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Vollständige Version anzeigen : Uchronie: Der WW 1 und Du



-jmw-
22.12.2006, 20:24
In Anlehnung an das kleine alternativ-geschichtliche Spiel, das wir hier http://www.politikforen.de/showthread.php?t=34642 begannen, wollen wir uns in diesem Faden dem sog. Ersten Weltkrieg zuwenden.

Es gelten sinngemäss die Regeln aus dem Vorgängerfaden.

Der Stichtag ist der 22.12.1914.
Belgiens Neutralität ist bereits verletzt, das sog. Deutsche Reich befindet sich bereits im Krieg mit den Staaten Russland, Frankreich, Serbien, Grossbritannien, Japan.

Und jetzt macht mal schön! :]

mfg

Waldgänger
22.12.2006, 21:03
Ich denke im Dezember 1914 war es sehr schwer überhaupt irgendwie derart zu handeln, dass ein eventueller Durchbruch erzielt werden könnte. Wenn wir die Lage realistisch betrachten wäre ein Niederwerfen Russlands durch das Deutsche Heer beinahe ausgeschlossen. Ein Vorrücken bis ins Baltikum im Norden und Sewastopol im Süden halte ich für möglich, allerdings erschwert die zweite Front im Westen das weitere Vorrücken, viele Kräfte sind gebunden.

Zu allererst hätte ich das deutsche Ostheer dazu genutzt bis auf die eben genannte Linie (z.B. finnische Südgrenze - Sewastopol) vorzurücken und sich dort einzugraben. Großbritannien und Frankreich ist schwerlich beizukommen, wenn Russland noch kampffähig ist. Das Russland des Ersten Weltkriegs ist nicht das Russland des Zweiten Weltkriegs. Der zaristische Staat ist innenpolitisch angeschlagen und die Heeresmoral nicht gerade hervorragend, außerdem ist Russland im Gegensatz zu GB und der französischen Republik - mit einigen Abstrichen - ein reines Agrarland. Nach der Eroberung des Balitkums, Belorusslands und der Ukraine, müssen die inneren Konfikte des Landes durch gezielte Propaganda in den Bereichen "sozialer Revolte" und "Befreiungsnationalismus" aufgepeitscht werden.

Es wäre förderlich, wenn die Zarenherrschaft dank einer angeheizten Volksmasse beendet werden würde. Die Deutsche Armee hätte somit die Möglichkeit schneller vorzustoßen, weil Russland nicht mehr in der Lage wäre sich zu verteidigen, wenn es im Chaos versinkt. Ist der Gegner im Osten erst einmal lahmgelegt, könnten die eroberten Rohstoffe und Ländereien dafür genutzt werden die Armeen der Westfront zu stärken. Die deutsche Wirtschaft wird in die 'Totale Mobilmachung' versetzt und die Zahl der Wehrpflichtigen erhöht.

Durch die totale Mobilmachung wird es möglich sein die Streitkräfte zu modernisieren und alle verfügbaren Kräfte an die Front zu werfen. Die Staatsführung wird der Obersten Heeresleitung unterstellt, das Alltagsleben militarisiert und der Militärregierung absolute und weitgehende Notstandsrechte eingeräumt. Wird es durch einen gewaltigen Kraftakt geschafft sein Frankreich innerhalb eines Jahres niederzuwerfen, muss die Seeblockade gegen GB verschärft werden, notfalls ist es notwendig Dänemark und Norwegen zu besetzen. Mit einer Niederwerfung Russlands wird dies leichter, weil die deutsche Armee auch im befreiten Finnland Fuß fassen wird.

Es liegt nur im Interesse einer deutschen Hegemonie in Europa, dass die USA aus der dem Krieg herausgehalten werden. 50km von der europäischen Atlantikküste entfernt wird eine Demarkationslinie gesetzt und jedes Handelsschiff, das diese überfährt abgeschossen. Sollten es die Vereinigten Staaten wagen diese Linie zu überschreiten, würde sich das Deutsche Reich notgedrungen mit ihnen im Kriegszustand befinden, weil die Staatsführung nicht tatenlos zusehen kann wie ständig Handelsschiffe das britische Festland erreichen. Sollte GB nicht kapitulieren, bzw. kein Waffenstillstandsabkommen abschließen wollen, so ist eine Landung vorzubereiten, welche allerdings erst 1917 stattfinden könnte.

---

Soviel zu meiner alternativen Geschichte. :dr:

(PS: Verzeiht Rechtschreibfehler, ich hab den Text einfach nur runtergerattert und zu 0% korrigiert.)

-jmw-
22.12.2006, 22:14
Ich hab grad keine Lust, was zu schreiben;
jedoch hab ich mal ne Karte ausgegraben vonner Festplatte.

So könnt's 1918, '19, '20 oder wann-auch-immer aussehen:

http://img308.imageshack.us/img308/7518/gdtq3.jpg

leuchtender Phönix
22.12.2006, 22:17
Die Lage war ernst. Die Russen waren in der Offensive und bis an die Karpaten vorgedrungen. Die Verbindung zu Bulgarien und der Türkei abgschnitten.

1. Im Westen defensiv bleiben.
2. Russische Einheiten wieder nach Russland verjagen
3. Serbien besetzen um Verbindung zu Verbündeten herzustellen

Also im Prinzip das was sie 1915 getan hatten. Damit waren sie 1915 auch recht erfolgreich. Die Mittelmächte arbeiteten quasi als Team während Russland Großbritannien und Frankreich unkoordiniert handelten, sonst wäre der Krieg schneller zu ende gegangen.

Nanni
23.12.2006, 11:10
Einen gewissen Gefreiten namens Hitler suchen und erschiessen lassen...

Walter Hofer
23.12.2006, 11:17
Einen gewissen Gefreiten namens Hitler suchen und erschiessen lassen...

Das nennt man Leitungslösung ! *respekt :)

-jmw-
23.12.2006, 11:20
Einen gewissen Gefreiten namens Hitler suchen und erschiessen lassen...
Nun, das würde so mancher tun. :)
Allerdings lassen die Spielregeln das nicht zu.
Die Anwendung des Wissens des 21. Jahrhunderts oder auch nur der (WW2- oder WW1-)Nachkriegszeit ist beschränkt und schliesst z.B. den Herrn Hitler nicht mit ein.

mfg

Meister Lampe
23.12.2006, 13:55
Am 22.12 1914 ist der Krieg bereits verloren. Ich als Staatschef würde Verhandlungsfühler ausstrecken, notfalls auch Gebiete (Kolonien, Elsass-Lothringen) preisgeben. Da ist nichts mehr zu machen.

-jmw-
23.12.2006, 16:23
Am 22.12 1914 ist der Krieg bereits verloren. Ich als Staatschef würde Verhandlungsfühler ausstrecken, notfalls auch Gebiete (Kolonien, Elsass-Lothringen) preisgeben. Da ist nichts mehr zu machen.
Schwierig durchzusetzen im allgemeinen Siegestaumel.
Wozu Verhandlungen und gar Zugeständnisse, wenn deutsche Truppen ungeschlagen sind und der Krieg grad erst begonnen hat?, wird man fragen.
Werden Bevölkerung, Meinungsführer, Parteien, Armee und Armeeführung das verstehen?
Wie gesagt: 's würd schwierig werden, es zu vermitteln.

mfg

KrascherHistory
23.12.2006, 17:31
Ich hab grad keine Lust, was zu schreiben;
jedoch hab ich mal ne Karte ausgegraben vonner Festplatte.

So könnt's 1918, '19, '20 oder wann-auch-immer aussehen:

http://img308.imageshack.us/img308/7518/gdtq3.jpg

Schreibe doch mal ein Buch über deine Phantasien.

Eine Verfilmung diesbezüglich um WW II gib´s ja schon.

KrascherHistory
23.12.2006, 17:32
Einen gewissen Gefreiten namens Hitler suchen und erschiessen lassen...

Gute Idee. Die Geldgeber hätten dann einen anderen "gefunden".

Goebbels, Göring, oder wen auch immer.

Sauerländer
25.12.2006, 23:38
Gut (bzw schlecht), zum genannten Startzeitpunkt sind fast alle politischen Fehler bereits begangen worden (einige davon vor Jahrzehnten), und auch aus dem Krieg selbst ist bereits die Bewegung raus, bahnt sich der fatale Stellungskampf an. insofern wird die Frage fast schon zu einer rein militärstrategischen ohne Handlungsspielraum für die Politik (diese Verselbstständigung des Militärischen haben wir ja auch realier gehabt).
Ich habe insofern doppelte Schwierigkeiten, als ich mir hier nicht nur allgemein das Wissen um den weiteren Gang der Ereignisse wegdenken muss, sondern mit aller Energie einen Weg zur Verhinderung eines Ereignisses erdenken muss, das ich für wünschenswert, um nicht zu sagen für zwingend für einen konstruktiven Gang der Ereignisse halte. Nur durch die Niederlage des Wilhelminismus, so meine Ansicht, konnte der deutsche Nationalismus in die Lage für einen sinnvollen Neuanfang gelangen. Dass er diese Chance nicht nutzen konnte und stattdessen in die Katastrophe lief, steht auf einem anderen Blatt.
Aber sei´s drum, für Kaiser, Gott und Vaterland!

Die Lage stellt sich zu diesem Zeitpunkt kritisch dar, zu einer sinnvollen Führung des Konfliktes werden aufgrund der doppelten Front einfach mehr Kräfte benötigt, als vorhanden sind.
Darauf gibt es drei Antworten. Gleichmäßige Kräfteverteilung, die beifrontig zur Überbeanspruchung oder zumindest zur Unmoglichmachung sinnvoller Operation führen wird.
Oder Pendelschlagstraregie, die ein Schwergewicht setzt und dies nach Bedarf von Front zu Front verlegt. Das ist von vornherein als zumindest sehr optimistisch absehbar.
Oder aber die bittere, aber realistische Feststellung: Es kann der Krieg nur gewonnen werden, indem eine Front entblößt bzw auf Minimalniveau gesetzt wird (wobei dadurch bedingte Geländeverluste an dieser Front schlicht und einfach hingenommen werden müssen!), und alle Kräfte auf die andere konzentriert werden. Es mag verantwortungslos oder kühn erscheinen, ich jedoch entscheide mich für letzteres.
Nun stellt sich die Frage, welche Front die zu schwächende, welche die zu stärkende ist. Im Grunde ist sie leicht zu beantworten: Welches Land ist mit den gegebenen Möglichkeiten zügig niederzuringen und effektiv zu besetzen? So bitter den Preußen die Pille schmecken mag, die östlichen Landgüter einer erhöhten Bedrohung durch zaristische Truppen auszusetzen: Auch wenn der Stellungskrieg sich bereits abzeichnet - Frankreich ist zumindest theoretisch niederringbar, Russland jedoch ist (wie immer) allein schon durch seinen gewaltigen Raum geschützt.
Es gibt keine Alternative: In Frankreich muss ein Durchbruch erzielt werden, und der muss ausgenutzt werden, um letztlich das ganze Land zu besetzen, oder zumindest so viel davon, wie nötig ist, um die französische Regierung zur Kapitulation zu bewegen.
Parallel dazu muss Großbritannien abgeschnürt werden, und das Mittel dazu kann letztlich nur "uneingeschränkter U-Boot-Krieg" heißen, der von vornherein entschlossen geführt werden muss und nicht aufgegeben werden darf. Das wird früher oder später einen Kriegseintritt der USA bewirken, soviel lässt sich nun wirklich ohne weiteres absehen. Umso dringlicher ist es, Frankreich schnell aus dem Rennen zu werden und parallen dazu in Großbritannien eine möglichst starke Nachschubkrise auszulösen. Mindestens Frankreich, idealerweise aber beide müssen zur Kapitulation gebracht werden, ehe die USA in den Krieg eintreten bzw ihren Aufmarsch in Europa richtig organisieren können.
Großartige Annexionen in Frankreich scheinen mir widersinnig (komplizieren nur die Friedensverhandlungen, einmal abgesehen davon, dass man auch weiterhin nebeneinander leben muss...), allenfalls im kolonialen Bereich ließe sich darüber reden. Eine gewisse Zwangsabrüstung bzw die Einrichtung einer demilitarisierten Zone wäre auch nett, aber es muss unter allen Umständen eine kolossale Demütigung vermieden werden. Gegen England sollten überhaupt keine Forderungen erhoben werde, es sollte permanent die Bereitschaft zum Frieden betont werden. Im Bereich der Westfront direkt annektiert werden sollte allenfalls Luxemburg und kleine Ecken Belgiens, dass zu einem eher satellitenstaatlichen Gebilde werden dürfte.
Wenn bis hierhin die Front im Osten einigermaßen gehalten hat, notfalls auch mit räumlicher Rücknahme, wird dann alles dorthin geworfen, was laufen kann. Falls sie nicht hält, geht der Plan ohnehin zum Teufel, ich werde meines Postens enthoben und begehe Selbstmord.:D
Im Osten liefen die Forderungen auf polnische Territorien hinaus (möglicherweise etablieren wir langfristig ein Königreich Polen, dem Wilhelm II in Personalunion vorsteht...), während im Baltikum Satellitenstaaten bzw an Berlin allianzmäßig angelehnte eigentändige Gebilde etabliert werden sollten.
Der Krieg soll siegreich sein, und wir sollen vom Sieg etwas haben - aber auch im Erfolg gilt es, Maß zu halten.

Kaiser
26.12.2006, 11:14
In Anlehnung an das kleine alternativ-geschichtliche Spiel, das wir hier http://www.politikforen.de/showthread.php?t=34642 begannen, wollen wir uns in diesem Faden dem sog. Ersten Weltkrieg zuwenden.

Es gelten sinngemäss die Regeln aus dem Vorgängerfaden.

Der Stichtag ist der 22.12.1914.
Belgiens Neutralität ist bereits verletzt, das sog. Deutsche Reich befindet sich bereits im Krieg mit den Staaten Russland, Frankreich, Serbien, Grossbritannien, Japan.

Und jetzt macht mal schön! :]

mfg

Zuerst grob zur Lage:

- Schlieffenplan im Westen gescheitert und die Front im Stellungskrieg erstarrt
- Zwei russische Armeegruppen in Ostpreußen geschlagen und nach Polen vorgedrungen
- Eine russische Offensive hat wiederum die Österreicher auf die Karpaten zurückgedrängt und mußten große Teile Galiziens aufgeben bevor sie gestoppt werden konnte
- Österreichische Offensive zur Niederwerfung Serbiens scheitert
- GB erklärt die Nordsee zur Kriegszone, vermint es und bringt neutrale Handelsschiffe auf
- Türkei tritt auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein
- Der Großteil der dt. Kolonien ist gefallen
- Bulgarien schickt sich an auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg einzutreten, während Italien mit einem Kriegseintritt auf Seiten der Entente liebäugelt


Zur Strategie:

1) Das Ziel Frankreich zuerst zu besiegen, wird aufgegeben. Stattdessen wird die Westfront defensiv gehandhabt. Auf große Offensiven wird verzichtet. Ebenso auf Gegenoffensiven im Zuge zur Rückeroberung verlorenen Terrains. Stattdessen läßt man die Entente stets gegen die deutschen Linien anrennen. Verliert man Stellungen, zieht sich die deutsche Armee zurück, betreibt eine Taktik der verbrannten Erde und gräbt sich erneut ein. Dadurch soll man schrittweise aus Frankreich und Belgien gedrängt werden, wobei aber die Entente ein Vielfaches von den deutschen Verlusten erleidet. Eine Maas-Mosel-Front soll dann die finale Verteidigungslinie nach 2-3 Jahren des Kampfes werden.

2) Schwerpunkt der offensiven Kriegshandlung soll der Osten werden. Ziel ist die schnelle Niederwerfung Serbiens und der mittelfristige Sieg über Russland durch Mithilfe der nichtrussischen Völker. Dazu ist der Großteil der Kräfte der Mittelmächte einzusetzen.

3) Für den Fall des Kriegseintritts Italiens soll auch dort vorerst strikt defensiv gehandelt werden.

4) Für die See gilt ebenfalls strikte Defensive. Stattdessen wird ab Anfang 1915 der U-Bootbau intensiviert. Ziel ist es spätestens Anfang 1917 den uneingeschränkten U-Bootkrieg mit mind. 200 Booten zu beginnen.

-jmw-
26.12.2006, 11:33
@ Sauerländer

Da ist schon viel Gutes bei! :)

Der Zeitpunkt scheint mir gerade deshalb gut, weil man nicht mehr die Möglichkeit hat, den Krieg zu vermeiden oder sich die Staaten rauszupicken, gegen die man zu Felde ziehen möchte: Der Feind steht auf absehbare Zeit fest; egrade das ist die Herazusforderung.
Alles andere wäre zu einfach, wenngleich natürlich man bei völlig freier Hand auch sehr interessante Szenarien entwerfen kann. :)

Den Vorschlag, das Schwergewicht der Truppen an eine Front zu werfen, unterstütze ich und tät's genauso.
Sicher bin ich mir allerdings nicht, ob ich mich für Frankreich entschiede.
Vielleicht würd ich den Stellungskrieg im Westen aufgeben und mich nach und nach zurückziehen in besser verteidigbares Gelände (Vogesen, Ardennen).
Alle dadurch verfügbar gewordenen Truppen verbrächte ich nach dem Osten, um möglichst viel Raum zu gewinnen und zu sichern:
Die Westmächte waren zu stark, Vormacht konnte man nur in Mittel-, Ostmittel- und Südosteuropa werden.
Der Herrn Lenin würde natürlich auch in meiner Version gehalten werden, Russland zu revolutionieren.
So man im Westen nicht verliert, mag man dann später immernoch auf Seiten von Zar und "Weissen" eingreifen.

mfg

-jmw-
26.12.2006, 11:34
@ Kaiser

Ich sehe, wir wollen beide in den Osten. :))

Kaiser
26.12.2006, 11:45
Zum Ablauf (basiert auf dem wirklichen und modifizierten Ablauf) :

1915

- Im Januar kam es im Kaukasus zu ersten größeren Kampfhandlungen zwischen osmanischen und russischen Truppen. Dabei musste das Osmanische Reich eine schwere Niederlage hinnehmen

- An der Westfront kam es im Februar und März zur so genannten Winterschlacht in der Champagne, bei der die Franzosen erstmals massives Trommelfeuer einsetzten. Diese Taktik war jedoch nicht sehr erfolgreich, da sich die Deutschen schnell auf einen Angriff der Infanterie einstellten und die Angriffe aus bereits gut ausgebauten Unterständen mit Sperrfeuer und MGs abweisen konnten

- Anfang März beginnt eine deutsch-österreichische Großoffensive gegen Serbien, welche Ende des Monat mit einem großen Sieg beendet wurde. Im Zuge der Zersprenung der serbischen Armee konnten Bulgarien und Albanien für die Mittelmächte aufgrund großer Gebietsversprechungen gewonnen werden. Serbien wird aufgelöst. Österreich erhält Nordserbien und Montenegro, Albanien das Kosovo und Bulgarien Mazedonien. Damit verfügen die Mittelmächte eine durchgehende Landverbindung und Österreich kann große Teile seiner Truppen gegen Russland in Marsch setzen und die Grenze zu Italien verstärken. Albanien und Bulgarien sichern die Grenze gegenüber dem neutralen Griechenland im Falle einer Entente-Invasion

- Am 25. April begann die Dardanellen-Operation der Alliierten auf der Halbinsel Gallipoli mit dem Ziel, nach Konstantinopel durchzubrechen. Alliierte Truppen hatten zuvor unter Missachtung der griechischen Neutralität die Insel Lemnos erobert, um sie als Ausgangspunkt für Angriffe gegen das Osmanische Reich zu nutzen. Der osmanische Widerstand ist widererwartend hart

- An der deutschen Ostfront fand vom 2. bis zum 7. Mai östlich von Krakau die Schlacht von Gorlice-Tarnów statt, in deren Verlauf den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen ein tiefer Einbruch in die russischen Stellungen gelang. Przemysl und Lemberg wurden im Juni zurückerobert; die Mittelmächte konnten Galizien größtenteils wieder unter ihre Kontrolle bringen

- Am 9. Mai versuchten Briten und Franzosen einen Durchbruch im Artois Schlacht bei Lens, die jedoch trotz enormer Verluste ohne Erfolg blieb und Mitte Juni abgebrochen wurde

- Am 23. Mai erklärte Italien (nach der Zusicherung von österreichisch-ungarischem Gebiet durch Frankreich und Großbritannien im Falle eines Sieges der Entente) Österreich-Ungarn den Krieg. Die Front verlief über Tirol, entlang des Isonzo zur Küste der Adria. Damit befand sich Österreich-Ungarn ab sofort in einem Dreifrontenkrieg, was die Lage der Mittelmächte verkomplizierte. Die italienischen Offensiven schlugen fehl

- Anfang Juli starteten die Mittelmächte eine Großoffensive an ihrer Ostfront. Bis zum September gelang ihnen dabei die Einnahme wichtiger Städte wie Warschau, Brest-Litowsk und Wilna. Die Mittelmächte drückten die russische Front teilweise um mehrere hundert Kilometer ein. In der Schlacht bei Tarnopol hielt die russische Armee den Vorstoß auf. Im selben Monat übernahm Zar Nikolaus II. persönlich den Oberbefehl über das russische Heer. Trotz der großen russischen Gebietsverluste strebte er keinen von den Mittelmächten erhofften Separatfrieden an.

- Im Sommer fielen Polen, fast ganz Kurland und Litauen unter Kontrolle der Mittelmächte. Daraufhin wird im August von Deutschland und Österreich das Königreich Polen-Litauen unter König Jagiello III., den österreichischen Erzherzog Karl Stephan, gegründet. Piłsudski wird als polnischer Kanzler und Oberfehlshaber eingesetzt. Als Territorium wird der neuen Mittelmacht Polen-Litauen das russische Kongreß-Polen, das öster. Galizien und das russische Litauen geben. Dazu die Option alle Gebiete bis zur Linie Düna-Dnjebr nach dem Sieg über Russland einzuverleiben. Die Polen bejubeln frenetisch die Mittelmächte als Befreier und melden sich in großer Zahl zu den Waffen. Geführt wird die neue polnische Armee von polnischen Offizieren, welche vorher Dienst in der deutschen oder österreichischen Armee gemacht haben. Österreich stimmte zu, weil ihm als Ausgleich bereits Nordserbien und zudem Venetien und vielleicht ganz Rumänien im Falle eines rumänischen Kriegseintritt auf Seiten der Entente zugebilligt wurde. Zudem wurde Österreichisch so die Gefahr einer slawischen Mehrheit los. Ein Bevölkerungsaustausch soll nach dem Krieg Minderheitenprobleme aus der Welt schaffen

- Im Osten setzen die größeren Kriegshandlung aufgrund des Winters aus

- Zu den letzten größeren Kampfhandlungen an der Westfront des Kriegsjahres 1915 kam es zwischen 25. September und 13. Oktober im Artois und der Champagne. Diese für Briten und Franzosen verlustreiche Herbstschlacht brachte wieder nur geringfügige Einbrüche in die deutschen Stellungen

- Ende November unternahmen britische Truppen vom Persischen Golf aus einen Vorstoß nach Mesopotamien. Bei Kut el-Amara wurden sie jedoch von der osmanischen Armee eingeschlossen und mussten im April 1916 kapitulieren.


...wird fortgesetzt

Kaiser
26.12.2006, 16:26
1916:

- Im Februar startet die nächste Großoffensive der Mittelmächte gegen Russland. Bereits nach 2 Wochen flatterte die polnische Fahne über Minsk und Riga. Ende März wurden die letzten russischen Einheiten aus Galizien vertrieben. Mitte April verlief die Ost-Front anhand der Linie Riga-Dünaburg-Minsk-Winniza

- Nach den schweren Niederlagen, welche Russland 1915 hatte einstecken müssen, beschlossen die Entente-Staaten bereits Anfang des Jahres, dass im Mai Frankreich, GB, Italien und Russland gemeinsam an allen Fronten eine Großoffensive starten sollte, um die Mittelmächte zu zermürben und Russland zu entlasten

- Im Westen griffen die Briten schwerpunktmäßig an der Somme und die Franzosen an der Aisne. Russland eröffnete die Brussilow-Offensive in der östlichen Ukraine. Italien startete Großangriffe am Isonzo

- An der Westfront gelang den Briten und Franzosen unter sehr hohen Verlusten der Durchbruch. Die Briten konnten die Front an den Schelde in Belgien verlegen, während die Franzosen die deutsche Armee um gut 25 Km aus Frankreich zurückdrängen konnten, bevor sich die Front im Oktober wieder stabilisierte

- Die italienische Armee unternahm von Juni bis November mehrere Großangriffe am Isonzo. Dabei eroberten die Italiener die Stadt Görz, doch blieben weitere Erfolge der italienischen Armee aus

- Die Brussilow-Offensive setzte aufgrund des Mangels an Kriegsgerät vor allem auf seine große Masse an Soldaten. Das russische Heer eroberte fast die ganze Westukraine bis August zurück. Bei Tarnopol traf die Hauptarmee Brussilow auf die deutschen Entsatztruppen und die Überreste der österreichischen Ostarmee. In Tarnopol wurde zum ersten Mal im großen Stil Giftgas eingesetzt. Die Wirkung unter den nicht für den Gaskrieg ausgestatteten Russen war verheerend. Fast 50.000 Soldaten sollten alleine in den ersten Tagen am Giftgas sterben. Die "Zweite Schlacht um Tarnopol" dauerte knapp 2 Monate. Fast 400.000 russische Soldaten und 150.000 Soldaten der Mittelmächte fanden dort den Tod. Im November zog sich die geschlagene und unterversorgte russische Armee nach einer wilden Flucht hinter den Dnjepr zurück nachdem Rumänien im Oktober auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg eingetreten war

- Im Oktober trat Rumänien nach einer langen leidenschaftlich geführten Diskussion zwischen König und Parlament auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein, da man aufgrund des absehbaren russischen Debakels bei Tarnopol die Befreiung der Rumänen vom Zarenjoch witterte. Die rumänischen Truppen fielen über das entblößte Bessarabien her und vertrieben die schwache russische Garnison. Bereits im Ende des Monats war die Eroberung abgeschlossen. Die rumänischen Streitkräfte vereinten sich schließlich mit der deutschen und polnischen Armee beim Dnjepr. Die Front verlief Ende des Jahres entlang der Flüsse Düna und Dnjepr.

- Im Dezember richteten die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn, Polen-Litauen, Bulgarien, Rumänien, Albanien und das Osmanische Reich ein getrenntes Friedensangebot an die westlichen Entente-Mächte und an Russland. Die Westmächte lehnten beflügelt von ihren Erfolgen das Friedensangebot ab.

- Dagegen stieß das Angebot auf einen Separatfrieden in Russland auf offene Ohren. Russland war von der direkten Hilfe der Westmächte abgeschnitten, sah sich einer weit überlegenen Streitmacht gegenüber und der Kampfgeist der russischen Armee war seit dem Debakel erloschen. Meutereien waren keine Seltenheit und der Gestank von Revolution lag in der Luft. Die russische Regierung entschied sich aus dem Krieg auszuscheiden, die Verluste zu begrenzen und die Ordnung im Land wiederherzustellen

- Der Frieden von Warschau verhielt sich im Rahmen. Das Zarenreich mußte Polen-Litauen mit der Düna-Dnjepr-Grenze anerkennen, die neuen Verhältnisse auf dem Balkan bestätigen und sich mit der Abtretung von Bessarabien an Rumänien abfinden. Man verzichtete aber generös auf Reparationen, Naturallieferungen, rüstungsbeschränkungen oder dergleichen. In einem Geheimen Zusatzprotokoll räumten die Mittelmächte Russland aber ein territoriale Kompensation in Asien in Form von Xinjiang, Mongolei und Mandschurei erobern zu dürfen und dabei in Hinblick auf die Abrechnung mit Japan auf die Rückendeckung der Mittelmächte zählen zu können. Weiterhin wurde ein Bevölkerungstransfer zwischen den Mittelmächten und Russland für die Zeit nach dem Krieg vereinbart.

... wird fortgesetzt

-jmw-
26.12.2006, 18:14
Liest sich sehr gut, Kaiser!
Immer schön weitermachen! :]

-jmw-
26.12.2006, 18:17
1.) Warum hast du die Neutralität Hollands verletzt?
Das hat keinen besonderen Grund.
Die Karte hab ich irgendwann einmal einfach so gezeichnet und dabei u.a. auch den westlichen Teil NIederdeutschlands angegliedert.


2.) Warum hast Du Dänemark den nördlichen Teil von Schleswig übereignet?
Ein Zugeständnis an unseren nördlichen Nachbarn.
Sie bekommen die mehrheitlich dänisch Gebiete zugesprochen;
wir brauchen sie nicht, wir haben genug. :)

mfg

Kaiser
26.12.2006, 20:57
1917:

- Nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Krieg wurden alle deutschen und österreichischen Truppen aus dem Osten abgezogen. Polen-Litauen wurde die Aufgabe übertragen im Osten für Ordnung zu sorgen. Als neuen Schwerpunkt für Großoffensiven wurde Italien ausgewählt, weil die italienische Armee die schwächste Entente-Armee war, die dortige Front nicht in schwer überwindbaren Stellungskrieg mündete und die norditalienische Ebene hervorragend für große Feldschlachten geeignet war. Man rechnete fest damit, dass Frankreich und GB starke Kräfte nach Italien entsenden würde, wenn es zu stark in Bedrängnis geraten würde. Kräfte, welche dort viel leichter zu besiegen waren als im Stellungskrieg der Westfront

- Im Januar begann der uneingeschränkte U-Bootkrieg gegen GB, dessen Ziel die Aushungerung der britischen Inseln ist, mit 200 U-Booten. Durch die Intensivierung des U-Bootbaus sollen bis Ende des Jahres weitere 200 U-Boote einsatzbereit sein

- Im Februar erklärt die USA den Mittelmächten wegen des uneingeschränkten U-Bootkrieges den Krieg. Man gebinnt mit der Aufstellung der US-Armee und großer Versorgungslieferungen für die Entente

- Mitte Februar besetzt die deutsche Armee handstreichartig Dänemark mit der Begründung, dass Dänemark als Plattform für eine Entente-Invasion dienen sollte. Tatsächlich geht es aber darum das Skakarag zu schließen, um so zu verhindern, dass das neutrale Russland und die Entente ihren Handel wieder aufnehmen können. Auf diese Weise sichert sich Deutschland die Versorgung mit russischen Nahrungsmitteln und Rohstoffen gegen deutsche Industriegüter. Dänemark wird als "Nordmark" in das Deutsche Reich eingegliedert, um auch in Zukunft diese strategisch wichtige Meerenge zu kontrollieren und der deutschen Flotte breitere Operationsmöglichkeiten zu geben. Island und Grönland werden daraufhin von GB besetzt

- Im März unternahmen die Briten einen Vorstoß nach Bagdad und nahmen die Stadt ein

- Anfang April beginnt die deutsch-österreichische Großoffensiva am Isonzo mit dem größten Trommelfeuer während des Krieges. Nach einem dreitägigen Beschuß griffen knapp 50 Divisionen die italienischen Stellungen am Isonzo an und durchbrachen die Linien auf breiter Front. Eine Woche nach Beginn der Offensive wird über Venedig die österreichische Fahne gehißt. Die Truppenmassen der Mittelmächte ergießen im Po-Tal Richtung Mailand und Florenz. Die italienische Armee ist in Auflösung begriffen

- Zur Entlastung eröffnen die Briten und Franzosen eine weitere Großoffensive an der Westfront, welche die deutschen Trupen unter schweren Verlusten auf die bereits stark ausgebaute Maas-Mosel-Linie zugedrängt werden, welche vom OHL "Siegfried-Linie" getauft wird. Weiterhin setzen Frankreich und GB einige dutzend Divisionen zur Unterstützung Italiens in Marsch

- Anfang Mai treffen die frz. Entsatztruppen in Mailand und die britischen Truppen in Florenz auf die Armeen der Mittelmächte. Personelle wie materielle Überlegenheit, bessere Führung, mehr Kampferfahrung und das Terrain begünstigen die Truppen der Mittelmächte. Ende des Monats zieht sich die frz. Armee auf die Alpengrenze zurück, während die britische Armee mit den Überresten der italienischen Armee bei Rom eine neue Verteidigungsstellung aufbaut

- VERRAT! Die italienische Regierung erklärt nach geheimen Sonderverhandlungen Ende Mai, dass sie mit den Mittelmächten einen Sonderfrieden geschlossen hat und sich dessen Militärbündnis anschließt. In unköniglich beleidigenden Worten wirft er der Entente vor Italien absichtlich im Stich gelassen zu haben und daher die Konsequenzen zu ziehen. Die tapferen italienischen Soldaten fordert er auch den feigen Ex-Verbündeten keine Tränen nachzuweinen. Stattdessen solle man nun nach vorne sehen und die unerlösten Gebiete Italiens von der frz. und britischen Fremdherrschaft befreien. Der unerwähnte Preis dafür war, dass die Mittelmächte auf Annektionen und Entschädigungen verzichten, aber Italien große Gebietserweiterungen auf Kosten Frankreichs und GB einräumten. Nur Korfu und die Dodekandes sind ausgenommen, um damit eventuell Griechenland zum Kriegseintritt zu bewegen. Um Animositäten zu vermeiden, räumt Italien Deutschland und Österreich ein Norditalien als alleiniges Operationsgebiet zu benutzen, währenddessen Italien vornehmlich in Nordafrika kämpft um das Osmanische Reich zu entlasten.

- Anfang Juni gerät die britische Expeditionsarmee von fast 100.000 Mann in Gefangenschaft der Mittelmächte, weil sie sich umzingelt von deutschen Truppen und ihren vormaligen italienischen Freunden in einer aussichtslosen Lage befanden. Italien beginnt einen Angriff auf das frz. Tunesien und britische Ägypten. Der Angriff auf Tunesien wird abgeschlagen währendessen in Ägypten große Erfolge erzielt werden konnten, da die britische Nahostarmee überwiegend in Palästina im Kampf gegen die Osmanen verwickelt war. Bis Ende des Monat erreichen sie Kairo. Dagegen werden das italienische Somalia und Eritrea von Commonwealth-Truppen besetzt

- Mitte Juni tritt Griechenland den Mittelmächten bei. Als Begründung wird offiziell die fortlaufenden Neutralitätsverletzungen durch GB angeben. Tatsächlich war aber neben den Erfolgen der Mittelmächte die sofortige Überlassung von Corfu und den Dodekanes inklusive der späteren Übernahme des britischen Zypern ausschlaggebender

- Ende Juni beschließen die Vertreter der Mittelmächte das für dieses Jahr abgesehen von Afrika große Offensiven zu unterlassen seien. Vielmehr wolle man für das Frühjahr 1918 vereint eine Großoffensive vorbereiten um Frankreich aus dem Krieg zu werfen

- Im Juli erreichen italienische Truppen den Suez-Kanal. Die britische Nahostarmee bricht ihre Kämpfe mit den Osmanen um Jerusalem ab und setzt den Großteil ihrer Kräfte Richtung Ägypten in Marsch um den Suez-Kanal wieder vollständig unter ihrer Kontrolle zu bringen. Gegenüber Tunesien bereitet man die nächste Offensive vor

- Anfang August tritt Spanien auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein. Haben die Sympathien schon seit 1914 für die Mittelmächte geschlagen, so sah Spanien nun nach der Neutralisierung des Suezkanals, der Bindung bzw. Gefangenschaft der britischen Expeditionsarmeen, den Erfolgen des uneingeschränkten U-Bootkrieges und Frankreich isolierter Rolle als letzte Entente-Kontinentalmacht die willkommene Gelegenheit relativ gefahrlos seinerseits unerlöste Gebiete zu befreien. Gibraltar fällt nach 2 Tagen an Spanien, was die Entente-Flotte im Mittelmeer einschließt. Das von Truppen entblößte Frz-Marokko nach knapp einem Monat. An der Pyrenäengrenze igelt sich Spanien ein und bindet starke frz. Kräfte.

- Im September treffen die ersten US-Divisionen in Frankreich ein

- Bis Ende des Jahres fällt ganz Nordafrika an die osmanisch-italienisch-spanischen Streitkräften. Die Überreste der britischen Nahost und frz. Algerienarmee werden nach Südfrankreich ausgeschifft. GB und Frankreich sammeln alle verfügbaren Kräfte für die Schlacht um Frankreich

- Der uneingeschränkte U-Bootkrieg vernichtet 1917 insgesamt knapp 5 Mio. BRT, während ca. 100 U-Boote versenkt werden. Der wirtschaftliche Schaden für die Entente ist sehr groß, kann aber durch die USA überkompensiert werden

... wird fortgesetzt

-jmw-
26.12.2006, 21:13
Hm, so nach dem Motto: Darauf kommts ja auch nicht mehr an.
So ungefähr.
Warum die Niederlande unabhängig lassen, wenn man halb Ostmitteleuropa und grosse Teile sogar Nordostfrankreichs angliedert?


Kennst du nicht den schönen Spruch "Up ewig ungedeelt"
Ich bin Holsteiner. ;)


Übrigens liegst Du falsch, wenn Du sagst, daß die Gebiete, die Dänemark nach dem WK 1 von uns bekommen hat in allen Teilen mehrheitlich dänisch waren. Schließlich blieben fast 100.000 Deutsche jenseits dieser Grenze zurück.
Dass sie in ALLEN Teilen mehrheitlich dänisch waren, habe ich nicht geschrieben.
Die Abstimmungszone 1 hat mehrheitlich für Dänemark votiert.
Es stimmt, einige Gebiete, insbesondere grössre Städte (Tondern und Apenrade z.B.) waren mehrheitlich deutsch;
das Gebiet ingesamt aber war dänisch.

mfg

Pandulf
26.12.2006, 21:57
Nach dem Scheitern des Schlieffen-Plans wegen der neuen, defensiven Kriegstechnologien und dem unplanmäßigen Eintritt Großbritanniens in den Krieg hätte das Deutsche Reich im Idealfall so reagiert:

1. Im Westen Übergang zum Defensivkrieg. Eingraben und Transport von allem, was entbehrlich ist, an die Ostfront.

2. Umwandlung Deutschlands in eine konstitutionelle Monarchie. Kaiser Wilhelm verzichtet auf Thron und tritt wegen der Verteufelung seiner Person zu Gunsten eines anderen Hohenzollerns ab. Zusätzlich Volksabstimmung über die Umwandlung zur konstitutionellen Monarchie und des Amtsantritts des neuen Hohenzollens. Zudem Volksabstimmung über den Bestand des Deutschen Reiches, das nach allierter Propaganda gegen den Willen der Deutschen errichtet wurde. SPD stellt den Reichskanzler und ist das Gesicht des deutschen Reiches. Zusätzlich Propagierung der konstitutionellen Umwandlung als "Revolution".

3. Offensive im Osten. Propagierung des Befreiungsnationalismus. Echte Gewährung von bürgerlichen Freiheiten inclusive von Landumverteilung zu Gunsten der Bauern in den im Osten befreiten Gebieten. Jedoch mit Ausnahme von Polen, das zu Gunsten einer einvernehmlichen Regelung mit Russland unter kommisarischerr Verwaltung bleibt.

4. Erklärung des Parlaments, das man auf Grenzänderungen zu Gunsten der Errichtung einer gerechtere Welt verzichtet.

5. Nach dem Verlust der Kolonien Propagierung des Antikolonialismus in der Welt im Namen der "Sozialdemokratischen Revolution".

Tralala
28.12.2006, 19:23
Müsste die Abkürzung nicht eher WK heißen?

-jmw-
28.12.2006, 19:58
Müsste die Abkürzung nicht eher WK heißen?
Müsste, ja.
Hab mir irgendwan angewöhnt, die englische Abkürzung zu schreiben.
Könnt sogar was mit Uchronie zu tun haben bzw. mit "alternative history", denn die ist überdurchschnittlich häufig auf Englisch.

mfg

Sauerländer
29.12.2006, 12:31
Könnt sogar was mit Uchronie zu tun haben bzw. mit "alternative history", denn die ist überdurchschnittlich häufig auf Englisch.
Ein Faktum, das ich regelmäßig bedaure. Meister Ditfurth (der einzige deutsche Autor, der mir spontan in diesem Genre einfällt) kämpft zwar mit einigen Einsatz gegen diesen Unzustand an - dafür aber quillt bei dem nun wirklich die politische Korrektheit aus allen Ecken und Enden, so dass es teilweise wahrlich nicht mehr feierlich ist.
Und das in einem Land, dessen Geistesgeschichte gerade in ihren besten Phasen ein stark spekulatives Element aufweist...:(


Welches Projekt nehmen wir uns denn mal als Nächstes vor? Vielleicht mal was anderes als einen Krieg?

-jmw-
29.12.2006, 20:01
Ein Faktum, das ich regelmäßig bedaure. Meister Ditfurth (der einzige deutsche Autor, der mir spontan in diesem Genre einfällt) kämpft zwar mit einigen Einsatz gegen diesen Unzustand an - dafür aber quillt bei dem nun wirklich die politische Korrektheit aus allen Ecken und Enden, so dass es teilweise wahrlich nicht mehr feierlich ist.
Und das in einem Land, dessen Geistesgeschichte gerade in ihren besten Phasen ein stark spekulatives Element aufweist...:(
Vom Herrn Ditfurth hab ich bisher nix gelesen.
Ist nicht "Die Mauer am Rhein" o.s.ä. von ihm?


Welches Projekt nehmen wir uns denn mal als Nächstes vor? Vielleicht mal was anderes als einen Krieg?
Meinetwegen.
Was denn z.B.?
Vielleicht etwas über einen längeren Zeitpunkt Gehendes?

mfg

Meister Lampe
29.12.2006, 20:20
Meinetwegen.
Was denn z.B.?
Vielleicht etwas über einen längeren Zeitpunkt Gehendes?

mfg

Wie wärs damit:
Sonntag, 28. Juni 1914.
Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ist zu Besuch in der serbischen Haupstadt Belgrad und fährt mit einer Wagenkolonne durch die Stadt, um sich der Bevölkerung zu zeigen. Um 11.02 Uhr wirft der serbische Nationalist Cabrinovic eine Bombe in das Fahrzeug des Erzherzogs. Dieser kann die Bombe jedoch abwehren und wird nur leicht verletzt. Mehrere Passanten, sowie Oberstleutnant von Merizzi und Oberleutnant von Boos-Waldeck tragen schwere Verletzungen davon. Der Thronfolger lässt den Besuch daraufhin abbrechen und kehrt samt seiner Gattin nach Wien zurück.
Ein junger Mann names Gavrilo Princip wartet vergeblich darauf, seinen Auftrag auszuführen.
Wie geht's weiter?

Nur so als Vorschlag.

-jmw-
29.12.2006, 20:53
Bis wir uns auf was Neues geeinigt haben, hier mal ne nette kleine Zeitleiste aus der Feder von L.Neil Smith:


1776: Beginn des Unabhängigkeitskrieges der 13. Kolonien.

1783: Vertrag von Paris. Ende des Krieges.

1787: Versammlung zur Revision der Konföderationsartikel tagt in Philadelphia. Föderalisten um Hamilton u.a. setzen neue Verfassung durch; sieht starke Zentralregierung vor.

1788: Verfassung ratifiziert durch New Hampshire als neuntem und letztem Staat.

1789: Verfassung in Kraft. Washington Präsident.

1791: Kongress bewilligt Verbrauchsteuervorschlag Finanzministers Hamilton. Wütende Farmer aus Pennsylvania versammeln sich in Brownsville und leiten Gegenmassnahmen ein.

1792: In Pittsburgh Versammlung der Steuergegner. Washington warnt offiziell. Farmer teeren und federn Steuereintreiber.

1794: 15.000 Mann Bundestruppen gegen Farmer eingesetzt. Ehem. Senator Albert Gallatin schliesst sich der Rebellion an und überzeugt Bundestruppen zum Überlaufen. Rebellen rücken in Philadelphia ein. Washington standrechtlich erschossen. Neue Verfassung für ungültig erklärt. Gallatin kommissarisch Präsident.

1795: Geschäftsführende Regierung Gallatin. Allgemeine Amnestie ausgerufen. Föderalisten und Tories erhalten Eigentum und Rechte zurück. Alle Bundessteuern abgeschafft.

1796: Gallatin vom Kongress bestätigt. Verlangt neutrale Haltung zwischen England und Frankreich, humane Indianerpolitik und erneute Revision der Konföderationsartikel.

1797: Neue 'Artikel' ratifiziert. Betonung auf bürgerlichen und Eigentumsrechten. Landurkunden für Nordwestgebiete tilgen Kriegsschulden. Staatliche Geldprägung verboten.

1800: Gallatin wiedergewählt (2. Amtszeit).

1803: Gallatin und Monroe vereinbaren Erwerbs Lousianas von Frankreich, borgen von privaten Geldgebern gegen Grundbesitz.

1804: Gallatin wiedergewählt (3. Amtszeit). Stevens erfindet Dampfschiff.

1806England versucht, Schiffsverkehr einzuschränken. Gallatin beauftragt Freibeuter, amerikanische Schiffe zu schützen.

1807: Franzosen verteidigen Seerechte der Amerikaner. Chespeake vertreibt britische Kriegsschiffe. Engländer ächten Sklavenhandel. Jefferson beginnt Kreuzzug gegen Sklaverei.

1808: Hunderte britischer Schiffe durch amerikanische Privatmarinetruppen gekapert oder versenkt. Erstens hochseetüchtiges Dampfschiff "Confederation" (Stevens) versenkt britisches Kriegsschiff. Gallatin wiedergewählt (4. Amtszeit).

1812: Gallatin verkündet Rücktritt. Edmond Genet zum Präsidenten gewählt.

1813: Klage der Freibeuterliga stürzt die Doktrin der Immunität von Souveränen.

1814: Gallatin veröffentlich "Prinzipien der Freiheit", eine systematische Behandlung der philosophischen Schriften von Paine und Jefferson.

1816: Genet wiedergewählt: Beantragt Abschaffung der Sklaverei und Entschädigung der Sklaven durch Landschenkungen im Westen.

1818: Gallatin veröffentlich "Regel der Vernunft", fordert voluntaristische nicht-bindende Gesetzgebung.

1820: Jefferson zum Präsidenten gewählt. Sklaverei abgeschafft.

1823: Monroe entwirft 'Jeffersondoktrin': politische Neutralität bei Abschaffung von Handelsbeschränkungen und moralischer Unterstüzung für Kolonien, die Grundrecht auf Abfall vom Mutterland geltend machen.

1824: Jefferson wiedergewählt (2. Amtszeit). Durch Zufall Verbrennungsmotor erfunden.

1826: Jefferson stirbt im Amte. Monroe Präsident.

1828: Monroe gewählt.

1830: Erste Dampfeisenbahn in Philadelphia.

1831: Monroe stirbt im Amte. Calhoun Präsident.

1832: Calhoun gewählt. Nathan Turner erster schwarzer Kongressabgeordneter. Calhouns neue Indianerpolitik von Gallatin öffentlich angeprangert.

1836: Gallatin führt Rebellion gegen Calhoun an. Texas erklärt sich unabhängig.

1840: Galltin tritt zurück. Sequoyah Guess zum Präsidenten gewählt.

1841: Mexiko erklärt V.S.A. und Republik Texas den Krieg.

1842: Amerikanische Streitkräfte in Mexiko-Stadt. Sequoyah Guees von Heckenschützen getötet. Osceola Präsident.

1844: Osceola gewählt.

1848: In ganz Europa gallatinistische Aufstände. Jefferson Davis zum Präsiendeten gewählt.

1849: Gallatinistische Revolution in Kanada.

1850: Gallatinistische Revolutionen in China und Mexiko.

1852: Gifford Swansea zum Präsidenten gewählt. Weltweite Trauerfeiern zu Gallatins Tod.

1855: Erstes Dampfschiff aus Stahl überquert Atlantik.

1856: Arthur Downing zum Präsidenten gewählt.

1857: Galltinistischer Aufstand in Indien niedergeschlagen, britische Regierung stürzt.

1859: Downing stirbt im Amte. Harriert Beecher Präsidentin.

1860: Lysander Spooner zum Präsidenten gewählt. Gallatinistische Aufstände in italienischen Staaten. Chinesische gallatinistische Freischärler stürzen kalifornische Regierung.

1861: Grosse Nordpazifische Eisenbahn nimmt transkontinentalen Betrieb auf.

1864: Spooner wiedergewhält (2. Amtszeit). Moray erfindet automatische Pistole.

1865: Schauspieler John Wilkes Booth von unbekanntem Rechtsanwalt aus Illinois erschossen.

1866: Mexiko und Vereinigte Staaten verhandeln über Konföderation.

1867: Texanisches Konsortium erwirbt von Russland Alaska.

1868: Spooner wiedergewählt (3. Amtszeit). Beantrag gallatinistische Gesetzgebung in V.S.A.. Fernmeldesystem von Philadelphia nach Atlanta.

1869: wahlrecht für Frauen. Revision der 'Artikel': Gallatinistische Gesetzgebung eingeführt.

1872: Spooner wiedergewählt (4. Amtszeit).

1875: Erste elektrische Strassenbahn in Chikago.

1876: Spooner wiedergewählt (5. Amtszeit).

1877: Thorneycroft erfindet Luftkissenfahrzeug.

1880: Spooner tritt nicht wieder an. Jean-Baptiste Huang zum Präsident gewählt.

1884: Huang wiedergewählt (2. Amtszeit). 'Bewegte Bilder' werden populär.

1885: Kanada schliesst sich mexikanisch-amerikanischen Konföderationsverhandlungen an.

1886: Der Mexikaner Geronimo wird erste Kongressabgeordneter, der andere, aber nicht sich selber vertritt.

1888: Frederick Douglas zum Präsidenten gewählt. Erste beheizbare Strassen (Edison).

1991: Erste transatlantische Funkverbindung überträgt Wetten bei amerikanischen Pferderennen.

1892: Benjamin Tucker zum Präsidenten gewählt.

1893: Vereinigte Staaten, Mexiko, Kanada, Alaska, Kalifornien, Neufundland gründen Nordamerikanische Konföderation.

-jmw-
29.12.2006, 20:55
Wie wärs damit:
Sonntag, 28. Juni 1914.
[...]
Wie geht's weiter?

Nur so als Vorschlag.
Interessant!
Da stellen sich einige Fragen:
Gibt es auch ohne das Attentat einen Krieg?
Wenn ja, wann? Und was wird der Auslöser sein?
Wer wird wen bekriegen?
Wie wird es ausgehen?
Wird der junge Mann Kaiser?
Zerbricht die Doppelmonarchie?
Hmm...

mfg

leuchtender Phönix
30.12.2006, 16:19
Interessant!
Da stellen sich einige Fragen:
Gibt es auch ohne das Attentat einen Krieg?
Wenn ja, wann? Und was wird der Auslöser sein?
Wer wird wen bekriegen?
Wie wird es ausgehen?
Wird der junge Mann Kaiser?
Zerbricht die Doppelmonarchie?
Hmm...

mfg

Die Lage war so angespannt. Wenn nicht das Attentat so hätte es später einen anderen Auslöser für den Krieg gegeben.

Gründe sind
- Vor dem Krieg festgefügten starren Allianzen
- Der starke Nationalismus in allen ländern
- Kompromissunfähigkeit
- Eroberungsabsichten, Revanchabsichtern.....
- Hochgerüstete kriegsbereite Armeen
- Starker einfluss der Militärchefs

Meister Lampe
31.12.2006, 16:47
Die Lage war so angespannt. Wenn nicht das Attentat so hätte es später einen anderen Auslöser für den Krieg gegeben.

Gründe sind
- Vor dem Krieg festgefügten starren Allianzen
- Der starke Nationalismus in allen ländern
- Kompromissunfähigkeit
- Eroberungsabsichten, Revanchabsichtern.....
- Hochgerüstete kriegsbereite Armeen
- Starker einfluss der Militärchefs

Das ist sehr richtig. Ohne das Attentat als Auslöser ist es wahrscheinlich, dass der ganze Laden früher oder später in die Luft geflogen wäre. Aber eigentlich ist alles möglich. Ein paar kurze Szenarien:

-Frankreich und Großbritannien geraten wegen einem Zwischenfalls in den Kolonien in Streit, der zum Krieg führt. Das Deutsche Reich macht in diesem Falle gerne für die Briten den Festlandsdegen. Die Folge: Eine "Neuauflage" des Ersten Weltkriegs - nur das GB auf Seite der Mittelmächte kämpft.

-Rußland wird der innenpolitischen Unruhen nicht Herr, der mangelnde Reformwillen des Zaren mündet in Aufruhr und Bürgerkrieg. Nikolaus bittet Deutschland und Österreich um Hilfe, um die monarchische Ordnung wieder herzustellen, die Beziehungen zwischen den Ländern verbessern sich dramatisch Folge: Eine Neuauflage der "Heiligen Allianz", der Osten Europas wird aufgeteilt. Deutschland erhält Kurland, Österreich Serbien/Montenegro und Rußland die Dardanellen.

-Es passiert gar nichts. Die europäischen Mächte halten ein labiles Gleichgewicht. Die USA wird nicht zur Weltmacht, Europa beherrscht auch weiterhin den Globus. Der Nationalismus der beherrschten Völker wird unterdrückt, der technische und geistige Fortschritt verlangsamt sich.

Wie gesagt: Sehr wahrscheinlich ist das alles nicht. Aber möglich...

leuchtender Phönix
31.12.2006, 18:36
Das ist sehr richtig. Ohne das Attentat als Auslöser ist es wahrscheinlich, dass der ganze Laden früher oder später in die Luft geflogen wäre. Aber eigentlich ist alles möglich. Ein paar kurze Szenarien:

-Frankreich und Großbritannien geraten wegen einem Zwischenfalls in den Kolonien in Streit, der zum Krieg führt. Das Deutsche Reich macht in diesem Falle gerne für die Briten den Festlandsdegen. Die Folge: Eine "Neuauflage" des Ersten Weltkriegs - nur das GB auf Seite der Mittelmächte kämpft.

-Rußland wird der innenpolitischen Unruhen nicht Herr, der mangelnde Reformwillen des Zaren mündet in Aufruhr und Bürgerkrieg. Nikolaus bittet Deutschland und Österreich um Hilfe, um die monarchische Ordnung wieder herzustellen, die Beziehungen zwischen den Ländern verbessern sich dramatisch Folge: Eine Neuauflage der "Heiligen Allianz", der Osten Europas wird aufgeteilt. Deutschland erhält Kurland, Österreich Serbien/Montenegro und Rußland die Dardanellen.

-Es passiert gar nichts. Die europäischen Mächte halten ein labiles Gleichgewicht. Die USA wird nicht zur Weltmacht, Europa beherrscht auch weiterhin den Globus. Der Nationalismus der beherrschten Völker wird unterdrückt, der technische und geistige Fortschritt verlangsamt sich.

Wie gesagt: Sehr wahrscheinlich ist das alles nicht. Aber möglich...

Es gab sehr viele Probleme. Österreich-Ungarn war mit dem Völkergemisch geradezu ein Pulverfass, der Balkan allemal. Die Vernünftigen Pazifistenh waren absolute Ausenseiter. Dadurch war es fast unmöglich dem Krieg auszuweichen.

-jmw-
16.10.2010, 19:31
Okay, vier Jahre sind vergangen.
Zeit genug, das Thema auszugraben?
Warum nicht?

Wir haben ja neue Foristen hier und vielleicht haben ein paar ältere Semester ihre Ansicht geändert.

Möchte jemand?

Michel
16.10.2010, 23:54
Okay, vier Jahre sind vergangen.
Zeit genug, das Thema auszugraben?
Warum nicht?

Wir haben ja neue Foristen hier und vielleicht haben ein paar ältere Semester ihre Ansicht geändert.

Möchte jemand?


Die Jüdin Rosa und der Jude Karl landen bereits im Oktober 1918 tot im Kanal und können nicht mehr erfolgreich die Matrosen im Hafen gegen Reich, Kaiser und Obrigkeiten aufhetzen und für die Revolution, den Weltfrieden und für Völkerverständigung agitieren.

Die deutsche "Hochseeflotte" läuft wie geplant im November aus und liefert sich ein erfolgreiches Durchbruchsgefecht mit der britischen Home Fleet.
Infolge des fehlenden Kohlenmangels (nur noch Vorrat für einen Monat bei Normalverbrauch) auf der britischen Seite, dessen Ursache darin liegt das seit April 1917 die deutscher Seite einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg führt. 250 einsatzbereite deutsche UBoote versenken innerhalb dieser Zeit 6000 Schiffe. 100 neue Boote stehen kurz vor der Indiensstellung.

GB steht unter totaler Blockade und wird zu Friedensverhandlungen gezwungen.
Den Entente Streitkräfte fehlen die nötigen Mittel um noch Angriffsoperationen durchzuführen, Hunger und Seuchen brechen aus.
In der französischen Armee kommt es wie im März 1917 zu Revolten, diesmal rebellieren ganze Divisionen.

-jmw-
17.10.2010, 11:15
erfolgreich die Matrosen im Hafen gegen Reich, Kaiser und Obrigkeiten aufhetzen
Joa, immer diese blöden Deutschen, die sich aufhetzen lassen...

Könnten wir vielleicht bitte auch mal eigenständig revolutionieren?
Danke!

Wolfger von Leginfeld
17.10.2010, 16:34
Wenn der Karren schon im Dreck sitzt:

1) Versuchen durch grosse Versprechen Italien (Korsika,Nizzagebiet,Trentino,Albanien,Montenegro, wenn gar nichs geht Teile Dalmatiens) auf seine Seite zu ziehen. Denn diese Versprechen konnte die Entente nicht geben.

2) Mit allen Tricks die USA raushalten aus dem Krieg.Wilson wollte ja sooooo gerne Vermittler spielen ,anstatt dessen kam die 3.OHL auf die Idiotenidee des uneingeschränkten U-Bootkrieges u.a.D.

3) Die Taktik der 2.OHL beibehalten den Krieg resourcenschondend zu führen um laaaange durchzuhalten.

4) Klare Definierung der Kriegsziele je nach Möglichkeiten und Umständen.Im Notfall z.b Elsass-Lothringen,Belgien (Teile an Frankreich),Luxemburg fallen lassen und dafür die baltischen Staaten inhalieren.

5) Die verdammte Griechenlandfront eliminieren um bis zum Bosporus ein homogenes-meerbegrenztes Gebiet zu haben,damit man im Notfall des türkischen Zusammenbruchs einfachere Verteidigungslinien hat.

Und etliches mehr...

Sauerländer
18.10.2010, 11:07
Könnten wir vielleicht bitte auch mal eigenständig revolutionieren?
Nein, können wir nicht!
Entweder wir lassen es gleich bleiben, oder es wird zumindest nix draus.
Wir sind hier schließlich immer noch in Deutschland...;)

Rowlf
18.10.2010, 11:30
Die Jüdin Rosa und der Jude Karl landen bereits im Oktober 1918 tot im Kanal

Beide waren auf jedenfall deutlich mutiger als du kleiner Antisemit, der nur blöd in Internetforen rumfaselt.

Sauerländer
18.10.2010, 11:53
Um mal nach einiger Bedenkzeit ( :D ) darauf


Welches Projekt nehmen wir uns denn mal als Nächstes vor? Vielleicht mal was anderes als einen Krieg?


Meinetwegen.
Was denn z.B.?
Vielleicht etwas über einen längeren Zeitpunkt Gehendes?

zurückzukommen:

Man muss, glaube ich, die Spekulation darüber, was ab einem gewissen Zeitpunkt passiert, wenn wir dieses oder jenes Ereignis verändern, trennen von "Was hättet IHR in dieser oder jener Lage getan?".

Es gibt so viele herrliche Spekulationen aus ersterer Kategorie, mit denen Zweiteres aber nur schwerlich zu machen ist. Zweitere Kategorie verweist schon rein intuitiv auf überschaubare Konfliktperioden der jüngeren Vergangenheit.
Wie man auch ganz allgemein meistens bei gewalttätigen Auseinandersetzungen landet.


Was wir bei reinen Spekulationen hierzuforum ja schon ein oder zwei mal hatten, war der Sieg der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg. (Kann man aber ruhig auch noch mal...)

Die letzte Frage dieser Art, die ich hier mal in den Raum warf, war die, welche Auswirkungen denkbar gewesen wären, hätte Harold Godwinson 1066 über Wilhelm triumphiert.

Immer wieder hübsch fand ich auch die Idee "Die Sachsenkriege gehen anders aus, und die Franken geben notgedrungen erstmal Ruhe..."

Dann geht mir gerade durch den Kopf: Die Chinesen vollziehen nicht die Wende zur konservativen Abschottungspolitik, Zheng He setzt seine Expeditionen fort.

Wenn man den amerikanischen Bürgerkrieg anders ausgehen lassen kann, kann man gewiss auch den Unabhängigkeitskrieg anders ausgehen lassen.

Oder für ausgemachte Englandfans: Man könnte Richard III bei Bosworth Field siegen lassen.

Was mag uns ins Haus stehen, wenn die französische Revolution, sei es nun mit Intervention von ausser oder ohne, niedergeschlagen wird?

Was, wenn die deutsche von 1848 Erfolg hat?

Was, wenn es 1870/71 nicht zur (unvollständigen) Reichseinigung gekommen wäre?

Was, wenn sich 1918 unter den Revolutionären die besonders roten Kräfte etwas schlagkräftiger zeigen?

Was, wenn Hindenburg von Schleicher gestützt hätte?

Was, wenn die französische Krone die Auseinandersetzung mit der Fronde verloren hätte?

Was, wenn die Carlisten den immer wieder schwelenden Konflikt Spaniens letztlich für sich entschieden hätten?

Was, wenn England die Armada nicht besiegt, sondern durch deren Kanonen seine eigene Flotte eingebüßt hätte?

Was, wenn die Besiedlung Vinlands nicht im Sande verlaufen, sondern langsam aber stetig vollzogen worden wäre?

Was, wenn die Mongolen nicht Kehrt gemacht hätten, sondern weiter nach Europa hinein vorgestoßen wären?

Kaum noch sinnvoll zu beantworten, aber in diesem Forum mit Gewissheit mit Applaus bedacht: Was, wenn ein gewisser Mohammed in jungen Jahren von Räubern überfallen und ermordet worden wäre, bevor er irgendwas geschichtlich Relevantes angestellt hätte?

Was, wenn Luther auf dem Scheiterhaufen gelandet wäre?
Was hingegen, wenn man sich mit ihm auseinandergesetzt hätte und ihm in bestimmten Punkten gefolgt wäre?

Was, wenn die Kugel, die Gustav Adolf von Schweden vom Pferd fegte, ihn verfehlt hätte?
Was hingegen, wenn letztlich die kaiserliche Seite den 30jährigen Krieg klar für sich entschieden hätte?
Was, wenn die Türken Wien eingenommen hätten?
Was, wenn sie lange vorher an Konstantinopel gescheitert wären?

Dies fiel mir gerade so dazu ein.

-jmw-
18.10.2010, 16:35
Nein, können wir nicht!
Entweder wir lassen es gleich bleiben, oder es wird zumindest nix draus.
Wir sind hier schließlich immer noch in Deutschland...;)
Auch wieder wahr... :(

-jmw-
18.10.2010, 16:45
Um mal nach einiger Bedenkzeit ( :D )
Wieso?
Haste vor, in den nächsten zwanzig Jahren zu sterben oder so?
Also ich hab Zeit... :)


Dies fiel mir gerade so dazu ein.
Eine wirklich schöne Liste!
Jetzt muss man sich nur noch entscheiden und dann genügend Leute zusammenbekommen.
Oder vielleicht klugerweise umgekehrt: Sich entscheiden für das Thema, für das man genügend Leute zusammenbekommt.
Mal gucken, vielleicht äussert der eine oder andere hier noch eine Präferenz.
Oder Du entscheidest einfach, indem Du ein Thema aufmachst.
Ist mir grad und diese Minute furchtbar egal, darf ich sagen. :D

Weiter_Himmel
18.10.2010, 17:32
Am 22.12 1914 ist der Krieg bereits verloren. Ich als Staatschef würde Verhandlungsfühler ausstrecken, notfalls auch Gebiete (Kolonien, Elsass-Lothringen) preisgeben. Da ist nichts mehr zu machen.

1914 war der Krieg meiner Ansicht nach noch nicht verloren.Selbst 1918 gab es noch eine Offensive die sogenannte Frühjahrsoffensive die die Allierten Linien fast Auseinanderfallen lies.

Hätte man die Französichen Soldatenmeuterein 1916 ausgenutzt hätte das meiner Ansicht nach den Sieg bedeuten können.

-jmw-
19.10.2010, 09:11
<Und als er alles zu seinem Eigen gemacht hatte zwischen dem Grossen Meer im Osten und dem Grossen Meer im Westen, da ging er heim nach Babylon und legte sein Haupt nieder und starb.
Und er war einhundert und zwei Jahre alt, als er starb.
Und es war ein Geheule und Geschrei in allem Land zwischen dem Grossen Meer im Osten und dem Grossen Meer im Westen, das sein Eigen war und die Leute riefen zu den Göttern: "Oh, ihr Götter!, was soll nun werden aus uns, wo der Herr und König der Welt nicht mehr ist?">

(Inschrift bei einem Wandgemälde zum Leben Alexanders I., gefunden im syrischen Tempel Hadada, 120. Olympiade, IFR-Had 474a-2)

Sauerländer
19.10.2010, 14:49
<Und als er alles zu seinem Eigen gemacht hatte zwischen dem Grossen Meer im Osten und dem Grossen Meer im Westen, da ging er heim nach Babylon und legte sein Haupt nieder und starb.
Und er war einhundert und zwei Jahre alt, als er starb.
Und es war ein Geheule und Geschrei in allem Land zwischen dem Grossen Meer im Osten und dem Grossen Meer im Westen, das sein Eigen war und die Leute riefen zu den Göttern: "Oh, ihr Götter!, was soll nun werden aus uns, wo der Herr und König der Welt nicht mehr ist?">

(Inschrift bei einem Wandgemälde zum Leben Alexanders I., gefunden im syrischen Tempel Hadada, 120. Olympiade, IFR-Had 474a-2)
Zu der Idee ist hier (http://www.amazon.de/Alexanders-abwegige-Geschichten-Erz%C3%A4hlungen-Parallelwelten/dp/3453149122) eine recht umfangreiche Timeline drin. Darin erobert er auch Indien und mischt schließlich gar zwischen den kämpfenden Staaten Chinas mit. Damit legt er den Grundstein für ein lange fortbestehendes Imperium. Die Hauptreligion dieses Weltstaats wird dabei eine gemäßigte, an den Geist des griechischen Raums angepasste Variante des Buddhismus.

-jmw-
19.10.2010, 16:17
Spannend!
Danke für den Hinweis!

-jmw-
19.10.2010, 16:23
Hmm, 4,74 €, mal sehen...

Sauerländer
19.10.2010, 16:32
Spannend!
Danke für den Hinweis!
Sehr nett darin auch die Variante "Gustav Adolf von Schweden wird russischer Zar".
Damit entsteht ein mächtiger Block, der, wenn ich mich recht entsinne, auch Präsenz in Norddeutschland entfaltet. Was dann rückwirkend durch einen gewissen Alfred Rosenberg in seinem Werk "Das nordische Reich und die deutsche Frage" ausdrücklich gelobt wird, da dem (Nord)Deutschen viel wesensgemäßer. :D

EinDachs
19.10.2010, 16:32
Okay, vier Jahre sind vergangen.
Zeit genug, das Thema auszugraben?
Warum nicht?

Wir haben ja neue Foristen hier und vielleicht haben ein paar ältere Semester ihre Ansicht geändert.

Möchte jemand?

Au ja, fein.
Auf welcher Seite führ ich den Weltkrieg?

Als deutscher Oberbefehlshaber ist die Aufgabe relativ leicht: In der Marneschlacht die Nerven nicht verlieren. Paris hätt fallen können, wenn die Führung nicht relativ grundlos die Offensive aufgegeben hätt. Im übrigen wär auch der Schlieffenplan wie geplant durchzuführen gewesen.

kotzfisch
19.10.2010, 20:59
Ein völlig exotischer Vorschlag: Den Krieg vermeiden helfen.

Uchronie- so ein Shwachsinn!

-jmw-
20.10.2010, 10:47
Man kann auch einfach die Klappe halten und verschwinden.
Nur so als Anregung... :)