Ausonius
22.12.2006, 19:58
Ich weiß nicht, inwiefern Internet-Usern die Plattform "Second Life" bekannt ist. Ich kannte es bis gestern nicht, aber was ich nach einiger Recherche darüber lernte, ist gleichermaßen erschreckend wie faszinierend.
"Second Life" ist im Grunde eine 3D-Anwendung, die Platz für eine Community bietet - im Grunde also nichts anderes als ein grafisch um ein vielfaches aufgepeppte Forum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Second_Life
Neu bei der Plattform der Firma Linden ist, dass es eine virtuelle Währung gibt, die sich in harte Dollar versilbern lässt. Das Items gekauft werden können, kennt man zwar schon aus Online-Rollenspielen - bei Second Life erreicht dieses Prinzip schon jetzt völlig neue Dimensionen - die Spieler/User kaufen sich Items, um ihre "Räume" zu gestalten, oder sogar virtuelle Grundstücke - Waren, die keinerlei Gegenwert mehr im realen Leben haben. Wie schizophren das sein kann, beschreibt ein Autor der Comedy-Seite "Something Awful", die eine regelmäßige Kolumne über "Second Life" bringt:
"Early on in the Second Life Safaris, forums member Ignavus visited a guy who had paid for a virtual house with a big-screen TV. He then uploaded a ripped copy of "The Incredibles" to Second Life. When Ignavus left, this sorry soul was streaming a real movie to his virtual television while sitting on his virtual ass on his virtual couch in his virtual house."
(Deutsche Zusammenfassung: Ein Second Life-User besucht einen anderen, der sich einen virtuellen Großbildfernseher gekauft hat. Dieser läd darauf eine gerippte Kopie des Films "Die Unglaublichen". Die "arme Seele", so der User, schaut sich einen realen Film als virtuelle Person in einer virtuellen Welt an).
"Second Life" erregt schon jetzt großes Interesse bei der amerikanischen Wirtschaft und könnte sich zum milliardenschweren Projekt entwickeln. MicroSoft kündigte an, in Second Life zu investieren, die Agentur "Reuters" hat es mit einer virtuellen News-Station schon getan. Eine Frau namens Anshe Chung soll durch den Verkauf virtueller Immobilien angeblich als erste Weltbürgerin eine Million in realen Dollars gemacht haben!
http://en.wikipedia.org/wiki/Anshe_Chung
Wie schon zu den Anfangszeiten des Internets, hat die Glücksspiel und Sex-Industrie früh die Bedeutung von "Second Life" erkannt - doch gerade das Sexuelle nimmt sehr bizarre und zum Teil abartige Formen an. Es gibt bereits virtuelle Bordelle. "Second Life" ist beliebter Tummelplatz von "Furries" geworden, einer stark sexuell konnotierten Bewegung, die sich selbst in ihren Idealvorstellungen als "Tiermenschen" ansehen. Aber gesichtet wurde schon eine Art "Kinderschloss" von Pädophilen.
Wer sich dafür interessiert, sollte sich mal die satirischen Artikel in dieser Übersicht durchlesen - für mich war vieles, was es bei "Second Life" zu sehen gibt, einfach "Mindfuck", schon allein die bizarren grafischen Welten. Vorsicht, viele der dort gebrachten Videos sind m.E. sehr verstörend.
http://www.somethingawful.com/secondlifesafari/
Wie man die Sache auch sieht, "Second Life" könnte eine neue Entwicklungsstufe des Internet einleiten. Persönlich sehe ich eher die Gefahren - ich befürchte, dass "Second Life" dafür sorgen wird, dass sich dafür anfällige Personen bis auf das allernötigste aus der realen Welt verabschieden. Dies deutete sich bei vielen bereits bei Spielen wie "World of Warcraft" an, doch ist "Second Life" - wie der Name schon prophetisch andeutet - viel mehr als nur ein Spiel.
"Second Life" ist im Grunde eine 3D-Anwendung, die Platz für eine Community bietet - im Grunde also nichts anderes als ein grafisch um ein vielfaches aufgepeppte Forum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Second_Life
Neu bei der Plattform der Firma Linden ist, dass es eine virtuelle Währung gibt, die sich in harte Dollar versilbern lässt. Das Items gekauft werden können, kennt man zwar schon aus Online-Rollenspielen - bei Second Life erreicht dieses Prinzip schon jetzt völlig neue Dimensionen - die Spieler/User kaufen sich Items, um ihre "Räume" zu gestalten, oder sogar virtuelle Grundstücke - Waren, die keinerlei Gegenwert mehr im realen Leben haben. Wie schizophren das sein kann, beschreibt ein Autor der Comedy-Seite "Something Awful", die eine regelmäßige Kolumne über "Second Life" bringt:
"Early on in the Second Life Safaris, forums member Ignavus visited a guy who had paid for a virtual house with a big-screen TV. He then uploaded a ripped copy of "The Incredibles" to Second Life. When Ignavus left, this sorry soul was streaming a real movie to his virtual television while sitting on his virtual ass on his virtual couch in his virtual house."
(Deutsche Zusammenfassung: Ein Second Life-User besucht einen anderen, der sich einen virtuellen Großbildfernseher gekauft hat. Dieser läd darauf eine gerippte Kopie des Films "Die Unglaublichen". Die "arme Seele", so der User, schaut sich einen realen Film als virtuelle Person in einer virtuellen Welt an).
"Second Life" erregt schon jetzt großes Interesse bei der amerikanischen Wirtschaft und könnte sich zum milliardenschweren Projekt entwickeln. MicroSoft kündigte an, in Second Life zu investieren, die Agentur "Reuters" hat es mit einer virtuellen News-Station schon getan. Eine Frau namens Anshe Chung soll durch den Verkauf virtueller Immobilien angeblich als erste Weltbürgerin eine Million in realen Dollars gemacht haben!
http://en.wikipedia.org/wiki/Anshe_Chung
Wie schon zu den Anfangszeiten des Internets, hat die Glücksspiel und Sex-Industrie früh die Bedeutung von "Second Life" erkannt - doch gerade das Sexuelle nimmt sehr bizarre und zum Teil abartige Formen an. Es gibt bereits virtuelle Bordelle. "Second Life" ist beliebter Tummelplatz von "Furries" geworden, einer stark sexuell konnotierten Bewegung, die sich selbst in ihren Idealvorstellungen als "Tiermenschen" ansehen. Aber gesichtet wurde schon eine Art "Kinderschloss" von Pädophilen.
Wer sich dafür interessiert, sollte sich mal die satirischen Artikel in dieser Übersicht durchlesen - für mich war vieles, was es bei "Second Life" zu sehen gibt, einfach "Mindfuck", schon allein die bizarren grafischen Welten. Vorsicht, viele der dort gebrachten Videos sind m.E. sehr verstörend.
http://www.somethingawful.com/secondlifesafari/
Wie man die Sache auch sieht, "Second Life" könnte eine neue Entwicklungsstufe des Internet einleiten. Persönlich sehe ich eher die Gefahren - ich befürchte, dass "Second Life" dafür sorgen wird, dass sich dafür anfällige Personen bis auf das allernötigste aus der realen Welt verabschieden. Dies deutete sich bei vielen bereits bei Spielen wie "World of Warcraft" an, doch ist "Second Life" - wie der Name schon prophetisch andeutet - viel mehr als nur ein Spiel.