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Vollständige Version anzeigen : Kongresswahlen in den USA-Endphase



franek
28.10.2006, 10:29
Was tut man in den USA nicht alles um gewählt zu werden. Es ist schon eigenartig wie insbesondere die republikanischen Saubermänner diese, wohl schon verlorene Schlacht noch gewinnen wollen:



Kurz vor der Entscheidung, so die Analyse der "Washington Post", sinkt das Niveau des Wahlkampfes ins Bodenlose. Verzweifelte Kandidaten versuchen alles, um die Konkurrenten zu beschädigen. Sie unterstellen ihnen beispielsweise moralisches Fehlverhalten und sexuelle Perversion. Blogs und Websites helfen, den Schmutz in alle Winkel des Landes zu tragen. Die Kandidaten halten sich dabei meist von der eigentlichen Drecksarbeit fern: Diese erledigen Unterstützergruppen.
Shanto Iyengar, Politik-Professor in Stanford, sagt der "Washington Post": "Je negativer die Wahlwerbung ist, desto wahrscheinlicher berichten Medien darüber. Also ist der Anreiz groß, in die Extreme zu gehen."
Insbesondere die Republikaner, so die "Washington Post", sind nicht zimperlich, wenn es darum geht, das derzeit für die eigene Partei negative Meinungsklima zu beeinflussen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,444901,00.html): Die Wahlkampf-Zentrale der Republikaner gebe derzeit 90 Prozent des Werbebudgets für negative Wahlwerbung aus.


und weiter im Text:



Der demokratische Senator von Wisconsin, Ron Kind, sagt zu der Schmutzkampagne: "Es ist ein verrücktes System, und es wird jedes Jahr schlimmer. Wir reißen einander in Stücke, und dann sollen wir alle nach Washington zurückkommen und dort zusammenarbeiten. Das ist ein höllischer Weg, Volksvertreter auszuwählen."


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,445113,00.html

Vielleicht sollte an diesem sehr "demokratischen Wahl-System" der USA wirklich etwas geändert werden?

Stechlin
28.10.2006, 14:20
Was tut man in den USA nicht alles um gewählt zu werden. Es ist schon eigenartig wie insbesondere die republikanischen Saubermänner diese, wohl schon verlorene Schlacht noch gewinnen wollen:



und weiter im Text:



http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,445113,00.html

Vielleicht sollte an diesem sehr "demokratischen Wahl-System" der USA wirklich etwas geändert werden?

Ach, blödsinn. Das nennt man FREIHEIT. Jeder kann machen und tun WAS ER WILL. Na gut, nicht jeder, aber fast jeder. Wir wollen da mal nicht so kleinlich sein.

Stechlin
28.10.2006, 14:28
Die Republikaner werden bei den Wahlen sicherlich baden gehen, und das sei ihnen von Herzen gegönnt.

Rainer Rupp schrieb dazu in der jungen Welt vom 27.10.2006:


(...)Zunehmend entwickeln sich die Teilwahlen auch zu einem Referendum über den sogenannten Krieg gegen den Terror, zumal auch die US-Besatzer im Zweistromland immer stärkere Personenverluste beklagen: Die Zahl der getöteten amerikanischen Soldaten nähert sich der 3000. Zudem goß Bush selbst weiter Öl ins Feuer, als er jüngst den US-Krieg im Irak mit Vietnam in den sechziger und siebziger Jahren verglich. Inzwischen sagen die meisten Meinungsumfragen eine vernichtende Wahlniederlage der Republikaner voraus. Sie würden demnach ihre seit sechs Jahren gehaltene Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses verlieren. Zur Zeit fehlen den Demokraten im Repräsentantenhaus 15 und im Senat sechs Sitze zur Mehrheit. Die Popularitätswerte des Präsidenten selbst liegen mit 33 Prozent so niedrig wie selten, was zur Folge hat, daß die meisten Kandidaten der Republikaner im Gegensatz zu früheren Kongreßwahlen dankend auf eine Wahlunterstützung durch Bush verzichten(...)
http://www.jungewelt.de/2006/10-27/023.php?sstr=Mobilmachung|Abzug

Aber auch von einer Seite, die bisher in diesem Chor nicht zu vernehmen war, regt sich lautstarker Protest gegen den mörderischen Kriegseinsatz in Irak:


Die Antikriegsbewegung der USA hat eine Mitstreiterin mehr. Erstmals erhalten die Aktivisten, die für das kommende Wochenende erneut Proteste gegen den Irak-Krieg angekündigt haben, Unterstützung auch von aktiven Soldaten. Diese haben sich in der Gruppe »Appeal for Redress« organisiert – ein »Aufruf« zur Wiederherstellung der Verhältnisse vor dem Krieg. Als »patriotische Soldaten, die stolz darauf sind, ihrer Nation in Uniform zu dienen«, fordern sie unter anderem in offenen Briefen ihre Kongreßabgeordnete auf, »den sofortigen Abzug aller amerikanischen Streitkräfte aus Irak zu unterstützen«.

Der »Appeal for Redress« erfreut sich derzeit regen Zulaufs aus Kreisen aktiver Soldaten. Am vergangenen Wochenende hatte sich die Gruppe erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. Seitdem wuchs ihre Mitgliederzahl von 65 auf 219. Im Vorfeld der am 7. November stattfindenden Teilwahlen zum US-Kongreß erfuhr die Gruppe ein starkes öffentliches Echo. Viele Medien berichteten ausführlich, was den sowieso schon starken Druck auf die Regierung von George W. Bush – und dessen Republikanische Partei – weiter verstärkte. (...)


Es gibt sie also doch noch, US-amerikanische Patrioten, die diese Bezeichnung auch verdient haben.

franek
28.10.2006, 14:51
Die Republikaner werden bei den Wahlen sicherlich baden gehen, und das sei ihnen von Herzen gegönnt.

Rainer Rupp schrieb dazu in der jungen Welt vom 27.10.2006:



Aber auch von einer Seite, die bisher in diesem Chor nicht zu vernehmen war, regt sich lautstarker Protest gegen den mörderischen Kriegseinsatz in Irak:



Es gibt sie also doch noch, US-amerikanische Patrioten, die diese Bezeichnung auch verdient haben.

Ganz ohne Zweifel, bloß man wird sie nicht unter den Mitgliedern der derzeitigen Regierung finden. Wo doch der allseits beliebte Vize-Präsident sich einen kleinen Ausrutscher geleistet hat, der wohl die wahre Gesinnung dieser Spießgesellen wieder offenbart:



Berlin - Ein neutraler Interviewer war Scott Hennen sicher nicht, als er am Dienstag Dick Cheney in seiner Radio Talkshow hatte. Hörer hätten ihn gebeten, dem Vizepräsidenten auszurichten, "dass sie alle dafür sind, einen Terroristen in Wasser zu tauchen, wenn das alles ist, was nötig ist, um amerikanische Leben zu retten", legte er los.


http://www.spiegel.de/img/0,1020,718850,00.jpg
AP
Präsident George W. Bush und sein Vize Dick Cheney: Wieso distanzierte sich der Vizepräsident nicht von der umstrittenen Praxis?



Damit war die Tonart des Gesprächs zwischen dem als konservativ bekannten Radiomann und seinem prominenten Gast vorgegeben. "Die Debatte", fragte Hennen den engen Vertrauten von Präsident George W. Bush, sei doch wohl "ziemlich dumm angesichts der Gefahr, der wir gegenüberstehen, würden Sie da nicht zustimmen?" - "Ja, ich stimme zu", antwortete Cheney, und erläuterte, warum es so wichtig sei, effektive Verhöre führen zu können.

Richtig brisant wurde der Talk aber, als es dann um die genauen Verhörpraktiken ging: "Würden Sie zustimmen, dass es nicht schwer fällt, sich für das Eintauchen in Wasser auszusprechen, wenn es Leben retten kann?", wollte Hennen (sinngemäß) wissen, womit er auf die vielleicht umstrittenste Methode anspielte, die Verhörspezialisten der CIA in den ersten Jahres des "Kriegs gegen den Terrorismus" anwandten. Sie besteht darin, dem Gefangenen Mund und Nase zu verbinden und dann Wasser über seinen Körper und sein Gesicht laufen zu lassen, was ihm das Gefühl gibt, zu ertrinken. Wieder stimmte Cheney zu - und löste damit prompt ein Wiederaufflammen der Folter-Debatte in den USA aus, auch wenn er noch anfügte, dass "wir nicht foltern".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,445086,00.html

:puke:

Grotzenbauer
28.10.2006, 15:30
Aller neustes Argument der Regierung Bush für einen Golfkrieg; «Wiederaufbau fördert Arbeitsplätze im Irak». Und Saddam fordert Dabliu Bush zum Fernsehduell. Möglicher “Letter“ dieses Krimis; «Ein Fall für zwei».

Das ist ein Fall für Grotzenbauer. Grotzenbauer übernimmt den Fall für Zwei mit einer FA 18:hihi: :D

franek
28.10.2006, 15:50
Aller neustes Argument der Regierung Bush für einen Golfkrieg; «Wiederaufbau fördert Arbeitsplätze im Irak». Und Saddam fordert Dabliu Bush zum Fernsehduell. Möglicher “Letter“ dieses Krimis; «Ein Fall für zwei».

Das ist ein Fall für Grotzenbauer. Grotzenbauer übernimmt den Fall für Zwei mit einer FA 18:hihi: :D

Jo, die heutigen Wirtschaftsnachrichten auf DLF berichteten von aüßerst positiven Entwicklungen in der US-Rüstungsindustrie, die Gewinne sind wohl sehr apart und die Öl-industrie profitierte von dem hohen Öl-Kurs. Exxon soll in diesem Jahr bislang über 10 Mrd.Dollar Gewinn eingestrichen haben.
Wann überfällt Deutschland Polen um hier Arbeitplätze zu sichern?...oder vielleicht reicht zu Anfang auch Malta, oder Liechtenstein.:cool2:

Grotzenbauer
28.10.2006, 16:22
Jo, die heutigen Wirtschaftsnachrichten auf DLF berichteten von aüßerst positiven Entwicklungen in der US-Rüstungsindustrie, die Gewinne sind wohl sehr apart und die Öl-industrie profitierte von dem hohen Öl-Kurs. Exxon soll in diesem Jahr bislang über 10 Mrd.Dollar Gewinn eingestrichen haben.
Wann überfällt Deutschland Polen um hier Arbeitplätze zu sichern?...oder vielleicht reicht zu Anfang auch Malta, oder Liechtenstein.:cool2:
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Apropos Liechtenstein: «Schuld daran sei die EU-Osterweiterung. Also, nichts fürchten die Deutschen so sehr blühende Landschaften. Liebe Koalition, wirtschaftlich hätten wir uns vielleicht auch lieber mit Liechtenstein vereint».:hihi: :D

kritiker_34
28.10.2006, 21:29
Wann überfällt Deutschland Polen um hier Arbeitplätze zu sichern?...oder vielleicht reicht zu Anfang auch Malta, oder Liechtenstein.:cool2:

ein polnischer Überfall auf D ist wahrscheinlicher, weil einflussreiche Kreise schon lange nach diesem "Drehbuch" arbeiten...

kritiker_34
28.10.2006, 21:31
Die Republikaner werden bei den Wahlen sicherlich baden gehen, und das sei ihnen von Herzen gegönnt.

Es gibt sie also doch noch, US-amerikanische Patrioten, die diese Bezeichnung auch verdient haben.

die us-demokraten verschleiern die us-politik besser als die republikaner. insofern wäre ein waalniederlage der republikaner kein wirklicher gewinn. nur eine kursänderung wäre sinnvoll, aber dazu fehlt es an mut...