tja, wer seine Sprache nicht kennt... :))



Ich weiß nicht, wie hoch der durchschnittliche Wortschatz der Deutschen ist. Aber mehr als 2000 Vokabeln werden es wohl nicht mehr sein (Standard wären zwischen 6000 bis 10 000).

Aktiv oder passiv (nur falls du weißt wovon du redest :D )?


PS: In der DDR haben wir genau drei Vokabeln von den Russen übernommen: Datscha, Subotnik und Sputnik.

Da gibts noch einige mehr, wetten? Das lustigste ist der "Dispatcher." Eigentlich ja ein Anglizismus, haben die Bananendeprivierten allerdings vom Großen Bruder übernommen. :hihi:

Misteredd
30.12.2006, 20:56
"super" drückt hier eine Steigerung aus. Nur bei Substantiven hat es die Bedeutung von heraus-/hervorragend, aber auch dort nicht nur. Tja, wer seine Sprache nicht kennt... :))




Aktiv oder passiv (nur falls du weißt wovon du redest :D )?



Da gibts noch einige mehr, wetten? Das lustigste ist der "Dispatcher." Eigentlich ja ein Anglizismus, haben die Bananendeprivierten allerdings vom Großen Bruder übernommen. :hihi:

Was ist ein Subotnik?

Stechlin
30.12.2006, 20:59
Die Englische Sprache hat eine einfache Grammatik. Verglichen mit Deutsch oder Russisch ist die eher unkompliziert. Das interessante an der Englischen Sprache ist der enorme Wortschatz, der sich aus sehr unterschiedlichen Sprachen herausgebildet hat. Die englische Sprache stammt in ihrer Struktur aus dem Angelsächsichen, also eine "deutsche"-germanische Sprache, sie erhilet baer viele Lehnwörter aus dem Lateinischen aufgrund der Christianisierung, dann viele Lehnwörter aus dem Skandinawischen und dann das Normannisch-französische.

Jede Sprache hatte eigenen Begriffe mitgebracht, die heute alle gültig sind und unterschiedliche Bedeutungen haben.

Beispielsweise Glück!

auspiciousness, bliss, felicity, happiness, fortune ,luck, luckiness, serendipity etc.

Man kann mit dieser Vielfalt genauer als im Deutschen formulieren. Jedenfalls ist das meine Meinung.

Da muß ich aber energisch widersprechen: Es gibt keine ausführlichere Sprache als die deutsche. Bis vor wenigen Jahren erschien 80% der Fachliteratur noch auf Deutsch, da sich sehr komplizierte Sachverhalte nun mal auf Deutsch am besten darstellen lassen. Was allerdings auch ein Nachteil dahingehend sein kann, daß andere Sprachen blumiger sind, bzw. man Gefühle besser zum Ausdruck bringen kann. Deutsch klingt manchmal zu akademisch - Vor-und Nachteil eben.

Allerdings - und jetzt mein kategorischer Imperativ - hat mein Schiller das Deutsche mit seinem Werk geadelt, indem er eben diese Ausführlichkeit zu einer Tugend machte, und das bedeutsamste künstlerische Gesamtwerk seit Menschengedenken schuf. Keiner vollbrachte es - mit Ausnahme Goethes - , so viel Aussage ästhetisch so zu verpacken, daß es einem Gottes-Kuß gleicht, es zu lesen. Ich könnte jedesmal ohnmächtig vor Wonne werden. Schiller auf englisch, auf russisch? Niemals.

Stechlin
30.12.2006, 21:01
"super" drückt hier eine Steigerung aus. Nur bei Substantiven hat es die Bedeutung von heraus-/hervorragend, aber auch dort nicht nur. Tja, wer seine Sprache nicht kennt... :))




Aktiv oder passiv (nur falls du weißt wovon du redest :D )?



Da gibts noch einige mehr, wetten? Das lustigste ist der "Dispatcher." Eigentlich ja ein Anglizismus, haben die Bananendeprivierten allerdings vom Großen Bruder übernommen. :hihi:


Dein Ton ist respektlos. Versuch´s nochmal, wenn Du eine Antwort haben willst.

PS: "Super" ist keine Steigerung (man kann nämlich nur einige Adjektive steigern), sondern eine Verstärkung; z.B. Supermensch oder supermodern. Und es wird zusammengeschrieben - wie Scheißmensch, Scheißmodern.


Tja, wer seine Sprache nicht kennt...

Misteredd
30.12.2006, 21:03
Da muß ich aber energisch widersprechen: Es gibt keine ausführlichere Sprache als die deutsche. Bis vor wenigen Jahren erschien 80% der Fachliteratur noch auf Deutsch, da sich sehr komplizierte Sachverhalte nun mal auf Deutsch am besten darstellen lassen. Was allerdings auch ein Nachteil dahingehend sein kann, daß andere Sprachen blumiger sind, bzw. man Gefühle besser zum Ausdruck bringen kann. Deutsch klingt manchmal zu akademisch - Vor-und Nachteil eben.

Allerdings - und jetzt mein kategorischer Imperativ - hat mein Schiller das Deutsche mit seinem Werk geadelt, indem er eben diese Ausführlichkeit zu einer Tugend machte, und das bedeutsamste künstlerische Gesamtwerk seit Menschengedenken schuf. Keiner vollbrachte es - mit Ausnahme Goethes - , so viel Aussage ästhetisch so zu verpacken, daß es einem Gottes-Kuß gleicht, es zu lesen. Ich könnte jedesmal ohnmächtig vor Wonne werden. Schiller auf englisch, auf russisch? Niemals.

Lies einmal Shakespear "Macbeth" im Original. Das ist auch eine neue Welt.

Fachliteratur geht in gehobenen Englisch auch sehr gut.

Biskra
30.12.2006, 21:05
Dein Ton ist respektlos. Versuch´s nochmal, wenn Du eine Antwort haben willst.

Versuchs mal noch mit dem Kosmonauten in deiner Aufzählung der drei aus dem Russischen übernommenen Worte. Alternativ wäre da noch die Spartakiade. :))

@MisterEdd Subotnik ist der Zwangsarbeitstag, den die Mangelwirtschaft DDR einführen mußte, weil sonst mangels technischer Ausrüstung die Kartoffeln nicht geerntet werden konnten, etc.pp.

Rocky
30.12.2006, 21:14
Ich denke, das wird der deutschen Sprache auch blühen, denn die Medien sind ja zu einem sehr großen Stichwortgeber für neue Wortungetüme geworden. Was wir, und was auch ihr da drüben überm Großen Teich braucht, ist ein Sprachrat - wie die Franzosen. Sprache ist Denken, Denken ist Sprache. Je abgeschliffener (prima formuliert) die Sprache, desto niveauloser das Denken. Ergebnis bekannt.

Natuerlich wird das der deutschen Sprache bluehen. Die Frage ist: Kann man praktisch etwas dagegen tun? Ich fuerchte, dass man wenig dagegen praktisch tun kann.

Well, ja, ob es das "Denken" beeinflusst, weiss ich nciht. der Grund ist wie folgt:

Wir leben in einer globalisierten, kommerziellen Welt. Wenn man sagt: Ich brauche das alles nicht, dann verdraengt man die Realitaet.

Ohne die Globalisierung waere das, was Du als Komputer auf Deinem Schreibtisch hast, in Deiner Lebenszeit nie wahr geworden. Als ich 1957, mehr durch Zufall, in's Komputer Geschaeft gefallen bin, hat sich gerade Thomas J. Watson, der praktische Gruender von IBM, versucht rauszuarbeiten aus einem Ausspruch, den er drei Jahre vorher gemacht hat, naemlich dass hoechstens etwa fuenf oder so von diesen Ungetuemen in der Welt notwendig waeren. Wie falsch er war, hat er ein Jahr spaeter festegestellt.

Man kann das natuerlich sehen wie Grigory Perelman, das russische Mathematik Genie, der einen ein Millionen Dollar Preis abgelehnt hat von einer Mathematical Society mit grossem internationalen Prestige, weil er mit der modernen Welt schlicht nichts zu tun haben wollte.

Google mal ueber ihn. Ist eine faszinierende story. Ist in 2006 passiert.
Aber Du und ich sind nicht so gebaut.

Also muss man denken koennen, wie es in die uns gegebene Realitaet passt, und das ist schnell denken, eine riesige Informationsflut im Augenblick aussortieren, Details fuer spaeter aufheben, und eben so, dass man zum richtigen Zeitpunkt die richtige Information hat.

Das ist messy, oft beleidigend, unangenehm, eben das, fuer was ich hier gehalten werde.

Es ist auch egalitaerian. Der intellektuelle Durchschnitt sinkt natuerlich mit einer egalitaeren, also demokratischen Bevoelkerung. Die Mehrheit fuehlt sich pudelwohl mit diesem Durchschnitt, egal wo man schaut in dieser Welt.

Deshalb ist es eben fuer solche, die sich nciht pudelwohl fuehlen, notwendig, sich aktiv ihren eigenen, spezifischen Kreis zu bilden, ohne auf den Durchscnitt zu pissen.

Genau das schaffen die Amerikaner, die das tun, besser, als die Europaer.
Denk mal daruber nach, und lese einige dieser threads. Dann wird Dir auffallen, was ich meine.

Rocky


Ach ja: ich pisse hier gelegentlich, aber nur zurueck. Ich moechte hier keinen eigenen Kreis bilden, sondern den Durchschnitt dahin platzieren, wo er hingehoert.

Also meine Pisserei hier hat Methode.

Das Problem ist in Deutschland, dass der Durchschnitt glaubt, er gehoere zur Elite. Diese Verwirrung existiert kaum in der USA.

Ein Riesnunterschied, und ein riesiger Fortschritt im praktischen Verstaendnis der realen Welt.

Stechlin
30.12.2006, 21:16
Versuchs mal noch mit dem Kosmonauten in deiner Aufzählung der drei aus dem Russischen übernommenen Worte. Alternativ wäre da noch die Spartakiade. :))

Kosmonaut - da verhält es sich ein wenig anders: Erstens war der erste Mensch nunmal ein Kosmonaut und zweitens ist das auch die korrekte Bezeichnung, denn ein Astronaut müßte der Wortbedeutung nach zu den Sternen fliegen. Man fliegt aber in den Kosmos, denn zur Sonne ist noch keener jeflogen, wa!


@MisterEdd Subotnik ist der Zwangsarbeitstag, den die Mangelwirtschaft DDR einführen mußte, weil sonst mangels technischer Ausrüstung die Kartoffeln nicht geerntet werden konnten, etc.pp.

Quatsch mit Soße! Das war ein freiwilliger Arbeitseinsatz, z.B. wenn das Hauskollektiv sich im Rahmen "Schöner unsere Städte und Gemeinden" am Sonnabend (Subbota - russisch für Sonnabend) Grünanlagen oder Spielplätze verschönerte oder anlegte - für lau! Daß das in einer materialistisch ausgerichteten Welt zu Unglaube und Skepsis führt, kann ich verstehen. Verspritze Dein Gift woanders. Hier wird - ausnahmsweise mal - niveauvoll diskutiert - Superbiskra!

Stechlin
30.12.2006, 21:22
So, ich verabschiede mich für heute. Mal ein Kompliment an alle Diskutanten: Ich glaube, hier wurde heute mal richtig sachlich diskutiert. Hat spaß gemacht. Sollte Schule machen.

Allen Usern eine geruhsame letzte Nacht in 2006!

Euer NITUP!

Biskra
30.12.2006, 21:24
Kosmonaut - da verhält es sich ein wenig anders: Erstens war der erste Mensch nunmal ein Kosmonaut und zweitens ist das auch die korrekte Bezeichnung, denn ein Astronaut müßte der Wortbedeutung nach zu den Sternen fliegen. Man fliegt aber in den Kosmos, denn zur Sonne ist noch keener jeflogen, wa!

Ist mir doch egal wie du das für dich begründest, Fakt ist, daß es ein aus dem Russischen übernommener Terminus war, der nur in Dunkeldeutschland Gebrauch fand, Towarischtsch! (auch ein DDR-Gebrauchswort).

P.S: Weißt du, wer in der DDR Tschekist war?

Biskra
30.12.2006, 21:29
Dein Ton ist respektlos. Versuch´s nochmal, wenn Du eine Antwort haben willst.

PS: "Super" ist keine Steigerung (man kann nämlich nur einige Adjektive steigern), sondern eine Verstärkung; z.B. Supermensch oder supermodern. Und es wird zusammengeschrieben - wie Scheißmensch, Scheißmodern.

Du bist manchmal echt doof. :)) Super "drückt eine Steigerung aus", heißt, das Adjektiv, mit dem es verbunden wird, wird in seiner Bedeutung verstärkt. Super selbst ist natürlich indeklinierbar. Versuch mir auf dem Gebiet keine Lektion zu geben, Fettnäpfchenmann. :]

Tralala
30.12.2006, 21:41
Zitat von NITUP
Nun, ich arbeite vor meinem Rechner, gehe ins Netz und lade mir Dateien runter.
Ich freue mich über Glanzlichter, anstatt über Highlights; sage hoppla, statt ups.

Sprache ist ein kultureller Bestandteil jeder Nation. Wer seine Sprache nicht pflegt, verachtet seine Kultur. Wer seine Kultur verachtet, verachtet seine Nation.
Was Deutschland bitter nötig hat, ist ein Sprachrat - wie in Frankreich. Das öffentliche Verwenden denglischer Wörter in Zeitungen, Fernsehen und in offiziellen Dokumenten aller Art sollte unter Strafe gestellt werden.

Mit der Sprachverhunzung geht leider auch die Fähigkeit der meisten verloren, richtiges Deutsch zu sprechen. Der Genitiv scheint schon fast ausgestorben zu sein. "Wegen dem..." statt "Wegen dessen..."; "Wegen mir..." statt "Wegen meiner..." oder der inflationäre Gebrauch des Semikolons bei Genitivobjekten. Weiter geht es mit der sprachlichen Verflachung a lá George Orwell, wenn allenthalben alles nur noch super gut oder auch super schlecht ist, unabhängig davon, daß super schlecht eine geradezu gegenteilige und schwachsinnige Kombination darstellt. Die Menschen haben es einfach verlernt, sich richtig auszudrücken. Wie spricht man in GO Roman "1984": Gut, plusgut, doppelplusgut. Ich weiß nicht, wie hoch der durchschnittliche Wortschatz der Deutschen ist. Aber mehr als 2000 Vokabeln werden es wohl nicht mehr sein (Standard wären zwischen 6000 bis 10 000).

Kein Wunder, daß die wenigsten begreifen, was in der Welt so vor sich geht, wenn ihnen das Gefühl für das wichtigste Instrument, welches einen Menschen erst vom Affen unterscheidet - nämlich die Sprache - ,verlorengeht.

PS: In der DDR haben wir genau drei Vokabeln von den Russen übernommen: Datscha, Subotnik und Sputnik.
Meine volle Zustimmung! Hätte es nicht für möglich gehalten einen Linken mit soviel Sachverstand anzutreffen!

Efna
30.12.2006, 22:13
Dein Ton ist respektlos. Versuch´s nochmal, wenn Du eine Antwort haben willst.

PS: "Super" ist keine Steigerung (man kann nämlich nur einige Adjektive steigern), sondern eine Verstärkung; z.B. Supermensch oder supermodern. Und es wird zusammengeschrieben - wie Scheißmensch, Scheißmodern.


"Super" kommt aus dem lateinischen

Sauerländer
30.12.2006, 22:23
Er meint, daß nicht die Lehrer sondern die böse Globalisierung schuldhaft an einem geistigen Verfall sei, mit der der Sprachliche einhergehe. Man kann das auch kürzer ausdrücken, nicht wahr Sauerländer? :D
Instinktiv würde ich jetzt zwar wieder ein sehr langes Posting loslassen, dass mit "Das ist arg simplifiziert, Globalisierung müsste hier präzise definiert werden..." beginnen würde.
Aber wenn ich mir das einfach mal verkneife (was sehr, sehr, seeeehr schwer fällt ;) ), muss ich dir ansatzweise Recht geben.
Ich habe es ein wenig verlernt, mich mit auf Kosten der Präzision mit tendenziell verständlichen Aussagen zu begnügen.

Stechlin
31.12.2006, 13:47
Du bist manchmal echt doof. :)) Super "drückt eine Steigerung aus", heißt, das Adjektiv, mit dem es verbunden wird, wird in seiner Bedeutung verstärkt. Super selbst ist natürlich indeklinierbar. Versuch mir auf dem Gebiet keine Lektion zu geben, Fettnäpfchenmann. :]


Kauf Dir einen Duden und schlage selbst nach, aber erzähle Du mir nichts über die Geheimnisse der deutschen Sprache. Du nicht!

PS: Seit wann dient ein Präfix der Steigerung, Fettnäpfchen-Biskra? :))


Das Präfix super bedeutet über, übergeordnet. Bei Adjektiven dient es oft rein als Verstärkung im Sinne von sehr, extrem.
http://www.canoo.net/services/WordformationRules/Derivation/To-A/Praefixe-F/super.html?MenuId=WordFormationRules111826
http://www.canoo.net/services/WordformationRules/Derivation/To-N/Praefixe-F/super.html

Leo Navis
31.12.2006, 14:29
Warum einigt ihr euch nicht einfach darauf, dass "super" "außergewöhnlich" heißt und eine Vorsilbe zur positiven Steigerung von Wörtern ist?

Biskra
31.12.2006, 14:33
Kauf Dir einen Duden und schlage selbst nach, aber erzähle Du mir nichts über die Geheimnisse der deutschen Sprache. Du nicht!

PS: Seit wann dient ein Präfix der Steigerung, Fettnäpfchen-Biskra? :))

So stehts aber im Duden, Dummkopf. Und nochmal gaaanz langsam für NITUP den Lesegeschwächten:


heißt, das Adjektiv, mit dem es verbunden wird, wird in seiner Bedeutung verstärkt.

Stechlin
31.12.2006, 14:56
Du bist manchmal echt doof. :)) Super "drückt eine Steigerung aus", heißt, das Adjektiv, mit dem es verbunden wird, wird in seiner Bedeutung verstärkt. Super selbst ist natürlich indeklinierbar. Versuch mir auf dem Gebiet keine Lektion zu geben, Fettnäpfchenmann. :]




PS: "Super" ist keine Steigerung (man kann nämlich nur einige Adjektive steigern), sondern eine Verstärkung; z.B. Supermensch oder supermodern. Und es wird zusammengeschrieben - wie Scheißmensch, Scheißmodern.


So stehts aber im Duden, Dummkopf. Und nochmal gaaanz langsam für NITUP den Lesegeschwächten:
Heißt, das Adjektiv, mit dem es verbunden wird, wird in seiner Bedeutung verstärkt.


Na wie schön, daß Du es endlich begriffen hast, mein Bester! :D

Stechlin
31.12.2006, 15:01
Warum einigt ihr euch nicht einfach darauf, dass "super" "außergewöhnlich" heißt und eine Vorsilbe zur positiven Steigerung von Wörtern ist?

Weil es keine Steigerung, sondern eine Verstärkung ist.

Steigerung: groß, größer, am größten (Positiv, Komperativ, Superlativ)

Rocky
31.12.2006, 15:06
So stehts aber im Duden, Dummkopf. Und nochmal gaaanz langsam für NITUP den Lesegeschwächten:+

Um praezise zu sein, die Verstaerkung ist nur eine der vielen Anwendungen eines Praefixes, z.B.:
"unglaublich" verstaerkt die Aussage ,

Jedoch:
"unsauber" verneint die Aussage "sauber"

Um beim Praefix "un-" zu bleiben, es kann auch zur Schwaechung der Aussage beitragen:
"unschoen" ist schwaecher als "haesslich".

Die Sache ist also recht komplex, wie man sieht.

Rocky

Stechlin
31.12.2006, 15:09
+

Um praezise zu sein, die Verstaerkung ist nur eine der vielen Anwendungen eines Praefixes, z.B.:
"unglaublich" verstaerkt die Aussage ,

Jedoch:
"unsauber" verneint die Aussage "sauber"

Um beim Praefix "un-" zu bleiben, es kann auch zur Schwaechung der Aussage beitragen:
"unschoen" ist schwaecher als "haesslich".

Die Sache ist also recht komplex, wie man sieht.

Rocky

Besser wäre es, Du erklärtest ihm mal, was der Unterschied zwischen einer Verstärkung und einer Steigerung ist. Denn anscheinend ist ihm der Sinn und die Logik des ganzen nicht ganz klar.

Biskra
31.12.2006, 15:10
Mach dich ruhig lächerlich. :))

Stechlin
31.12.2006, 15:11
Mach dich ruhig lächerlich. :))

Das tust Du ja schon. Ich will Dir ja nicht die Show stehlen! :))

http://www.politikforen.de/showpost.php?p=1087007&postcount=75

Biskra
31.12.2006, 15:13
Weil es keine Steigerung, sondern eine Verstärkung ist.

Steigerung: groß, größer, am größten (Positiv, Komperativ, Superlativ)

Komparativ heißt das, du Hobbydeutschlehrer. (vom lateinischen comparare = vergleichen)

Verrari
31.12.2006, 15:13
Steigerung: groß, größer, am größten (Positiv, Komperativ, Superlativ)

Und ich dachte es müßte big, bigger, am biggesten heißen!? (
Die sich hier im Forum befindlichen Amerikaner und sonstige Anglisitker mögen mich korrigieren. ;)

Stechlin
31.12.2006, 15:17
Komparativ heißt das, du Hobbydeutschlehrer. (vom lateinischen comparare = vergleichen)

Ich danke Dir für das e!