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Vollständige Version anzeigen : Biria: Heuschrecken im Zeitraffermodus



blumenau
07.12.2006, 19:01
Besser geht es nicht, fast eine Satire.

Totalvernichtung eines funktionierenden Betriebes innerhalb von 12 Monaten.

So geht´s:

http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/370218.htm

Köstliches Gesülze. Gschmäckle gefällig? Hier:

Dieser planmäßige Generationswechsel wird für unsere Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter keine wesentlichen Veränderungen in der operativen Zusammenarbeit mit sich bringen - in der Zukunft ergeben sich jedoch erhebliche weitere Wachstumspotentiale in unserer Partnerschaft.

...

Marktführung heißt Verantwortung - Die neue und gestärkte BIRIA Gruppe hat heute ihre Verantwortung übernommen.

Wirklich köstlich! Man muß sich jedes Wort davon auf der Zunge zergehen lasen.

In der Realität geht es dann so weiter:


http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1345617

politisch Verfolgter
07.12.2006, 19:12
Ich weiß, warum ich laufend für user value plädiere.
Läßt sich an dem Beispiel gut mikroökonomisch explizieren.

wtf
07.12.2006, 19:35
Die Firma habe damals schon in einer Krise gesteckt, sagte Biria-Geschäftsführer Marcus Brüning. In diesem Jahr sei viel Geld verbrannt worden, ohne das das angeschlagene Unternehmen aus der Krise gekommen wäre.

Die Firma hat also rote Zahlen am laufenden Band produziert, ergo wird sie zugemacht. Das gibt es nur in sozialistischen Paradiesen, daß marode Betriebe ohne Rücksicht auf Verluste weiterproduzieren (mit entsprechenden Auswirkungen auf deren Volks"wirtschaft").

politisch Verfolgter
07.12.2006, 19:45
wtf, sind Sie denn nicht für Patriarchen, die ihren Laden hoch halten? ;-)
Wenn sich die Firmenpolitik ändert, hat das sicher gravierende Auswirkungen.
Details dürfen den dortigen sog. "Arbeitnehmern" verborgen geblieben sein.
Vermutl. wurde die Substanz zerpflückt und kurzzeitstrategisch verhökert.

Da brachte wohl die Summe der Einzelteile mehr als die Wertschöpfung des Gesamtaggregats.

wtf
07.12.2006, 19:55
wtf, sind Sie denn nicht für Patriarchen, die ihren Laden hoch halten? ;-)
Wenn sich die Firmenpolitik ändert, hat das sicher gravierende Auswirkungen.
Details dürfen den dortigen sog. "Arbeitnehmern" verborgen geblieben sein.
Vermutl. wurde die Substanz zerpflückt und kurzzeitstrategisch verhökert.


Vermutlich, oder auch nicht.

Ich habe Hochachtung vor inhabergeführten Unternehmungen, habe ja im Kleinen selbst eines. Nun ist es das gute Recht des Vorbesitzers, seinen Laden alterbedingt (oder einfach nur so) zu verkaufen. Was anschließend passiert ist, weiß niemand, jedenfalls entnehme ich es nicht dem geposteten Zeitungsartikel. Fakt ist aber, daß ein defizitäres Unternehmen nicht weiterexistieren kann; Konkursverschleppung ist allerdings eine Spezialität sozialistischer Menschheitsbeglücker.

politisch Verfolgter
07.12.2006, 20:08
Mag alles sein, da wirs nicht wissen können.
Von einer Art "Geldverbrennungsanlage" ist dabei die Rede.

Nur eins ist sonnenklar:
Niemand darf per Gesetz dafür vorgesehen sein, dazu sog. "Arbeitsverträge" zu unterschreiben.
Es ist i.d.R. irrational und unökonomisch, sowas zu unterzeichnen.
Nichts weiter schreibe ich laufend.
Für betriebslose Wertschöpfer gibts eben eine weitaus bessere Methode, die Nachfrager zu bedienen.

Wer nen Laden aufmacht, darf nicht damit rechnen können, daß ihm sog. "Arbeitsmarktpflichtige" zugepresst werden.
Und wenn nun niemand Inhabern zugepresst werden darf, dann benötigen diese Betriebslosen dennoch eine für sie selbst marktwirtschaftl. profitmaximierende Wertschöpfung.

Das grundlegende Problem ist Zwangsarbeit.
Der vorliegende Fall ist eine der Folgen daraus.

Nutzerzentriert hätten sich Managements laufend von ihren Mitnutzern volltransparent entlasten lassen müssen.
Ebenso würden Generationen-, Akumulations- oder Fehlallokierungs-Probleme entfallen.

Und sog. "Geschäftsideen" samt Diversifikation kommen in den global playern sicher nicht von den rel. anonymen Eignerkollektiven.

wtf
07.12.2006, 20:14
Sorry, ich verstehe es nicht.

Es gibt eine Vertragsfreiheit. Niemand wird gezwungen, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Wenn aber jemand arbeiten möchte, verlangt es Rechtssicherheit in Form eines Arbetsvertrags, oder?

politisch Verfolgter
07.12.2006, 20:41
wtf, schön wärs ja.
Grundrechtswidrige Arbeits- und Sozial-Gesetze samt einschlägiger Institutionen deklarieren Betriebslose mit öffentl. Mitteln "zumutbarkeitsrechtlich" a priori zum sog. "Arbeitnehmer".
Das tun ggf. Sozialrichter und ÖDler an sog. "Arbeitsbehörden" explizit auf Heller und Pfennig und auf ganz konkrete Inhaber bezogen.
Das Regime weist also Eigner und Einkommen zu.
Das ist nationaler Sozialismus.

Würde das entfallen, dann müßte man sich grundlegende Gedanken über und für die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Angebotserbringern und Nachfragern machen.
Dann bestünde Handlungszwang zu einer aktiven Wertschöpfungspolitik.