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Vollständige Version anzeigen : Fühlt ihr euch von der Politik vertreten?



blaH
12.03.2004, 13:43
Wir haben das Jahr 2004, auch bekannt als das Jahr der Wahlen.
In den Umfragewerten fällt die SPD fast ins Bodenlose, die CDU gewinnt dazu.

Wenn ich die politischen Ereignisse der letzten paar Jahre grob an mir vorüberziehen lasse, entdecke ich, das es für mich egal ist, wer die nächsten Landtags- oder Bundestagswahlen gewinnt.

Bisher lief es meiner Wahrnehmung nach immer folgendermassen ab, egal wer regierende Partei war.
Die Regierung schlägt Änderung/Gesetz X vor, die Opposition hält X für fehlerhaft etc und blockiert die Einführung von X, soweit möglich.
Nach der Legislaturperiode kommt die Opposition an die Macht und bringt, vielleicht mit kleinen Änderungen, den selben Plan X zur Abstimmung. Die Opposition, die diesen Plan ursprünglich entwickelte, findet ihn jetzt natürlich nicht so toll, weil ihn die andere Partei durchsetzen will und blockt nach Möglichkeit wieder die Durchsetzung.

Weiterhin werden unpopuläre Massnahmen nicht durchgesetzt, wenn Wahlen anstehen. Da werden Minister vom Kanzler gebremst und aufgefordert, nichts zu unternehmen bis die Wahlen vorbei sind.

Es mehren sich die Stimmen, das die CDU von der SPD rechts überholt wurde und es keine wirkliche Sozialpartei mehr gibt usw. usf.

In Erinnerung sind auch die ganzen Finanz- und Korruptionsskandale, mit denen jede Partei mehr oder minder zu kämpfen hatte.

Insgesamt halte ich jede der grösseren Parteien für nichts anderes als einen Club, der die Interessen der Lobbies vertritt und dem nichts wichtiger ist, als die nächsten Wahlen zu gewinnen, egal ob er dafür dem Wähler die Hucke volllügt oder nicht.

Soviel zu meinem Befinden, wie sehr ihr das?
Denkt ihr, es macht einen wirklichen Unterschied für den Durchschnittsbürger, ob bei der nächsten Wahl die SPD oder die CDU an die Macht kommt und fühlt ihr eure Interessen von unseren Politikern vertreten?

Luni
12.03.2004, 14:03
Ich fühle mich von der Politik getreten...

WladimirLenin
12.03.2004, 14:42
Die Politiker betrügen uns!

Siehe Sozialreformen!

Kalmit
12.03.2004, 14:58
Da ist viel wahres dran! Ich würde das sogar als Kindergartentheater bezeichnen! Gelingt einer Partei mal eine halbwegs gute Idee (duie ursprünglich massive Steuerentlastung letzten Winter), wird sie von der Opposition so verwässert und unbrauchbar gemacht wie nur möglich, damit sich der ganze Zorn des dann missratenen Entwurfs auf die Regierungspartei richtet! Dazu kommt noch das Grundproblem, dass wir ein zweites Parlament, den Bundesrat haben. DER ist der Hauptgrund für Blockade und Stillstand in unserem Land. Ne Zentralismusdebatte keimte ja mal auf, aber inzwischen redet wieder keiner mehr! :(

Das deutsche Hauptproblem liegt eigentlich an den beiden großen "Volksparteien". Die unterscheiden sich inhaltlich eigentlich schon so gut wie gar nicht mehr - und dennoch geht es nicht voran in Deutschland! Wir bräuchten einfach ein deutlich unterscheidbares Parteienspektrum - und nicht so nen Einheitsbrei wie jetzt!

Auch dass jetzt mit dem Gedanken gespielt wird, eine neue "echte" SPD zu gründen halte ich für richtig. Der "kleine Mann" braucht einfach ein Partei, in der er sich zu Hause fühlen kann!

WladimirLenin
12.03.2004, 15:03
Original von Kalmit
Da ist viel wahres dran! Ich würde das sogar als Kindergartentheater bezeichnen! Gelingt einer Partei mal eine halbwegs gute Idee (duie ursprünglich massive Steuerentlastung letzten Winter), wird sie von der Opposition so verwässert und unbrauchbar gemacht wie nur möglich, damit sich der ganze Zorn des dann missratenen Entwurfs auf die Regierungspartei richtet! Dazu kommt noch das Grundproblem, dass wir ein zweites Parlament, den Bundesrat haben. DER ist der Hauptgrund für Blockade und Stillstand in unserem Land. Ne Zentralismusdebatte keimte ja mal auf, aber inzwischen redet wieder keiner mehr! :(

Das deutsche Hauptproblem liegt eigentlich an den beiden großen "Volksparteien". Die unterscheiden sich inhaltlich eigentlich schon so gut wie gar nicht mehr - und dennoch geht es nicht voran in Deutschland! Wir bräuchten einfach ein deutlich unterscheidbares Parteienspektrum - und nicht so nen Einheitsbrei wie jetzt!

Auch dass jetzt mit dem Gedanken gespielt wird, eine neue "echte" SPD zu gründen halte ich für richtig. Der "kleine Mann" braucht einfach ein Partei, in der er sich zu Hause fühlen kann!

An ihrer Aussage ist viel wahres. Der Bundesrat soll verhindern, dass die Regierung ein "schleichenden Sozialismus" einführt. Die Bonzen fühlen sich von der Regierung andauernd bedroht.

Kalmit
12.03.2004, 15:09
Hmmm... das versteh ich jetzt nicht ganz, vielleicht bin ich zu blöd... :D Die gefahr eines "schleichenden Sozialismus" sehe ich grade bei der heutigen SPD nun wirklich nicht... Mir ging's mehr allgemein um die Instrumentalisierung dieses Organs aus rein parteipolitischen Zwecken zu einem Blokadeinstrument! Die SPD hat dies ja auch Jahrelang gut beherrscht... Jedenfalls sollte der Bundesrat in meinen Augen deutlich an Kompetenzen abgeben!

WladimirLenin
12.03.2004, 15:21
Original von Kalmit
Hmmm... das versteh ich jetzt nicht ganz, vielleicht bin ich zu blöd... :D Die gefahr eines "schleichenden Sozialismus" sehe ich grade bei der heutigen SPD nun wirklich nicht... Mir ging's mehr allgemein um die Instrumentalisierung dieses Organs aus rein parteipolitischen Zwecken zu einem Blokadeinstrument! Die SPD hat dies ja auch Jahrelang gut beherrscht... Jedenfalls sollte der Bundesrat in meinen Augen deutlich an Kompetenzen abgeben!

Michael Parenti schreibt, die Bonzen wollen, dass die Regierung so schwach wie möglich bleibt, damit sie ihre Geschäfte nicht mit irgendwelchen Reformen schaden können. Dafür ist der Bundesrat zuständig!

Kaiser
13.03.2004, 21:53
Es gehört schon eine große Portion Naivität oder absolute Anspruchslosigkeit dazu um sich von dieser Auswahl vertreten zu fühlen

Ex-Admin
14.03.2004, 10:40
Zustimmung, Kaiser!
Schön Sie mal wieder hier zu sehen.