Analyser
17.11.2006, 09:34
In Nürnberg kürte auf Einladung einer NGO eine bunte Gruppe von jungen Migranten die Abschiebeminister des Jahres 2006 [1]. Auf den Plätzen:
1. Günther Beckstein (Bayern)
2. Udo Nagel (Hamburg)
3. Karl Heinz Gasser (Tühringen)
Der Gewinner wurde mit Sprechchören "gefeiert".
Beckstein selbst bezeichnete die Aktion als "Auszeichnung durch den politischen Gegner für eine konsequente Anwendung des Rechts".
Der CSU-Politiker weiter: "Ich bin lieber ein Hardliner für Recht und Ordnung als ein Weichei für Unrecht und Unordnung". [2]
Der ebenfalls nominierte Innensenator von Berlin, Erhardt Körting, erschien sogar persönlich und verteidigte die Ausländergesetzgebung. Dass er nicht gewann, ist für manche Beobachter wenig überraschend [3]. Unter den Zuhörern war auch Nazliye. Vor 17 Jahren kam sie mit ihren Eltern aus der Türkei, diese stellten einen Asylantrag, obwohl sie eigentlich zum Arbeiten einreisten. Das funktioniert nicht und so "'bekam mein Vater in der Moschee den Tipp, zu sagen, er sei libanesischer Kurde' erzählt Nazliye."
Natürlich hätte Nazliye gerne eine 2. Chance für ihre Familie. Allerdings sagte sie im Hinblick auf Innensenator Körting selbst: "Gerade bei der Abschiebung von Menschen, die Fehler gemacht haben, könne sie ihn 'ganz gut' verstehen."
Nazliye konnte als einzige ihrer mittlerweile achtköpfigen Familie vor der Härtefallkomission punkten. Sie darf bleiben.
[1] http://www.taz.de/pt/2006/11/17/a0104.1/text
[2] http://www.zdf.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,4071640,00.html
[3] http://www.politikforen.de/showthread.php?t=33437
1. Günther Beckstein (Bayern)
2. Udo Nagel (Hamburg)
3. Karl Heinz Gasser (Tühringen)
Der Gewinner wurde mit Sprechchören "gefeiert".
Beckstein selbst bezeichnete die Aktion als "Auszeichnung durch den politischen Gegner für eine konsequente Anwendung des Rechts".
Der CSU-Politiker weiter: "Ich bin lieber ein Hardliner für Recht und Ordnung als ein Weichei für Unrecht und Unordnung". [2]
Der ebenfalls nominierte Innensenator von Berlin, Erhardt Körting, erschien sogar persönlich und verteidigte die Ausländergesetzgebung. Dass er nicht gewann, ist für manche Beobachter wenig überraschend [3]. Unter den Zuhörern war auch Nazliye. Vor 17 Jahren kam sie mit ihren Eltern aus der Türkei, diese stellten einen Asylantrag, obwohl sie eigentlich zum Arbeiten einreisten. Das funktioniert nicht und so "'bekam mein Vater in der Moschee den Tipp, zu sagen, er sei libanesischer Kurde' erzählt Nazliye."
Natürlich hätte Nazliye gerne eine 2. Chance für ihre Familie. Allerdings sagte sie im Hinblick auf Innensenator Körting selbst: "Gerade bei der Abschiebung von Menschen, die Fehler gemacht haben, könne sie ihn 'ganz gut' verstehen."
Nazliye konnte als einzige ihrer mittlerweile achtköpfigen Familie vor der Härtefallkomission punkten. Sie darf bleiben.
[1] http://www.taz.de/pt/2006/11/17/a0104.1/text
[2] http://www.zdf.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,4071640,00.html
[3] http://www.politikforen.de/showthread.php?t=33437