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Vollständige Version anzeigen : Polonium 209



Stechlin
19.12.2006, 18:36
Ich hätte da gerne mal ein Problem: Warum wird in den Medien immer von Polonium 210 geredet, wo doch dessen Atommasse 209, nicht 210 u beträgt?

Wer weiß näheres?

wtf
19.12.2006, 18:37
Weil es das Isotop 210 ist, im Volksmund Putinium genannt ("Put in more Polonium").

leuchtender Phönix
19.12.2006, 18:40
Ich hätte da gerne mal ein Problem: Warum wird in den Medien immer von Polonium 210 geredet, wo doch dessen Atommasse 209, nicht 210 u beträgt?

Wer weiß näheres?

Bei vielen Elementen gibt es unterschiedliche atomare Gewichte. Diese Isotope entstehen durch unterschiedliche Neutronenzahlen bei Atomen. Wie hier beim Uran als Beispiel. Mehr über Isotope in meiner Quelle.

http://de.wikipedia.org/wiki/Uran

Stechlin
19.12.2006, 18:42
Weil es das Isotop 210 ist, im Volksmund Putinium genannt ("Put in more Polonium").

Steck Dir Deinen Spam dahin, wo Du am schönsten bist.

Walter Hofer
19.12.2006, 18:42
Ich hätte da gerne mal ein Problem: Warum wird in den Medien immer von Polonium 210 geredet, wo doch dessen Atommasse 209, nicht 210 u beträgt?

Wer weiß näheres?

der Unterschied macht gerade mal 1n , also vernachlässigbar,
Po-209 ist das Haupt-Isotop :rolleyes: , mal auf die Schnelle gedacht,
Es muss noch mehr Po-Isotope als nur 209/210 geben, bei der hohen Massenzahl.

Stechlin
19.12.2006, 18:45
Bei vielen Elementen gibt es unterschiedliche atomare Gewichte. Diese Isotope entstehen durch unterschiedliche Neutronenzahlen bei Atomen. Wie hier beim Uran als Beispiel. Mehr über Isotope in meiner Quelle.

http://de.wikipedia.org/wiki/Uran

Nun, aber mein Tafelwerk sagt aus, daß die Atommasse Poloniums 209 u, die Atommasse des Astats (Element 85 im Mendelejew´schen Periodensystem) jedoch 210 u beträgt. Was nun?

Mauser98K
19.12.2006, 18:48
Die Zahl 210 gibt, so weit ich mich erinnern kann, die Elektronenzahl und nicht das Gewicht an.

Polonium 210 dürfte ein Isotop von Polonium 209 sein.

Don
19.12.2006, 18:52
Nun, aber mein Tafelwerk sagt aus, daß die Atommasse Poloniums 209 u, die Atommasse des Astats (Element 85 im Mendelejew´schen Periodensystem) jedoch 210 u beträgt. Was nun?

Es gibt Po 208, 209, 210, 212, 214, 216, 218

Element 85, Astat, exisistert mit AM 210 und 211, beide nicht stabil

Der Unterschied zum Polonium liegt in der Anzahl Protonen und Elektronen

Stechlin
19.12.2006, 18:59
Die Zahl 210 gibt, so weit ich mich erinnern kann, die Elektronenzahl und nicht das Gewicht an.

Polonium 210 dürfte ein Isotop von Polonium 209 sein.

Also, wenn mich meine Chemiekenntnisse nicht so ganz im Stich gelassen haben, dann zeigt die Ordnungszahl der Elemente im Periodensystem die Anzahl der Elektronen (siehe dazu die Elektronenkonfiguration der Atome) an; bei Polonium wäre das die Ordnungszahl 84.

Stechlin
19.12.2006, 19:00
Es gibt Po 208, 209, 210, 212, 214, 216, 218

Element 85, Astat, exisistert mit AM 210 und 211, beide nicht stabil

Der Unterschied zum Polonium liegt in der Anzahl Protonen und Elektronen

Vielen Dank. Das wollte ich wissen.

Walter Hofer
19.12.2006, 19:18
Also, wenn mich meine Chemiekenntnisse nicht so ganz im Stich gelassen haben, dann zeigt die Ordnungszahl der Elemente im Periodensystem die Anzahl der Elektronen (siehe dazu die Elektronenkonfiguration der Atome) an; bei Polonium wäre das die Ordnungszahl 84.

es gibt ja auch das Isotop C-14 , mit 6 Protonen und 8 Neutronen (instabil),
neben C-12 und C-13 (stabil alle mit 6 Protonen= Ordnungszahl)
und das N-14 (stabil, mit 7 Neutronen und 7 Protonen) .

Praetorianer
19.12.2006, 19:42
Nun, aber mein Tafelwerk sagt aus, daß die Atommasse Poloniums 209 u, die Atommasse des Astats (Element 85 im Mendelejew´schen Periodensystem) jedoch 210 u beträgt. Was nun?

Du hättest WTF's Bemerkungen nicht vorschnell als Spam abstempeln wollen.

Es ist ein Isotop! Guck mal beim Kohlenstoff, da wird bei dir 12 stehen, es gibt aber zwei sehr bedeutende Isotope C13 und C14.


Edit: Ich sehe gerade, da war (mindestens) einer schneller.

Manfred_g
19.12.2006, 20:52
Ich hätte da gerne mal ein Problem: Warum wird in den Medien immer von Polonium 210 geredet, wo doch dessen Atommasse 209, nicht 210 u beträgt?

Wer weiß näheres?

Wie kommst du darauf, daß die Atommasse von Polonium 210 nur 209 beträgt? ?(

Koslowski
19.12.2006, 22:42
Wenn es von einem Element kein stabiles Isotop gibt, wird in den meisten Periodensystemen die Atommasse des Isotops mit der längsten Halbwertszeit angegeben. Deshalb wird man beim Polonium meistens die Zahl 209 finden.

Manfred_g
20.12.2006, 00:03
Wenn es von einem Element kein stabiles Isotop gibt, wird in den meisten Periodensystemen die Atommasse des Isotops mit der längsten Halbwertszeit angegeben. Deshalb wird man beim Polonium meistens die Zahl 209 finden.

Ok, aber eben nicht, wenn ausdrücklich von Po 210 die Rede ist. Naja, nicht so wichtig, in einem meiner Bücher steht jedenfalls 209,982876 was aufgerundet 210 ist. Damit paßt aus meiner Sicht alles.

Koslowski
20.12.2006, 01:08
Ok, aber eben nicht, wenn ausdrücklich von Po 210 die Rede ist. Naja, nicht so wichtig, in einem meiner Bücher steht jedenfalls 209,982876 was aufgerundet 210 ist. Damit paßt aus meiner Sicht alles.
209,98.... ist dann die durchschnittliche Masse aller Isotope. Das sollte aber in dem Buch dabei stehen.

Don
20.12.2006, 09:52
209,98.... ist dann die durchschnittliche Masse aller Isotope. Das sollte aber in dem Buch dabei stehen.

:gesetz: In einem anständigen Buch steht das sicher nicht dabei.

Walter Hofer
20.12.2006, 10:49
:gesetz: In einem anständigen Buch steht das sicher nicht dabei.

nur in unanständigen Büchern ......... :))

Klopperhorst
20.12.2006, 15:36
Also, wenn mich meine Chemiekenntnisse nicht so ganz im Stich gelassen haben, dann zeigt die Ordnungszahl der Elemente im Periodensystem die Anzahl der Elektronen (siehe dazu die Elektronenkonfiguration der Atome) an; bei Polonium wäre das die Ordnungszahl 84.

Oh man, du bist wirklich dumm.



----

Stechlin
20.12.2006, 17:55
Oh man, du bist wirklich dumm.



----

Dito.

Stechlin
20.12.2006, 17:57
Wie kommst du darauf, daß die Atommasse von Polonium 210 nur 209 beträgt? ?(

Die Unstimmigkeit, die mich überfiel, wurde bereits aufgeklärt. Dennoch vielen Dank an alle, die zu meiner Aufklärung beitrugen.

@Klapperhorst: Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Manfred_g
20.12.2006, 18:09
209,98.... ist dann die durchschnittliche Masse aller Isotope. Das sollte aber in dem Buch dabei stehen.

Ähm nein, dies ist der zugehörige Wert für Polonium 210 und kein Durchschnittswert.

Praetorianer
23.12.2006, 19:31
Ähm nein, dies ist der zugehörige Wert für Polonium 210 und kein Durchschnittswert.

Wenn ich mich nicht gänzlich täusche, liegst du da falsch. Im Periodensystem der Elemente steht meines Wissens ein Durchschnittswert der Atommasse, der sich aus der Häufigkeitsverteilung der Isotope ergibt. Die meisten Isotope sind statistisch verteilt, und die gebrochnen Zahlen sind das Resultat der Häufigkeitsverteilung der entsprechenden Isotope (und zum geringen Teil noch duruch den Massendefekt; bzw. Kernbindungsenergie).

Wie sollten deiner Meinung nach sonst die gebrochenen Werte angenommen werden können? Ohne diese zwei Effekte dürfte es nur ganzzahlige Vielfache von "u" geben.

Allemanne
24.12.2006, 00:46
Sind wir hier alle Atomphysiker oder was? ?(

Manfred_g
24.12.2006, 01:23
Wenn ich mich nicht gänzlich täusche, liegst du da falsch. Im Periodensystem der Elemente steht meines Wissens ein Durchschnittswert der Atommasse, der sich aus der Häufigkeitsverteilung der Isotope ergibt. Die meisten Isotope sind statistisch verteilt, und die gebrochnen Zahlen sind das Resultat der Häufigkeitsverteilung der entsprechenden Isotope (und zum geringen Teil noch duruch den Massendefekt; bzw. Kernbindungsenergie).

Wie sollten deiner Meinung nach sonst die gebrochenen Werte angenommen werden können? Ohne diese zwei Effekte dürfte es nur ganzzahlige Vielfache von "u" geben.

Ich hab diesen Wert aber nicht aus dem Periodensystem sondern aus einer Tabelle, die die einzelnen Isotope getrennt aufführt. Es handelt sich übrigens um den Anhang des "Taschenbuch der Physik" Autor: Kuchling, Hanser Verlag
Also schon ein "seriöses" Buch (nicht der Kinder Physik Kurs der Mickey Maus :) ), auch wenn das noch kein Beweis ist.

Du sprichst selbst vom Massendefekt, warum sollte dieser Effekt hier keine Rolle spielen?
Ausserdem (und das dürfte die Hauptsache sein), das Atomgewicht ist doch auf Kohlenstoff bezogen. Da die Isotope sich aber in ihrer Neutronenanzahl unterscheiden und ein Neutron nicht dieselbe Masse hat wie ein Proton, gibt es hier eben keine ganzzahlige Vielfachheit mehr.

Praetorianer
26.12.2006, 23:34
Ich hab diesen Wert aber nicht aus dem Periodensystem sondern aus einer Tabelle, die die einzelnen Isotope getrennt aufführt. Es handelt sich übrigens um den Anhang des "Taschenbuch der Physik" Autor: Kuchling, Hanser Verlag
Also schon ein "seriöses" Buch (nicht der Kinder Physik Kurs der Mickey Maus :) ), auch wenn das noch kein Beweis ist.

Du sprichst selbst vom Massendefekt, warum sollte dieser Effekt hier keine Rolle spielen?
Ausserdem (und das dürfte die Hauptsache sein), das Atomgewicht ist doch auf Kohlenstoff bezogen. Da die Isotope sich aber in ihrer Neutronenanzahl unterscheiden und ein Neutron nicht dieselbe Masse hat wie ein Proton, gibt es hier eben keine ganzzahlige Vielfachheit mehr.

Ok, wenn Nitup ein solches Tabellenwerk meint, kann sich die Sache anders verhalten. Im PSE ist (sinnvollerweise) ein Durchschnittswert angegeben, weil man ansonsten auch Fehler in der Stöchiometrie machte.

Wenn ich jetzt nicht in Sachen Kernphysik völlig danebengreife, dürfte die Massendiferenz zwischen Proton und Neutron ziemlich genau die Masse eines Elektrons sein. Diese beträgt grob 1/1000 der Masse eines Protons.

Wenn das auf ein best. Isotop bezogen ist, wirst du schon richtig liegen, im PSE kann man diese Effekte gegen die Massendifferenzen, die sich aus den Isotopenverteilungen ergeben, vernachlässigen. Wie gesagt, wenn man den Wert für ein konkretes Isotop hat, ist das was anderes.

Nitup fragte in seinem Eingangstext nach der Masse Poloniums, also eines bestimmten Elementes, deswegen ging ich nicht davon aus.

Walter Hofer
27.12.2006, 08:30
Wenn ich jetzt nicht in Sachen Kernphysik völlig danebengreife, dürfte die Massendiferenz zwischen Proton und Neutron ziemlich genau die Masse eines Elektrons sein. Diese beträgt grob 1/1000 der Masse eines Protons.



Nicht ganz :
1 Neutron zerfällt in 1 Proton + 1 Elektron + 1 Neutrino + Energie

Das Problem mit den Massen dieser Hadronen und des Elektrons ist, das immer ihre Ruhemasse angegeben wird, da diese Teilchen sich aber bewegen, sollte man besser die "Bewegungsmasse" angeben, die ist aber invariant, weil in der Größenordnung der Teilchen bereits Einsteins Gleichung : E= mC^2 wirkt.

Praetorianer
31.12.2006, 12:50
Nicht ganz :
1 Neutron zerfällt in 1 Proton + 1 Elektron + 1 Neutrino + Energie

Das Problem mit den Massen dieser Hadronen und des Elektrons ist, das immer ihre Ruhemasse angegeben wird, da diese Teilchen sich aber bewegen, sollte man besser die "Bewegungsmasse" angeben, die ist aber invariant, weil in der Größenordnung der Teilchen bereits Einsteins Gleichung : E= mC^2 wirkt.

Wenn du meinst, dass ich so falsch liege, schlag mal die Masse eines Neutrons nach, subtrahiere die eines Protons und vergleiche diese Differenz mal mit der Ruhemasse des Elektrons. :cool2:

Danach kannst du dir vorstellen, wie wesentlich deine Ergänzungen zur Masse beitragen. :)