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Vollständige Version anzeigen : Frage wg. Alkaloiden



Geronimo
19.11.2006, 21:25
Vllt gibt´s hier im Forum ja den ein oder Chemie/Pharmazie-Spezialisten. Meine Frage ist: können natürliche Alkaloide synthetisiert werden?

Gruß
Gero

politisch Verfolgter
19.11.2006, 23:16
Eine vornehme Umschreibung für Halluzinogene? ;-)
Oder wollen Sie gar endgültig abtreten?

Geronimo
20.11.2006, 00:32
Eine vornehme Umschreibung für Halluzinogene? ;-)
Oder wollen Sie gar endgültig abtreten?

Nein, nein! Im Gegenteil! Also, mich interessiert ob es eine Synthetieserung von
z.B. Batrachotoxin gibt. Aus diversen anderen Gründen. Sicher nicht suizidal. Eher aus Tierschutzgründen. Bin schließlich Indianer. (Die armen Pfeilgiftfrösche müssen geschützt werden).

http://www.froschkeller.de/bilder/froschgalerie/Images/pumilio_blaubeiner.jpg

Gruß
Gero

politisch Verfolgter
20.11.2006, 10:48
Meinen Sie, wir hätten auf diese Weise gefährdete Arten?
Ich nehme doch an, daß industrieller Bedarf an auch derartigen Tieren über deren Massenhaltung in Labors gedeckt werden kann.
Durch legale kommerzielle Zwecke dürften auch diese Tierarten nicht gefährdet sein.
Labormassenhaltung ist für die menschl. Gesundheit selbstverständlich ethisch gerechtfertigt.
Wenn stattdessen Synthetisierung möglich, aber teuerer wäre, ist das ein politisches Entscheidungskriterium.

Unter "Batrachotoxin synthetisch" gibt ja z.B. Google einiges her.

Chocobo
26.11.2006, 04:56
Vllt gibt´s hier im Forum ja den ein oder Chemie/Pharmazie-Spezialisten. Meine Frage ist: können natürliche Alkaloide synthetisiert werden?

Gruß
Gero

Ja.
Das Alkaloid der Tollkirsche, Atropin, wird industriell hergestellt.
Es wird in die Augen getropft, um die Pupillen zu erweitern.
Erst dadurch werden optische Untersuchungen des sogenannten Glaskörpers und der Regenbogenhaut möglich.
Alle Alkane, Alkene und Alkine können synthetisiert werden.
Das sind kettenförmige KW´s, deren Unterschied in der sogenannten Sättigung besteht, also der Anzahl der Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen.
Das Derivat des Alkans C2H6, C2-H5- OH, wird massenhaft synthetisiert und um es vor missbräuchlicher Nutzung zu schützen, wird es "vergällt".
Das Ergebnis ist Brennspiritus, der als fettlösendes Mittel zu Reinigungszwecken eingesetzt wird, wenn mit basischen (Ph+) oder sauren (Ph-) Substanzen angereichertes Wasser nicht mehr weiterhilft.
In der Elektronegativitätsskala gilt Alkohol als neutral, wirkt also weder oxydierend noch reduzierend.
Er wird also metallische und nichtmetallische Oberflächen nicht angreifen, das ist wichtig zu wissen.
Ringförmige KW´s können auch künstlich hergestellt werden.
Die laufen dann unter der Rubrik: Aromate
Bekanntestes Beispiel ist das Vanillearoma.
In der Klassifizierung heissen die naturidentische Austauschstoffe.
Neben den Alkaloiden gibt es noch ätherische Öle und es gibt anorganische Verbindungen.
Bekanntestes Beispiel ist KCN, das in Bittermandeln zu finden ist und das unter dem Einfluss der Magensäure (Chlorwasserstoff) zu HCN (Blausäure)oxydiert.
In der Pathologie wird das HCN als typischer Bittermandelgeruch festgestellt.
Es kann gemäss den Prinzipien des MWG synthetisiert werden, so wie auch Ammoniak.
Wobei Temperatur und Druck entscheiden, ob es in der Reaktionskammer mehr Ausgangsprodukte oder abschöpfbare Reaktionsprodukte gibt.
Eine Warnung wäre noch angebracht:
Äthanol entsteht ausschliesslich unter Sauerstoffabschluss und wenn das nicht 100%ig klappt, entsteht Methanol (CH3-OH).
Das war die häufigste Todesursache der Schwarzbrenner.