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Vollständige Version anzeigen : Brauchen wir einen Mindestlohn ?



papageno
20.12.2006, 17:51
Ich höre immer wieder in der Systemmedienpropaganda von Sozialschmarotzer und faullenzern, gibt es nicht sowas in Behörden auch ???

vielmehr muss die Frage sein, was ist sozial und wie hoch sollte der Mindestlohn sein, ein hire and fire system und working poor wie in den USA fänd ich nicht sehr toll, damals in den 70er Jahren, gab es einen Mindestlohn und kein mensch wurde verachtet wenn er zum Sozialamt geht, entweder du hast ne Grundstütze oder verdienst gutes Geld ???

www.mindestlohn.de

wie sieht ihr das mit dem mindestlohn , bitte kein Universitätsgeseiere hier sondern sachliche Beiträge liefern und bitte um Abstimmung.

wtf
20.12.2006, 17:58
Mit einem Mindestlohn befördert man solche Personen in die Arbeitslosigkeit, deren Produktivität diesen nicht erwirtschaftet. So einfach ist das.

George Rico
20.12.2006, 17:59
Wer soll das bezahlen?

-jmw-
20.12.2006, 19:07
Brauchen wir einen Mindestlohn ?
Ich brauche keinen.
Und ich verbitte mir, einen vor die Nase gesetzt zu bekommen!
Schliesslich bin ich erwachsen und habe damit ein Recht, selber zu entscheiden, für wieviel Geld ich meine Arbeitskraft jemandem zur Verfügung stellen möchte.
Einen gesetzlichen Mindestlohn betrachte ich daher, wie so vieles andere in diesem Staat, als aggressive Handlung und behalte mir Notwehrmassnahmen vor.

mfg

Frei-denker
20.12.2006, 19:39
In einer Tarifverhandlung sollten die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Durch das Überangebot an Arbeitskräften und den Zumutbarkeitskriterien wird der Arbeiter völlig entmachtet und zum Ja-Sager entrechtet. Da besteht Handlungsbedarf.

Eine Lösung des Problems kann ich mir auf zwei Wegen vorstellen:

1. Ein angemessener Mindestlohn von 9 €. Der Unternehmer, der das nicht zahlen will, soll die Arbeit selber machen!

2. Man erhöht das Arbeitslosengeld von 345 € auf 400 €. Gleichzeitig schafft man die Zumutbarkeitskriterien ab und überläßt die Tarifverhandlung dem Arbeiter. Wenn dann der Unternehmer einen Arbeiter haben will, muß er den Lohn entsprechend anheben, um jemand zu bekommen. Natürlich müßte verhindert werden, daß Ausländer wie z.B. Rumänen, Polen oder Türken hier die Löhne unterlaufen. Die sollten hier gar nicht reingelassen werden.


Nur so, wie es im Moment läuft, münden das Arbeitsleben in unmenschliche Ausbeuterei. So kann es nicht weitergehen!

klartext
20.12.2006, 21:36
[QUOTE=Frei-denker;1073546]In einer Tarifverhandlung sollten die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Durch das Überangebot an Arbeitskräften und den Zumutbarkeitskriterien wird der Arbeiter völlig entmachtet und zum Ja-Sager entrechtet. Da besteht Handlungsbedarf.

Eine Lösung des Problems kann ich mir auf zwei Wegen vorstellen:

1. Ein angemessener Mindestlohn von 9 €. Der Unternehmer, der das nicht zahlen will, soll die Arbeit selber machen!

2. Man erhöht das Arbeitslosengeld von 345 € auf 400 €. Gleichzeitig schafft man die Zumutbarkeitskriterien ab und überläßt die Tarifverhandlung dem Arbeiter. Wenn dann der Unternehmer einen Arbeiter haben will, muß er den Lohn entsprechend anheben, um jemand zu bekommen. Natürlich müßte verhindert werden, daß Ausländer wie z.B. Rumänen, Polen oder Türken hier die Löhne unterlaufen. Die sollten hier gar nicht reingelassen werden.


Warum wärmst du diesen Käse immer wieder auf.
Der Unternehmer zahlt für Leistung, nicht für Anwesenheit, er ist keine Aussenstelle des Sozi.
Für eine Leistung mehr zu bezahlen, als sie wert ist, widerspricht den betriebswirtschaftlichen Grundregeln, typisches Merkmal aller Sozialisten..
Die betroffenen Unternehmer werden die Arbeit nicht selbst machen, sondern nach einer Betriebsauslagerung diese Arbeit von ausländischem Personal erledigen lassen.
Du scheinst in einer anderen Welt zu leben. Es hindert dich jedoch niemand daran, einen Betrieb zu gründen und dann deine Grundsätze umzusetzen. Von anderen etwas zu verlangen, was man selbst nicht leistet.

Frei-denker
20.12.2006, 21:57
klartext, dein Beitrag ist - wie immer - polemisch und unsachlich.

Das der Lohn ausschließlich nach betriebwirtschaflichen Gesichtspunkten bestimmt wird, ist ein Märchen, daß du sicher selbst noch nicht mal glaubst. Wenn z.B. Siemens ein Werk nach Rumänien verlagert, dort Stundenlöhne von 1 € zahlt und sich dann der Vorstand 30% Gehaltserhöhung in Milionenhöhe gönnt, wird deutlich, daß die Preisbildung des Lohnes natürlich überhaupt nichts mit Betriebswirtschaft zu tun hat.

Tatsächlich bildet sich die Höhe des Lohnes durch einen Verteilungskampf um die Wertschöpfung während der Tarifverhandlung. Und momentan nutzen die AG die Situation dazu aus, den AN übern Tisch zu ziehen und die Löhne von den Gewinnen abzukoppeln. Da muß gegengesteuert werden. Und das kann durch einen Mindestlohn geschehen.

klartext
20.12.2006, 22:18
klartext, dein Beitrag ist - wie immer - polemisch und unsachlich.

Das der Lohn ausschließlich nach betriebwirtschaflichen Gesichtspunkten bestimmt wird, ist ein Märchen, daß du sicher selbst noch nicht mal glaubst. Wenn z.B. Siemens ein Werk nach Rumänien verlagert, dort Stundenlöhne von 1 € zahlt und sich dann der Vorstand 30% Gehaltserhöhung in Milionenhöhe gönnt, wird deutlich, daß die Preisbildung des Lohnes natürlich überhaupt nichts mit Betriebswirtschaft zu tun hat.

Tatsächlich bildet sich die Höhe des Lohnes durch einen Verteilungskampf um die Wertschöpfung während der Tarifverhandlung. Und momentan nutzen die AG die Situation dazu aus, den AN übern Tisch zu ziehen und die Löhne von den Gewinnen abzukoppeln. Da muß gegengesteuert werden. Und das kann durch einen Mindestlohn geschehen.
Genau dein Lohnbeispiel zeigt, wie recht ich habe. Jeder erhält das, was er für den Markt wert ist. Dazu bedraf es keines Staates, das reguliert der Markt von selbst. Manager schaffen in der Regel hohe Werte, Arbeiter am Fliessband schon sehr viel weniger. Ohnehin geht es niemanden etwas an, wie ein Unternehmer seine Mitarbeiter bezahlt. Nur die Sozialisten meinen, sie hätten das Recht, sich in die innerbetrieblichen Abläufe einzumischen, schlicht unverschämt.
Wenn man es gelernt hat und lexibel ist, findet man Arbeit. Die Wirtschaft sucht händeringes Techniker und Facharbeiter. Jedoch, 40 % der Arbeitslosen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Diese Leute haben für einen Betrieb null-wert. Es ist nicht Aufgabe eines Unternehmers, auf seine Kosten gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu lösen oder zu finanzieren. Es ist deshalb auch nicht deren Aufagbe, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
Zahl und Wert eines Arbeitsplatzes ergibt sich aus den betrieblichen Notwendigkeiten. Ob der AN von seinem Einkommen leben kann, ist dessen Privatsache. Kann er es nicht, ist er gefordert, sein Leistungsvermögen zu verbessern. Nur so gibt es einen Anreiz dazu.
Mindestlöhne müssten zwangsläufig auch Mindestpreise nach sich ziehen, um diese zu refinanzieren.

Frei-denker
20.12.2006, 22:38
Wenn du sagst, daß nicht, wie du zuerst behauptetest betriebswirtschaftliche Gründe die Lohnhöhe bestimmen, sondern "der Markt", dann gibst du damit zu, daß bei einem Überangebot an Arbeitskräften die Bereicherungssucht des Unternehmers für niedrige Löhne sorgt. Und diesen Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung soll halt ein Mißbrauch unterbinden.

Denn es ist ja kein Geheimnis, daß die unanständige Bereicherungssucht der Unternehmer keine moralischen Grenzen kennt. Logisch, daß man da bei unserer aktuellen Arbeitsmarktsituation die Preisbildung nicht "dem Markt" überlassen kann. Da würden die Unternehmer nur die Arbeiter um ihren Lohn bescheissen.

Das der Arbeiter seinen Lohn nicht Wert sei und deswegen wenig verdienen müsse ist wieder eine deiner menschenverachtenden und realitätsfernen Unternehmerphrasen, die als Legitimation für Lohnbeschiß sein soll. Merke: Ein Manager schafft überhaupt keine Werte, er schmarotzt mithilfe seiner Schlüsselstellung von der Arbeitsleistung des Fließbandarbeiters.

lupus_maximus
20.12.2006, 22:45
Ich bin für einen Mindestlohn von von 20.- Euro!

Damit der Staat davon 15 Euro an Steuern und Abgaben verbraten kann.
Wo kommen wir denn dahin, wenn die AG die Leute einfach nicht einstellen und sie ganz einfach verhungern lassen!

Baxter
21.12.2006, 11:28
Mindestlohn wird nie kommen, würde es doch jedem Eu-Bürger zustehen.

Man bedenke welche Völkerwanderungen einsetzten würden/könnten.

Die Idee ist also von vornherein nicht umsetztbar, das ein Politiker sowas vorschlägt
zeigt den geistigen Zustand dieser Kaste.

ppp
21.12.2006, 11:41
das problem ist, daß betriebswirtschaftlich jeder lohn zu hoch ist. hätten wir null lohn, wie es den arbeitgebern am liebsten wäre, hätten wir mit sicherheit vollbeschäftigung.

KrascherHistory
21.12.2006, 11:42
das problem ist, daß betriebswirtschaftlich jeder lohn zu hoch ist. hätten wir null lohn, wie es den arbeitgebern am liebsten wäre, hätten wir mit sicherheit vollbeschäftigung.

Die pösen pösen kapit. Arbeitgeber.....:)) :] :hihi:

Don
21.12.2006, 12:54
Wenn du sagst, daß nicht, wie du zuerst behauptetest betriebswirtschaftliche Gründe die Lohnhöhe bestimmen, sondern "der Markt", dann gibst du damit zu, daß bei einem Überangebot an Arbeitskräften die Bereicherungssucht des Unternehmers für niedrige Löhne sorgt. Und diesen Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung soll halt ein Mißbrauch unterbinden.

Denn es ist ja kein Geheimnis, daß die unanständige Bereicherungssucht der Unternehmer keine moralischen Grenzen kennt. Logisch, daß man da bei unserer aktuellen Arbeitsmarktsituation die Preisbildung nicht "dem Markt" überlassen kann. Da würden die Unternehmer nur die Arbeiter um ihren Lohn bescheissen.

Das der Arbeiter seinen Lohn nicht Wert sei und deswegen wenig verdienen müsse ist wieder eine deiner menschenverachtenden und realitätsfernen Unternehmerphrasen, die als Legitimation für Lohnbeschiß sein soll. Merke: Ein Manager schafft überhaupt keine Werte, er schmarotzt mithilfe seiner Schlüsselstellung von der Arbeitsleistung des Fließbandarbeiters.

Du gehst, freischwebend denkend wie häufig, davon aus daß Märkte und Absätze einfach vorhandene Größen sind und es den bösen AG nur drum geht, möglichst große Lohnanteile in die eigene Tasche zu wirtschaften.

Nimm an, Du produzierst Biedeckel. Wenn Du jemand zusätzlich einstellst, könntest Du x Bierdeckel mehr produzieren. Um diese abzusetzen ergeben deine Marktanalysen aber, Du mußt mit dem Preis runter.
Und zwar für alle Bierdeckel. Damit erhälst Du eine Rentabilitätsanalyse die Dir auch zeigt, was der zusätzliche AN kosten darf. Eventuell auch, ob die alten AN die Produktivitätskriterien erfüllen.
Liegt der Mindestlohn höher als der Produktivlohn, hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du verkaufst weiter die alte Anzahl Bierdeckel zum alten Preis. Nicht sehr intelligent weil Dich das jeglicher Konkurrenz gegenüber stark angreifbar macht, oder Du gehst dahin, wo die Arbeitskosten in Deine neue Kalkulation passen.

klartext
21.12.2006, 13:06
Du gehst, freischwebend denkend wie häufig, davon aus daß Märkte und Absätze einfach vorhandene Größen sind und es den bösen AG nur drum geht, möglichst große Lohnanteile in die eigene Tasche zu wirtschaften.

Nimm an, Du produzierst Biedeckel. Wenn Du jemand zusätzlich einstellst, könntest Du x Bierdeckel mehr produzieren. Um diese abzusetzen ergeben deine Marktanalysen aber, Du mußt mit dem Preis runter.
Und zwar für alle Bierdeckel. Damit erhälst Du eine Rentabilitätsanalyse die Dir auch zeigt, was der zusätzliche AN kosten darf. Eventuell auch, ob die alten AN die Produktivitätskriterien erfüllen.
Liegt der Mindestlohn höher als der Produktivlohn, hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du verkaufst weiter die alte Anzahl Bierdeckel zum alten Preis. Nicht sehr intelligent weil Dich das jeglicher Konkurrenz gegenüber stark angreifbar macht, oder Du gehst dahin, wo die Arbeitskosten in Deine neue Kalkulation passen.
Das eignetliche Problem der Arbeitslosigkeit ist, dass gerade im Niedriglohnbereich die Arbeitsplätze fehlen. Verteuern sich diese Arbeitsplätze weiter, kann das nur zu einer weiteren Reduzierung dieser Arbeitsplätze führen.
Ein AN wird immer nur dann eingestellt, wenn mit seiner Leistung ein Mehrwert im Betrieb erwirtschaftet werden kann.

Don
21.12.2006, 13:08
Das eignetliche Problem der Arbeitslosigkeit ist, dass gerade im Niedriglohnbereich die Arbeitsplätze fehlen. Verteuern sich diese Arbeitsplätze weiter, kann das nur zu einer weiteren Reduzierung dieser Arbeitsplätze führen.
Ein AN wird immer nur dann eingestellt, wenn mit seiner Leistung ein Mehrwert im Betrieb erwirtschaftet werden kann.

Eben. Deshalb neige ich der Ansicht von wtf zu, daß die geeignetste Form der Unterstützung die negative Einkommenssteuer wäre.

klartext
21.12.2006, 13:22
Eben. Deshalb neige ich der Ansicht von wtf zu, daß die geeignetste Form der Unterstützung die negative Einkommenssteuer wäre.
Das Problem der geringen Löhne trifft vor allem Kleinbetriebe. Die Grossen haben ihren Haustarif oder sind in ihrem Verband an Tarifvereinbarungen gebunden.
Es gibt bereits in bestimmten Bereichen, z.B. Bauhauptgewerbe, schon lange Mindestlöhne. In Folge sind 80 % der Bauarbeiter in Berlin Ausländer, vor allem Polen. In anderen Regionen ist es ähnlich.
Wer Mindestlohn fordert, vergisst, dass die EU ein einziger Wirtschaftsraum ist und Insellösungen nicht mehr funktionieren.

tommy3333
21.12.2006, 14:01
das problem ist, daß betriebswirtschaftlich jeder lohn zu hoch ist. hätten wir null lohn, wie es den arbeitgebern am liebsten wäre, hätten wir mit sicherheit vollbeschäftigung.
Das setzt voraus, dass diese Beschäftigten auch zum Null-Lohn zu arbeiten bereit wäre. Unter einem Arbeitsvertrag gehören immer zwei Unterschriften. Wer wäre denn bereit, zum Null-Lohn zu arbeiten?

Betriebswirtschaftlich liegt der Lohn für eine Stelle immer so hoch, wie der AG bereit sind, diesen Lohn zu bezahlen und gleichzeitig der AN bereit ist, zu diesem Lohn zu arbeiten. Erst wenn dieser Lohn überschritten wird (unter der Voraussetzung, das Arbeitsverhältnis kommt unter diesen Bedingungen auch zustande, was aber kein Muss ist), ist er betriebswirtschaftlich zu hoch. Freilich kann es auch passieren, dass ein Arbeitsverhältnis zu diesem (betriebswirtschaftlichen) Lohn auch nicht zustande kommt (weil mindstens einer von beiden dazu nicht bereit ist), dann kommt er aber auch nicht durch Einführung eines gesetzl. Mindestlohns zustande. Der Mindestlohn kann aber soz.-vers.-pfl. Arbeitsplätze vernichten, wenn er höher liegt als der betriebswirtsch. Lohn. Dann bringt der Mindestlohn allenfalls mehr Schwarzarbeit (oder aber auch z.B. Verlagerungen nach Polen).

Skorpion968
21.12.2006, 14:04
Eben. Deshalb neige ich der Ansicht von wtf zu, daß die geeignetste Form der Unterstützung die negative Einkommenssteuer wäre.

Mit diesem Modell beschäftige ich mich auch schon länger und ich komme da zu keinem eindeutigen Schluss.

Einerseits wäre es gegenüber den Leistungsfähigen und den Leuten im Job schon fair. Andererseits fallen da mal wieder all diejenigen raus, die aufgrund nicht selbstverschuldeter Umstände keinen Arbeitsplatz finden. Und das sind in diesem Land immer noch ne ganze Brigade.

Von daher würde ich den großen Bruder dessen - das bedingungslose Grundeinkommen - in jedem Fall bevorzugen. Es gibt nicht mehr genügend existenzsichernd bezahlte Arbeit in diesem Land, unsere Volkswirtschaft kann sich das locker leisten, Arbeit wird mehr und mehr zum Gut, das nur noch Wenige haben und es ist immer noch besser als der Vorschlag von pV, dass man sich Arbeitsplätze kaufen muss.

wtf
21.12.2006, 14:14
Dein Grundeinkommen widerspricht der Forderung nach einem Lebensunterhalt, der durch eigene Hände Arbeit bestritten werden können muß.

Grundsätzlich ist die Arbeitskraft eine Ware, die einen Wert hat, nämlich den Preis, auf den sich sowohl Käufer als auch Verkäufer einigen. Das Geplärre nach X Euro Stundenlohn ist dann sinnlos, wenn schlicht kein Käufer für die Ware da ist.

Frei-denker
21.12.2006, 14:21
Du gehst, freischwebend denkend wie häufig, davon aus daß Märkte und Absätze einfach vorhandene Größen sind und es den bösen AG nur drum geht, möglichst große Lohnanteile in die eigene Tasche zu wirtschaften..
Und du machst vor der Tatsache die Augen zu, daß dies in vielen Fällen tatsächlich auch so ist. Du läufts vor der Tatsache davon, daß viele Unternehmer schlicht und einfach miese Egoisten sind, die aus wirtschaftlicher Sicht problemlos einen angemessenen Lohn zahlen könnten, jedoch die Marktsituation dazu mißbrauchen sich am Lohn der Arbeiter zu bereichern. Viele AG sind schlicht und einfach anstandslose Egoisten. Das kann man nicht alles mit an den Haaren herbeigezogenen wirtschaftlichen Sachzwängen wegreden.



Nimm an, Du produzierst Biedeckel. Wenn Du jemand zusätzlich einstellst, könntest Du x Bierdeckel mehr produzieren. Um diese abzusetzen ergeben deine Marktanalysen aber, Du mußt mit dem Preis runter.
Und zwar für alle Bierdeckel. Damit erhälst Du eine Rentabilitätsanalyse die Dir auch zeigt, was der zusätzliche AN kosten darf. Eventuell auch, ob die alten AN die Produktivitätskriterien erfüllen.
Liegt der Mindestlohn höher als der Produktivlohn, hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du verkaufst weiter die alte Anzahl Bierdeckel zum alten Preis. Nicht sehr intelligent weil Dich das jeglicher Konkurrenz gegenüber stark angreifbar macht, oder Du gehst dahin, wo die Arbeitskosten in Deine neue Kalkulation passen.

Zunächst mal verschweigst du hier die Möglichkeit, daß der Unternehmer auf Teile seines Gewinns zugunsten eines angemessenen Lohnes verzichten könnte. Du willst hier, daß der Arbeiter auf Konsum verzichtet, um den Gewinn des Unternehmers zu erhalten. Allein das ist bereits unanständig.

Darüber hinaus ignorierst du die Tatsache, daß ein Unternehmer die Aufgabe hat, seinen Betrieb zu optimieren. Er sollte die Produktionsabläufe optimieren, Stichwort Produktivitätsverbesserung oder versuchen über den Einkauf Einsparungen zu realisieren. Jedoch einen Preiskampf auf Kosten der Löhne der Arbeiter auszutragen ist einfach nur schändlich.

Und wenn er ein Produkt mit angemessenen Löhnen nicht produzieren kann, sollte er das Produkt auch nicht herstellen. Eine angemessene Entlohnung muß die oberste Priorität haben.

Außerdem hat dein Beispiel wenig mit der Realtiät in Deutschland zu tun. Tatsächlich steigt der DAX unaufhörlich, weil nicht wirtschaftliche Sachzwänge niedrigere Löhne bedingen, sondern weil die Situation am Arbeitsplatz die Ausbeuterei der Arbeiter mit Dumpinglöhnen ermöglicht. Wir haben es in Deutschland folglich nicht mit betriebswirtschaftlichen Sachzwängen, sondern mit unmoralischer Bereicherungssucht der Unternehmer zu tun. Doch das willst du nicht eingestehen.

Don
21.12.2006, 14:23
Mit diesem Modell beschäftige ich mich auch schon länger und ich komme da zu keinem eindeutigen Schluss.

Einerseits wäre es gegenüber den Leistungsfähigen und den Leuten im Job schon fair. Andererseits fallen da mal wieder all diejenigen raus, die aufgrund nicht selbstverschuldeter Umstände keinen Arbeitsplatz finden. Und das sind in diesem Land immer noch ne ganze Brigade.

Von daher würde ich den großen Bruder dessen - das bedingungslose Grundeinkommen - in jedem Fall bevorzugen. Es gibt nicht mehr genügend existenzsichernd bezahlte Arbeit in diesem Land, unsere Volkswirtschaft kann sich das locker leisten, Arbeit wird mehr und mehr zum Gut, das nur noch Wenige haben und es ist immer noch besser als der Vorschlag von pV, dass man sich Arbeitsplätze kaufen muss.

Die negative Einkommenssteuer, die Ausformung mal unbeachtet, hätte mehrere Vorteile:
1. Sie könnte (der politische Wille vorausgesetzt) sehr schnell eingeführt werden. Es bestünde sogar die Möglichkeit, die mich zwar nicht begeistert aber die wahrscheinlichste Lösung wäre, die Abrechnung auf die AG zu übertragen ähnlich der Sozialabgaben.
2. Sie ist weitgehend mißbrauchsfrei, jedenfalls nach meinem Kenntnisstand.
3. Sie entlastet direkt die Staats- sowie Sozialkassen, sie braucht eigentlich keine großangelegte Gegenfinanzierung.

Nachteil:
1. Die steuerlichen Freibeträge nach Kirchhoff müßten vermutlich angehoben werden um einen Effekt zu erzielen, mit 8.000,- Jahr ohne Unterstützung wird nichts gehen.

Das Grundeinkommen hatte ich anderweitig bereits umfänglich behandelt.
Eine reine Geldumverteilung ohne Leistung, extrem volkswirtschaftlich schädlich sowie währungsdestabilisierend.
Es erforderte eine riesige Gegenfinanzierung, die zwar machbar wäre aber auf unsoliden Beinen stünde da Geld das abgepreßt werden soll dazu neigt, über Grenzen zu verschwinden. Wie die dazugehörige Wirtschaftskraft.
Außerdem der unpassende Zeitpunkt, alsda wir grade ein Musterarschloch in den Medien haben, dem vermutlich nicht mal Du ein Grundeinkommen zubilligen würdest.

Don
21.12.2006, 14:43
Und du machst vor der Tatsache die Augen zu, daß dies in vielen Fällen tatsächlich auch so ist. Du läufts vor der Tatsache davon, daß viele Unternehmer schlicht und einfach miese Egoisten sind, die aus wirtschaftlicher Sicht problemlos einen angemessenen Lohn zahlen könnten, jedoch die Marktsituation dazu mißbrauchen sich am Lohn der Arbeiter zu bereichern. Viele AG sind schlicht und einfach anstandslose Egoisten. Das kann man nicht alles mit an den Haaren herbeigezogenen wirtschaftlichen Sachzwängen wegreden.

Ich bestreite nicht, daß dies in Einzelfällen passiert. Es ist nicht die Regel, weil ausgesprochen dumm. Dumme Unternehmer überleben nicht lange.




Zunächst mal verschweigst du hier die Möglichkeit, daß der Unternehmer auf Teile seines Gewinns zugunsten eines angemessenen Lohnes verzichten könnte. Du willst hier, daß der Arbeiter auf Konsum verzichtet, um den Gewinn des Unternehmers zu erhalten. Allein das ist bereits unanständig.

Der AN kann, wenn er die Fähigkeit nachweist, den Lohn verhandeln den er produktiv in der Lage ist zu erwirtschaften. Er hat erstmal auf überhaupt nichts Anspruch. Wir reden hier über Betriebe und nicht über Amtsflure.



Darüber hinaus ignorierst du die Tatsache, daß ein Unternehmer die Aufgabe hat, seinen Betrieb zu optimieren. Er sollte die Produktionsabläufe optimieren, Stichwort Produktivitätsverbesserung oder versuchen über den Einkauf Einsparungen zu realisieren. Jedoch einen Preiskampf auf Kosten der Löhne der Arbeiter auszutragen ist einfach nur schändlich.

Du bist ein anmaßender Träumer.
Ein Unternehmer hat die Aufgaben, die ER sich stellt. Nicht die, die DU von ihm verlangst.
Ein Unternehmer, der vernünftig handelt, optimiert wo er kann. Deshalb wurde er Unternehmer, das ist nämlich ein wesentlicher Teil des Gestaltungswillens den man dazu dringend braucht.
Und eine Preiskampf gewinnt oder verliert man. Du kannst Dir jetzt raussuchen, auf wessen Rücken die Niederlage aufgebürdet wird.



Und wenn er ein Produkt mit angemessenen Löhnen nicht produzieren kann, sollte er das Produkt auch nicht herstellen. Eine angemessene Entlohnung muß die oberste Priorität haben.

Und die Kunden brauchens auch nicht zu kaufen. Ich nehme an, Du legst keinen besonderen Wert darauf, Hemden, Hosen, Socken oder Schuhe zu tragen.



Außerdem hat dein Beispiel wenig mit der Realtiät in Deutschland zu tun. Tatsächlich steigt der DAX unaufhörlich, weil nicht wirtschaftliche Sachzwänge niedrigere Löhne bedingen, sondern weil die Situation am Arbeitsplatz die Ausbeuterei der Arbeiter mit Dumpinglöhnen ermöglicht. Wir haben es in Deutschland folglich nicht mit betriebswirtschaftlichen Sachzwängen, sondern mit unmoralischer Bereicherungssucht der Unternehmer zu tun. Doch das willst du nicht eingestehen.


Der DAX, mein Freund, hat mit der realen Wirtschaft nur begrenzt zu tun.
Außerdem notieren aus der deutschen Wirtschaft vergleichsweise wenige an der Börse. Bezogen auf Beschäftigtenzahlen ist der Anteil noch geringer. Im Übrigen sind Deine "Unternehmer" wenn man sich die börsennotierten Firmen anschaut Leute wie DU, geldgeile Kleinanleger oder Sparer die auf Kursgewinne ihrer Anlagefonds hoffen.
Zu erkennen daß dies in unserer komplexen Welt dann häufig auf ihre eigenen Kosten geschieht, dazu bedürfte es bei vielen mehr Grips als augenscheinlich vorhanden ist. Wer will denn dicke Rendite ohne Risiko?
Auch Dir sei ins Stammbuch geschrieben: Unterscheide gefälligst zwischen eignergeführten Unternehmen, also Unternehmern, und Managementbetrieben,

haihunter
21.12.2006, 14:59
Dein Grundeinkommen widerspricht der Forderung nach einem Lebensunterhalt, der durch eigene Hände Arbeit bestritten werden können muß.

Grundsätzlich ist die Arbeitskraft eine Ware, die einen Wert hat, nämlich den Preis, auf den sich sowohl Käufer als auch Verkäufer einigen. Das Geplärre nach X Euro Stundenlohn ist dann sinnlos, wenn schlicht kein Käufer für die Ware da ist.

Ich war früher auch immer gegen einen Mindestlohn und es gibt auch gute Gründe dagegen zu sein. Es gibt allerdings auch gute Gründe einen Mindestlohn zu befürworten. So sehe ich selbst bei einer Bekannten von mir, die einen Job sucht, was die Arbeitgeber da nur zahlen wollen. Das ist teilweise schon eine Frechheit. Allerdings, wie du schon sagst: Angebot und Nachfrage regeln den Markt. Zuviel Staat sollte da nicht sein.
Immerhin wäre mir der Mindestlohn lieber als ein Kombilohn, obwohl man beides eigentlich nur schwer miteinander vergleichen kann.

papageno
21.12.2006, 15:05
Das setzt voraus, dass diese Beschäftigten auch zum Null-Lohn zu arbeiten bereit wäre. Unter einem Arbeitsvertrag gehören immer zwei Unterschriften. Wer wäre denn bereit, zum Null-Lohn zu arbeiten?

Betriebswirtschaftlich liegt der Lohn für eine Stelle immer so hoch, wie der AG bereit sind, diesen Lohn zu bezahlen und gleichzeitig der AN bereit ist, zu diesem Lohn zu arbeiten. Erst wenn dieser Lohn überschritten wird (unter der Voraussetzung, das Arbeitsverhältnis kommt unter diesen Bedingungen auch zustande, was aber kein Muss ist), ist er betriebswirtschaftlich zu hoch. Freilich kann es auch passieren, dass ein Arbeitsverhältnis zu diesem (betriebswirtschaftlichen) Lohn auch nicht zustande kommt (weil mindstens einer von beiden dazu nicht bereit ist), dann kommt er aber auch nicht durch Einführung eines gesetzl. Mindestlohns zustande. Der Mindestlohn kann aber soz.-vers.-pfl. Arbeitsplätze vernichten, wenn er höher liegt als der betriebswirtsch. Lohn. Dann bringt der Mindestlohn allenfalls mehr Schwarzarbeit (oder aber auch z.B. Verlagerungen nach Polen).

Ich kann dir sagen, wann der Arbeitnehmer zum Nulltarif arbeitet, und zwar an dem Tag, an denen es das Arbeitsamt nicht mehr gibt, der Sozialstaat ausgerottet worden ist und die totalitäre Privatisierung und freie Marktwirtschaft eingeführt worden ist.

Dann gehen die Menschen nicht mehr für Geld, sondern für ein Teller super und eine Lebensmittelkarte arbeiten. Wer das Glück hat, darf bei Philip Morries arbeiten und kann sich heimlich Zigaretten nehmen, die kann er dann auf dem Schwarzmarkt gegen Kartoffeln eintauschen.

Wer solche Sklavenarbeit will und deswegen in die Billiglohnländer geht, der ist in meinen Augen ein Faschist, dann das gab es mal 1939-1945 !!!!

jetzt wo es keinen Zoll und Grenze braucht, weil ja Globalisierung nutzt man es alles aus, ich kann nur zu Gott beten, dass sich die Menschen nicht ewig gefallen lassen.

wtf
21.12.2006, 15:07
Weshalb versteht keiner der Befürworter, daß mitnichten jeder den Mindestlohn bekäme? Es gäbe vielmehr entweder den Mindestlohn oder gar nichts.

papageno
21.12.2006, 15:11
haidhunter, der mindestlohn hat ja Deutschland in den 50er Jahren aus seiner Islolation und seinem desolatem Zustand befreit.

Die Wirtschaft boomte nicht nur weil durch zerstörte Häuser neue Möbel und Kühlschränke gebraucht worden sind - nein.

Durch den guten Verdienst - wohlstand für jeden, wobei man bewusst handelte damit die Tendension zum Kommunismus nicht überhand nimmt, konnte sogar der "geringqualizierte" ein gutes Einkommen erzielen, meine alte Nachbarin, war 1957 mit einem Grundschulabschluss in Berlin als Telefonistin untergekommen, heute wäre sowas undenkbar, im Jahre 1977 verdiente Sie Netto ich wollte es nicht glauben 2.500 DM !!!!!

Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, fakt ist, ein Mindest oder Grundlohn sichert wohlstand für alle, dieser sollte sich auch an den Lebenshaltungskosten orientieren.

Fakt ist, hat der Bürger / Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche, dann gibt er es aus und damit kann die Wirtschaft im Kreislauf funktionieren.

Sonst laufen die Konzern und Wirtschaftsfetischisten gefahr, dass trotz ihrer "Vollbeschäftigung" und "Reformen" ihre Produkte und Leistungen welche Sie anbieten auf dem Markt, nicht nachgefragt werden können, weil bis Dato A die heute guten Rentner ausgestorben sind, die Beamten sich auf den Tod vorbereiten aufgrund hohen Alters und C schlichtweg durch Privatisierung und Co weniger Beamte und Rentner gibt, weil keine Rente da, dann der "Markt" keine Käufer findet.

Weil nämlich die Menschen kein Geld mehr haben um zu konsumieren, da hilft es auch nicht, wenn China über 1 Mrd Menschen hat.

Don
21.12.2006, 15:17
Weshalb versteht keiner der Befürworter, daß mitnichten jeder den Mindestlohn bekäme? Es gäbe vielmehr entweder den Mindestlohn oder gar nichts.

Und vermutlich öfter gar nichts als Mindestlohn.

Frei-denker
21.12.2006, 15:20
Der AN kann, wenn er die Fähigkeit nachweist, den Lohn verhandeln den er produktiv in der Lage ist zu erwirtschaften. Er hat erstmal auf überhaupt nichts Anspruch. Wir reden hier über Betriebe und nicht über Amtsflure.,
Falsch. Durch die Zumutbarkeitskriterien kann der AN überhaupt nichts mehr verhandeln und muß zu allem nicken. Willkommen in der Realität.



Ein Unternehmer hat die Aufgaben, die ER sich stellt. Nicht die, die DU von ihm verlangst.
Ein Unternehmer, der vernünftig handelt, optimiert wo er kann. Deshalb wurde er Unternehmer, das ist nämlich ein wesentlicher Teil des Gestaltungswillens den man dazu dringend braucht.
Und eine Preiskampf gewinnt oder verliert man. Du kannst Dir jetzt raussuchen, auf wessen Rücken die Niederlage aufgebürdet wird.,
Von wegen, der Unternehmer ist nicht allein auf der Welt. Er hat Verantwortung für seine Mitarbeiter. Auch wenn die Unternehmer sich gern verantwortungslos benehmen. Er hat also dafür zu sorgen, daß der Arbeiter für seine Arbeit einen angemessenen Lohn erhält. Hingegen völlig schändlich ist es, wenn Unternehmer ihren Gewinn dadurch erhöhen wollen, daß sie einen Preiskampf durch auspressen der Arbeiter zu ihren Gunsten entscheiden. Diese Sorte Unternehmer ist dem Wohl der Allgemeinheit nur abträglich und sollte vom Markt verschwinden.



Der DAX, mein Freund, hat mit der realen Wirtschaft nur begrenzt zu tun.
Außerdem notieren aus der deutschen Wirtschaft vergleichsweise wenige an der Börse. Bezogen auf Beschäftigtenzahlen ist der Anteil noch geringer. Im Übrigen sind Deine "Unternehmer" wenn man sich die börsennotierten Firmen anschaut Leute wie DU, geldgeile Kleinanleger oder Sparer die auf Kursgewinne ihrer Anlagefonds hoffen.
Zu erkennen daß dies in unserer komplexen Welt dann häufig auf ihre eigenen Kosten geschieht, dazu bedürfte es bei vielen mehr Grips als augenscheinlich vorhanden ist. Wer will denn dicke Rendite ohne Risiko?
Auch Dir sei ins Stammbuch geschrieben: Unterscheide gefälligst zwischen eignergeführten Unternehmen, also Unternehmern, und Managementbetrieben,
Zunächst mal bin ich nicht dein Freund. Meine Freunde such ich mir immer noch selber aus. Und die rekrutier ich i.d.R. nicht unter völlig bornierten, egoistischen Unternehmern!

Und der DAX spiegelt die gesteigerten Gewinne deutscher Unternehmer aufgrund von Nullrunden und Lohnabsenkungen wieder. Da brauchst du auch gar nicht persönlich werden, um davon abzulenken, daß hier einfach die Gewinne auf Kosten der Löhne erhöht werden. Dies ist mal wieder der klassische Fall von unanständiger Bereicherungssucht der Unternehmer. Und da sind eignergeführte Unternehmer nicht anders.

Manfred_g
21.12.2006, 15:42
In einer Tarifverhandlung sollten die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Durch das Überangebot an Arbeitskräften und den Zumutbarkeitskriterien wird der Arbeiter völlig entmachtet und zum Ja-Sager entrechtet. Da besteht Handlungsbedarf.

Eine Lösung des Problems kann ich mir auf zwei Wegen vorstellen:

1. Ein angemessener Mindestlohn von 9 €. Der Unternehmer, der das nicht zahlen will, soll die Arbeit selber machen!
...

Derjenige, der solche Mindestlöhne realisieren will, soll gefälligst die entsprechenden Arbeitsplätze aus eigener Kraft schaffen!

Hatten wir kürzlich in einem andern Strang. Diese absolut zumutbare Gegenforderung bezeichnest du allerdings als Polemik...

Black Hawk
21.12.2006, 15:53
Dein Grundeinkommen widerspricht der Forderung nach einem Lebensunterhalt, der durch eigene Hände Arbeit bestritten werden können muß.

Grundsätzlich ist die Arbeitskraft eine Ware, die einen Wert hat, nämlich den Preis, auf den sich sowohl Käufer als auch Verkäufer einigen. Das Geplärre nach X Euro Stundenlohn ist dann sinnlos, wenn schlicht kein Käufer für die Ware da ist.

Ein Grundeinkommen gibt es schon in Deutschland : 345€+X an Arbeitslosengeld II.

klartext
21.12.2006, 15:59
Falsch. Durch die Zumutbarkeitskriterien kann der AN überhaupt nichts mehr verhandeln und muß zu allem nicken. Willkommen in der Realität.


Von wegen, der Unternehmer ist nicht allein auf der Welt. Er hat Verantwortung für seine Mitarbeiter. Auch wenn die Unternehmer sich gern verantwortungslos benehmen. Er hat also dafür zu sorgen, daß der Arbeiter für seine Arbeit einen angemessenen Lohn erhält. Hingegen völlig schändlich ist es, wenn Unternehmer ihren Gewinn dadurch erhöhen wollen, daß sie einen Preiskampf durch auspressen der Arbeiter zu ihren Gunsten entscheiden. Diese Sorte Unternehmer ist dem Wohl der Allgemeinheit nur abträglich und sollte vom Markt verschwinden.


Zunächst mal bin ich nicht dein Freund. Meine Freunde such ich mir immer noch selber aus. Und die rekrutier ich i.d.R. nicht unter völlig bornierten, egoistischen Unternehmern!

Und der DAX spiegelt die gesteigerten Gewinne deutscher Unternehmer aufgrund von Nullrunden und Lohnabsenkungen wieder. Da brauchst du auch gar nicht persönlich werden, um davon abzulenken, daß hier einfach die Gewinne auf Kosten der Löhne erhöht werden. Dies ist mal wieder der klassische Fall von unanständiger Bereicherungssucht der Unternehmer. Und da sind eignergeführte Unternehmer nicht anders.

Aus dir spricht leider das pure Unverständnis betriebs- und volkrswirtschaftlicher Grundregeln. Mir scheint, du hältst Unternehmer für eine Art staatliche Behörde, an die man schon deshalb, weil man existiert, irgendwelche Ansprüche stellen kann.
Der DAX spiegelt den Wert eines Unternehmens wieder, den der freie Markt ihm zumisst. Gewinne sind dabei nur ein Punkt von vielen.
Du solltest, anstatt Parolen zu reproduzieren, wirklich in reale Zahlen einsteigen. Die Umsatzrenditen der meisten deutschen Grosssunternehmen sind im internationalen Vergleich ziemlich mickrig und die Verzinsung einer Aktie über die Dividende kaum der Rede wert. Wo du explodierende Gewinne siehst, ist mir ein Rätsel. Der Wettbewerb lässt derartiges nur in Ausnahmefällen zu. Viele Unternehmen haben eine längere Durststrecke hinter sich und machen endlich wieder Gewinne, aber schon sind wieder die grossen Verteiler aufgerufen, die bei Verlusten dann von den Nieten in Nadelstreifen schwafeln.
Du solltest dich weniger damit beschäftigen, das zu verteilen, was andere erwirtschaftet haben, sondern um innovative Ideen, wie man auch für Bildungsresistente einen Arbeitsplatz schafft.
Du ergehst dich in Allgemeinparolen ohne Rücksicht auf betriebliche Abläufe.
Was soll man damit anfangen ? Einen Betrieb kann man damit nicht erfolgreich führen, es ist der völlig falsche Ansatzpunkt.
Wir brauchen in D wieder mehr Innovation und Kreativität, für das Verteilen genügt ein Hauptschüler mit Taschenrechner.

klartext
21.12.2006, 16:03
das problem ist, daß betriebswirtschaftlich jeder lohn zu hoch ist. hätten wir null lohn, wie es den arbeitgebern am liebsten wäre, hätten wir mit sicherheit vollbeschäftigung.
Selbst Unternehmer wissen, dass Bürger, die kein Geld haben, ihre Produkte nicht kaufen können, Autos kaufen keine Autos.

ppp
21.12.2006, 16:21
Selbst Unternehmer wissen, dass Bürger, die kein Geld haben, ihre Produkte nicht kaufen können, Autos kaufen keine Autos.

das mag volkswirtschaftlich richtig sein. betriebswirtschaftlich aber ist das unsinn. jeder euro, der für löhne gezahlt wird schmälert den gewinn. also sind unternehmer geneigt sowenig für lohn auszugeben wie möglich.

wenn es so wäre, wie du schreibst, würde ja rolce royce z.b. seinen arbeitern löhne zahlen, die die arbeiter in den stand versetzen würden, die schönen fahrzeuge auch selber zu erwerben. das tut die firma natürlich nicht.

klartext
21.12.2006, 16:52
das mag volkswirtschaftlich richtig sein. betriebswirtschaftlich aber ist das unsinn. jeder euro, der für löhne gezahlt wird schmälert den gewinn. also sind unternehmer geneigt sowenig für lohn auszugeben wie möglich.

wenn es so wäre, wie du schreibst, würde ja rolce royce z.b. seinen arbeitern löhne zahlen, die die arbeiter in den stand versetzen würden, die schönen fahrzeuge auch selber zu erwerben. das tut die firma natürlich nicht.
Ein Unternehmer verhält sich nicht anders wie jeder Privatmann - er spart Kosten, völlig unabhängig von den Gewinnaussichten. Das kann bedeuten, einen wenig qualifizierten Mitarbeiter minimal zu bezahen, einen wirklich guten Mann jedoch sehr hoch zu entlohnen.
Der Platzwart eines Fussballvereins, der sich um den Rasen kümmert, erhält nun mal etwas weniger als der Spitzenfussballer und Schumi mehr als der, der die Reifen an seinem Flitzer wechselt. Beschwert hat sich darüber bisher noch niemand.

papageno
21.12.2006, 16:58
genau klartext, und ein sesselfurzer im Bundestag erhält auch ohne Leistung für das Volk viel Geld plus Nebeneinkommen plus Bestechung.

Und ein Wahlbetrüger wie Landowsky und Fischer wohl auch, der ex-bundesbankchef erhält weil ihm das 8.000 € monatsbudget zu klein ist, auch noch ein Zuschlag.

So ist der Wert der Arbeit und damit des Geldes eine Frage der Definition und eine reine Machtauslegung.

Ein polnischer Straßenbahnfahrer erhält ja auch weniger als ein deutscher , jetzt komme mir net mit Lebenskosten, die sind mittlerweile in Warschau fast genauso teuer wie in Berlin.

ppp
21.12.2006, 17:00
gute idee, um kosten zu sparen fahre ich demnächst in krakau straßenbahn. oder haben die fahrkartenpreise dort schon bundesdeutsches niveau?

papageno
21.12.2006, 17:02
naja noch nicht, Bahnfahren, Zigaretten sind noch zwei drittel billiger als in deutschland, aber Essen gehen, Lebensmittel einkaufen im Supermarkt sind schon an deutschen Nivou angelangt.

Manfred_g
21.12.2006, 17:24
das problem ist, daß betriebswirtschaftlich jeder lohn zu hoch ist. hätten wir null lohn, wie es den arbeitgebern am liebsten wäre, hätten wir mit sicherheit vollbeschäftigung.

Sollten wir dann nicht für einen Höchstlohn plädieren?

Manfred_g
21.12.2006, 17:31
Dein Grundeinkommen widerspricht der Forderung nach einem Lebensunterhalt, der durch eigene Hände Arbeit bestritten werden können muß.

Grundsätzlich ist die Arbeitskraft eine Ware, die einen Wert hat, nämlich den Preis, auf den sich sowohl Käufer als auch Verkäufer einigen. Das Geplärre nach X Euro Stundenlohn ist dann sinnlos, wenn schlicht kein Käufer für die Ware da ist.

Vorsicht! Soviel unwiderstehliche Prägnanz könnte Dir als Provokation ausgelegt werden. :cool2:

wtf
21.12.2006, 17:50
Von wem? Den Putin-Cheerleaders?

klartext
21.12.2006, 19:13
Vorsicht! Soviel unwiderstehliche Prägnanz könnte Dir als Provokation ausgelegt werden. :cool2:
Jedermann kann jeden Lohn fordern, wir leben in einem freien Land.
Nur musst du dann auch genügend finden, die bereit sind, ihn zu bezahlen. Das vergessen die Verteilungsspezialisten immer wieder.
Fordert weiter, unsere östlichen Nachbarn werden sich darüber freuen, es verbessert ihre Chancen im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt.

klartext
21.12.2006, 19:17
genau klartext, und ein sesselfurzer im Bundestag erhält auch ohne Leistung für das Volk viel Geld plus Nebeneinkommen plus Bestechung.

Und ein Wahlbetrüger wie Landowsky und Fischer wohl auch, der ex-bundesbankchef erhält weil ihm das 8.000 € monatsbudget zu klein ist, auch noch ein Zuschlag.

So ist der Wert der Arbeit und damit des Geldes eine Frage der Definition und eine reine Machtauslegung.

Ein polnischer Straßenbahnfahrer erhält ja auch weniger als ein deutscher , jetzt komme mir net mit Lebenskosten, die sind mittlerweile in Warschau fast genauso teuer wie in Berlin.
Dort befinden sich die von uns in freier Wahl gewählten Abgeordneten. Ihr Job ist miserabel, die Bezahlung auch.
Pensionen richten sich nach der Dienstordnung, egal ob sie einme gross oder klein erscheint.
Der Wert der Arbeit definiert sich über den Wert, den sie in der freien Wirtschaft hat, soziale Dienste ausgenommen. Ein anderer Masstab ist der direkte Weg in den Bankrott.

Jodlerkönig
21.12.2006, 19:21
In einer Tarifverhandlung sollten die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Durch das Überangebot an Arbeitskräften und den Zumutbarkeitskriterien wird der Arbeiter völlig entmachtet und zum Ja-Sager entrechtet. Da besteht Handlungsbedarf.

Eine Lösung des Problems kann ich mir auf zwei Wegen vorstellen:

1. Ein angemessener Mindestlohn von 9 €. Der Unternehmer, der das nicht zahlen will, soll die Arbeit selber machen!

2. Man erhöht das Arbeitslosengeld von 345 € auf 400 €. Gleichzeitig schafft man die Zumutbarkeitskriterien ab und überläßt die Tarifverhandlung dem Arbeiter. Wenn dann der Unternehmer einen Arbeiter haben will, muß er den Lohn entsprechend anheben, um jemand zu bekommen. Natürlich müßte verhindert werden, daß Ausländer wie z.B. Rumänen, Polen oder Türken hier die Löhne unterlaufen. Die sollten hier gar nicht reingelassen werden.


Nur so, wie es im Moment läuft, münden das Arbeitsleben in unmenschliche Ausbeuterei. So kann es nicht weitergehen!
immer derselbe schmäh....durch arbeitslosengelderhöhung schafft man keine neuen arbeitsplätze...man belastet nur die vorhandenen...
man darf es den arbeitslosen nicht noch gemütlicher machen! die erwirtschaften nix...kosten nur!
außerdem werden die niedriglohnarbeiten eben ins ausland verlagert. fertig. der unternehmer schraubt keine kugelschreiber zusammen, er läst schrauben, entweder in deutschland oder eben anderswo.. ende.

klartext
21.12.2006, 19:37
immer derselbe schmäh....durch arbeitslosengelderhöhung schafft man keine neuen arbeitsplätze...man belastet nur die vorhandenen...
man darf es den arbeitslosen nicht noch gemütlicher machen! die erwirtschaften nix...kosten nur!
außerdem werden die niedriglohnarbeiten eben ins ausland verlagert. fertig. der unternehmer schraubt keine kugelschreiber zusammen, er läst schrauben, entweder in deutschland oder eben anderswo.. ende.
Auf Ideen, wie man durch Innovation und Kreativität neue Arbeitsplätze schafft, wirst du bei Sozialisten vergeblich warten. Ich habe noch nichts in dieser Richtung gehört.
Aber dann wären sie auch Unternehmer.

franz
21.12.2006, 20:15
Hallo
bei eurer Diskussion über Arbeitsentlohnung, solltet Ihr einmal nach Amerika schauen.
Mein Bruder war vor Jahren für ein halbes Jahr in Amerika, hier seine Erfahrungen, der dortigen Arbeitsbedingungen:
Er arbeitete in einem größeren Bauunternehmen, als Motorenspezialist (der wurde gerade gebraucht) in der Instandsetzungs-Werkstatt. Eines Tages kam ein Mannschaftsbus in die Werkstatt, bei dem das Bodenblech aufgerissen war. Der Foreman (übrigens verantwortlich, für Lagerhaltung, Wöchentliche Lohnabrechnung und Arbeitseinteilung, Belegschaft ca. 20 Mann, bei uns mit midestens 20 Mitarbeitern zu bewältigen) beauftragte meinen Bruder, schon mal Reparaturmaterial und Schweißgerät bereitzustellen, daß wenn der Schweißspezialist kommt, der gleich anfangen kann. Da einige Zeit vergangen war und der Schweißer noch nicht da war, hat mein Bruder die Reparatur ausgeführt. Als der Schweißspezialist eintraf und sah daß die Reparatur schon fertig war, rief er die Kollegen zusammen und fragte wer denn die Arbeiten schon ausgeführt hätte. Mein Bruder glaubte zunächst daß mann Ihn jetzt Anfeinden würde weil er sich vorgedrängt hätte, doch weit gefehlt, mann begutachtete die perfekte ausführung der Reparatur und der Foreman meinte nur , daß er ab jetzt als Allroundmann zu führen sei. Jedoch damit nicht genug, am kommenden Freitag war sein Stundenlohn um fast 2 Dollar gestiegen. Soviel zum Amerikanischen Arbeitsmarkt mit seinem Heuer, Feuersystem. :]
Übrigens Neid war unter den Kollegen ein fremdwort, jeder freute sich über den Erfolg seines Kollegen.

Gruß franz :]

lupus_maximus
21.12.2006, 20:16
Auf Ideen, wie man durch Innovation und Kreativität neue Arbeitsplätze schafft, wirst du bei Sozialisten vergeblich warten. Ich habe noch nichts in dieser Richtung gehört.
Aber dann wären sie auch Unternehmer.
Mit Arbeitnehmermentalität eignet man sich nicht zum Unternehmer!
Ein Unternehmer und Arbeitgeber ist einfach etwas ganz Besonderes!
Da Sozis immer Neidgefühle gegen Unternehmer haben, muß ich unsere Klasse einfach einmal loben!
Wir sind 5 % der deutschen Bevölkerung und ernähren durch unsere Ideen und Unternehmungsgeist die restlichen 95 %, inclusive der linken Nichtstuer und der 68er Regierung!

Leo Navis
21.12.2006, 20:19
Leuten für nichts Geld in den Arsch zu schieben ist eine grandiose Idee.

Ausonius
21.12.2006, 20:27
Ich bin sehr für den Mindestlohn - das ist ein besseres System als die Tariflöhne, die ausgedient haben, und sich in einigen Ausnahmebeispielen bereits osteuropäischen Verhältnissen annähern. Ohnehin ist es in einigen Branchen längst gang und gäbe, hochqualifizierte Bewerber für Hungerlöhne anzustellen - da brauch man sich nur die diversen Ausschreibungen für "Praktika" in der Medienbranche anschauen, wo auf einen Schlag 5-10 arme Seelen gesucht werden, die dann in knallteuren Städten wie München mit sehr vagen Perspektiven sechs Monate und mehr für 200 - 400 Euro monatlich schaffen dürfen. Hier muss die Politik unbedingt ansetzen! Sozialversicherung etc. mal beiseite gelassen, aber man sollte die eigene Arbeit zumindest nicht selber mitfinanzieren müssen!

desperado
21.12.2006, 20:30
Brauchen wir einen Mindestlohn ?
nein, wir brauchen niedrigere lebenshaltungskosten. thema gas und strom z.b...
also grosskonzerne, die nicht erst wegen zu hoher preissteigerung vom bundeskartellamt abgemahnt werden müssen. DAS brauchen wir...

und: ..ach, lassen wir das. das thema RWE und emissionslizenzen würde den rahmern sprengen...grandiose sauerei übrigens.

-jmw-
21.12.2006, 20:32
Ich kann dir sagen, wann der Arbeitnehmer zum Nulltarif arbeitet, und zwar an dem Tag, an denen es das Arbeitsamt nicht mehr gibt, der Sozialstaat ausgerottet worden ist und die totalitäre Privatisierung und freie Marktwirtschaft eingeführt worden ist.
Nun, das erzählt uns der "Verein der Freunde der Obrigkeit" vulgo die Marxo-Friedmanisten und sonstige Sozialingenieure und Gesellschaftsklempner jeden Tag und zu gerne und in diesem Punkte sind sich Sozialisten und Neo"liberale" ziemlich einig.

Allerdings ist es ein schwerer Irrtum!

Der Wegfall staatlicher Behinderungen wirtschaftlicher Aktivität - Steuern, Regulierungen, Prohibitionen, Lizenzen, Währungsmonopol, Patente, Subventionen - würde zu einem heftigen Wachstum der Zahl und Art von Unternehmen, Genossenschaften und änhlichen Vereinigungen führen.
Kredit wäre für jedermann zu haben, da Banken und Währungsproduzenten in einem knallharten Wettbewerb zueinander stünden.
Je mehr Unternehmen entstünden, desto mehr würden sie um Arbeitnehmer konkurrieren - die Verhanldungsmacht des einzelnen Arbeitnehmers oder seiner Gewerkschaft bei Lohnverhandlungen würde wachsen und mit ihr die Löhne.
Verschwände staatliche Einmischung in den Bereichen Wohnen und Gesundheit, würde der Wettbewerb hier zu einer Senkung von Kosten bei steigender Qualität führen.
Im Zuge des Sinkens der allgemeinen Lebenshaltungskosten könnten Arbeiter weniger arbeiten oder früher in den Ruhestand gehen.
Ein Netz stabiler Währungen verunmöglichte Inflation und hielte so Ersparnisse in ihrem Wert....

Kurz: Der Arbeiter braucht keine Angst vor einer privilegienfreien Wirtschaft zu haben.
Und die, die ihm diese Angst einreden, verfolgen ihre ganz eigenen schmutzigen Ziele oder sind unabsichtlich zu Handlangern geworden.

mfg

lupus_maximus
21.12.2006, 20:36
Ich bin sehr für den Mindestlohn - das ist ein besseres System als die Tariflöhne, die ausgedient haben, und sich in einigen Ausnahmebeispielen bereits osteuropäischen Verhältnissen annähern. Ohnehin ist es in einigen Branchen längst gang und gäbe, hochqualifizierte Bewerber für Hungerlöhne anzustellen - da brauch man sich nur die diversen Ausschreibungen für "Praktika" in der Medienbranche anschauen, wo auf einen Schlag 5-10 arme Seelen gesucht werden, die dann in knallteuren Städten wie München mit sehr vagen Perspektiven sechs Monate und mehr für 200 - 400 Euro monatlich schaffen dürfen. Hier muss die Politik unbedingt ansetzen! Sozialversicherung etc. mal beiseite gelassen, aber man sollte die eigene Arbeit zumindest nicht selber mitfinanzieren müssen!
Wieso braucht man da gleich wieder den Staat?
Seid ihr nicht selbstbewußt genug, um einfach euren Lohn zu fordern, wenn ihr etwas könnt?
Bevor ihr aber etwas könnt, habt ihr gefälligst selber zu löhnen.
Wenn ihr also für eure Lehrjahre jemanden findet, der euch kein Lehrgeld abnimmt, seid froh und erbringt Leistung, bis man euch glaubt, das ihr etwas könnt!
Das Sozis dies einfach nicht begreifen, Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Amigo
21.12.2006, 21:12
Ich brauche keinen.
Und ich verbitte mir, einen vor die Nase gesetzt zu bekommen!
Schliesslich bin ich erwachsen und habe damit ein Recht, selber zu entscheiden, für wieviel Geld ich meine Arbeitskraft jemandem zur Verfügung stellen möchte.
Einen gesetzlichen Mindestlohn betrachte ich daher, wie so vieles andere in diesem Staat, als aggressive Handlung und behalte mir Notwehrmassnahmen vor.

mfg


Immer so witzig und gleichzeitig größenwahnsinnig???
Hei , wache auf und komme wieder auf diese Erde!!
Wenn die Realität so wäre, das man seine Arbeitskraft für den Wert verkaufen kann, wie du beschriebst, dann wär ja alles in Ordnung!

Aber diese Gesellschaft zwingt Millionen von Menschen für einen Lohn zu arbeiten, der unter dem Existenzminimum liegt!
Aber verdränge weiter die Wirklichkeit! Es könnte deine Traumwelt zusammenbrechen!

Leo Navis
21.12.2006, 21:16
Immer so witzig und gleichzeitig größenwahnsinnig???
Hei , wache auf und komme wieder auf diese Erde!!
Wenn die Realität so wäre, das man seine Arbeitskraft für den Wert verkaufen kann, wie du beschriebst, dann wär ja alles in Ordnung!

Aber diese Gesellschaft zwingt Millionen von Menschen für einen Lohn zu arbeiten, der unter dem Existenzminimum liegt!
Aber verdränge weiter die Wirklichkeit! Es könnte deine Traumwelt zusammenbrechen!
Wer bestimmt das "Existenzminimum"?

Leo Navis
21.12.2006, 21:17
Übrigens, ich wusste gar nicht, dass -jmw- so wirtschaftslibertär ist. Herzlichen Glückwunsch zur richtigen Gesinnung!

Amigo
21.12.2006, 21:27
Wer bestimmt das "Existenzminimum"?

Na, der Weihnachtsmann!
Oder bist du etwa anderer Meinung????

Kommst du dir nicht etwas komisch vor???

Leo Navis
21.12.2006, 21:36
Na, der Weihnachtsmann!
Oder bist du etwa anderer Meinung????

Kommst du dir nicht etwas komisch vor???
Der Weihnachtsmann bestimmt das Existenzminimum?

Halten wir doch mal fest: Das Existenzminimum wird durch jeden selbst bestimmt. Ich kann auch behaupten, ich lebte unter dem "Existenzminimum", weil ich mir keinen Ferrari leisten kann.

Aber Fakt ist: Das ist ein Luxusgut. Genauso wie ein Fernseher. Das Existenzminimum ist eigentlich das, was man braucht, um zu überleben. Und das bekommt in Deutschland wirklich jeder, auch wenn er einfach nur faul zu hause rumsitzt.

Jodlerkönig
21.12.2006, 21:43
nein, wir brauchen niedrigere lebenshaltungskosten. thema gas und strom z.b...
also grosskonzerne, die nicht erst wegen zu hoher preissteigerung vom bundeskartellamt abgemahnt werden müssen. DAS brauchen wir...

und: ..ach, lassen wir das. das thema RWE und emissionslizenzen würde den rahmern sprengen...grandiose sauerei übrigens.

kannst du dir vorstellen, wie preise für produkte zustande kommen? ein gewaltiger teil davon sind die arbeitskosten die zur preisbildung beitragen.

wenn jetzt wie in diesem staat, die lohnnebenkosten sehr hoch sind, hat das schlicht und einfach auswirkungen auf die produktkosten.
und warum sind die so hoch....weil hier in diesem staat sich mehr gedanken darum gemacht wird, wie man unproduktive möglichst gut versorgt, anstatt sich darum zu kümmern, daß arbeit geschaffen wird.

Arbeit schafft man dadurch, daß man leute nicht durch bürokratie, genehmigungsvorschriften,steuerwirrwarr am arbeiten hindert! jeder von uns bezahlt ausserdem über 50% steuern und abgaben auf seinen verdienst.

in deutschland kümmert man sich nicht um das wesentliche, sondern um daß was normalerweise kommt, wenn man was erwirtschaftet hat ....und erwirtschaftet man was, wird man zugunsten der nichtproduktiven, mit einem hohen steuersatz enteignet....

hier wedelt der schwanz mit dem hund! und das wird auf absehbare zeit auch so bleiben.

tommy3333
21.12.2006, 23:58
Ich kann dir sagen, wann der Arbeitnehmer zum Nulltarif arbeitet, und zwar an dem Tag, an denen es das Arbeitsamt nicht mehr gibt, der Sozialstaat ausgerottet worden ist und die totalitäre Privatisierung und freie Marktwirtschaft eingeführt worden ist.
Den AN will ich sehen!


Dann gehen die Menschen nicht mehr für Geld, sondern für ein Teller super und eine Lebensmittelkarte arbeiten.
Unfug. Das würde nur passieren, wenn Lebensmittel knapp wären wie z.B. kurz nach Kriegsende, wo noch alles alles zerstört war. Oder wenn der Lebensmittelmarkt ein Monopolmarkt wäre. Wo haben wir aber Knappheit (oder einen Monopolmarkt) in Lebensmitteln?


Wer solche Sklavenarbeit will und deswegen in die Billiglohnländer geht, der ist in meinen Augen ein Faschist, dann das gab es mal 1939-1945 !!!!
1933-1945 ist aber kein Argument für den Mindestlohn, denn den gab es de-facto während der Nazizeit - allerdings nur für "Arier".


jetzt wo es keinen Zoll und Grenze braucht, weil ja Globalisierung nutzt man es alles aus, ich kann nur zu Gott beten, dass sich die Menschen nicht ewig gefallen lassen.
Was beklagst Du Dich? Wenn Du meinst, dass es so leicht sei, die Menschen "auszubeuten" (wie Deinesgleichen immer nennen), um so riesige Profite einzustecken, weshalb tust Du es dann nicht selbst als Unternehmensgründer? Etwa weil Du Dich dann als "Faschist" fühlst?

Fühlen sich die Mitarbeiter in den Exportbranchen, die so gut wie lange nicht mehr boomen, etwa ausgenutzt, so dass sie sich das nach Deiner Lesart zur Globalisierung nicht gefallen lassen dürften?

klartext
22.12.2006, 00:29
Ich bin sehr für den Mindestlohn - das ist ein besseres System als die Tariflöhne, die ausgedient haben, und sich in einigen Ausnahmebeispielen bereits osteuropäischen Verhältnissen annähern. Ohnehin ist es in einigen Branchen längst gang und gäbe, hochqualifizierte Bewerber für Hungerlöhne anzustellen - da brauch man sich nur die diversen Ausschreibungen für "Praktika" in der Medienbranche anschauen, wo auf einen Schlag 5-10 arme Seelen gesucht werden, die dann in knallteuren Städten wie München mit sehr vagen Perspektiven sechs Monate und mehr für 200 - 400 Euro monatlich schaffen dürfen. Hier muss die Politik unbedingt ansetzen! Sozialversicherung etc. mal beiseite gelassen, aber man sollte die eigene Arbeit zumindest nicht selber mitfinanzieren müssen!
Das Praktika-Problem ist mir bekannt. Grund ist, dass zu viele etwas studieren, was die Wirtschaft nicht wirklich braucht. Verwechsle also nicht Ursache und Wirkung.
Hast du ein technisches Studium, zB. Elektrotechnik, bist du ein gesuchter Mann/Frau

Skorpion968
22.12.2006, 05:55
Das Praktika-Problem ist mir bekannt. Grund ist, dass zu viele etwas studieren, was die Wirtschaft nicht wirklich braucht. Verwechsle also nicht Ursache und Wirkung.
Hast du ein technisches Studium, zB. Elektrotechnik, bist du ein gesuchter Mann/Frau

Das hat mit dem Praktikums-Problem gar nichts zu tun.
Wenn diese Leute nicht gebraucht würden, dann würden sie ja auch nicht für ein Praktikum eingestellt. Das sind oft vollwertige Stellen, die von diesen Praktikanten ausgefüllt werden. Die werden nicht nur fürs Kaffeekochen nicht bezahlt.

Es kann auch nicht jeder Elektrotechnik studieren. Da kannst du in wenigen Jahren mit Elektrotechnikern die Straßen pflastern. Es würde also auch nichts bringen die Studienwahlen der Leute irgendwie umzulenken.

Viele Praktikumsstellen wurden früher von regulär bezahlten Mitarbeitern besetzt. Also kann man sie auch wieder mit vollbezahlten Mitarbeitern besetzen. Diese schamlose Ausplünderung hochqualifizierter Arbeitskräfte wird inzwischen sogar von Unternehmervertretern scharf verurteilt.

Skorpion968
22.12.2006, 06:08
Weshalb versteht keiner der Befürworter, daß mitnichten jeder den Mindestlohn bekäme? Es gäbe vielmehr entweder den Mindestlohn oder gar nichts.

Du scheinst aber auch nicht zu verstehen, dass auch bei deinem Modell der neg. Einkommenssteuer längst nicht Jeder irgendetwas bekommen würde. Entweder du findest einen Job oder du kriegst nix.
Wie gedenkst du dieses Problem zu lösen? Dazu kam bisher - trotz deiner unwiderstehlichen Prägnanz - noch nichts von dir.

Übrigens: In dieser Welt, in der nicht mehr genügend existenzsichernde Arbeitsplätze für alle Menschen vorhanden sind, wird die Forderung, dass sich Jeder seine Existenzsicherung durch seine Arbeit verdienen müsse, obsolet. Sie wird sogar widersinnig.
Die Arbeit kann man denjenigen überlassen, die sich über die Existenzsicherung hinaus mehr verdienen möchten. Das würde locker reichen.

Skorpion968
22.12.2006, 06:13
Die negative Einkommenssteuer, die Ausformung mal unbeachtet, hätte mehrere Vorteile:
1. Sie könnte (der politische Wille vorausgesetzt) sehr schnell eingeführt werden. Es bestünde sogar die Möglichkeit, die mich zwar nicht begeistert aber die wahrscheinlichste Lösung wäre, die Abrechnung auf die AG zu übertragen ähnlich der Sozialabgaben.
2. Sie ist weitgehend mißbrauchsfrei, jedenfalls nach meinem Kenntnisstand.
3. Sie entlastet direkt die Staats- sowie Sozialkassen, sie braucht eigentlich keine großangelegte Gegenfinanzierung.

Nachteil:
1. Die steuerlichen Freibeträge nach Kirchhoff müßten vermutlich angehoben werden um einen Effekt zu erzielen, mit 8.000,- Jahr ohne Unterstützung wird nichts gehen.


Soweit kann ich dir zustimmen.

Aber auch an dich nochmal die Frage: Was passiert mit Leuten, die zwar arbeitswillig sind, aber aus unverschuldeteten Gründen keine Arbeit finden?

Don
22.12.2006, 06:56
Soweit kann ich dir zustimmen.

Aber auch an dich nochmal die Frage: Was passiert mit Leuten, die zwar arbeitswillig sind, aber aus unverschuldeteten Gründen keine Arbeit finden?

Wir werden uns hierbei vermutlich über die Definition des Begriffs "unverschuldet" nur sehr schwer einigen können.

Ich sah gestern abend zufällig eine Reportage über Auswanderer.
Eine deutsche Familie in Neuseeland. Ließen sich dort nieder ohne Englischkenntnisse und ohne große Lebensplanung.
Nach 6 Monaten hatte die Frau einen Job als Bauzeichnerin, er versorgte die Kinder. Dann kam ihm die Idee, als Sohn eines Metzgers, eine Alternative zu den ungenießbaren neuseeländischen Würsten zu schaffen. Er fing in der Garage an.
Nach ca. 1/4 Jahr guckte er bereits sehr fröhlich und höchst zufrieden auf die Wachtumsraten seiner Wurstproduktion.

Die Untertöne waren dabei interessant. Sie zeigten sehr deutlich die teilweise Depression, Angst und auch Verzweiflung während der ersten Monate.
Die sie schlicht durch Beharrlichkeit und Bescheidenheit überwanden, ohne sozialtherapeutische "Begleitung".

Die Lehre daraus ist: weg mit der Hängematte. Wir brauchen lediglich ein Netz, das Leute auffängt wenn sie fallen. Nicht vorher.

Skorpion968
22.12.2006, 08:26
Wir werden uns hierbei vermutlich über die Definition des Begriffs "unverschuldet" nur sehr schwer einigen können.

Ich sah gestern abend zufällig eine Reportage über Auswanderer.
Eine deutsche Familie in Neuseeland. Ließen sich dort nieder ohne Englischkenntnisse und ohne große Lebensplanung.
Nach 6 Monaten hatte die Frau einen Job als Bauzeichnerin, er versorgte die Kinder. Dann kam ihm die Idee, als Sohn eines Metzgers, eine Alternative zu den ungenießbaren neuseeländischen Würsten zu schaffen. Er fing in der Garage an.
Nach ca. 1/4 Jahr guckte er bereits sehr fröhlich und höchst zufrieden auf die Wachtumsraten seiner Wurstproduktion.

Die Untertöne waren dabei interessant. Sie zeigten sehr deutlich die teilweise Depression, Angst und auch Verzweiflung während der ersten Monate.
Die sie schlicht durch Beharrlichkeit und Bescheidenheit überwanden, ohne sozialtherapeutische "Begleitung".

Die Lehre daraus ist: weg mit der Hängematte. Wir brauchen lediglich ein Netz, das Leute auffängt wenn sie fallen. Nicht vorher.

Gut und schön.
Auch wenn ich das Schicksal eines neuseeländischen Uli Hoeness nicht als Paradebeispiel für deutsche Arbeitslose sehen würde und wir uns über verschuldet oder unverschuldet wahrscheinlich lange nicht einigen würden. Ich sehe immer noch keine konkrete Lösungsalternative von dir.

Wenn du mir zustimmst, dass es unverschuldete Arbeitslosigkeit gibt, dann fehlt in diesem Modell der negative income tax noch ein wichtiger Faktor. Wie würdest du das also konkret lösen?

Don
22.12.2006, 09:10
Gut und schön.
Auch wenn ich das Schicksal eines neuseeländischen Uli Hoeness nicht als Paradebeispiel für deutsche Arbeitslose sehen würde und wir uns über verschuldet oder unverschuldet wahrscheinlich lange nicht einigen würden. Ich sehe immer noch keine konkrete Lösungsalternative von dir.

Wenn du mir zustimmst, dass es unverschuldete Arbeitslosigkeit gibt, dann fehlt in diesem Modell der negative income tax noch ein wichtiger Faktor. Wie würdest du das also konkret lösen?

Unzulässige Gleichsetzung einer kleinbürgerlichen Familie mit Millinarios, ohne die Leistungen von Hoeneß schmälern zu wollen.

Die Lösungsalternativen sind vergleichsweise simpel.
Anstatt über auf Millionen von Einzelschicksalen perfekt zugeschnittene typisch deutsche Regelungen jahrzehntelang zu diskutieren sollten wir einsehen, daß Handeln, trial und error der Laberei vorzuziehen sind.

Und wir sollten auch bereit sein, offensichtlich nicht funktionierende Modelle genauso entschlossen zu entsorgen.

Wir sind unterschiedlicher Ansicht. Macht nichts. Wenn Deine Freunde an der Regierung sind sollten sie Eure Modelle schnell und zügig umsetzen. Und vice versa. Und beide anerkennen: Wer Erfolg hat, hat recht.
Zugegeben, eine etwas ilusorische Einstellung.

Und wir sollten endlich erkennen, es gibt IMMER irgendwen der durch den Rost fällt. In der gesamten Geschichte auf dem ganzen Planeten. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

klartext
22.12.2006, 10:14
Das hat mit dem Praktikums-Problem gar nichts zu tun.
Wenn diese Leute nicht gebraucht würden, dann würden sie ja auch nicht für ein Praktikum eingestellt. Das sind oft vollwertige Stellen, die von diesen Praktikanten ausgefüllt werden. Die werden nicht nur fürs Kaffeekochen nicht bezahlt.

Es kann auch nicht jeder Elektrotechnik studieren. Da kannst du in wenigen Jahren mit Elektrotechnikern die Straßen pflastern. Es würde also auch nichts bringen die Studienwahlen der Leute irgendwie umzulenken.

Viele Praktikumsstellen wurden früher von regulär bezahlten Mitarbeitern besetzt. Also kann man sie auch wieder mit vollbezahlten Mitarbeitern besetzen. Diese schamlose Ausplünderung hochqualifizierter Arbeitskräfte wird inzwischen sogar von Unternehmervertretern scharf verurteilt.
Du meinst also, jeder könne studieren, was er wolle und anschliessend hätte der Staat für die notwendigen Arbeitsplätze zu sorgen ?
Diese Billigpraktikanten werden, bezogen auf ihr Studium, tatsächlich nicht gebraucht.
Ausbildung dient zuallererst dazu, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das wird den Studis leider nicht oft genug gesagt. Wenn man sich im Leben selbst falsch positioniert, darf man nicht andere dafür verantwortlich machen.
Mein Ältester, Dipl. Soziologe, ist auch davon betroffen, kein Mitleid, ich hatte ihn gewarnt.

Der Gerechte
22.12.2006, 10:29
Praktika dienen nur dazu dem Arbeitgeber billige bzw. kostenlose Arbeitskräfte zu verschaffen.
Sollte man sofort verbieten.

lupus_maximus
22.12.2006, 10:34
Praktika dienen nur dazu dem Arbeitgeber billige bzw. kostenlose Arbeitskräfte zu verschaffen.
Sollte man sofort verbieten.
Wieso willst du es denn gleich wieder verbieten, wenn jemand umsonst arbeiten will?

Wenn niemand dies will, braucht er dies doch einfach nicht zu tun, da braucht man doch kein Gesetz dazu!

klartext
22.12.2006, 10:48
Praktika dienen nur dazu dem Arbeitgeber billige bzw. kostenlose Arbeitskräfte zu verschaffen.
Sollte man sofort verbieten.
Du meinst also, es wäre besser, wenn sie von Hartz 4 leben ?

Der Gerechte
22.12.2006, 10:54
Wieso willst du es denn gleich wieder verbieten, wenn jemand umsonst arbeiten will?

Wenn niemand dies will, braucht er dies doch einfach nicht zu tun, da braucht man doch kein Gesetz dazu!

Ich kenne Beispiele, da wurden Arbeitslose vom Amt gezwungen Praktikas zu absolvieren,
und zwar unentgeldlich.

Leo Navis
22.12.2006, 10:55
Ich kenne Beispiele, da wurden Arbeitslose vom Amt gezwungen Praktikas zu absolvieren,
und zwar unentgeldlich.
Gute Sache, da bilden sie sich umsonst weiter.

:top:

Der Gerechte
22.12.2006, 10:59
Du meinst also, es wäre besser, wenn sie von Hartz 4 leben ?

Wenn Praktikanten unentgeldlich Praktikas ableisten, dann ist das tatsächlich schlimmer,
als wenn sie nichts machen.
Wenn sie dafür vom Betrieb kein Geld erhalten, dann bekommen sie sowieso Sozialleistungen. Das Problem dabei ist, der Praktikant drückt die Löhne der anderen Arbeitnehmer bzw. verhindert, dass der Arbeitgeber regulär einen Arbeitnehmer einstellt.

klartext
22.12.2006, 11:14
Wenn Praktikanten unentgeldlich Praktikas ableisten, dann ist das tatsächlich schlimmer,
als wenn sie nichts machen.
Wenn sie dafür vom Betrieb kein Geld erhalten, dann bekommen sie sowieso Sozialleistungen. Das Problem dabei ist, der Praktikant drückt die Löhne der anderen Arbeitnehmer bzw. verhindert, dass der Arbeitgeber regulär einen Arbeitnehmer einstellt.
Regulär wird man immer dann eingesetllt, wenn man über Fähigkeiten verfügt, die die Wirtschaft braucht. Sozi werden das nie begreifen, weil sie praxisfremd sind und Wirtschaft für eine Art Maschine halten, an deren Rädchen man nur etwas drehen muss.
Du kannst regulieren, was du willst, aber keinen Unternehmer zwingen, es mitzumachen.
In den Bereichen, in denen es schon lange einen Mindestlohn gibt, wurden dadurch Arbeitsplätze vernichtet. Was lernt man daraus ?

wtf
22.12.2006, 11:18
Praktika ist bereits Plural (von Praktikum); Praktikas daher Körperverletzung.

Ausonius
22.12.2006, 11:18
Seid ihr nicht selbstbewußt genug, um einfach euren Lohn zu fordern, wenn ihr etwas könnt?
Bevor ihr aber etwas könnt, habt ihr gefälligst selber zu löhnen.


Sie "'können" ja. Das sind oft Hochschulabsolventen mit breiter Ausbildung.


Das Praktika-Problem ist mir bekannt. Grund ist, dass zu viele etwas studieren, was die Wirtschaft nicht wirklich braucht. Verwechsle also nicht Ursache und Wirkung.
Hast du ein technisches Studium, zB. Elektrotechnik, bist du ein gesuchter Mann/Frau

So einfach ist das eben nicht. Ich finde, das derzeitige Praktikantenunwesen verstößt gegen einen elementaren Grundsatz: der Arbeitgeber sollte für die Tätigkeit seiner Mitarbeiter bezahlen, nicht diese selbst ihre Arbeitsplätze. Gebraucht werden die Praktikanten sehr wohl - das lässt sich an Unternehmen absehen, in denen oft ein Drittel bis die Hälfte der Tätigen Praktikanten sind. Aber auch an den Anforderungen, in den Ausschreibungen will man sich qualifizierte Personen angeln und nicht nur "Schnuppererfahrungen" in der Arbeitswelt bieten.
Abgesehen profitieren von all den Praktikanten zum Teil millionenschwere Branchen, etwa die Werbung oder das Privatfernsehen (was nicht ausschließt, dass sich auch staatliche Stellen längst munter an diesem Unsinn beteiligen). Längst erreicht das Problem auch Absolventen von "Mainstream"-Studiengängen wie BWL oder Jura. Wohlgemerkt verlange ich gar nicht, dass all diese Unternehmen nun unbefristete Arbeitsplätze mit Sozialversicherung schaffen - sie sollten nur die Praktikanten in einer Weise entlohnen, dass diese wenigstens ihre Lebenshaltungskosten bestreiten können. Und es ist leider so, dass die Bezahlung bei vielen Praktika unter Hartz IV-Niveau liegt. Da das System aufgrund eines günstigen psychologischen Klimas funktioniert, ist hier die Politik gefordert.






Diese Billigpraktikanten werden, bezogen auf ihr Studium, tatsächlich nicht gebraucht.

Man nimmt ihre Leistungen gesamtgesellschaftlich aber sehr gerne im Anspruch. In der Freizeit greift der Bundesbürger ja nicht zum Ingenieurbuch, sondern schaut sich z.B. einen Fernsehbeitrag auf Pro7 an - an dem oft mehrere Praktikanten mitgearbeitet haben...




Du meinst also, jeder könne studieren, was er wolle und anschliessend hätte der Staat für die notwendigen Arbeitsplätze zu sorgen ?

Hier bin ich ja völlig deiner Meinung. Allerdings wäre es sehr im Interesse des Staates, an den Universitäten künftig mehr nach Bedarf auszubilden, schließlich stecken auch in einem promovierten Philosophen viele Steuergelder. Da müssten halt die Zugangsvoraussetzungen verschärft und auch in flexibleren Zyklen gestaltet werden.


Du meinst also, es wäre besser, wenn sie von Hartz 4 leben ?

Für die allgemeine Lebensperspektive: nein. Aber faktisch bekommen Hartz IV-Empfänger häufig mehr Geld als Praktikanten, zieht man noch deren Arbeitsleistung zu Rate, kann man das überhaupt nicht mehr gegen rechnen.


Ich denke, hier zeigt sich, dass die "Geiz ist geil"-Mentalität längst auch den Arbeitsmarkt erreicht hat.
Übrigens wurde der Mindestlohn in einigen Ländern, vor allem Frankreich, bereits eingeführt.

Der Gerechte
22.12.2006, 12:07
Regulär wird man immer dann eingesetllt, wenn man über Fähigkeiten verfügt, die die Wirtschaft braucht. Sozi werden das nie begreifen, weil sie praxisfremd sind und Wirtschaft für eine Art Maschine halten, an deren Rädchen man nur etwas drehen muss.
Du kannst regulieren, was du willst, aber keinen Unternehmer zwingen, es mitzumachen.
In den Bereichen, in denen es schon lange einen Mindestlohn gibt, wurden dadurch Arbeitsplätze vernichtet. Was lernt man daraus ?

Manche Unternehmen stellen eben nicht ein, auch wenn ein geeigneter Bewerber vorhanden ist. Man nimmt lieber einen oder zwei oder drei Praktikanten.

Der Mindestlohn wird kommen.
Viele europ. Länder haben einen Mindestlohn eingeführt und hatten dadurch nicht mehr Arbeitslose.

So, du denkst am Besten erstmal darüber ein bisschen nach.
Mir scheint, dich überfordert diese Problematik.

Don
22.12.2006, 12:57
Ich kenne Beispiele, da wurden Arbeitslose vom Amt gezwungen Praktikas zu absolvieren,
und zwar unentgeldlich.

Es gibt Beispiele da zwingt die Agentur für Irgendetwas Leute, einen festen Arbeitsplatz zu kündigen der nicht ausreichend entlohnt ist, um z.B. die ganze Familie sozialhilfefrei durchzubringen.
Sie sollen sich dann für besser bezahlte Stellen bewerben, Irrsinn hoch 3.

Bezüglich der Praktika existiert heute real ein überbordender Mißbrauch.
Ich erinnere mich an meine technischen Praktika (vor und während des Studiums, insgesamt über 1,5 Jahre, in 7 verschiedenenen Firmen), die wurden ohne Ausnahme entweder mit Lehrlingsvergütung oder mit einer der unteren Lohngruppen bezahlt, je nach Tätigkeit und Art des Praktikums.
Ich gehe auch davon aus, daß es in diesen Branchen immer noch so gehandhabt wird.

Der hauptsächliche Wildwuchs scheint sich offenkundig auf die gesamte Medienlandschaft zu erstrecken, in der anscheinend langsam die einst unerschöpflich erscheinenden Claims der goldrush Tage zur Neige gehen.

Amigo
22.12.2006, 12:58
Regulär wird man immer dann eingesetllt, wenn man über Fähigkeiten verfügt, die die Wirtschaft braucht. Sozi werden das nie begreifen, weil sie praxisfremd sind und Wirtschaft für eine Art Maschine halten, an deren Rädchen man nur etwas drehen muss.
Du kannst regulieren, was du willst, aber keinen Unternehmer zwingen, es mitzumachen.
In den Bereichen, in denen es schon lange einen Mindestlohn gibt, wurden dadurch Arbeitsplätze vernichtet. Was lernt man daraus ?


Glaubst du wirklich diesen Quatsch, den du täglich verbreitest???

Wirklich, aber nicht flunkern!!!!!!

-jmw-
22.12.2006, 14:35
Immer so witzig und gleichzeitig größenwahnsinnig???
Hei , wache auf und komme wieder auf diese Erde!!
Wenn die Realität so wäre, das man seine Arbeitskraft für den Wert verkaufen kann, wie du beschriebst, dann wär ja alles in Ordnung!

Aber diese Gesellschaft zwingt Millionen von Menschen für einen Lohn zu arbeiten, der unter dem Existenzminimum liegt!
Aber verdränge weiter die Wirklichkeit! Es könnte deine Traumwelt zusammenbrechen!
Traumwelt?
Verdrängen?
Was soll der Unsinn?
Ich bestehe schlichtweg auf meinem Recht(!), selber zu entscheiden, wieviel ich verlangen möchte für meine Arbeitskraft!
Wenn irgendwelchen Leuten das nicht passt, nun ja, mir passt auch vieles nicht - das ist aber noch lange kein Grund, aggresssiv gegen andere Personen vorzugehen.
Immer schön friedlich und zivilisiert bleiben!

mfg

-jmw-
22.12.2006, 14:39
Übrigens, ich wusste gar nicht, dass -jmw- so wirtschaftslibertär ist. Herzlichen Glückwunsch zur richtigen Gesinnung!
Danke.
Wobei sich die Frage stellt, inwieweit es mit Glück zu tun hat, wenn man Recht und Unrecht einigermassen unterscheiden kann. :)

mfg

klartext
22.12.2006, 14:54
Glaubst du wirklich diesen Quatsch, den du täglich verbreitest???

Wirklich, aber nicht flunkern!!!!!!
Glauben heisst, nicht wissen. Ich glaube also nicht, ich weiss es. Nur Ideologen glauben.

klartext
22.12.2006, 14:59
Es gibt Beispiele da zwingt die Agentur für Irgendetwas Leute, einen festen Arbeitsplatz zu kündigen der nicht ausreichend entlohnt ist, um z.B. die ganze Familie sozialhilfefrei durchzubringen.
Sie sollen sich dann für besser bezahlte Stellen bewerben, Irrsinn hoch 3.

Bezüglich der Praktika existiert heute real ein überbordender Mißbrauch.
Ich erinnere mich an meine technischen Praktika (vor und während des Studiums, insgesamt über 1,5 Jahre, in 7 verschiedenenen Firmen), die wurden ohne Ausnahme entweder mit Lehrlingsvergütung oder mit einer der unteren Lohngruppen bezahlt, je nach Tätigkeit und Art des Praktikums.
Ich gehe auch davon aus, daß es in diesen Branchen immer noch so gehandhabt wird.

Der hauptsächliche Wildwuchs scheint sich offenkundig auf die gesamte Medienlandschaft zu erstrecken, in der anscheinend langsam die einst unerschöpflich erscheinenden Claims der goldrush Tage zur Neige gehen.
Missbrauch definiert sich anders, es hat etwas mit Ungesetzlichkeit zu tun. Legale Möglichkeiten zu nutzen, kann nie Missbrauch sein.
Es ist auch mir bekannt. dass die Praktikumsschiene in einigen Branchen ausgenutzt wird. Nur beseitigt ein Mindestlohn nicht die Ursache, sondern verdeckt sie nur.
Ursache ist ein Überangebot an Arbeitnehmern in bestimmten Bereichen bzw. eine zu geringe Nachfrage danach in der Wirtschaft. Hier muss angesetzt werden.

franz
22.12.2006, 17:19
Mit etwa 54, habe ich mich auf drängen eines Nichtfreundes, selbstständig gemacht und musste infolge eines Einbruchs (nicht Versichert) bei dem die gesammte Geschäftsgrundlage, Werkzeue, Maschinen und Waren gestohlen wurde, zweimal von vorne anfangen. Nachdem ich dann den Laden wieder auf Vordermann gebracht hatte, habe ich verkauft.
Ich war jetzt 59 und suchte mir wieder Arbeit. Zu meinem ehemaligen Arbeitgeber konnte ich nicht, hatte dieser doch im gleichen Jahr ca. 15 Mann mit 57 in den Vorruhestand geschickt.
Was ich dann in div. Betrieben erlebte spottet jeder Beschreibung. Wie gesagt, bin ich Autodidakt und entwickle heute noch Elktronische Schaltungen. Können war überhaupt nicht gefragt, mann wollte Papiere sehen. Ich bin dann in einer kleinen Klitsche eingestellt worden und wurde dort von einem Technischen Analpahbeten getestet worden. Dieser Mensch hat dann vermutlich aus Angst, ich könnte ihm seinen Platz wegschnappen, bei der Geschäftsleitung empfohlen, mich höchstens als Lagerarbeiter zu beschäftigen. Ich hatte in meinem Leben, einige Arbeitsstellen und am besten waren die wo der Vorgesetzte Kompetent und Durchblick hatte. Hier jedoch gabs ein Cheffin mit null Ahnung und einem Sohn, gleichen Kaliebers. Wurde vom Ex. gegründet und von sehr guten Technikern in der Entwicklung geführt.
Ich wagte einige Verbesserungsvorschläge, für effizintere Lagerführung, darauf der Juniorchef zu seinem Obernicker: "die Faulheit gebiert die besten Ideen" ich konnte mir darauf nicht verkneifen zu Antworten: "und die Dummheit, macht sie kaputt".
Was ich damit sagen will, in meinem ganzen Arbeitsleben, brauchte ich nur einmal eine Lohndiskussion zu führen, daß war in einem sehr großen Elektronikunternehmen, wo der Meister eine 0 war, erst nachdem ich ihn zusammengestaucht hatte (ich brauchte meist sehr lange zur Explosion:() hat es durch wechsel des Vorgesetzten gefunzt.
Wenn ich mir die heutige Arbeitssituation ansehe, was dort als Führungskräfte in manchen Betrieben so rumläuft, von nichts eine Ahnung aber ein Diplom und große Klappe.
Mir wäre ein Mindestlohn nie in den Sinn gekommen.

Gruß franz

Don
22.12.2006, 18:19
Missbrauch definiert sich anders, es hat etwas mit Ungesetzlichkeit zu tun. Legale Möglichkeiten zu nutzen, kann nie Missbrauch sein.
Es ist auch mir bekannt. dass die Praktikumsschiene in einigen Branchen ausgenutzt wird. Nur beseitigt ein Mindestlohn nicht die Ursache, sondern verdeckt sie nur.
Ursache ist ein Überangebot an Arbeitnehmern in bestimmten Bereichen bzw. eine zu geringe Nachfrage danach in der Wirtschaft. Hier muss angesetzt werden.

Ic denke, Mißbrauch hat nichts mit Mißachtung von Gesetzen zu tun. Es ist eher eine Anstandsfrage. Aber das ist Definitionsgefasel.

Ich befürworte keineswegs einenn Mindestlohn, und Deine Feststellung des partiellen Überangebots ist korrekt. Auch die augenscheinliche Neigung bei vielen Betroffenen Stellen anzustreben wie sie ihnen in vielfältigen soap operas (ital. polpettone) vorgespielt werden.

Ausonius
22.12.2006, 19:08
Es ist auch mir bekannt. dass die Praktikumsschiene in einigen Branchen ausgenutzt wird. Nur beseitigt ein Mindestlohn nicht die Ursache, sondern verdeckt sie nur.

Er könnte aber für andere Verhältnisse sorgen. Dann nimmt PR-Agentur X halt nicht mehr zehn Praktikanten ins Team, sondern nur noch fünf, zahlt aber besser. Ich denke, dass dies trotzdem die Situation für diese Personen verbessern würde. Ich weiß auch, dass es völlig legal ist, so vorzugehen. Dies sollte m.E. aber nicht so bleiben.


Ursache ist ein Überangebot an Arbeitnehmern in bestimmten Bereichen bzw. eine zu geringe Nachfrage danach in der Wirtschaft.

Überangebot - ja
zu geringe Nachfrage - nein. Nur mal als Beispiel:
http://jobsuche.monster.de/jobsearch.asp?cy=de&brd=1%2C5808&vw=b&google=Administration%2CRecht%2CAusbildung%2CWeite rbildung%2CConsulting%2CDesign%2CGestaltung%2CEink auf%2CLogistik%2CMaterialwirtschaft%2CGesch%E4ftsl eitung%2C+Management%2CHR%2CPersonal%2CIT%2CTeleko mmunikation%2CMarketing%2CProduktmanagement%2CMedi zin%2CNaturwissenschaft%2CTechnologie%2CRechnungsw esen%2CFinanzen%2CControlling%2CBanking%2CRedaktio n%2CDokumentation%2CDienstleistung%2CTechnik%2CVer trieb&q=Volontariat&fn=&lid=&x=0&y=0

Auch dabei handelt es sich sämtlich um Wirtschaftsunternehmen. Ich denke, dass die Absolventen in solchen Bereichen zwei Probleme haben:
- Sie haben sich auf einen Medienberufe vorbereitet - mehr oder weniger als Generalisten. Da sich aber - freilich auch wegen einer großen Krise vor drei bis vier Jahren - die Verhältnisse verschlechtert haben, regiert in diesem Bereich - in dem es schon immer dicke arbeitsrechtliche Grauzonen gab - nun eine regelrechte Umsonst-Mentalität.
- Den Leuten, die in diesem Bereich arbeiten, fehlt zweitens eine gemeinsame Interessenvertretung - die sonst alle Berufsgruppen, selbst Unternehmer und Industrielle, in Deutschland selbstverständlich haben. Der Umstand dieser Jobs macht es auch schwer, so etwas zu erreichen - sie arbeiten nur kurz in ihren Unternehmen, wer es doch zur festen Stelle schafft, denkt über seine Praktikantenzeit nicht mehr nach. Daher sehe ich den Mindestlohn als eine der wenigen Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Es geht dabei ja nicht um Riesensummen, sondern um 7 bis 8 Euro pro Stunde.

politisch Verfolgter
22.12.2006, 19:17
Keinen Betrieb zu eignen, darf niemanden weder für das betriebl. Eigentum Anderer noch für deren Schulden zuständig erklären.

Der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.

Wir benötigen also Korrelationseffizienz und Leistungsadäquanz.
Zwangsarbeit ist verboten.
Per user value gewinnen wir davon Abstand, daß die Deutschen der Deutschen erbittertster Feind sind.

Manfred_g
23.12.2006, 01:25
...Das der Arbeiter seinen Lohn nicht Wert sei und deswegen wenig verdienen müsse ist wieder eine deiner menschenverachtenden und realitätsfernen Unternehmerphrasen, die als Legitimation für Lohnbeschiß sein soll. Merke: Ein Manager schafft überhaupt keine Werte, er schmarotzt mithilfe seiner Schlüsselstellung von der Arbeitsleistung des Fließbandarbeiters.

Aber warum gründest du nicht gemeinsam mit dem Fließbandarbeiter und einer handvoll Gleichgesinnter eine Firma nach Euren hehren Vorstellungen? Ihr könntet euch alle gegenseitig euer Wunschgehalt auszahlen.
Ich weiß, die Frage bzw. deren plausible Beantwortung bereitet dir Probleme. Aber solange das so ist, sehe ich keinerlei Grund, dich bezüglich deiner Aussagen ernst zu nehmen.

klartext
23.12.2006, 01:42
Aber warum gründest du nicht gemeinsam mit dem Fließbandarbeiter und einer handvoll Gleichgesinnter eine Firma nach Euren hehren Vorstellungen? Ihr könntet euch alle gegenseitig euer Wunschgehalt auszahlen.
Ich weiß, die Frage bzw. deren plausible Beantwortung bereitet dir Probleme. Aber solange das so ist, sehe ich keinerlei Grund, dich bezüglich deiner Aussagen ernst zu nehmen.
Ich schrieb es Frei-Denker schon mal. Er kann selbst Unternehmer werden, Anmeldegebühr beim Gewerbeamt und schon geht es los. Er kann auch Manager spielen und dann faul rumhängen, wenn er meint, das bringt es.
Der Mann hat sehr bizarre Vorstellungen, aus denen man unschwer entnehmen kann, dass er weder jemals Selbststäöndig war noch je in verantwortlungsvoller Position tätig war.
Ich halte nichts von Leuten, die von anderen Dinge fordern, die sie selbst nicht in der Lage sind, zu leisten, auch nicht von Trockenschwimmern, die anderen erklären wollen, wie man schwimmt.
Theorie ist zu wenig, da muss schon auch eine Portion praktische Erfahrung dazu.
Mit ideologischen Imperativen lässt sich ein Betrieb nicht führen. Wenn jemand meint, es würde schon genügen, sich als Unternehmer ein paar Dumme zu suchen, die für einen arbeiten, hat er das Leben nicht verstanden.
Auf kreative Vorschläge, wie man neue Arbeitsplätze schafft, warte ich ohnehin von dieser Seite bis heute vergeblich.

drgti
23.12.2006, 13:59
Mit etwa 54, habe ich mich auf drängen eines Nichtfreundes, selbstständig gemacht und musste infolge eines Einbruchs (nicht Versichert) bei dem die gesammte Geschäftsgrundlage, Werkzeue, Maschinen und Waren gestohlen wurde, zweimal von vorne anfangen. Nachdem ich dann den Laden wieder auf Vordermann gebracht hatte, habe ich verkauft.
Ich war jetzt 59 und suchte mir wieder Arbeit. Zu meinem ehemaligen Arbeitgeber konnte ich nicht, hatte dieser doch im gleichen Jahr ca. 15 Mann mit 57 in den Vorruhestand geschickt.
Was ich dann in div. Betrieben erlebte spottet jeder Beschreibung. Wie gesagt, bin ich Autodidakt und entwickle heute noch Elktronische Schaltungen. Können war überhaupt nicht gefragt, mann wollte Papiere sehen. Ich bin dann in einer kleinen Klitsche eingestellt worden und wurde dort von einem Technischen Analpahbeten getestet worden. Dieser Mensch hat dann vermutlich aus Angst, ich könnte ihm seinen Platz wegschnappen, bei der Geschäftsleitung empfohlen, mich höchstens als Lagerarbeiter zu beschäftigen. Ich hatte in meinem Leben, einige Arbeitsstellen und am besten waren die wo der Vorgesetzte Kompetent und Durchblick hatte. Hier jedoch gabs ein Cheffin mit null Ahnung und einem Sohn, gleichen Kaliebers. Wurde vom Ex. gegründet und von sehr guten Technikern in der Entwicklung geführt.
Ich wagte einige Verbesserungsvorschläge, für effizintere Lagerführung, darauf der Juniorchef zu seinem Obernicker: "die Faulheit gebiert die besten Ideen" ich konnte mir darauf nicht verkneifen zu Antworten: "und die Dummheit, macht sie kaputt".
Was ich damit sagen will, in meinem ganzen Arbeitsleben, brauchte ich nur einmal eine Lohndiskussion zu führen, daß war in einem sehr großen Elektronikunternehmen, wo der Meister eine 0 war, erst nachdem ich ihn zusammengestaucht hatte (ich brauchte meist sehr lange zur Explosion:() hat es durch wechsel des Vorgesetzten gefunzt.
Wenn ich mir die heutige Arbeitssituation ansehe, was dort als Führungskräfte in manchen Betrieben so rumläuft, von nichts eine Ahnung aber ein Diplom und große Klappe.
Mir wäre ein Mindestlohn nie in den Sinn gekommen.

Gruß franz


Was für ein Schwachsinn.
Wenn du so ein toller Autodidakt bist und soooo Kompetent, dann hättest du selber deinen Meister oder Diplom machen können.
ich nehme an das du deine Firma verkauft hast weil sie nicht lief oder sie dir zuviel Arbeit gemacht hat, sonst würde sich niemand soetwas antun, und einen Job als Lagerarbeiter(wo er ja völig überqualifiziert ist) mit dümmlichen Chefs, annehmen.

Und zur Diskussion hier und vor allen für unsere Neoliberalen, sage ich nur "Vorbild England"

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=24298

http://www.frankfurter-rundschau.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?sid=5a739d098b5a840626e4f400ffdd40bd&em_cnt=878000

papageno
25.12.2006, 17:04
mindestlohn sichert wohlstand für alle.

Jodlerkönig
25.12.2006, 17:52
mindestlohn sichert wohlstand für alle.so ein quatsch!
was wir benötigen ist geschlechtertrennung !!


http://www.myvideo.de/watch/393666

lupus_maximus
25.12.2006, 19:10
so ein quatsch!
was wir benötigen ist geschlechtertrennung !!


http://www.myvideo.de/watch/393666
Genau, keine Damen mehr in verantwortlichen Führungs-Positionen.
Dritte Qualität kann keine erste Qualität erzeugen.

Walter Hofer
25.12.2006, 19:15
Genau, keine Damen mehr in verantwortlichen Führungs-Positionen.
Dritte Qualität kann keine erste Qualität erzeugen.

Ich wünsche dir in deiner Bleistiftfabrik eine Emanze als Betriebsrätin.

Jodlerkönig
25.12.2006, 19:44
Ich wünsche dir in deiner Bleistiftfabrik eine Emanze als Betriebsrätin.in meinem betrieb wird es definitiv niemals einen betriebsrat geben! allein der erwägung eines solchen hätte die fristlose verabschiedung des einzelnen bzw. die verminderung der beschäftigten insgesamt zur folge :]

lupus_maximus
25.12.2006, 19:48
Ich wünsche dir in deiner Bleistiftfabrik eine Emanze als Betriebsrätin.
Da ich bis jetzt nicht von einer Bleistiftfabrik träume, wahrscheinlich werden wir aber zum Schluß wieder welche haben, da wir bestimmt nach dem Zusammenbruch vom Ausland nicht mehr beliefert werden und deshalb wieder alles selbst herstellen müssen, sondern wieder von einem High-Tech-Betrieb, wird es auch keinen weiblichen Betriebsrat geben.
Die Weiber brauche ich für wichtigere Sachen, wie z.B. Kinderkriegen und zum Bestücken von Platinen, da sind sie unschlagbar!
Für uns Männern Vorschriften zu machen, sind sie weniger geeignet!

-jmw-
25.12.2006, 21:15
mindestlohn sichert wohlstand für alle.
Diese Behauptung zu beweisen, fordert den Praxistest.
Problem dabei: Was, wenn sich in der Praxis herausstellst, dass sie nicht stimmt?
Wirst DU dann für eventuelle Schäden und Verluste aufkommen?

mfg

tommy3333
26.12.2006, 15:56
mindestlohn sichert wohlstand für alle.
Diese Behauptung zu beweisen, fordert den Praxistest.
Problem dabei: Was, wenn sich in der Praxis herausstellst, dass sie nicht stimmt?
Wirst DU dann für eventuelle Schäden und Verluste aufkommen?

mfg
Wie ein Mindestlohn wohlstand für alle herbeiführen könne, bleibt wohl das Geheimnis des Autors. Wie ein Praxistest aussehen soll, erschließt sich mir aber auch nicht.

Es gibt Länder mit Mindestlohn und niedriger Arbeitslosenquote (z.B. England), Länder mit Mindestlohn und hoher Arbeitslosenquote (z.B. Frankreich), Länder ohne Mindestlohn und niedriger Arbeitslosenquote (z.B. Norwegen) und Länder ohne Mindestlohn und hoher Arbeitslosenquote (z.B. Deutschland).

Wie soll da überhaupt ein Zusammenhang zwischen Mindestlohn und Arbeitslosenquote (bzw. Wohlstand für alle) existieren und geschweige denn begründet werden? Und was soll da wie "getestet" werden und wie will man einen solchen Test auswerten (und einen solchen Zusammenhang, obwohl er offenbar weder in der einen noch in der anderen Richtung existiert, herstellen)? Woher will man denn so genau wissen, ob eine Änderung an der Arbeitslosenquote wirklich durch die Einführung des Mindestlohns ausgelöst wurde, wenn es dafür auch andere Ursachen geben kann?

Die ganze Diskussion um den Mindestlohn ist doch nur eine Bankrotterklärung unserer Politiker, die von ihrem Versagen und Gesetzesmurks abzulenken versuchen. Ein neuer Nebenkriegsschauplatz für unsere Journallier eben, die sich im Interesse ihrer Quoten und Auflagen ohne Nachzudenken um solche ungelegten Eier reißt - wie ein paar ausgehungerte Hunde, denen man einen Knochen vor die Füße wirft.