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Vollständige Version anzeigen : Ahnenforschung/Kriegsgräber in Lettland



Der Patriot
26.10.2006, 11:31
Ich betreibe seit längerem Ahnenforschung. Bei der Abstammung meines Vaters bin ich schon sehr weit zurück (was ich vorallem meinem Großonkel verdanke). Leider kenne ich die Abstammung meiner Mutter im Höchstfall bis zum Urgroßvater.

Und genau um meinen Urgroßvater geht es. Ich weiß das er im Februar 1945 in Lettland den Heldentod starb. Mehr allerdings nicht (natürlich auch seinen Namen und das er Wiener war).

Soweit ich weiß sind dort viele Soldaten (der Wehrmacht und Waffen-SS) in mehr oder weniger "ordentlichen" Soldatengräbern bestatten. Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden in welchem?

Gibt es eine zentrale Kartei, wo alle Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS gespeichert (aufgelistet) sind (nicht nur im Internet, sondern überhaupt)? Er war immerhin schon seit 1939 im Krieg.

Fritz Fullriede
26.10.2006, 13:03
Da gibt es vieles,siehe
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Suche.htm
http://www.vermisst-gefallen.net/
http://www.volksbund.de/

Der Patriot
26.10.2006, 15:31
Da gibt es vieles,siehe
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Suche.htm
http://www.vermisst-gefallen.net/
http://www.volksbund.de/

Danke.

klartext
29.10.2006, 06:01
Danke.
Zwei Onkels von mir ist in der selben Gegend vermisst. Vor drei Jahren bin ich der Sache persönlich nachgegangen und war selbst vor Ort. Vorher habe ich mich eingehend informiert und Kartenmaterial auch von der russischen Seite besorgt.
Es gab Ende 1944 ungefähr 30 km östlich der baltischen Staaten eine Front, nannte sich " Pantherlinie ", wo u.a. grosse Teile der Luftwaffenfelddivision stationiert waren, ungefähr die Linie Ostrov-Opocka-Sebez ( in Russland ). Die Front wurde von den Russen überrannt und auf dem chaotischen Rückzug sind viele deutsche Soldaten umgekommen. Sie wurden meist irgendwo schnell verbuddelt, wenn überhaupt.
Soweit von der Wehrmacht Soldatengräber angelegt waren, wurden diese von den Russen plattgewalzt und völlig unkenntlich gemacht. Es ist deshalb einfach Zufall, wenn man wen findet.
In den Antiquitätengeschäften findet man jede Menge Erkennungsmarken der gefallenen Soldaten in kompletten Zustand.
Sammelpunkt der flüchtenden Truppenteile war die Bahnstation Karsava, ca. 10 km hinter der russischen Grenze in Lettland. Ich bin selbst von Riga aus dorthin gefahren. In Bahnhofsnähe ( liegt etwas ausserhalb ) gibt es ein deutsches Massengrab. Deutlich zu sehen in der gesamten Umgebung die Schützenlöcher.
Unweit der Strasse von Riga dorthin findet man jede Menge gut erhaltene Stellungen. Ich hatte mein Metallsuchgerät dabei und fand an einer Stelle u.a. vier Hufeisen, scheint der Platz der Kompanieküche gewesen zu sein.
In Riga selbst gibt es einen grossen Soldatenfriedhof mit russischen und deutschen Gräbern. Die deutschen Gräber sind ganz toll gepflegt, die Russengräber völlig verwahrlost, die Grabsteine meist umgestürzt oder zerschlagen, deutlich erkennbar, für wen man dort Zu- oder abneigung hat.
Daran schliesst sich ein grosses russisches Denkmal des unbekannten Soldaten an, das als Müllkippe benutzt wird und da, wo die sog. ewige Flamme war, ist alles zugesch....
Ich habe vor, im kommenden Jahr nochmals dorthin zu fahren, allerdings mit meiner Freundin aus Belarus wegen der Sprachverständigung und mit Visum für Russland, um die Grenze überqueren zu können bis zur ehemaligen " Pantherlinie " und dann die gesamte Rückzugsstrecke abzufahren. Auch von den Bewohnern ist sicher noch einiges zu erfahren.
Es gibt Kameradschaftvereine der damaligen Divisionen, die auch heute noch über Unterlagen verfügen. Stelle doch mal fest, in welcher Einheit dein Urgrossvater war und ich kann erfahren, ob diese Division einen Kameradschaftsverein hat.
Einiges lässt sich auch aus dem Kriegstagebüchern des OKW entnehmen (habe ich)