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Bodenplatte
16.11.2006, 18:02
Keine Angst vor dem neuen Zaren

Wladimir Putin wird als Autokrat verurteilt. Doch der Präsident verteidigt nur Moskaus Interessen - gegen das Vordringen der Nato und den Druck islamischer Separatisten.

http://www.welt.de/data/2006/11/13/1108796.html

Von Peter Scholl-Latour

Unbedingt lesenswert!

Justas
16.11.2006, 18:06
Keine Angst vor dem neuen Zaren

Wladimir Putin wird als Autokrat verurteilt. Doch der Präsident verteidigt nur Moskaus Interessen - gegen das Vordringen der Nato und den Druck islamischer Separatisten.

http://www.welt.de/data/2006/11/13/1108796.html

Von Peter Scholl-Latour

Unbedingt lesenswert!Vor welchem Zaren? In 2 Jahren tritt er ab! :))

Justas
16.11.2006, 18:44
Nun, hat Herr Scholl-Latour etwas Neues geschrieben? Ich glaube nein. Darüber konnte man bereits in den Beiträgen von NITUP und Justas nachlesen. :smoke:

-jmw-
16.11.2006, 20:15
Wie republikanisiert muss man wohl sein, um den Herrn Präsidenten Putin als "Zar" zu bezeichnen?

Stechlin
16.11.2006, 20:20
Wie republikanisiert muss man wohl sein, um den Herrn Präsidenten Putin als "Zar" zu bezeichnen?

Der Unaussprechliche (http://www.preisvergleich.org/pimages/Postkarte-Boris-Jelzin-gratuliert_217__934_20.jpg) soll wohl mal - wahrscheinlich im Suff - gesagt haben: Nicht wahr, ich bin Euer Zar!

-jmw-
16.11.2006, 20:26
Ach?
Na sowas, man lernt nie aus. :)
Aber gerade Jelzin?
Ick weess nich...
Jedenfalls unterstelle ich Herrn Scholl-Latour einfach mal mangelndes Verständnis für die monarchische Idee. :)

mfg

Stechlin
16.11.2006, 20:38
Ach?
Na sowas, man lernt nie aus. :)
Aber gerade Jelzin?
Ick weess nich...
Jedenfalls unterstelle ich Herrn Scholl-Latour einfach mal mangelndes Verständnis für die monarchische Idee. :)

mfg

Putin als Zar? Warum nicht. Dann bräuchte er sich nicht alle vier Jahre neu wählen zu lassen - käme ja doch nur immer ein Ergebnis dabei raus: GEWÄHLT VON DER ÜBERWÄLTIGENDEN MEHRHEIT SEINES VOLKES!

Justas
16.11.2006, 20:50
Ach?
Na sowas, man lernt nie aus. :)
Aber gerade Jelzin?
Ick weess nich...
Jedenfalls unterstelle ich Herrn Scholl-Latour einfach mal mangelndes Verständnis für die monarchische Idee. :)

mfgHerr Scholl-Latour hat eine Ware, die er verkaufen möchte. Das sind seine guten Analysen (das meine ich ohne eine Spur der Ironie - dem Mann kann man trauen). Nun, er weiss, dass sein Käufer faul und ignorant ist, und auf fetzige Zeilen steht wie "Kanzler und Russen-Mafia", "Guckt Deutschland schon bald ins russische Rohr?"

Ich nehme es ihm nicht übel. Schliesslich verdient er seine Brötchen ehrlich. :]

-jmw-
16.11.2006, 21:13
Putin als Zar? Warum nicht. Dann bräuchte er sich nicht alle vier Jahre neu wählen zu lassen - käme ja doch nur immer ein Ergebnis dabei raus: GEWÄHLT VON DER ÜBERWÄLTIGENDEN MEHRHEIT SEINES VOLKES!
Ob der Herr Putin einen guten Monarchen abgäbe, kann ich nicht sagen, dazu kenn ich ihn zu wenig.
Allerdings - er ist ein Geheimdienstmann.
Das ist ein Job, der viel mit Geheimniskrämerei und Unehrlichkeit zu tun hat, Talente, die ein Monarch eher weniger haben sollte.

mfg

Rheinlaender
17.11.2006, 00:14
Das ist ein Job, der viel mit Geheimniskrämerei und Unehrlichkeit zu tun hat, Talente, die ein Monarch eher weniger haben sollte.

Ja? Gerade solche Talente machen eine guten Monarchen aus! Hinzukommt noch ein geruettelt Mass an Skurpelosigkeit.

Aber: Nie in der Oeffentlichkeit - da mus er den sorgenden Vater seines Volkes spielen.

Rheinlaender
17.11.2006, 06:34
Etwas mehr zu Thema: Putiin ist vielleicht kein Zar, aber hat, offensichtlich mit der Billigung der Mehrheit des russischen Volkes, ein authoritaeres Regime errichtet, dass Presse und wichtige Wirtschaftszweige kontrolliert. Er enfernt sich damit natuerlich von der Wertegemeinschaft der uebrigen europaeischen Staaten.

klartext
17.11.2006, 14:51
Etwas mehr zu Thema: Putiin ist vielleicht kein Zar, aber hat, offensichtlich mit der Billigung der Mehrheit des russischen Volkes, ein authoritaeres Regime errichtet, dass Presse und wichtige Wirtschaftszweige kontrolliert. Er enfernt sich damit natuerlich von der Wertegemeinschaft der uebrigen europaeischen Staaten.
Russland ist sicher keine Demokratie im mitteleuropäischen Sinne. Auch die Wahlergebnisse sagen wenig aus unter der Perpsetive, dass Opposition massiv unterdrückt wird und eine funktionierende, staatsunabhängige Justiz praktisch nicht exisistiert.
Die Russen halten dies mangels demoktratischer Tradition eher für den Normalfall. Allerdings liegen sie dabei noch um Längen vor Belarus. Die Leute in Belarus wären froh, wenn sie zumdest die Rechte hätten, wie sie in Russland existieren.

franek
17.11.2006, 14:56
Den Beitrag von Scholl-Latour habe ich mit Vergnügen gelesen. Untermauert er doch diverse Aussagen in diesem Forum, die die Jünger des transatlantischen Unterwerfungspaktes nur alzu ungern sehen.

Russland ist bestrebt seine Interessen durchzusetzen. Ein Pluspunkt für Putin: Er versucht seine Interessen nicht unter dem Deckmantel heilsbringender Demokratie durchzusetzen, sondern bleibt ehrlich bei dem was es ist.


Aus dem Artikel:
Deutschland steht vor der Wahl, mit Russland eine vielversprechende ökonomische Partnerschaft, ja Symbiose einzugehen oder sich im Namen einer obsoleten Nato-Struktur in einen neuen Kalten Krieg hineinzerren zu lassen. Man mag die Behauptung Gerhard Schröders belächeln, er habe in Wladimir Putin einen "lupenreinen Demokraten" erkannt, aber bei seinem betonten Kooperationswillen mit Moskau hat der Ex-Kanzler eine Richtung gewiesen, von der seine Nachfolgerin nicht abweichen sollte.
(...)
Gerade im Hinblick auf Russland ist es an der Zeit, eine souveräne Außenpolitik und Strategie für Europa zu definieren und - falls sich das aufgrund der maßlosen Ausweitung der EU auf 27 Mitglieder als unmöglich erweist - wenigstens für Deutschland und vielleicht den karolingischen Kern des Abendlands einen unabhängigen Standpunkt zu vertreten.

Unter anderem meine Worte, nur etwas anders formuliert.

Justas
17.11.2006, 14:59
Auch die Wahlergebnisse sagen wenig aus unter der Perpsetive, dass Opposition massiv unterdrückt wird und eine funktionierende, staatsunabhängige Justiz praktisch nicht exisistiert.Kannst deine Aussage belegen? :rolleyes: Sind welche Parteien verboten?

koba
19.11.2006, 05:22
Russland ist sicher keine Demokratie im mitteleuropäischen Sinne. Auch die Wahlergebnisse sagen wenig aus unter der Perpsetive, dass Opposition massiv unterdrückt wird und eine funktionierende, staatsunabh ängige Justiz praktisch nicht exisistiert.
Die Russen halten dies mangels demoktratischer Tradition eher für den Normalfall. Allerdings liegen sie dabei noch um Längen vor Belarus. Die Leute in Belarus wären froh, wenn sie zumdest die Rechte hätten, wie sie in Russland existieren.

Oh du ewig gestriger Troll, du meist wirklich schlauer zu sein als alle Russen und Weißrussen? :hihi: :hihi:

Rheinlaender
19.11.2006, 08:17
Oh du ewig gestriger Troll, du meist wirklich schlauer zu sein als alle Russen und Weißrussen? :hihi: :hihi:

Man muss nicht "schlauer" sein als "alle Russen und Weißrussen", sondern man braucht hierzu nur die direkte Kontrolle der Regierung Putin ueber die Medien und die Wirtschaft zu sehen und ueber die Auswahl und Funktion der Justiz, um zu Schluss zu kommen, dass es bei Russland wohl nicht um eine Demokratie im westeuropaeischen Sinne handelt.

koba
19.11.2006, 08:52
Man muss nicht "schlauer" sein als "alle Russen und Weißrussen", sondern man braucht hierzu nur die direkte Kontrolle der Regierung Putin ueber die Medien und die Wirtschaft zu sehen und ueber die Auswahl und Funktion der Justiz, um zu Schluss zu kommen, dass es bei Russland wohl nicht um eine Demokratie im westeuropaeischen Sinne handelt.

Diese Demokratie im westeuropäischen Sinne kannste ausm Fenster schmeißen, den Russland hat viel zu viele Feinde um so liberal vorzugehen und vorallen das Volk wills garnet

Stechlin
19.11.2006, 13:22
Man muss nicht "schlauer" sein als "alle Russen und Weißrussen", sondern man braucht hierzu nur die direkte Kontrolle der Regierung Putin ueber die Medien und die Wirtschaft zu sehen und ueber die Auswahl und Funktion der Justiz, um zum Schluss zu kommen, dass es sich bei Russland wohl nicht um eine Demokratie im westeuropaeischen Sinne handelt.

...und hoffen wir, daß es so bleibt.

Rheinlaender
19.11.2006, 13:57
...und hoffen wir, daß es so bleibt.

Hoffen wir, dass es sich dies bald aendert. Dann koennen auch die Beziehungen zur EU auf ganz anderer Ebene definiert werden.

koba
19.11.2006, 14:02
Hoffen wir, dass es sich dies bald aendert. Dann koennen auch die Beziehungen zur EU auf ganz anderer Ebene definiert werden.

nene, da irren sie sich. Sobald Russland der EU Trümpfe in die Hand gibt, wird Russland erpresst.

Justas
19.11.2006, 14:26
Hoffen wir, dass es sich dies bald aendert. Dann koennen auch die Beziehungen zur EU auf ganz anderer Ebene definiert werden."Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft..." (TH)

Stechlin
19.11.2006, 16:17
"Es kommt die Zeit, ohoo, in der das Wünschen wieder hilft..." (TH)

So viel Zeit muß sein!