PDA

Vollständige Version anzeigen : Ein neuer 9. November?



Waldgänger
22.10.2006, 00:25
Gestern am 21. Oktober 2006 waren mehr als 200.000 Menschen in fünf Städten auf die Straße gegangen. Was meint ihr? Ist es möglich, dass die Proteste sich ausweiten und zu ähnlichen Kundgebungen und Demonstrationen wie Anno 1989 in der damaligen DDR entwickeln? Vorrevolutionäre Stimmung, oder bloße Gewerkschaftsrevolte?

arnd
22.10.2006, 00:35
Gestern am 21. Oktober 2006 waren mehr als 200.000 Menschen in fünf Städten auf die Straße gegangen. Was meint ihr? Ist es möglich, dass die Proteste sich ausweiten und zu ähnlichen Kundgebungen und Demonstrationen wie Anno 1989 in der damaligen DDR entwickeln? Vorrevolutionäre Stimmung, oder bloße Gewerkschaftsrevolte?

Das klingt so,als wolltest Du die kommunistische Diktatur wiederhaben.

Waldgänger
22.10.2006, 00:39
Das klingt so,als wolltest Du die kommunistische Diktatur wiederhaben.

Ich bin Sozialist, aber lehne den damaligen Parteikommunismus radikal ab. Ich möchte eine 'Sozialistische Räterepublik Deutschland', die sich außerdem zum Befreiungsnationalismus bekennt.

arnd
22.10.2006, 00:44
Ich bin Sozialist, aber lehne den damaligen Parteikommunismus radikal ab. Ich möchte eine 'Sozialistische Räterepublik Deutschland', die sich außerdem zum Befreiungsnationalismus bekennt.

Was verstehst Du unter Räterepublik. Etwa wie nach dem ersten Weltkrieg?

arnd
22.10.2006, 00:46
Ich bin Sozialist, aber lehne den damaligen Parteikommunismus radikal ab. Ich möchte eine 'Sozialistische Räterepublik Deutschland', die sich außerdem zum Befreiungsnationalismus bekennt.

Und was soll Befreiungsnationalismus sein?

Waldgänger
22.10.2006, 00:59
Was verstehst Du unter Räterepublik. Etwa wie nach dem ersten Weltkrieg?... Und was soll Befreiungsnationalismus sein?

Die Rätedemokratie nach dem I. Weltkrieg konnte sich in Deutschland aus bekannten Gründen nicht entfalten. Ich favorisiere einen weiterentwickelten Typus des Rätegedankens. Der Befreiungsnationalismus (der auch Neuer Nationalismus genannt werden kann) unterscheidet sich vom "alten" bürgerlichen Nationalismus stark.

Für den Neuen Nationalismus stellen Ethnopluralismus, Antiimperialismus und der (internationale) Kampf um nationale Freiheit und Souveränität feste Eckpfeiler dar. Dem gegenüber steht der bürgerliche Nationalismus (oder auch Chauvinismus betitelt) – der durch Ethnozentrismus und Nationalegoismus (bis hin zu offensivem Imperialismus) charakterisiert ist.

Letzterer verkörpert im Gegensatz zu ersterem kein globales Prinzip und ist daher zum Scheitern verurteilt. Der Weg des neuen Nationalismus führt jedoch geradewegs über die Leiche des alten Nationalismus.

Gärtner
22.10.2006, 01:00
Gestern am 21. Oktober 2006 waren mehr als 200.000 Menschen in fünf Städten auf die Straße gegangen. Was meint ihr? Ist es möglich, dass die Proteste sich ausweiten und zu ähnlichen Kundgebungen und Demonstrationen wie Anno 1989 in der damaligen DDR entwickeln? Vorrevolutionäre Stimmung, oder bloße Gewerkschaftsrevolte?
Wsl. letzteres. Die meisten liegen im Bett und schlafen den Schlaf des braven deutschen Michels. Und selbst wenn nicht: die Hoffnung, daß die politische Klasse zur logischen Einsicht fähig wäre, haben schon die Menschen vor über 200 Jahren abgelegt, denn dergleichen ist erfahrungsgemäß unwahrscheinlich, sonst hätten die Franzosen keine Guillotine benötigt.

Das langfristige Ergebnis ist bekannt (... und die hatten damals nicht mal Ahnung vom "dialektischen Umschlag").

arnd
22.10.2006, 01:04
Die Rätedemokratie nach dem I. Weltkrieg konnte sich in Deutschland aus bekannten Gründen nicht entfalten. Ich favorisiere einen weiterentwickelten Typus des Rätegedankens. Der Befreiungsnationalismus (der auch Neuer Nationalismus genannt werden kann) unterscheidet sich vom "alten" bürgerlichen Nationalismus stark.

Für den Neuen Nationalismus stellen Ethnopluralismus, Antiimperialismus und der (internationale) Kampf um nationale Freiheit und Souveränität feste Eckpfeiler darr. Dem gegenüber steht der bürgerliche Nationalismus (oder auch Chauvinismus betitelt) – der durch Ethnozentrismus und Nationalegoismus (bis hin zu offensivem Imperialismus) charakterisiert ist. Letzterer verkörpert im Gegensatz zu ersterem kein globales Prinzip und ist daher zum Scheitern verurteilt. Der Weg des neuen Nationalismus führt jedoch geradewegs über die Leiche des alten Nationalismus.

Und was verstehst Du unter weiterentwickeltem Typus des Rätegedankens? Übrigens hat Lenin an dem du zu hängen scheinst eine ganze Menge Menschen umbringen lassen.

arnd
22.10.2006, 01:06
Wsl. letzteres. Die meisten liegen im Bett und schlafen den Schlaf des braven deutschen Michels. Und selbst wenn nicht: die Hoffnung, daß die politische Klasse zur logischen Einsicht fähig wäre, haben schon die Menschen vor über 200 Jahren abgelegt, denn dergleichen ist erfahrungsgemäß unwahrscheinlich, sonst hätten die Franzosen keine Guillotine benötigt.

Das langfristige Ergebnis ist bekannt (... und die hatten damals nicht mal Ahnung vom "dialektischen Umschlag").

Wer ist HEUTE die politische Klasse?

Waldgänger
22.10.2006, 01:11
Und was verstehst Du unter weiterentwickeltem Typus des Rätegedankens? Übrigens hat Lenin an dem du zu hängen scheinst eine ganze Menge Menschen umbringen lassen.

Die weiterentwickelte Rätedemokratie ist darauf aus einen Gesamtwillen des Volkes zu ermitteln. Also weder Mehrheitsdiktatur, noch Minderheitenherrschaft. Desweiteren schließt Rätedemokratie Eliten keinesfalls aus, trotzallem ist sie durch das imperative Mandat strikt an den Volkswillen gebunden. Zudem: Wo habe ich geschrieben, dass ich Lenin nachhänge? Im Gegenteil, als Bolschewik hat Lenin zusammen mit Trotzki den rätedemokratischen Aufstand in Kronstadt niederschlagen lassen.

Waldgänger
22.10.2006, 01:12
Wsl. letzteres. Die meisten liegen im Bett und schlafen den Schlaf des braven deutschen Michels. Und selbst wenn nicht: die Hoffnung, daß die politische Klasse zur logischen Einsicht fähig wäre, haben schon die Menschen vor über 200 Jahren abgelegt, denn dergleichen ist erfahrungsgemäß unwahrscheinlich, sonst hätten die Franzosen keine Guillotine benötigt.

Das langfristige Ergebnis ist bekannt (... und die hatten damals nicht mal Ahnung vom "dialektischen Umschlag").

Also bist Du nun der Ansicht, dass es ein Vorzeichen einer "größeren Sache" ist, oder nur ein kleiner Gewerkschaftsaufstand, der wieder verpufft? Aus Deinen Sätzen wird das nicht ganz deutlich.

arnd
22.10.2006, 01:17
Die weiterentwickelte Rätedemokratie ist darauf aus einen Gesamtwillen des Volkes zu ermitteln. Also weder Mehrheitsdiktatur, noch Minderheitenherrschaft. Desweiteren schließt Rätedemokratie Eliten keinesfalls aus, trotzallem ist sie durch das imperative Mandat strikt an den Volkswillen gebunden. Zudem: Wo habe ich geschrieben, dass ich Lenin nachhänge? Im Gegenteil, als Bolschewik hat Lenin zusammen mit Trotzki den rätedemokratischen Aufstand in Kronstadt niederschlagen lassen.

Du hast nicht geschrieben ,dass Du Lenin nachhängst,aber Du liest dich wie der theoretische Lenin.

arnd
22.10.2006, 01:22
Also bist Du nun der Ansicht, dass es ein Vorzeichen einer "größeren Sache" ist, oder nur ein kleiner Gewerkschaftsaufstand, der wieder verpufft? Aus Deinen Sätzen wird das nicht ganz deutlich.

Zurück zum Thema. Wogegen soll das deutsche Volk revoltieren.Uns geht es im Gegesatz zu den restlichen zwei Dritteln der Weltbevölkerung doch blendend.

Waldgänger
22.10.2006, 01:26
Zurück zum Thema. Wogegen soll das deutsche Volk revoltieren.Uns geht es im Gegesatz zu den restlichen zwei Dritteln der Weltbevölkerung doch blendend.

Es ist schierer Unsinn die Zustände der Dritten Welt als Messlatte zu nehmen. Wenn es danach geht, ging es uns in Europa schon immer besser und wir hätten gar keine Aufstände gebraucht. Eine solche Argumentationsführung ist absurd. Es geht außerdem nicht um den reinen Wohlstand, damit will uns die politische und wirtschaftliche Klasse nur einschläfern. Nein, eine Erhebung ist nämlich auch immer eine politische Revolution.

arnd
22.10.2006, 01:34
Es ist schierer Unsinn die Zustände der Dritten Welt als Messlatte zu nehmen. Wenn es danach geht, ging es uns in Europa schon immer besser und wir hätten gar keine Aufstände gebraucht. Eine solche Argumentationsführung ist absurd. Es geht außerdem nicht um den reinen Wohlstand, damit will uns die politische und wirtschaftliche Klasse nur einschläfern. Nein, eine Erhebung ist nämlich auch immer eine politische Revolution.

Politische Revolutionen sollen immer nur der Verbesserung der wirtschaftslage bestimmter Bevölkerungsgruppen dienen,dass heißt es gibt keine politischen Revolutionen. Die Masse der Menschen sind nun mal keine Idealisten und sehen zuerst den "Fressnapf".Diese Tatsache kann keiner leugnen.Das ist die Natur des Menschen und dieser ist ein "intelligentes" Raubtier,

Waldgänger
22.10.2006, 01:41
Politische Revolutionen sollen immer nur der Verbesserung der wirtschaftslage bestimmter Bevölkerungsgruppen dienen,dass heißt es gibt keine politischen Revolutionen. Die Masse der Menschen sind nun mal keine Idealisten und sehen zuerst den "Fressnapf".Diese Tatsache kann keiner leugnen.Das ist die Natur des Menschen und dieser ist ein "intelligentes" Raubtier,

Ich habe den Charakter des Menschen auch nicht in Frage gestellt und weiß um die
Beschaffenheit der "Volksmassen". Du hast mit Deinen Ausführungen recht. Aber
es ist die revolutionäre Avantgarde die sich an die Spitze des Aufstandes setzt und
die Hungerrevolte in eine Revolution verwandelt. Es liegt an der politischen Führung
der Revolution den "Fressnapf" zu füllen und ihre Ideale soweit wie möglich umzu-
setzen. Aber wir kommen vom eigentlichen Eingangsthema ab.

Gärtner
22.10.2006, 01:42
Also bist Du nun der Ansicht, dass es ein Vorzeichen einer "größeren Sache" ist, oder nur ein kleiner Gewerkschaftsaufstand, der wieder verpufft? Aus Deinen Sätzen wird das nicht ganz deutlich.
Ich wundere mich ja gerade selber über mich, daß ich eine solche Frage so beantworte, aber nein, ich glaube nicht, daß es sich jetzt um Vorzeichen für Größeres handelt und ja, ich bedauere das.

Waldgänger
22.10.2006, 01:44
Ich wundere mich ja gerade selber über mich, daß ich eine solche Frage so beantworte, aber nein, ich glaube nicht, daß es sich jetzt um Vorzeichen für Größeres handelt und ja, ich bedauere das.

Hmm....der Gelehrte als Revoluzzer, oder wie? Hätte ich nicht gedacht, ehrlich.
Aber wer weiß. 1988 hat auch niemand in Erwägung gezogen, dass knapp ein Jahr später die DDR-Diktatur gestürzt sein wird und im darauffolgenden Jahr die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten stattfindet.

arnd
22.10.2006, 01:46
Ich habe den Charakter des Menschen auch nicht in Frage gestellt und weiß um die
Beschaffenheit der "Volksmassen". Du hast mit Deinen Ausführungen recht. Aber
es ist die revolutionäre Avantgarde die sich an die Spitze des Aufstandes setzt und
die Hungerrevolte in eine Revolution verwandelt. Es liegt an der politischen Führung
der Revolution den "Fressnapf" zu füllen und ihre Ideale soweit wie möglich umzu-
setzen. Aber wir kommen vom eigentlichen Eingangsthema ab.

Wir kommen nicht vom Eingangsthema ab. Bei uns hungert nicht mal ein sogenannter Hartz IV Empfänger. Das mit Deiner Revolution ist also Unfug. Antworte bitte nicht so intelektuell,aber dafür etwas schneller. Ich bin aus dem arbeitenden Volk mit Abitur.

arnd
22.10.2006, 01:50
Hmm....der Gelehrte als Revoluzzer, oder wie? Hätte ich nicht gedacht, ehrlich.
Aber wer weiß. 1988 hat auch niemand in Erwägung gezogen, dass knapp ein Jahr später die DDR-Diktatur gestürzt sein wird und im darauffolgenden Jahr die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten stattfindet.

Auch wenn Du jetzt behaupten wirst ich hätte Dich nicht verstanden,aber ich denke noch immer,dass Du die Revolution von 89 umkehren willst und Dich zur Avantgarde der neuen Revolution zählst. Revolution wogegen,wofür. Komm Nicht wieder mit Räterepublik.

arnd
22.10.2006, 01:54
Hmm....der Gelehrte als Revoluzzer, oder wie? Hätte ich nicht gedacht, ehrlich.
Aber wer weiß. 1988 hat auch niemand in Erwägung gezogen, dass knapp ein Jahr später die DDR-Diktatur gestürzt sein wird und im darauffolgenden Jahr die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten stattfindet.

Noch immer keine Antwort. Ich weiß zwar nicht wie alt Du bist,-ich bin 47- aber Du bist irgendwie ein 68und sechziger und auf diesem Stand stehengeblieben oder hast die Zeit verschlafen

Gärtner
22.10.2006, 01:55
Hmm....der Gelehrte als Revoluzzer, oder wie? Hätte ich nicht gedacht, ehrlich.
Ach nein, nicht wirklich, obgleich der erforderliche Zorn wohl vorhanden wäre... aber das Studium geschichtlicher Ereignisse lehrt mich, daß alle Revolutionen früher oder später in der Adaption der ursprünglich bekämpften Strukturen enden.


Aber wer weiß. 1988 hat auch niemand in Erwägung gezogen, dass knapp ein Jahr später die DDR-Diktatur gestürzt sein wird und im darauffolgenden Jahr die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten stattfindet.
Durchaus. Aber hast nicht du höchstselbst auf die Diskrepanz zwischen der Urintention 1989/90 und dem späteren Ergebnis hingewiesen? (Sollte ich das jetzt verwechseln, bitte ich vorsorglich um Entschuldigung)

arnd
22.10.2006, 02:00
Ach nein, nicht wirklich, obgleich der erforderliche Zorn wohl vorhanden wäre... aber das Studium geschichtlicher Ereignisse lehrt mich, daß alle Revolutionen früher oder später in der Adaption der ursprünglich bekämpften Strukturen enden.


Durchaus. Aber hast nicht du höchstselbst auf die Diskrepanz zwischen der Urintention 1989/90 und dem späteren Ergebnis hingewiesen? (Sollte ich das jetzt verwechseln, bitte ich vorsorglich um Entschuldigung)

Du hast vollkommen recht ,der Waldgänger will Revolution um seine eigne wirtschaftliche Lage zu verbessern wählt er sich in die Avantgarde und vergisst seine "Ideale"

Waldgänger
22.10.2006, 02:08
Auch wenn Du jetzt behaupten wirst ich hätte Dich nicht verstanden,aber ich denke noch immer,dass Du die Revolution von 89 umkehren willst und Dich zur Avantgarde der neuen Revolution zählst. Revolution wogegen,wofür. Komm Nicht wieder mit Räterepublik.

Wie gesagt, die Bevölkerung der ehem. DDR ging auch auf die Straße, obwohl die nicht verhungerte. Ich halte Deine Argumentation für schlüssig, aber nicht haltbar. Ich denke
es bedarf nicht unbedingt der hungernden Menschen auf der Straße, zufällige Anlässe,
die in eine Eskalation ausarten können auch die Initialzündung für eine Revolution sein.

Ich möchte die '89er Revolution nicht umkehren, das wäre reinste Reaktion, sondern
die Revolutionierung vorantreiben und nachdem die DDR in die Jagdgründe der Geschichte geschickt wurde auch die BRD überwinden. Aber ich verstehe nicht, wieso ich nicht
"wieder mit der Räterepublik kommen" soll. Bisher gab es gegen das Rätemodell keine
Einwände Deinerseits. Die Rätedemokratie ist nicht der einzige Grund weshalb ein Auf-
stand zu wünschen ist.

Waldgänger
22.10.2006, 02:12
Du hast vollkommen recht ,der Waldgänger will Revolution um seine eigne wirtschaftliche Lage zu verbessern wählt er sich in die Avantgarde und vergisst seine "Ideale"

Ja, genauso wird es sein! :rolleyes: Mensch, Arnd, bleib aufm' Boden der Tatsachen.
Aber es ist schon sehr bezeichnend wie gut Du Personen psychologisch einschätzen
und kategorisieren kannst, beachtlich.

@Der Gelehrte. Das Ergebnis der Revolution ist auch eine ganz andere Sache als
der Grund weshalb sie entstandt oder die politischen Ideale. Ich kann Dir insofern
recht geben, dass uns die Geschichte schon oft gezeigt hat, dass die Revolution
ihre Kinder tötet...

Gärtner
22.10.2006, 02:13
Du hast vollkommen recht ,der Waldgänger will Revolution um seine eigne wirtschaftliche Lage zu verbessern wählt er sich in die Avantgarde und vergisst seine "Ideale"
Bei allem politisch-weltanschauliche Dissenz habe ich ihn nicht in dieser oberflächlichen Weise wahrgenommen.

arnd
22.10.2006, 02:14
Wie gesagt, die Bevölkerung der ehem. DDR ging auch auf die Straße, obwohl die nicht verhungerte. Ich halte Deine Argumentation für schlüssig, aber nicht haltbar. Ich denke
es bedarf nicht unbedingt der hungernden Menschen auf der Straße, zufällige Anlässe,
die in eine Eskalation ausarten können auch die Initialzündung für eine Revolution sein.

Ich möchte die '89er Revolution nicht umkehren, das wäre reinste Reaktion, sondern
die Revolutionierung vorantreiben und nachdem die DDR in die Jagdgründe der Geschichte geschickt wurde auch die BRD überwinden. Aber ich verstehe nicht, wieso ich nicht
"wieder mit der Räterepublik kommen" soll. Bisher gab es gegen das Rätemodell keine
Einwände Deinerseits. Die Rätedemokratie ist nicht der einzige Grund weshalb ein Auf-
stand zu wünschen ist.
Wo ist der Unterschied zwischen Rätemodell und Parteiendemokratie.Auch im Rätemodell bilden sich letztendlich Fraktionen.Ansonsten gibt es Chaos.Und Fraktionen sind nichts anderes als Parteien.Es gibt momentan keine Alternative zur Demokratie in der jetzigen Form.Oder Du wünschst Anarchie.Ich nicht.

arnd
22.10.2006, 02:16
Bei allem politisch-weltanschauliche Dissenz habe ich ihn nicht in dieser oberflächlichen Weise wahrgenommen.

Das ist nicht oberflächlich,ich bin der Überzeugung dass sein Unterbewußtsein so funktioniert.

Waldgänger
22.10.2006, 02:43
Wo ist der Unterschied zwischen Rätemodell und Parteiendemokratie.Auch im Rätemodell bilden sich letztendlich Fraktionen.Ansonsten gibt es Chaos.Und Fraktionen sind nichts anderes als Parteien.Es gibt momentan keine Alternative zur Demokratie in der jetzigen Form.Oder Du wünschst Anarchie.Ich nicht.

In einer Rätedemokratie gibt es keine Fraktionen. Die Räte sind außerdem Legislative, Exekutive und Jüdikative in einem. Sie sind durch das imperative Mandat an den Volkswillen gebunden. Es gibt Alternativen, mach die Augen auf, ist ja echt schlimm. :rolleyes:

Waldgänger
22.10.2006, 02:44
Das ist nicht oberflächlich,ich bin der Überzeugung dass sein Unterbewußtsein so funktioniert.

Ich wil gar nicht wissen wie Dein Unterbewusstsein funktioniert und was sich dort alles herumtreibt...

arnd
22.10.2006, 23:38
In einer Rätedemokratie gibt es keine Fraktionen. Die Räte sind außerdem Legislative, Exekutive und Jüdikative in einem. Sie sind durch das imperative Mandat an den Volkswillen gebunden. Es gibt Alternativen, mach die Augen auf, ist ja echt schlimm. :rolleyes:

In deiner Rätedemokratie werden sich aber binnen kürzester Zeit Fraktionen bilden. Menschen neigen zur Rudelbildung