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Vollständige Version anzeigen : Wie seht ihr den Staat ?



subba
14.03.2004, 23:35
Ich persönlich habe den Staat schon immer gehasst. Leute die meine Schuhe sauber lecken sollten können mir dank dem Staat sagen wos lang geht und das kann nunmal nicht sein !

pavement
14.03.2004, 23:36
schon mal nachgedacht, wofür ein staat gut ist?

subba
14.03.2004, 23:39
>schon mal nachgedacht, wofür ein staat gut ist?

Genau das ist es doch !! Ursprünglich sollte der Staat den Leuten Rechte sichern. Heute wird man durch den Staat nurnoch in seinen Rechten beschnitten. Überall wollen sie Steuern und kriegen tut man dafür nur unfreundliche Bullen, Richter die keine Ahnung von ihrem Geschäft haben, Beamte die rotz unfreundlich sind und überall völlig sinnlose Projekte die Geld kosten.

pavement
14.03.2004, 23:52
aha - haben wirs schon.
du schreibst "ich habe den staat schon immer gehasst", und nicht "ich habe DIESEN staat schon immer gehasst."
gehe ich nunmehr richtig in der annahme, dass du nicht "den staat" allgemein, sondern nur eben "diesen staat" hasst?

subba
15.03.2004, 00:00
Alle Staaten sind heute so wie "DIESER" Staat. Es hat sich der Begriff des Staates an sich verändert und zwar zu etwas feindlichem.

RoWiSch
15.03.2004, 00:33
Naja,manche Staatsdiener bedienen sich schon ganz gut.
Aber Polizeibeamter oder so möchte ich auch nicht sein.

pavement
15.03.2004, 00:36
Alle Staaten sind heute so wie "DIESER" Staat. Es hat sich der Begriff des Staates an sich verändert und zwar zu etwas feindlichem.

und inwiefern hat sich der begriff des staates an sich verändert? seit wann? was sind die ursachen dieser entwicklung?

Luni
15.03.2004, 13:03
ein Staat war ja früher eine Art gemeinschaft, und heute ist es mehr eine Art Knebel für die Gesellschaft.

DichterDenker
15.03.2004, 15:07
Also ich finde diesen Staat auch scheiße der ein paar Idioten ermöglicht über andere zu herrschen. Aber ganz ohne einen Staat kann das menschliche Zusammenleben wohl nicht funktionieren. Und wahrscheinlich sind die Menschen wirklich dazu geboren beherrscht zu werden... X(

pavement
15.03.2004, 15:22
ein Staat war ja früher eine Art gemeinschaft, und heute ist es mehr eine Art Knebel für die Gesellschaft.

kannst du das auch etwas begründen? nenn mir zum beispiel mal nen staat aus der geschichte, der deiner meinung nach eine art gemeinschaft war.
und warum ist der staat heute eine art knebel für die gesellschaft?

pavement
15.03.2004, 18:36
in der tat, das sind einige punkte, die man diskutieren sollte - aber ich glaube, das diese nicht mit der ablehnung das "staates" durch subba zu tun haben.


Weil die führenden Politiker den Begriff Gesellschaft (Fraktioniert) anstatt Volk (homogene Geimeinschaft) verwendet.

gesellschaft = fraktioniert, volk = homogene gemeinschaft?

versteh ich nicht so...

Luni
15.03.2004, 18:52
Demokratie ist die Herrschaft einer dummen Mehrheit, über eine denkende Minderheit...
Allein das ist schon ein Problem unseres Staates. Und die Unfähigkeit, dafür zu sorgen Gesetze eingehalten werden...

Heike
15.03.2004, 18:58
Der Staat muss autoritär und hierarchisch gegliedert sein. Eine Monarchie mit einem starken Kaiser an der Spitze ist schon eine erstrebenswerte Staatsform. Es kann natürlich auch eine andere nationale Führerfigur sein. Auf jedenfall muss in einem Staat Zucht, Ordnung und Disziplin herrschen. Nicht dieses multikulturelle-demokratie-chaos, was wir heute haben, wo sich Sozialschmarotzer und Faulpelze ein bequemes Leben machen können.

pavement
15.03.2004, 19:21
Der Staat muss autoritär und hierarchisch gegliedert sein. Eine Monarchie mit einem starken Kaiser an der Spitze ist schon eine erstrebenswerte Staatsform. Es kann natürlich auch eine andere nationale Führerfigur sein.

damit gabs auch bisher so gute erfahrungen...

Duck
15.03.2004, 20:30
>schon mal nachgedacht, wofür ein staat gut ist?

Genau das ist es doch !! Ursprünglich sollte der Staat den Leuten Rechte sichern. Heute wird man durch den Staat nurnoch in seinen Rechten beschnitten. Überall wollen sie Steuern und kriegen tut man dafür nur unfreundliche Bullen, Richter die keine Ahnung von ihrem Geschäft haben, Beamte die rotz unfreundlich sind und überall völlig sinnlose Projekte die Geld kosten.

Ja subba,wir sollten wieder in Höhlen ziehen und Keulen schnitzen(mit Steinen)um uns gegenseitig den Garaus zu machen.

subba
15.03.2004, 21:20
>und inwiefern hat sich der begriff des staates an sich verändert? seit wann?

In der Steinzeit mögen sich erste Verhaltensregeln entwickelt haben. Damals waren sie etwa darauf beschränkt niemanden zu ermorden. So allgemeine Gesetze waren noch annähernd in Ordnung. Doch dann wurde das Gesetz präzisiert und immer mehr Einzelheiten wurden in die Gesetze aufgenommen. Inzwischen gibt es so viele juristische Texte, dass du damit ganze Hochhäuser füllen kannst. Erst haben sie geregelt dass man niemanden umbringen darf. Dann haben sie geregelt, dass man niemanden bestehlen darf, dann haben sie geregelt dass man niemanden verarschen darf und dann haben sie geregelt dass es beim Motorradfahren eine Helmpflicht gibt, dass ein 22jähriger bei Sonnenschein genauso schnell fahren darf wie eine 96jährige nachts bei Glatteis, dass winzige Formfehler in Verträgen dein gesamtes Leben ruinieren können, dass Steuerhinterziehung im Gegensatz zu bandenmäßigem Vertrieb von Kinderpornos ein Verbrechen ist und als nächstes führen sie dann die Helmpflicht beim Geschlechtsverkehr ein und machen die Benutzung von Toiletten antragsbedürftig. Der Staat hat sich längst in Bereiche begeben die ihn nichts angehen und er setzt dort Regeln durch, die oft völlig sinnlos, reine Schickane und bloße Abzocke sind. Aber am schlimmsten ist, dass er so tut als sei das gut oder wichtig oder so.

Längst ist der Mensch ein Nutzvieh. Dem System dient er, nicht das System ihm, wie es einstmals gedacht war. Und als dank bekommt er unfreundliche Bullen und Beamte die ihn schikanieren und die ihm nichts, aber auch garnichts nützen, denn wenn man sie mal braucht sind sie nicht da. Und korrupt sind sie auchnoch zu einem nicht unerheblichen Teil. Bei den Bullen beispielsweise sieht es so aus, dass diese auch juristisch ausgebildet werden. Unter anderem machen sie Aussagenpsychologie. Das bedeutet, dass die genau wissen wie man sich vor Gericht verhalten muss, damit die Richter einem glauben. Angenommen ein Bulle haut dir ein paar aufs Maul - jeder Anwalt wird dir raten ihn nicht anzuzeigen. Denn tust du das kommen 3 Bullen die vor Gericht glaubhaft versichern sie hätten dich nur festgehalten weil du dich gewehrt hast und im gleichen Zug kriegst du eine Gegenanzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und wem glaubt der Richter wohl eher ? 3 psychologisch und juristisch geschulten Bullen die schon 100 Gerichtsverhandlungen gesehen haben, Beamte des Staates sind und genau wissen wo der Hase läuft, oder dir, der du keine Ahnung von dem ganzen Scheiß hast ??

Das Recht der freien Meinung hat der Staat längst vernichtet. Er entscheidet was gut ist sogar bis in die Familie hinein und setzt diesen Willen mit Gewalt durch. Genaugenommen ist diese Einmischung das, was den Staat von der Mafia unterscheidet. Die Mafia will nur Geld, der Staat mischt sich auch noch ins Privatleben ein.

Der Staat stiehlt unser Geld und schleudert es für sinnlose ABMs raus. Als Beispiel (und wir erinnern uns dass Steuerhinterziehung in schweren Fällen ein Verbrechen ist) sei das Bauen von Kreisverkehren genannt: An Stellen mitten im Nirgendwo wo am Tag 2 Autos vorbei fahren wird für 100.000 Euro ein Kreisverkehr gebaut und zwar aus genau 2 Gründen: Erstens weil die Gemeinde ihr Budget ausgeben muss damit sie im nächsten Jahr nicht weniger Geld kriegt. Zweitens weil der der die Dinger in Auftrag gibt von der Baugesellschaft die den Zuschlag bekommt Bestechungsgelder bezieht und zwar unter dem Deckmantel der Legalität. Aber wenn ich als Steuerzahler das nicht unterstütze weil der Nutzen der ich aus 100.000 Euro ziehen kann um ein vielfaches höher ist als der Nutzen eines Kreisverkehrs in einer unbefahrenen Gegend wandere ich bis zu 10 Jahre in den Knast. Was will man dazu sagen ???

> was sind die ursachen dieser entwicklung?

Da zitiere ich frei nach Cube: "The reason we're here is that its out of control."

pavement
15.03.2004, 23:02
Aber wenn ich als Steuerzahler das nicht unterstütze weil der Nutzen der ich aus 100.000 Euro ziehen kann um ein vielfaches höher ist als der Nutzen eines Kreisverkehrs in einer unbefahrenen Gegend wandere ich bis zu 10 Jahre in den Knast. Was will man dazu sagen ???

du kommst 10 jahre in den knast, weil du gegen einen kreisverkehr bist?


In der Steinzeit mögen sich erste Verhaltensregeln entwickelt haben.

du hast meine frage etwas unpräzise beantwortet. gefragt war, wann sich der staat in die richtung entwickelt hat, die du ablehnst - nicht wann sich staaten im allgemeinen entwickelt haben.

subba
16.03.2004, 23:04
>du kommst 10 jahre in den knast, weil du gegen einen kreisverkehr bist?

Ja, wenn ich mich entscheide dass dieser Kreisverkehr keinen Sinn macht und ich daher Steuern in Höhe von ca. 100.000 Euro einbehalte wandere ich dafür in den Knast.

>du hast meine frage etwas unpräzise beantwortet. gefragt war, wann sich der staat
>in die richtung entwickelt hat, die du ablehnst - nicht wann sich staaten im
>allgemeinen entwickelt haben.

Wann das war kann ich dir mit genauem Datum nicht sagen. Ich würde schätzen so vor 2000 bis 3000 Jahren. Eben dann als der Staat mehr als nur das Nötigste zu regeln begann. Im Grunde ist für mich der Nachtwächterstaat schon die absolute Obergrenze und der geht mir eigentlich schon zu weit. Es sollte statt Staaten freiwillige Bündnisse geben. Innerhalb dieser Bündnisse gelten jeweils andere Gesetze und jeder in diesem Bündniss muss sich daran halten. Allerdings sollten sie klein bemessen sein und jeder sollte zur Not sein eigenes Bündniss gründen können und dort seine Regeln aufstellen die dann für alle einschließlich ihn selbst gleichermaßen gelten. Zum Beispiel kann eine Ortschaft dann beschließen dass in dieser Ortschaft Mord legal ist. Der Gag müsste sein dass man den jeweiligen Gesellschaftsvertrag mit dem Bündnis jederzeit kündigen können sollte, wenn einem die Gesetze dort nicht mehr passen. Aber es müsste dann in der Realität eben auch solche Ortschaften geben und sowas wird es nie geben weil die Ortschaften sich dann doch aneinander orientieren und dann doch wieder ein allgemeines Recht besteht.

pavement
16.03.2004, 23:47
Ja, wenn ich mich entscheide dass dieser Kreisverkehr keinen Sinn macht und ich daher Steuern in Höhe von ca. 100.000 Euro einbehalte wandere ich dafür in den Knast.

von der seite hab ich das noch nie betrachtet...

pavement
16.03.2004, 23:49
Wann das war kann ich dir mit genauem Datum nicht sagen. Ich würde schätzen so vor 2000 bis 3000 Jahren.

also bei den ägyptern und den hethitern war noch alles ok, vielleicht sogar noch bei den römern?


Der Gag müsste sein dass man den jeweiligen Gesellschaftsvertrag mit dem Bündnis jederzeit kündigen können sollte, wenn einem die Gesetze dort nicht mehr passen.

ein gesellschaftsvertrag, den jeder jederzeit kündigen kann, ist kein gesellschaftsvertrag mehr, sondern total sinnlos. dann kann man sich das ganze gleich sparen.

subba
17.03.2004, 19:04
>also bei den ägyptern und den hethitern war noch alles ok, vielleicht sogar noch bei
>den römern?

Bei den Römern sehe ich die Ursprünge. Da haben sich bereits die Grundsätze der heutigen Rechtsprechung entwickelt. Bei den Römern wurden Gesetze erstmals richtig kompliziert und detailiert.

>ein gesellschaftsvertrag, den jeder jederzeit kündigen kann, ist kein
>gesellschaftsvertrag mehr, sondern total sinnlos. dann kann man sich das ganze
>gleich sparen.

Nein, ich meine natürlich dass man ihn nur mit Verlassen der jeweiligen Geltungszone kündigen kann. Sobald man diese Zone wieder betritt gilt er wieder. So ähnlich wie Länder, nur dass es eben viel viel mehr geben sollte (jede Ortschaft ein eigenes Rechtssystem) und dass die Rechtssysteme sich extrem unterscheiden sollte. Es sollte also auch Zonen geben wo etwa Mord erlaubt ist. Dazu finde ich das 3-Teil Konzept der APPD ganz lustig. So ähnlich würd ichs auch machen nur viel viel mehr Teile.

DichterDenker
17.03.2004, 20:35
>Nein, ich meine natürlich dass man ihn nur mit Verlassen der jeweiligen
>Geltungszone kündigen kann. Sobald man diese Zone wieder betritt gilt er
>wieder. So ähnlich wie Länder, nur dass es eben viel viel mehr geben sollte
>(jede Ortschaft ein eigenes Rechtssystem) und dass die Rechtssysteme sich
>extrem unterscheiden sollte. Es sollte also auch Zonen geben wo etwa Mord
>erlaubt ist. Dazu finde ich das 3-Teil Konzept der APPD ganz lustig. So ähnlich
>würd ichs auch machen nur viel viel mehr Teile.

Einen ähnlichen Vorschlag hab ich ja auch mal gemacht (Perfekter Staat?), aber ich würde die Sache nicht durch viele kleine machen sondern durch ein großes Land wo unterschiedliche Rechtssysteme nebeneinander laufen. Und Mord würde dort ganz klar verboten bleiben da es der Gesamtgesellschaft schadet.

Edit: naja nicht umbedingt schadet, aber die meisten Leute finden es untollerabel und ein Staat sollte für die Leute existiren...

LostBoi
20.03.2004, 13:37
>schon mal nachgedacht, wofür ein staat gut ist?

Genau das ist es doch !! Ursprünglich sollte der Staat den Leuten Rechte sichern. Heute wird man durch den Staat nurnoch in seinen Rechten beschnitten. Überall wollen sie Steuern und kriegen tut man dafür nur unfreundliche Bullen, Richter die keine Ahnung von ihrem Geschäft haben, Beamte die rotz unfreundlich sind und überall völlig sinnlose Projekte die Geld kosten.


da kann ich nur zustimmen...

die reichen immer reicher - alles andere ist egal

.republikan0r
24.03.2004, 00:25
>schon mal nachgedacht, wofür ein staat gut ist?

Genau das ist es doch !! Ursprünglich sollte der Staat den Leuten Rechte sichern. Heute wird man durch den Staat nurnoch in seinen Rechten beschnitten. Überall wollen sie Steuern und kriegen tut man dafür nur unfreundliche Bullen, Richter die keine Ahnung von ihrem Geschäft haben, Beamte die rotz unfreundlich sind und überall völlig sinnlose Projekte die Geld kosten.

Wo kämen wir denn hin wenn wir keinen staat hätten. der staat organisiert uns versicherungen, verkehrsinfrastruktur und ein relativ gewaltfreies leben!

DichterDenker
24.03.2004, 18:42
>Wo kämen wir denn hin wenn wir keinen staat hätten. der staat organisiert
>uns versicherungen, verkehrsinfrastruktur und ein relativ gewaltfreies leben!

*linke augenbraue hochzieh*

Und wo kommen wir mit DIESEM Staat hin?