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Vollständige Version anzeigen : Wirtschaftsordnung der Griechen: Interessante Serie von Wal Buchenberg



blumenau
06.12.2006, 15:24
... der ja eigentlich im Marx-forum.de beheimatet ist.

Er setzt die entstehende Serie ins elliot-Forum, daher auch der Link:

http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/370018.htm

Nun, das ist gut lesbar.

Über die fachliche Kompetenz dieser Artikel möchte ich mir zunächst kein Urteil erlauben.

FÜR MEINEN GESCHMACK ist da sehr viel WILLKÜRLICHE INTERPRETATION drin.

Nun, es ist ja auch zur ausdrücklich zur Diskussion gedacht.

Nur wer mit WAL schon mal diskutiert hat, weiß, daß dieser Hinweis eher rhetorisch gemeint sein dürfte ... ;)

Don
07.12.2006, 09:53
Ein Satz, der die "wissenschaftliche" Qualität dieser Seite wahrlich unterstreicht
:
Wie jüngste genetische Untersuchungen an Indern zeigten, hat bei der Ausbreitung des Ackerbaus die Wanderung der Bauern eine wichtige, wenn nicht die bestimmende Rolle gespielt.

Wie jüngste eigene Beobachtungen ergaben, spielte gutes Essen eine wichtige, wenn nicht die bestimmende Rolle bei der Zunahme meines Lebendgewichts.:))

-jmw-
07.12.2006, 11:14
Was soll mit der Wissenschaftlichkeit dieses Satzes nicht stimmen?
Wahrlich ist ja nun die Wanderung der Informationsträger nicht zwingend für die Wanderung der Information!
Laut meinen bescheidenen Kenntnissen über die frühneolithische Migrationsgeschichte des Balkans und Donauraumes z.B. sind dort kaum Wanderungen für die Zeit der 'Neolithischen Revolution' bekannt, was entweder heisst, Garten- und Ackerbau wurden dort autonom entwickelt oder aber, dass zwar die entsprechenden Fertigkeiten aus Vorderasien übernommen wurden, ohne jedoch dass in grösserer, sich genetisch niederschlagender Zahl die Ackerbauern selber herkamen.

mfg

blumenau
07.12.2006, 16:45
Was soll mit der Wissenschaftlichkeit dieses Satzes nicht stimmen?
Wahrlich ist ja nun die Wanderung der Informationsträger nicht zwingend für die Wanderung der Information!
Laut meinen bescheidenen Kenntnissen über die frühneolithische Migrationsgeschichte des Balkans und Donauraumes z.B. sind dort kaum Wanderungen für die Zeit der 'Neolithischen Revolution' bekannt, was entweder heisst, Garten- und Ackerbau wurden dort autonom entwickelt oder aber, dass zwar die entsprechenden Fertigkeiten aus Vorderasien übernommen wurden, ohne jedoch dass in grösserer, sich genetisch niederschlagender Zahl die Ackerbauern selber herkamen.

mfg


Dem würde ich zustimmen.

Man hat ja bei Affen schon festgestellt, daß bestimmte Methoden, z. B. um eine Kokosnuß zu knacken, sagen wir mit einem STein oder mit einem Stock, sozusagen als "neue Mode" Verbreitung finden. Es reicht dann schon, wenn ein einziges Exemplar der einen Gruppe in die andere überwechselt. Bzw., als Voraussetzung: es reicht, wenn ein einziges Exemplar den Trick entdeckt, und innerhalb kürzester Zeit beherrscht es die ganze Gruppe.

Anders: zur Übernahme von Methoden muß und kann man eine massive Wanderung von Populationen nicht voraussetzen. Beispiel: die Deutschen, die früher mal die deutsche Küche kannten, sitzen ja auch noch hier ohne Wanderung und stopfen sich Fertigkost a la MacD oder eklige Döner in den Blähbauch.

Weitere historisch dokumentiere Beispiele sind die Übernahme sowohl der Schrift aus dem arabisch/semitischen Raum als auch die Übernahme des arabischen Zahlensystems.

Weder bei so bedeutenden Fällen, noch beim Wechsel von Bronze/Eisen waren massive Wanderungen erforderlich.

WENN SIE AUCH NICHT UNBEDINGT ERFORDERLICH SIND: Massive Wanderungen lassen sich nicht ausschließen. Sie nehmen die Technologie en bloc mit, was natürlich die Technologie sofort verfügbar macht, anstatt nach Generationen.

Blitzschnelle Ausbreitung von Technologie spricht für einen massiven Anteil an Wanderung, mindestens der Technologieträger wie Ingenieure etc.

Das war ja das, worauf die Preußen bei der Einwanderung der Hugenotten schielten.

Tja, das waren noch Zeiten, die Hugenotten brachten Preußen auf Trab.

Unter Friedrich II. wurden Kanonengießer fast mit Gold aufgewogen.

Und heute?

Heute dönern hier die Muslime rum und leiten den Untergang einer ehemaligen Kultur ein, die aber schon lange keine mehr ist.

So geht das eben.

-jmw-
07.12.2006, 21:51
1. Ich mag Döner. :)

2. Was die Schimpansen angeht, so kann man inzwischen regelrechte räumlich getrennte Kulturen unterscheiden, manche mit sehr viel, manche mit kaum Werkzeuggebrauch.
Interessante Sache dies.

Don
08.12.2006, 09:48
Wahrlich ist ja nun die Wanderung der Informationsträger nicht zwingend für die Wanderung der Information!

Wenn Du keine anderen Informationsträger als Menschen hast, schon.



Laut meinen bescheidenen Kenntnissen über die frühneolithische Migrationsgeschichte des Balkans und Donauraumes z.B. sind dort kaum Wanderungen für die Zeit der 'Neolithischen Revolution' bekannt, was entweder heisst, Garten- und Ackerbau wurden dort autonom entwickelt oder aber, dass zwar die entsprechenden Fertigkeiten aus Vorderasien übernommen wurden, ohne jedoch dass in grösserer, sich genetisch niederschlagender Zahl die Ackerbauern selber herkamen.

mfg

Nun, wie das auch immer stattgefiunden hat.
Wenn sich Methoden von irgendwoher in einem Raum verbreiteten, kamen sie mit Menschen dahin. Niemand sprach gleich von Heerscharen. Und Wikipedia gab es noch nicht.

-jmw-
08.12.2006, 15:43
Wenn Du keine anderen Informationsträger als Menschen hast, schon.
Kann sich die Information nicht von Dorf zu Dorf verbreiten im Zuge normaler Familien-, Sippen-, religiöser und Handelsbeziehungen?

EDIT: Klar, man könnte natürlich auch jedwede Bewegung eines Informationsträgers als "Wanderung" bezeichnen.
Dann wär meine Aussage falsch.


Nun, wie das auch immer stattgefiunden hat.
Wenn sich Methoden von irgendwoher in einem Raum verbreiteten, kamen sie mit Menschen dahin. Niemand sprach gleich von Heerscharen. Und Wikipedia gab es noch nicht.
Niemand?
Im Eingangsbeitrag ist jedenfalls nicht von wenigen oder Einzelpersonen die Rede, sondern von "den Bauern", deren Wanderungen eine "wichtige Rolle" zugekommen sei.
Und scheint mir nun in der Tat eine wichtige Sache zu sein, ob es denn grad so war oder anders.

mfg