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Vollständige Version anzeigen : Mitte gegen Links- und Rechtsextremismus



basti
12.12.2006, 12:47
Protest gegen Neonazis und Autonome
600 Menschen demonstrieren in Lübben gegen Extremismus

EPD

LÜBBEN. Unter dem Motto "Lübben bekennt Farbe gegen Extremismus" haben in der Spreewaldstadt am Sonnabend rund 600 Menschen friedlich gegen einen Neonaziaufmarsch und eine zeitgleich stattfindende Antifa-Demonstration protestiert. Zu der Veranstaltung auf dem Marktplatz der Stadt hatte ein Bündnis aus Stadtverwaltung, Parteien und der beiden Kirchen aufgerufen.
[...]
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/brandenburg/611530.html


hervorragend, die mitte steht endlich gegen die asozialen und kriminellen elemente von links und rechts auf.
bin gespannt wie die dummbatzen beider lager das in ihren "indy-medien" kommentieren.

vielleicht gibt es ja bald einen extremismus der mitte, dann wird mit links und rechts endgültig aufgeräumt. :D

Schleifenträger
12.12.2006, 13:19
hervorragend, die mitte steht endlich gegen die asozialen und kriminellen elemente von links und rechts auf.

Da kannste mal sehen, wie verblödet die bumstoitsche Bevölkerung inzwischen ist. Demonstrieren gegen die extrem reaktionären Kräfte wie auch gegen deren Gegner. Verständlich, denn der Durchschnittsbumstoitsche hätte es gern für die Anderen nur ein wenig reaktionär und dabei für sich ein wenig fortschrittlich. Das ist, als wollte eine Frau ein bißchen schwanger sein. Wie aber eine Frau nur richtig schwanger werden kann, bekommen diese Dummköpfe durch ihr Handeln auch richtig reaktionäre Politik.

Teutone
12.12.2006, 13:40
Jeder Mensch ist, sobald er eigenständig politisch denkt,
entweder links oder rechts.
(Das heißt ja nicht, dass sich die politische Einstellung im Laufe des
Lebens nicht ändern könnte.)
Das wollen die meisten Leute aber nicht wahrhaben und zählen
sich daher selbst zur "Politischen Mitte".

Diese ist aber eine Illusion, mit der diese Menschen anderen und
sich selbst suggerieren wollen, sie würden keiner Ideologie anhängen
und wären politisch unvoreingenommen.

Ich glaube es war Goethe, der die Sache einmal ungefähr
folgendermaßen einmal auf den Punkt brachte:" Ich kann versprechen,
nach bestem Wissen und Gewissen zu urteilen.Ich kann aber nicht versprechen,
unparteiisch zu sein. "

In Ländern die politisch links orientiert sind, ist die "Mitte" daher
auch eher links und in rechtsorientierten eher rechts.

Efna
12.12.2006, 14:20
Jeder Mensch ist, sobald er eigenständig politisch denkt,
entweder links oder rechts.
(Das heißt ja nicht, dass sich die politische Einstellung im Laufe des
Lebens nicht ändern könnte.)
Das wollen die meisten Leute aber nicht wahrhaben und zählen
sich daher selbst zur "Politischen Mitte".

Diese ist aber eine Illusion, mit der diese Menschen anderen und
sich selbst suggerieren wollen, sie würden keiner Ideologie anhängen
und wären politisch unvoreingenommen.

Ich glaube es war Goethe, der die Sache einmal ungefähr
folgendermaßen einmal auf den Punkt brachte:" Ich kann versprechen,
nach bestem Wissen und Gewissen zu urteilen.Ich kann aber nicht versprechen,
unparteiisch zu sein. "

In Ländern die politisch links orientiert sind, ist die "Mitte" daher
auch eher links und in rechtsorientierten eher rechts.


Aber man kann seiner eigenen Ideologie folgen anstatt das nachzuplappern was andere sagen.

Schleifenträger
12.12.2006, 14:24
Aber man kann seiner eigenen Ideologie folgen anstatt das nachzuplappern was andere sagen.

Man kann. Aber die Meisten meinen, sie hätten gar keine Ideologie und vertreten dabei die Ideologie ihrer Herren, die behaupten, auch keine zu haben.

Was Gemeinhin "Mitte" genannt wird, ist reaktionär, weil es nicht konsequent progressiv ist. Wie die "Bloß-kein-Extremismus"-Dummköpfe.

Was soll an extrem fortschrittlich oder extrem gut auszusetzen sein? Für diese Dödel wohl, daß es extrem ist.

Efna
12.12.2006, 14:27
Man kann. Aber die Meisten meinen, sie hätten gar keine Ideologie und vertreten dabei die Ideologie ihrer Herren, die behaupten, auch keine zu haben.

Was Gemeinhin "Mitte" genannt wird, ist reaktionär, weil es nicht konsequent progressiv ist. Wie die "Bloß-kein-Extremismus"-Dummköpfe.

Was soll an extrem fortschrittlich oder extrem gut auszusetzen sein? Für diese Dödel wohl, daß es extrem ist.

Eine feste Definition der politischen "Mitte" gibt es nicht. Und nicht alles was nicht Progressiv ist Konservativ/Reaktionär. Eine Ideologie hatt jeder aber nicht jeder folgt einer, Viele Leute haben wie gesagt ihre eigene Ideologie.

Teutone
12.12.2006, 14:39
Aber man kann seiner eigenen Ideologie folgen anstatt das nachzuplappern was andere sagen.

Sicher, jeder Mensch hat eine individuelle politische
Ausrichtung und Weltsicht.
Mit "Ideologien" meinte ich das, was gemeinhin auch
als solche definiert und bekannt sind, wie da wären:
Sozialismus, Faschismus, Konservatismus, Liberalismus etc.

Wenn man aber jede dieser persönlichen Ausrichtungen
auch als Ideologie bezeichnet, gibt es demnach praktisch Milliarden
von Ideologien.
Aber das ist eben letztlich Definitionssache.

ochmensch
12.12.2006, 14:45
Man kann. Aber die Meisten meinen, sie hätten gar keine Ideologie und vertreten dabei die Ideologie ihrer Herren, die behaupten, auch keine zu haben.

Was Gemeinhin "Mitte" genannt wird, ist reaktionär, weil es nicht konsequent progressiv ist. Wie die "Bloß-kein-Extremismus"-Dummköpfe.

Was soll an extrem fortschrittlich oder extrem gut auszusetzen sein? Für diese Dödel wohl, daß es extrem ist.

Das sehe ich ausnahmsweise mal ähnlich. Wenn extreme Umstände extremer Veränderungen bedürfen, kann man die, die diese befürworten nicht gleich als pauschal schlecht deklarieren.
Extreme Veränderungen zu wollen ist also nicht das Problem. Die extremen Mittel, mit denen man sie erreichen will, sind es.

Schleifenträger
12.12.2006, 14:49
Die extremen Mittel, mit denen man sie erreichen will, sind es.

Die Herrschenden setzen auch extreme Mittel ein, ihr reaktionäres System fortzusetzen. Mit Wattebällchen ist dem wohl kaum beizukommen.

ochmensch
12.12.2006, 14:55
Die Herrschenden setzen auch extreme Mittel ein, ihr reaktionäres System fortzusetzen. Mit Wattebällchen ist dem wohl kaum beizukommen.

Diese Mittel sind aber nur indirekt extrem. Da geht es mehr darum, politische Meinungen zu lenken bzw. von bestimmten Dingen abzulenken. Solche Mittel hat natürlich nur der Machthaber.
Falls du jetzt aber auf das vorübergehende Einsperren irgendwelcher Radaubrüder angespielt haben solltest... naja... kein Kommentar.

Schleifenträger
12.12.2006, 15:02
Falls du jetzt aber auf das vorübergehende Einsperren irgendwelcher Radaubrüder angespielt haben solltest... naja...

Nein, ich spielte auf Rundumüberwachung, Prügelorgien der Polizei bei friedlichen Demonstrationen, Partei- und Berufsverbote, langjährige politische Haft, Zwangsarbeit und Aggressionskriege an.

ochmensch
12.12.2006, 15:13
Nein, ich spielte auf Rundumüberwachung, Prügelorgien der Polizei bei friedlichen Demonstrationen, Partei- und Berufsverbote, langjährige politische Haft, Zwangsarbeit und Aggressionskriege an.

Naja, wer sich im Auge des Verfassungsschutzes bewegt, hat nichts zu lachen, das ist sicher richtig. Was die friedlichen Demonstrationen angeht, die müssen natürlich genehmigt und in der Tat friedlich sein. Und Zwangsarbeit? Im Knast Tüten kleben oder wie? Das mit den Kriegen ist wieder eine andere Sache, das würde bei dem Thema zu weit weg führen.

Waldgänger
12.12.2006, 21:34
Der Eingangsbeitrag ist liberaler Unsinn und läuft auf die bürgerliche Totalitarismustheorie hinaus. Allerdings haben diverse User unrecht, wenn sie meinen, dass man sich zwangsläufig politisch "rechts" oder "links" einordnen muss. Was gehen mich parlamentarische Rednerperspektiven und Einteilungen von Anno 1789 an?

arnd
12.12.2006, 21:47
Der Eingangsbeitrag ist liberaler Unsinn und läuft auf die bürgerliche Totalitarismustheorie hinaus. Allerdings haben diverse User unrecht, wenn sie meinen, dass man sich zwangsläufig politisch "rechts" oder "links" einordnen muss. Was gehen mich parlamentarische Rednerperspektiven und Einteilungen von Anno 1789 an?

Was heißt überhaupt politisch rechts oder links. Wahrscheinlich bin ich für dich rechts, weil ich liberale Ansichten habe. Für einen Neoliberalen ,der die Wirtschaft vollständig unkontrolliert ihren Gang gehen lassen will, bin ich links ,da ich dies wiederum ablehne. Dich kann ich gar nirgends einordnen. Anfangs dachte ich links ,inzwischen bin ich mir darüber im unklaren.
Zu dieser Demonstration: Dabei ging es wohl gegen Nationalsozialisten und gegen Ultralinke Kommunisten. Und das finde ich ok.

Schleifenträger
13.12.2006, 07:03
Was die friedlichen Demonstrationen angeht, die müssen natürlich genehmigt und in der Tat friedlich sein.

Die Demo am 03.06. in Berlin war beides, was die Polizei nicht an Prügelorgien hinderte.



Und Zwangsarbeit? Im Knast Tüten kleben oder wie?

Nein. Für 1€, der noch nicht einmal den Mehraufwand deckt, unter Androhung des Verhungerns und Wohnungsverlustes unabhängig von der Qualifikation zu jeder Arbeit gezwungen zu werden.

Sauerländer
13.12.2006, 14:30
Es wird Zeit, dass das politische Spektrum zum Kreis gebogen wird und der Mitte endlich eine "Anti-Mitte" entgegentritt.

Schleifenträger
13.12.2006, 14:52
Es wird Zeit, dass das politische Spektrum zum Kreis gebogen wird und der Mitte endlich eine "Anti-Mitte" entgegentritt.

Klar, und dann geht's in Abwandlung eines alten Spruches weiter: "Wer Mitte ist, entscheiden wir!"

ochmensch
13.12.2006, 15:00
Die Demo am 03.06. in Berlin war beides, was die Polizei nicht an Prügelorgien hinderte.

Das kann ich nicht beurteilen. Was was das denn für eine Demo?


Nein. Für 1€, der noch nicht einmal den Mehraufwand deckt, unter Androhung des Verhungerns und Wohnungsverlustes unabhängig von der Qualifikation zu jeder Arbeit gezwungen zu werden.

Für Zahlenungen eine Gegenleistung zu verlangen, die den Betroffenen im Idealfall vielleicht noch von der Schnapsflasche fernhält?

-jmw-
13.12.2006, 15:03
Für einen Neoliberalen ,der die Wirtschaft vollständig unkontrolliert ihren Gang gehen lassen will
Gehört eigentlich nicht zum Thema, aber wo's mir grad auffällt:
Solche Neoliberalen gibt es nicht, kann es nicht geben.
Das "neo" dieser Ideologie ist ja gerade die Ablehnung des laissez-faire-Ansatzes vieler Altliberaler.

mfg

Schleifenträger
13.12.2006, 15:24
Für Zahlenungen eine Gegenleistung zu verlangen, die den Betroffenen im Idealfall vielleicht noch von der Schnapsflasche fernhält?

Für Arbeit ist aber üblich einen Lohn zu zahlen, und zwar einen existenzsichernden. Zumindest laut Menschenrechten. Laut denen haben auch Alle einen Anspruch auf Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum einschließlich sozialem Leben, unabhängig davon, ob sie aufgrund der Mißwirtschaft der Kapitalisten und derer politischer Lakaien auf die Straße geflogen sind.

Aber das sind eben nur die Rechte der Menschen, nicht der Untermenschen in der B"R"D ... ääh, "Unterschichten" meine ich natürlich.

Sauerländer
13.12.2006, 15:29
Klar, und dann geht's in Abwandlung eines alten Spruches weiter: "Wer Mitte ist, entscheiden wir!"
Abgesehen davon, dass diese Platte langsam auch an Unterhaltungswert verliert:

Wenn ich daran denke, was deine lieben Genossen in der Geschichte schon so alles veranstaltet haben im Hinblick auf Verbündete, die man...entfernte in dem Moment, wo man sie nicht mehr brauchte, dann hast Du bei diesem Thema wenig Anlass, laut herumzutönen.

"Links" und "Rechts" müssen endlich ihren gemeinsamen Nenner finden. Das geht selbstverständlich nur mit kritischer Selbstreflexion in beiden Lagern (zu der man beidseitig überwiegend nicht gewillt zu sein scheint), und auch nur als beidseitige Annäherung. Aber sein es muss. Ansonsten werden beide je nach Bedarf gegen den jeweils anderen für den Liberalismus den Kettenhund machen wie bisher und dauerhaft ihren Zielen kein Stück näher kommen, als es bislang der Fall war.

Beiden bleibt nur der jeweils andere als Bündnispartner, denn der Liberalismus (also die selbsternannte "Mitte") lässt weder Raum für solidarische Wirtschaftsordnung fernab des fetischhaften Profitzwangs, noch für die Bewahrung klassisch rechter Bezugsgrößen (Familie, Volk/Nation, regionale Gliederungen etc).

Du wirst den Vorwurf erheben, dass kein ernsthafter Linker sich einer Vorstellung annähern kann, die Du wesentlich mit Antisemitismus, Bellizismus, Rassismus und dergleichen bezeichnen würdest, und in der Sozialismus nur verstanden wird als "starker Staat". Das ist zutreffend. Aber all das sind keine zwingenden rechten Bezugsgrößen. Sie können im Sinne einer Annäherung kritisiert und verworfen werden.
Die Frage ist, was die herkömmliche Linke im Gegenzug aufzugeben bereit ist - denn eine einfache Übernahme eurer Positionen durch herkömmliche Rechte wirst Du schwerlich erwarten können.
Es wären da Dinge anzusprechen wie reiner Materialismus in der Geschichts- und Weltbetrachtung, das optimistische Geschichtsbild, die Ablehnung sämtlicher kultureller Sondergrößen unterhalb der Globalebene bzw deren reine Reduktion auf eine "Funktion für den Fortschritt" und dergleichen.

ochmensch
13.12.2006, 15:36
Für Arbeit ist aber üblich einen Lohn zu zahlen, und zwar einen existenzsichernden. Zumindest laut Menschenrechten. Laut denen haben auch Alle einen Anspruch auf Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum einschließlich sozialem Leben, unabhängig davon, ob sie aufgrund der Mißwirtschaft der Kapitalisten und derer politischer Lakaien auf die Straße geflogen sind.

Aber das sind eben nur die Rechte der Menschen, nicht der Untermenschen in der B"R"D ... ääh, "Unterschichten" meine ich natürlich.

Sicher, aber dieses Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum muss doch heissen, dass soviel Menschen wie möglich in Arbeit sind und gute Löhne dafür bekommen und nicht, dass Millionen für´s Auf-der-Couch-sitzen bezahlt werden.
Was den 1 € Job angeht, das ist natürlich keine Lösung auf Dauer. Aber man kann doch nicht sagen, da arbeitet jemand und bekommt einen Hungerlohn dafür, schließlich stand hier die Leistung des Staates am Anfang und der 1 € Job ist der Versuch den Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Und viele Menschen sind dankbar, dass sie wieder was zu tun kriegen.

Schleifenträger
13.12.2006, 15:43
Wenn ich daran denke, was deine lieben Genossen in der Geschichte schon so alles veranstaltet haben im Hinblick auf Verbündete, die man...entfernte in dem Moment, wo man sie nicht mehr brauchte, dann hast Du bei diesem Thema wenig Anlass, laut herumzutönen.

Wir verbünden uns nur mit fortschrittlichen Kräften. Wenn die dann reaktionär werden, werden sie automatisch auch von Verbündeten zu Gegnern.

Deine demagogischen Parolen von der Verbrüderung von "Linken" und "Rechten" zeugt von erheblichen Wissenslücken und / oder Verlogenheit. Da "links" definitionsgemäß fortschrittlich und "rechts" reaktionär ist, hieße das, an einem Wagen vorn und hinten gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung zu ziehen, damit er stehenbleibt. Wenigstens so lange, bis die reaktionären Kräfte die Überhand gewinnen, dann werden die Anderen überflüssig.

Die gleiche Volksverdummung wurde schonmal angewandt, in Form des National"sozialismus", mit welchem massenhaft Proletarier zum Kampf gegen ihre eigenen Klasseninteressen ins feindliche Lager gezogen wurde. Seit ich die durchschnittlichen Wessis kennenlernen mußte, befürchte ich sogar, das könnte nochmals "Erfolg" haben. Wie man an Dir sieht.

arnd
13.12.2006, 15:44
Für Arbeit ist aber üblich einen Lohn zu zahlen, und zwar einen existenzsichernden. Zumindest laut Menschenrechten. Laut denen haben auch Alle einen Anspruch auf Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum einschließlich sozialem Leben, unabhängig davon, ob sie aufgrund der Mißwirtschaft der Kapitalisten und derer politischer Lakaien auf die Straße geflogen sind.

Aber das sind eben nur die Rechte der Menschen, nicht der Untermenschen in der B"R"D ... ääh, "Unterschichten" meine ich natürlich.

Rechne zusammen was ein Langzeitarbeitsloser monatlich an Sozialleistungen bekommt/ die Arbeitsstundenzahl eines Vollbeschäftigten und du kommst auf dessen Stundenlohn(Netto)

Sauerländer
13.12.2006, 16:04
Wir verbünden uns nur mit fortschrittlichen Kräften. Wenn die dann reaktionär werden, werden sie automatisch auch von Verbündeten zu Gegnern.

Dann warte mal ab, welchem Lager man dich mit deinem "christlichen Kommunismus" (bist Du eigentlich rein zufällig identisch mit dem guten alten Torsten aus dem ebenso guten alten PF?) relativ zügig zuordnen würde.


Deine demagogischen Parolen von der Verbrüderung von "Linken" und "Rechten" zeugt von erheblichen Wissenslücken und / oder Verlogenheit. Da "links" definitionsgemäß fortschrittlich und "rechts" reaktionär ist, hieße das, an einem Wagen vorn und hinten gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung zu ziehen, damit er stehenbleibt. Wenigstens so lange, bis die reaktionären Kräfte die Überhand gewinnen, dann werden die Anderen überflüssig.
Die gleiche Volksverdummung wurde schonmal angewandt, in Form des National"sozialismus", mit welchem massenhaft Proletarier zum Kampf gegen ihre eigenen Klasseninteressen ins feindliche Lager gezogen wurde. Seit ich die durchschnittlichen Wessis kennenlernen mußte, befürchte ich sogar, das könnte nochmals "Erfolg" haben. Wie man an Dir sieht.
Das ist letztlich im wesentlichen Geseier. Hier wird alles reduziert auf das eine Prinzip des "Fortschritts" in der Geschichte, der nur zu befördern oder zu bekämpfen ist, was wiederum klar festzustellen und damit zur Grundlage eines dualistischen Weltbildes zu machen ist. Es gibt dabei keine ewigen Größen, keine moralstiftenden Grundlagen und somit letztlich überhaupt keinen Grund, den "Fortschritt" befördern zu WOLLEN.
Nach einem solchen Bild ist selbstverständlich auch jeder nichtkommunistische Sozialismus kein echter Sozialismus -womit ich nicht behaupte, der Hitlerismus sei einer gewesen, im Gegenteil, da muss ich dir durchaus Recht geben.

Natürlich kannst Du respektive könnt Ihr so weitermachen - dann wundert euch aber nicht, wenn ihr in diesem Land genausowenig Erfolg habt wie beim letzten Mal. Da überließ die KPD zahlreiche sozialisitsche Strömungen (oder besser gesagt eher unbewusste Impulse) im Nationalismus auch anderen Kräften, die sie dann in ihrem Sinne uminterpetieren und allmählich vernichten konnten. Mit bekanntem Ergebnis.
Die Nationalbolschewisten der Weimarer Zeit (Niekisch und Paetel) dürften als Namen noch am geläufigsten sein haben versucht, das zu verhindern. Eine KPD jedoch, deren späte nationale Apelle ebenso durchsichtig reine Propaganda waren die die vermeintlich sozialistischen Apelle der NSDAP, konnte unmöglich ihr Verbündeter sein, und ein Äquivalent dazu bzw ein Kommunismus (dessen gegenwärtig gar nicht gegebene Massenwirksamkeit einmal gesetzt), der solche Apelle erst gar nicht unternimmt, kann es für die heutigen entsprechenden Kräfte erst recht nicht sein.

Macht ruhig alles wie beim letzten Mal - aber beschwert euch dann nicht, wenn sie euch in die Lager packen wie eure Vorbilder, denn das wird dabei langfristig wieder rauskommen. Mit einer Bewegung, die kein Vaterland, keine Tradition und keine über schieren Materialismus hinausgehenden Antriebe kennt, kann man nicht eins werden, und sei sie im Hinblick auf das, wogegen sie sonst noch ist, noch so im Recht.

Schleifenträger
13.12.2006, 16:27
Rechne zusammen was ein Langzeitarbeitsloser monatlich an Sozialleistungen bekommt/ die Arbeitsstundenzahl eines Vollbeschäftigten und du kommst auf dessen Stundenlohn(Netto)

Weit unterhalb des Armutsniveaus, welches sich wiederum ja mit aus den immer stärker verbreiteten Niedrig- und Armutslöhnen berechnet. Das ermöglicht keine Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Wolltest Du jetzt damit meine Aussagen untermauern?

arnd
13.12.2006, 16:40
Weit unterhalb des Armutsniveaus, welches sich wiederum ja mit aus den immer stärker verbreiteten Niedrig- und Armutslöhnen berechnet. Das ermöglicht keine Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Wolltest Du jetzt damit meine Aussagen untermauern?

Damit wollte ich sagen ,dass der Begriff "1€ Job" Unfug ist

Schleifenträger
13.12.2006, 16:44
Damit wollte ich sagen ,dass der Begriff "1€ Job" Unfug ist

Ich habe ihn nicht geprägt und der Begriff "Zwangsarbeit" hat sich vorerst noch nicht allgemein durchgesetzt. Das ist ein Zugeständnis meinerseits, um verständlich zu bleiben.

arnd
13.12.2006, 16:54
Ich habe ihn nicht geprägt und der Begriff "Zwangsarbeit" hat sich vorerst noch nicht allgemein durchgesetzt. Das ist ein Zugeständnis meinerseits, um verständlich zu bleiben.

Abgesehen davon das ich denke ,dass diese Niedriglohnjobs der Städte und Gemeinden der Privaten Wirtschaft schaden, ist der Begriff Zwangsarbeit auch falsch. Die meisten Langzeitarbeitslosen sind froh ihre Zeit sinnvoll zu verbringen und eigene Leistungen für erhaltene Unterstützungsleistungen erbringen zu können.

Schleifenträger
13.12.2006, 17:00
Die meisten Langzeitarbeitslosen sind froh ihre Zeit sinnvoll zu verbringen und eigene Leistungen für erhaltene Unterstützungsleistungen erbringen zu können.

Aha. Mit wie vielen hast Du Dich unterhalten?

xjanjan
14.12.2006, 16:35
hervorragend, die mitte steht endlich gegen die asozialen und kriminellen elemente von links und rechts auf.
bin gespannt wie die dummbatzen beider lager das in ihren "indy-medien" kommentieren.

vielleicht gibt es ja bald einen extremismus der mitte, dann wird mit links und rechts endgültig aufgeräumt. :D

so mittig war die demo am marktplatzt nicht
ich hab von leuten erfahren das die nazis zum teil gerüst wurden aus der menge heraus und das die bürger aufmerksam zugehört hätten als die rechten ihre kundgebung abgehalten haben teilweise gabs wohl auch beifall

Schleifenträger
14.12.2006, 19:18
so mittig war die demo am marktplatzt nicht
ich hab von leuten erfahren das die nazis zum teil gerüst wurden aus der menge heraus und das die bürger aufmerksam zugehört hätten als die rechten ihre kundgebung abgehalten haben teilweise gabs wohl auch beifall

Danke für die Untermauerung. Die "Mitte" ist rechts!

Stechlin
14.12.2006, 20:02
NITUP schrieb zum genannten Problem einst:

Sodann, an die Waffen! Zetteln wir sie an, die Revolte! Mit wem? Mit der deutschen Linken, der beim Anblick der Farben Schwarz-Rot-Gelb schlecht wird und nur noch Zyklon-B wittert? Einer Linken, die sich nicht einig darüber ist, ob wir nun Krankenschwester am Bett des Kapitalismus spielen wollen oder Dompteur desselbigen? Oder gar wieder den Weg zum alten Staatssozialismus? Von den Rechten will ich gar nicht sprechen; diesen grölenden "Kameraden", diesen Mordkumpanen, die sich als Sypathiesanten Unterdrückter Völker geben, diese aber ohne Skrupel als rassisch Minderwärtig sofort wieder durch die Krematorien jagen würden. Mit denen erst recht nicht.
Wir müssen die alte Sitzordnung des deutschen Reichstages sprengen: Links und Rechts als Stigmata der bürgerlichen Ideologie! Es gibt nur ein Ziel: Eine freie sozialistische Nation, die sich ihrer rationalen, moralischen und ästhetischen Fähigkeiten bewußt ist. Frei vom Diktat einer chrematistischen Bande. Eine Nation, in der die höchste Tugend die Genügsamkeit ist (Sokrates)!

Schleifenträger
14.12.2006, 20:06
NITUP schrieb zum genannten Problem einst:

Oder gar wieder den Weg zum alten Staatssozialismus?

Wie man sieht, können sich Menschen entwickeln, auch wenn dieses Forum meist erhebliche Zweifel an der Evolutionstheorie aufkommen läßt.

Stechlin
14.12.2006, 20:21
Wie man sieht, können sich Menschen entwickeln, auch wenn dieses Forum meist erhebliche Zweifel an der Evolutionstheorie aufkommen läßt.

Du sprichst in Rätseln.

Schleifenträger
15.12.2006, 07:14
Du sprichst in Rätseln.

Ich meine den Begriff "Staatssozialismus", der unsinnig ist, weil die sozialistische Ordnung definitionsgemäß eine staatliche ist. Ich habe diesen Begriff in letzter Zeit nicht mehr bei Dir gelesen und vermute daraufhin eine Entwicklung. Hingegen kann ich bei den Meisten hier keinerlei laut Evolutionstheorie gesetzmäßige Tendenz zur Höherentwicklung erkennen. Das Alte, Untaugliche, wird auch nicht eliminiert.

-jmw-
15.12.2006, 11:13
Ich meine den Begriff "Staatssozialismus", der unsinnig ist, weil die sozialistische Ordnung definitionsgemäß eine staatliche ist.
Nanu!
Ist dem so?
Welche Definition soll das sein?
Und warum waren, wenn dem so wäre, bis 1876 soviele Anarchisten in der sog. Internationalen vertreten?

mfg

Waldgänger
15.12.2006, 13:32
Hingegen kann ich bei den Meisten hier keinerlei laut Evolutionstheorie gesetzmäßige Tendenz zur Höherentwicklung erkennen. Das Alte, Untaugliche, wird auch nicht eliminiert.

Ich denke Dein ortodox-marxistisches Propagandagekreische ist das beste Beispiel.

Stechlin
15.12.2006, 14:22
Ich meine den Begriff "Staatssozialismus", der unsinnig ist, weil die sozialistische Ordnung definitionsgemäß eine staatliche ist.

Der Sozialismus der alten europäischen Prägung ist sicher nicht nur an externen Umständen gescheitert, sondern vor allem auch an seiner Unfähigkeit, dem guten Marx auch wirklich inhaltlich zu folgen. Sozialismus bedeutet vor allem Mitbestimmung der Arbeiter an der Planung. Wie war es dagegen in der DDR? Die Pläne kamen aus dem Mittag´schen Wirtschatfsministerium und mußten ausgeführt werden - unabhängig von der Machbarkeit und unabhängig vom Sinn. Da diese Pläne vor allem seit Honecker fast nirgends mehr erfüllt wurden, herrschte die "Plankorrektur", nur, um sich selbst etwas vorzumachen. ND und AK folgten auf dem Fuße und verkündeten, daß der Plan nach dem Plan erfüllt sei. Hurra!
Nee, so darf es nicht mehr laufen, wenn wir das nächste mal erfolgreich sein wollen.

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich werde die DDR und ihre Errungenschaften bis an mein Lebensende immer verteidigen, denn die Leistungen, die dieser kleine Staat erbrachte, waren, um mal mit den Worten des britischen Verlegers Robert Maxwell zu sprechen, kolossal. Man muß ja immer die Ausgangsbedingungen beachten.
Allerdings darf es uns nicht daran hindern, selbstkritisch mit der DDR umzugehen. Wenn wir alles richtig gemacht hätten, gäbe es den europäischen Sozialismus noch. Ich unterstelle keine absichtlichen Fehler; aber Fehler bleibt Fehler.

PS: Wie sagte einst Lenin: "Ich würde jede Parteiversammlung mit dem Knüppel auseinanderjagen, in der alle einer Meinung sind." Schade, daß wir Lenin so mißachteten.

Schleifenträger
15.12.2006, 14:34
Wenn wir alles richtig gemacht hätten, gäbe es den europäischen Sozialismus noch.

Ich stimme Dir in Allem zu.

Daß die sozialistischen Staaten fehlerhaft organisiert waren, insbesondere das Prinzip des demokratischen Sozialismus verletzt wurde, bedeutet ja nicht, den sozialistischen Staat als solchen abzulehnen, wie das bei den meisten "Kritikern" des "Staatssozialismus", wahlweise auch (noch unsinniger) "Staatskapitalismus" anzutreffen ist.

klartext
15.12.2006, 14:37
NITUP schrieb zum genannten Problem einst:

Sodann, an die Waffen! Zetteln wir sie an, die Revolte! Mit wem? Mit der deutschen Linken, der beim Anblick der Farben Schwarz-Rot-Gelb schlecht wird und nur noch Zyklon-B wittert? Einer Linken, die sich nicht einig darüber ist, ob wir nun Krankenschwester am Bett des Kapitalismus spielen wollen oder Dompteur desselbigen? Oder gar wieder den Weg zum alten Staatssozialismus? Von den Rechten will ich gar nicht sprechen; diesen grölenden "Kameraden", diesen Mordkumpanen, die sich als Sypathiesanten Unterdrückter Völker geben, diese aber ohne Skrupel als rassisch Minderwärtig sofort wieder durch die Krematorien jagen würden. Mit denen erst recht nicht.
Wir müssen die alte Sitzordnung des deutschen Reichstages sprengen: Links und Rechts als Stigmata der bürgerlichen Ideologie! Es gibt nur ein Ziel: Eine freie sozialistische Nation, die sich ihrer rationalen, moralischen und ästhetischen Fähigkeiten bewußt ist. Frei vom Diktat einer chrematistischen Bande. Eine Nation, in der die höchste Tugend die Genügsamkeit ist (Sokrates)!
Nur mal am Rande: Sokrates ist lange tot, die Welt hat sich seitdem weiter gedreht, du lebst wie alle Linksextremen in der Vergangenheit.
Eure Ideologie hat lange ausgedient, niemand will sie mehr, also lass es einfach, es ist sinnlos. Orientiere den Erfolg deiner Ideologen an den Wahlergebnissen. Dann erkennst du, wo du gesellschaftlich einzuordnen bist, eine kleine Randgruppe, die niemand wirklich zur Kenntnis nimmt.

Stechlin
15.12.2006, 14:39
Ich stimme Dir in Allem zu.

Daß die sozialistischen Staaten fehlerhaft organisiert waren, insbesondere das Prinzip des demokratischen Sozialismus verletzt wurde, bedeutet ja nicht, den sozialistischen Staat als solchen abzulehnen, wie das bei den meisten "Kritikern" des "Staatssozialismus", wahlweise auch (noch unsinniger) "Staatskapitalismus" anzutreffen ist.

Ich lehne den Staatssozialismus der alten sowjetischen Prägung, in der alles von oben nach unten delegiert wurde, ab - soll er in der ideologischen Hölle schmoren. Mein Ziel ist der Sozialismus des 21.Jahrhunderts, wie ihn Arno Peters und Heinz Dieterich eingehend und vor allem logisch beschrieben. Unser Vorteil gegenüber den Protagonisten der Vergangenheit ist der, daß uns heute ein entwickeltes weltweites und vor allem leistungsfähiges Rechnernetz zur Verfügung steht. Schon Konrad Zuse sprach in diesem Zusammenhang vom Computersozialismus.

Um das zu verdeutlichen, nochmals folgendes Zitat:

In der Sowjetunion gab es in den achtziger Jahren etwa zwölf Millionen Produkte, aber die Informationslogistik, also vor allem die verfügbaren Daten - und Speicherkapazitäten, die Telekommunikationskapazität und die Kalkulationskapazität der Computer über Input-Output-Tabellen und Zeitinputs (also die Werte), reichten gerade mal aus, um - festhalten - etwas mehr einige hundert Produkte zu verwalten/zu erfassen. Unter diesen Umständen mußte der Sozialismus scheitern, konnte er die Bedürfnisse der Menschen an Konsumgütern nicht ausreichend befriedigen, konnte keine effiziente Ökonomie entstehen.

xjanjan
15.12.2006, 15:38
Nur mal am Rande: Sokrates ist lange tot, die Welt hat sich seitdem weiter gedreht, du lebst wie alle Linksextremen in der Vergangenheit.
Eure Ideologie hat lange ausgedient, niemand will sie mehr, also lass es einfach, es ist sinnlos. Orientiere den Erfolg deiner Ideologen an den Wahlergebnissen. Dann erkennst du, wo du gesellschaftlich einzuordnen bist, eine kleine Randgruppe, die niemand wirklich zur Kenntnis nimmt.

würde die npd nicht mit häslcihen glazköpfig bengel auf die strasse gehn vor dennen sich der gemeine bürger in die hosen scheist weil er ab und an sieht wie 5 solcher penner 1 zusammen schlagen würde man von ihr auch keine notiz nehmen ausedem erzeihlt die pds doch ganz ortentliche erfolge

Kaiser
17.12.2006, 21:50
hervorragend, die mitte steht endlich gegen die asozialen und kriminellen elemente von links und rechts auf.
bin gespannt wie die dummbatzen beider lager das in ihren "indy-medien" kommentieren.

vielleicht gibt es ja bald einen extremismus der mitte, dann wird mit links und rechts endgültig aufgeräumt. :D

Ist eigentlich erbärmlich, dass die Etablierten zusammen nur noch ein paar hundert Hansel zusammentrommeln können.

:)) :)) :))

Schleifenträger
18.12.2006, 06:52
Ich lehne den Staatssozialismus der alten sowjetischen Prägung, in der alles von oben nach unten delegiert wurde, ab - soll er in der ideologischen Hölle schmoren.

Ich habe gerade einen Formulierungsfehler in meinem vorigen Beitrag bemerkt. Es muß natürlich "Prinzip des demokratischen ZENTRALISMUS heißen, nicht des "demokratischen Sozialismus".

Computer können zwar bei der Planung helfen, jedoch keine Macht ausüben und uns auch nicht vor konterrevolutionären Bestrebungen schützen. Und die Revolution nehmen sie uns auch nicht ab.

Beverly
21.12.2006, 14:48
Es wird Zeit, dass das politische Spektrum zum Kreis gebogen wird und der Mitte endlich eine "Anti-Mitte" entgegentritt.

Wenn ich mir den Eingangspost so zu Gemüte führe, muss ich dir Recht geben. Mit den Extremisten von Rechts und Links "aufräumen" und einen "Extremismus der Mitte" schaffen :rolleyes: hört sich im übrigen nach Faschismus an.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine "Anti-Mitte" bestehend aus Nationalisten und Nationalen Sozialisten, kosmopolitischen Linken und Altliberalen, internationalistischen Sozialisten und Anarchisten sich jemals in allen oder nur den meisten Punkten einig sein wird. Dazu sind die Unterschiede einfach zu groß und sie geben viel Stoff für Kontroversen. Das mag nervig sein, ist aber vielleicht besser, als eine "Mitte", die in gnadenlosem Konformismus alle Differenzen und Alternativen getilgt hat.

Waldgänger
21.12.2006, 16:39
Wenn ich mir den Eingangspost so zu Gemüte führe, muss ich dir Recht geben. Mit den Extremisten von Rechts und Links "aufräumen" und einen "Extremismus der Mitte" schaffen :rolleyes: hört sich im übrigen nach Faschismus an.

Die Grundidee des Faschismus (dazu zähle ich nicht den Nazismus) war die Zusammenführung von antibürgerlichen Nationalismus und des Syndikalismus. Einer Idee der ich mich eigentlich im Groben anschließen kann. Dass der spätere Regierungsfaschismus (1923-1945) eine Diktatur unter Beihilfes des Kapitals war, ist eine andere Geschichte. Der Faschismus kann allerdings genauso wenig pauschalisiert werden wie der Kommunismus. Deshalb lehne ich die bürgerlichen Schreihälse, die auf die antifaschistischen Barrikaden klettern oder aus antikommunistischen Anfällen die rote Flagge verbrennen, kategorisch ab.


Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine "Anti-Mitte" bestehend aus Nationalisten und Nationalen Sozialisten, kosmopolitischen Linken und Altliberalen, internationalistischen Sozialisten und Anarchisten sich jemals in allen oder nur den meisten Punkten einig sein wird. Dazu sind die Unterschiede einfach zu groß und sie geben viel Stoff für Kontroversen. Das mag nervig sein, ist aber vielleicht besser, als eine "Mitte", die in gnadenlosem Konformismus alle Differenzen und Alternativen getilgt hat.

Das hat Sauerländer auch gar nicht geschrieben. Hättest Du richtig gelesen, wäre klar, dass er davon ausging, dass sich beide Seiten notwendigerweise Zugeständnisse machen müssen. Es ist keine "Querfrontstrategie" beabsichtigt, in der die jeweils eine Seite die andere benutzt, sondern eine echte Synthese beider Fronten zur Schaffung einer neuen Bewegung. Diese definiert sich hauptsächlich über Nationalismus und Sozialismus. Kein Sozialismus ohne nationales Bekenntnis, keine freie Nation ohne Befreiung des Arbeitertums.

Beverly
22.12.2006, 09:52
Die Grundidee des Faschismus (dazu zähle ich nicht den Nazismus) war die Zusammenführung von antibürgerlichen Nationalismus und des Syndikalismus. Einer Idee der ich mich eigentlich im Groben anschließen kann. Dass der spätere Regierungsfaschismus (1923-1945) eine Diktatur unter Beihilfes des Kapitals war, ist eine andere Geschichte. Der Faschismus kann allerdings genauso wenig pauschalisiert werden wie der Kommunismus. Deshalb lehne ich die bürgerlichen Schreihälse, die auf die antifaschistischen Barrikaden klettern oder aus antikommunistischen Anfällen die rote Flagge verbrennen, kategorisch ab.

Der Faschismus und seine Wahrnehmung haben seit seinen Anfängen in vieler Hinsicht krasse Mutationen erlebt. So schreibst du, dass er eine Bewegung antibürgerlicher Nationalisten gewesen sei, heute wird unter "Faschismus" bürgerliche Herrschaft in ihrer repressivsten Form verstanden. IMHO kam es dazu, als sich die (Regierungs-)Faschisten der Bourgeoisie als Garanten des Privateigentums andienten.


Das hat Sauerländer auch gar nicht geschrieben. Hättest Du richtig gelesen, wäre klar, dass er davon ausging, dass sich beide Seiten notwendigerweise Zugeständnisse machen müssen. Es ist keine "Querfrontstrategie" beabsichtigt, in der die jeweils eine Seite die andere benutzt, sondern eine echte Synthese beider Fronten zur Schaffung einer neuen Bewegung. Diese definiert sich hauptsächlich über Nationalismus und Sozialismus. Kein Sozialismus ohne nationales Bekenntnis, keine freie Nation ohne Befreiung des Arbeitertums.

Ein System mit ein bisschen nation und mehr sozial, etwas kosmopolitisch (anstelle Globalisierungswahn) und individueller Freiheit würden vermutlich 75 Prozent der Menschen dem bestehenden - ja was eigentlich? - vorziehen.
Wenn ich allein hier im Forum lesen muss, was für neue "Verschärfungen" allein 2007 in Kraft treten, von der Gesundheits"reform" ganz zu schweigen, kommen mir manche rechts-links-Kontroversen schon recht geschmäcklerisch vor. Vielen Menschen geht es einfach um ihre Existenz, die von einer rabiaten "Mitte" bedroht wird, die sie dann auch fleißig gegeneinander ausspielt. So gab es in Berlin an einem Samstag in Oktober gleich 5 Demos:

1. die des DGB vor dem Reichtstag gegen Sozialabbau
2. eine der NPD in Tegel
3. einge Gegendemonstration der Antifa gegen die NPD in Tegel
4. in Kreuzberg planten Islamisten eine Demo wg. Jerusalem
5. gegen die Islamisten gab es auch eine Gegendemo

Meines Erachtens haben 95 Prozent der Menschen, die an den 5 Demos teilnahmen von bestehenden System außer ökonomischer Ausgrenzung oder Abstrampeln, um den Lebensstandard zu halten, nichts zu erwarten (ie restlichen 5 Prozent sind die Funktionäre, welche diese Demos organisieren). Von daher hätte man sie zusammenlegen können, ohne das die Teilnehmer gleich ihre ganze Weltanschauung aufgeben müssten.

Sauerländer
26.12.2006, 00:48
Hier muss ich dann doch noch mal ein paar Worte verlieren:



Wenn ich mir den Eingangspost so zu Gemüte führe, muss ich dir Recht geben. Mit den Extremisten von Rechts und Links "aufräumen" und einen "Extremismus der Mitte" schaffen :rolleyes: hört sich im übrigen nach Faschismus an.
Faschismus ist ja bekanntlich auch eine bürgerliche Bewegung - und wo der Bürger verinnerlicht hat, "gegen Rechts" sein zu müssen, wendet sich eben auch der Faschismus auch gegen Rechts. Einmal abgesehen von der Erinnerung an die radikale Rechte der Weimarer Zeit, die durch den Nationalsozialismus in nicht geringer Zahl liquidiert wurde. Auch der von Waldgänger (und teilweise auch mir) bewunderte Ernst Jünger hat schließlich einiges Glück gehabt, am Leben gelassen worden zu sein.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine "Anti-Mitte" bestehend aus Nationalisten und Nationalen Sozialisten, kosmopolitischen Linken und Altliberalen, internationalistischen Sozialisten und Anarchisten sich jemals in allen oder nur den meisten Punkten einig sein wird. Dazu sind die Unterschiede einfach zu groß und sie geben viel Stoff für Kontroversen. Das mag nervig sein, ist aber vielleicht besser, als eine "Mitte", die in gnadenlosem Konformismus alle Differenzen und Alternativen getilgt hat.
Wie Waldgänger schon richtig bemerkt hat: Darum geht es auch gar nicht. Es ist vollkommen klar, dass durchgehende Einigkeit hier nur durch a) einen inhaltslosen Minimalkompromiss oder b)vollkommene Dominanz einer der beteiligten Parteien, der die anderen dann stramm untergeordnet sind.
Kein Linker hat Lust, irgendwann festzustellen, dass er für eine rechte Bewegung den sozialen Trommler gespielt hat.
Und kein Rechter hat Lust, irgendwann im linksliberalen Utopia aufzuwachen, für dessen Errichtung er irrtümlicherweise nationale Impulse eingespannt hat.

Es geht zunächst überhaupt nur darum, die Situation aufzubrechen, in der sowohl Links als auch Rechts (was immer beides im konkreten Einzelfall bedeutet) prinzipiell den jeweils anderen als ihren Gegner betrachten und sich zwecks dessen Bekämpfung mit dem Liberalismus alliieren, was den bequem taktieren lässt.
Von dort ausgehend lässt sich weiterarbeiten, wie auch immer das ausgehen mag. Ich für meinen Teil gehe mittlerweile davon aus, dass politischen Einstellungen tiefere, vorintellektuelle Impulse zugrunde liegen, die man sich bewusst machen kann - und wenn das gelingt, fallen meines Erachtens viele Probleme.
Andererseits werden Unvereinbarkeiten bleiben, da kann gar kein Zweifel bestehen.
Ich verweise da nur auf den Widerstreit Stadt/Land, in dem wir entgegengesetzte Positionen vertreten, mit allem, was das impliziert. Und z.B. sexualpolitisch, wenn ich das einmal so nennen darf, werden wir in vielerlei Hinsicht auch schwerlich auf einen Grünen Zweig kommen.
Es geht zunächstmal darum, dass überhaupt Austausch über konkrete inhaltliche Vorstellungen stattfindet und Auseinandersetzungen sich dann konstruktiv auf solche beziehen können, und das unsäglich-grundsätzliche "Iiiiiih, Rechts/Links, mag ich nicht...." aufhört.
Denn der sich freuende Dritte ist der Liberalismus nun wirklich lange genug gewesen.

Die Grundidee des Faschismus (dazu zähle ich nicht den Nazismus) war die Zusammenführung von antibürgerlichen Nationalismus und des Syndikalismus. Einer Idee der ich mich eigentlich im Groben anschließen kann. Dass der spätere Regierungsfaschismus (1923-1945) eine Diktatur unter Beihilfes des Kapitals war, ist eine andere Geschichte. Der Faschismus kann allerdings genauso wenig pauschalisiert werden wie der Kommunismus. Deshalb lehne ich die bürgerlichen Schreihälse, die auf die antifaschistischen Barrikaden klettern oder aus antikommunistischen Anfällen die rote Flagge verbrennen, kategorisch ab.
Dies bedarf meines Erachtens ebenfalls eines Kommentars. Du beziehst dich hier,soweit ich sehe, auf den Italofaschismus. Der hat in der Tat seinen ersten Ursprung in sozialistischen Strukturen (er geht letztlich zurück auf sozialistischen Interventionismus, der einen Kriegseintritt gegen die Mittelmächte erreichen wollte. Eine dieser netten Ironien der Geschichte :rolleyes: ). Aber was ist es, was sich dann nach dem Krieg als Bewegung formiert? "Antibürgerlich" ist ein beliebtes Schlagwort, um damaliges Denken zu beschreiben, aber inwiefern waren die damaligen Menschen antibürgerlich? Sie waren es insofern, als sie durch das Kriegserlebnis beeinflusst für die Welt des zivilen Lebens, für seine poltischen Formen und so weiter nicht mehr etwas anderes als Verachtung empfinden konnten. Das ist antibürgerlich in der Haltung und im ästhetischen Empfinden. Eine inhaltliche Kritik der bürgerlichen Gesellschaft, eine Beschäftigung damit, was bürgerliche Gesellschaft eigentlich wirklich ist, die über die Feststellung hinausging, dass sie eben im Vergleich zur Frontgemeinschaft stark abfiel, fand kaum statt.
Jünger selbst hat im "Arbeiter" letztlich nur den anonymen Sklaven der Maschinengesellschaft propagiert (was Kurz im Schwarzbuch des Kapitalismus schön aufzeigt), sozusagen kapitalistische Verhältnisse mit ein bischen mythischem Schmuck behängt und bejaht - was ihm später selber aufgegangen ist. Der Waldgang ist in diesem Sinne meines Erachtens letztlich auch zu lesen als ein Stück Jünger´scher Selbstkritik, als ein "Anti-Arbeiter".
Mussolini war vor dem Krieg ein großer sozialistischer Agitator und sozialistischer Bürgerschreck - er kam zurück als schreibender Militarist, fasziniert vom Phänomen des Staates, in dem "alle anpackten und auf das eine Ziel hinarbeiteten" - und verstand das fortan als Sozialismus. Das erinnert stark an Spengler, für den ja auch Sozialismus wesentlich im starken (preußischen) Staat besteht und auch eher eine Mentalitätsfrage ist.
So nähert man sich denn auch im Italofaschismus konsequent dem Gedanken der Privatwirtschaft an -weil die für das Große Ganze "leistungsfähiger" sei. Klingt das irgendwie vertraut?

Fragen wir uns nocheinmal genau: Was ist Faschismus?
Faschistische Bewegungen sind durch die Bank mittelständische Bewegungen, Sammlungen der in der Krise zweifach bedrängten. Sie leben aus dem Impuls des Menschen, der angesichts des Chaos, dass durch ihn verursacht wurde und aus Verachtung für die es sich gut gehen lassenden Eliten (man denke an das antihedonistische Moment der NSDAP zu Weimarer Zeiten), die in sozialistischer Vereinheitlichung ebenso eine Bedrohung wittern.
Er ist der Ausdruck des Konservatismus, der sich als durch Antiliberalismus und Antikommunismus ausreichend definiert missversteht.
Er ist der Ekel vor der Massengesellschaft, der zur Massenbewegung wird und sicht selbst ad absurdum führt - auch damit in Zusammenhang ist das stark irrationale Element solcher Bewegungen zu sehen.

Er ist der richtige Impuls, der sich den falschen Weg sucht.
Der Faschismus als oppositionelle Bewegung hat immer ein vermeintlich revolutionäres Element - das immer störend wird, sobald die Etablierten bereit sind, einen mitspielen zu lassen. Mussolini hatte große Probleme, seine Squadristen unter Kontrolle zu halten. Und vergessen wir auch nicht, wie es Gregor Strasser und Ernst Röhm mit seinen Volksheerplänen ergangen ist.
Faschismus ist immer ein Komglomerat vieler politischer und metapolitischer Elemente. Es sind nützliche und positive darunter - aber auch problematische, destruktive und völlig geisteskranke.
Es gibt in diesem Sinne Faschisten, mit denen sich arbeiten lässt -und solche, die (auch zu ihrem eigenen Schutz) besser unter Bewachung gehalten werden.

Faschismus wird auf dem Feld der Ästhetik immer siegen. Aber das Leben ist nicht nur Ästhetik, nicht nur Theater. Und wenn nach dem Stück nur noch Leichen rumliegen - dann war es entweder Shakespeare (:D ) oder vielleicht doch keine durchgehend gute Idee.

Ich verweise auf die Flagge in meiner Signatur: Auf dem Hintergrund des Blutes, jenem Symbol des Volkes und mythischen Element menschlichen Lebens überhaupt, erstrahlt die Sonne, die jenes Leben erst ermöglicht, und präsentiert uns Hammer und Sichel - Symbole des Ackerbaus und des Handwerks, einer friedlichen, vernünftig geplanten Ordnung.
Dürr und lose im Raum hängend Hammer und Sichel ohne diesen jeder Ratio vorgeschalteten Urgrund.
Ziellos und zerstörerisch jedoch Blut und Sonnenfeuer ohne sie.


Zerstörung ist verführerisch.
Aber noch gibt es Dinge, die uns eine Verantwortung aufbürden, die das nicht zulässt.

Beverly
29.12.2006, 19:46
Es ist vollkommen klar, dass durchgehende Einigkeit hier nur durch a) einen inhaltslosen Minimalkompromiss oder b)vollkommene Dominanz einer der beteiligten Parteien, der die anderen dann stramm untergeordnet sind.
Kein Linker hat Lust, irgendwann festzustellen, dass er für eine rechte Bewegung den sozialen Trommler gespielt hat.
Und kein Rechter hat Lust, irgendwann im linksliberalen Utopia aufzuwachen, für dessen Errichtung er irrtümlicherweise nationale Impulse eingespannt hat.

Es geht zunächst überhaupt nur darum, die Situation aufzubrechen, in der sowohl Links als auch Rechts (was immer beides im konkreten Einzelfall bedeutet) prinzipiell den jeweils anderen als ihren Gegner betrachten und sich zwecks dessen Bekämpfung mit dem Liberalismus alliieren, was den bequem taktieren lässt.
Von dort ausgehend lässt sich weiterarbeiten, wie auch immer das ausgehen mag. Ich für meinen Teil gehe mittlerweile davon aus, dass politischen Einstellungen tiefere, vorintellektuelle Impulse zugrunde liegen, die man sich bewusst machen kann - und wenn das gelingt, fallen meines Erachtens viele Probleme.
Andererseits werden Unvereinbarkeiten bleiben, da kann gar kein Zweifel bestehen.
Ich verweise da nur auf den Widerstreit Stadt/Land, in dem wir entgegengesetzte Positionen vertreten, mit allem, was das impliziert. Und z.B. sexualpolitisch, wenn ich das einmal so nennen darf, werden wir in vielerlei Hinsicht auch schwerlich auf einen Grünen Zweig kommen.
Es geht zunächstmal darum, dass überhaupt Austausch über konkrete inhaltliche Vorstellungen stattfindet und Auseinandersetzungen sich dann konstruktiv auf solche beziehen können, und das unsäglich-grundsätzliche "Iiiiiih, Rechts/Links, mag ich nicht...." aufhört.
Denn der sich freuende Dritte ist der Liberalismus nun wirklich lange genug gewesen.

Die diversen weltanschaulichen Gegensätze basieren IMHO darauf, dass es keine für alle Menschen geeignete einheitliche "Utopie" gibt und sich die Vorstellungen vom idealen Leben weder auf individueller noch auf kollektiver Ebene auf einen Nenner bringen lassen. Holistische Ideologien argumentieren damit, ihr System sei im Interesse einer Mehrheit - des Proletariats, der Nation, der Gläubigen - und Andersgeartete haben dann halt Pech gehabt :rolleyes:

Im "linksliberalen Utopia" der Nachkriegszeit hat sich der Liberalismus dagegen gewendet, was ich noch gut verstehen kann. Doch glaube ich, dass es damals - bei allen Mängeln und Konflikten - ab den 1960er Jahren ein Gleichgewicht zwischen konservativen, liberalen und linken Kräften gab, das besser und - im positiven Sinne - auch "liberaler" war als die heutige Alleinherrschaft der "Mitte". Irgendwann war dann endlich der "Schwulenparagraph" 175 abgeschafft, die Union hatte zwar noch ihre Stahlhelm-Fraktion, aber deren Protagonisten blies der Wind auch mal ins Gesicht. Konservative Lehrer konnten die Schüler der Oberstufe noch mit Hinweis auf das Schüler-Bafög zum Lernen anhalten - ehe es Helmut Kohl dann 1982 abschaffte und der Niedergang des Bildungssystems begann :rolleyes:
Heute sind wir so weit, dass sich "Liberalismus" entweder selbst erledigt hat oder er zu seinen "Wurzeln" als Rechtfertigungsideologie der Bourgeoisie ohne sozialen "Schnickschnack" zurückgekehrt ist. Lustigerweise nehme ich meinen "liberalen" Alltag v. a. als täglichen Kleinkrieg wahr. Ganz im Gegensatz zu offiziellen Beteuerungen scheint mit der "Liberalisierung" die Bürokratie nicht ab-, sondern zuzunehmen. Das Problem der Verschiedenartigkeit, ja Unvereinbarkeit diverser Utopievorstellungen "löst" der Liberalismus dadurch, dass er ihre Protagonisten unter ein System subsumiert, das sie alle nicht wollen.

postman
04.01.2007, 17:52
Da kannste mal sehen, wie verblödet die bumstoitsche Bevölkerung inzwischen ist. Demonstrieren gegen die extrem reaktionären Kräfte wie auch gegen deren Gegner.es sollte zu denken geben, wenn zerlumpte, in zionistische fahnen eingewickelte, dass arbeitervolk hassende und deutschland-verrecke schreiende anarcho-"linke"-pseudoantifaschisten bei den einfachen leuten vor allem ablehnung hervorrufen, genauso wie bisweilen abschreckend auftretende nazi-rotten.


"Links" und "Rechts" müssen endlich ihren gemeinsamen Nenner finden. Das geht selbstverständlich nur mit kritischer Selbstreflexion in beiden Lagern (zu der man beidseitig überwiegend nicht gewillt zu sein scheint), und auch nur als beidseitige Annäherung. Aber sein es muss.für mich sind "links" und "rechts" nicht alte sitzordnungen, sondern drücken zwei unterschiedliche politische tendenzen aus, sozusagen progressiv/fortschrittlich und reaktionär, oder, für-sozialismus vs. pro-kapitalismus. ergo, die eigentums- und somit ökonomischen macht- und aneignungsverhältnisse sind entscheidend, wie man zu ihnen sich verhält darüber, ob man "links" oder "rechts" steht. da ich z.b. für die vergesellschaftung also verstaatlichung des pe an den pm bin, dafür, eine solche ordnung auch nicht mehr umkrempeln zu lassen (=diktatur), stehe ich links, bin sozialist. wer die kapitalistischen produktionsverhältnisse behalten will, steht halt rechts, z.b. rechte pdsler, spd, fdp, cdu, rep, npd, kds, andere nazis. klassisch links (nicht angetäuscht wie das die opportunistischen sozis in spd und pds den leuten vormachen) beginnt also bei der kpf der pds um dann immer weiter nach links zu wandern bis hin zu linkssektiererischen/ultralinken kräften wie kpd(b) oder kpd(mls).


Du wirst den Vorwurf erheben, dass kein ernsthafter Linker sich einer Vorstellung annähern kann, die Du wesentlich mit Antisemitismus, Bellizismus, Rassismus und dergleichen bezeichnen würdest, und in der Sozialismus nur verstanden wird als "starker Staat". Das ist zutreffend. Aber all das sind keine zwingenden rechten Bezugsgrößen. Sie können im Sinne einer Annäherung kritisiert und verworfen werden.stimmt, zwingend rechte bezugsgrösse ist pro-kapitalistische und folglich auch antikommunistische einstellung. damit kann sich in der tat kein ernsthafter linker gemein machen.


Die Frage ist, was die herkömmliche Linke im Gegenzug aufzugeben bereit ist - denn eine einfache Übernahme eurer Positionen durch herkömmliche Rechte wirst Du schwerlich erwarten können. Es wären da Dinge anzusprechen wie reiner Materialismus in der Geschichts- und Weltbetrachtung, das optimistische Geschichtsbild, die Ablehnung sämtlicher kultureller Sondergrößen unterhalb der Globalebene bzw deren reine Reduktion auf eine "Funktion für den Fortschritt" und dergleichen.mit vulgärmaterialismus und schematisch-dogmatischem bezug zum althergebrachten historischen materialismus, gar nationalen hihilismus oder ableugnung nützlich-fortschrittlicher kultureller traditionen oder überlieferungen haben fortschrittliche kräfte, einem negationistischem automatismus gleich, nichts zu tun. als beweis kann die ddr gelten, in der in vielerlei hinsicht gute antworten gefunden wurden, jedes sektiererische vorpreschen zurückweisend.

kern-, dreh- und angelpunkt zwischen "rechts" und "links" ist also die eigentumsfrage, die soziale frage, wie der gesellschaftlich erwirtschaftete reichtum verteilt wird, wer verteilt, wem er gehört, wer warum soundsoviel monatlich in der tasche hat usw. usf. sozial gerecht und innvovativ zugleich lässt sich für mich diese frage nur lösen, in dem das pe an den pm beseitigt wird, banken, versicherungen, grund und boden verstaatlicht. wer sich als "rechter" damit identifiziert, ist kein "rechter" mehr, auch kein antikommunist, da das eine wesentlich-kommunistische forderung ist. wer andersherum als "linker" darauf verzichtet, ist kein "linker", sondern ein "rechter".


Wir verbünden uns nur mit fortschrittlichen Kräften. Wenn die dann reaktionär werden, werden sie automatisch auch von Verbündeten zu Gegnern.so ist es.


Deine demagogischen Parolen von der Verbrüderung von "Linken" und "Rechten" zeugt von erheblichen Wissenslücken und / oder Verlogenheit. Da "links" definitionsgemäß fortschrittlich und "rechts" reaktionär ist, hieße das, an einem Wagen vorn und hinten gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung zu ziehen, damit er stehenbleibt. Wenigstens so lange, bis die reaktionären Kräfte die Überhand gewinnen, dann werden die Anderen überflüssig.

Die gleiche Volksverdummung wurde schonmal angewandt, in Form des National"sozialismus", mit welchem massenhaft Proletarier zum Kampf gegen ihre eigenen Klasseninteressen ins feindliche Lager gezogen wurde. Seit ich die durchschnittlichen Wessis kennenlernen mußte, befürchte ich sogar, das könnte nochmals "Erfolg" haben. Wie man an Dir sieht.das ist es, das ist der hintergedanke der rechten "querfront"-strategen, junge, von hitlerismus und npd enttäuschter "rechter" (inkl. nazis) in der reaktionären klassenfront zu halten. andererseits hat sich natürlich auch, wie das immer so ist, eine gewisse eigentdynamik entwickelt, die sich aus der verlogenheit der "rechtsnationalen" reaktion und der verkommenheit und dekadenz der gängigen "linken" in der brd speist. ein mittelding oder "dritter weg" ist jedoch der falsche weg, das muss man auch diesen idealisten sagen, die es ernst, nicht demagogisch meinen.


Sodann, an die Waffen! Zetteln wir sie an, die Revolte! Mit wem? Mit der deutschen Linken, der beim Anblick der Farben Schwarz-Rot-Gelb schlecht wird und nur noch Zyklon-B wittert? Einer Linken, die sich nicht einig darüber ist, ob wir nun Krankenschwester am Bett des Kapitalismus spielen wollen oder Dompteur desselbigen? ... Es gibt nur ein Ziel: Eine freie sozialistische Nation, die sich ihrer rationalen, moralischen und ästhetischen Fähigkeiten bewußt ist. Frei vom Diktat einer chrematistischen Bande. Eine Nation, in der die höchste Tugend die Genügsamkeit ist (Sokrates)!zustimmung, mit dieser linken ist in der brd nichts zu reißen, da muss man sich nicht wundern, wenn die npd den rattenfänger spielt. jürgen elsässer hat es auf den punkt gebracht:

... Die Modethemen der Westlinken sind gescheitert

Die Ossis, die jetzt im Berliner Landesverband noch im Küchenkabinett geduldet werden, sind entweder Quoten-Zonis oder wessifizierte DDR-Hasser. Etwa der ehemalige und der aktuelle Vorsitzende, Stefan Liebich und Klaus Lederer ...

Mit der Wolf-Kabale verbindet sie die Absage an den Klassenkampf und den Antiimperialismus und die Bedienung ihrer Randgruppen-Klientel. Mit Staatsknete wird Multikulti, Gendermainstreaming und die schwule Subkultur gefördert, während die Proleten auf Hartz IV gesetzt werden und sich oft auch keine Kita, kein Schwimmbad und keine warme Wohnung mehr leisten können.

Muß man sich wundern, daß die Opfer dieser Politik diesen Betrügern ihre Stimme nicht gegeben haben?[/b] Mit dem NPD-Spuk wäre es dagegen schnell vorbei, wenn die Linkspartei endlich eine Linkspartei wäre. Die Leute wählen die rechten Demagogen nicht weil, sondern obwohl sie Nazis sind. Nicht die Hitler-Nostalgie der NPD kommt gut an, sondern daß sie die Themen aufgegriffen hat, die die ehemalige PDS im Nordwesten viel zu sehr und in Berlin vollständig aufgegeben hat: die Würdigung der sozia*len Errungenschaften der DDR und die Fundamentalopposition gegen die Hartz-Politik.

Nach Lage der Dinge ist das eine Aufgabe für Lafontaine. Nur er kann die soziale Frage so artikulieren und – nicht völkisch, sondern »französisch« – mit der Verteidigung der nationalen Souveränität verbinden, daß den Rechten das Wasser abgegraben wird. Er muß jetzt den Augiasstall in Berlin ausmisten – selbstverständlich mit Hilfe der vielen tausend ostdeutschen Sozialisten, die auch kein Interesse daran haben, daß Wessis wie Wolf ihre Partei zugrunde richten.
(junge Welt, 19. 09. 06) (http://www.jungewelt.de/2006/09-19/034.php)


Ich meine den Begriff "Staatssozialismus", der unsinnig ist, weil die sozialistische Ordnung definitionsgemäß eine staatliche ist.so ist es. auch das ist der verhängnisvolle einfluss westlerischen gedankengutes, des trotzkismus, anarchismus, ultralinken sektierertums, alles revisionistisch-opportunistische erscheinungen, die zurecht in der ddr bekämpft wurden. sozialismus ist zwangsläufig immer "diktatur des proletariats" und damit starker, allseits herrschender zentralstaat. der begriff "staatssozialismus" ist also völliger unsinn, denn ohne sozialistischen staat verschwindet auch der sozialismus, wie man anschaulich 89790 in unseren breiten sehen konnte, als die konterrevolution ihren sieg davongetragen hatte.


Und warum waren, wenn dem so wäre, bis 1876 soviele Anarchisten in der sog. Internationalen vertreten?diese bakunins waren es auch, die schwärmerisch-utopische rätegedanken in den marxismus einschmuggelten. gut, dass lenin die führende rolle der partei ins zentrum rückte, jeglichen massenkult zurückweisend. wie die rätesystem versagten, hat man "wunderschön" nach dem ersten imperialistischen weltkrieg in deutsch- und russland sehen können. sie wurden schnurstracks zu instrumenten der konterrevolution, weil sich die leute mit ihrem nur-gewerkschaftlichen "bewusstsein" haben an der nase herumführen lassen.

-jmw-
04.01.2007, 20:30
diese bakunins waren es auch, die schwärmerisch-utopische rätegedanken in den marxismus einschmuggelten.
Das mag sein.

Ein Fehler war es jedenfalls, mit den Marxisten zusammenzugehen, die ja zusehends die Errungenschaften der Jahrzehnte und Jahrhunderte zuvor abzuwarfen und einen neuen Obrigkeitsstaat zu fordern begannen.

Die Trennung der Anarchisten vom Int. Arbeiterkongress war also wohl unvermeidlich - da war zusammen, was nicht zusammen gehörte.

Den Kapitalismus durch Erringung der Staatsmacht abzuschaffen und dann den Staat nach und nach vergehen zu lassen, ist nun einmal etwas völlig anderes, als den Staat abzuschaffen und dann den Kaptialismus vergehen zu lassen.
Unvereinbare Positionen!

's musste so kommen.
Dumm nur, dass die Anarchisten danach viel an Einfluss verloren.
Dem Arbeiter stand gefühlsmässig wohl der reformistische Kurs der Sozialdemokratie näher.
An den Staat ist man halt gewöhnt, da kommen einem Anarchisten schon sehr merkwürdig vor. :))

mfg

Beverly
04.01.2007, 23:57
es sollte zu denken geben, wenn zerlumpte, in zionistische fahnen eingewickelte, dass arbeitervolk hassende und deutschland-verrecke schreiende anarcho-"linke"-pseudoantifaschisten bei den einfachen leuten vor allem ablehnung hervorrufen, genauso wie bisweilen abschreckend auftretende nazi-rotten.

für mich sind "links" und "rechts" nicht alte sitzordnungen, sondern drücken zwei unterschiedliche politische tendenzen aus, sozusagen progressiv/fortschrittlich und reaktionär, oder, für-sozialismus vs. pro-kapitalismus. ergo, die eigentums- und somit ökonomischen macht- und aneignungsverhältnisse sind entscheidend, wie man zu ihnen sich verhält darüber, ob man "links" oder "rechts" steht. da ich z.b. für die vergesellschaftung also verstaatlichung des pe an den pm bin, dafür, eine solche ordnung auch nicht mehr umkrempeln zu lassen (=diktatur), stehe ich links, bin sozialist. wer die kapitalistischen produktionsverhältnisse behalten will, steht halt rechts, z.b. rechte pdsler, spd, fdp, cdu, rep, npd, kds, andere nazis. klassisch links (nicht angetäuscht wie das die opportunistischen sozis in spd und pds den leuten vormachen) beginnt also bei der kpf der pds um dann immer weiter nach links zu wandern bis hin zu linkssektiererischen/ultralinken kräften wie kpd(b) oder kpd(mls).

stimmt, zwingend rechte bezugsgrösse ist pro-kapitalistische und folglich auch antikommunistische einstellung. damit kann sich in der tat kein ernsthafter linker gemein machen.

mit vulgärmaterialismus und schematisch-dogmatischem bezug zum althergebrachten historischen materialismus, gar nationalen hihilismus oder ableugnung nützlich-fortschrittlicher kultureller traditionen oder überlieferungen haben fortschrittliche kräfte, einem negationistischem automatismus gleich, nichts zu tun. als beweis kann die ddr gelten, in der in vielerlei hinsicht gute antworten gefunden wurden, jedes sektiererische vorpreschen zurückweisend.

kern-, dreh- und angelpunkt zwischen "rechts" und "links" ist also die eigentumsfrage, die soziale frage, wie der gesellschaftlich erwirtschaftete reichtum verteilt wird, wer verteilt, wem er gehört, wer warum soundsoviel monatlich in der tasche hat usw. usf. sozial gerecht und innvovativ zugleich lässt sich für mich diese frage nur lösen, in dem das pe an den pm beseitigt wird, banken, versicherungen, grund und boden verstaatlicht. wer sich als "rechter" damit identifiziert, ist kein "rechter" mehr, auch kein antikommunist, da das eine wesentlich-kommunistische forderung ist. wer andersherum als "linker" darauf verzichtet, ist kein "linker", sondern ein "rechter".

so ist es.

das ist es, das ist der hintergedanke der rechten "querfront"-strategen, junge, von hitlerismus und npd enttäuschter "rechter" (inkl. nazis) in der reaktionären klassenfront zu halten. andererseits hat sich natürlich auch, wie das immer so ist, eine gewisse eigentdynamik entwickelt, die sich aus der verlogenheit der "rechtsnationalen" reaktion und der verkommenheit und dekadenz der gängigen "linken" in der brd speist. ein mittelding oder "dritter weg" ist jedoch der falsche weg, das muss man auch diesen idealisten sagen, die es ernst, nicht demagogisch meinen.

zustimmung, mit dieser linken ist in der brd nichts zu reißen, da muss man sich nicht wundern, wenn die npd den rattenfänger spielt. jürgen elsässer hat es auf den punkt gebracht:


so ist es. auch das ist der verhängnisvolle einfluss westlerischen gedankengutes, des trotzkismus, anarchismus, ultralinken sektierertums, alles revisionistisch-opportunistische erscheinungen, die zurecht in der ddr bekämpft wurden. sozialismus ist zwangsläufig immer "diktatur des proletariats" und damit starker, allseits herrschender zentralstaat. der begriff "staatssozialismus" ist also völliger unsinn, denn ohne sozialistischen staat verschwindet auch der sozialismus, wie man anschaulich 89790 in unseren breiten sehen konnte, als die konterrevolution ihren sieg davongetragen hatte.

diese bakunins waren es auch, die schwärmerisch-utopische rätegedanken in den marxismus einschmuggelten. gut, dass lenin die führende rolle der partei ins zentrum rückte, jeglichen massenkult zurückweisend. wie die rätesystem versagten, hat man "wunderschön" nach dem ersten imperialistischen weltkrieg in deutsch- und russland sehen können. sie wurden schnurstracks zu instrumenten der konterrevolution, weil sich die leute mit ihrem nur-gewerkschaftlichen "bewusstsein" haben an der nase herumführen lassen.

Ich habe das Gefühl, du machst es dir da sehr einfach. So schreibst du links=antikapitalistisch, rechts=kapitalistisch, während IMHO die Radikalen und Extremisten beider Seiten schon aus machtpolitischen Gründen antikapitalistisch sein müssen.
Wer den real existierenden Kapitalismus bejaht, bejaht damit die Herrschaft einer Oligarchie in Politik und Wirtschaft und ordnet sich ihr unter. Egal ob als linker Gewerkschafter oder rechter Deutschland-Flaggen-Schwenker - objektiv sind dann beide Büttel des Systems. "Gemäßigte" Linke versuchen die Herrschenden zu einem "Kapitalismus mit menschlichem Antlitz" zu überreden, der Rechte will den System ein bisschen "Patriotismus" einhauchen. IMHO fallen beide auf die Schnauze - was aus dem Projekt soziale Marktwirtschaft geworden ist, brauche ich dir nicht zu erzählen. Rechter Patriotismus wird dazu führen, dass Bundeswehrsoldaten in den Visioenen 2010 und 2020 beim "Sichern der Rohstoffversorung" irgendwo im afrikanischen Dschungel oder einer nahöstlichen Wüste verrecken dürfen :rolleyes:

Radikale Rechte und Linke wollen aber ihre eigenen Visionen - wie schön und menschenfreundlich oder gruselig und menschenverachtend die auch sein mögen - verwirklichen. Dafür brauchen sie die Macht allein und wollen sie nicht in den Händen der jetzt herrschenden Kapitalisten lassen.

Hier gehört Sauerländer zu einem der radikalsten Antikapitalisten.

Zudem hat Sauerländer die Ausgangsposition des Threaderstellers vom Köpf auf die Füße gestellt: wir brauchen keine "Mitte gegen Rechts- und Linksextremismus", sondern eine "Anti-Mitte" gegen eine schon längst extremistisch gewordene politische Mitte, die zu ihrer Politik keine Alternativen zulässt. Wie auch immer man zu möglichen Bestandteilen dieser "Anti-Mitte" stehen mag - um das Nachdenken darüber kommt man nicht herum :rolleyes: - dazu sind die von der Mitte gefeierten "alternativlosen" "Realitäten" an vielen Ecken und Ende mittlerweile zu schlimm und schreien nach Veränderung. Vom Begriff "Querfront" halte ich im übrigen nicht viel. Von Ideologien,die mit "Anti" beginnen, gewöhnlich auch nicht, doch mit der "Anti-Mitte" als sowohl breitem als auch konsequenten Bündnis politischer und gesellschaftlicher Kräfte könnte ich mich anfreunden ;)

postman
05.01.2007, 10:32
Ich habe das Gefühl, du machst es dir da sehr einfach. So schreibst du links=antikapitalistisch, rechts=kapitalistisch, während IMHO die Radikalen und Extremisten beider Seiten schon aus machtpolitischen Gründen antikapitalistisch sein müssen.die extremisten "beider seiten" stehen sich unversöhnlich gegenüber, sozialisten und antikommunisten. die rechte ist doch gerade deshalb eine solche, weil sie gerade nicht antikapitalistisch ist.


Wer den real existierenden Kapitalismus bejaht, bejaht damit die Herrschaft einer Oligarchie in Politik und Wirtschaft und ordnet sich ihr unter. Egal ob als linker Gewerkschafter oder rechter Deutschland-Flaggen-Schwenker - objektiv sind dann beide Büttel des Systems.so ist es, mit opportunistischen gewerkschaften und arzt-am-krankenbett-des-kapitalismus-"linken" habe ich auch nichts zu tun. das sind rechte, wohl wahr.


"Gemäßigte" Linke versuchen die Herrschenden zu einem "Kapitalismus mit menschlichem Antlitz" zu überreden, der Rechte will den System ein bisschen "Patriotismus" einhauchen. IMHO fallen beide auf die Schnauze - was aus dem Projekt soziale Marktwirtschaft geworden ist, brauche ich dir nicht zu erzählen. Rechter Patriotismus wird dazu führen, dass Bundeswehrsoldaten in den Visioenen 2010 und 2020 beim "Sichern der Rohstoffversorung" irgendwo im afrikanischen Dschungel oder einer nahöstlichen Wüste verrecken dürfen.wie gesagt, ich habe mit beidem nichts zu tun, die von dir ins feld geführten "gemässigten linken" sind für mich keine linken, sondern rechte, wenn sie den kapitalismus nicht durch den sozialismus überwinden wollen, den klassenkampf von unten führend.


Radikale Rechte und Linke wollen aber ihre eigenen Visionen - wie schön und menschenfreundlich oder gruselig und menschenverachtend die auch sein mögen - verwirklichen. Dafür brauchen sie die Macht allein und wollen sie nicht in den Händen der jetzt herrschenden Kapitalisten lassen.keine rechte, ob bürgerliche oder faschistische, tastet die ökonomische macht der kapitalisten an, denn, das pe an den pm ist ihnen heilig, das "schaffende unternehmertum". das war unter hitler so und auch heuer in der brd. das macht sie halt zur "rechten", und das von pds/spd-sozialdemokraten bis zum neonazi. nur eine authentische, echte linke, die also revolutionär zu sein hat, sozialistisch-kommunistisch im kern ausgerichtet, trachtet danach, die ökonomische und politische macht der bourgeoisie zu entreißen, die expropriateure zu expropriieren.

Don
05.01.2007, 10:47
Sollte diese ganze Ideologenkacke wieder maßgeblich Einzug in die Politik halten, muß jedem vernunftbegabten Menschen Angst und Bange werden.

Schleifenträger
05.01.2007, 12:30
Sollte diese ganze Ideologenkacke wieder maßgeblich Einzug in die Politik halten, muß jedem vernunftbegabten Menschen Angst und Bange werden.

Wenn Du Dir mal die Mühe machtest, in ein Wörterbuch zu gucken, bemerktest Du wohl mit Erstaunen, daß Politik ohne Ideologie nicht möglich ist. Du steckst nur so fest in Deiner bürgerlichen Ideologie, daß Du mangels Kontrast die bürgerliche Ideologie Deiner Umgebung nicht bemerkst.

-jmw-
05.01.2007, 18:57
Sollte diese ganze Ideologenkacke wieder maßgeblich Einzug in die Politik halten, muß jedem vernunftbegabten Menschen Angst und Bange werden.
Wieso Angst und Bange?
Hast Du denn keine Schusswaffen im Haus?
:)) :))

mfg

Beverly
07.01.2007, 16:10
Sollte diese ganze Ideologenkacke wieder maßgeblich Einzug in die Politik halten, muß jedem vernunftbegabten Menschen Angst und Bange werden.

Ja, sicher, jetzt haben wir keine "Ideologiekacke" und mir kommt sie manchmal recht schwärmerisch vor ;) Dafür besteht das Leben im ideologiekackefreien Kapitalismus aus einer Anhäufung von immer mehr Verdruss und Frustrationen, immer mehr Perspektiven und Lebenswege werden gnadenlos verbaut.
Die Radikalen unserer Tage kommen da auch nicht mehr mit ihrer "Ideologiekacke", die keinen interessiert, nein sie beginnen mit "du bist doch auch arbeitslos ..."

Sauerländer
09.01.2007, 16:44
stimmt, zwingend rechte bezugsgrösse ist pro-kapitalistische und folglich auch antikommunistische einstellung. damit kann sich in der tat kein ernsthafter linker gemein machen.
mit vulgärmaterialismus und schematisch-dogmatischem bezug zum althergebrachten historischen materialismus, gar nationalen hihilismus oder ableugnung nützlich-fortschrittlicher kultureller traditionen oder überlieferungen haben fortschrittliche kräfte, einem negationistischem automatismus gleich, nichts zu tun. als beweis kann die ddr gelten, in der in vielerlei hinsicht gute antworten gefunden wurden, jedes sektiererische vorpreschen zurückweisend.
kern-, dreh- und angelpunkt zwischen "rechts" und "links" ist also die eigentumsfrage, die soziale frage, wie der gesellschaftlich erwirtschaftete reichtum verteilt wird, wer verteilt, wem er gehört, wer warum soundsoviel monatlich in der tasche hat usw. usf. sozial gerecht und innvovativ zugleich lässt sich für mich diese frage nur lösen, in dem das pe an den pm beseitigt wird, banken, versicherungen, grund und boden verstaatlicht. wer sich als "rechter" damit identifiziert, ist kein "rechter" mehr, auch kein antikommunist, da das eine wesentlich-kommunistische forderung ist. wer andersherum als "linker" darauf verzichtet, ist kein "linker", sondern ein "rechter".
Es ist vollkommen klar: Zwischen Sozialismus und Kapitalismus, zwischen Vergesellschaft des Privateigentums an Produktionsmitteln und der Verhinderung dieses Prozesses kann es logisch keine Vermittlung geben.
Wenn es bei den Lagern "Links" und "Rechts" nur um diese Frage ginge, wäre alles recht einfach, dann wäre auch ich unumstößlich ein "Linker".
Nun ist aber diese Frage nicht die einzige Streitfrage zwischen Rechten und Linken, und ich habe massiv den Eindruck, dass diese Reduktion letztlich den Sinn hat, Menschen für die orthodoxe Linke einzuspannen, die nicht mit allen ihrer Ziele übereinstimmen (wie es die Rechte z.B. mit der Verbiegung des Sozialismusbegriffs ja auch tut).
Auf Sozialismus, der nicht in einer sozialdemokratischen "Vermittlung" besteht (letztlich das ist ja der "dritte Weg"), lasse ich mich verpflichten.
Auf eine Reduktion der Kultur meines Volkes auf dessen "nützliche", "fortschrittliche" Aspekte nicht.

Nicht der Sozialismus ist Selbstzweck - die Nation ist es. Nicht die Nation steht (womöglich als einer von vielen Schritten in der historischen Entwicklung, der auch überwunden werden soll) im Dienste eines linearen Menschheitsfortschritts, der im Sozialismus endet, sondern der Sozialismus steht im Dienste der Nation als deren zeitgemäße Organisationsform.
Möglich, dass ich kein Antikommunist bin - aber Kommunist im Sinne von Bejaher aller Aspekte der kommunistischen Lehre bin ich ebenfalls nicht.
Ich glaube an die Verschiedenheit der Menschen, der Völker, der Geschlechter, der Sprachen und Traditonen, und daran, dass all diese Unterschiede erhaltenswert sind.
Und das sehe ich durch einen Kommunismus, der alles verwirft, was sich nicht "Progressiv" instrumentalisieren lässt, massiv bedroht.

Sich aber für etwas einspannen zu lassen, das das bedroht, was einem lieb und teuer ist, ist widersinnig.

Wenn der Kommunismus konservativ wird, finden sich mehr als genug Berührungspunkte, schließlich finden sich in alten agrargesellschaftlichen Mentalitäten (an denen sich Konversatismus ja oft genug immer noch orientiert) ebenfalls gemeinwirtschaftliche Elemente. Mit ihm als reinem, grenzenlosen Egalitarismus jedoch wird es schwierig, eine gemeinsame Basis zu finden.

postman
10.01.2007, 21:27
Es ist vollkommen klar: Zwischen Sozialismus und Kapitalismus, zwischen Vergesellschaft des Privateigentums an Produktionsmitteln und der Verhinderung dieses Prozesses kann es logisch keine Vermittlung geben. Wenn es bei den Lagern "Links" und "Rechts" nur um diese Frage ginge, wäre alles recht einfach, dann wäre auch ich unumstößlich ein "Linker".so ist es.

Nun ist aber diese Frage nicht die einzige Streitfrage zwischen Rechten und Linken, und ich habe massiv den Eindruck, dass diese Reduktion letztlich den Sinn hat, Menschen für die orthodoxe Linke einzuspannen, die nicht mit allen ihrer Ziele übereinstimmen (wie es die Rechte z.B. mit der Verbiegung des Sozialismusbegriffs ja auch tut).nein, zumindest bei mir ist das nicht der fall, ich muss und will keinen "einspannen". es gibt innerhalb der linken, ist man sich denn einig, das pe an pm zu beseitigen, den sozialismus also aufzubauen, darüberhinaus so viele unterschiedliche auffassungen, dass es die linke einfach nicht gibt. das reicht vom sozialismus-kommunismus in juche-korea, der starken betonung des werts der nation, des volkes, der tradition und kultur, bis hin betont antinationalen, pervertiert-internationalistischen ausrichtungen, oder, von trotzkisten bis "stalinisten" etc. etc. theoretisch könntest du/könntet ihr als sozialisten euch als teil des linken (="sozialistischen) lagers betrachten, würdet dann natürlich von ultralinken sektierern und trotzkisten (sicher auch anderen) als "nationalkommunisten" oder ärgeres bezeichnet werden. im kontext mit dem streit innerhalb der linken untereinander, würde das jedoch nicht weiter ins gewicht fallen.


Auf Sozialismus, der nicht in einer sozialdemokratischen "Vermittlung" besteht (letztlich das ist ja der "dritte Weg"), lasse ich mich verpflichten.du bist verpflichtet! :)


Möglich, dass ich kein Antikommunist bin - aber Kommunist im Sinne von Bejaher aller Aspekte der kommunistischen Lehre bin ich ebenfalls nicht.ich auch nicht, sehe mich auch als sozialist. bereits da fängt ja der streit an, was die kommunistische lehre ist, was nicht. das geht von den hoxhaisten bis zu den antileninistischen linkskommunisten, den trotzkisten bis zu den "stalinisten" usw. für mich ist das wenig von belang, da der marx.-leninismus sich doch immer weiterentwickeln muss, will er lebendig sein. alles andere ist für mich dogmatismus, schematismus. ich halte auch wenig vom wunschdenken bezogen auf den nach den sozialismus kommenden kommunismus, welches wiederum oft einhergeht mit einem bild vom menschen, wie er nicht ist. das schadet dem aufbau des sozialismus, der von der realität auszugehen hat. da spielen kategorien wie nation, ungleichheit, kultur und auch religion eine nicht untergeordnete, sondern ebenso wichtige rolle wie konsum und bequemlichkeit. all das darf nicht verteufelt oder ausser acht gelassen, muss einkalkuliert werden, als normal und gegeben.


Ich glaube an die Verschiedenheit der Menschen, der Völker, der Geschlechter, der Sprachen und Traditonen, und daran, dass all diese Unterschiede erhaltenswert sind.ich sehe das ähnlich.


Und das sehe ich durch einen Kommunismus, der alles verwirft, was sich nicht "Progressiv" instrumentalisieren lässt, massiv bedroht.wie gesagt, drei kommunisten, vier meinungen dazu. schließlich lässt der passus "schöpferische weiterentwicklung" des ml eine menge spielraum, was ja nichts schlechtes ist. insofern wäre es falsch, sich an jedem buchstaben zu klammern, den marx, engels, lenin und stalin einmal zu papier gebracht haben. sie waren gut, sehr gut, aber lebten halt in ihrer zeit, hatten ihre erkenntnisse. was greifbar ist, das ist der dialektische materialismus (beim historischen bin ich kritisch) und die lehre vom klassenkampf, des sturzes des kapitalismus und des aufbaus des sozialismus.


Wenn der Kommunismus konservativ wird, finden sich mehr als genug Berührungspunkte, schließlich finden sich in alten agrargesellschaftlichen Mentalitäten (an denen sich Konversatismus ja oft genug immer noch orientiert) ebenfalls gemeinwirtschaftliche Elemente. Mit ihm als reinem, grenzenlosen Egalitarismus jedoch wird es schwierig, eine gemeinsame Basis zu finden.diese gemeinsame basis sehe ich auch, das hindernis der gleichmacherei nicht, da diese nicht allen kommunisten eigen ist, und vor allem, mit einer sozialistischen gesellschaftsordnung nichts gemein hat. was sich über der ökonomischen basis diesbezüglich abspielt im überbau politisch-ideologisch, liegt im ermessen der jeweiligen führung. wir sehen, was in der kdvr möglich ist, das entspricht halt offenbar den dortigen traditionsmustern. anders, lockerer, ist es in kuba, wieder anders war es in der ddr, preussischer, deutscher halt. so ist sozialismus für mich weder im globalen noch innergesellschaftlichen bereich gleichmacherei, auch wenn es immer linke sektierer gibt, die davon überzeugt sind.

im gewissen sinne sind sozialisten und kommunisten nicht nur national, sondern auch konservativ, wie der zum kommunismus gelangte ex-nazi-faschist, der revolutonär r. scheringer feststellte:

Wir, die Kommunisten, hingegen wollen mit der sozialistischen Revolution vorwärts schreiten, dem Grundwiderspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung des Mehrwerts ein Ende bereiten. Auf höherer Stufe wollen wir Zustände der Urgesellschaft mit ihren normalen Beziehungen zwischen den Menschen und zwischen Mensch und Natur wiederherstellen, und zwar im Weltmaßstab. Nur so können wir revolutionären Ansprüchen überhaupt genügen, nur so können wir den Anforderungen der Epoche gerecht werden. Denn Revolution kommt bekanntlich von revolvere und das bedeutet zurückwälzen. Insofern stößt es uns nicht auf, wenn unsere Gegner bestimmte Erscheinungen bei den Kommunisten als konservativ bezeichnen. Wir wollen ja alle Errungenschaften menschlicher Kultur und Geistesgeschichte retten. Ja, ich wage sogar, noch einen Schritt weiterzugehen und zu behaupten: Wer wirklich konservativ denkt, kann heute nur revolutionär sein.
(Richard Scheringer, Grüner Baum auf rotem Grund, Damitz Verlag 1983, S. 190)