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Vollständige Version anzeigen : Berufliche Vorbereitungsmaßnahmen für junge Menschen Brutstätte der Gewalt



Matrix2010
20.11.2006, 13:33
Hallo,

ich möchte mich ganz gezielt mit einem Vorfall an euch wenden, der mich doch auch wieder sehr stark zum nachdenken angeregt hat.

Vor einiger Zeit hat meine Lebenspartnerin eine berufsvorbereitende Maßnahme im Sauerland begonnen. Grundsätzlich stehe ich solchen Einrichtungen recht skeptisch gegenüber, bin aber auch froh, dass man versucht, junge Leute den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen.

Nun zum eigentlichen Ereignis.
Bereits nach der ersten Woche drohten Ihr andere junge Menschen an, Sie zu vergewaltigen und haben Sie gemobt wo es ging. Einer der anderen Teilnehmer betonte sogar, dass es für Sie ein "Böses Ende" nehmen würde; das alles weil Sie sich auf die eigentlichen Aufgaben konzentriert hat und die Dummheiten der Anderen nicht mit machen wollte. Daraufhin ging Sie zu den Betreuern, welche dies auf die leichte Schulter nahmen und die betreffenden Personen "nur" zu einem ernsten Gespräch in ein Zimmer holten. Dort mussten sich diese Personen entschuldigen und bekamen weiterhin die Möglichkeit, eine über Steuergelder finanzierte Maßnahme zu besuchen. Der Witz ist hier schon, dass diese Teilnehmer bereits durch Gewalt augefallen waren und kein Interesse zeigten, die Chance dieser Maßnahme wahrzunehmen. Die Leittragende, in dem Fall meine Lebenspartnerin, musste die Chancen für die betreffenden Personen auf Ihren Schultern austragen; denn man machte Sie weiter fertig und man machte auch vor körperliche Gewalt kein halt. Die Betreuer meinten, mit dieser Sache fertig zu werden und liesen den Dingen ihren Lauf. Man dachte, ein paar nette Worte würden reichen, obwohl die Gewaltbereitschaft von Tag zu Tag größer wurde.

Nun wo meine Lebenspartnerin mir das erzählte und ich merkte, dass die Betreuer auf Stur schalteten, habe ich Sie aus diesen Sumpf erst mal befreit und Sie auf mein Gewerbe hin als Praktikantin genommen. Sie hat schon gezittert, jeden Tag vor Angst. Nun ja, jedenfalls waren die Betreuer dann auf ein Mal hellwach und sagten, dass Sie ihre Aufsichtspflicht haben und ein Praktikum in "Familienkreisen" nicht zulaassen könnten. Nach einigen Gesprächen und Rechtsandrohungen der Einrichtung meiner Person gegenüber, hat meine Partnerin ihre Kündigung abgeschickt. Sie musste ihre Chance fallen lassen, für Leute die keine Chance verdient haben. Nun Sie bekommt jetzt einen Job und fühlt sich besser, aber wie viel anderen Menschen geht es genau so.

Ich habe als Steuerzahler nichts dagegen, solche Einrichtungen mit zu finanzieren, aber doch bitte nur für Menschen, die auch mit Ehrgeiz an die Sache ran gehen und wollen. Letztendlich bleibt der "Kriminelle" und der vernünftige Mensch kann gehen. Betreuer treten den ordentlichen Menschen in den "Hintern" und ansonsten wird sich nicht durchgesetzt. Da soll mir so eine Person nichts von Aufsichtspflicht sagen.

Was haltet Ihr von solchen Vorfällen? Wie hättet Ihr reagiert? Sollte ich auch im Nachhinein einen solchen Vorfall bekannt machen? Nützt es überhaupt damit an die Behörden etc. zu treten? Ich stehe im Moment dazwischen. Einerseits bin ich der Meinung das man so etwas bekannt machen sollte, damit sich etwas zum positiven ändert und anderseits hat meine Partnerin es so geschafft und ich möchte alles vergessen, weil es einfach als Teilbetroffender doch auch ganz schön an den Nerven zieht.

Don
20.11.2006, 13:39
Hallo,


Ich habe als Steuerzahler nichts dagegen, solche Einrichtungen mit zu finanzieren, aber doch bitte nur für Menschen, die auch mit Ehrgeiz an die Sache ran gehen und wollen.


Ich schon. Hingegen wäre ich gerne bereit mich finanziell an der Einrichtung von Bootcamps zu beteiligen.

Wie das bedauernswerte Beispiel Deiner Freundin zeigt, leidet diese Gesellschaft in zunehmendem Maß an ihrer Sozialpädagogisierung.

wtf
20.11.2006, 13:43
Ich denke, daß sich eine Beteiligung im Rahmen einer Private Public Partnership durchaus rechnen würde. Und man würde der Gesellschaft "etwas zurückgeben".

MoJo
21.11.2006, 15:26
Es wäre leichter, die Lehrerschafft dahingehend auszusuchen. Weicheier können eben nur harmlose Schüler unterrichten, die "wie von selbst" funktionieren.

Für die Versager ohne einen Schulabschluss die da sowiso nur eine Warteschleife drehen, käme nur so ein Drill-Instruktor in Frage. Jemand den sie respektieren denn letztlich fehlt es nur daran.

Sie schmachten nach jemand der ihnen sagt wo's lang geht, der auf den Tisch haut, wenn's darauf ankommt!

Und das käme dann Don's Idee vom Boot-Camp schon recht nahe, nicht?