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Vollständige Version anzeigen : Die Türkei braucht einen festen europäischen Anker



Tell05
21.10.2006, 10:57
Die Türkei braucht einen festen europäischen Anker

Die in der Türkei regierende islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat nach ihrem Wahlsieg im November 2002 die Grundpfeiler der von Mustafa Kemal Atatürk im Jahre 1923 proklamierten Republik ins Wanken gebracht. Die kemalistischen Prinzipien widersprachen zum Teil den Erfordernissen eines türkischen Beitritts zur EU, dem Erdogan höchste Priorität einräumt. So hat die Regierung in den letzten Jahren eine ganze Reihe von wichtigen Reformen durchgesetzt - auch gegen den heftigen Widerstand von Teilen der Armee und der Bürokratie, die sich als Bewahrer des von Atatürk geschaffenen starken, zentralistischen und säkularen Staates sowie der Einheit der Nation verstehen. Dass ausgerechnet eine Partei, die ihre Wurzeln im politischen Islam hat, auf dem Weg in die EU mehr geleistet hat als alle Regierungen zuvor, ist bemerkenswert.

VERFLOGENE EUPHORIE

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also noch zur Zeit des Osmanischen Reiches, und ganz besonders seit der Ausrufung der Türkischen Republik durch Atatürk ist Westeuropa das Modell für den Umbau von Staat und Gesellschaft. Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als ob es der Regierung Erdogan gelingen könnte, die Kluft zwischen der von oben verordneten kemalistischen Moderne und einer in weiten Teilen islamisch geprägten Gesellschaft zu verringern und damit die vom Staatsgründer forcierte Europäisierung breiter zu verankern. [...]
http://www.nzz.ch./2006/10/21/al/kommentarEL1DC.html


Von mir aus können die Türken sonst was brauchen, aber wir sollten auf keinen Fall deren Anker sein. Die sollen hintreiben, wo sie wollen oder besser da bleiben, wo sie hingehören, nämlich nach Asien.
MFG :2up:

Ka0sGiRL
21.10.2006, 11:17
Maßgeblich braucht die Türkei eine De-Islamisierung.

Tell05
21.10.2006, 11:22
Maßgeblich braucht die Türkei eine De-Islamisierung.

Leider ist genau das Gegenteil im Gange. Allerdings vielleicht auch besser so, EINIGE Staaten in Europa könnten doch noch rechtzeitig wach werden und sich "besinnen". ;)
MFG

Ka0sGiRL
21.10.2006, 11:24
Sehr unwahrscheinlich, da die meisten Staaten Europas von den Pseudo-Moralisten regiert werden, die für ihre Handlungen und deren Tragweite nie die Verantwortung übernehmen werden.

bernhard44
21.10.2006, 11:25
Dazu eine Demokratisierung, eine Liberalisierung und weitere ...ungen!



"Signal für eine asiatische Zukunft, eine ottomanische Despotie der Türkei"

Fragen an den Abgeordneten des britischen Unterhauses und früheren Europaminister Denis MacShane

Die Welt: Sie sind von einem der Nebenkläger im Pamuk-Prozeß geschlagen und auch nach dem Prozeß von Nationalisten beschimpft und getreten worden. Warum?

Denis MacShane: Es ist schade, daß diese Dinge passieren. Ich war immer ein Verfechter eines türkischen EU-Beitritts, aber wir müssen Ankara wirklich klarmachen, daß die Türkei es sich nicht leisten kann, andauernd solche massiven Signale zu senden, daß man im Grunde eine asiatische Zukunft will, eine ottomanische Despotie. Es ist lächerlich, daß man hier über die türkische Geschichte nicht frei diskutieren kann.

Die Welt: Die Nebenkläger berufen sich auf das Erbe Atatürks.

MacShane: Das ist absurd. Atatürk war der erste Reformpolitiker der Türkei, er wollte das Land in Richtung Europa bewegen. Diese Leute pervertieren seine Gedanken, wenn sie daraus einen primitiven Nationalismus ableiten, Europa beschimpfen und eigentlich sagen, daß sie für die Türkei eine asiatische Zukunft wünschen, eine autoritäre Gesellschaft.

Die Welt: Was halten Sie vom neuen türkischen Gesetzbuch, reformiert, um europäischen Standards zu genügen, und das den Paragraphen 301 enthält, auf Grund dessen Pamuk angeklagt ist, das Türkentum beleidigt zu haben?

MacShane: Das ist natürlich völlig widersinnig. Das geht vollkommen gegen alle rechtsstaatlichen Werte. Freilich gab es auch in Deutschland ein Berufsverbot für Vertreter der extremeren Linken, aber es kam nie dazu, daß ein Günter Grass vor Gericht gestellt wurde.

Die Welt: Was werden Sie nun tun?

MacShane: Solidarität mit Orhan Pamuk bewahren. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß das nur die Spitze des Eisbergs ist. Dahinter stecken noch 50 bis 60 ähnliche Verfahren gegen Intellektuelle.


http://www.welt.de/data/2005/12/17/818795.html

franek
21.10.2006, 11:32
Die Türkei braucht einen festen europäischen Anker



Von mir aus können die Türken sonst was brauchen, aber wir sollten auf keinen Fall deren Anker sein. Die sollen hintreiben, wo sie wollen oder besser da bleiben, wo sie hingehören, nämlich nach Asien.
MFG :2up:

Nun Europa ist in seiner jetzigen Situation sowieso handlungsunfähig und verkorkst...und der große Meinungsvorgeber jenseits des Atlantiks sähe gern die Türkei in der EU "verhaftet". Das Ergebnis, denke ich, wird der europäische Anker sein.

Dayan
21.10.2006, 11:34
Maßgeblich braucht die Türkei eine De-Islamisierung.
Hi.Die bräuchten einen Reschamanisierung das wäre für Alle beteiligten von Nutzen.Gruss.
http://media.putfile.com/Sing-

KrascherHistory
21.10.2006, 12:44
Maßgeblich braucht die Türkei eine De-Islamisierung.

Das dürfte ziemlich schwer fallen. Genau wie im Iran oder Saudi-Arabien.

KrascherHistory
21.10.2006, 12:44
Hi.Die bräuchten einen Reschamanisierung das wäre für Alle beteiligten von Nutzen.Gruss.
http://media.putfile.com/Sing-

Und Israel bräuchte eine entfanatisierung und entj.......

Sahin
21.10.2006, 15:30
Dazu eine Demokratisierung, eine Liberalisierung und weitere ...ungen!



"Signal für eine asiatische Zukunft, eine ottomanische Despotie der Türkei"

Fragen an den Abgeordneten des britischen Unterhauses und früheren Europaminister Denis MacShane

Die Welt: Sie sind von einem der Nebenkläger im Pamuk-Prozeß geschlagen und auch nach dem Prozeß von Nationalisten beschimpft und getreten worden. Warum?

Denis MacShane: Es ist schade, daß diese Dinge passieren. Ich war immer ein Verfechter eines türkischen EU-Beitritts, aber wir müssen Ankara wirklich klarmachen, daß die Türkei es sich nicht leisten kann, andauernd solche massiven Signale zu senden, daß man im Grunde eine asiatische Zukunft will, eine ottomanische Despotie. Es ist lächerlich, daß man hier über die türkische Geschichte nicht frei diskutieren kann.

Die Welt: Die Nebenkläger berufen sich auf das Erbe Atatürks.

MacShane: Das ist absurd. Atatürk war der erste Reformpolitiker der Türkei, er wollte das Land in Richtung Europa bewegen. Diese Leute pervertieren seine Gedanken, wenn sie daraus einen primitiven Nationalismus ableiten, Europa beschimpfen und eigentlich sagen, daß sie für die Türkei eine asiatische Zukunft wünschen, eine autoritäre Gesellschaft.

Die Welt: Was halten Sie vom neuen türkischen Gesetzbuch, reformiert, um europäischen Standards zu genügen, und das den Paragraphen 301 enthält, auf Grund dessen Pamuk angeklagt ist, das Türkentum beleidigt zu haben?

MacShane: Das ist natürlich völlig widersinnig. Das geht vollkommen gegen alle rechtsstaatlichen Werte. Freilich gab es auch in Deutschland ein Berufsverbot für Vertreter der extremeren Linken, aber es kam nie dazu, daß ein Günter Grass vor Gericht gestellt wurde.

Die Welt: Was werden Sie nun tun?

MacShane: Solidarität mit Orhan Pamuk bewahren. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß das nur die Spitze des Eisbergs ist. Dahinter stecken noch 50 bis 60 ähnliche Verfahren gegen Intellektuelle.


http://www.welt.de/data/2005/12/17/818795.html

man sollte aber auch nicht vergessen, daß er freigesproche wurde

Sahin
21.10.2006, 15:31
Das dürfte ziemlich schwer fallen. Genau wie im Iran oder Saudi-Arabien.

also ist die eu doch ein christenclub, obwohl es immer wieder verneint wird

wtf
21.10.2006, 15:39
Es ist ein nichtislamischer Club. So what?

-jmw-
21.10.2006, 15:54
also ist die eu doch ein christenclub, obwohl es immer wieder verneint wird
Nö.
Kein Christenklub.
Bosnien, Albanien, Kosovo können gerne in die EU, MIT Islam.

Der Unterschied zwischen ihnen und der Türkei: Die Bevölkerungszahl.

Die lateinisch-griechisch-christliche Kultur Europas kann mit islamischen Partikeln umgehen, ohne Frage;
doch kann sie es mit einem grossen Volke wie dem der Türken?
Immerhin wäre die Türkei nach Beitritt der bevölkerungsstärkste Mitgliedsstaat!

Zwischen europäischer Kultur und turko-islamischer Kultur gibt es schlichtweg Unterschiede, die man nicht kleinreden sollte;
und an diesen Unterschieden ändert sich auch nix, wenn die Türkei europäische Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungsformen übernimmt.

mfg

wtf
21.10.2006, 16:08
Bosnien, Albanien, Kosovo können gerne in die EU, MIT Islam.


Geht´s noch? Warum nicht Usbekistan oder Kirgisien? Warum nicht gleich alle Hungerhaken dieser Welt?

Jodlerkönig
21.10.2006, 16:14
Bosnien, Albanien, Kosovo können gerne in die EU, MIT Islam.

hä... :bat: absolut :dagegen:

-jmw-
22.10.2006, 14:56
Geht´s noch? Warum nicht Usbekistan oder Kirgisien? Warum nicht gleich alle Hungerhaken dieser Welt?
Laut meinem Dierke liegen weder Usbekistan noch Kirgisien in Europa. :)

Glaubste ernsthaft, Du wirst die drei islamischen europäischen Länder auf Dauer aus der EU raushalten können, selbst dann, wenn alle Balkanländer längst aufgenommen sind?
Viel Glück! :))

mfg