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Vollständige Version anzeigen : Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit - wie?



Schleifenträger
10.11.2006, 17:47
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?

leuchtender Phönix
10.11.2006, 18:14
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?

Vergiss nicht die Achtung der Menschenrechte, den geringen Schuldenstand, den hohen Wert der eigenen Währung, die freien Wahlen (SED oder SED oder SED). Und vergesst nicht die Sicherheit. Staatssicherheitsleute ohne ende.

Habe keinen BMW, nie mit Barbies gespielt und war nie in einem Bordell.

Wenn es dir nicht passt geh in ein sozialistisches Land deiner Wahl. Ein paar sind ja noch übrig.

politisch Verfolgter
10.11.2006, 19:44
Wer mit "Beschäftigung", Tarif", "Lohn" und "Arbeiter" daherkommt, der bezweckt doch wertschöpfungsstrukturelle Unsicherheit.
Genau dazu ist doch der Sozialstaat da, einer demokr. Entwicklung das Wasser abzugraben.

Also - ich fasse es nicht ;-)

"Vergiss nicht die Achtung der Menschenrechte" von @leuchtender Phönix sollte man daher @Schleifenträger ins Stammbuch schreiben.

Marktwirtschaft ist die Doppelrolle von Angebotserbringern und Nachfragern.
Und schon wieder wird sie mit den eingangs zitierten feudalistischen Zuweisungen verhunzt.

Also: Luxus bzw. Privatkapital per user value.

Würfelqualle
10.11.2006, 19:56
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?


Man die Ostzone ist Geschichte und kommt nicht mehr. Wie lange willste denn noch der sowjetischen Besatzungszone nachheulen ?



Gruss vonne Würfelqualle

politisch Verfolgter
10.11.2006, 20:00
Genau, Würfelqualle!
Auch Nichteigner benötigen profitmaximierende Marktwirtschaft.
Eben für user value bezahlen können.

Kann doch nicht sein, von Inhabern oder Saat marginalisierbarer Kostenfaktor seiner eigenen Leistung zu sein.
Ist doch ein unmöglicher Irrsinn - auch grundrechtlich völlig unhaltbar.

Vielmehr sind hierfür geeignete Betriebe ihren usern Kostenfaktoren, die sie als Wertschöpfungsinstrumente profitmaximierend nutzen, vernetzen und immer weiter entwickeln.

wtf
10.11.2006, 20:25
Schleifenheini steht auf Stacheldraht, Schießbefehl und Stasi. Man nennt die Hingabe zu seinen Peinigern in einem anderen Zusammenhang Stockholm-Syndrom.

Ich empfehle PM an Hardstyler911 und Abreise in eines der beiden verbliebenen Länder mit Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik.

Have fun (und nimm ein Freßpaket mit).

Schleifenträger
11.11.2006, 11:21
... Abreise in eines der beiden verbliebenen Länder mit Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik ...

... hatte ich eher nicht mit lösung gemeint. Aber geahnt, daß Jahrzehnte Verblödung und Verhetzung nicht spurlos an einem Volk vorübergehen, wie sich hier auf verheerende Weise bestätigt.


Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Wobei ich zugebe, daß mir das nicht so ganz schleierhaft ist. Immerhin nimmt die Mehrheit der Menschen die Mehrheitsmeinung auch dann an, wenn sie unlogisch ist und sogar eigenen Erkenntnissen widerspricht. Da die Menschen stark voneinander isoliert sind, genügt dadurch, in den Medien, die sie konsumieren, die gleichen Lügen ständig zu wiederholen, um sie als Mehrheitsmeinung zu etablieren.

Mauser98K
11.11.2006, 11:31
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?


Gäääääähn, ein Ostalgiker.

Warum wanderst Du nicht nach Nordkorea aus?

Bruddler
11.11.2006, 11:46
von Schleifentraeger:
... hatte ich eher nicht mit lösung gemeint. Aber geahnt, daß Jahrzehnte Verblödung und Verhetzung nicht spurlos an einem Volk vorübergehen, wie sich hier auf verheerende Weise bestätigt.


komisch - komisch.....immer wenn ich Begriffe wie Verblödung und Verhetzung lese oder hoere, muss ich zwangslaeufig an die DDR denken ?! :scare:


Warum wanderst Du nicht nach Nordkorea aus?

Selbst Nordkorea wuerde diesem Ostalgiker Schleifentraeger die Einreise verwehren !

Biskra
11.11.2006, 11:55
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters

Ja, durfte denn der Arbeiter auch für bessere Arbeitsbedingungen streiken?

Bruddler
11.11.2006, 11:59
Ja, durfte denn der Arbeiter auch für bessere Arbeitsbedingungen streiken?

Aber natürlich ! - Den bekanntesten Streik gab es 1953 - die Streikenden wurden sogar von Panzern unterstützt !!! :cool2:

Würfelqualle
11.11.2006, 12:05
Ja, durfte denn der Arbeiter auch für bessere Arbeitsbedingungen streiken?

Die hatten doch klasse Arbeitsbedingungen. 3 Mann an einer Maschine. Der Eine arbeitete, der Andere las das Neue Deutschland und der Dritte kümmerte sich um die Kaffeemaschine.

;)

Nach der Wende wurden 2 von 3 Arbeitern arbeitslos. Der Dritte folgte dann, weil man den Betrieb wegen fehlender Wirtschaftlichkeit abwickelte.



Gruss vonne Würfelqualle

Schleifenträger
11.11.2006, 14:40
Ja, durfte denn der Arbeiter auch für bessere Arbeitsbedingungen streiken?

In einem Staat der Werktätigen setzt sich - anders als in einem Staat der Kapitalisten wie der BRD - dieser Staat für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Streiks sind Maßnahmen des Klassenkampfes von unten gegen die Herrschenden - im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken. Daß das unnötig und dumm wäre, müßte selbst einem geBILDeten BRD-Bürger, der von der DDR nicht mehr kennt als die Kapitalistenpropaganda, einleuchten.

Biskra
11.11.2006, 14:43
In einem Staat der Werktätigen setzt sich - anders als in einem Staat der Kapitalisten wie der BRD - dieser Staat für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Streiks sind Maßnahmen des Klassenkampfes von unten gegen die Herrschenden - im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken.

Eine umwerfende Logik. :)) :)) :))

-jmw-
11.11.2006, 15:11
@ Schleifenträger


im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken.
Nö.
Hiesse das doch, dass die Arbeiter die Herrschenden gewesen wären.
Waren sie aber nicht, wie das politische System der DDR mit eigenständiger Regierung und mit Parlament recht deutlich zeigt.
Wenn die Gesetze von einer Regierung oder einer Volkskammer kommen, dann herrschen die dortigen Individuen, nicht ich.
Ganz einfach.

mfg

leuchtender Phönix
11.11.2006, 16:27
In einem Staat der Werktätigen setzt sich - anders als in einem Staat der Kapitalisten wie der BRD - dieser Staat für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Streiks sind Maßnahmen des Klassenkampfes von unten gegen die Herrschenden - im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken. Daß das unnötig und dumm wäre, müßte selbst einem geBILDeten BRD-Bürger, der von der DDR nicht mehr kennt als die Kapitalistenpropaganda, einleuchten.

Wenn es so wäre müssten die Ostdeutschen Arbeiter einen besseren Lebensstandard als die Westdeutschen gehabt haben. Aber sie waren die ganze Zeit hinterher ohne wirklich aufzuholen.

Natürlich hatten sie gestreikt. Wenn sie unzufrieden waren. Und das war 1953 so. Sie wehrten sich dagegen für das gleiche Geld mehr zu arbeiten. Den im Gegensatz zu unserem System konnten sie nicht über ihren Lohn mitverhandeln.

Aber im Geld verschwenden waren diese Staaten spitze. Schlieslich hatten die sozialistischen staaten ganz besonders große teure Streitkräfte und Beamtenapparate.

Schleifenträger
11.11.2006, 17:08
Wenn es so wäre müssten die Ostdeutschen Arbeiter einen besseren Lebensstandard als die Westdeutschen gehabt haben.

Hatten sie auch. Nur nicht nach den Maßstäben, die nach BMW, Barbie und Bordellen messen, sondern nach Sicherheit von Wohnung und Arbeitsplatz, (Aus-)Bildung und Gesundheitsversorgung, Kinderfreundlichkeit, hochwertiger erschwinglicher Kultur für Alle, Sportstätten ohne oder mit geringem Entgelt usw..

Der Streik 1953 erfolgte erst nach Rücknahme der Normerhöhung.

Und was Geldverschwendung und Beamtenapparat betrifft, haste wahrscheinlich noch nie was von der BRD gehört.

-jmw-
12.11.2006, 14:55
Lebensstandardsmasstäbe sollte doch jeder für sich selber setzen und seine Mitmenschen mit dieser privaten wahl bitteschön verschonen.

Schleifenträger
12.11.2006, 14:58
Lebensstandardsmasstäbe sollte doch jeder für sich selber setzen und seine Mitmenschen mit dieser privaten wahl bitteschön verschonen.

Danke für Deine Unterstützung.

-jmw-
12.11.2006, 16:37
Öhm...
Ich glaub, da haste was missverstanden, werter Schleifenträger. :)

Was ich meine, ist, dass weder "BMW, Barbie und Bordelle" NOCH "Sicherheit von Wohnung und Arbeitsplatz [...]" Staatsziele sein dürfen.

Denn was heisst das, "Staatsziel"?
Ein Staat kann (mangels Zielbewusstsein) kein Ziel haben, genauswenig ein Volk.
Also verstecken sich hinter dem Begriff "Staatsziel" immer die privaten Ziele einiger weniger oder einiger vieler.
Diese aber sollen doch bitte tunlichst privat bleiben und nicht für allgemeinverbindlich erklärt werden!

Andreas Winterberger schrieb treffend:
"Nach heute vorherrschender Vorstellung besteht Politik darin, einen persönlichen in einen öffentlichen Traum - und damit in eine erzwungene Lebensart – umzuwandeln."

Entsprechend hat alleiniges Staatsziel zu sein, den Rahmen zu schaffen, in dem die Einzelnen ihr Ziele in Kooperation mit anderen anstreben können.
Wer Arbeitsplatzsicherheit will, soll sich eine entsprechende Organisation suchen oder (mit-)schaffen;
wer BMW will, ebenso.
Und wenn möglich, sollen beide sich dabei nicht auf die Eier gehen.
Weder BRD noch DDR (um nur zwei Beispiele aus unserer neueren Geschichte zu nennen) können in dieser Hinsicht als Vorbild gelten.

mfg

Schleifenträger
12.11.2006, 17:51
Ein Staat kann (mangels Zielbewusstsein) kein Ziel haben, genauswenig ein Volk.
Also verstecken sich hinter dem Begriff "Staatsziel" immer die privaten Ziele einiger weniger oder einiger vieler.

Wie wahr! Das Eine ist, was als Staatsziel in der Verfassung steht (z.B. das Recht auf Arbeit in der sächsischen), das Andere ist, in wessen Auftrag und Dienst der Staat steht. Das hängt von Klassenstruktur und Kräfteverhältnis der Klassen ab.

Du wirst ja immer besser! Bald kann ich mich hier zurückziehen, da auch Dir die wesentlichen Dinge inzwischen bekannt sind, welche Du offensichtlich auch vertrittst.

-jmw-
12.11.2006, 22:25
Um genau zu sein: "Der Staat" steht in niemandes Dienst, da er kein handelnder Akteur ist.
Gewisse Strukturen aber werden von gewissen Personen genutzt zu mal mehr, mal weniger eigennützigen Zwecken, wobei dieser Eigennutz durchaus auch anderen nützlich sein kann (weil er eine altruistische Motivation hat z.B.) oder ihnen zumindest nicht schaden muss.

Im Grunde ist das nix weiter als ein handlungstheoretischer (oder "praxeologischer") methodologischer Individualismus: Nur Personen können etwas tun, können denken, haben Ziele usw.;
Gemeinschaften und Gesellschaften (und auch Klassen) handeln, denken und wollen nur in einem übertragenen Sinne.
Diese Sichtweise löst viele Probleme - und schafft viele neue. :( :))

Jedenfalls wird man von so einem Standpunkte aus hellhörig, wenn jemand von "Gemeinwohl" oder "Mehrheit" oder "Volkes Wille" oder "Klasseninteressen" oder der "Volksgemeinschaft" spricht oder schreibt, weil's im Grunde auch dann nur immer darum geht, dass (durchaus auch mal ein paar Millionen) Einzelpersonen etwas wollen - und inwieweit diesen Einzelpersonen die Umsetzung ihres Wollens zugestanden werden darf, ist häufig recht leicht zu klären (und hat entsprechende Konsequenzen auf das politische Denken).

mfg

Schleifenträger
13.11.2006, 15:26
Um genau zu sein: "Der Staat" steht in niemandes Dienst, da er kein handelnder Akteur ist.

Ach so? Dann ist wohl reiner Zufall, daß kapitalistische Staaten asoziale kapitalbegünstigende und sozialistische Staaten soziale Politik betreiben. Hmm. Unwahrscheinlich, aber immerhin möglich.

-jmw-
13.11.2006, 16:12
Nochmal: "Der Staat" ist kein Akteur.
Einzelpersonen sind AKteure, von diesen werden Strukturen genutzt, die wir vereinfacht in ihrer Gesamtheit "Staat" nennen.
Klingt nach semantischer Spitzfindigkeit, ist's aber nicht.

Schleifenträger
13.11.2006, 16:19
Nochmal: "Der Staat" ist kein Akteur.

Dann ist der Mensch auch kein Akteur. Mal handelt die linke Hand, mal die rechte und mal die Beine.

Natürlich ist der Staat ein Akteur, wie alle Gruppen mit einer gemeinsamen Funktion Akteure sind, deren Aktionen über die Aktion des Einzelindividuums hinausgehen. Oder kannste mir beispielsweise ein einziges Gesetz nennen, welches von einer einzigen Person formuliert und in Kraft gesetzt wurde?

-jmw-
13.11.2006, 17:14
Hände und Beine handeln nicht von sich aus.
Der Mensch als Person ist "Individuum", also unteilbar, d.h. nicht weiter reduzierbar auf Teile, ohne das er aufhört, eine Person zu sein.

Beim Staate ist es nicht so.
Ich kann jede(!) Staatshandlung auf Handlungen von Einzelpersonen herunterbrechen.

Schleifenträger
13.11.2006, 19:41
Beim Staate ist es nicht so.

Ach, die einzelnen Personen innerhalb des Staates handeln unabhängig voneinander und von der Gesellschaft und außerhalb jeder staatlichen Struktur und Aufgabenverteilung?

Schräge MEINUNG.

KrascherHistory
13.11.2006, 20:02
Ach, die einzelnen Personen innerhalb des Staates handeln unabhängig voneinander und von der Gesellschaft und außerhalb jeder staatlichen Struktur und Aufgabenverteilung?

Schräge MEINUNG.

Wohl nicht. Bleib gerade

et cum spiritu tui

-jmw-
13.11.2006, 21:08
Ach, die einzelnen Personen innerhalb des Staates handeln unabhängig voneinander und von der Gesellschaft und außerhalb jeder staatlichen Struktur und Aufgabenverteilung?
Hab ich weiter oben von "gewissen Strukturen" geschrieben oder nicht?
Aha.
Dacht ich mir's doch.
Nimm beim Lesen die Sonnenbrille ab, 's wirkt Wunder! :))

mfg

Rocky
13.11.2006, 21:15
In einem Staat der Werktätigen setzt sich - anders als in einem Staat der Kapitalisten wie der BRD - dieser Staat für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Streiks sind Maßnahmen des Klassenkampfes von unten gegen die Herrschenden - im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken. Daß das unnötig und dumm wäre, müßte selbst einem geBILDeten BRD-Bürger, der von der DDR nicht mehr kennt als die Kapitalistenpropaganda, einleuchten.


Ja, Ja, bis 1961 haben diese Einwohner des Arbeiterparadieses mit den Fuessen gewaehlt, bis der Erich das verhindert hat.


Wenn der Erich keine Mauer gebaut haette, dann waeren der Erich und Du und noch ein paar Hanserln bald alleine im Arbeiterparadies gesessen.

Um zu sehen, wie so ein Arbeiterparadies funktioniert, braucht man keine Propaganda. Einfaches Anschauen der realitaet genuegt.

Erinnerst Du Dich noch an 1961, und warum der Erich die Mauer gebaut hat?

Rocky

Schleifenträger
14.11.2006, 08:02
Ja, Ja, bis 1961 haben diese Einwohner des Arbeiterparadieses mit den Fuessen gewaehlt, bis der Erich das verhindert hat.

Ich bin angesichts derart fundierter Geschichtskenntnisse platt und gebe mich geschlagen.

Jodlerkönig
14.11.2006, 08:39
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?zieht die mauer endlich wieder hoch! und sollte man dann drüberhalb der mauer wieder mal der meinung sein, daß erich samt seinen spießgesellen doch nicht das richtige ist....dann bitte keine friedliche revolution sondern aufhängen sämtlicher kommunisten ! dann müsste man sich nach der erneuten wiedervereinigung nicht mit dem abschaum dieser drecksbande rumärgern.

wtf
14.11.2006, 10:03
Erinnerst Du Dich noch an 1961, und warum der Erich die Mauer gebaut hat?

Niemand hatte die Absicht, eine Mauer zu bauen.

Bei der Annäherung an den versehentlich errichteten antifaschistischen Schutzwall wurden die Bewohner des Arbeiter- und Bauernparadieses zum ihrem eigenen Schutz erschossen.

Daß Du das nicht verstehst, ist mal wieder typisch für einen amerikanisierten Neocon.

Biskra
14.11.2006, 18:04
Was denn, Erich Ulbricht hat die Mauer bauen lassen?

politisch Verfolgter
14.11.2006, 18:28
Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit - wie?
AW: user value.
Man kann nur so 'sicher' sein, wie es die ökonomische Vernunft ermöglicht.
Das Sicherste ist nun mal die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Angebotserbringern und Nachfragern.

Der Sozialstaat hingegen will mit ihm marginalisierten Kostenfaktoren eine Scheinsicherheit vorgaukeln, womit der Feudalstaat teuer finanziert wird.

Über DDR-shit brauchen wir uns nun ja wirklich nicht auszulassen.
Der Dreck kam leider viel zu spät weg.
Das war nur möglich, weil die russischen Militärs und ihre Schergen auch endlich mal besser leben wollten ;-)

KrascherHistory
14.11.2006, 18:31
Was denn, Erich Ulbricht hat die Mauer bauen lassen?

Walter Honnecker !

politisch Verfolgter
14.11.2006, 18:37
Was interessiert nun eigentlich überhaupt noch diese Ex-Bande?
Wunden lecken und dabei mit Raubtierzunge immer wieder aufkratzen? ;-)

Biskra
14.11.2006, 19:13
Walter Honnecker !

Nein, der war nur Vorarbeiter von Otto Pieck und Willhelm Grotewohl auf den Elbuferbananenplantagen.

KrascherHistory
14.11.2006, 19:15
Nein, der war nur Vorarbeiter von Otto Pieck und Willhelm Grotewohl auf den Elbuferbananenplantagen.

Denen von Herbert Frahm ?

Biskra
14.11.2006, 19:27
Denen von Herbert Frahm ?

Waren die Neger? Na ja, wenn du das sagst. Und wie siehts mit Belegen zu Frahm aus? §189 StGB steht im Raum. :]

Don
14.11.2006, 20:14
In einem Staat der Werktätigen setzt sich - anders als in einem Staat der Kapitalisten wie der BRD - dieser Staat theoretisch für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen ein.

Ich habe das fehlende Wort für Dich eingefügt.




Streiks sind Maßnahmen des Klassenkampfes von unten gegen die Herrschenden - im Sozialismus würden Arbeiter demzufolge gegen sich selbst streiken.

Diesen Effekt haben sie im bösen Kapitalismus auch. Bedingt durch die Abwendung der Werktätigen von der Weltrevolution im Rest der Welt.

Schleifenträger
15.11.2006, 08:02
Ich habe das fehlende Wort für Dich eingefügt.

Nun, wenn schon, dann drei Worte: theoretisch und praktisch.

Glaub mir, wenn ich eine Aussage treffen möchte, schreibe ich sie auch hin.

Don
15.11.2006, 09:01
Nun, wenn schon, dann drei Worte: theoretisch und praktisch.

Glaub mir, wenn ich eine Aussage treffen möchte, schreibe ich sie auch hin.

Selbstredend auch, wenn die Aussage falsch ist.

Schleifenträger
15.11.2006, 11:54
Selbstredend auch, wenn die Aussage falsch ist.

Das ergibt sich nicht daraus, daß ich sie hinschreibe, sondern daraus, daß man sie widerlegt. Mit dümmlich wiedergekäuten Scheißhausparolen der Kapitalistenmedien kann man aber nichts (auch nicht, daß die DDR ein Staat war, der als Staat des werktätigen Volkes dessen Interessen vertrat, wenn auch nicht immer bestmöglich) widerlegen, sondern sich höchstens unmöglich machen. So wie Du. Zumindest gegenüber denkenden und informierten Menschen.

SAMURAI
15.11.2006, 11:58
Liebe Leute,

ich bin in einem Staat aufgewachsen, in welchem Vollbeschäftigung und tarifliche Entlohnung jedes einzelnen Arbeiters, unentgeltliche Bildung und Gesundheitsversorgung, staatlich gestützte Waren des Grundbedarfs und Zugangs zu Kultur- und Sportstätten, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Friedenspolitik und Vieles mehr eine Selbstverständlichkeit war.

Aber die Bürger dieses Staates wollten lieber BMW, Barbie und Bordelle. Dafür bekamen sie all die Verbrechen des kapitalistischen Staates mit dazu, und das mit Nachschlag. Sie wollten eine Republik mit Bananen und bekamen eine Bananenrepublik.

Mir ist völlig schleierhaft, warum sie trotz der ganzen Mißstände und Verbrechen, welche täglich schlimmer werden, nicht auf die einfache, naheliegende und zudem bekannte Lösung kommen.

Oder doch?

Erzähle mal - klingt interessant ????

Schleifenträger
15.11.2006, 12:12
Erzähle mal - klingt interessant ????

Lies mal die Artikel 15 und 20 des Grundgesetzes. Vielleichts dämmert's dann ja auch bei Dir. Die beste Erkenntnis ist die selbst erworbene.